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Heddesheim, 22. September 2010. (red/pöl) Am 09. September wurde eine Weichenheizung an der Bahnlinie in Heddesheim / Leutershausen installiert – wegen des groĂen Gewichts musste ein Schwerlastkran zum Einsatz kommen, der die Bauteile von der BrĂŒcke neben die Schienen hievte.
Von Horst Pölitz

Neue Heizung fĂŒr die Schiene.
PĂŒnktlich um 9:32 Uhr fuhr der 8-Achser-Sattelzug mit 25 Tonnen Gegengewichten beladen auf die BrĂŒcke (K4135) zwischen Leutershausen und Heddesheim. Ein Mobilkran mit 60 Tonnen Gewicht und 60 Meter Hauptmast folgte. Projektleiter JĂŒrgen Jensen: „Damit können wir bis zu 130 Tonnen heben.“
Der Hauptmast ist bis zu 60 Meter lang und hydraulisch abwinkelbar und kann zusĂ€tzlich noch mit einen siebzehn Meter Spitzausleger aufgestockt werden. Die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs im öffentlichen StraĂenverkehr betrĂ€gt 82 km/h. FĂŒr bestimmte Transporte wird gesetzlich vorgeschrieben, ob ein Vorausfahrzeug vonnöten ist.
Laut der Firma Scholl GmbH, Heidelberg, belaufen sich die Kosten fĂŒr dieses Fahrzeug auf 1,2 Mio. Euro zuzĂŒglich Mehrwertsteuer sowie Sattelzug und Auflieger. Und auch der Unterhalt ist teuer: KranfĂŒhrer Bernhard Weidemann sagt: „FĂŒr 100 Kilometer benötigen wir 100 Liter Diesel. Ein Reifen, 445/95 R 25, kostet 2.000 Euro, ohne Montage“.
Nachdem der Mobilkran die vier seitlichen StĂŒtzen hydraulisch ausgefahren und abgestĂŒtzt hatte, wurde der Kran ins Lot gebracht. „Dies ist grundsĂ€tzlich wichtig, da sonst die Winkelangaben am Display im KranfĂŒhrerhaus nicht stimmen. Das muss stimmen, sonst kann das fatale Folgen haben“, erklĂ€rte uns Ballastfahrer Siegbert Kehder.
Danach wurden 25 Tonnen Gegengewicht vom Ballastfahrzeug auf den Kranwagen gehievt. Nach Rangierarbeiten der beiden Tieflader auf der BrĂŒcke wurde zuerst der Keller, mit 4 Tonnen Eigengewicht, des aufzustellenden Weichenheizungshaus ĂŒber die Oberleitungen bei laufenden Schienenverkehr positioniert.
Das Heizungshaus (8,8 Tonnen Eigengewicht) wurde in Millimeterarbeit ausgerichtet und auf den „Keller“ aufgesetzt. Ulli Götsch von einer Weichenheizungsspezialfirma aus Dinslake erlĂ€uterte uns den Sinn der Montage. „Wir haben hier drei Weichen, die mit jeweils sechs HeizstĂ€ben ausgerĂŒstet werden. Pro Stab wird eine Heizleistung von 600 Watt abgegeben. Bei Frost gehen sie automatisch ans Netz, wobei die AuĂentemperatur, die Schienentemperatur und die Luftfeuchte gemessen wird. Diese Werte gehen digital an die technische ĂĆberwachungsstelle nach Karlsruhe und an die Stellwerkleitstelle in Weinheim.
Um 11:30 Uhr war die Arbeit erledigt – danach musste allerdings der Kran von seinen Gewichten befreit werden.
Eigentlich sollte eine Vollsperrung erfolgen, aber die Ortsausfahrt Heddesheim (Werderstrasse) Richtung Leutershausen war nur halbseitig gesperrt. Drei LkWs versuchten „ihr GlĂŒck“ trotzdem und mussten rĂŒckwĂ€rts navigieren – gefĂ€hrliche Manöver fĂŒr den restliche StraĂenverkehr.
Viel SpaĂ mit den Bildern.
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