Heddesheim, 26. Juni 2013. (red/ae) Die Leitung sowie die Beiräte der Volkshochschule Heddesheim müssen neu gewählt werden. Die bisherige Leiterin Theresia Brück wurde mit bei einer Enthaltung erneut gewählt. Der Beirat wurde einstimmig gewählt.
Theresia Brück für zwei weitere Jahre als Leiterin VHS gewählt
Diese Woche: Tipps und Termine
Guten Tag!
Tipps und Termine für den 17. – 23. Januar 2011. Jeden Montag erscheinen unsere Veranstaltungstipps für die laufende Woche. Die Redaktion nimmt gerne weitere Termine und Anregungen auf. Die Kontaktmöglichkeiten finden Sie am Ende der Seite.
Mehr Termine finden Sie ins unseren Kalendern für Heddesheim, Hirschberg, Ladenburg, Weinheim.
Montag, 17. Januar, 15 Uhr, Gemeindebücherei Hirschberg
Hirschberg. Am Montag, 17. Januar 2011 gibt es wieder ein Bilderbuchkino in der Gemeindebücherei Hirschberg. „Annas Wunsch“ wird dieses Mal mit Unterstützung von Dias erzählt.
Seit Jahren hat es nicht mehr geschneit. Die Welt ist grau, und die Menschen machen traurige Gesichter. Da erfährt die kleine Anna von ihrer Mutter, wie es früher war, als die Kinder mit Schlitten verschneite Hügel hinunterfuhren und prächtige Schneemänner bauten. Anna wünscht sich nichts so sehr, als dass es endlich wieder einmal schneien würde. Und wenn man sich etwas ganz fest wünscht, kann es vorkommen, dass ein kleines Wunder passiert. Insbesondere, wenn einem ein Spielzeugpferdchen dabei hilft.
Alle Kinder ab 5 Jahren sind herzlich eingeladen und treffen sich um 15 Uhr in der Aula der Grundschule Großsachsen.
Ort: Pestalozzistraße 16, Großsachsen
Eintritt: Die Teilnahme ist kostenlos. Informationen gibt es in der Gemeindebücherei Hirschberg Tel.: 59870 oder 592268.
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Mittwoch, 19. Januar, 20 Uhr, Stadthalle

Die Schauspielerin Cordula Trantow.
Weinheim. 33 Variationen. Ein Stück in Variationsform von Moisés Kaufmann mit Cordula Trantow, Susanne Evers, Peter Schmidt-Pavloff u.a.Wenn Jane Fonda für dieses Stück nach 46 Jahren an den Broadway zurückkehrt, ist eines klar: Dem Autor scheint wieder ein Theaterjuwel gelungen zu sein.
Warum hat Ludwig van Beethoven trotz gesundheitlicher und finanzieller Nöte vier Jahre damit verbracht, für einen Hungerlohn 33 Variationen über einen einfachen Walzer des Wiener Komponisten und Musikverlegers Anton Diabelli zu komponieren? Um eine Variation hatte Diabelli 1819 die fünfzig vorzüglichsten Komponisten seiner Zeit für einen Sammelband gebeten. Alle machten mit – alle, außer einem: Beethoven ärgerte sich über dieses Ansinnen.
Doch dann geschieht etwas Unerwartetes! Geradezu besessen von dem Walzer, den er vorher abfällig als „Schusterfleck“ bezeichnet hatte, komponiert Beethoven nicht nur die eine verlangte, sondern am Ende 33 grandiose Variationen. Was führte zu seinem Gesinnungswechsel? Genau das ist die Frage, über die sich im Stück Dr. Katherine Brandt den Kopf zerbricht. Obgleich schwerkrank fliegt sie von New York nach Bonn und hofft, im Beethoven-Archiv beim Analysieren der Skizzenbücher Beethovens dem Rätsel, das die Musikwissenschaftler seit 185 Jahren beschäftigt, auf die Spur zu kommen.
Unterstützt wird sie dabei von der Bibliothekarin Gertrude Ladenburger. Zusätzliche Bewegung und Charme erhält das Stück nicht nur durch die Liebesgeschichte zwischen Katherines Krankenpfleger Mike und ihrer Tochter Clara, sondern auch durch die wunderbaren Szenen zwischen Beethoven, seinem Sekretär Schindler und Diabelli im Wien des Biedermeier. Dabei wird die immer wieder vom Pianisten live eingespielte Musik Beethovens zum nachhaltigen Erlebnis. Leicht und witzig und dennoch voller anrührender Momente kommt das Stück daher.
Ort: Birkenauertalstraße 1, Weinheim
Karten: Geschäftsstelle der Kulturgemeinde Weinheim, Telefon: 06201/12282, eMail: theater@kulturgemeinde.de
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9-12 und 15-18 Uhr, an Vorstellungstagen 9-12 und 18-19 Uhr. Die Abendkasse ist jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet. Dort erfolgt nur der Verkauf zur jeweiligen Vorstellung. Abo C und freier Verkauf.
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Japan-Ausstellung im Alten Wasserturm.
Mittwoch, 19. Januar, 19 Uhr, Alter Wasserturm Weinheim
Weinheim. Sushi und Kalligraphie im Alten Wasserturm. Anlässlich der Japan-Ausstellung „Bambus oder Eiche“ lädt das Freudenberg-Archiv am Mittwoch, 19. Januar , um 19 Uhr zu einem Abend zum Thema Sushi ein.
Reiko Stötzer, die in Heidelberg ein japanisches Restaurant betreibt, wird den Abend moderieren. Sie erklärt Wissenswertes über diese spezielle Speise und wird mit frischen Zutaten die Zubereitung vorführen. Schließlich dürfen alle probieren. Die Veranstaltung findet im Alten Wasserturm statt.
Ort: Freudenberg-Gelände, Viernheimerstraße
Eintritt:Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt. Anmeldungen per E-Mail an: unternehmensarchiv@freudenberg.de.
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Noch bis 3. April, 11 – 17 Uhr (außer montags), Sammlung Prinzhorn, Psychiatrische Universitätsklinik Heidelberg
Heidelberg. Die Sammlung Prinzhorn zeigt bis zum 3. April die Ausstellung „… durch die Luft gehen“.

Logo der Sammlung Prinzhorn.
Das Logo der Sammlung Prinzhorn ist abgeleitet von einem Gemälde Josef Forsters, das ihn selbst als „Edelmenschen“ zeigt: in der Luft und mit Gewichten beschwert, sich schnell über die Erde fortbewegend. Um diesen Künstler und den Anstaltskontext, in dem seine Bilder entstanden, geht es in unserer Ausstellung.
Josef Forster (1878-1949), ein Tapezierer und Dekorationsmaler, der sich schon früh für Kunst interessierte, kam 1916 mit der Diagnose „Schizophrenie“ in die Regensburger Anstalt Karthaus-Prüll. Hier arbeitete er nicht nur als Handwerker, sondern konnte sich als Maler und Sänger inszenieren. Er schuf ein erstaunliches bildkünstlerisches Werk von hoher expressiver Kraft, vor allem packende Porträts seiner Leidensgenossen. Ermöglicht hatte diese Karriere vor allem der Arzt Dr. Adolf Vierzigmann, der in der Regensburger Anstalt auch andere künstlerisch Begabte förderte und ihre Werke sammelte.
Einige von Forsters Bildern und Entwürfen kamen 1919 zusammen mit Werken zwölf anderer Regensburger Künstler nach Heidelberg in die Sammlung eines projektierten „Museums für Irrenkunst“, die Hans Prinzhorn hier aufbaute. Andere Werke blieben in Regensburg.
Die Ausstellung wird neben den insgesamt 20 erhaltenen Bildern Forsters und einer Rekonstruktion seines Hohlrades aus Weidenruten eine Auswahl dieser zeitgenössischen Bilder und Zeichnungen aus Regensburg zeigen, um den Entstehungskontext zu vermitteln.
In den Foyervitrinen werden künstlerische Auseinandersetzungen mit Josef Fosters Werken von Studierenden der Fachhochschule für Kunsttherapie Nürtingen zu sehen sein. Die Arbeiten entstanden unter der Anleitung von Prof. Hartmut Majer und Prof.Dr.Lisa Niederreiter.
Ort: Voßstr. 2, Heidelberg
Eintritt: Euro 5,- / ermäßigt Euro 3,-
 , Öffnungszeiten: Di, Do – So 11 bis 17 Uhr
, Mi 11 bis 20 Uhr
, Mo geschlossen.
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Donnerstag, 20. Januar, 20 Uhr, Majer’s Weinscheuer

Die Spitzklicker mit ihrem aktuellen Programm.
Schriesheim. „Die Spitzklicker“ zeigen am Donnerstag und Freitag in Majer’s Weinscheuer ihr aktuelles Programm „AugenKlick mal!“. Die Spitzklicker das sind: Franz Kain, Markus König, Susanne Mauder, Markus Weber, Daniel Möllemann. Die Texte sind von: Die Spitzklicker, Volker Heymann, Manfred Maser. Regie: Volker Heymann. Am Klavier und Komposition: Daniel Möllemann. Die Musikregie und Choreografie: Bettina Habekost. Licht-/Tontechnik:Philipp Friedrich, Olaf Müller, Mathias Stroh. Bühnentechnik: Francesco Bertolini. Souffleuse: Silvia Charro.
Weitere Vorstellung, Freitag, 21. Januar.
Ort: Majer’s Weinscheuer. Bismarckstrasse 40, Schriesheim
Karten: 20 Euro, Majer’s Weinscheuer.
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Freitag, 21. Januar, 18:45 Uhr, Peterskirche
Weinheim. Am 21. Januar startet der „Gospelchor an der Peterskirche“. Als im Herbst ein Gospel-Workshop eine so große Resonanz fand – es nahmen über 50 Sänger teil – wurde schnell deutlich, dass sich viele einen regelmäßig probenden Gospelchor in Weinheim wünschen. Die Beliebtheit der meist englischsprachigen Songs nimmt immer mehr zu. Inzwischen gibt es in Deutschland eine große „Gospelbewegung“. Neben „Negro Spirituals“ und „Gospel-Hymns“ gehören heute Songs aus vielen Stilrichtungen der Pop- und Jazz-Musik zum Repertoire der Chöre.
Nun lädt Kantorin Anne Langenbach alle ein, die Lust am gemeinsamen Singen haben, freitags (ab 21. Januar) von 18.45 bis 19.45 Uhr in den Konfirmandensaal der Peterskirche zu kommen. Es gibt für die Teilnahme keine Voraussetzungen, jeder ist willkommen!
Infos unter Telefon 06201/255085, E-Mail: bezirkskantorat@kblw.de.
Ort: Peterskirche, Grundelbachstraße, Weinheim
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Freitag, 21. Januar, 20 Uhr, Alte Druckerei

Das Duo Burkhard Damrau & Dieter Richter.
Weinheim. Das Duo Burkhard Damrau & Dieter Richter zeigt „da capo“ in der Weinheimer Kulturbühne Alte Druckerei.
…Wiedersehen macht Freude. Besonders dort, wo politische Satire angesagt ist – im Kabarett. Mit den Pfeffermüllern gibt es ein Wiedersehen der besonderen Art. Highlights aus Programmen der letzten Jahre. Auf der Bühne stehen zwielichtige Gestalten, Trickser, Täuscher, Bauernfänger – hervorragend gespielt und mit Pfeffer serviert von Burkhard Damrau und Dieter Richter. Eine humorvoll-satirische Herrenpartie mit da capo – Effekt!
Ort: Kulturbühne, Friedrichstraße 24, Weinheim
Eintritt: 20 Euro
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Jeden Montag gibt es Tipps und Termine aus unserem Berichtsgebiet und der Region. Sie möchten mit Ihrer Veranstaltung auch gerne dabei sein? Dann schreiben Sie uns an die jeweilige Redaktion. Wir übernehmen Termine aus unserem Berichtsgebiet in den jeweiligen Terminkalender sowie ausgewählte Termine in unsere Übersicht „Diese Woche“:
Und für Termine aus anderen Gemeinden an:
Unsere Termine erfreuen sich großer Beliebtheit – Sie können hier auch gerne für sich oder Ihre Veranstaltungen werben.
Kontakt zu unserer Anzeigenabteilung.
Über unsere Blogs erreichen Sie täglich bis zu 5.000 LeserInnen und Leser. Die Preisjury des Fachblatts MediumMagazin wählte uns Ende 2009 auf Platz 3 „Regionales“ unter die „100 Journalisten 2009“.
Neue VHS-Leitung gesucht
Guten Tag!
Heddesheim, 14. Mai 2010. Die Gemeinde Heddesheim sucht zum Jahresende eine neue Leitung für die örtliche Volkshochschule (VHS).
Information der Gemeinde Heddesheim:
„Die Gemeinde Heddesheim sucht eine/n
ehrenamtliche/n Leiterin/Leiter der Volkshochschule Heddesheim.
Das Programmangebot bestand im Jahr 2009 aus 261 Kursen und 20 kulturellen Einzelveranstaltungen bzw. Ausflugsfahrten.
Die Leitung der Volkshochschule umfasst folgende Aufgaben:
– Erstellung und Koordination des Jahresprogramms
– Organisation und Durchführung mehrerer kultureller Einzelveranstaltungen
– Beratung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
– Schnittstelle zu den Kursleiterinnen und Kursleitern
– Kooperation mit der Gemeinde und örtlichen Institutionen, Vereinen und Schulen
– Finanzielle Angelegenheiten und Abrechnungen
– Öffentlichkeitsarbeit und Werbung
In der Geschäftsstelle ist neben der Leitung eine hauptberufliche Verwaltungsmitarbeiterin mit einem Stundenumfang von 14 Wochenstunden tätig.
Es handelt sich um eine ehrenamtliche Tätigkeit, die mit einer Aufwandsentschädigung vergütet wird. Ein Teil der Aufgaben erstreckt sich auch auf Abendstunden und Wochenenden.
Wir suchen eine engagierte, flexible, kontaktfreudige und kommunikationsfähige Person, die in ihrem Aufgabenbereich eigenständig arbeiten möchte. Eingebundenheit und Verankerung vor Ort wären hilfreich, auch Kenntnisse in den gängigen Office-Anwendungen.
Bewerbungen richten Sie bitte bis 30.06.2010 an die Gemeinde Heddesheim, Haupt- und Personalverwaltung, Fritz-Kessler-Platz, 68542 Heddesheim.“
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Serie: Sex bei Opa und Oma? Lassen Sie uns darüber reden!
Guten Tag!
Heddesheim, 11. März 2010. Wir starten heute eine neue Serie – am Donnerstag. Im Fokus steht die Sexualität… im Alter – die hat aber viel mit der Lebens- und Liebeserfahrung davor zu tun, weswegen auch hierzu Texte veröffentlicht werden. Zum Start der Serie haben wir unsere Autorin, Antonia Scheib-Berten, interviewt. Die Expertin weiß: Sexualität im Alter ist ein schwieriges Thema – aber eins, über das man reden kann und sollte. Dann finden sich auch Antworten.
Von Hardy Prothmann
Frau Scheib-Berten, im neuen „Spiegel Wissen“ beschreibt ein Text eine Frau, die Demenzkranken und Behinderten als Sexualassistentin Gespräche und Massagen anbietet, die auch zum Orgasmus führen (sollen). Ihre Kunden sind älter, einige besucht die Frau im Altenheim. Ist so eine Arbeit anstößig, ist das Prostitution?
Antonia Scherb-Berten: „Die Tätigkeit der Sexualassistentin nichts Neues. In Holland gibt es diese Variante der Assistenz im Rahmen der Arbeit mit jüngeren Behinderten schon seit Jahren. Teilweise wurden, zumindest in der Vergangenheit, die Kosten durch offizielle Kostenträger übernommen.
Begründet wurde es damit, dass auf diesem, sozusagen natürlichen Wege Spannungen abgebaut werden und somit Medikationen zur Beruhigung oder zur Aggressionshemmung überflüssig würden.
Dass Frauen wie Nina de Vries mit Dementen reden, sie streicheln und massieren, das lässt sich wohl kaum im Bereich der Anstößigkeit einordnen.
Der Spiegel-Text beschreibt auch eine Frau, deren 80-jähriger Ehemann Nacht für Nacht Sex will. Lässt sich das mit „Sexualassistenz“ beruhigen?
Scherb-Berten: Im benannten Fall der durch den drängenden Mann überforderten Ehefrau (80) wäre gegebenenfalls eher die Gabe eines Medikaments zur Reduktion des Sexualtriebes für den Patienten ärztlich zu prüfen. Die pflegenden Angehörigen müssen manchmal durch die Ärztin oder den Arzt vor Übergriffen geschützt werden. Außerdem ist die überbordende Triebhaftigkeit für den Patienten sehr belastend und stressend.
Angehörige trauen sich leider zu wenig über den
gesteigerten Sexualtrieb beim „Opa“ zu reden.
Leider trauen sich zu wenige Angehörige, das Thema in der ärztlichen Beratung zu besprechen.
Es gibt Fälle, in denen im Rahmen einer Demenz die Sexualität plötzlich eine neue, dominierende Rolle bekommt. Manchmal zeigt sich dies in Masturbation. Hier hilft meist schon, dem Patienten einen geschützten Rahmen zu schaffen und ihn nicht zu bestrafen oder moralisch zu verurteilen.“
Eine Sexualassistenz dürfte aber bei vielen Menschen als unmoralisch gelten?

Antonia Scheib-Berten berät in Sachen Beziehung, Liebe, Sexualität. Bild: asb
Scheib-Berten: „Was anstößig ist, das liegt im Auge der Betrachterin und des Betrachters. Es gibt hier keine generelle Antwort. Als Sexualberaterin sage ich, durch Assistenz kann kranken Menschen Entspannung und Glücksgefühl geboten werden.
Wenn gelebte Sexualität natürlich im Rahmen der Paarbeziehung möglich ist, so ist dies auf jeden Fall zu bevorzugen. Liebe kaufen kann man sich natürlich nicht!“
Im Spiegelbericht werden sowohl Angehörige als auch Seniorenheime und sogar die Prostituiertenorganisation „Hydra“ mit ihren Zweifeln in Sachen „Sexualassistenz“ darstellt. Es steht zwar nicht im Text, aber die Frage ist auch in Vorgesprächen zu diesem Interview aufgekommen: Ist das nicht vielleicht irgendwie „pervers“?
Scheib-Berten: „Was heißt eigentlich „pervers“? Bei Perversionen geht es um die Abgrenzung von in einer Gesellschaft herrschenden Moralvorstellungen. Vielleicht spielen auch unsere eigenen Phantasien im Zusammenhang mit den Aktivitäten von Frauen wie Nina de Vries eine große Rolle. Was stellt sich die Bürgerin, die Altenpflegerin, der Sohn des Patienten oder auch der Pfarrer vor, wenn er den Artikel bei Spiegel-Wissen liest? Vermutlich gehen die eigenen Phantasien weit über das hinaus, was letztendlich geschieht.“
Es gibt auch juristische Fragen.
Rein juristisch geht es natürlich auch um die Persönlichkeitsrechte des Patienten. Müsste, wenn Frau de Vries ganz offiziell zum Einsatz kommen sollte, sogar der gesetzliche Betreuer seine Zustimmung geben? Eine Frage an die Juristinnen!
Sollte keine gesetzliche Betreuung bestehen, so wäre die Inanspruchnahme von Diensten einer Assistenz vielleicht nur das Fortführen einer lebenslangen Gewohnheit des Dementen. Vielleicht ist er während seines gesamten erwachsenen Lebens regelmäßig zu Prostituierten gegangen? Wäre es dann nicht sogar ein Entzug von ‚regelmäßig wiederkehrenden Diensten’, also eine Ungleichbehandlung gegenüber Nicht-Dementen?
Auch Frauen belästigen Männer durch Übergriffe.
Geht es eigentlich bei der Frage nur um Männer?
Scheib-Berten: „Interessant ist, dass bei diesem Thema nie von weiblichen Dementen die Rede ist. Dass auch Frauen übergrifflich werden, dass männliche Altenpfleger in der Balintgruppe von Belästigungen durch Heimbewohnerinnen sprechen, scheint nicht im Bereich des Möglichen – ist jedoch Realität.“
Sex und Alter ist oft ein noch größeres Tabuthema als Alter und Tod. Immer wieder gibt es Umfragen und Statistiken, welches Volk das sexuell aktivste ist, wer in welchem Alter wie oft… Bei gefühlten 60 oder 65 Jahren gibt es aber keine Informationen mehr. Hört ab diesem Alter das Sexualleben auf?
Scheib-Berten: „Zum einen halte ich absolut nichts von Statistiken, die es vermutlich gibt, die mich persönlich aber nicht interessieren. Wie heißt es so schön: „Traue nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast.“ Also: Keine Konkurrenz zwischen feurigen Italienern, stolzen Spaniern und unseren deutschen Männern! Schon gar nicht ausgetragen über Zahlen.
In der Tat wird Sexualität und Liebe, zwei Nomen, die ich gerne auch im Zusammenhang nenne, fast ausschließlich mit Jugend, attraktiven Körpern, Fortpflanzungsfähigkeit und Vitalität in Verbindung gebracht. Ich erinnere mich, dass ich bereits 1993, als ich bei der pro familia in Mannheim als Geschäftsführerin gearbeitet habe, auf die Dringlichkeit hinwies, dass sich Sexualberater der Generation 50 plus zuwenden müssen.
Sexualität spielt in jedem Alter eine wichtige Rolle.
Seinerzeit wurde ich belächelt. Mittlerweile merken auch die professionellen Berater, dass Sexualpädagogik ab dem mittleren Lebensalter ein wichtiger Baustein der Arbeit ist. Ich hatte eine Frau in der Beratung, die erst nach Ende der Menopause mit einem neuen Partner orgasmusfähig wurde. Welche Befreiung, welches Glück!
Fakt ist, dass die Liebesfähigkeit grundsätzlich nie aufhört. Hormone beeinflussen unseren Körper und steuern auch unsere Libido. Doch das ist nur eine Seite der Stimulation. Nur in Verbindung mit günstigen Rahmenbedingungen wird gespürte Lust zu gelebter Lust! Ein alleinstehender Mann, der kein Zielobjekt von körperlicher Lust hat, wird möglicherweise versuchen, seine sexuelle Energie umzuleiten. Eine unglückliche Paarbeziehung ist nicht gerade der richtige Ort für körperliche Nähe und lebenslustige Sexualität – egal in welchem Alter.“
Was wünschen sich ältere und alte Menschen in Sachen Sexualität? Sind diese Wünsche anders oder entsprechen sie den „durchschnittlichen“ Vorstellungen?
Scheib-Berten: (lacht) „Was sind die durchschnittlichen Vorstellungen? Selbstverständlich werden im höheren Alter keine anstrengenden Kamasutra-Übungen auf der Tagesordnung stehen, wenn die Arthrose plagt und der Rücken schmerzt. Auch müssen wir unseren Fokus hinsichtlich Sexualität erweitern. Das hingebungsvolle Streicheln, das Kuscheln, das innige Sich-nahe-sein – all das subsummiere ich unter dem Begriff Sexualität.
Im Alter wird gekuschelt – aber auch genitale Sexualität gewünscht.
Dass natürlich auch genitale Sexualität gewünscht wird, das ist die Regel. Schade ist, dass ältere und alte Paare häufig nicht über ihre Wünsche sprechen. Und tragisch ist, dass Einschränkungen klaglos als Gegebenheiten angenommen werden. Manchmal würde der Besuch eines kompetenten (!) Urologen über Potenzschwierigkeiten hinweghelfen oder ein Gespräch mit der Gynäkologin würde Erleichterung bringen.“
Haben alle älteren Menschen das Bedürfnis nach sexueller Befriedigung?
Scheib-Berten: „Durch die Beschäftigung mit dem Thema „Sexualität im Alter“ sollte kein Leistungsdruck aufgebaut werden! Jedes Paar sollte für sich selbst entscheiden, ob, wie und wie oft sexuelle Aktivitäten ihre Beziehung bereichern. Wenn beide beschließen, in ihrem Leben einen anderen Fokus zu setzen, so ist das völlig in Ordnung! Wenn allerdings eine oder einer von beiden ein Defizit verspürt, so sollte man nochmals näher hinschauen. Interessanterweise ist es nicht immer der Mann, der sich mehr Aktivitäten wünscht!
„Use it or loose it,“(Benutze es oder verliere es!) ist hier auch eine wichtige Maxime. In der Regel werden Menschen, denen Sexualität während des gesamten Lebens nicht so wichtig war, auch im Alter kein Defizit verspüren – falls sich nicht die Rahmenbedingungen ändern! Eine neue Liebe wirkt hier manchmal Wunder!
Warum erfährt man so gut wie nichts zu dem Thema? An den Volkshochschulen gibt es oft sehr viele Kurse – nur das Wort Sex kommt dort meist nicht vor – schon gar nicht in Verbindung mit „Alter“.
Scheib-Berten: Das liegt zum Teil auch daran, dass dieser Begriff in der Ausschreibung möglicherweise Menschen geradezu davon abhält, zur Veranstaltung zu kommen! Die Scheu ist hier sehr groß! Ich habe vor ein paar Jahren an der Volkshochschule einen Gesprächskreis „Mut zum Glück“ angeboten. Wir beschäftigten uns auch mit dem Thema Sexualität. Sollte ich wieder angefragt werden, so stehe ich gerne zur Verfügung!“
„Sexualität im Alter“ gehört in jeden Lehrplan – alles andere ist ein Defizit.
Muss beispielsweise ein Seniorenheim nicht damit rechnen, als unseriös zu gelten, wenn dort das Thema Sex behandelt wird?
Scheib-Berten: „Ganz im Gegenteil. Ich habe bereits bei einigen Trägern Fortbildungen für Pflegekräfte, auch im ambulanten Bereich angeboten. Das Thema ist latent präsent und gerade auch jüngere Pflegende sind häufig überfordert. Im Übrigen steht „Sexualität im Alter“ mittlerweile auf dem Lehrplan der Ausbildung zur Altenpflegerin/Altenpfleger. Wenn ein Bildungsträger dies noch nicht anbietet, so bestünde hier ein Defizit!“
Schauen Sie mal in die Zukunft. Deutschland im Jahr 2050. Wie werden die heute 20- bis 40-jährigen dann über Sexualität im Alter sprechen oder diese leben? Ist Sex bei Opa und Oma immer noch ein Tabuthema?
Scheib-Berten: „Ich hoffe, dass das Thema Sexualität und Alter keinen Sonderstatus mehr benötigt, weil es zur Selbstverständlichkeit geworden ist.“
Zur Person:
„herzwerkstatt“ hat Antonia Scheib-Berten ihre Ehe-, Partner- und Sexualberatung genannt, die sie seit 1995 anbietet. Als erfahrene Fachfrau in Sachen Beziehung und Liebe setzt sie neben Publikationen zum Thema den  Schwerpunkt ihrer Arbeit in die Einzel- und Paarberatung von Menschen jeden Lebensalters. Auch Menschen im mittleren Lebensalter, Ältere oder Angehörige finden bei ihr fachliche Unterstützung. Die Beratung findet im geschützten Rahmen der „herzwerkstatt“ in Weinheim statt. Termine nur nach Vereinbarung!
Weitere Informationen unter: www.herzwerkstatt.com
Zweites „Dialog“-Gespräch: Erregte Diskussion II
Guten Tag!
Heddesheim, 30. Juli 2009. Unter TOP3 widmete sich der „Dialog“ zur geplanten Pfenning-Ansiedlung dem Thema „Zukunftsperspektiven Heddesheims“ zu. Dabei wurde deutlich, dass ein Dialog dringend notwendig ist, aber auch, dass er trotz der dafür eingeschalteten PR-Firma IFOK nicht stattfindet. Wieder wurde heftig diskutiert – bis an die Grenzen des Zumutbaren.
Als erster „Dialog“-Teilnehmer meldete sich zum Thema der Bürger Heinz Franke zu Wort. Heddesheim sei für ihn eine Wohngemeinde am Rande der Industriestadt Mannheim. Heddesheim biete ein hervorragendes Umfeld durch seine Einrichtungen wie beispielsweise den Sportanlagen. „Ich befürchte, dass eine derart große Ansiedlung wie Pfenning diese Attraktivität zunichte macht.“
Weiter sagte Herr Franke: „Damit ich richtig verstanden werde, ich bin eindeutig nicht gegen das Unternehmen Pfenning an sich. Ich denke nur, dass das Projekt zu groß ist für unsere Gemeinde und das Fass der Verkehrsbelastung zum Überlaufen bringt. Die Errichtung einer Monowirtschaft würde den Standard Heddesheims auf Jahrzehnte festlegen, jede Entwicklung wäre erledigt.“
„Die Frage muss lauten, was ist für die Bürger gut?“
An die Politik richtete er den Appell: „Als Bürger habe ich den Eindruck, dass beim Pfenning-Projekt nur darüber nachgedacht und verhandelt wird, was für Pfenning gut ist. Das ist falsch. Die Frage muss lauten: Was ist für die Bürger gut?“
Als nächster sprach Josef Doll: „Wir brauchen für die Zukunft Heddesheims neue Arbeitsplätze, um unsere Einrichtungen finanzieren zu können.“
Andreas Schuster sagte: „Ich verstehe Herrn Franke: Niemand hat etwas gegen Pfenning, die schiere Größe des Projekts macht aber Angst, dass hier etwas entsteht, was nicht mehr umkehrbar ist.“
Frank Hasselbring sagte: „Natürlich stellen wir unsere Erwartungen an die Firma Pfenning und erwarten Antworten von der Firma.“
Herr Franke sagte: „Herr Doll, ich merke, dass Sie sich im Recht fühlen. Das Problem ist, dass es keine öffentliche und kontroverse Diskussion im Vorfeld der Entscheidung des Gemeinderats gegeben hat. Deswegen haben Sie jetzt das Problem, weil Sie die Bürger nicht mitgenommen haben. Deshalb ist es auch richtig, dass sich die Kirchen um den Seelenfrieden im Ort sorgen. Für mich geht es gerade weniger um Pfenning, als um den Frieden in der Gemeinde.“
Es gab keine breite politisch-gesellschaftliche Diskussion
über das Projekt – das war ein Fehler.
Klaus Schuhmann sagte: „Das muss ich selbstkritisch bestätigen. Wir hätten damals eine politische Diskussion über das Projekt suchen sollen. Das waren wir alle nicht getan. Das tun wir aber jetzt und zwar mit der Frage, ob wir in einigen Jahren noch zu einer wie auch immer getroffenen Entscheidung stehen können.“
Uwe Nitzinger sagte: „Unsere Ansiedlung wird keinen zusätzlichen Verkehr in die Kerngemeinde bringen. Wir werden das mit der Gemeinde sicherstellen. Was uns betroffen macht, es wird immer so dargestellt, als würden wir nur Unfrieden stiften.“
Herr Nitzinger verwies auf das Beispiel Worms, wo das Logistik-Unternehmen Fiege, dass viel größer sei als Pfenning, ebenfalls nicht Besitzer des Geländes und der Hallen sei: „Diese Konstellation ist durchaus üblich.“
Weiter sagte Herr Nitzinger: „Sie müssen die Dimension verstehen. Es handelt sich hier um eine Organverpflanzung. Wir geben unsere alten Standort auf und fassen unsere Betriebsteile in der Region in Heddesheim zusammen. Wir gehen mit allem, was wir haben von Viernheim weg. Wir wandern sozusagen aus.“
Herr Nitzinger stellte dabei fest, dass auch ein Tochterunternehmen aus dem IT-Bereich mit umziehen werde – als Beispiel, dass auch die geplante Pfenning-Ansiedlung anderen Gewerben nützlich sein wird.
„Wir sind eine Integrationswerkstatt.“
Dann sagte Herr Nitzinger: „Mich regt auch die Diskussion über „gering qualifizierte Arbeitsplätze“ auf. Wir geben Menschen Arbeit, aus allen Nationen. Wir sind sozusagen eine Integrationswerkstatt.“
Und weiter: „Wir sind zu Zugeständnissen bereit. Wir wollten ein Industriegebiet. Das haben wir nicht bekommen, sondern nur ein Gewerbegebiet, das als Sondergebiet ausgewiesen wurde. Und wir schaffen dort Arbeitsplätze und die schaffen Wohlstand.“
Dann setzt Josef Doll in einem langen Beitrag nochmals die demographische Entwicklung Deutschlands in Beziehung zu Heddesheim. Dann erinnert er daran, dass die Gemeinde mit dem Verkauf von Grundstücken viel Geld erwirtschaftet habe und die geplante Pfenning-Ansiedlung wieder Geld bringen würde, was dringend gebraucht wird.
Herr Franke erinnert an die Erfahrungen mit Großprojekten in Heddesheim: „Größe ist immer faszinierend, aber schauen Sie sich an, ob wir mit unseren Großbauten heute zufrieden sind – das sind wir nicht. Auch bei der Edeka wird das so sein. Das hat man anders angefangen, als es heute ist. Heute ist die Edeka ebenfalls ein Logistik-Zentrum.“
„Wir wollen eine Gewerbeentwicklung.“
Bürgermeister Michael Kessler sagte: „Mich wundert, dass Herr Franke von sich glaubt, in die Zukunft schauen zu können. Aus unserer Sicht ist die Weiterentwicklung des Gewerbegebiets richtig und ich kann Herrn Nitzinger nur unterstützen. Und die Edeka hat für Heddesheim eine große Bedeutung: sie hat Gewerbesteuer und Arbeitsplätze gebracht. Bedauerlich ist, dass sie den Unternehmenssitz verlagert hat, das ist halt so.“
Weiter sagte er: „Heddesheim hat sich stark entwickelt. Natürlich gibt es viele Fragen zum Pfenning-Projekt, die wir auch erörtert haben. Generell gilt die Aussage: Wir wollen eine Gewerbeentwicklung.“
Hardy Prothmann sagte: „Ich möchte mich zu Herrn Dolls Ausführungen äußern: Wenn das so war, dass durch Flächenverkauf Geld erwirtschaftet wurde, dann ist doch die Erkenntnis, dass jetzt kaum noch etwas zu verkaufen ist, aber eine nachhaltige, zukunftsorientierte Entwicklung der Gewerbe unterblieben ist. Diese Versäumnisse mit einem Schlag durch Pfenning lösen zu wollen, ist mehr als fraglich. Darüber hinaus wird der Frieden in der Gemeinde durch die permanente Angstkampagne gewisser Leute beschädigt, die uns einreden wollen, ohne Pfenning müssten wir vieles zusperren, nach dem Motto: Können wir unsere Kindergärten halten? Das ist unredlich.“
„Wir wollen nicht länger das Dorf in der Umgebung sein.“
Jürgen Merx sagte: „Unser Ziel ist der Wohlstand. Und wir schließen natürlich keine Kindergärten. Und natürlich kann die Größe des Projekts schon erschrecken. Wir Gemeinderäte müssen uns aber der Entscheidung stellen. Wissen Sie, außerhalb wird Heddesheim immer noch als Dorf betrachtet. Ich sage aber: Stillstand ist Rückschritt. Wir wollen nicht länger das Dorf in der Umgebung sein.“
Herr Doll rechnet vor, dass die eigene Entwicklung des Geländes für Heddesheim zu teuer wäre: „Der durchschnittliche Preis für den Quadratmeter Gewerbegrundstück liegt bei 120 Euro. Das können wir als Gemeinde gar nicht stemmen. Wir brauchen aber einen Schub für das Gewerbegebiet und den wird Pfenning bringen.“
„Viele Heddesheimer sind misstrauisch.“
Andreas Schuster sagte: „Die können mir viel erzählen, sagen die Menschen mittlerweile. Viele Heddesheimer Bürger sind misstrauisch, weil viele Behauptungen nicht mit konkreten Aussagen unterfüttert sind. Das sollten wir ändern.“
Herr Nitzinger sagte: „Unser Projekt bietet die Möglichkeit einer positiven Abstrahlung. Wir bringen frisches Blut nach Heddesheim. Unsere Mitarbeiter werden einen wesentlichen Teil ihres Lebens hier verbringen. Sie kaufen in Heddesheim ein oder gehen auch hier in die VHS. Die gesamte Gemeinde wird profitieren.“
Herr Prothmann sagte: „Ich möchte darauf hinweisen, dass die Gemeinde sich im Vorgriff auf die tatsächliche Entwicklung schon als Logistik-Standort präsentiert. Tatsächlich bin ich der Überzeugung, dass diese Kennzeichnung für Heddesheim von Schaden sein wird. Wenn die Menschen beim Namen Heddesheim an Logistikstandort denken, werden die Immobilienpreise hier fallen und der von vielen zu Recht gewünschte Zuzug von gut ausgebildeten Neubürgern aus dem Mittelstand ausbleiben. Keiner zieht freiwillig an einen Logistikstandort. Insofern stelle ich zur Diskussion, ob eine Pfenning-Ansiedlung nicht einen Image-Schaden für die Gemeinde nach sich zieht.“
Und weiter: „Zudem hat die Logistik nicht den allerbesten Ruf und im Speziellen ist die Firma Pfenning in der Vergangenheit negativ aufgefallen mit Schlagzeilen wie „Betriebsratschef zusammengeschlagen“ und „Politik appelliert an Unternehmen“.“
Herr Prothmann wird heftig von Herrn Nitzinger wiederholt bei seinen Ausführungen unterbrochen. Es wird heftig und laut diskutiert. Herr Nitzinger überzieht Herrn Prothmann mit einer Beleidigung, die er nicht öffentlich zitiert haben will.
Moderator Andreas Ingerfeld: „Ich bitte die Teilnehmer, die Emotionen zurück zu nehmen und von weiteren, persönlichen Angriffen abzusehen.“
Heiner Gladbach sagte: „Ich finde die Vorwürfe gegen Pfenning schon bedeutend und würde gerne wissen, ob man das mit Fakten belegen kann.“
Herr Nitzinger betont, dass alle Anschuldigungen und Behauptungen falsch seien und Pfenning alle Prozesse damals gewonnen hätte.
„Es gibt nichts zu bedauern.“
Herr Franke sagte: „Ich finde es bedauerlich, dass Sie mit ihrer Vermarktung des Geländes alle hier Anwesenden in Verlegenheit gebracht haben. Die Leute denken doch: Worüber reden die eigentlich, wenn Pfenning das Gebiet schon verkauft?“
Herr Nitzinger sagte: „Wir haben lange Vorlaufzeiten in unserem Geschäft, deswegen müssen wir so handeln.“
Dieser Punkt wird diskutiert. Es wird Verständnis geäußert, dass das Unternehmen den Vorlauf braucht, aber festgehalten, dass auch hier die Kommunikation versagt hat.
Herr Franke sagte: „Für mich ist das eine Frage des Stils und des Anstands. Sie sollten das wenigstens bedauern, oder?“
Herr Nitzinger: „Wir haben nichts zu bedauern.“
Pélagie Mepin sagte: „Sie müssen das so sehen, wir investieren viel Geld in die Kampagne. Sollte das Projekt nicht kommen, haben wir viel Geld verloren.“
Herr Franke: „Ich gebe meine Frage an den Bürgermeister weiter.“
Bürgermeister Kessler: „Ich kann die Haltung von Pfenning nur unterstützen. Natürlich müssen die sich um ihr Geschäft kümmern.“
Herr Schuster sagte: „Ich sehe hier einen Konflikt zwischen einer PR-Katastrophe und einem Unternehmen, dass sich nach außen mit einer gewissen Potenz darstellen muss, um als attraktiver Geschäftspartner wahr genommen zu werden.“
Frau Kemmet sagte: „Ich fände es wichtig, wenn wir im Dialog einen Katalog für die verwendeten Begriffe aufstellen würden, beispielsweise ist „Nachhaltigkeit“ ein Wort, das viel sagt, weil es viele Definitionen dazu gibt. Ich denke, dass überfordert viele Bürger.“
Kurz nach 21:30 Uhr war die „Dialog“-Zeit zu Ende.
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Von Schwänen und Fischen – Ballett Exercisen
Guten Tag!
Viel Freude mit den Fotos.
Alle Fotos: heddesheimblog.
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Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Ballettgruppen der VHS zeigten Exercisen
Guten Tag!
Heddesheim, 29. Juli 2009. Zwei Gruppen des VHS-Kurses „Ballett für Kinder“ zeigten heute vor Publikum, was sie bereits können – Eltern, Verwandte und Freunde waren begeistert.
Anmutige Schwäne und drollige Fische verwandelten die Turnhalle der Hans-Thoma-Schule zu Camille Saint-Saëns „Karneval der Tiere“ in eine Ballettbühne.
Was die beiden Gruppen, die der „Kleinen“, 3-4jährige, und die der „Großen“, 10-15jährige Mädchen, vorführten, konnte sich sehen lassen.
Gemeinsam zeigten die Ballettschüler „Exercisen“, Übungen an der Stange und kleine einstudierte Tanzfolgen.

Kleine Tanzfolgen - Riesenspaß für die jungen "Ballerinas". Bild: hblog
Spielerisch verwandelten sich die Kleinen in Fische und ließen nicht vermuten wie viel harte Arbeit in diesen ersten kleinen Tanzfolgen steckt. Die große Gruppe überzeugte durch Anmut und gelungene Koordination sowie durch erste Sprünge.
„So gut wie heute ward ihr noch nie“, freute sich die ausgebildete Ballettlehrerin Angelika Lucky-Hanagarth nach der Aufführung vor den begeisterten Eltern und Großeltern, „jetzt bräuchten wir auch ein großes Publikum nicht zu scheuen“.
Seit 25 Jahren trainiert Angelika Lucky-Hanagarth wöchentlich bis zu vier Ballettgruppen für die Heddesheimer Volkshochschule. „Momentan sind es leider nur zwei Gruppen“, bedauert Angelika Lucky-Hanagarth und kann sich den Rückgang der Schülerzahlen auch nicht erklären.
Ob die Begeisterung der Mädchen für klassisches Ballett durch Jazz und Modern Dance verdrängt wird oder ob durch die zusätzliche Konkurrenz im Ort durch Vereins-Tanzgruppen die Nachfrage zurückgehen lässt, ist angesichts der Freude und des tollen Ausdrucks der Mädchen nur schwer zu beantworten. SAP
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Ungenügende Auskunft: Wieso Frau Brechtel sich selbst kümmern sollte…
Gegen die alte und zukünftige Gemeinderätin, Frau Ursula Brechtel, sind Vorwürfe laut geworden. Als Leiterin der VHS sei sie Angestellte der Gemeinde und dürfte demnach keine Gemeinderätin sein.
Kommentar: Hardy Prothmann
Gemeinderäte dürfen nicht abhängig von der Gemeinde sein – nichts anderes regelt der § 29 der Gemeindeordnung.
Abhängigkeiten werden hier vor allem wirtschaftlich unterstellt – und nicht nach dem Gewissen oder dem Charakter einer Person. Das ist auch gut so, denn oft ändern sich das Gewissen oder der Charakter, wenn es um wirtschaftliche Interessen geht.
Im Jahre 1983 hat der damalige Bürgermeister oder jemand anderes – das ist unklar – festgestellt, dass Frau Ursula Brechtel eine ehrenamtliche Tätigkeit in der Gemeinde Heddesheim ausübt und damit unabhängig ist.
Das war vor 26 Jahren. Seitdem ist diese Feststellung nicht mehr überprüft worden.
Das ist schlecht. Vor allem für Frau Brechtel, aber auch für den Gemeinderat und damit auch für die Gemeinde.
Denn damit haben alle die, die gerne Zweifel an ihrer Tätigkeit üben wollen, Nahrung erhalten.
Diese Zweifler können zu recht, da niemand eine Antwort gibt, in Frage stellen, ob ihre Tätigkeit „rechtskonform“ ist.
400 Euro sind 400 Euro.
Sie als Leser fragen sich zu recht: Wo ist der Unterschied, ob jemand „geringfügig beschäftigt ist“ oder „ehrenamtlich“, wenn in beiden Fällen ein Salär von 400 Euro ausgezahlt wird?
Die Antwort ist ein -nur und gleichzeitig wichtiger- juristischer Unterschied.
Im ersten Fall gibt es einen „Arbeitsvertrag“, in dem zum Beispiel geregelt ist, was der „Arbeitnehmer“ zu tun hat.
Im zweiten Fall geht es um ein „Ehrenamt“, das ist an keine Weisungen gebunden. Eine ehrenamtlich beschäftigte Person arbeitet so, wie sie es will und nicht jemand anderes.
Dass Frau Brechtel durchaus „ehrenamtlich“ tätig ist, kann das heddesheimblog sogar bestätigen.
Die Redaktion wollte Frau Brechtel und vor allem die VHS im Porträt der Öffentlichkeit vorstellen und hat um einen Termin gebeten. Die Anfrage wurde per email am 11. Mai 2005 an Frau Brechtel gesandt.
Ist Frau Brechtel die VHS?
Am 15. Mai 2009 antwortete Frau Brechtel ganz für sich selbst und nicht im Sinne der VHS: „…doch an einem Porträt habe ich kein Interesse.“
Interessant bei dieser Antwort ist, dass Frau Brechtel die VHS und sich als eine Person sieht.
Würde sie ihr „Ehrenamt“ ernst nehmen, müsste sie immer bemüht sein, die Angebote der VHS so öffentlich zu machen, wie sie nur kann.
Tatsächlich äußerte sich Frau Brechtel auch persönlich gegenüber dem heddesheimblog: „Sie habe ich nicht nötig, um bekannt zu sein, mich kennt jeder im Ort.“
Wie diese schriftliche und mündliche Auskunft zu einem Ehrenamt passen, ist eine andere Frage.
Frau Brechtel sollte allerdings im eigenen Interesse und im Interesse des Gemeinderats und der Gemeinde von sich aus feststellen lassen, dass ihre „ehrenamtliche“ Tätigkeit im Einklang mit den Einschränkungen des § 29 der Gemeinderatsordnung stehen, sonst bleibt der Zweifel.
Und unausgeräumte Zweifel bedeuten immer Unfrieden.
Daran ist Frau Brechtel als verantwortungsvoller Gemeinderätin sicherlich nicht gelegen.
Was von Vorwürfen zu halten ist, wie Recherche funktioniert und was Ergebnisse bedeuten
Guten Tag,
gegen eine alte und zukünftige Gemeinderätin sind zunehmend Vorwürfe laut geworden.
Vorwürfe bedeuten erst einmal ganz einfach nichts, solange die Fakten dazu nicht überprüft worden sind.
Fakten überprüfen Experten wie Gutachter, Rechtsanwälte, Richter, Wissenschaftler – oder auch Journalisten, die diese Experten befragen und deren (vielfältige) Sicht veröffentlichen.
Gerade wenn die Gerüchte die Öffentlichkeit erreichen, ist es Aufgabe der Journalisten, diese zu überprüfen und möglichst viele Informationen zu sammeln und möglichst wertfrei zu veröffentlichen.
Diese Informationen können ein Gerücht zu einer Tatsache machen, aber sie können das Gerücht genauso ins Reich der Fantasie schicken.
Gerüchte sind unverbürgte Nachrichten.
Manchmal gibt es auch zu wenig Informationen, um diese Entscheidung treffen zu können.
Meistens reichen die Informationen aber aus, um ein Gerücht einfach ein Gerücht sein zu lassen oder aus einem Gerücht eine Tatsache zu machen – wenn man beharrlich nachfragt.
Was die „öffentliche Meinung“ angeht, bestimmen alle, die an dieser „Öffentlichkeit“ teilhaben, wie die Meinung sein wird: Bürger, Experten, Funktionsträger wie beispielsweise Politiker, Experten und auch Journalisten.
Aber auch alle, die sich nicht interessieren, bestimmen durch ihr Desinteresse die Öffentlichkeit mit.
Das heddesheimblog fühlt sich dem recherchierenden Journalismus verpflichtet.
Recherche dient der Klarheit.
Recherche bedeutet viel Arbeit und Mühe – ohne das Ziel zu kennen, auch wenn viele sich ein „Ja“ oder „Nein“ oder ein „So ist es“ oder ein „So ist es nicht“ wünschen.
Recherche bedeutet, sich Fragen zu stellen und Antworten zu suchen – auch solche, die „einem selbst“, also dem Recherchiernden (als Person selbst) vielleicht nicht gefallen.
Das kennt jeder verantwortliche Journalist, wenn er feststellt, dass der vermutete Skandal keiner ist oder sich zumindest nicht belegen lässt.
Dasselbe gilt für den Empfänger der Nachricht, gleich, in welchem Medium er die Nachricht „erfährt“.
Unverantwortliche Journalisten „vergessen“ gerne einen Teil ihrer „Recherchen“ und stellen den Skandal trotzdem fest. Dazu können Sie sich jeden Tag ihre Meinung „BILDen“.
Verantwortliche Journalisten veröffentlichen, soweit möglich, ihre „kompletten“ Recherchen und stellen danach den von ihnen vorgefundenen Sachverhalt fest.
Die Bilanz für die ungleichen Ergebnisse von Recherchen ist immer diesselbe: „Die eine Wahrheit“ kommt niemals vollständig „ans Licht der Öffentlichkeit“.
Weil niemals jedes Detail überprüft werden kann.
Man kann es aber trotzdem versuchen.
Das ist die „Kür“ des Journalismus. Zu recherchieren. Fragen zu stellen und Antworten zu suchen und neue Fragen zu stellen, wenn die Antworten nicht „ausreichen“.
Diese Kür ist nicht nur heute, aber immer stärker wirtschaftlichen Zwängen unterworfen.
Recherche findet kaum noch statt.
So „decken“ regionale Medien kaum noch einen Skandal auf, sondern verlassen sich auf die „Kollegen“ vom Spiegel, von der Süddeutschen, auf Redaktionen wie Panorama oder Report oder schlicht und ergreifend auf die „Agenturen“. Damit sind keine „Agenten“ gemeint, sondern Nachrichtenagenturen. Wenn Sie so wollen: Nachrichtenfabriken.
Warum ist das so? Weil sich die noch unabhängigen Medien es sich leisten können, es sich mit jemandem zu verscherzen, dem sie ein Fehlverhalten nachweisen können. Andere, so genannte „unabhängige“ Medien sind dazu nicht in der Lage, weil sie eben nicht „unabhängig“ sind.
Trotzdem erfahren auch die „Sturmgeschütze der Demokratie“, zu denen sicherlich immer noch der Spiegel und die Süddeutsche Zeitung zählen nicht immer alles.
Die Beispiele kennt jeder: Ist John F. Kennedy Opfer einer Verschwörung geworden? Hatte Präsident Clinton Sex mit Monica Lewinsky oder nicht? Sind Brat Pitt und Angelina Jolie glücklich miteinander? Ist Michael Jackson ermordet worden oder nicht?
Das sind große Fragen, die viele Menschen bewegen, überall auf der Welt. Die Welt ist groß und doch klein.
Deswegen ist es auch immer richtig, im Kleinen Fragen zu stellen.
Das macht das heddesheimblog für Heddesheim.
Lesen Sie hierzu den Kommentar
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Auszug aus wikipedia zum Schlagwort „Recherche„:
„Journalistische Recherche bezeichnet das eigenständige Beschaffen von Informationen im Gegensatz zum bloßen Verarbeiten von Pressemitteilungen, Agenturmaterial oder Pressekonferenzen.
Die journalistische Recherche sammelt möglichst vielfältige Informationen, die ein bestimmtes Thema aus unterschiedlichen und widerstreitenden Blickwinkeln beleuchten, um so eine ausgewogene Berichterstattung zu ermöglichen. Im Idealfall sollte jede Information, die in journalistische Arbeit einfließt, durch Recherche abgesichert werden. In der Praxis würde dies im Regelfall einen zu großen Aufwand bedeuten.
Journalistische Recherche benutzt viele Werkzeuge: unter anderem Archive, persönliche Gespräche (Interviews) mit Betroffenen, Fachleuten und Augenzeugen, offizielles Pressematerial, Fachliteratur oder das Internet.
Die Recherche ist die Kür des Journalismus: Nur so erfahren die Menschen die Ereignisse, die ohne die Mühe des Journalisten niemals ans Licht gekommen wären. Keine journalistische Aufgabe ist schwieriger, aber auch so abhängig von Zufällen, vom Glück – und von einer detektivischen Kleinarbeit. Nur der Fleißige und Couragierte nimmt sie auf sich. (Wolf Schneider, Paul-Josef Raue: Handbuch des Journalismus)
Als Vorbild des recherchierenden Journalismus in Deutschland wird gemeinhin Hans Leyendecker bezeichnet. (Siehe zu diesem Abschnitt auch: Investigativer Journalismus.) Im Allgemeinen wird heute kritisiert, aufgrund der wirtschaftlichen Engpässe seien Journalisten kaum noch in der Lage, ausreichend zu recherchieren. Pressemeldungen werden häufig unkritisch übernommen.“
Vorwürfe, Recherchen und Ergebnisse V
Guten Tag,
nach § 29 der Gemeindeordnung darf weder ein Angestellter noch ein Beamter das Mandat eines Gemeinderats in einer baden-württembergischen Kommune wahrnehmen.
Gegen eine Gemeinderätin der Gemeinde Heddesheim ist ein solcher Vorwurf geäußert worden.
Die Redaktion des heddesheimblogs ist der Überzeugung, dass ein solcher Vorwurf zweifelsfrei ausgeräumt sein muss, weil die Legitimation dieser Gemeinderätin sonst nicht eindeutig ist, was zu ihrem Schaden und zu dem des Ansehens des Gemeinderats führen könnte.
Deswegen wird das heddesheimblog am Montag, den 20. Juli 2009 erneut versuchen, eine rechtsverbindliche Auskunft zu erlangen.
Zweifel müssen ausgeräumt werden.
Da weder die Gemeinde, noch das Kommunalrechtsamt, eine zweifelsfreie Antwort gegeben haben, bleibt der Zweifel an der korrekten Wahl an der Gemeinderätin Ursula Brechtel haften, bis dieser Vorwurf entkräftet ist.
Dieser Zweifel richtet sich nicht gegen die Person selbst, sondern gegen die vorliegenden Umstände.
Die Redaktion des heddesheimblogs ist bei der Recherchefrage in dieser Sache daran interessiert, Zweifel auszuräumen.
Die lapidare Antwort des Kommunalrechtsamts – ohne Nennung eines einzigen Paragraphen, ohne Erörterung des Sachverhalts zu konkreten Fragen – man könne die „Rechtsauskunft der Gemeindeverwaltung“ bestätigen, ist zu wenig, um Zweifel auszuräumen.
Lesen Sie hier die Einschätzung der Redaktion.
Lesen Sie hierzu den Kommentar
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Vorwürfe, Recherchen und Ergebnisse IV
Guten Tag,
nachdem Vorwürfe laut wurden, die erneut gewählte CDU-Gemeinderätin dürfe nach § 29 der Gemeindeordnung gar keine Gemeinderätin sein, hat das heddesheimblog zunächst frei recherchiert und dann konkrete Fragen an die Gemeinde gestellt.
Die Antworten fand die Redaktion nicht befriedigend und hat sich mit weiteren Fragen am späten Nachmittag des 14. Juli an das Kommunalrechtsamt gewandt.
Das Kommunalrechtsamt hat am Morgen des 17. Juli 2009 wie folgt geantwortet:
„Zur Sache selbst bezüglich der ehrenamtlichen Tätigkeit von Frau Brechtel bei der VHS bestätigen wir die Rechtsauskunft der Gemeindeverwaltung, wonach Frau Brechtel tatsächlich nicht den Status einer Beschäftigung bzw. einer Arbeitnehmerin der Gemeinde hat und damit auch für ihr Einrücken in den Gemeinderat kein Hinderungsgrund besteht (vergl. § 29 Abs. 1 Nr.1 a GemO). Die Auskunft der Gemeindeverwaltung Heddesheim entspricht daher vollumfänglich den Bestimmungen der Gemeindeordnung.“
Ist damit unsere Recherche abgeschlossen? Nein. Weil unsere Fragen nicht beantwortet wurden!
Das Schreiben des Kommunalrechtsamts sagt einfach nur: So ist es.
Lesen Sie hier, wie das heddesheimblog weiter recherchieren wird
Vorwürfe, Recherchen und Ergebnisse III
Guten Tag,
nach der Auskunft der Gemeinde zur Frage, ob die Leiterin der VHS Angestellte ist oder nicht, aber in beiden Fällen 400 Euro im Monat erhält, wollte das heddesheimblog konkretere Informationen und hat sich an das Kommunalrechtsamt gewandt.
Denn bislang war aus Sicht der Redaktion ungeklärt, ob es in den 26 Jahren seit der letzen „Prüfung“ eine weitere Prüfung gab. Das muss man angesichts der langen Zeit erwarten können.
Weiter bleibt unklar, ob Frau Brechtels Aufgaben im Laufe der Zeit nicht vielleicht zugenommen haben und eine „Entschädigung“ von 400 Euro nicht vielleicht zu „wenig“ sind.
Sind mit dem Ehrenamt politische Vorteile verbunden?
Weiter blieb unklar, ob es sich nur um ein „Ehrenamt“ handelt oder in Verbindung damit „politische Vorteile“ verknüpft sind.
Das heddesheimblog kopierte den bisherigen Schriftwechsel und hatte folgende Fragen an Herr Albin Herrmann, Leiter des Kommunalrechtsamts beim Landratsamt Heidelberg:
„Wir haben versucht, Auskunft darüber zu bekommen, ob die Wahl einer Gemeinderätin eventuell nach § 29 Gemeindeordnung nicht zulässig ist. Dazu haben wir die Auskunft erhalten, dass vor 26 Jahren (1983) der Sachstand geprüft wurde. Unserem Verständnis nach obliegt es nicht dem Bürgermeister, das zu prüfen und zu entscheiden.
Wir bitten also aktuell, eine neue Prüfung zu veranlassen.
Unter anderem mit der Fragestellung, ob Frau Brechtel weisungsgebunden ist und/oder Weisungen aus dem Rathaus erhält und zum Beispiel von dort aus ihre Arbeitszeiten geregelt werden. Das wäre mit der Definition eines Ehrenamts nicht vereinbar – soweit wir als juristische Laien das wissen.
Weiter würde uns interessieren, ob die „Entschädigung“, die Frau Brechtel erhält, a) angemessen ist und b) nicht in der Konsequenz wie ein 400-Euro-Job zu bewerten ist.
Weiter stellt sich die Frage, inwieweit eine solche ehrenamtliche Beschäftigung zulässig ist, wenn diese die Bekanntheit und damit potenziell den Wahlerfolg der betreffenden Person auf enorme Weise stützen kann. Da Frau Brechtel bei den vergangenen Wahlen immer die meisten Stimmen erhalten hat, ist dieser Zusammenhang zumindest zu vermuten.“
Lesen Sie hier die Antwort von Albin Herrmann, Leiter des Kommunalrechtsamts
Vorwürfe, Recherchen und Ergebnisse II
Guten Tag,
Sie lesen hier die Antwort der Gemeinde vom 30. Juni 2009 auf die Recherchefragen des heddesheimblogs vom 26. Juni 2009, ob Frau Ursula Brechtel eine Angestellte der Gemeinde ist und damit Gemeinderätin sein darf oder nicht?
Antwort der Gemeinde Heddesheim:
„Es trifft zu, dass die Gemeinde Trägerin der VHS ist. Sie betreibt die VHS als unselbständige Einrichtung und hat dazu eine Satzung erlassen.
Es trifft zu, dass Frau Brechtel die VHS leitet, und zwar ehrenamtlich.
Frau Brechtel ist keine Beschäftigte der Gemeinde. Sie wird auch nicht im Rahmen des so genannten „400-Euro-Gesetzes“ als geringfügig Beschäftigte entlohnt. Sie erhält lt. Satzung eine Entschädigung in Höhe von EUR 400/Monat.
Der damalige Bürgermeister hatte 1983 geprüft, ob die ehrenamtliche Leitung der VHS in Anbetracht der Gemeinderatstätigkeit von Frau Brechtel schädlich ist. Die Prüfung verlief negativ.
Im Übrigen findet nach jeder Gemeinderatswahl eine Prüfung des Gremiums statt, ob bei den gewählten Personen ein Hinderungsgrund nach § 29 der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg vorliegt. Dieser Tagesordnungspunkt wird am 20.07.2009 behandelt.“
Die Antwort der Gemeinde ließ Fragen offen:
Gibt es einen Unterschied zwischen einer „geringfügigen Beschäftigung“ und einer „ehrenamtlichen Tätigkeit“, wo doch beide mit 400 Euro „entlohnt werden? Der juristische Laie fragt sich das.
Darf ein Bürgermeister „prüfen und entscheiden“, ob ein „Hinderungsgrund vorliegt“?
Hat sich die Gesetzeslage seit 1983 verändert?
Vorwürfe, Recherchen und Ergebnisse I
Guten Tag,
dem heddesheimblog wurde zugetragen, dass die Wahl einer Gemeinderätin der CDU nicht rechtens sei. Das werde „erzählt“.
Einige Zeit später erfuhr das heddesheimblog von einem Eintrag im Internet, der diesen Vorwurf wiederholt.
Das heddesheimblog hat recherchiert und folgende Information im Internet gefunden:
„Der Klüngel lebt im Gemeinderat mitten unter Euch.. Laut Gemeindeordnung § 29 des Landes Baden-Württemberg darf kein Beamter oder Angestellter der Gemeinde im Gemeinderat sitzen. Wie verhält es sich dann mit der Chefin der Volkshochschule hier im Dorf. Ist Ursula Brechtel eine Angestellte der Gemeinde ??? Sollte dies zutreffen fordert der SCHWARZEBLOCK den sofortigen Rücktritt als Gemeinderätin.“
Der Vorwurf wiegt schwer. Denn tatsächlich dürfen Angestellte oder Beamte einer Gemeinde in Baden-Württemberg nicht im Gemeinderat sitzen und sollten erst gar nicht zur Wahl antreten.
Das heddesheimblog hat nach Kenntnis dieser Vorwürfe recherchiert.
Zunächst beim Volkshochschulverband Baden-Württemberg e.V. mit der Frage, ob die VHS Heddesheim in Trägerschaft der Gemeinde liegt, weil das aus eigenen Recherchen nicht klar wurde. Von dort kam keine Antwort.
Das heddesheimblog hat gleichzeitig zum § 29 der Gemeindeordnung recherchiert, um die aktuelle Gesetzeslage zu kennen.
Danach hat das heddesheimblog die Gemeinde zu folgenden Punkten befragt:
Trifft es zu, dass die Gemeinde Trägerin der VHS Heddesheim ist?
Trifft es zu, dass Frau Ursula Brechtel Leiterin der VHS Heddesheim ist?
Ist Frau Brechtel damit Angestellte der Gemeinde?
In welchem Beschäftigungsverhältnis steht Frau Brechtel?
Hat es in der Vergangenheit eine Prüfung der „Beschäftigung“ oder der „ehrenamtlichen Tätigkeit“ gegeben?
Wenn ja, wann wurde das mit welchem Ergebnis überprüft?
Wenn das nicht überprüft wurde, was war der Grund?
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