Samstag, 10. Juni 2023

Gemeinde Hirschberg sieht Verkehrslenkungsverträge zu ihren Lasten

Gute Nachbarschaft?

Die Edeka soll um ein zentrales Getränkelager der Tochter "Kempf" erweitert werden. Quelle: Edeka

 

Hirschberg, 22. Juni 2012. (red) Zwischen den Gemeinden Hirschbeg und Heddesheim knirscht es gewaltig. Bürgermeister Manuel Just übt deutliche Kritik an der Nachbargemeinde – grundsätzlich steht er Gewerbeentwicklungen positiv gegenüber, aber nicht, wenn seine Gemeinde darunter zu leiden hat. Ein eigenes Verkehrsgutachten soll prüfen, ob Hirschberg den schwarzen Peter zieht, wenn in Heddesheim mit der Pfenning-Ansiedlung nun auch noch die Edeka-Erweiterung kommen sollte. Die Möglichkeiten der Gemeinde Hirschberg sind begrenzt – mittlerweile ist es aber vorbei mit Höflichkeiten. Gemeinderat Werner Volk bezeichnete unlängst die Verkehrslenkungsverträge als „nahezu bösartig“. Grund genug, den Verwaltungschef nach seiner Sicht der Dinge zu fragen.

Im unserem Interview bringt Bürgermeister Manuel Just deutlich seinen Ärger zum Ausdrück:

Die Verkehrslenkungsverträge sind zu Lasten Dritter geschlossen worden.

Mit „Dritten“ meint er die Gemeinde Hirschberg – denn bei Staus auf der A5 werden die Lkw über die B3 durch Hirschberg geleitet. Weiter sieht der Hirschberger Bürgermeister eigene Entwicklungen gefährdet. Immerhin ist er zuversichtlich, dass es einen weiteren Kreisel zur Verkehrsentlastung geben wird – die Ertüchtigung des bestehendes Kreisels vor dem Hirschberger Gewerbegebiet ist aber die aus seiner Sicht wichtigste Entlastungsmaßname.

Grundsätzlich zeigt sich der junge Hirschberger Bürgermeister Just positiv gegenüber Gewerbeentwicklungen – ganz klar ärgert er sich aber auch, weil Heddesheim ohne Rücksicht auf den Nachbarn plant. Aktuell hat der Ausschuss für Technik und Umwelt in Hirschberg beschlossen, ein eigenes Verkehrsgutachten anfertigen zu lassen. Der Grund: Gemeinderat und Bürgermeister sehen „erhebliche Plausibilitätsprobleme“bei den bestehenden Gutachten, die die Gemeinde Heddesheim eingeholt hat.

Das Verhältnis der beiden Bürgermeister bezeichnet Just als „professionell“ – mehr nicht.

Das ausführliche Interview lesen Sie hier auf dem Hirschbergblog.de

 

Heftige Diskussion im ATU über Erweiterung der Edeka in Heddesheim

Hirschberg beauftragt neues Verkehrsgutachten

Hier soll die neue Edeka-Erweiterung enstehen.

Hirschberg/Heddesheim, 14. Juni 2012. (red/sap) Im Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) in Hirschberg wurde gestern heftig diskutiert – wegen der in Heddesheim geplanten Erweiterung der Edeka. Schließlich beschloss der Ausschuss eine Stellungnahme, nach der Hirschberg von „allen zuständigen Stellen“ verlangt, dass „verkehrsmindernde Maßnahmen zugesagt werden“. Zudem wird Hirschberg ein eigenes Verkehrgutachten beauftragen.

Von Sabine Prothmann

Der Antrag der Gemeinde Heddesheim auf Zulassung von Abweichungen von Zielen des Regionalplans „Unterer Neckar“ des Verbandes Region Rhein-Neckar für eine gewerbliche Baufläche im Bereich „Unteres Bäumelgewann“ in Heddesheim – dabei geht es um die Erweiterung der Edeka – wurde im ATU der Gemeinde Hirschberg heftigst diskutiert.

Bürgermeister Manuel Just betonte ausdrücklich, dass er einer Wirtschafsförderung und einer Arbeitsplatzsicherung  positiv gegenüber stehe, dass aber die Verkehrsentwicklung nicht zu Lasten der Gemeinde Hirschberg gehen dürfe.

Die Kapazitäten der Autobahn und der Autobahnanschlüsse betrachtete Just sehr kritisch. Schon bei der Erschließung des Hirschberger Gewerbeparks habe einVerkehrsgutachten bescheinigt, die Verkehrssituation sei „gerade noch auskömmlich“. Und auch jetzt nach der Pfenning-Erschließung und mit dem Ausbau des Edeka -Geländes wurde wieder „mit gerade noch auskömmlich“ argumentiert.

„Wirtschaftsförderung ist gut, aber wir brauchen eine technische Lösung für die Autobahnanschlüsse“, argumentierte der Bürgermeister.

Bypass-Lösung nicht notwendig?

Ein weiterer Kreisverkehr sei vom Regierungspräsidium in Aussicht gestellt worden, aber eine Bypass-Lösung empfinde man dort als nicht notwendig.

Deswegen plädierte Just dafür, dem Verwaltungsvorschlag zuzustimmen, dass der ATU erst unter der Voraussetzung, dass das Regierungspräsisium Karlsruhe verkehrsmindernde Maßnahmen für den Bereich des Kreisverkehrs und des Autobahnanschlussse Hirschberg in Aussicht stelle, dem Antrag der Gemeinde Heddesheim zustimme.

Unter den ATU-Mitgliedern herrschte schnell Einigkeit, dass die Formulierung „in Aussicht stelle“ noch zu „weich“ sei.

Karin Kunz (CDU) bezeichnete das Pfenning-Gebäude und die Entwicklung als „Katastrophe“, „da muss verkehrstechnisch etwas passieren, das geht nicht mehr“.

Und auch Bürgermeister Just musste einräumen, die Gemeinde Hirschberg sei durch den Ausweichverkehr stark betroffen, was natürlich auch aus dem Verkehrslenkungsvertrag resultiere, den Heddesheim mit Pfenning abgeschlossen habe.

„Wir haben dieses Thema oft behandelt und nichts erreicht“, meinte Fritz Bletzer (FW) und weiter:

Stimmen wir nicht zu, sind wir Arbeitsplatzvernichter, stimmen wir zu, baut die Gemeinde Heddesheim, ohne dass die Verkehrsprobleme gelöst werden.

„Wenn wir ablehnen, heißt das noch lange nicht, dass nicht gebaut wird“, klärte der Bürgermeister diese These. Das sei schließlich eine Sache des Regionalverbandes.

Hirschberg sei auch nicht gegen die Ausweitung des Gewerbegebietes, verdeutlichte Bürgermeister Just noch einmal seine Haltung, sondern für die Schaffung einer Infrastruktur. „Auch wir verursachen mit unserem Gewerbepark Verkehr“, machte er deutlich.

„Das hört sich jetzt sanft an“, kritisierte Karl Heinz Treiber (GLH). Im Januar habe die Aussage Just noch ganz anders geklungen. Treiber ziterte den Bürgermeister mit einem Satz aus der Rhein-Neckar-Zeitung:

Heddesheim muss seine Hausaufgaben machen.

„Wir haben hier einen Mords-Block von Industrieerweiterung“, sagte der Grünen-Gemeinderat. Ihm seien das eindeutig „zu wenig an gemachten Hausaufgaben“.

Just entgegnete:

Wir stimmen zu, um unseren guten Willen zu demonstrieren.

Die Formulierung sei zwar weicher und sanfter, aber das Resultat sei gleich.

Eva-Marie Pfefferle (SPD) sprach von einem „Wischiwaschi-Gutachten“. Es sei unlogisch einerseits von mehr Arbeitsplätzen zu sprechen und andererseits zu versichern, es gäbe nicht mehr Verkehr und LKWs.

Auch Karl Schnell (CDU) sagte:

Das Verkehrsgutachten ist eine Katastrophe und das Regierungspräsidium springt darauf ein.

Dem müsse bei der Formulierung des Beschlussvorschlags Rechnung getragen werden, so Schnell.

Mit der Formulierung habe man Heddesheim aus der Pflicht genommen, kritisierte Treiber.

Es kam der Vorschlag auf, dass auch Hirschberg einen Verkehrslenkungsvertrag mit der Firma Pfenning abschließen sollte.

Dem hielt der Bürgermeister entgegen, die B3 sei eine Ausweichstraße. Zudem

Heddesheim hat den Hebel in der Hand, Heddesheim hat die Fläche und den Bebauungsplan.

Werner Volk (FW) sagte: „Der Verkehrslenkungsvertrag ist schon bösartig“, und:

Ich versteh die Welt nicht und ich versteh auch Heddesheim nicht. Der Verkehrslenkungsvertrag ist ein Unding.

„Wir werden wieder verlieren und das ärgert mich maßlos“, erklärte Karin Kunz:

…denn ob wir ablehnen oder nicht, spielt keine Rolle.

„Wir sind mit der Entwicklung nicht zufrieden“, sagte der Bürgermeister und schlug vor ,die zurückgestellten 10.000 Euro für ein Verkehrsgutachten jetzt einzusetzen.

Sein Vorschlag, dass die Gemeindeverwaltung ein Verkehrsgutachten beauftragen sollte, um die Haltung Hirschbergs auf Plausibilität zu überprüfen und die Stellungsnahme zu flankieren, wurde einstimmig angenommen.

Der geänderte Beschlussvorschlag lautete schließlich, dass Hirschberg seine Zustimmung davon abhängig mache, dass von allen zuständigen Stellen verkehrsmindernde Maßnahmen für den Bereich des Kreisverkehrs und des Autobahnanschlusses Hirschberg zugesagt werden.

Bei zwei Gegenstimmen (GLH) wurde dem zugestimmt.

„Mitten im Feld“

Auch zu dem Bebauungsplan „Mitten im Feld“ der Nachbargemeinde Heddesheim sollte Hirschberg eine Stellungnahme abgeben.

Die meisten Ausschussmitglieder hatten mit dem geplanten Neubaugebiet keine Probleme.

Eva-Marie Pfefferle freute sich über die bunte Mischung der Bauformen, die hier vorgesehen seien, während Oliver Reisig (FDP) die „Unordnung“ eher kritisch betrachtete.

Bei zwei Gegenstimmen der Grünen Liste Hirschberg wurde dem Beschlussvorschlag der Verwaltung, Hirschberg habe keine Bedenken gegen den Bebauungsplanentwurf entsprochen.

An Karl Heinz Treiber gewandt, meinte der Bürgermeister:

Ich wäre persönlich beleidigt, wenn Sie hier zugestimmt hätten, nachdem Sie gegen meinen Sterzwinkel gestimmt haben.

„Es wurde deutlich, wie schwach und ungenügend sämtliche Gutachten sind.“

Guten Tag!

Heddesheim, 19. Dezember 2010. Am 09. Dezember 2010 fand im Bürgerhaus ein Erörterungstermin zum Planfeststellungsverfahren „Gleisanschluss Pfenning“ statt.

Günther Heinisch, Grünen-Gemeinderat, sieht seine Zweifel am „Pfenning“-Projekt bestätigt: „Unterm Strich bleiben Belastungen und summieren sich vielleicht zu untragbaren Situationen“, sagt er und kritisiert im Interview, dass eine ordentliche Prüfung im Gemeinderat nicht stattgefunden hat.

Geleitet wurde die Sitzung von Thorsten Maiwald vom Regierungspräsidium Karlsruhe. Anwesend waren zudem – zeitweise – Bürgermeister Kessler, Mitarbeiter des Bauamts, Vertreter der „Pfenning“-Gruppe mit zwei Anwälten, Rolf Breitwieser als Anwohner samt Anwalt und die Einwender Günther Heinisch und Kurt Klemm, stellvertretend für den Naturschutzbund e.V.. Außerdem Vertreter des Verbands Region Rhein-Neckar und des Verkehrsverbunds.

Zunächst sollte die Sitzung nicht-öffentlich sein, wurde dann aber als öffentlich freigegeben, da keine Einwände bestanden, Zuschauer zuzulassen. Rund ein halbes Dutzend BürgerInnen verfolgten deshalb die Erörtertung, die von 09:00 Uhr bis 16:30 Uhr dauerte.

Interview: Hardy Prothmann

Herr Heinisch, Sie haben am Erörterungstermin teilgenommen. Warum?

Günther Heinisch: „Weil ich als Bürger eine Einwendung gegen den Gleisanschluss gemacht habe.“

Moment, sind die Grünen nicht für das Gleis?

Heinisch: „Aber selbstverständlich. Jedoch ist Gleis nicht gleich Gleis, was man auch bei Stuttgart 21 sieht. Uns ist ein sinnvolles S-Bahn-Projekt lieber, als das Wohl einer einzelnen Firma. Meine Eingaben umfassen insgesamt 48 Seiten und kritisieren auch beim Gleisanschluss mangelhafte Gutachten und eine ungenügende Debatte zum Thema und den Folgen einer solchen baulichen Maßnahme im Gemeinderat.“

Was meinen Sie beispielsweise?

heinisch

Grünen-Verkehrsexperte Günther Heinisch. Foto: privat

Heinisch: „Ganz klar das Lärmschutz-Gutachten. Hier wurde beispielsweise deutlich, dass der Gutachter seine Berechnungen auf falschen Angaben erstellt hat.“

Woher wissen Sie das?

Heinisch: „Das wurde während der Anhörung deutlich. Der Gutachter musste sich wie andere auch auf Angaben von Pfenning als Grundlage seiner Arbeit verlassen. Danach hieß es, es gäbe drei Zugbewegungen pro Tag. Tatsächlich wurde festgestellt, dass diese Züge natürlich wieder wegfahren und dazwischen rangiert werden muß. Insgesamt ergeben sich pro Tag mindestens 12 Fahrten bei täglich drei Zügen. Den Gutachter trifft keine Schuld bei der falschen Bewertung, er wurde falsch informiert. Wörtlich sagte er: „Das ist das erste, was ich höre.“ Und er fand die neuen Informationen sehr interessant.“

Und weiter?

Heinisch: „Auch das Artenschutzgutachten musste ja bereitsnachgebessert werden. Interessant war der Zynismus, der an den Tag gelegt wurde. Kurt Klemm war als Umweltschützer anwesend und hat seine Erkenntnisse zum Feldhamstervorkommen vorgetragen. Er musste sich von Pfenning-Anwälten fragen lassen, ob er „Hamster-Experte“ sei. Die Antwort war eine Gegenfrage: Ob der Gutachter, im Hauptberuf ein Physiotherapeut, ein Hamster-Experte sei. Das hatte schon fast einen Kreuzverhör-Charakter einer Gerichtsverhandlung“.

Kam auch das Feinstaub-Gutachten zur Sprache?

Heinisch: „Aber sicher. Hier stellte sich nachträglich heraus, daß nur die Werte der Autobahn berücksichtigt worden sind, der Pfenning-Verkehr und die Feinstauberzeugung durch die Zuglieferungen und die Rangiertätigkeiten blieben außen vor. Ebenso der Feinstaub, den die Bahnlinie selbst erzeugt.

Gab es ein Ergebnis?

Heinisch: „Aus meiner Sicht schon: Es wurde deutlich, wie schwach und ungenügend sämtliche Gutachten sind, mit denen Pfenning hier durchgedrückt werden soll. Und etwas anderes hat die Anhörung gezeigt, das erschreckende Unvermögen und/oder die Unwilligkeit des Heddesheimer Gemeinderates in seiner 12:9 Mehrheit, das zu erkennen und danach zu handeln.“

Wie meinen Sie das?

Heinisch: „Die Gutachten wurden einfach durchgewunken. Weder die CDU, noch die SPD oder FDP hatten auch nur eine Frage dazu. Und das Regierungspräsidium ging davon aus, dass der Gleisanschluss im Gemeinerat diskutiert worden sei.“

Er war Thema.

Heinisch: „Das hat Bürgermeister Michael Kessler auch so geantwortet. Es ist darüber geredet worden, dass er geplant sei und mittlerweile ein Antragsverfahren eröffnet wurde. Inhaltlich, in den Details und welche Auswirkungen in Sachen Lärm und Feinstaub das haben wird, darüber wurde aber nicht informiert und debattiert. Eine ernstzunehmende Abwägung hat nicht stattgefunden.“

Wie war die Reaktion?

Heinisch: „Zumindest der Anwalt von Herrn Breitwieser fand diesen Punkt sehr interessant.“

Was wollen Sie damit andeuten?

Heinisch: „Ganz sicher suchen die Anwälte, die die Mitglieder der der IG neinzupfenning vertreten, nach Verfahrensfehlern. Vielleicht handelt es sich hier um einen.“

Nochmal zurück zum Anfang: Ist es nicht ein wenig paradox, dass Sie als Grüner 48 Seiten Einwändungen gegen einen Schienentransport schreiben?

Heinisch: „Grundsätzlich sind wir für die Schiene, aber wir sind auch für sinnvolle Schienenprojekte. Um ein solches handelt es sich hier nicht, denn es gefährdeit die S-Bahn. Darüber hinaus muss man das jeweilige Projekt im gesamten sehen. Auch beim angeblich geplanten Gleis basieren die Gutachten auf teils unzureichenden Daten, das hatten wir auch schon beim Planfestellungsverfahren zum Logistikzentrum. Unterm Strich bleiben Belastungen und summieren sich vielleicht zu untragbaren Situationen. Die Grünen verlangen eine ordentliche Prüfung und klare und durchschaubare Informationen.“

Sie trennen nicht zwischen Gleis und Logistikzentrum?

Heinisch: „Wieso sollte ich? Ohne Logistikzentrum braucht es kein Gleis. Diese künstliche Trennung haben der Bürgermeister und seine Mehrheit vorgenommen. Es ist aber ein Projekt. Ich erinnere da an die CDU, die ganz klar gesagt hat: Pfenning nur mit Gleis. Es handelt sich nicht um zwei Projekte, sondern klar um ein Gesamtprojekt. Der Gleisanschluss muss ebenfalls ordentlich auf seine Vor- und Nachteile und auf mögliche Alternativen abgewogen werden. Im Heddesheimer Gemeinderat hat dies leider nicht stattgefunden.“

Zur Person:
Günther Heinisch ist ein Sprecher des Bündnis90/Die Grünen-Ortsverbands Heddesheim und Mitglied der Grünen-Gemeinderatsfraktion. Er hat sich für die Fraktion umfangreich mit dem Thema Verkehr befasst und bereits das Verkehrsgutachten als „ungenügend“ und „geschönt“ bewertet.

Hintergrund:
Die Gemeinde Hirschberg an der Bergstraße prüft ein Normenkontrollverfahren gegen den „Pfenning„-Bebauungsplan, unter anderem, weil der „Verkehrslenkungsvertrag“ zu Lasten der Gemeinde Hirschberg gehe. Aber auch, weil im Jahr 2000 ein Verkehrsgutachten dem Hirschberger Kreisel am Gewerbegebiet den „Kollaps“ voraussagt und derselbe Gutachter zehn Jahre später diesem Kreisel auch mit „Pfenning“-Verkehr noch ein ausreichend attestiert.

Anmerkung der Redaktion:
Hardy Prothmann ist verantwortlich für das heddesheimblog und außerdem partei- und fraktionsfreier Gemeinderat.

Vorabmeldung: Verkehrsgutachten widersprechen sich

Guten Tag!

Heddesheim, 15. April 2010. Wir werden gegen 18:00 Uhr das Verkehrsgutachten veröffentlichen, das das Büro Koehler, Leutwein und Partner im Jahre 2000 zum „Hirschberger Kreisel“ erstellt hat. Brisant: Das Gutachten prognostiziert vor zehn Jahren die Leistungsstufe E wenn über das Hirschberger Gewerbegebiet hinaus weiterer Verkehr hinzukommen sollte. Die Folge: Kollaps des Kreisels und des Verkehrs.

Von Hardy Prothmann

Sind die beiden aktuellen Verkehrsgutachten des Büros Koehler, Leutwein und Partner glaubwürdig? Die Grünen bezeichneten schon das erste Gutachten als „Gefälligkeitsgutachten“, weil die „Verkehrsbeziehung“ zwischen dem Heddesheimer Kreisel und dem Hirschberger Kreisel nicht betrachtet wurde.

Daraufhin wurde ein „erweitertes“ Gutachten nachgeschoben. Das stellte fest, dass auch der Hirschberger Kreisel den Verkehr noch aushalten könne. Wenngleich sich in Spitzenzeiten die Qualität der Leistungsstufe von B auf D verschlechtern würde.

Schlechter als D ist die Leistungsstufe E, die man auch mit „Kollaps“ übersetzen kann.

Brisant: Bereits vor zehn Jahren begutachtete das Büro Koehler Leutwein und Partner den Hirschberger Kreisel in Verbindung mit der Entwicklung des Hirschberger Gewerbegebiets Süd (ca. 12 Hektar Fläche). Die Prognose: Sollte auch das Gewerbegebiet Hirschberg Nord (ca. 9 Hektar Fläche) entwickelt werden, würde die Leistungsstufe des Kreisels nur noch E betragen. Der Verkehrskollaps wäre programmiert.

Zehn Jahr später prognostiziert dasselbe Büro für eine doppelt so große Ansiedlung (19,5 Hektar) mit viel mehr Verkehr noch die Leistungsstufe D.

Das Ingenieurbüro Koehler, Leutwein und Partner dürfte damit in große Erklärungsnöte kommen, was die Qualität und Aussagekraft dieser widersprüchlichen Gutachten angeht.

Bürger, Betroffene und Träger öffentlicher Belange können noch bis morgen, also Freitag, 16. April 2010, 12:00 Uhr Einwände im Rathaus vorbringen.

Hirschbergs Bürgermeister Just hat „erhebliche Bedenken“ beim Verkehrsgutachten

Guten Tag!

Hirschberg/Heddesheim, 07. April 2010. Der Hirschberger Bürgermeister Manuel Just hat in einem Interview mit dem hirschbergblog „erhebliche Bedenken“ zum Verkehrsgutachten geäußert. Die Gemeinde Hirschberg wird deshalb einen Einwand zum ausgelegten Bebauungsplan abgeben.

Zur geplanten „Pfenning“-Ansiedlung gibt es nicht nur zwei Verkehrsgutachten in Heddesheim, sondern auch eines in Hirschberg. Das wurde vor zehn Jahren angefertigt und besagt, dass der Hirschberger Kreisel bei einer Entwicklung des Hirschberger Gewerbegebiets Nord (ca. 9 Hektar) den Verkehr nicht mehr aufnehmen kann: Stufe E.

In einem ersten Gutachten zum geplanten „Pfenning“-Projekt war der Hirschberger Kreisel zunächst nicht bewertet worden, in einem „erweiterten“ Gutachten wird die Leistungsfähigkeit mit Stufe D, also noch leistungsfähig, eingeschätzt.

Pikant: Die widersprüchlichen Gutachten kommen von denselben Gutachtern, Koehler, Leutwein & Partner aus Karlsruhe.

Der Hirschberger Bürgermeister Manuel Just will eine Antwort auf die Frage, wie es zu den unterschiedlichen Aussagen kommt. Den „Pfenning-Befürwortern“ dürfte das nicht gefallen. Außerdem ist Hirschberg nicht mit zusätzlichem Verehr durch Pfenning einverstanden.

In einem Interview mit dem hirschbergblog sagte Bürgermeister Just auf die Frage nach den Verkehrsgutachten: „Mit den Nachteilen meine ich ganz klar eine zusätzliche Verkehrsbelastung für Hirschberg. Erhebliche Bedenken habe ich, was das Verkehrsgutachten angeht.“

Im Hirschberger Gemeinderat bezeichnete der SPD-Gemeinderat Dr. Horst Metzler den Heddesheimer „Verkehrslenkungsvertrag“ als „unfreundlichen Akt“ gegenüber Hirschberg.

Im Gemeinderat wurde die Forderung laut, dass entweder Hirschberg auch einen solchen Vertrag bekommen solle oder Heddesheim seinen kündigen muss, weil sonst der Heddesheimer „Pfenning“-Verkehr auch über die B3 rollen würde.

Nach intensiver Debatte hat sich der Hirschberger Gemeinderat auf einen Einwand geeinigt, dessen vier Punkte erfüllt sein müssen, damit Hirschberg dem Bebauungsplan zustimmt.

„Pfenning“ hat sich unterdessen geweigert, mit Hirschberg einen „Verkehrslenkungsvertrag“ zu schließen. Somit bleibt der Gemeinde Hirschberg der Klageweg offen.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Der kreiselnde Gutachter

Guten Tag!

Hirschberg/Heddesheim, 25. Februar 2010. Heute wird in der öffentlichen Gemeinderatssitzung über den „Bebauungsplan Nördlich der Benzstraße“ (Pfenning) entschieden. Dem Entwurf ist ein weiteres Verkehrsgutachten beigelegt, dass die Leistungsfähigkeit des Hirschberger Kreisels als „noch ausreichend“ bezeichnet.

Von Hardy Prothmann

„Noch ausreichend“ wäre als Schulnote eine 4-. Damit ist ein Schüler versetzungsgefährdet, kommt aber noch durch.

Die Leistungsfähigkeit des Hirschberger Kreisels (Knoten L 541/A5/Gewerbepark), die Verkehrsgutachter Burkhard Leutwein als „noch ausreichend“ bezeichnet, erreicht in den morgendlichen Spitzenstunden die „Verkehrsqualitätsstufe D“ – über die Herr Leutwein in der IFOK-Gesprächsrunde zur geplanten „Pfenning„-Ansiedlung sagte, dass diese eine wirklich schlechte sei. Herr Leutwein sagte dies, um die aus seiner Sicht durchaus gute „Stufe B“ des Heddesheimer Kreisels an der Edeka hervorzuheben.

Im Gutachten steht weiter: „Dabei ist festzustellen, dass die Qualitätsstufe D als die Qualitätsstufe, die während der maßgeblichen Spitzenstunde des Tages erreicht wird, als noch durchaus hinreichend angesehen werden muss und eine Verkehrssituation beschreibt, die zwar eine gegenseitige Beeinflussung von Fahrzeugen mit merkbaren Wartezeiten beinhaltet, jedoch ohne Gefahr eines Zusammenbruchs der Verkehrsabwicklung generell befürchten zu müssen.“

Die Definition der Stufe D lautet:
„Stufe D: Im Kraftfahrzeugverkehr ist ständiger Rückstau vorhanden. Die Wartezeiten für alle Verkehrsteilnehmer sind beträchtlich. Der Verkehrszustand ist noch stabil.“

Das Gutachten musste angefertigt werden, weil die Gemeinde Hirschberg als „Träger öffentlicher Belange“ ihre Bedenken angemeldet hat. Die Hirschberger Verwaltung bezweifelt, dass der Kreisel auf ihrer Gemarkung den „Pfenning“-Verkehr verkraften kann. Das neue Gutachten ist in Hirschberg noch nicht vorgelegt worden.

„Generell“ befürchtet Leutwein keinen „Zusammenbruch der Verkehrsabwicklung“ – bestätigt aber mit seiner Einschätzung „beträchtliche Wartezeiten“. „Generell“ also und partiell? Gerade zu den Spitzenzeiten?

Die „mittleren Wartezeiten“ liegen am Abend nach dem Gutachten bei 12 Sekunden, am Morgen aber bei 20 Sekunden – also fast doppelt so lange. Dabei handelt es sich um einen „Mittelwert“. Die tatsächlichen Werte dürften, wenn es „eng“ wird, beträchtlich darüber liegen.

Das kritisiert auch Günther Heinisch, Gemeinderat Bündnis90/Die Grünen: „Das Gutachten versucht den Eindruck zu erwecken, dass alles noch in Ordnung ist – das ist es aber nicht. Der Gutachter selbst empfiehlt den Bau eines Bypasses, was zeigt, dass er von seiner eigenen Aussage, der Verkehr würde nicht zusammenbrechen.“

Heinisch hat sich intensiv mit den Kreisverkehren befasst und kommt zum Ergebnis: „Was das erste, häufig nachgebesserte und nun dieses neue Verkehrsgutachten überhaupt nicht untersucht haben, ist das Zusammenspiel der beiden Kreisverkehre. Die liegen so eng beieinander, dass die schlechte Qualitätsstufe beim Hirschberger Kreisel automatisch auch den Heddesheimer Kreisel abwerten wird und der Verkehrskollaps programmiert ist.“

Heinisch erkennt im Gutachten „eine Tendenz zur wohlwollenden Begutachtung von Koehler, Leutwein und Partner“. Tatsächlich werden die Aussagen des Gutachtens mit vielen Konjunktiven versehen und erscheinen sehr „schwammig“.

Während der IFOK-Veranstaltung in der Nordbadenhalle kam auch Gutachter Leutwein zu Wort. Wie „kreiselnd“ seine Darstellung war, sehen Sie in unserem Video. Leutwein redet über den Heddesheimer Kreisel:

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Was Gutachten gut achten

Als Student bei einem Forschungsinstitut habe ich gelernt: Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast. Warum sollte ich mich Gutachten, die ich nicht erstellt habe, anders umgehen?

Kommentar: Hardy Prothmann

Die Pressemitteilung der IFOK wird uns folgendermaßen informieren: „Erörtert wurde die Verkehrsanalyse vom Juli diesen Jahres, bei dieser wurde der Knotenpunkt rund um das Gewerbegebiet untersucht. (…) Bei der Erschließung der geplanten Fläche sind anhand bundesweit gültiger Regelwerte 3200 Verkehrsbewegungen (LKW und PKW) zu erwarten. Dieser Wert reduziert sich basierend auf den Angaben der Firma Pfenning auf 2250 Bewegungen.“

Diese Botschaft ist für jeden klar denkenden Menschen klar, wie es klarer nicht sein kann: Pfenning bringt uns mehr Verkehr, aber immerhin ein Drittel weniger als wenn irgendwelche KFZ-Fuzzis oder Software-Pioniere sich hier kleinteilig ansiedeln würden. Die Botschaft habe ich verstanden.

Auch dass „Mittelwerte“ zustande kommen, weil Leiharbeiter nicht mit dem Auto, sondern per Bus angefahren werden, befriedigt mich. Das ist ökologisch sinnvoll.

„Die Stichhaltigkeit dieser Angaben werden vom Gutachter durch eine Stichprobenzählung bei der Logistikfirma Dachser bestätigt. Laut Darstellung von Herrn Nitzinger (Pfenning) handelt es sich bei den Angaben um obere Grenzwerte.“

Auch diese Botschaft habe ich verstanden. Herr Nitzinger geht immer vom Worst-case aus, also unbezahlten Überstunden ohne Ende und Ausgleich. Da er der Chef ist, wird er schon dafür sorgen, so wie er sich um alles sorgt, dass das nicht kommt.

„Vertreter der Firma Pfenning erklärten darüber hinaus, dass durch firmeninterne organisatorische Maßnahmen sichergestellt wird, dass kein zusätzlicher Schwerlastverkehr über die Ringstraße geführt wird. 100 Prozent des Schwerlastverkehrs wird direkt auf die Autobahn geleitet. Zudem versicherte das Unternehmen, dass auch die Ortsmitte Heddesheim durch Pfenning mit Schwerlastverkehr nicht weiter belastet wird. Allerdings wird aufgrund der zusätzlichen Arbeitsplätze der PKW-Verkehr in der Ortmitte zunehmen (laut Studie ca. 13 Fahrzeuge pro Stunde mehr).“

Das ist doch mal eine Aussage, die jede Anstrengung des heddesheimblogs rechtfertigt: Zuvor wollte Pfenning noch jeweils 5 Prozent über die Ringstraße und durch den Ort lenken, also rund 80 Lkw-Fahrten pro Tag, die jetzt gestrichen sind. Leider bleiben 13 Fahrzeug mal, sagen wir 14 Stunden, das macht, grummelgrummel, 10×14=140 und 3×14=42, zusammen 182 Autos mehr pro Tag. Na das geht ja. Das sind ja nur… 182/14, genau: 13 Autos mehr pro Stunde. Oder anders 60/13, also nur ungefähr alle 4,5 Minuten ein Auto mehr – vorausgesetzt, die Prognose basierend auf den Zahlen von Pfenning stimmt. Ich habe schließlich aufgepasst.

„Auf die Rückfrage von Teilnehmern wurde noch eingehender die Fragen erörtert: Auf welche Kapazität ist der Verkehrsknoten ausgelegt? Wie viel Verkehr herrscht aktuell? Wann sind wir an der Grenze? Der Gutachter betonte, dass die Verkehrssituation durch die Ansiedlung von Pfenning nicht besser, aber auch nicht wesentlich schlechter würde. Konkretes Beispiel: Die aktuell beim Gutachten festgestellte mittlere Wartezeit am Knoten beträgt 7 Sekunden; die Experten haben errechnet, dass sich diese mittlere Wartezeit im Jahre 2012 auf 9 bis 10 Sekunden erhöhen wird.“

Dieser Abschnitt der Pressemitteilung ist sehr interessant. Der Gutachter sagt also, es wird nicht besser, aber auch nicht wesentlich schlechter. Da sind wir wieder bei der Statistik. Wenn ich bislang 7 Sekunden warten musste und in Zukunft 9 Sekunden, ist das eine Zunahme der Wartezeit um 28 Prozent, bei zehn Sekunden sind es sogar 30 Prozent.

In Bezug auf Sekunden ist das für uns klar denkende Menschen klar, dass Herr Leutwein sagt, das sei nicht wesentlich schlechter. In Bezug auf unser Gehalt würden wir das anders denken. Es kommt halt immer auf die Bezugsgröße an und wie man die versteht.

„Insgesamt sei durch die Ansiedlung von Pfenning eine zentrale Steuerung der Verkehrsströme des neuen Gewerbegebiets gegeben. Damit seien die Grundbedingungen für die Gemeinde besser als bei einer kleinteiligen Erschließung des Geländes. Die Gesamtbelastung durch eine andere Nutzung des Geländes wäre somit größer.“

Zentrale Steuerung klingt gut. „Bessere Grundbedingungen“ auch. Und eine „größere Gesamtbelastung durch eine andere Nutzung“ will niemand.

Puhh, wenn ich alles klar verstanden habe, ist Pfenning mit durchschnittlich 500 Lkw-Bewegungen am Tag und nur 800 am Tag in der Spitze ein Glücksfall für Heddesheim. Gott sei Dank ist niemand auf die Idee gekommen, das alles kleinteilig zu entwickeln.

Mit Pfenning wird also alles besser, dass habe ich klar verstanden. Was mich nur ein wenig gewundert hat, ist, dass der Gutachter, als ich ihn ein wenig zu den Zahlen gefragt habe, plötzlich in nicht-klare Erklärungsnöte geriet und ständig etwas von Prognosen, Angaben, Plausibilitäten, Annahmen usw. erzählte und sich nicht festlegen wollte.

Glaubt er am Ende seiner eigenen Statistik nicht?

Oder hat es etwas damit zu tun, dass es nicht seine Statistik war, die er vorgestellt hat, sondern die von seinem Angestellten, Herrn Wammetsberger?

Auch der MM berichtet zum Thema:
Gutachter: Verkehrssituation am Kreisel zu bewältigen

Zweites „Dialog“-Gespräch mit neuen Programmpunkten

Guten Tag!

Heddesheim, 30. Juli 2009. Die eigentlich geplante Vorstellung des Verkehrsgutachtens beim zweiten „Dialog“-Gespräch zur geplanten „Pfenning-Ansiedlung“ fiel aus – ebenso wie der Programmpunkt Ökologie. Dafür gab es neue Gäste.

Ursprünglich waren für die zweite Sitzung des „Dialog“-Kreises zur geplanten Pfenning-Ansiedlung andere Programmpunkte geplant als gestern besprochen: 1. „Was ist Teil des Gutachtens Verkehrsbelastung?“ und 2. „Fragen zum Thema Ökologie“.


Am Freitag (24. Juli 2009) der vergangenen Woche kündigte der „Moderator“ des „Dialogs“, das PR-Unternehmen IFOK, die Vorstellung des „frühzeitig vorliegenden Verkehrsgutachten“ als neuen Tagungspunkt an.

Darüber berichtete das heddesheimblog am 26. Juli 2009.

Tatsächlich war der Verkehrsgutachter Stefan Wammetsberger aber plötzlich unpässlich und konnte auch keine Vertretung schicken. Deswegen wurde dieser Programmpunkt gestrichen.

Auch der Tagungspunkt „Fragen zur Ökologie“ wurde gestrichen und durch die Vorstellung des Projekts durch den Planer Günter Krüger ersetzt.

Zuvor wurde ein neuer Gast in der Runde vorgestellt: Pfarrer Dierk Rafflewski für die evangelische Kirchengemeinde.

Ein weiterer Gast hatte sich in den Zuschauerraum gesetzt: Christoph Schaefer, ein Heddesheimer Bürger. Der hatte durch die Berichterstattung verstanden, dass die Veranstaltung öffentlich sei.

Nachdem festgestellt wurde, dass dies falsch verstanden worden sei wurde Herr Schaefer nach kurzer Diskussion trotzdem als Bürger mit an den Tisch gebeten.

Lesen Sie hier weiter: Das Pfenning-Projekt aus Sicht des Planers

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Verkehrsgutachten – wird der „Dialog“ vor dem Gemeinderat informiert?

Guten Tag!

Heddesheim, 26. Juli 2009. In der Frage um das Verkehrsgutachten zeichnet sich eine zumindest „heikle“ Situation ab, wenn nicht dringender Handlungsbedarf.

Der Verkehrsgutachter Stefan Wammetsberger vom Büro Koehler, Leutwein und Partner hat am Donnerstag, den 23. Juli 2009 vor dem Heddesheimer Gemeinderat seine vorläufigen Ergebnisse vorgestellt.

Diese unterschieden sich nur unwesentlich von seiner Präsentation im Bürgerhaus der Gemeinde Heddesheim am 21. April 2009, also drei Monate zuvor.


Herr Wammetsberger gestand ein, dass die Zahlen sehr spekulativ seien: „Wir haben das nach Angaben von Pfenning berechnet.“

Am 24. Juli 2009, also einen Tag später,  verschickt die IFOK eine Mitteilung, dass zum „2. Dialogkreis, 29. Juli 2009“, also knapp eine Woche später, die Tagesordnung verändert werden solle, da „das in der letzten Sitzung am Rande behandelte Verkehrsgutachten frühzeitig vorliegt“.

Alles im Lot oder muss jemand gekündigt werden?

Die Frage ist nun, ob sich der Heddesheimer Gemeinderat einen solchen Affront bieten lässt.

Denn einen Tag später, nachdem der Gemeinderat auf dem Stand von vor drei Monaten unterrichtet worden ist, kündigt die vom Gemeinderat beauftragte PR-Firma IFOK an, dass das „Verkehrsgutachten frühzeitig vorliegt.“

So sehen die „geplante“ und die „veränderte“ Sitzung aus:
Tagesordnung für die 2. Sitzung
Dialogkreis Heddesheim
am 29. Juli 2009, 18:30 Uhr bis 21:30 Uhr
Großer Sitzungssaal Bürgerhaus Heddesheim

TOP 1 Was ist Teil des Gutachtens zur Verkehrsbelastung?

TOP 2 Diskussion: Fragen zum Thema Ökologie

TOP 3 Diskussion: Zukunftsperspektive Heddesheim

Pause

TOP 4 Maßnahmen: Offenheit und Bürgerbeteiligung aus dem Dialogkreis heraus

TOP 5 Fragen zum Projekt an Pfenning

TOP 6 Sonstiges

Statt über Ökologie soll über ein „frühzeitig vorliegendes Verkehrsgutachten“ geredet werden. Der Gemeinderat hatte einen Tag zuvor die Information erhalten, dass frühestens in 14 Tagen echte Zahlen vorliegen würden.

Veränderte Tagesordnung für die 2. Sitzung
Dialogkreis Heddesheim
am 29. Juli 2009, 18:30 Uhr bis 21:30 Uhr
Großer Sitzungssaal Bürgerhaus Heddesheim

TOP 1 Vorstellung des Gutachtens zur Verkehrsbelastung durch den Verkehrsplaner Herrn Wammetsberger (Ingenieurbüro Koehler, Leutwein und Partner) mit anschließender Diskussion

TOP 2 Fragen zum Projekt an Pfenning (anwesend ist u. a. der verantwortliche Architekt Günter Krüger der Firma Krüger Consult GmbH)

TOP 3 Diskussion: Zukunftsperspektive Heddesheim

Pause

TOP 4 Maßnahmen: Offenheit und Bürgerbeteiligung aus dem Dialogkreis heraus

TOP 5 Sonstiges

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