Heddesheim, 08. Juli 2013. (red/pm) Am kommenden Freitag, 12. Juli, spielt die Schriesheimer T-Band auf dem Dorfplatz Rock, Pop, aktuelle Hits und Evergreens.
Open-Air-Konzert auf dem Dorfplatz
In eigener Sache: rheinneckarblog istlokal.de
Guten Tag!
Rhein-Neckar, 25. Januar 2011. Ende 2010 haben die Journalisten Stefan Aigner und Hardy Prothmann sowie der Diplom-Medienpädagoge Thomas Pfeiffer das Netzwerk istlokal.de gestartet. Das Netzwerk unterstützt journalistische Angebote im Internet, die lokal oder regional informieren.
Von Hardy Prothmann
Die lokale Berichterstattung bietet die exklusivsten Nachrichten der Welt. Was vor Ort passiert, betrifft die Menschen, die dort leben. Egal ob in München, Berlin, Köln, Stuttgart, auf dem platten Land oder in einem Ballungsraum. Oder in New York, Los Angeles, Paris, London, Mailand, Barcelona.
In den vergangenen zwei Jahren sind in vielen Orten Deutschlands lokale „Blogs“ oder digitale Internet-Zeitungen entstanden und auch 2011 werden viele neue Angebote dazukommen. Mal sind es politisch engangierte Bürger, mal Journalisten, die das „nebenbei“ machen. Aber immer mehr Angebote werden mit dem Anspruch der Herausgeber betrieben, von dieser Arbeit auch leben zu können.
Kritischer Zustand des Journalismus.
Jeder, der ein kommerzielles Angbot betreibt, steht dabei vor denselben Problemen: Der lokale und regionale Werbemarkt im Internet ist noch nicht befriedigend entwickelt, noch nicht einmal ausreichend.

Das Portal von istlokal.de bietet vernetzten Journalismus.
Aus gutem Grund. Die Presselandschaft in Deutschland ist überwiegend monopolisiert. Bis auf wenige Ausnahmen gibt es fast nur noch „Einzeitungskreise“ – sprich, es gibt keinen journalistischen Wettbewerb mehr vor Ort. Die Monopolzeitungen bestimmen, über wen was wann wie berichtet wird.
Wozu das führt, zeigt das Beispiel Stuttgart21 deutlich. Die Stuttgarter Zeitung hat kaum kritisch berichtet – aus gutem Grund. Wie der stern mit dem Hintergrundbericht „Fahrt auf schwäbischem Filz“ offenlegte, gehört die Zeitung zur Südwestdeutschen Medienholding (SWMH), die vor einiger Zeit die Süddeutsche Zeitung gekauft hat.
„Fahrt auf schwäbischem Filz.“
Ein schwerer finanzieller Brocken, der das Unternehmen in Schwierigkeiten brachte. Über die Landesbank Baden-Württemberg nahm man ein Schuldscheindarlehen über 300 Millionen Euro auf, so der Bericht.
Darin heißt es: „Die LBBW war hierfür ein idealer Partner. Vorsitzender ihrer Trägerversammlung ist Ministerpräsident Mappus. In ihrem Verwaltungsrat hat die Politik das Sagen. Vorsitzender ist der CDU-Landtagsabgeordnete Peter Schneider, Präsident des baden-württembergischen Sparkassenverbands. Mitglieder des Verwaltungsrats sind unter anderem der Stuttgarter OB Wolfgang Schuster, die CDU-Landesminister Wolfgang Reinhart (Berlin/Europa) und Willi Stächele (Finanzen), die Unternehmer Heinz Dürr und Dieter Hundt und Claus Schmiedel, Chef der SPD-Fraktion im Landtag. Der hielt Stuttgart 21 bis vor kurzem für „menschenfreundlich, umweltfreundlich und relativ schnell realisierbar.“
Solche Verbindungen lassen vermuten, dass eine objektive Berichterstattung nicht mehr gegeben ist.
Zurück zum Werbemarkt – der wird von Zeitungen dominiert. Und jede Anzeige, die von Print nach Online abwandert, ist ein Verlust, der die Zeitungen trifft. Die haben folglich überhaupt kein Interesse, den Online-Werbemarkt zu entwickeln. Denn Online-Anzeigen sind günstiger, sprich, bringen den Zeitungen weniger Einnahmen.
Dramatische Entwicklung.
Und wer sich online informiert, auch durch Werbung, braucht keine Zeitung mehr – die teils dramatisch zurückgehenden Auflagen- und Abozahlen zeigen deutlich, unter welchem wirtschaftlichem Druck Zeitungen stehen.
Mit dramatischen Folgen für die Bürgerinnen und Bürger: Die Berichterstattung wird zunehmend flacher, da die Zeitungsverlage in den vergangenen Jahren hunderte Journalisten entlassen haben. Es gibt Regionen in Deutschland, über die überhaupt keine Berichterstattung mehr stattfindet. Die ungeprüfte Übernahmen von „PR-Artikel“ ist an der Tagesordnung.
Wer aufmerksam die Zeitung liest, stellt fest, dass der überwiegende Teil der Artikel nicht mehr redaktionell vor Ort erarbeitet wird, sondern außerhalb der Zeitung. Ob als Agenturmeldung oder PR-Text.
Und es gibt jede Menge Lokalredakteure, die eine Pressemitteilung ein wenig umschreiben und dann unter ihrem Namen als eigenen Artikel veröffentlichen. Das ist Betrug am Leser. Und der findet täglich überall statt.
Journalismus ist wichtig für die Demokratie.
Und es schadet der Glaubwürdigkeit des Journalismus, der eigentlich die „4. Macht“ im Staate sein soll. Durch kritisches Prüfen von Informationen, durch Recherche von Hintergründen und Verbindungen, durch eine objektive Berichterstattung. Diese Aufgabe ist enorm wichtig, um eine Demokratie stabil zu halten.
Engagierte Bürger und freie Journalisten gründen deshalb ihre eigenen Medien – aus Frust über die unzulängliche „Lobby“-Berichterstattung der Zeitungen, die oft mehr verschweigen, denn berichten. Aus der Überzeugung heraus, dass dort immer weniger echter Journalismus stattfindet.
Die Alternative heißen Blog oder Internet-Zeitung – die Namensgebung spielt keine Rolle, sondern der Inhalt. Hier finden Dokumentation und kritische Berichte statt.
Vielfältige Herausforderungen.
„Bürgerjournalisten“ stehen dabei vor der Herausforderung, wie sie diese journalistische Tätigkeit wahrnehmen. Journalismus ist ein Handwerk, das man lernen kann und muss. Ohne Kenntnisse in Sachen Recherche, Schreiben und auch Medienrecht werden wichtige Informationen nicht gefunden oder es drohen Abmahnungen von denen, die sich durch die Berichte „gestört“ fühlen – sei es die Kirche, seien es Unternehmen oder Politiker oder Ämter.

Hardy Prothmann ist verantwortlicher Redakteur für die Angebote des rheinneckarblogs. Bild: sap
Professionelle Journalisten brauchen Einnahmen, von denen sie leben können und mit denen sie ihre Arbeit finanzieren. Also Werbeeinnahmen. Manche gründen auch Fördervereine, die die Arbeit über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanzieren.
Das Netzwerk istlokal.de will eine Genossenschaft gründen, in der unabhängige Internet-Medien, die lokal und/oder regional berichten, sich organisieren. Um journalistische Aus- und Fortbildung anzubieten. Um sich bei technischen Lösungen zu unterstützen, um sich rechtlich wehren zu können und natürlich, um den lokal-regionalen Onlinewerbemarkt voranzubringen.
Wir stehen dabei in Konkurrenz zu den Tageszeitungen. Journalistisch und auch geschäftlich.
Vernetzter Journalismus.
Wo es schon teils herausragende lokale Angebote gibt, können Sie auf unserer Seite istlokal.de nachschauen. Wenn Sie selbst ein Angebot planen, können Sie sich gerne an uns wenden. Wenn Sie schon ein Angebot in Betrieb haben, schließen Sie sich uns an. Die notwendigen Informationen finden Sie auf unserer Website.
istlokal.de wird seine Mitglieder, egal ob hauptberufliche Journalisten oder Bürgerjournalisten, unterstützen. Zum einen zur Förderung der Presse- und Meinungsfreiheit, zum anderen als „Unternehmer“-Verband für professionelle Journalisten. Und wir sind überzeugt davon, dass wir auch die Wirtschaft, die Vereine, die Forschung und andere Bereiche der Gesellschaft mit einem verantwortungsvollen Journalismus unterstützen.
Für das erste Halbjahr 2011 ist eine Informationsveranstaltung geplant. Wir werden Sie über unsere Fortschritte zeitnah informieren.
Hintergrund:
Hardy Prothmann ist verantwortlich für das rheinneckarblog und betreibt zudem die lokalen Angebote heddesheimblog.de, hirschbergblog.de, ladenburgblog.de und weinheimblog.de. Für seine Arbeit wurde er 2009 und die „100 Journalisten des Jahres“ durch eine unabhängige Jury der Fachzeitschrift „MediumMagazin“ auf Platz 3 in der Kategorie „Regionales“ gewählt.
Er arbeitet seit 1991 als freier Journalist. Während des Studiums von 1991-1994 für den Mannheimer Morgen, ab 1995 überregional für fast alle großen Medien sowie die ARD. Er ist Gründungsmitglied von netzwerk recherche und Mitglied des Frankfurter Presseclubs. Im Mai 2009 startete er das heddesheimblog.de.
Stefan Aigner ist freier Journalist in Regensburg. Er betreibt die Seite regensburg-digital.de und ist bundesweit durch seine kritische Berichterstattung bekannt geworden, die ihm schon drei Prozesse eingebracht hat. Aktuell hat ihn die Diözese Regensburg verklagt, weil er die Zahlung von Geldern an die Eltern eines Missbrauchsopfers in Anlehnung an einen Spiegelbericht als „Schweigegeld“ benannt hat. Die katholische Kirche hat auf Unterlassung geklagt. Weil Stefan Aigner 10.000 Euro Spendengelder einwerben konnte, hat er sich auf den Prozess einlassen können. Das Hamburger Landgericht will das Urteil Ende Februar 2011 verkünden.
Thomas Pfeiffer ist Diplom-Medienpädagoge und Social Media-Experte. Er betreibt die Seite webevangelisten.de und ist Mitbegründer des Twittwoch, eines Vereins zur Förderung von Social Media-Anwendungen. Der passionierte Bergsteiger unterstützt das Netzwerk istlokal.de mit seinen Expertenkenntnissen. Als politisch interessierter Bürger ist er zudem „Genosse“ der links-liberalen Tageszeitung die „taz“ aus Berlin.
istlokal.de wurde am 28. Dezember 2010 in Heddesheim gegründet. Zur Zeit findet die Mitgliederwerbung statt. In Kürze wird der „Vorstand“ durch weitere Journalisten erweitert, die sich aktiv in das Netzwerk einbringen wollen. Geplant ist die Gründung einer Genossenschaft sowie einer operativen GmbH, die die organisatorischen Arbeiten übernimmt.
Wir sind offen für Sponsoren, die zu uns passen und Kooperationspartner, die gerne mit istlokal.de zusammenarbeiten möchten. Erste Gespräche werden mit der Fotografenagentur Freelens sowie dem Autoren-Netzwerk Freischreiber geführt.
Topmodels? Ohne mich!
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Guten Tag!
Heddesheim, 08. März 2010. Was bewegt Deutschland? Neben der Kopfpauschale und Hartz IV auch das, wovon viele träumen: Ein Topmodel zu sein, meint Gabi und sagt wie immer montags, was sie davon hält.
Vergangene Woche ging es wieder los und wird uns siebzehn Wochen lang, jeden Donnerstag Abend, verfolgen: Germany’s Next Topmodel (GNTM). Es ist die 5. Staffel, die unsere Heidi aus dem Rheinland, die Supermutti, Deutschlands Exportschlager und Everybody’s Darling auf Pro7 moderiert. Und ich frage mich wie Millionen anderer Frauen: Soll ich mir das antun?
2000 Mädchen haben sich vergangene Woche in Köln einen Platz beim Massencasting erstürmt.
Und während deutsche Frauenzeitschriften wie Brigitte, sich von den Models und dem Magerwahn abwenden, plant Heid Klum noch dünnere Mädchen auszuwählen, noch dramatischere Shootings und noch härtere Castings zu zeigen.
An ihrer Seite in der Jury sitzen jetzt auch nicht mehr Peyman Amin – der wollte mit seiner Model-WG seine eigene TV-Karriere anschieben – und Rolf Schneider, sondern Fotograf Christian Schuller und „Q“ alias Qualid Ladraa.
Bunte“Hunde“.
Heidi stellt „Q“ als „bunten Hund der Modewelt“ vor und von sich selbst behauptet der „schöne“ Deutsch-Marokkaner, aus 20 Kilometer Entfernung das Potential eines möglichen Models entdecken zu können.
Brauchen wir so eine Sendung, frage ich mich? Möchte ich, dass meine 11-jährige Tochter hier ihre Vorbilder findet? Eine Welt, in der die Fähigkeit auf 15-Zentimeter-High-Heels über den Catwalk zu laufen, das Maß aller Dinge ist?
Ich muss gestehen, dass ich bei den vergangenen beiden Staffeln ziemlich häufig reingeschaltet habe und, natürlich auch meine Favoritinnen hatte. Während mein Mann und mein Sohn schreiend das Wohnzimmer verließen, haben meine Tochter und ich zuweilen mitgefiebert.
Denn es gab und gibt ja auch viel zu sehen:
Wen trifft diesmal die Kritik am härtesten? Wer bricht in Tränen aus? Und bei wem entdeckt Heidi Persönlichkeits- und Entwicklungspotenzial?
Ist es nicht einfach zu spannend?
Die einzelnen Shootings sind ja auch zu spannend: Wer traut sich mit Kakerlaken, Krokodilen, Vogelspinnen oder Schlangen zu posieren? Wer schafft es in die Tiefe? In den Windkanal? In höchste Höhen? In die Eiskammer? Oder stundenlang in den kalten New Yorker Regen? Und so ähnelt das alles schon eher einem Survival-Traing als einer Casting-Show.
Ebenso spannend ist das Drama zwischen den Kandidatinnen: Da wird gemobbt und gezickt, was das Zeug hält. Regelmäßige Nervenzusammenbrüche sind hier an der Tagesordnung.
Mittendrin gibt Heidi mal die Psychologin, mal die Mutti, aber natürlich auch die knallharte Mode-Business-Frau, die dann schon mal sagt „Wer was erreichen will, muss da durch, wenn du das … nicht kannst, kannst du gleich nach Hause gehen.“
Heidi piepst was von „Persönlichkeit“.
Mit ihrer Piepsstimme verkündet Frau Klum, die ja inzwischen Frau Samuel heißt, dass sie bei den Mädchen die Persönlichkeit, das gewisse Etwas sehen und finden möchte. Natürlich gepaart mit den Modelmaßen 90-60-90 und mindestens 1,75 Meter Größe.
Und so startete die 5. Staffel vergangenen Donnerstag mit dem ersten groben Aussortieren. Und wieder achteten Heidi und ihre Juroren auf eine Dramen versprechende Mischung in ihrer Auswahl der Kandidatinnen:
Die schüchterne 16-jährige mit der Zahnspange, eine aufgedonnerte Miss-Russland, die laut dem Fotografen Christian Schuller, einem Frauenbild nacheifert, das in unserer westlichen Welt nicht mehr existiert.
Eine große Hübsche mit einem abstehenden Ohr namens „Freddy“ – und halt, haben wir nicht irgendwann auch mal in den Medien gelesen, dass Heidi ihren Brüsten Namen gegeben hat, aber das nur am Rande – , zwei Dunkelhäutige und zwei Mädchen aus Bayern und Österreich, die sich beim Casting kennengelernt haben und sich jetzt schon „so lieb“ haben.
Endlose Längen bis zum „Erfolg“ – für wen?
Eine erzählt der fassungslosen Jury, dass ihr Freund sie nach drei Jahren verließ, weil sie sich bei GNTM bewarb und bei einer anderen musste während der Sendung ein Oberlippen-Piercing mit der Zange entfernt werden.
Die Ausgewählten mussten die erste Nacht auf Feldbetten in einem Lager verbringen, denn der Weg zur Model-Villa ist steinig und schwer, wie ihnen von der Jury immer wieder bewusst gemacht wird.
Und ich denke, diesmal werde ich diesen Weg nicht begleiten. Ich möchte keine weiteren Dramen und Mutproben mehr sehen und ich möchte keine nerviges und menschenunwürdiges Niedermachen und Rausschmeißen mehr ertragen, was andauernd durch Werbeblöcke endlos in die Länge gezogen wird.
Und vor allem möchte ich nicht, dass meiner Tochter diese unrealistischen Werte als richtig und wichtig für ihr Leben vermittelt werden.
Heidi „go your way“, aber ohne mich – zumindest nicht regelmäßig.
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