Dienstag, 30. Mai 2023

In eigener Sache: Wir sagen Danke!

Über 6.700 Leserinnen und Lesern gefallen unsere Facebook-Seiten

freundeskreis logoRhein-Neckar, 04. November 2013. (red) Mittlerweile verzeichnen wir über 6.700 „Gefällt mir“-Angaben unserer Facebook-Seiten durch Leserinnen und Lesern für die Ortsblogs und das Regionalblog unseres Blognetzwerks. Das gefällt uns natürlich auch sehr und wir sagen: Danke für die Aufmerksamkeit. [Weiterlesen…]

Exklusive Weihnachtsaktion

Wir haben nichts zu verschenken – und tun’s trotzdem

Wir verlosen attraktive Werbeplätze – ohne Risiko für Neukunden.

 

Rhein-Neckar, 11. Dezember 2010. (red) Gewerbetreibende, Dienstleister und Freiberufler können aktuell bei uns Werbeleistungen in Höhe von 7.700 Euro gewinnen. Ohne jegliche Verpflichtung. Unsere Aktion richtet sich an alle Neukunden, die vorwärts denken und realisieren, dass überteuerte Print-Werbung der Vergangenheit angehört und Online-Werbung die Zukunft ist. Wir bieten eine hohe Aufmerksamkeit durch eine fundierte und kritische Berichterstattung. Dafür werden wir von unseren Leserinnen und Lesern geschätzt. Die Aufmerksamkeit erarbeiten wir uns hart mit klassischem Journalismus. Unsere Werbekunden profitieren davon – denn heutzutage muss sich jeder der Kritik der Öffentlichkeit stellen und wo kann man das besser als bei einem konstruktiv-kritischen Online-Medium?

Von Hardy Prothmann

Hardy Prothmann (46), Gründer und Chefredakeur der Rheinneckarblogs. Foto: sap

Wir bieten aktuell eine Verlosung an, die sich an Neukunden richtet. Die Regeln sind ganz einfach. Sie schicken uns eine Email, gewinnen mit etwas Glück einen unserer Preise und profitieren von unserem Werbeumfeld. Sie gehen keinerlei Verpflichtungen ein. (Hier sehen Sie die Werbeleistungen, die Sie gewinnen können und wie Sie an der Verlosung teilnehmen.) Es gibt kein Abo, keine versteckten Kosten. Es gibt kein Risiko für Sie. Dafür haben Sie die Möglichkeit, unverbindlich unsere Werbemöglichkeiten zu testen.

Und wenn Sie das interessiert, dann lesen Sie bis zum Ende weiter.

Glaubwürdigkeit ist Trumpf

Wir bieten dieses „Spiel“ an, weil wir überzeugt sind, dass Sie als Gewinner weiter mit „uns spielen wollen“. Wer ist „uns“? Wir sind eine unabhängige, journalistische Redaktion, die sich der Information der Öffentlichkeit verschrieben hat. Wir berichten kritisch. Wir informieren aktuell. Wir sind ehrlich.

Das unterscheidet uns in erheblichem Maß von den „etablierten Medien“, die seit Jahren mehr und mehr an Glaubwürdigkeit verlieren. Am dramatischsten lässt sich dieser Glaubwürdigkeitsverlsut bei den Zeitungen erkennen. Die Auflagen sinken und sinken. Die Werbeumsätze noch drastischer, weil die Preise unverschämt sind und die „Werbeleistung“ auch nicht im Ansatz erbracht wird. Zudem wird häufig tendenziös berichtet.

Im Vergleich zu den Zeitungen, zum Radio und zum Fernsehen sind unsere Blogs, so nennen wir unsere Vor-Ort-Onlinezeitungen, noch relativ klein. Aber im Unterschied zu den anderen Medien verlieren wir keine Reichweite, sondern gewinnen dazu.

Engagierter Journalismus

Wir sind ein kleines Team von rund zehn Journalisten, die mit viel Herzblut und großer Überzeugung für die demokratische Aufgabe ihren Job machen. Wir werden von sehr vielen Bügerinnen und Bürgern unterstützt, die uns mit Informationen beliefern. Diese Quellen und ihre Bedürfnisse nehmen wir ernst. Ebenso unsere Anzeigenkunden und ihre Wünsche. Dabei halten wir uns allerdings strikt an das Gebot der Trennung von Redaktion und Vermarktung.

Denn wir sind überzeugt davon, dass unsere Anzeigenkunden in erheblichem Maß von dieser Trennung und der damit verbundenen Glaubwürdigkeit profitieren. Selbstverständlich sind unsere Werbekunden für uns erste Ansprechpartner: Ob es um Finanzen geht, um Hochzeiten, um Bauangelegenheiten, ums Auto, um Bildung, um Freizeit oder Sport oder Demografie. Unsere Kunden sind Experten, auf die wir gerne in unserer Berichterstattung zurückgreifen – aber trotzdem Quellen wie jede andere auch. Und wenn bei einem Kunden etwas schief läuft, werden wir auch hier wie gewohnt kritisch berichten. Dafür gab es schon einige Beispiele und bis auf das Logistikunternehmen Pfenning hat keiner der Kunden  uns das bislang übel genommen, was für die große Souveränität unserer Werbepartner spricht.

Bei „etablierten Medien“ ist das erkennbar anders. Über „gute Kunden“ wird nur Gutes berichtet. Kritik findet nicht statt. Damit beschädigen „traditionelle“ Medien seit Jahren ihre Glaubwürdigkeit und die ihrer Kunden gleich mit.

Informationsorientierte Leserinnen und Leser

Unser Leserinnen und Leser sind überwiegend zwischen 25 und 50 Jahren alt, sehr interessiert am lokalen Geschehen, an Politik, Gesellschaft und Kultur. Wir erreichen im Gegensatz zu Tageszeitungen auch Leser unter 25 Jahren, die selbstverständlich elektronische Medien benutzen. Und wir freuen uns, dass immer mehr Ü50-Leser sich aktiv im Netz informieren.

Unsere Nachrichtenangebote machen immer wieder auch überregional Schlagzeilen. Wir bieten Dokumentationen, investigative Stories, hintergründige Berichte und Service-Informationen für die Bevölkerung vor Ort. Unser lokaljournalistisches Konzept ist Vorbild für eine Reihe von anderen Lokalmedien, die in den vergangenen zwei Jahren überall in Deutschland entstanden sind.

Wir finanzieren uns ausschließlich über Werbeeinnahmen. Unsere Kunden sehen wir deshalb als Partner – denn sie unterstützen und stützen unsere journalistische Arbeit. Von unserem sehr guten Image profitieren die Partner natürlich ebenfalls. Wenn Sie sich vorstellen können, Werbepartner bei uns zu werden, freuen wir uns sehr und beraten Sie unverbindlich. Wir bieten mehr als nur die Schaltung von Anzeigen – wir beraten Sie umfassend zu klassischer Image- oder Aktionswerbung und zu Social Media-Kampagnen. Unsere Preise sind fair und passen zu Kleinunternehmern, Dienstleistern bis hin zu großen Firmen aus dem Mittelstand. Unsere renommierten Werbepartner schätzen unser qualitativ hochwertiges Werbeumfeld bereits.

Probieren Sie es einfach aus. 🙂

Wenn Sie an der Aktion teilnehmen möchten, klicken Sie bitte auf den Link.

Wenn Sie uns direkt erreichen möchten, wählen Sie 0621/ 437 458 30 oder schicken eine email an anzeigen (at) rheinneckarblog.de

Ihr

Twitter-Dokumentation der Gemeinderatssitzung


Guten Tag!

Heddesheim, 26. Mai 2011. (red) Der partei- und fraktionslose Gemeinderat Hardy Prothmann twittert seit einiger Zeit aus den Gemeinderatssitzungen. Das kann jeder live mitverfolgen oder nachlesen, weiterleiten und kommentieren.

Um die Notizen auf Twitter zu lesen, müssen Sie diese Adresse eingeben http://twitter.com/prothmann. Dann sehen Sie die Einträge, die Hardy Prothmann versendet hat. Hinweis: Die neuesten Einträge stehen immer oben, die älteren unten – das kennen Sie aber schon aus unserem Blog.

Die Veröffentlichung der Beiträge wurde aber in Facebook vorgenommen. Sobald ein Eintrag abgeschlossen ist, schickt Facebook diesen Eintrag als Kopie zu einem verknüpften Twitter, wo er ebenfalls veröffentlicht wird. Allerdings bietet Twitter nur 140 Zeichen an, sodass längere Einträge abgekürzt werden und einen Link enthalten, der zurück zum Original in Facebook führt. Um diesen lesen zu können, müssen Sie bei Facebook ein Konto haben.

Facebook ist das weltweit größte soziale Netzwerk mit weit über 600 Millionen Nutzern (andere heißen Myspace, wer-kennt-wen oder schuelerVZ). Ein kostenloses Internetangebot, bei dem man sich registrieren muss und danach Freundschaften mit anderen Nutzern knüpfen und Daten austauschen kann. Facebook funktioniert so ähnlich wie ein Blog. Man kann Texte schreiben, Texte kommentieren, Links einfügen, Videos und Bilder.

Die Facebook-Seite von Hardy Prothmann lautet http://www.facebook.com/pages/Geprothmannt/182239598481504. Dort können Sie, nachdem Sie den „Gefällt-mir“-Button gedrückt haben, selbst auch die dortigen Einträge kommentieren.

Twitter ist ein Online-Dienst, der ähnlich einer SMS funktioniert. Man trägt einen Text ein, schickt ihn ab und er wird an Twitter gesendet, wo er öffentlich sichtbar ist. So genannte „Follower“ (Folger), die einen Twitter-Nutzer abonniert haben, sehen dann, was dieser geschrieben hat und können die Meldung selbst an ihre „Follower“ weitersenden. Nachrichten können sich so rasend schnell verbreiten. Auch Steffen Seibert, Regierungssprecher von Kanzlerin Merkel, twittert Mitteilungen an die Öffentlichkeit und die Presse.

Die Verknüpfung von Facebook und Twitter hat folgenden Sinn: Da es immer noch viele Menschen gibt, die Facebook noch nicht nutzen, können diese die dort gemachte Einträge nicht lesen. Anders bei Twitter. Wenn Sie den Twitternamen eines Nutzers kennen, können Sie auch unangemeldet mitlesen.

Im Sinne der Transparenz und um Menschen die „Teilnahme“ zu ermöglichen, die nicht vor Ort sein können, teilt Hardy Prothmann diese Informationen mit anderen. Die Einträge haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind im Zweifel als subjektive Einträge zu werten.

Der Heddesheimer Bürgermeister Michael Kessler würde das Twittern gerne verbieten, allerdings gibt es keine Vorschrift dazu. Allerdings hat er dem partei-und fraktionsfreien Gemeinderat Hardy Prothmann deswegen schon eine Rüge erteilt und wird nicht müde, die „Missachtung“ des Gemeinderats zu betonen. Tatsächlich ist in anderen, moderner orientierten Gemeinderäten, Twittern längst per Hauptsatzung erlaubt. In Passau dürfen sogar Gemeinderatssitzungen (zumindest versuchsweise) gefilmt werden.

Bürgermeister Michael Kessler hat Hardy Prothmann auch durch den Hauptamtsleiter Julien Christof „geheim“ beim Twittern schon beobachten lassen – eine bedenkliche Haltung.

In anderen Gemeinderäten twittert Hardy Prothmann als Journalist aus den Sitzungen – ebenfalls nach dem Prinzip: Eintrag in Facebook, automatische Weiterleitung an Twitter. In Hirschberg, Ladenburg und Weinheim ist man weiter als in Heddesheim – kein Bürgermeister noch ein Gemeinderat hat sich dagegen ausgesprochen. Die Twitter-Accounts unseres Netzwerkes heißen jeweils heddesheimblog, hirschbergblog, ladenburgblog, weinheimblog, viernheimblog und rheinneckarblog.

Auszug der Twittermeldungen von Gemeinderat Hardy Prothmann aus der Sitzung vom 26. Mai 2011. Klicken Sie auf das Bild, um alle Meldungen zu sehen. Quelle: Twitter

 

Heddesheims Hauptamtsleiter Julien Christof ist Freizeitjournalist, Blogger, Wahlkämpfer. Mit dem Segen seines Chefs


Heddesheim/Osterburken, 24. März 2011. (red) Bürgermeister Michael Kessler hat ein Problem mit neuen Medien: „Twitterei“ und Blogs sind ihm suspekt. Auch Journalisten sind im suspekt. Journalisten, die neue Medien benutzen, findet er gar „ekelhaft„. Sein Hauptamtsleiter Julien Christof hingegen ist ein Experte. Er nutzt die neuen Medien rege – als überzeugter CDU-Parteimann, Mitglied des Kreisvorstands, Pressesprecher, Internetbeauftragter und aktiver Wahlkämpfer im Landtagswahlkampf. Und betätigt sich dann und wann auch noch als Journalist. Das macht er selbstverständlich alles in seiner Freizeit.

Julien Christof findet es gut, die Grünen als "Dagegen-Partei" zu benennen. Quelle: JU NOK Facebook

Als Hauptamtsleiter gibt Julien Christof immer den neutralen Beamten in Diensten der Gemeinde. Sobald er Freizeit hat, ist er aber ein glühender Parteisoldat in Diensten der CDU.

Nicht einfach ein Mitglied, auch nicht einfach ein aktives Mitglied  – nein, Julien Christof mischt ganz vorne mit.

Ausgefüllte Freizeit als Journalist und Blogger

In seinem Heimatort Osterburken ist er stellvertretender Vorsitzender, er ist im Vorstand der Jungen Union Neckar-Odenwald-Kreis aktiv und Pressesprecher der agilen Truppe. Die betreiben verschiedene CDU-Blogs, inklusive Twitter und Facebook. Herr Christof benutzt beim Twittern auch gerne mal Pseudonyme, „Mephjizzo“ beispielsweise.

Außerdem ist er im Kreisvorstand der CDU Neckar-Odenwald-Kreis, dort als „Beauftragter für Presse und Öffentlichkeitsarbeit.“

Die erledigt er fleißig. So schreibt er unter anderem für die Rhein-Neckar-Zeitung und für die Fränkischen Nachrichten. Die Fränkischen Nachrichten wiederum gehören zur Dr. Haas-Gruppe, zu der auch der Mannheimer Morgen gehört. Und sogar in der Südwestpresse Ulm ist ein „Julien Christof“ mit journalistischen Tätigkeiten zu finden – vielleicht gibt es aber auch mehrere „Julien Christof“, die zufällig in der selben Gegend als Journalisten tätig sind.

Herr Christof beschreibt seine journalistische Tätigkeit auf Anfrage so:

„Ich habe im Jahr 2001 als 16-Jähriger ein gymnasiales Schulpraktikum bei der
Lokalredaktion Buchen der Rhein-Neckar-Zeitung absolviert. Seitdem bin ich
dort unregelmäßig als freier Mitarbeiter tätig. Dabei war ich bereits für
den Lokalteil, die Jugendseite und die Fußballberichterstattung im Einsatz.

Mit Aufnahme meines Studiums an der FH Kehl im Jahr 2005 habe ich die
journalistische Tätigkeit reduziert. Momentan schreibe ich gelegentlich
Artikel für die Lokalteile des Bereichs Buchen. Es gibt für meinen Heimatort
Osterburken einen freien Mitarbeiter, den ich ab und an vertrete. Der
neueste Artikel war vergangene Woche über die Vereinsehrungen der Stadt
Osterburken, insgesamt hat die Tätigkeit natürlich auch aus Zeitgründen
geringen Umfang.“

Wahlkämpfer Julien Christof (3. von links) am Parteistand in Sennfeld. Quelle: JU NOK Facebook

Einen „geringen Umfang“ also. Also so eine Art kleiner Nebenjob. Den erledigt er trefflich – als Pressesprecher der CDU schreibt er gleichzeitig auch gerne als Journalist über die CDU. Die frohen Botschaften erscheinen dann in der Zeitung. In diesem Fall aber unter dem Kürzel JC.

Christof ist mal Pressesprecher, mal Journalist, mal beides.

Eventuell könnte es sein, dass man als Leser einfach nicht verwundert sein soll, wenn Julien Christof über sich selbst und seine CDU und deren Erfolge in einem „journalistischen“ Medium schreibt. Denn über die CDU schreibt Herr Christof dann doch schon häufiger, was er aber als „geringen Umfang“ versteht.

Eine solche Tätigkeit muss genehmigt werden, wenn beispielsweise nach §62 Absatz 2, Nr. 2 des Landesbeamtengesetz folgendes zu befürchten ist:

(2) Die Genehmigung ist zu versagen, wenn zu besorgen ist, dass durch die Nebentätigkeit dienstliche Interessen beeinträchtigt werden. Ein solcher Versagungsgrund liegt insbesondere vor, wenn die Nebentätigkeit

  1. die Beamtin oder den Beamten in einen Widerstreit mit den dienstlichen Pflichten bringen kann oder
  2. die Unparteilichkeit oder Unbefangenheit der Beamtin oder des Beamten beeinflussen kann oder

Herr Christof beantwortet und Anfrage aber mit einem anderen Paragrafen und bestätigt, dass Bürgermeister Michael Kessler über die journalistischen Nebentätigkeiten informiert ist und diese genehmigt hat (sonst dürfte er diese ja nicht ausüben).

Eine journalistische Tätigkeit muss nach § 63 Abs. 1 und 2 des Landesbeamtengesetzes angezeigt werden, in bestimmten Fällen nach Abs. 3 auch nicht. Diese ist meinem Dienstvorgesetzten bekannt.

Absatz 3 betrifft „schriftstellerische, wissenschaftliche, künstlerische oder Vortragstätigkeiten“, all das ist Journalismus nicht. Journalismus ist ein sogenannter freier Beruf, der nach § 63, Absatz 1, Nr. 1 a) genehmigungspflichtig ist.

Ausgefüllte Freizeit als engagierter Pro-Stuttgart21-Demonstrant und CDU-Wahlkämpfer

Als würde ihn der Job als junger und noch gar nicht so lange im Amt befindlicher Hauptamtsleiter kaum auslasten, reichen diese Freizeitbetätigungen aber noch lange nicht. Hauptamtsleiter Privatmann Julien Christof ist mitten im Landtagswahlkampf – als Mitglied des „AK Wahlkampf“ von Kandidat Peter Hauk, der im Neckar-Odenwald-Kreis antritt. Der Ex-Minister gilt mit seiner Funktion als CDU-Fraktionsvorsitzender im Stuttgarter Landtag als Nummer 2 hinter Ministerpräsident Mappus und gilt als rabenschwarzer CDU-Hardliner.

Julien Christof (rechts vorne) vor einer Pro-Stuttgart21-Demo zusammen mit Peter Haus (2. von links). Quelle: JU NOK Facebook

Als aktiver Wahlkämpfer und Mitglied des „Team Hauk“ kommt Julien Christof in seiner Freizeit viel rum. Er fährt zur Pro-Stuttgart21-Demo nach Stuttgart, hilft am Wahlkampfstand aus und plant mit anderen zusammen in der „Arbeitsgruppe Wahlkampf“ die Auftritte des „Schwarzen Peter“, wie sich Peter Hauk gerne nennen lässt.

Christof und der Schwarze Peter

Auch die Website „Der schwarze Peter“ wird durch die Junge Union Neckar-Odenwald-Kreis betrieben, bei dem Herr Christof im Vorstand tätig ist.

Der wiederum hatte im Herbst in Hirschberg verkündet, dass es „dem Land Baden-Württemberg Wurscht sein kann, ob Stuttgart 21 jetzt zehn oder fünfzehn Milliarden Euro kostet“ – damit ist er der Zeit voraus. Im Moment liegen die Schätzungen bei sechs bis sieben Milliarden Euro, nachdem Stuttgart21 ursprünglich mal zwei Milliarden kosten sollte.

Selbstverständlich muss man annehmen, dass Julien Christofs diverse Nebentätigkeiten und Engagements nicht die „Unparteilichkeit und Unbefangenheit des Beamten beeinflussen können“, denn sonst dürfte er diese Tätigkeiten ja nicht ausüben, müsste also sein Dienstherr, Michael Kessler, ihm diese untersagen.

„Es ist nicht verboten, sich politisch zu engagieren“, sagt Christof.

Julien Christof sieht keine Befangenheit, ganz im Gegenteil antwortet er auf unsere Anfrage:

„Seit einigen Jahren bin ich Mitglied der Jungen Union Adelsheim/Osterburken im Neckar-Odenwald-Kreis. Dort bin ich stellvertretender Ortsvorsitzender sowie im Kreisvorstand. Einer meiner Beweggründe für die Mitgliedschaft war mein Interesse für die Kommunalpolitik und Politik allgemein. Generell halte ich es für gut, wenn sich junge Menschen für Politik interessieren und auch politisch engagieren, egal ob und in welcher (demokratischen) Partei; zum Auftrag der Parteien vgl. § 1 des Parteiengesetzes.

Nach den Beamtengesetzen ist es Beamten nicht verboten, sich politisch zu engagieren oder Parteimitglied zu sein, denn das Grundgesetz und hier speziell die Meinungsfreiheit gelten auch für Menschen, die im öffentlichen Dienst tätig sind. Auch erstreckt sich die Mitgliedschaft nicht auf Heddesheim oder den Rhein-Neckar-Kreis, sondern den Nachbarkreis.“

Julien Christof (links) demonstriert in seiner Freizeit für Stuttgart21. Quelle: JU NOK Facebook

Engagement ist gut und richtig, ebenso die Sache mit der Meinungsfreiheit. Herr Christof verweist vollkommen zu recht auf das Grundgesetz – auch wenn er es sonst nicht so damit hält und beispielsweise auf Anordnung oder freiwillig (das ist nicht bekannt) in öffentlichen Gemeinderatssitzungen Gemeinderäte observiert und aus seiner Sicht „problematische“ Meinungsäußerungen sofort seinem Chef, dem Bürgermeister Kessler meldet, der sich dann jedesmal unter Verwendung von Worten wie „unanständig“, „würdelos“ und „respektlos“ ereifert.

Christof „gefällt“ die CDU-Seite: Die-dagegen-Partei

Vielleicht verstehen Herr Kessler und Herr Christof „Unparteilichkeit“ und „Unbefangenheit“ ja auch nur sehr eindimensional und nicht so ganz allgemein.

Wiederum vermutlich nur in seiner Freiheit ist Herr Christof auch bei Facebook aktiv. Hier kann man durch Klicken der Schaltfläche „Gefällt mir“ seine Stimmung zum Ausdruck bringen (siehe erstes Bild). Herrn Christof gefällt unter anderem ein Eintrag mit Hinweis auf die Website „Die-dagegen-Partei“ – eine Website die von der „CDU Deutschlands“ unter Vorsitz von Frau Bundeskanzelerin Merkel verantwortet wird.

Die Facebook-Seite wiederum ist eindeutig von der Jungen Union Neckar-Odenwald-Kreis verantwortet und man darf vermuten, dass Herr Christoph hier in seiner Freizeit auch aktiv mitwirkt. Auf der CDU-eigenen-Seite „Die-dagegen-Partei“ schließt sich dann der Kreis zu Heddesheim – auch hier wird ein Dagegen-Projekt der Grünen aufgeführt:

„Gewerbeansiedlung

In Heddesheim bei Mannheim sind die Grünen gegen die Ansiedlung eines Logistikunternehmens. Mit dem Projekt könnten bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Bei einer Bürgerbefragung hatte sich eine Mehrheit für die Ansiedlung ausgesprochen.
(Demo-Aufruf der Grünen Heddesheim für den 06.11.2010)“

Jetzt könnte man vermuten, dass die Berliner CDU entweder sehr gute Rechercheure hat, um herauszubekommen, zu welcher Demo die „Grünen Heddesheim“ am 06. November 2010 aufgerufen haben. Oder man könnte vermuten, dass die CDU auch Rechercheure vor Ort hat – Herrn Christof ist das Recherchieren als Nebenerwerbsjournalist sicher nicht gänzlich fremd.

Ob den Heddesheimer Grünen dieses „Engagement“ gefällt und sie künftig glauben, Herr Christof sei „unparteilich“, ist mal dahin gestellt. Aber vielleicht hat ja auch ein anderer CDU-Mann, beispielsweise der Internet-Experte Reiner Hege oder gar die stellvertretende Bürgermeisterin Ursula Brechtel den Tipp gegeben.

Auch Heddesheim ist in der Dagegen-Kartei der CDU

Interessant ist der Konjunktiv „könnten entstehen“ und der Ausdruck „Mehrheit“ für einen Stimmenvorsprung von 40 Stimmen bei einer „Bürgerbefragung„. Auch so bringt man komplexe kommunalpolitische Vorgänge und „Interesse für Kommunalpolitik“ auf ein kurzes Karteikartenformat.

Gut vernetzte CDU - sogar Heddesheim hat es ins "Dagegen-Angebot" der "CDU Deutschlands" geschafft. Quelle: die-dagegen-partei.de

Offen ist nun die Frage, wie mit der Aussage umzugehen ist, dass Herr Christof sich nur „im Nachbarkreis“ politisch so massiv engagiert, wenn sein Kandidat auch in diesem Kreis auftritt – dazu noch in Hirschberg, dem Nachbarort von Heddesheim, der ebenfalls von einer „Gewerbeansiedlung“ betroffen sein wird.

Julien Christof als "Beauftragter für Presse und Öffentlichkeitsarbeit" des CDU-Kreisverbands Neckar-Odenwald. Quelle: CDU NOK

Und seine vielfältigen Aktivitäten im Internet schließen diese „Kreise“ oder heben sie vielmehr auf, weil diese Informationen nicht an Kreisgrenzen halt machen, sondern wie gezeigt selbst bis nach Berlin reichen und von dort wieder zurück.

Parteiliche Freizeit vs. unparteiliche Arbeitszeit?

Herr Bürgermeister Michael Kessler wiederum wird sich die Frage gefallen lassen müssen, ob er das „freizeitliche Treiben“ seines Hauptamtsleiters weiterhin so genehmigt oder nicht eventuell etwas „unverschämt“ und „respektlos“ findet – mal ganz abgesehen von der Frage, ob man tatsächlich davon ausgehen kann, dass Herr Christof seine „Freizeitbeschäftigungen“ und seine Pflicht zur Unparteilichkeit als Beamter sauber trennen kann.

Insgesamt muss Herr Christof viel Freizeit haben, denn als Anschrift gibt er die Mauritiusstraße in Osterburken an. Zwischen seinem Wohnort und seinem Arbeitsort im Rathaus am Fritz-Kessler-Platz liegen je nach gewählter Fahrtstrecke 105-120 Kilometer – die schnellste Strecke dauert einfach 1 Stunde 17 Minuten. Aber das ist theoretisch – denn es geht über die A6 und die ist ständig zu.

Wer vermutet, dieses „freizeitliche Engagement“ diene nur dem „Interesse für die Kommunalpolitik und Politik allgemein“, wie Herr Christof uns geschrieben hat, muss respektvoll anerkennen, welch „herausragenden“ Einsatz dieser junge Mann doch so bringt. Und das alles in der Freizeit.

Wer vermutet, dieses Engagement könne vielleicht der „Beförderung“ auf höhere Weihen dienen ebenso wie der Hauptamtsleiterposten, der nur ein Zwischenjob für den ehrgeizigen CDU-Mann sei, naja, der wird sich mit ziemlicher Sicherheit vom Bürgermeister Kessler sagen lassen müssen, dass das eine „unerhörte Vermutung“ ist.

Julien Christof (rechts) beim Gruppenbild. Quelle: JU NOK Facebook


Gastbeitrag: Grobe Bespitzelung in Heddesheim


Guten Tag!

Heddesheim, 03. März 2011. Richard Landenberger hat als Bürger von Heddesheim und Vorsitzender des Regionalverbandes Rhein-Neckar-Odenwald des BUND die Berichterstattung zum Thema „grobe Ungebühr“ verfolgt und einen Gastbeitrag geschrieben.

Von Richard Landenberger

Wegen „grober Ungebühr“ sei Gemeinderat Prothmann aus dem Saal geflogen, berichtet der MM und macht dies zu seiner Überschrift.

Man kann der Meinung sein, twittern oder SMS-Schreiben während einer Gemeinderatsitzung sei nicht in Ordnung. Dann muß dieser Maßstab aber auch für die Bundeskanzlerin gelten, die das ständig zelebriert und nicht nur für einen unfolgsamen Gemeinderat.

Auch ein Herr Hauptamtsleiter kann Twitternachrichten verfolgen wie er will. Wenn er dies aber während einer Gemeinderatssitzung zum Bespitzeln einsetzt und dies sofort seinem Vorgesetztem meldet, dann ist dies der Skandal in der Angelegenheit.

Eine freie Presse muß diesen Übergriff thematisieren und nicht den später erfolgten Hinauswurf des Bespitzelten. Ein solcher Übergriff durch die Obrigkeit darf nicht hingenommen werden.

Leider ist dieser Vorfall keine Einzelfall in unserer Gesellschaft. Der BUND Regionalverband wurde illegalerweise überwacht, weil er 2010 die Umzingelung des AKW Biblis mitorganisiert hat und zu den Blockaden der Castortransport aufruft und sich daran beteiligt.

Der Polizeispitzel konnte allerdings enttarnt werden. Überhaupt kann man erkennen, daß derzeit in Baden-Württemberg eine neues Spitzelnetz der Behörden aufgebaut wird. Denn junge Menschen werden aktiv, das alte Überwachungsnetz taugt nichts mehr.

In anderen Ländern wird der Obrigkeits- und Überwachungsstaat bekämpft. Lassen wir es bei uns erst nicht soweit kommen. Wir müssen uns schon bei jeder ‚Kleinigkeit‘ wehren.

Gläserner Gemeinderat: Mit Verlaub, Herr Kessler, Sie sollten sich besinnen

Guten Tag!

Heddesheim, 25. Februar 2011. In einem offenen Brief wendet sich der partei- und fraktionsfreie Gemeinderat Hardy Prothmann an den Bürgermeister Michael Kessler. Der Inhalt benennt Schäden und hat zum Ziel, diese zu begrenzen, denn im Sinne der Gemeinde ist von einer weiteren „Eskalation“ dringend abzuraten.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Kessler,

ich darf Ihnen zu Anfang meines Schreibens den Paragrafen § 32 „Rechtsstellung der Gemeinderäte“, Absatz 3 in Erinnerung rufen:

„Die Gemeinderäte entscheiden im Rahmen der Gesetze nach ihrer freien, nur durch das öffentliche Wohl bestimmten Überzeugung. An Verpflichtungen und Aufträge, durch die diese Freiheit beschränkt wird, sind sie nicht gebunden.“

Ich erlaube mir diese Erinnerung, weil ich bedauerlicherweise den Eindruck habe, dass Sie die Gemeindeordnung nicht wirklich verinnerlicht haben.

Gestern wurde dieser Eindruck leider wieder bestätigt, weil Sie nicht zum ersten Mal ihren Hauptamtsleiter bemühen mussten, der hektisch in dem Büchlein geblättert hat, um alles zu prüfen, was Ihren „Aufträgen“ dient.

Ihr Auftrag an die Gemeindebediensteten ist in der Sitzung vom 24. Februar 2011 öffentlich geworden. Mindestens einer war eindeutig damit beauftragt, meine Kommunikation über den Internet-Dienst Twitter während der Sitzung zu „überwachen“.

Sicherlich war es kein „Zufall“, dass Sie wortgenaue „Zitate“ aus diesen während einer Sitzung verfassten Kurznachrichten „übermittelt“ bekommen haben, die Sie dann in einer öffentlichen Stellungnahme zitiert haben.

Während der Sitzung und außerhalb der Tagesordnung haben Sie dann eine Stellungnahme zu meiner Person und meinem „Kommunikationsverhalten“ abgegeben (nicht zum ersten Mal) und mir eine direkte Erwiderung im Anschluss verweigert.

Sie sind laut Gemeindeordnung Leiter der Sitzungen des Gemeinderats und haben dort eine gleichberechtige Stimme. Nicht weniger und auch nicht mehr.

Sie sind aber kein Gemeinderat und Sie sind verpflichtet, die Sitzungen ordentlich und nicht nach Ihrem Gutdünken zu führen.

Sie dürfen keine Meinungshoheit über den Rat haben, Sie sind kein Richter und Sie sollten es tunlichst vermeiden, anderen das „Richten“ zu erlauben. Man muss von Ihnen erwarten können, dass Sie souverän die Sitzung leiten – und zwar im demokratischen Sinne.

Das Recht, die Sitzung zu führen ist mindestens die Pflicht, dies angemessen umzusetzen. Das ist mitunter eine schwere Aufgabe, aber als politischer Beamter haben Sie sich diese Aufgabe gewählt und die Öffentlichkeit muss von Ihnen erwarten können, dass Sie dieser Aufgabe souverän nachkommen.

Tatsächlich missbrauchen Sie, nicht nur nach meiner Auffassung, die Ihnen kraft Gemeindeordnung übertragene Aufgabe für „persönliche“ Stellungnahmen.

Sie haben öffentlich behauptet, ich würde den Rat missachten und andere Gemeinderäte beleidigen. Das steht Ihnen nicht zu. Damit überschreiten Sie Ihre Kompetenzen.

Sie können eine Meinung äußern, müssen dann aber auch andere zulassen. Als guter Demokrat sollten Sie das beherzigen.

Sie haben mir noch mehr unterstellt, was ich gar nicht wiederholen möchte.

Besonders empört bin ich aber über die von Ihnen angeordnete Form der „Observierung“.

Ich fordere Sie auf, im Sinne der Würde Ihres Amtes und in Anerkennung des Grundgesetzes sowie der Gemeindeordnung und der Stellung von frei und demokratisch gewählten Gemeinderäten, Ihr mehr als „bedenkliches“ Verhalten umgehend einzustellen.

Sie haben kein Recht, die Mitarbeiter der Verwaltung mit „Observierungen“ zu beauftragen. Sie überschreiten Ihre Kompetenzen in einer Art und Weise, die unerträglich für alle demokratisch gesinnten Menschen ist.

Als freier und unabhängiger Kandidat habe ich den Bürgerinnen und Bürgern von Heddesheim ein Wahlversprechen gegeben (Sie können das gerne nachlesen):

„Mein Wahlversprechen ist, dass ich mich für mehr Transparenz einsetze. Freier Zugang zu Informationen wird die Zukunft unserer Gesellschaft bestimmen.

Klüngel und bürokratisches Denken führen in den Abgrund. Es darf kein Meinungsmonopol geben, für niemanden.

Artikel 5 des Grundgesetzes ist für mich ein zentraler Stützpfeiler unserer Demokratie.

Ich bin sehr froh, in Deutschland zu leben, weil es nirgendwo auf der Welt so viele Freiheiten gibt und nirgendwo auf der Welt so viele Menschen, die sich dieser verpflichtet fühlen.“

Mit Verlaub, Herr Kessler, Sie sollten sich besinnen. Auf unseren Rechtsstaat, auf unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung und auf Ihre Pflichten.

Diese Pflichten sind, wie für alle Gemeinderäte, so auch für Sie, der Gemeinde zu dienen, ihr Wohl zu fördern und Schaden vor der Gemeinde abzuwehren.

Ihr Kleinkrieg gegen einzelne Gemeinderäte, insbesondere gegen meine Person, ist kontraproduktiv.

Ich werfe Ihnen vor, dass Sie selbstherrlich der Gemeinde und ihrem Ansehen Schaden zufügen, indem Sie sich verhalten, wie Sie es tun.

Kommen Sie zur Besinnung und realisieren Sie, dass nicht Sie die Gemeinde sind.

Unsere Gemeinde Heddesheim hat über 11.000 kleine und große Bürgerinnen und Bürger. Der Gemeinderat hat die Aufgabe, zum Wohl aller zu wirken und nicht nur zum Wohl derer, die Ihnen gefallen.

Dafür müssen Entscheidungen getroffen werden, die nicht immer allen gefallen. Manchmal sind die Mehrheiten groß und die Minderheiten klein, manchmal halten sich Zustimmung und Ablehnung fast die Waage.

In allen Fällen halte ich es für eine unbedingte Pflicht, der „unterlegenen“ Minderheit Ehre und Respekt zu erweisen, denn je kleiner die Minderheit ist, umso schwerer hat sie es, ihre „Position“ zu vertreten.

Die Anerkennung von Minderheiten, deren Achtung und Förderung ist das, was meiner Auffassung nach Demokratien stark und gegenüber Diktaturen überlegen macht.

Es ist keine Kunst, Minderheiten zu unterdrücken. Es ist ganz im Gegenteil Zeichen von Stärke, Minderheiten zu achten und ernst zu nehmen.

Im Heddesheimer Gemeinderat bin ich die kleinste vorstellbare Minderheit. Ich bin der einzige partei- und fraktionsfreie Gemeinderat.

Ich bin jederzeit präsent, bin immer gut vorbereitet auf die Sitzungen und in Bezug auf die Wortbeiträge sicher nach Ihnen und Herrn Dr. Doll ganz vorne mit dabei.

Und ich respektiere, dass es viele Gemeinderäte gibt, die so gut wie nichts sagen. Und ich halte das für sehr problematisch. Aber ich habe noch niemals behauptet, dass diese stummen Gemeinderäte den Gemeinderat durch Schweigen missachten.

Obwohl das nahe liegt, denn Demokratie lebt von der Debatte und nicht vom schweigenden Abnicken.

Was ich an Argumenten vorbringe, mag Ihnen und anderen nicht gefallen. Aber ich äußere mich öffentlich und verantwortlich und habe das Recht dazu. Ob Ihnen oder anderen das gefällt oder nicht.

Und ich höre anderen im Rat zu und nehme deren Äußerungen zur Kenntnis, ob mir das gefällt oder nicht.

Dass Sie mir vorwerfen, ich missachtete den Rat, weil ich mich mit „etwas anderem beschäftige“ ist so unverhohlen unverschämt, wie die Frage des Herrn Hasselbring, ob ich nun gut oder schlecht höre.

Herr Bürgermeister Kessler, ich habe eine körperliche Behinderung, weil ich auf einem Ohr taub bin. Ich habe Sie darum gebeten, mir die Teilnahme an den Sitzungen zu erleichtern, indem ich mich umsetzen darf.

Das haben Sie mir verweigert. Außerdem Herr Dr. Doll, Herr Merx und Herr Hasselbring.

Herr Bürgermeister Kessler, ich habe Sie darum gebeten, mich ebenso zu informieren wie die Fraktionen, da ich keiner Fraktion angehöre und damit einen Nachteil gegenüber anderen „gleichen“ Gemeinderäten habe.

Das haben Sie mir verweigert.

Herr Bürgermeiser Kessler, ich habe mich in der Sitzungsunterbrechung am 24. Februar 2011 persönlich an Sie gewandt und Ihnen mitgeteilt, dass eine von Ihnen aufgefasste „Beleidigung“ nicht Ihnen gegolten hat. Ich habe mehrmals versucht, Ihnen persönlich das Missverständnis zu erläutern und davon abzusehen, dass zu tun, was Sie letztlich getan haben.

Das haben Sie mir verweigert.

Ganz im Gegenteil haben Sie mehrmals mit einer „hau-ab-Gestik“ darauf reagiert und wörtlich gesagt: „Verschwinden Sie hier.“ Begleitet von einer Handbewegung, als würden Sie einen „Fiffi“ oder eine lästige Fliege davonjagen wollen.

Sie waren auch nicht im Ansatz bereit, eine Deeskalation anzustreben.

Ihre Gestik und Haltung waren mehr als eindeutig. Und beides war mehr als beleidigend.

Ich erinnere mich gut an die nicht-öffentliche Sitzung, im Schutz einer „geschlossenen Gesellschaft“, in der Sie mich als „ekelhaft“ bezeichnet haben, was Sie dann auch später öffentlich zugeben mussten.

Angeblich haben Sie sich während dieser Sitzung für Ihren Ausfall entschuldigt.

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Sie sich persönlich und ehrlich für diese klar und explizit geäußerte Ausfälligkeit mir gegenüber entschuldigt hätten. Andere im Gemeinderat haben das so „interpretiert“.

Ich habe weder den Rat noch sonstige Instanzen bemüht, Ihre Ausfälligkeit zu bestätigen. Ich bin davon ausgegangen, dass Sie sich dafür geschämt haben und dass es damit „gut ist“.

Sie können aber gerne eine abschließende Bestägigung vornehmen. Gerne erwarte ich dazu die von Ihnen veranlasste Veröffentlichung des „nicht-öffentlichen“ Protokolls.

Sie hingegen haben in der Sitzung vom 24. Februar 2011 eine dahingezischte Bemerkung meinerseits als „persönliche Beleidigung“ Ihrer Person „interpretieren wollen“ und trotz meiner mehrfach vorgebrachten Distanzierung darauf bestanden, persönlich von mir als „Arschloch“ bezeichnet worden zu sein.

Weiter haben Sie diese „Interpretation“ zum Anlass genommen, um Ihren Kleinkreig gegen mich voranzutreiben.

Ich stelle hiermit nochmals in dieser Form eines öffentlichen Briefes fest, ebenso wie in der öffentlichen Sitzung, dass meine Bemerkung außerhalb der Sitzung gefallen ist und definitiv nicht Ihnen gegolten hat.

Und ich ersuche Sie dringendst, dass Sie diese Bemerkung nicht auf sich beziehen sollten, wenngleich ich leider den Eindruck habe, dass Sie diese dringend auf sich bezogen haben wollen.

Was ich Ihnen bestätigen kann und wozu ich öffentlich stehe, ist, dass ich Ihre Form der Sitzungsleitung ablehne.

In meinen Augen ist Ihr Verhalten selbstherrlich, unausgewogen und nicht akzeptabel.

Ich habe schon mehrfach kritisiert, dass Ihre Informationspolitik vollkommen unzureichend ist. Und es ist eine Zumutung, dass wir ehrenamtlichen Räte erst in Sitzungen mit Informationen konfrontiert werden, über die man vor einer „Abstimmung“ nachdenken müsste, aber keine Chance dazu hat.

Wenn ich mich deshalb schon mehrfach „enthalten“ habe, dann vor allem deshalb, weil mir eine Meinungsbildung aufgrund der von Ihnen unzureichend gelieferten Informationen nicht möglich war.

Ich habe gestern nach meinem Ausschluss aus der Sitzung eine Beschwerde an das Kommunalrechtsamt mit der Bitte um Prüfung verfasst.

Gemäß dem Ausspruch: „Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand“, müssen Sie und ich den Ausgang abwarten.

Es gibt aber noch eine andere Lösung, die ich sofort akzeptieren würde.

Sie informieren die anderen Mitglieder des Gemeinderats, dass der von Ihnen gestern gestellte Antrag übereilt war und mit Einverständnis der Fraktionen als nichtig erklärt werden soll.

Dann gäbe es von meiner Seite keinen Grund mehr auf eine „übergeordnete“ Klärung.

Vielleicht gelingt es Ihnen, sich zu besinnen.

Das wäre sicherlich von enormen Vorteil für alle Beteiligten, für die Gemeinde und das Ansehen des Gemeinderats in Heddesheim und auch außerhalb unserer Gemeinde.

Mit freundlichen Grüßen

Dokumentation: Streit um Twitter & co – oder die Angst vor der Transparenz und Meinungsfreiheit

Guten Tag!

Heddesheim/Rhein-Neckar, 25. Februar 2011. Der Heddesheimer Bürgermeister Michael Kessler, die CDU, die SPD und die FDP haben ein Problem mit dem „Verhalten“ des partei- und fraktionsfreien Gemeinderats Hardy Prothmann. Der Vorwurf: Durch „Twittern“ missachte GR Prothmann den Rat. Der Streit um Twitter & co ist nicht auf Heddesheim begrenzt.

In Augsburg gab es Ende 2009 Zoff ums Twittern. Erst im Sommer 2010 wurde es wieder erlaubt. Quelle: Augsburger Allgemeine

Der „Streit“ um den „Anstand“ zwischen konservativen Bürgermeistern, ihren jeweiligen „Rats-Mehrheiten“ und progressiven Gemeinderäten wird landauf, landab geführt. Im Kern geht es um die Kontrolle der „Deutungshoheit“. Einzelne Gemeinderäte oder kleine Fraktionen sollen sich der „Mehrheit“ unterordnen. Meinungsfreiheit ist dabei eher ein gering geachtetes Gut.

Wutentbrannte Reaktion

Am 18. Dezember 2009 berichtet beispielsweise die Augsburger Allgemeine Zeitung unter der Überschrift: „Debatte um Kommunikationsdienst – Ärger um Twitter-Nachrichten aus dem Augsburger Stadtrat“ über den damals 26-jährigen Stadtrat Christian Moravcik (Grüne). Moravcik hatte getwittert und andere Stadträte fühlten sich dadurch angeblich „gestört“.

Lange Zeit allerdings nicht – es war laut Bericht „seit Monaten bekannt“, dass der junge Mann den Internet-Dienst nutzt. Doch bei einer Sitzung verfolgte eine CSU-Stadträtin am Notebook, was der „Kollege“ denn da so an Nachrichten verbreitet.

Eine Bemerkung über den CSU-Fraktionschef führte zum Eklat. Die Augsburger Allgemeine, ebenfalls eher eine konservative Zeitung, berichtete: „Kränzle reagierte wutentbrannt.“

Es folgten monatelange Diskussionen um ein Verbot und schließlich eine „Selbstverpflichtung“, wie Twitter zu benutzen sei. Die Augsburger Allgemeine berichtet am 24. August 2010: „Augsburger Stadtrat: Twittern wieder erlaubt.

Die Thüringische „Goethe- und Universitätsstadt“ Ilemnau (rund 26.000 Einwohner) ist da weiter. Sie achtet die Meinungfreiheit.

Hier ist Twittern sogar ins Ortsrecht aufgenommen worden.

In Ilmenau ist Twittern per Ortsrecht erlaubt

In der „Geschäftsordnung für den Stadtrat und die Ausschüsse sowie die Ortsteilräte der Stadt Ilmenau vom 5. November 2009“ heißt es unter Paragraf 3 „Öffentlichkeit der Sitzungen“:

„(5) Tonbandaufzeichnungen sowie Filmaufnahmen durch Dritte sind nur mit einstimmiger
Zustimmung des Stadtrates zulässig. Die Zustimmung gilt als erteilt für Fotoaufnahmen,
wenn sie durch Journalisten vom Presseplatz aus erfolgen.
(6) Elektronische Informationen aus der öffentlichen Sitzung (z. B. Twittern) heraus sind
erlaubt. Dies gilt nicht für die nichtöffentliche Sitzung. Nur derjenige, der die elektronische
Information in das Internet eingibt, ist für die Rechtsfolgen der Verbreitung der
elektronischen Kurzinformation verantwortlich.“

Dort darf also die Presse sogar vom Platz aus fotografieren und bei Zustimmung des Stadtrates sogar filmen oder Tonbandaufnahmen machen.

In Weinheim ist die CDU Vorreiter

Im Weinheimer Gemeinderat gibt es ebenfalls Stadträte, die sich sozialer Netzwerke bedienen, darunter mindestens ein Stadtrat der CDU.

Die Städte Ladenburg und Weinheim sowie die Gemeinde Hirschberg, über die unsere Redaktion auch berichtet, sind darüber informiert, dass wir vom Pressetisch aus während der Sitzung twittern, Einträge bei Facebook vornehmen und sogar aus der Sitzung heraus nach Beschlussfassung Artikel sofort veröffentlichen.

Die Gemeinderäte und Bürgermeister dieser Kommunen haben nichts dagegen einzuwenden und verhalten sich in dieser Hinsicht vorbildlich in bezug auf Meinungsfreiheit und Transparenz.

Verboten sind dort wie in vielen Gemeinderäte Ton-, Film- und Fotoaufnahmen, außer, sie werden ausdrücklich gebilligt.

In Heddesheim lässt der Bürgermeister „observieren“

In Heddesheim hingegen rügte der Bürgermeister Michael Kessler den partei- und fraktionsfreien Gemeinderat Hardy Prothmann zum wiederholten Male, „Twittern“ sei eine Missachtung des Gemeinderats.

Hier hat Hardy Prothmann einen von "kooptech" Tweet "retweetet", was man am vorgestellten RT erkennt. "kooptech" ist die renommierte IT-Journalistin Christiane Schulzi-Haddouti. Quelle: twitter.com

Der Bürgermeister Kessler lässt dazu die Twitter-Aktivität des Gemeindrats Prothmann während der Sitzung durch Gemeindebeamte beobachten. Die Arbeitsanweisung scheint klar zu sein. Sobald eine Nachricht auftaucht, in die man aus Sicht der Verwaltung eine „Missachtung“ hineininterpretieren kann, unterbricht der Bürgermeister die Sitzung, um eine „Stellungnahme“ vorzunehmen.

Die Frage, inwieweit es sich um eine Missachtung des Gemeinderats durch die Verwaltungsmitarbeiter und den Bürgermeisters handelt, wenn diese während der Sitzung im Internet Twittermeldungen lesen, ist in der Sitzung vom 24. Febraur 2011 nicht geklärt worden.

Angst vor „Kontrollverlust“

Der Hintergrund für Auseinandersetzungen in Augsburg, Heddesheim oder anderswo ist sicherlich mit der Angst vor „Kontrollverlust“ zu begründen.

Obwohl es sich um öffentliche Gemeinderatssitzungen handelt, war man es lange gewohnt, dass sich die Fraktionen und Verwaltungen im Vorfeld der Sitzungen absprechen. Man kann das auch „Hinterzimmerdemokratie“ nennen oder „Gemauschel“ oder wie auch immer.

Die wenigen Bürger, die bei solchen Sitzungen anwesend sind, erhalten keine Hintergrundinformationen, erleben keine tatsächliche Debatte. Die „Öffentlichkeit“ wird im Nachgang häufig über Monopolzeitungen informiert. Politikverdrossenheit ist da vorprogrammiert.

Eigene Meinungen und Sichtweisen und eine zeitnahe Verbreitung (ver-)stören da viele „Traditionalisten“, die sich weder einer kritischen Öffentlichkeit und schon gar nicht kritischen Gemeinderatsmitgliedern, die alle demokratisch gewählt wurden, stellen wollen.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Anmerkung der Reaktion:
Hardy Prothmann ist verantwortlich für das heddesheimblog und ehrenamtlicher, partei- und fraktionsfreier Gemeinderat in Heddesheim.

Dokumentation: Was der Bürgermeister „unanständig“ findet – die Tweets von GR Prothmann

Guten Tag!

Heddesheim, 24. Februar 2011. Der Heddesheimer Bürgermeister Michael Kessler hat in der heutigen Sitzung das Verhalten des Gemeinderats Hardy Prothmann gerügt. Dessen „Twittern“ sei eine Missachtung des Gemeinderats.

Darüber hinaus monierte Bürgermeister Kessler, den „Tweet“ von 17:53 Uhr, in dem GR Prothmann schreibt: „SPD-Sprecher Jürgen Merx erinnert irgendwie an einen Leguan. Er macht immer dieselbe Kopfbewegung.“

Bürgermeister Michael Kessler bezeichnete das als „Beleidigung“ und kritisierte die „unangemessene Wortwahl“ des GR Prothmann. Weiter warf er GR Prothmann vor, die Sitzungen nicht ernst zu nehmen und die Aufgaben eines GR nicht zu verstehen. Zudem könne er nicht zwischen seiner Funktion als Gemeinderat und Journalist unterscheiden.

Vorbemerkung:
Twitter (englisch für „Gezwitscher“) ist eine Plattform im Internet, über die Kurznachrichten in SMS-Länge veröffentlicht werden können. Wer „twittert“, schreibt eine Nachricht, die auf der Plattform Twitter erscheint.

Alle Personen, die einem bestimmten Twitterer „folgen“ (Follower), bekommen kurz nach dem Schreiben der Nachricht diese angezeigt. Solche Nachrichten können von den Followern weiter getwittert werden, ähnlich einer email, die man weiterleitet. Die Follower dieser Follower erhalten die Nachricht dann ebenfalls.

Man kann aber auch nach Twitterern oder einzelne Tweet-Nachrichten suchen und diese weiterleiten. Selbst wer nicht bei Twitter angemeldet ist, kann Nachrichten und Twitter per Suchfunktion finden. Um zu twittern braucht man keinen Computer, sondern kann das über internetfähige Handys wie das iPhone oder andere „Smartphones“ machen.

Auch das Landratsamt twittert

Twitter wird in Deutschland überwiegend von internetaffinen Menschen genutzt. Aber auch von Journalisten, Politikern, Wissenschaftlern oder Institutionen. Städte wie Weinheim oder Mannheim nutzen Twitter, selbst das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises twittert seit einigen Wochen.
Twitter gehört zu den so genannten „Social Media“-Anwendungen.

Wir dokumentieren alle „Tweets“ des partei- und fraktionsfreien Gemeinderats Hardy Prothmann, die dieser in der heutigen Sitzung versendet hat.

Hinweis: Da die neuesten „Tweets“ sich vor die davor gesendete Nachricht setzen (ählich wie bei Blogs), müssen Sie die „Tweets“ „von hinten“ lesen, wenn Sie sie chronologisch verfolgen möchten. Also vom Ende der Seite bis zum Anfang. Sie erkennen das an der Urhzeit.

Nach 18:30 Uhr versendete „Tweets“ wurden nicht aus der Sitzung gesendet, da GR Hardy Prothmann durch Beschluss des Gemeinderats aus der Sitzung ausgeschlossen wurde.

Alle „Tweets“ von Hardy Prothmann können Sie finden, wenn Sie die Seite von http://twitter.com besuchen und im Suchfeld „prothmann“ eingeben. Dabei werden auch „Tweets“ angezeigt, die „retweetet“ wurden oder den Namen „prothmann“ enthalten.

Dokumentation:

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Schwerer Unfall während ZDF-Sendung „Wetten, dass…“

Guten Tag

Rhein-Neckar/Düsseldorf, 04. Dezember 2010. Während der heutigen ZDF-Sendung „Wetten, dass…“ ist es offenbar zu einem schweren Unfall bei einer Wette gekommen. Kurz darauf wurde die Sendung unterbrochen.

zdfunfall

"Saalwetten"-Kandidat bleibt regungslos liegen.

Im Internet überschlagen sich zur Zeit die Meldungen – verifizierte Informationen hat aber so gut wie niemand.

Soviel ist klar: Der 23-jährige Wettkandidat Samuel Koch ist nach einem waghalsigen Sprung über Autos mit „Sprungfedern“ über Autos „liegengeblieben. Kurz darauf wurde die Sendung unterbrochen und „Archivmaterial“ ausgestrahlt.

Sofort kamen via des Kurznachrichtendienst „Twitter“ hunderte von Meldungen.

Erste Videos wurden bei youtube.de Videos hochgeladen, zu denen das ZDF „Löschaufforderungen“ sendete.

Wir berichten weiter auf „weinheimblog.de

Die Redaktion

Gabis Kolumne

Die Normalität von sozialen Netzwerken

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Guten Tag!

Heddesheim, 22. November 2010. Soziale Netzwerke sind voll im Trend. So gut wie alle Kinder und Jugendlichen haben damit zu tun. Fragt sich nur, was man selbst damit zu tun hat, ob man alles versteht und wie man den Kindern den Umgang damit beibringt, meint Gabi.

Vor ein paar Wochen habe ich geschrieben, dass ich mich den Sozialen Netzwerken annähere. Vorsichtig habe ich mich herangetastet. Ich muss gestehen, dass ich mich der Fazination kaum erwehren konnte. Ich habe gechattet, sogar mal was gepostet, wie es so schön heißt. Mein Freundeskreis ist stetig gewachsen. Das zu mir.

snfacebook

Facebook. Aus einem Studentenjahrbuch-Verzeichnis wurde die größte Online-Community der Welt.

Auch meine Kinder sind in sozialen Netzwerken unterwegs: SchülerVZ und Facebook und wer-kennt-wen. Natürlich haben wir es zu Hause thematisiert, auf die Gefahren hingewiesen und davor gewarnt, Bilder zu veröffentlichen.

Die Gefahren im Netz sind subtiler.

Auch weiß ich von Freunden und Bekannten, dass deren Kinder hier „unterwegs“ sind. Letztendlich sehen wir es aber recht locker, was kann hier schon passieren? Ist es nicht rein virtuell und nichts gegen die Gefahren, denen unsere Kinder im tatsächlichen Leben ausgesetzt sind?

Doch die Gefahren, die hier lauern, sind viel subtiler. Wie erkennt man, was wer ernst meint? Wo hört der Spaß auf? Ist ein Freund wirklich ein Freund?

Jugendliche berichten über Saufgelage, stellen davon Bilder ins Netz, nehmen politische Haltungen ein, provozieren. Um cool zu sein, aufzufallen, sich abzugrenzen. Dass sie sich damit auch inszenieren und von außen nicht immer erkennbar ist, wo der Spaß aufhört und der Ernst anfängt – ist ihnen das klar? Wirklich bewusst?

sntwitter

Twitter – ein Kurznachrichtendienst im Internet.

Was man im Internet veröffentlicht, dafür ist man letztendlich verantwortlich. Und man stellt eine Öffentlichkeit her. Denn, wer teilweise einige hundert Freunde und mehr sein eigen nennt, wird kaum noch ein Überblick darüber haben und kann nicht davon ausgehen, dass alles nur im „stillen Kämmerlein“ passiert.

„Ich habs nicht so gemeint“, gilt nicht.

Lockere, coole Sprüche sind an der Tagesordnung. Was passiert, wenn cool nicht mehr cool ist, sondern rassistisch? „Ich hab’s nicht so gemeint“, ist schnell gesagt. Aber letztendlich kann man ja nur an den eigenen Worten gemessen werden. Vor allem dann, wenn man es öffentlich macht.

Soll ich meinen Kindern die Netzwerke jetzt verbieten? Gilt es nicht eher mit ihnen darüber zu reden und sie aufzuklären?

Wir wissen heute alle, dass sich Personalchefs gerne im Facebook oder Studi-VZ tummeln. Welches Bild möchte man dann hier nach Außen abgeben?

Wer rechts- oder auch linksextreme Aussagen tätig, muss damit rechnen, dass man ihn oder sie für Ernst nimmt. Und wollen das Jugendliche nicht eigentlich?

Andererseits gehört zum jung sein, auch über das Ziel hinaus zu schießen. Das habe ich getan, das machen immer wieder meine Kinder. Wichtig ist dabei immer wieder Grenzen zu erkennen. Sich betrinken tut sich fast jeder mal in seiner Jugend (oder auch später), lässt man sich aber volllaufen und beschädigt sich, andere oder Dinge, hat das eine ganz andere Brisanz.

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Die Frage ist meist nicht, ob man oder ob man nicht, sondern wie man mit Facebook umgeht.

Wie können wir unseren Kinder, in einer Welt, die so zwischen Virtualität und Realität hin- und herspringt, begreiflich machen, wo hier die Gefahren liegen, wo wir doch selbst in dieser Welt meist Fremde sind?

Quatsch ist erlaubt – aber auch ein sauberes Image.

Ich kann meinen Kindern nur den Rat geben, dass sie nur das veröffentlichen, zu dem sie wirklich stehen können. Und wenn es Quatsch ist, muss es auch als Quatsch erkennbar bleiben.

Klar ist, dass soziale Netzwerke für unsere Kinder normal sind. Klar ist aber auch, dass es darin normal zugehen sollte.

Für mich sind soziale Netzwerke noch neu und ich nähere mich an. Vorsichtig. Das versuche ich auch meinen Kindern beizubringen.

Und klar – die sozialen Netzwerke bieten auch jede Menge Vorteile. Einer ist gerade der, der auch problematisch sein kann: Der öffentliche Austausch mit anderen.

***

Und eine Fülle von Informationen, die man für das echte Leben nutzen kann, warten im Internet neben all dem Schrott, den es dort auch gibt. Damit unterscheidet sich das Internet nicht wirklich vom realen Leben.

Der entscheidende Unterschied ist der der Dokumentation – was im Internet gepostet wird, kann man zwar wieder löschen. Ob es damit aus der Welt ist? Häufig nicht. Denn Informationen werden kopiert, an anderer Stelle wieder eingefügt.

Auch ich muss lernen, Herrin über die Informationen zu bleiben, die ich pflege und die andere über mich haben. Das ist eine ganz schön verantwortliche Aufgabe, die ich wie meine Kinder erst gerade lerne.

gabi

Gläserner Gemeinderat: Ich bin ein Twitterer

Guten Tag!

Heddesheim, 29. Oktober 2010. In der Gemeinderatssitzung vom 28. Oktober 2010 konfrontierte Bürgermeister Michael Kessler den partei- und fraktionsfreien Gemeinderat Hardy Prothmann mit der Frage, ob er aus der Sitzung heraus twittere? Natürlich wusste Bürgermeister Michael Kessler, das dies der Fall ist, wie sonst hätte er auf die Frage kommen können?

Von Hardy Prothmann

Jetzt ist es amtlich – Bürgermeister Kessler lässt einzelne Gemeinderäte in ihrem Kommunikationsverhalten beobachten.

Was soll das?

Und was soll die Einschätzung, wenn Herr Bürgermeister Kessler sagt: „Das ist unanständig.“

Was bitte ist daran unanständig, dass ich über eine „soziale Netzwerk“-Plattform wie Twitter die Öffentlichkeit darüber informiere, was zur Zeit in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung wie verhandelt wird? Sind eine Firma wie SAP oder andere Unternehmen alle unanständig, weil sie twittern, um Öffentlichkeit herzustellen?

Nachfolgend sehen Sie das, was aus Sicht von Herrn Kessler unanständig war:

twitter

Twitter - ein Kurznachrichtendienst im Internet.

Ich muss leider vermuten, dass jede Form von Transparenz von Herrn Kessler als „unanständig“ betrachtet wird. All der öffentliche Kram ist ihm ein Greuel. Er hasst nichts mehr als eine öffentliche Auseinandersetzung – das merkt man an seinem Kommunikationsverhalten.

„unverschämt“, „unanständig“, „würdelos“, „stillos“, „unerhört“

Während er ihm gewogene Gemeinderäte reden und reden lässt, schneidet er mir und den Gemeinderäten der Fraktion Bündnis90/Die Grünen regelmäßig das Wort ab: „Ihre Behauptung ist falsch“, ist sein Lieblingskommentar. Wahlweise spricht er gerne von „unverschämt“, „unanständig“, „würdelos“, „stillos“, „unerhört“ und so weiter.

Denn alles was nach kritischen Fragen oder Stellungnahmen klingt, ist für Herrn Kessler nicht nur eine Zumutung, er empfindet das anscheinend sogar als persönliche Beleidigung. Dieses Verhalten ist bei Menschen, die sich für „unfehlbar“ halten, leider immer so.

In einer geregelten Sitzungsleitung kommt jeder Gemeinderat in der Reihenfolge der Meldungen dran – ich werde regelmäßig übergangen. Dazwischen nutze ich die Zeit und twittere ab und zu.

Ausspäh-Kessler sucht den Konflikt.

Herr Kessler stellt nicht ohne Grund fest, dass ich twittere. Und er stellte in der Sitzung auch fest, dass mir das (leider) nicht verboten werden kann, weil es dazu „keine Regelung“ in der Gemeindeordnung und der Hauptsatzung der Gemeinde gibt. (Man darf gespannt sein, ob das ein Anlass für Herrn Kessler sein wird, die Hauptsatzung zu ändern…)

Warum stellt er das dann fest? Ich habe ihm in der Sitzung die Antwort gegeben – weil er vermutlich darauf aus ist, mir eine „Befangenheit“ zu unterstellen. Also einen Konflikt zwischen meinem Ehrenamt als Gemeinderat und meinem Beruf als Journalist.

Das soll Herr Kessler gerne versuchen. Er würde damit ein neues Kapitel aufmachen, dass des Ausspäh-Kesslers. Eines Bürgermeisters, der als Leiter der Verwaltung Mitarbeiter (oder jemand anderen?) anweist zu überprüfen und zu dokumentieren, wie das Kommunikationsverhalten eines Gemeinderats ist.

In meinem Fall kann ich sagen, es ist öffentlich und transparent – ich versende über das Medium Twitter Nachrichten, von denen ich möchte, dass sie gelesen werden. So gesehen mache ich sogar Werbung für die Sitzungen des Gemeinderats. Denn sollte das jemand spannend finden, kommt er vielleicht beim nächsten Mal selbst dazu. Sollte jemand keine Zeit dafür haben oder durch andere Gründe nicht können, kann er zumindest die Sitzungen verfolgen.

Natürlich sind solche Meldungen, die systembedingt nur 140 Zeichen lang sein können, subjektiv verfasst. Das dürfen sie auch, denn Artikel 5 unseres Grundgesetzes erlaubt subjektive Meinungsäußerungen nicht nur, er garantiert dieses Recht sogar.

Was Herr Kessler sich nicht vorstellen kann…

Herr Kessler begründete die mir von ihm vorgeworfene „Unanständigkeit“ damit, dass ich nicht der Diskussion folgen würde und meiner Arbeit nicht nachkäme. Tatsächlich kann ich sowohl twittern als auch zuhören. Ich kann sogar gleichzeitig noch denken – das scheint für Herrn Kessler nicht vorstellbar zu sein.

Ich würde sogar behaupten, dass ich eventuell von allen Gemeinderäten am meisten zu den Diskussionen beitrage, vielleicht liege ich auch nur auf Platz zwei, drei oder vier. In der Länge der Traktate ist sicher Herr Dr. Josef Doll der unangefochtene Spitzenreiter – kein Wunder, darf er doch in beliebiger Länge und ohne Zeitbeschränkung vor sich hinplappern.

Ich versende also Nachrichten, von denen ich möchte, dass sie gelesen werden. Was ich nicht möchte, ist das Gefühl zu haben, dass ein selbstherrlicher Bürgermeister Kessler versucht, mit daraus einen Strick zu drehen. Ich vermute mal, dass Herr Kessler das versuchen wird und sehe dem gelassen entgegen.

Herr Kessler sollte dringend aufpassen, eine Art Restwürde zu bewahren. Sonst droht ihm, als Mr. Big-Brother-Kessler in die Geschichte Heddesheims einzugehen.

Tatsächlich komisch war eine Art „Spiegelkommunikation“ an diesem Abend: Als ich in der Aprilsitzung Herrn Kessler fragte, ob er die Gemeinde sei, was dieser mit ja beantwortete, wurde hier auf dem heddesheimblog daraus eine Überschrift: „Ich bin die Gemeinde“. Gegen dieses „falsche“ Zitat setzte sich Herr Kessler mit enormen Aufwand zu Wehr.

Aktuell hat er mich gefragt, ob ich twittere, was ich mit „Ja“ beantwortet habe. Ich setzte mich nicht zur Wehr, sondern bekenne mich zu dem, was ich tue: „Ja, ich bin ein Twitterer.“

Ich bin nur einer von geschätzt 300.000 in Deutschland – alle „Twitterer“ nutzen das Medium, um sich öffentlich auszutauschen.

Bürgermeister Michael Kessler ist einer von knapp 12.000 Bürgermeistern oder Ortsvorständen in Deutschland.

Der Unterschied zwischen uns beiden ist: Ich nehme als einer unter vielen an einem „sozialen Netzwerk“ Teil und bin überzeugt davon, dass das gut für den Meinungsaustausch ist. Herr Kessler ist überzeugt davon, dass er ist die Gemeinde ist.

hardyprothmann

Anmerkung der Redaktion:
Hardy Prothmann ist partei- und fraktionsfreier Gemeinderat und verantwortlich für das heddesheimblog.

Namen, unter denen Hardy Prothmann twittert:

http://twitter.com/prothmann
http://twitter.com/heddesheimblog
http://twitter.com/hirschbergblog
http://twitter.com/ladenburgblog
und ab November 2010
http://twitter.com/weinheimblog

Gabis Kolumne

Ich bin in Facebook und es ist spannend

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Guten Tag

Heddesheim, 11. Oktober 2010. Social Media – soziale Medien. Irgendwie ist das dauernd ein Thema – die Kinder machens schon und seit neuestem auch Gabi – die war erst skeptisch und findet es nun richtig spannend.

Eine gute Bekannte ist für ein Jahr nach Amerika gezogen. Bisher haben wir es weder geschafft miteinander zu telefonieren noch zu mailen. Dennoch weiß ich alles über sie. Ich weiß, was sie am letzten Wochenende gemacht hat und dass sie endlich den Mann ihrer Träume gefunden hat.

Sie fragen sich jetzt sicher woher? Aus dem sozialen Netzwerk Facebook. Das ist das erfolgreichtste Social Media-Angebot der Welt und bald vielleicht wichtiger als Google.

Bislang hatte ich das Gefühl, relativ mühelos dem Zeitgeist folgen zu können. Ich bin früh auf die digitale Kamera umgestiegen, benutze seit 1993 email im Beruf und im privaten Bereich gehören die auch schon lange zu meinem Alltag, auch wenn ich das Briefeschreiben lange vermisst habe. SMSen finde ich eine absolut praktische Sache und das Navigationssystem im Auto ist wirklich ne tolle Sache.

socialmedia

Auch das heddesheimblog ist bei Facebook: Die erfolgreichste Social-Media-Plattform der Welt. Zur Zeit kommt gerade der Film "The Social Network" in die Kinos.

So weit, so gut, aber womit ich wirklich Probleme hatte, war das Social Networking im Web.

Wer-kennt-wen, Facbook, Twitter, SchülerVZ…

Vor zwei Jahren hörte ich im Freundeskreis zum ersten Mal von WKW („Wer kennt wen“). Eine Bekannte war vollends begeistert: „Ich habe jetzt wieder Kontakt zu Freunden aus meiner Schulzeit und habe insgesamt schon über 300 Kontakte.“

Und mir wurde schnell klar, viele Kontakte haben ist gut, wer viele Kontakte hat, genießt in diesen Netzwerken ein hohes Ansehen. Auch, wenn ich mich innerlich dagegen wehrte, ein wenig neugierig war ich schon.

Zumal meine Kinder selbstverständlich das SchülerVZ nutzen und mein Mann von WKW über Xing bis zu Facebook in allen Netzwerken vertreten ist und auch fröhlich twittert.

Also meldete ich mich bei WKW an und tatsächlich, nach kurzer Zeit tauchten alte Bekannte auf, aber auch welche, die ich nicht kennen oder nicht mehr kennen wollte.

Kaum hatte ich mich ein wenig mit WKW auseinandergesetzt, redeten alle im Bekanntenkreis, und da vor allem die Jüngeren von Facebook. Also habe ich mir auch da einen Account angelegt.

Dieser Tage habe ich nun das erste Mal gechattet. Mein Mann war auf Geschäftsreise und wir hatten ein Chat-Date (kann man das so sagen?)

Aufregender Anfang.

Ich war höllisch aufgeregt, ich saß vorm Computer starrte auf meine Facebook-Seite und wartete darauf, dass ein grüner Punkt mit seinem Namen erschien.

Es erfolgte ein „Pling“ und es erschien „Hallo Schatz ….“

Schon nach kurzer Zeit war mir klar, die Antworten und Fragen müssen kurz und schnell ausfallen, damit eine vernünftige(?) Kommunikation stattfinden kann. Bastelt man zu lange an dem Response ist das Thema beim Chat-Partner vielleicht schon wieder durch.

Mit dieser neuen Erfahrung nahm ich auch mutig das Chat-Angebot eines Bekannten an, der sich plötzlich mit dem „Pling“ und einem „Hi…“ meldete. Diesmal ging es schon leichter.

Verstehen? Einfach drauf los und siehe da, es klappt.

Der nächste Schritt war das Kommentieren von Einträgen und Bildern. Eindeutig Neuland für mich.

Ich versuchte System und Form zu verstehen. Hoffnungslos! Also einfach drauf los. Und siehe da, es klappte und machte Spaß. Und wie von allein wird das Netz immer engmaschiger, das heißt es kommen neue Freundschaftsanfragen hinzu. Man wird schnell aufgenommen in der Community der Kommentierenden. Man ist „on“.

Werden wir uns zukünftig also immer mehr in den Sozialen Netzwerken bewegen, hier unsere Freunde besuchen, an ihrem Leben teilnehmen. Durch Anklicken unseren Freundeskreis erweitern und beim Chatten unsere Probleme besprechen.

Ich muss zugeben, meine Meinung schwankt: Hatte ich vor kurzem diese virtuelle Welt noch verdammt, verstehe ich langsam auch als Bereicherung. Aber nicht als Ersatz für echte soziale Netzwerke.

gabi

Anmerkung der Redaktion: Sie finden uns bei facebook unter Redaktion heddesheimblog.

In eigener Sache: Zugriffsrekord auf das heddesheimblog

Guten Tag!

Heddesheim, 12. Januar 2010. Der Artikel „Was Meinungsfreiheit bedeutet oder wie der MM die Meinung manipuliert“ verzeichnet die bislang höchste Zugriffszahl auf einen Artikel innerhalb eines Tages: Der Text wurde bislang 3.360 3.555 Mal innerhalb eines Tages abgerufen.

Am Anfang eines Monats bringen wir die Vormonatsstatistik. Heute machen wir eine Ausnahme, denn der 12. Januar 2010 ist aus Sicht der Redaktion ein Rekordtag.

regional

Verteilung der Hauptzugriffe vom heutigen Tag. Klicken Sie für eine größere Darstellung. Quelle: 1&1

Über 3.360 Mal (Stand: 22:00 Uhr) wurde unser Kommentar über die manipulative Berichterstattung des Mannheimer Morgens angeklickt. Die Top-Regionen sind laut unserem Statistik-Server:

  1. Mannheim
  2. Heidelberg
  3. Kaiserslautern
  4. Karlsruhe
  5. Heilbronn
  6. Hamburg
  7. Berlin
  8. Darmstadt
  9. Aschaffenburg
  10. Stuttgart

Von hier kamen zwischen mehr als sieben bis gut zwei Prozent der Zugriffe, insgesamt addieren sich die Zugriffe der Top 10 auf gut 40 Prozent. Der Rest verteilt sich nahezu über „ganz“ Deutschland.

Die Meldung über unseren Artikel auf Bildblog.de ist ganz eindeutig der „Verursacher“ für die überwältigende Resonanz. Wer im Rest der Republik interessiert sich sonst schon für Heddesheim/Nordbaden mit seinen 11.500 Einwohnern?

Wir haben etwas mitgeholfen und den außergewöhnlichen Zugriff auf Twitter, Facebook sowie Wer-kennt-wen kommuniziert.

Insgesamt hat unser Statistikserver heute 46.000 Zugriffe gezählt – durchschnittlich haben wir mit steigender Tendenz 20.-25.000 Zugriffe am Tag. Täglich haben wir im Schnitt über 2.000 Besucher. Das ist die Zahl, die wir unseren Werbekunden kommunizieren. Tatsächlich geht es in Richtung 2.500 Besucher/Tag, diese Zahl verwenden wir aber erst, wenn der tägliche Zugriff deutlich darüber liegt. Heute waren es über 7.200 Besucher.

Sehr erfreut sind wir über das enorme Interesse vor allem aus folgenden Gründen: Berichte über „guten“ und „schlechten“ Journalismus  sorgen für eine hohe Aufmerksamkeit. Das heißt, viele Menschen in Deutschland beschäftigen sich mit diesem Thema, was wir sehr begrüßen.

Viele emails von anderen anderen lokalen blogs zeigen uns, dass dort sehr genau studiert wird, was das heddesheimblog als professionelle, journalistische Plattform so treibt. Denn viele der lokalen blogs werden von Nicht-Journalisten gemacht. Und die meisten befinden sich in einer ähnlichen Situation: Zeitungsmonopolisten bieten unkritischen Bratwurstjournalismus statt einer ordentlichen Berichterstattung. Durch das Internet und die Vernetzungsmöglichkeiten haben es diese Meinungsmonopolisten nun schwerer.

Ganz egoistisch freuen wir uns darüber, dass nun sehr, sehr viele Menschen in Deutschland das heddesheimblog kennen und gerne eingeladen sind, ab und an vorbeizuschauen. Auch beim hirschbergblog und demnächst beim ladenburgblog.

Wir freuen uns aber auch für die Gemeinde Heddesheim, die vollkommen unentgeltlich nun bundesweit bekannt ist – ohne dass ein Massaker oder ein anderes schlimmes Ereignis für eine zweifelhafte Bekanntheit sorgte. Wer im Sommer auf der Durchreise ist: Wir haben einen wundervollen Badesee. Und einen herrlichen Vogelpark. Der ist zwar unter Vogelliebhabern schon sehr bekannt – verdient aber eine noch größere Fan-Gemeinde. Und 2010 feiert der Verein der Vogelfreunde 50-jähriges Jubiläum. Es ist das Jahr der „Heddesheimer Vögel“.

Ganz besonders freuen wir uns für den MGV 1847 e.V. Denn kurioserweise wurde der Text über den Ball des Männergesangsvereins im Zuge des anderen Artikels 1.856 Mal angeklickt. So viel Aufmerksamkeit auf einen Schlag dürfte der Verein in seiner 163-jährigen Geschichte noch nie gehabt haben.

Und wir freuen uns für den neuen Kollegen Horst Pölitz, der den Text über den MGV geschrieben hat. Unser freier Mitarbeiter ist im wohlverdienten Ruhestand, lernt aber seit ein paar Monaten das journalistische Handwerk und ist, wie er gerade per Mail mitgeteilt hat, fassungslos über die Aufmerksamkeit, die sein Text gefunden hat. Wir sagen: Qualität setzt sich durch! 😉

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Twitter-„Live-Berichterstattung“ aus dem Bundesverfassungsgericht

Guten Tag!

Heddesheim, 15. Dezember 2009. Die Internetseite netzpolitik.org sammelt „Twitter„-Meldungen dreier Journalisten, die die heutige Verhandlung des Bundesverfassungsgerichts zur Vorratsdatenspeicherung verfolgen.

Film-, Foto- und Audioaufnahmen sind nach § 169 S.2 Gerichtsverfassungsgesetz (GVG) nicht erlaubt. Die Frage ist, ob „Twittern“, also kurze Textnachrichten, die über das Handy ins Internet und umgekehrt geschickt werden können, erlaubt ist.

Eine eindeutige Rechtssprechung in der Sache gibt es noch nicht. Verschiedene Juristen argumentieren, dass es der Presse und interessierten Bürgern erlaubt ist, sich im Gerichtssaal Notizen zu machen. Damit müsse auch Twittern (oder SMS) erlaubt sein, da dies weder eine Film-, Foto- noch Audioaufnahme sei, sondern eine elektronische Notiz.

Wie auch immer: Wer „live“ verfolgen will, wie die Verhandlung in Karlsruhe läuft, schaut auf netzpolitik.org.

Die von der Bundesregierung geplante „Vorratsdatenspeicherung“ würde alle Bürger, also auch Heddesheimer betreffen. Sechs Monate lang sollen alle Verbindungsdaten der Telekommunikation gespeichert werden – Gegner des Gesetzes waren vor einem Missbrauch der Daten und sehen keine Verhältnismäßigkeit gegeben.

Link:
Die Zeit: „Jeder ist verdächtig.“
Focus online: Mündliche Verhandlung „Vorratsdatenspeicherung“

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Das heddesheimblog „zwitschert“

Guten Tag!

Heddesheim, 21. August 2009. Seit heute „zwitschert“ das heddesheimblog.

Alle Welt twittert (zwitschert), da kann das heddesheimblog nicht fehlen. Vor allem bei all den interessanten Sachen, die im Ort passieren.

Ab sofort sind alle Leserinnen und Leser eingeladen mitzutwittern.

Das heddesheimblog auf Twitter: heddesheimblog is using twitter

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog