Freitag, 02. Juni 2023

In eigener Sache: Berichte über unsere blogs


Guten Tag!

Rhein-Neckar, 18. Mai 2011. (Aktualisiert) heddesheimblog, hirschbergblog, ladenburgblog, weinheimblog, rheinneckarblog, viernheimblog sind lokal-journalistische Informationsplattformen im Internet. Weder der Journalismus, noch das Internet sind neu. Neu ist die Kombination von kritischem Lokaljournalismus im „weltweiten Netz“. Dazu gibt es viele Meinungen. Was andere über uns und unseren Journalismus denken – lesen Sie hier. Wir aktualisieren diese Liste seit November 2009 fortlaufend.

sueddeutsche

sueddeutsche.de interviewt Hardy Prothmann.

Der Anspruch ist ein einfacher: Bester Journalismus fürs Lokale. Seit Mai 2009 berichtet das heddesheimblog über Heddesheim und manchmal über die Gemeindegrenzen hinaus. Seit Dezember 2009 gibt es das hirschbergblog, seit Februar 2010 das ladenburgblog, seit November 2010 das weinheimblog, seit Januar 2011 das rheinneckarblog, seit April 2011 das viernheimblog.

Vorbildfunktion.

Diese Arbeit hat die Aufmerksamkeit vieler Journalisten und Medienmacher überall in der Republik auf sich gezogen.

Warum? Ganz einfach.

Obwohl der größte Teil des Journalismus in Deutschland im Lokalen stattfindet, gilt der Lokaljournalismus als qualitativ minderwertig. Kein Wunder, ruhen sich doch die meist monopolistischen Lokalzeitungen auf ihrer konkurrenzlosen Position aus.

Lokal = spannend.

Unsere Redaktion hält dagegen und beweist seit nunmehr zwei Jahren, dass lokale Themen spannende Themen sind. Lokale Berichterstattung ist eine Herausforderung – die viele Zeitungen seit Jahren nicht mehr annehmen – Radio und Fernsehen schon gar nicht.

Unsere Blogs genießen eine hohe Aufmerksamkeit bei den Leserinnen und Lesern – weil sie seriösen, kritischen und meinungsstarken Journalismus bieten. Weil wir recherchieren und nachhaken – die Bratwurstberichterstattung überlassen wir anderen.

Wir sind davon überzeugt, dass es wichtig ist, das kommunale „Zeitgeschehen“ abzubilden. Überall auf der Welt leben die Menschen lokal – die Nachrichten über das lokale Leben sind der exklusivste Inhalt vor Ort.

Lokal = exklusiv.

Wir berichten auch über große Themen der Republik, wir holen diese aber ins Lokale. Wir sind im engen Kontakt mit unseren LeserInnen – ganz persönlich aber auch über neue „Social Media“-Plattformen wie Twitter und Facebook oder Wer-kennt-wen.

„Wir“ sind eine kleine Redaktion mit freien Mitarbeiter, die alle eins verbindet – hohes Engagement.

Über die Kommentarfunktion bringen sich die LeserInnen zudem ein und bereichern (meistens) die Berichterstattung. Aktiver Austausch von Fakten, Argumenten und Meinungen ist wichtig für das Zusammenleben in der Gemeinde.

Finanziert wird unsere Arbeit durch Werbung und die Beratung von Firmen und Institutionen zum Einsatz von Blogs und „Social Media“ – modernes Marketing ist längst mehr als die langweilige, teure und passive Zeitungsanzeige. Während Print kontinuierlich verliert, gewinnt das Internet rasant. Immer mehr Menschen lesen und informieren sich online – alle Markstudien belegen diese Tatsache.

dctp

dctp-Journalist Philip Banse interviewt Hardy Prothmann.

Unsere Blogs bieten also aktiven Journalismus. Und die Arbeit der Redaktion ist transparent.

Seit Anfang Mai 2011 haben wir uns mit anderen Internet-Zeitungen deutschlandweit zusammengeschlossen: istlokal.de ist ein Netzwerk von lokalen Internetmedien, die sich gegenseitig unterstützen. Zu: Journalismus, Vermarktung, Technik und Recht. Rund 50 Angebote machen derzeit mit.

Kritik = konstruktiv.

Unsere kritische Haltung gefällt nicht jedem – weil viele durch die unkritische Berichterstattung der „etablierten“ Medien nicht mehr mit Kritik umgehen können.

Kritik bedeutet aus unserer Sicht nicht, dass wir „jemanden schlecht machen“, sondern dass wir aufzeigen, wo es „nicht gut läuft“, wo etwas zu verbessern ist.

Kritik heißt, sich mit einer Sache oder Personen auseinanderzusetzen und kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Falsche Rücksichtnahmen sind in unseren Augen die Garantie dafür, dass sich nichts verändert.

Wir „kritisieren“ aber auch immer gerne „positiv“, wenn es „gute“ Nachrichten zu berichten gibt.

Zukunft des Lokaljournalismus.

Deswegen orientieren sich viele andere Journalisten und Redaktionen bereits an unserer Arbeit – die lokale Berichterstattung im Internet gilt vielen als die Zukunft des Lokaljournalismus.

Hardy Prothmann, verantwortlicher Journalist für diese neue Form des Lokaljournalismus, ist gern gesehener Gast bei Medientagungen. Ob beim Frankfurter Tag des Onlinejournalismus auf Einladung der Evangelischen Kirche Deutschland und des Hessischen Rundfunks, beim katholischen ifp (Institut zur Förderung publizistischen Nachwuches e.V.) oder bei der Hochschule Darmstadt-Dieburg, um nur drei Beispiele zu nennen.

Diese Zukunft machen wir schon heute. Nachfolgend lesen Sie Artikel, Interviews, Beiträge von anderen Medien über unsere Blogs.
Neueste Beiträte wie üblich oben.

evangelisch

Porträt bei evangelisch.de

Einen schönen Tag wünscht
Die Redaktion heddesheimblog, hirschbergblog, ladenburgblog

In eigener Sache: heddesheimblog beim 15. Mainzer MedienDisput

Guten Tag!

Heddesheim, 27. November 2010. Am Donnerstag, den 25. November 2010, war das heddesheimblog auf dem 15. MainzerMedienDisput vertreten. Hardy Prothmann war als Teilnehmer der Diskussionsrunde „David gegen Goliath – die digitale Steinschleuder“ geladen. Man stellte sich der Frage, welche Perspektive lokaljournalistische Onlineangebote haben und ob sie eine Konkurrenz zum etablierten Printmedienmarkt sind.

Von Christian Mühlbauer

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck eröffnete die Veranstaltung und forderte mehr „Staatsferne“ in den Aufsichtsratsgremien der öffentlich-rechtlichen Sender.

Die aktuelle Debatte über eine gesetzliche Einschränkung von Berichten in Zusammenhang mit möglichen Terror-Akten kommentierte er: „Ich halte solche Überlegungen für inakzeptabel. Die Medien in Deutschland berichten ganz überwiegend so, dass man erkennt, dass sich die Journalistinnen und Journalisten ihrer Verantwortung bewusst sind.“

DSCF0019

Von Links: Alfons Pieter, Peter Schink, Dr. Christian Stöcker, Thomas Mrazek, Stefan Aigner, Hardy Prothmann. Bild: Christian Mühlbauer

Zu den geladenen Gästen des „Panel 4“ gehörten Alfons Pieper (wir-in-nrw.de), Peter Schink (Blog Age), Dr. Christian Stöcker (Stellv. Ressortleiter Spiegel Online, Netzwelt), Stefan Aigner (Regensburg Digital) sowie Hardy Prothmann (heddesheimblog). Die Moderation wurde von Thomas Mrazek (Vorsitzender DJV Fachausschuss Online) durchgeführt.

Gegen die Hofberichterstattung.

Nach einer kurzen Einführung stellten die Teilnehmer ihre Projekte sowie ihre Sicht auf die aktuelle Lage dar. Der frühere stellvertretende Chefredakteur der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, Alfons Pieper (69), betreibt das wir-in-nrw.de-Blog erst seit Dezember 2009.

Sein Team umfasse 6-7 professionelle Journalisten, die alle anonym schreiben, „weil sie als Printjournalisten angestellt sind“. Auslöser für die Schaffung des Blogs war die „Hofberichterstattung in Nordrhein-Westfalen“.

Die Berichterstattung hatte den früheren nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers enorm unter Druck gesetzt.

Direkt im Anschluss stellte Hardy Prothmann seine lokalen Blogs zu Heddesheim, Hirschberg, Ladenburg und ab kommender Woche Weinheim, vor. Wie er erklärte, habe er das lokaljournalistische Angebot im Mai 2009 ins Leben gerufen. Aufhänger sei damals das Logistikzentrum „Pfenning“ gewesen, welches sich in der Gemeinde Heddesheim ansiedeln wolle.

Bei seiner Recherche fand er heraus, dass es in den Jahren zuvor zahlreiche negative Berichte über „Pfenning“ gab. Nachdem sich das Unternehmen in Heddesheim ansiedeln wollte, blieben diese jedoch aus. Unzufrieden mit der „Hurra-Berichterstattung“ des Mannheimer Morgen nahm er die Berichterstattung selbst in die Hand.

Stefan Aigner aus Regensburg macht seinen Lokaljournalismus auf „regensburg-digital.de“ schon seit drei Jahren. Ursprünglich war das Projekt aus einem Anzeigenblatt hervorgegangen. Inzwischen betreibt Aigner das Projekt in Eigenregie, unterstützt durch einen Kulturverein, über den Aigner Spenden erhält.

Unabhängig, mutig, unterfinanziert.

Mrazek merkte insbesondere den Untertitel des Blogs an: „Unabhängig, mutig, unterfinanziert“. Wie schlecht es um die Einnahmen bestellt ist, legte Aigner ebenfalls offen: „Ich lebe nur unwesentlich über HartzIV-Niveau, aber ich komme zurecht.“

Ihm folgte die Vorstellung von Dr. Christian Stöcker, stellvertretender Ressortleiter Netzwelt bei Spiegel Online. Gleich zu Beginn vermittelte er seine Kernbotschaft: „Die deutsche Bloggerszene ist eine Bereicherung für die Medienlandschaft.“ Dabei betonte er, dass es durchaus Blogs mit journalistischem Anspruch geben würde. „Blogs werden jedoch keinen Journalismus ersetzen, da sie sich nicht an Standards gebunden sehen“, so Stöcker.

Es folgte Peter Schink. Schink war unter anderem für den Relaunch von Welt Online verantwortlich. Darüber hinaus ist er aktiver Blogger und betreibt eines der ältesten deutschen Blogs. Als Vertreter der Blogosphäre warf er einen Blick auf die Stellung von Blogs im gegenwärtigen Mediensystem. „Was ist anders, wenn ein einzelner etwas publiziert statt eines Verlags?“, war seine Frage an die anwesenden Zuhörer.

Hardy Prothmann hielt den beiden entgegen, dass „kleine Blogs“ oft kritischer als „große Medienhäuser“ berichten, weil die „Abhängigkeiten“ fehlten. Zudem würden viele Redaktionen nur vom Schreibtisch aus arbeiten und nicht draußen bei den Menschen sein. Standards wie Recherche, sichere Fakten, Quellenschutz und andere professionelle journalistische Qualitäten finden selbstverständlich bei guten Blogs statt – oft besser als in „Monopolredaktionen“.

Eine schwierige Situation

Auf die Frage, wie es um die Finanzierung und Akzeptanz der Angebote stehe, redeten alle Teilnehmer Tacheles. Das größte Problem sei, so Alfons Pieper, dass man „keine Rechtsabteilung in der Hinterhand“ habe. Eine Klage oder einen Prozess könne man faktisch nicht riskieren. Auch wenn man monatlich inzwischen 2,5 Millionen Seitenaufrufe erhalten würde. Das wir-in-nrw-Blog ist aber auch nicht-kommerziell angelegt.

Wie riskant die Situation sein kann, verdeutlichte Stefan Aigner. Er wurde bereits mit drei Klagen überzogen. Zwei davon konnte er gewinnen. Ein Prozess steht noch aus. Auf den juristischen „Streit“ mit der Erzdiözese konnte er sich jedoch nur durch Spenden einlassen. „Momentan reicht es für 1,5 Instanzen“, so Aigner.

Aigner hatte in einem Missbrauchsfall durch einen katholischen Priester an einem Jungen eine spätere Geldzahlung als „Schweigegeld“ bezeichnet. Die Kirche will ihm das juristisch untersagen lassen. Die Prozesse wolle man grundsätzlich durchfechten. Schließlich hat ein Gericht bei einem der beiden vorangegangenen Prozesse schon festgestellt, dass „Wahrheit grundsätzlich nicht rechtswidrig“ ist.

Auch Hardy Prothmann hatte schon mehrere „Klage“-Drohungen: „Das ist schon erstaunlich – als ich noch für große Medien berichtet habe, gab es keine einzige Klage, jetzt versucht man mich und andere damit einzuschüchtern.“

Ein Blick in die Zukunft

Das nach wie vor konkrete Problem ist und bleibt also die Finanzierung. Primär würde diese bisher über Werbung ermöglicht.

DSCF0021

Hardy Prothmann gibt im Anschluss an seine Podiumsdiskussion einer Journalsitenschülerin ein Interview. Bild: Christian Mühlbauer

Wie es zukünftig mit lokaljournalistischen Blogs weitergehe, konnte man nicht abschließend beantworten. Professioneller, journalistisch ausgebildeter Nachwuchs sei jedenfalls vorhanden. Vielleicht kommen in der Zukunft Zusammenschlüsse von journalistischen Blogs in Form von Netzwerken zustande. Man müsse aber auch festhalten, so Peter Schink, dass die deutsche Blogosphäre im Vergleich zu anderen Ländern nicht gut entwickelt sei.

Auch die Frage der Refinanzierung werde sich über kurz oder lang lösen lassen, wie Dr. Stöcker festhielt. So sei „viel Luft für Werbung“, wenn man den Anzeigenmarkt Print mit dem Anzeigenmarkt Online vergleiche.

Hardy Prothmann merkte an, dass Online-Werbung oft noch erklärungsbedürftig sei, sich der Trend aber eindeutig weg vom Print hin zu Online entwickle: „Printwerbung ist im Vergleich zu Onlinewerbung extrem teuer und wenig erfolgreich – online trägt weiter, ist schneller, flexibler und kann einfach mehr.“

Hinweis:
Der MainzerMedienDisput wurde 1996 erstmalig veranstaltet und wird von der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei, der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz getragen. Die Medienpartner des Disputs sind der Südwestrundfunk (SWR) und das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF).

Anmerkung der Redaktion:

Christian Mühlbauer absolviert ein redaktionelles Praktikum bei uns in der Zeit vom 22. November – 10. Dezember 2010. Herr Mühlbauer studiert an der Fachhochschule Ansbach „Ressortjournalismus.“

Haben Blogs Herrn Köhler zum Rücktritt bewegt?

Guten Tag!

Heddesheim/Berlin, 31. Mai 2010. (Artikel wurde erweitert) Wie kam es eigentlich dazu, dass das Köhler-Zitat über den „Wirtschaftskrieg“ in Afghanistan so bekannt wurde, dass der Mann letztlich wenige Tage später vom Amt des Bundespräsidenten zurückgetreten ist? Robin Meyer-Lucht, Politikwissenschaftler, Journalist und Blogger hat eine Dokumentation vorgelegt, die zeigt, dass Blogs mittlerweile eine hohe publizistische Bedeutung haben – auch wenn seiner Meinung nach dann der Spiegel den Druck so entscheidend erhöht hat, dass Horst Köhler sich zum Rücktritt entschlossen hat.

Von Hardy Prothmann

Dr. Robin Meyer-Lucht ist eine Größe in der deutschen Blog-Szene. Der Politikwissenschaftler und Journalist betreibt mit dem Blog Carta eine herausragende Plattform für politische und mediale Betrachtungen.

carta

CARTA: Ein Politikblog, an dem man nicht vorbeikommt.

Wer sich für Politik, Medien und Journalismus interessiert, stößt irgendwann unweigerlich auf Carta und wird immer wiederkehren, weil hier interessante Menschen interessante und kontrovers-diskutierte Texte veröffentlichen.

Aktuell hat Carta eine Dokumentation erstellt, wie es zur „Wirtschaftskrieg“-Nachricht in Afghanistan kam – der chronologische Abriss zeigt deutlich, dass vor allem Blogs und nicht die klassischen Medien, die Nachricht als relevant erkannt und weiterverbreitet haben.

Mit einiger Zeitverzögerung reagierten dann auch Zeitungen und Magazine – bis der aktuelle Spiegel einen Artikel über Horst Köhler brachte. In Berlin ist der Spiegel nicht erst am Montag, sondern schon am Samstag zu haben. Zwei Tage Druck könnten gereicht haben, Herrn Köhler den Spaß am Bundespräsidentenamt gründlich zu vermiesen.

Noch haben Blogs nicht die publizistische Macht des Spiegels – aber wie lange wird das noch dauern? Ein paar Monate? Ein Jahr, zwei Jahre?

Blogs sind schneller, vernetzter und frecher als alle so genannten etablierten Medien. Ihnen fehlt das Gehabe des „Staatstragenden“. Was nicht heißt, dass Blogger den Staat unterlaufen wollten: Viele Blogger setzen sich vehement für die Grundrechte ein und tragen damit zur Stabilität des Staates bei, indem sie Missstände thematisieren. So auch in Sachen Köhler.

Hinzu kommt, dass viele Blogger die so genannten „sozialen Netzwerke“ wie Twitter oder Facebook virtuos bedienen.

Und: Sie handeln ihre Nachrichten und Inhalte frei zugänglich, ohne Bezahlschranken. Damit sorgen sie für eine enorm schnelle Verbreitung – in Echtzeit.

Kritiker versuchen immer noch, Blogs eine journalistische Relevanz abzusprechen. Diese Kritiker sind meist die etablierten Medien oder Politiker, die unter Druck geraten oder dies fürchten.

Die Macht der Blogs fürchten diese Leute zu Recht: Denn Blogs bilden ein lockeres Netzwerk. Hinter jedem Blog steht mindestens ein (kluger) Kopf und es werden immer mehr. Sie tauschen ihre Informationen aus, weisen auf Quellen hin – sie verlinken, verbinden sich also, als wären sie eine große, flächendeckende Redaktion.

Dabei ziehen Blogs bei weitem nicht immer an einem Strang, manchmal kritisieren sie sich auch gegenseitig. Sie lassen Kommentare zu und befruchten damit umso mehr die Debatten – Blogs sind Zellen der Meinungsfreiheit. Und es werden immer mehr.

Link:
Robin Meyer-Lucht und Hardy Prothmann im Video zur Identitätskrise des Journalismus
Focus Online: Der verzögerte Skandal
Süddeutsche: Blogger machten auf Köhlers Äußerungen aufmerksam

Acht Monate heddesheimblog. Das war 2009. Teil IV „Das neue Medium“

Guten Tag!

Heddesheim, 31. Dezember 2009. Das heddesheimblog betreibt eine neue Form von Lokaljournalismus. Viele Funktionsträger in der Gemeinde kommen damit (noch) nicht zurecht – viele Bürgerinnen und Bürger machen hingegen aktiv mit und begrüßen die ungewohnt transparenten Informationen.

Der deutsche Zeitungsmarkt ist in den Nachkriegsjahren entstanden. Die Alliierten vergaben Zeitungslizenzen und damit Lizenzen zum Gelddrucken. Die Renditen waren traumhaft. Wer eine Lizenz hatte, hatte bald auch ein Monopol. So gibt es heute schon lange überwiegend „Einzeitungskreise“. Vor Ort kann man sich also nur aus einer einzigen Tageszeitung informieren.

Mit der Einführung des Privatfunks Mitte der 80-er Jahre bekamen die Zeitungen Konkurrenz. Radio und Fernsehen schoben sich schon bald in der Mediennutzung vor die Printmedien. Seit dem Jahrtausendwechsel zieht das Internet immer mehr Interesse auf sich. Längst gehören Internetmedien wie spiegel.de, zeit.de und auch bild.de zur täglichen Lektüre. Unterhalb der nationalen Ebene tat sich bislang aber wenig, darunter so gut wie nichts – bis vor einigen Jahren die „blogs“ kamen.

Meist ist damit „Bürgerjournalismus“ gemeint – oft sind es aber private Internetseiten, die öffentlich gemacht werden.

Das heddesheimblog geht einen eigenen Weg. Wir benutzen eine Blogsoftware (WordPress) und wir stellen unsere Artikel zur Diskussion über die Kommentare. Wir laden ein zum Mitmachen per Gastbeitrag oder Leserbrief – aber wir sind kein typisches blog.

Aber wir nutzen konsequent die Möglichkeiten dieses Mediums. In Text, Bild, Ton und Video können sich unsere Leserinnen und Leser über unsere journalistische Arbeit informieren.

Die Arbeit der Redaktion hat überregional für Aufmerksamkeit gesorgt, bundesweit verfolgen Journalisten die Entwicklung des heddesheimblogs, denn viele sind überzeugt davon, dass hier die Zukunft des Lokaljournalismus liegt.

Aus Sicht der Redaktion ist das aber kein neuer Journalismus: Sorgfältige und gründliche Recherche, wichtige von unwichtigen Informationen zu unterscheiden, lesbare Texte zu schreiben waren schon immer das Handwerkszeug von Journalisten. Nur das Medium ist anders, vielfältiger geworden.

24 Stunden am Tag von überall her zu erreichen. Und man kann mitmachen – Soziologen behaupten, dass durch Internetmedien die Demokratie dauerhaft gestärkt wird, weil Bürger sich hier so einfach einbringen können, wie niemals zuvor.

Das weiß auch das heddesheimblog: Viele unserer Themen hier gehen auf Tipps und Anregungen der Leserinnen und Leser zurück. Dafür bedankt sich die Redaktion ganz herzlich und freut sich auf das kommende Jahr 2010.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog