Ladenburg, 16. Juni 2014. (red/pm) Seit vergangener Woche wird das Hauptgebäude des Carl-Benz-Gymnasiums vollständig saniert und ausgebaut. Für den Zeitraum vom 23. Juni 2014 bis Ende der Sommerferien 2015 werden dann rund 850 Schülerinnen und Schüler in den Räumlichkeiten der alten Martinsschule unterrichtet. [Weiterlesen…]
Neuer Schulbushalt in Ladenburg
Senioren sind nicht automatisch ein Verkehrsrisiko

Archivbild
Rhein-Neckar, 30. April 2013. (red/ae/aw) Wer Führerschein und Auto besitzt, ist mobil, unabhängig – und diese Unabhängigkeit wird ungern wieder aufgegeben. Denn Mobilität bedeutet Lebensqualität. Dies gilt auch für Seniorinnen und Senioren. Doch ab wann ist man zu alt zum Autofahren und sollte die Autoschlüssel lieber liegen lassen? Erst gestern verursachte ein 82-jähriger Falschfahrer auf der A81 einen Unfall. Er und ein 40 Jahre alter Mann kamen dabei ums Leben. Statistiken zeigen: Es gibt mehr ältere Teilnehmer im Straßenverkehr, doch ein erhöhtes Risiko für Unfälle gibt es deshalb nicht unbedingt. [Weiterlesen…]
Stuttgart21: Falsche Zitate? Falsche Berichte? Falsches Spiel!

Initiativen und Bürgermeister aus Ilvesheim, Seckenheim und Edingen-Neckarhausen überreichten Ende Oktober im Beisein von Abgeordneten ihre Unterschriftenlisten an Verkehrsminister Hermann. Foto: privat
Rhein-Neckar, 12. November 2012. (red/pro) Stuttgart21 lässt das Land nicht zur Ruhe kommen und bleibt Konfliktthema Nummer 1. Aktuell haben sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Claus Schmiedel (Wahlkreis Ludwigsburg) sowie seine Stellvertreterin Rosa Grünstein (Wahlkreis Schwetzingen) für eine weitere Kostenübernahme für den Bahnhofsbau am Flughafen Stuttgart ausgesprochen – der soll 224 Millionen Euro teurer werden. Notfalls würde die SPD mit der Opposition dafür stimmen, berichteten die Stuttgarter Nachrichten. Nach unseren Informationen fühlen sich die SPD-Politiker falsch zitiert.
Von Hardy Prothmann
Die Stuttgarter Nachrichten haben am Wochenende für eine Sensation gesorgt. Angeblich überlege die SPD, einen neuen Finanztopf aufzumachen, um weitere 224 Millionen Euro zu finanzieren, die der Bau des Bahnhofs am Flughafen nach neuen Plänen (Filderdialog) teurer werden würde. Und notfalls würde man zusammen mit CDU und FDP dafür stimmen, wird Frau Grünstein zitiert:
Bei den teuren Änderungen am Flughafen könne es „eine Mehrheit ohne die Grünen geben“. CDU und FDP haben ihre Arme für die Sozialdemokraten bereits ausgebreitet.
Und auch der 2009 durch den Stuttgarter Gemeinderat getroffene Beschluss, weitere Kostenübernahmen nur durch einen Bürgerentscheid genehmigen zu lassen, sei durch einen neuen Beschluss zu kippen. Zuvor berichtete die konservative Frankfurter Allgemeine Zeitung am 08. November zum Thema und zitiert Herrn Schmiedel:
Es handelt sich um eine qualitative Abweichung von den bisherigen Plänen, das hat mit Risiko nichts zu tun. Der bessere Filderbahnhof ist das Ergebnis eines maßgeblich von den Grünen betriebenen Bürgerdialogs. Die Grünen müssen nun entscheiden, ob der nur eine Fata Morgana war.
Zündstoff
Das Thema hat für ordentlich Zündstoff am Wochenende gesorgt und heute Nachmittag wurde zurückgerudert. Angeblich sei Frau Grünstein vom Journalisten Konstantin Schwarz in eine „Falle gelockt“ worden, wurde uns zugetragen. Angeblich gebe es überhaupt keine Absichten seitens der SPD vom verbindlich im Koalitionsvertrag vereinbarten Kostendeckel von 4,5 Milliarden Euro abzuweichen.
Was nun? Hat die Zeitung Frau Schwarz falsch zitiert oder wollte die SPD einfach nur mal ein bischen die Muskeln spielen lassen und den Koalitionspartner ärgern? Beides ist vorstellbar, letzteres vor allem, weil jeder Kenner der politischen Szene weiß, dass die SPD ihren Wahlverlust und die „Juniorpartnerschaft“ noch längst nicht verkraftet hat.
Frage der Ehre
Was fehlt, ist eine Äußerung vom stellvertretenden Ministerpräsidenten und Minister für Finanzen und Wirtschaft, Nils Schmid. Auch ein Schweigen kann beredsam sein. Ist es vorstellbar, dass die Fraktionsvorsitzenden ohne sein Wissen diesen Vorstoß gemacht haben? Auch das würde Bände über den Zustand der SPD sprechen.
Die Koalitionspartner werden gut daran tun den Ball flach zu halten. Aber dann sind da noch die Stuttgarter Nachrichten und der Journalist Konstantin Schwarz. Wenn die Zeitung nicht mehr nachlegt, muss man davon ausgehen, dass sie wieder mal falsch berichtet hat und weiter im Sinne konservativer Kreise das Feuer schürt, um die Koalition zu beschädigen und die „Finanzierungswünsche“ gewisser Lobbygruppen zu stützen. Für die Zeitung wäre das ein journalistisches Armutszeugnis.
Wenn die Zeitung aber nachlegen und belegen kann, dass die SPD den Sondertopf und eventuell auch eine Abstimmung mit der Opposition plant, dann würde alles daraufhin deuten, dass diese Koalition instabiler ist als ein kollabierendes Kernkraftwerk.
Interessenfragen
Die Frage ist, wer daran Interesse haben könnte. Selbstverständlich die Oppositionsparteien, die medial immer noch sehr gut vernetzt sind und hier ihre Botschaften unterbringen können und seien sie auch noch so dumm und utopisch.
Die SPD, weil sie eigentlich nicht der kleine Partner der Grünen sein will, sondern wenn schon Junior, dann doch lieber mit der CDU.
Wer auch immer welche Ziele verfolgt, hat die Grünen im Visier.
Wer überhaupt kein Interesse daran haben kann, sind die Bürgerinnen und Bürger. Denn die wissen langsam nicht mehr, auf wen man sich noch verlassen kann. Die alte CDU/FDP-Regierung hat dem Land einen desolaten Haushalt hinterlassen. Zeitungen wie die Stuttgarter Nachrichten und die Stuttgarter Zeitung haben sich zu willigen Unterstützern von Lobbyisten machen lassen und eine kritische Berichterstattung zu Stuttgart21 nicht nur nicht „übersehen“, sondern gezielt nicht gemacht – denn sie sind Teil des alten korrupten Systems. (Lesetipp! stern: „Fahrt auf schwäbischem Filz„)
Zerstörte Hoffnungen
Ob die SPD-Fraktionsvorsitzenden nun falsch zitiert worden sind, ist eine wichtige Frage und die SPD-Wählerinnen und -Wähler und vor allem alle Bürgerinnen und Bürger werden genau darauf achten, ob es ein offizielles Dementi gibt. Denn es ist eine Frage der Ehre, ob man sich bei derart wichtigen Projekten falsch zitieren lässt und nicht darauf reagiert.
Die SPD-Abgeordneten in unserem Berichtsgebiet haben sich für Verkehrsprojekte in der Region stark gemacht, ob für die Neckarbrücke Ilvesheim/Edingen-Neckarhausen oder die Ortsumgehung Heddesheim oder, oder, oder. Wenn die Landes-SPD nun nochmals 224 Millionen Euro für Stuttgart21 nachschießen wollten, hieße das, dass alle Hoffnung für auch nur eines der Projekte hier und sonstwo im Land zerstört wäre.
Was also ist falsch? Das Zitat, die Berichterstattung oder das Spiel?
Gaststättenkontrollen in Seckenheim, Ladenburg und Heddesheim
Seckenheim/Ladenburg/Heddesheim, 15. Oktober 2012. (red/pol) Am Donnerstag, den 11. Oktober, in der Zeit zwischen 12.00 Uhr und 22.30 Uhr, führte das Polizeirevier Ladenburg gemeinsam mit der Stadt Mannheim, Fachbereich Sicherheit und Ordnung, dem Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis sowie dem Zollamt Heidelberg, Finanzkontrolle Schwarzarbeit, im Mannheimer Stadtteil Seckenheim sowie in den zum Rhein-Neckar-Kreis gehörenden Gemeinden Ladenburg und Heddesheim einen Sondereinsatz zur Bekämpfung der illegalen Beschäftigung und zur Überprüfung gaststätten-, gewerbe- und lebensmittelrechtlicher Bestimmungen durch.
Information des Polizeipräsidiums Mannheim:
„Mehrfach wurde festgestellt, dass bei den aufgestellten Geldspielautomaten die behördliche Zulassung fehlte oder abgelaufen war (Seckenheim, Ladenburg, Heddesheim). Ferner waren in einigen Lokalen nicht genügend Feuerlöscher vorhanden. Auch dies wird zu Nachkontrollen durch die zuständigen Behörden führen.
Zu guter Letzt drückte eine Bedienung den Beamten noch einen gefälschten 50 €-Schein in die Hand, den ihr ein Unbekannter bereits vor ein paar Tagen beim Bezahlen „angedreht“ hatte. Der „Falsche Fuffziger“ wurde sichergestellt und dem zuständigen Fachdezernat der Kriminalpolizei zur weiteren Bearbeitung übergeben.
Ladenburg
Dem zweiten Wirt wurde bereits vor geraumer Zeit die Konzession entzogen, was ihn jedoch nicht daran hinderte, sein Lokal weiterhin zu öffnen. Als Folge muss er mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen. Seine Gaststätte wurde sofort geschlossen. Kurz darauf wurde in einem weiteren, vor kurzem eröffneten Imbiss festgestellt, dass erhebliche bauliche Mängel vorliegen. Die Inhaberin ließ sich zur „freiwilligen“ Schließung „überreden“.
Die Beamten der Lebensmittelüberwachung konnten bei den Kontrollen eine Reihe von Hygienemängeln feststellen, die zum Teil mit Verwarnungen vor Ort, Mängelberichten bis hin zum Erlass verwaltungsrechtlicher Verfügungen zur Beseitigung der Mängel abgegolten wurden.
In einem Fall war zur weiteren Untersuchung eine Lebensmittelprobe vor Ort erforderlich. Bei der Überprüfung der Mitarbeiter besteht in einem Fall der Verdacht, dass ein Gastwirt mehrere Mitarbeiter ohne Arbeitserlaubnis beschäftigt hat. Sollte sich der Verdacht bei den weiteren Ermittlungen erhärten, muss der Betreiber der Gaststätte mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen (Ladenburg).
Weiterhin wird in einem Fall wegen des Verdachts auf Leistungsmissbrauch und mehrere kleinere Verstöße gegen verschiedene Sozialvorschriften ermittelt.
Heddesheim
Bei den Überprüfungen wurden auch mehrere „Raucherlokale“ kontrolliert. Aufgrund der vorhandenen Speisekarten ergab sich der Verdacht, dass dort warme Speisen zubereitet und abgegeben werden, was jedoch nach dem Nichtraucherschutzgesetz nicht erlaubt ist. Die Betreiber wurden eindringlich auf die gesetzlichen Vorschriften hingewiesen. In einer Raucherkneipe hielt sich ein Minderjähriger auf, obwohl der Zutritt erst ab 18 Jahren erlaubt ist, sodass hier ebenfalls ein Bußgeld folgen wird.
Seckenheim
Drei Gaststätten mussten nach der Kontrolle aus den unterschiedlichsten Gründen schließen: Der erste Wirt hatte zwei Gaststätten unter seinem Namen angemeldet, wollte sich aber anscheinend die Personalkosten sparen und in beiden Lokalen die Aufsicht übernehmen. Dies ist aber nach dem Gaststättenrecht nicht möglich, sodass der Mann gezwungen war, eine Lokalität zu schließen (Mannheim-Seckenheim).
In dem zehn Stunden dauernden Einsatz unter Beteiligung von fünf Beamten des Polizeireviers Ladenburg, der Polizeiposten Mannheim-Seckenheim und Heddesheim sowie sieben Beamten der o.g. Behörden wurden insgesamt 14 Gaststätten und 29 Personen überprüft. Weitere Kontrollen dieser Art werden auch zukünftig stattfinden.“
Festwochenende: Polizeirevier Ladenburg im Großeinsatz

Der BdS lädt am Wochenende zu "Ladenburg bewegt" ein. Bild: ladenburgblog.de
Guten Tag!
Heddesheim/Ladenburg/Seckenheim, 24. Juni 2011. Am Wochenende wird das Polizeirevier Ladenburg viel zu tun haben – in Heddesheim und Seckenheim ist Straßenfest, Ladenburg wird vom BdS „bewegt“ und „tafelt“. Die Polizei appelliert an die Vernuft – vor allem der Straßenfestbesucher. Für Ladenburg sieht man die Einsatzlage „entspannt“.
Von Hardy Prothmann
Reinhold Dionysius ist entspannt: „Ich gehe davon aus, dass sich unser Konzept bewährt“, sagt der Leiter des Heddesheimer Polizeipostens. Eigentlich ist der Posten mit drei Personen besetzt: „Vor allem am Samstagabend sind wir doch ein paar mehr – wie viele kann ich aus einsatztaktischen Gründen nicht sagen“, erklärt Dionysius, der den Einsatz leiten wird.
Wenn das Straßenfest am Vormittag startet, wird der Polizeihauptkommissar alleine „präsent“ sein. Am späteren Nachmittag kommen Kollegen aus Ladenburg und Mannheim dazu: „Dann werden die Kollegen in Teams das Straßenfest bestreifen. Wir zeigen Präsenz, aber zurückhaltend, die Leute wollen und sollen ja feiern können.“
Alkohol bei Jugendlichen im Blick
Trotzdem wird die Polizei ein sehr wachsames Auge auf den Alkoholkonsum haben: „Eins ist klar: In Sachen übermäßigem Alkoholgenuss, vor allem bei Jugendlichen werden wir sehr genau hinschauen.“
Und auch die Standbetreiber sind im Blick: „Wir haben in der Vorbereitung sehr deutlich darauf hingewiesen, dass die Betreiber angehalten sind, stark alkoholisierten Personen keine weiteren alkoholhaltigen Getränke auszuschenken und sehr genau darauf zu achten, was an Jugendliche ausgeschenkt wird.“ Der umgängliche Polizist will trotz aller Freundlichkeit keinen Zweifel lassen: „Sollten wir Verstöße feststellen, ergreifen wird geeignete Maßnahmen.“
Präventiv und deeskalierend
Aus Sicht der Polizei will diese das Straßenfest nur begleiten: „Unser Ansatz ist präventiv und deeskalierend. Wir suchen das Gespräch, klären auf, werden aber auch Alkoholgetränke abnehmen, wenn diese nicht zum Alter der Jugendlichen passen.“ Und wenn nun ein 18-jähriger beispielsweise Schnaps „besitzt“? „Das hängt vom Einzelfall ab – klar darf der Volljährige den Schnaps haben und trinken. Wenn wir allerdings den Eindruck haben, dass jemand solche Getränke an Minderjährige weitergibt, werden wir das unterbinden.“

Das Straßenfest Heddesheim 2010 verlief friedlich - so soll es auch dieses Jahr sein.
Rucksackkontrollen können auch stattfinden, „aber nur im Verdachtsfall“. Wer negativ auffällt, riskiert einen Platzverweis. „Insgesamt hoffen wir auf ein vernünftiges Verhalten der Festteilnehmer, dann mischen wir uns auch nicht ein“, sagt Dionysius. „Als Privatmann kann ich jeden verstehen, der gerne feiern möchte und habe gar nichts dagegen. Als Polizeibeamter habe ich die öffentliche Ordnung und den Schutz aller Gäste im Blick. Übermäßiger Alkoholgenuss ist leider oft Ursache für Sachbeschädigungen oder Gewalt. Ich appelliere daher an die Vernunft jedes einzelnen, auf sich und seine Freunde zu achten und an die Vereine, verantwortungsvoll zu handeln.“
Auswärtige Gäste?
Ein weiteres „Problem“ ist identifiziert. In Käfertal entfällt eine Veranstaltung. Für Heddesheim und Seckenheim rechnet die Polizei deshalb eventuell mit zusätzlichen Gästen „von außerhalb“ – in der Vergangenheit hat es dabei mächtig Ärger gegeben: „Wir haben das im Blick, sind darauf eingestellt und werden frühzeitig reagieren“, sagt Michael Frank, Leiter des Seckenheimer Postens.
In Seckenheim wird mehr oder weniger dasselbe Konzept wie in Heddesheim zum Tragen kommen.
Alkohol-Scouts in Seckenheim
Allerdings setzt man hier von kommunaler Seite und durch die Vereine selbst auf zusätzliche Prävention. „Alkohol-Scouts“, ehrenamtliche Mitarbeiter „bestreifen“ zusätzlich das Fest und sprechen vor allem Jugendliche gezielt an. Instruiert werden die Helfer durch Roland Matzke von der Kriminalprävention und der Sucht-Expertin Astrid Zapf-Freudenberg, die weiß, dass solche Ansprachen nicht jeden Missbrauch verhindern können, aber eine deutliche Reduzierung herbeiführen. (Lesen Sie dazu unter Interview mit Astrid Zapf-Freudenberg: Das Thema Alkoholmissbrauch wird immer jünger.)
Besonders aufmerksam wird die Polizei ab 22:00 Uhr werden: „Es wird dunkel, es wurde schon getrunken, da werden wir besonders achtsam sein müssen“, sagt Reinhold Dionysius, der damit rechnet, dass „wir eventuell bis 03:00 Uhr im Einsatz sein werden“. Das Fest geht offiziell zwar nur bis um 01:00 Uhr, „aber bis sich alles verlaufen hat und wir mit Kehraus fertig sind, dauert das erfahrungsgemäß noch etwas.“
Entspannte Lage in Ladenburg
Für Ladenburg sieht Revierleiter Frank Hartmannsgruber eine entspannte Lage: „Das Publikum wird deutlich älter sein als bei den Straßenfesten und wir rechnen nicht damit, dass wir hier groß gefordert werden.“
Der Bund der Selbständigen präsentiert 40 teilnehmende Betriebe mit „Ladenburg bewegt“ und die Gestronomen laden zu „Ladenburg tafelt“ ein – am Abend wird es auf dem Marktplatz zwar auch Live-Musik geben und damit Partystimmung aufkommen, aber ganz entspannt: „Vergangenes Jahr hatten wir eine fast karibische Atmosphäre auf dem Marktplatz mit einem „lauen Lüftchen“, toller Musik und ganz entspannten Gästen – da freu ich mich schon wieder drauf“, sagt Andreas Knoth, Betreiber des Kaffeehaus Ladenburg.
Der Polizeirat Hartmannsgruber, der seit Oktober 2009 das Revier in Ladenburg leitet, war seitdem fast immer bei Großveranstaltungen präsent, um sein Revier kennenzulernen – und um sein Führungskonzept umzusetzen. Er ist mit der Arbeit seiner Beamten sehr zufrieden und nimmt sich deshalb frei: „Meine Kollegen Dionysius und Frank sind erfahrene Polizisten und ich weiß die Einsätze in guten Händen.“
Polizei: Sieben neue auf einen Streich
Ladenburg/Edingen-Neckarhausen/Heddesheim/Ilvesheim/Seckenheim, 04. Mai 2011. (red) Beim Polizeirevier Ladenburg arbeiten sieben neue Polizeibeamte. Fünf davon wurden gestern im Rathaus vom Bürgermeister empfangen – zwei ruhten sich von der Nachtschicht aus. Die „Neuzugänge“ erwartet ein spannendes Revier – nicht so sehr, weil es hier so viele „böse Buben“ gäbe, sondern, weil es vielfältige Aufgabenstellungen gibt. Und dazu ein modern geführtes Revier.
Von Hardy Prothmann
Bürgermeister Rainer Ziegler empfing gestern eine Polizistin und vier Polizisten im Rathaus – stellvertretend für die anderen Bürgermeister des Einzugsgebiets des Ladenburger Polizeireviers (Edingen-Neckarhausen, Heddesheim, Ladenburg, Seckenheim, Ilvesheim). Zwei der insgesamt sieben „Neuzugänge“ hatten Nachtschicht gehabt und waren deshalb nicht zugegen.
Gute Zusammenarbeit
Der Bürgermeister betonte die enge und gute Zusammenarbeit der Stadt, dem kommunalen Vollzugsdienst, der Jugendarbeit und der Polizei und deren wichtige Aufgabe innerhalb der Kommunen.
Im Vergleich zu einer Großstadt wie Mannheim ist der Revierbereich eher „ein ruhiges Pflaster“ (siehe Kriminalitätsbericht). Aber natürlich gibt es für die Polizisten hier vielfältige Aufgaben zu erledigen, angefangen beim Verkehr, über Einsätze bei den vielen Veranstaltungen in Ladenburg bis hin zur Aufklärung von Straftaten, die natürlich auch in Ladenburg und anderen Kommunen begangen werden.
Die neuen Beamten ersetzen Kollegen, die pensioniert worden sind oder nun in anderen Dienststellen arbeiten. Unterm Strich verstärken sie aber das Revier mit einer Stelle. Aktuell gibt es 68 besetzte Haushaltsstellen im Revier (zuvor 67, bei 71 Sollstärke). Zusätzlich sind beim Revier auch immer Praktikanten tätig, aktuell drei.

Fünf der sieben neuen Kollegen wurden durch den "Chef", Frank Hartmannsgruber (2. v. r.) vorgestellt und von Bürgermeister Ziegler (1.v.r.) empfangen.
„Die neuen Beamten kommen ausnahmslos aus dem Raum“, sagt Revierleiter Frank Hartmannsgruber. Das erleichtert für die neuen natürlich „die Orientierung“. Alle waren auch beim vergangenen Einsatz zur „Walspurgisnacht“ beteilgt.
Einige haben bereits am 01. März begonnen, die meisten am 01. April 2011. „Mich freut persönlich, dass die Kollegen jung sind, das wird sich positiv auswirken“, sagt Herr Hartmannsgruber. Das Alter liegt zwischen Ende 20 und Mitte 30.

Frank Hartmannsgruber bei seinem Amtsantritt 2009. Archivbild: ladenburgblog.de
Junge Kollegen – junger Chef.
Das könnte er auch über sich sagen. Als Frank Hartmannsgruber Ende 2009 das Revier als Leiter übernommen hat, war er 35 Jahre alt. Er hat im „mittleren Dienst“ begonnen und sich „hochgeschafft“, zwei Studien absolviert und ist heute Polizeirat. Ein Leistungsträger, der viel von sich und mit Sicherheit auch von seinen Kollegen erwartet.
Kein Großeinsatz findet ohne seine Beteiligung statt. Oft leitet er die Einsätze, gibt aber auch die Verantwortung ab, beispielsweise zur Zeit häufig an seinen Stellvertreter Steffen Hildebrand, der im Rahmen seiner Ausbildung als Führungskraft noch bis September 2011 in Ladenburg Erfahrung sammeln soll, bis der eigentliche Stellvertreter, Walter Berka, zurückkommt. Herr Berka verstärkt zur Zeit die Pressestelle des Polizeipräsidiums in Mannheim.
Modern geführtes Revier.
Die Neuzugänge werden ein modern geführtes Revier vorfinden. Präsenz, Prävention und Information sind drei Schwerpunkte, die Revierleiter Frank Hartmannsgruber konsequent eingeführt und umgesetzt hat. Aus Sicht der Polizeibeamten eine positive Entwicklung, denn die Aufgaben sind „vielfältiger“ geworden, die hohe Präsenz und Ansprechbarkeit hat den direkten, positiven Kontakt zu Bevölkerung gestärkt. Die Prävention greift ebenfalls und wird sich in der Statistik sicherlich positiv niederschlagen.
Insgesamt, so hört man allerorten, kommt der Führungsstil sehr gut an und als jemand, der häufig beruflich mit der Polizei zu tun hat, kann ich das nur bestätigen. Der Umgang ist immer korrekt und darüber hinaus sehr freundlich – mit allen Beamten. Nach zwanzig Jahren Berufserfahrung als Journalist kann ich mich auch an andere Zeiten und Erfahrungen erinnern – zwar nicht in Ladenburg, dafür an vielen anderen Orten.

Polizeioberkommissar Steffen Hildebrand leitet für sechs Monate als Stellvertreter das Revier Ladenburg. Bild: Polizei
Positive Entwicklung.
Diese Entwicklung, die die Polizei durchmacht, ist sehr positiv. Selbst die, die sich „häufiger“ durch „Kontrollen gestört“ fühlen könnten, also Jugendliche, scheinen auf den „neuen Stil“ gut anzusprechen – zumindest hören wir das im Kontakt mit der Jugend.
Freundlichkeit mit „Nachlässigkeit“ zu verwechseln, wäre ein Fehler. Frank Hartmannsgruber ist Polizist durch und durch: „Wer sich korrekt verhält, bekommt auch keinen Ärger„, hat er mal in einem Interview mit uns gesagt. Umgekehrt heißt das: Wer „Ärger“ sucht, bekommt den auch. Mit Sicherheit. Doch das ist keine Drohung, sondern nur eine freundlich gemeinte Feststellung. Und es ist ein offener Umgang mit Kritik, die zuvor am Verhalten der Polizei geäußert worden war. Statt Kritik abzuweisen, wird diese ernst genommen und man setzt sich damit auseinander. Das ist vorbildlich.
Sicherheit ist das Hauptanliegen von Herrn Hartmannsgruber – für die Bevölkerung, aber auch für die Beamten. Bei der Präsentation der neuen Kleidung hat er sich sichtbar mit den Kollegen über die schicken neuen Uniformen gefreut. Ebenso über den Tragekomfort, denn das ist Arbeitskleidung und noch mehr über Sicherheitsfunktionen wie zahlreiche Reflektoren, durch die die Beamten bei schlechter Sicht zusätzlich (präventiv) im Straßenverkehr geschützt werden. Frank Hartmannsgruber selbst wurde mal im Dienst Opfer eines Unfalls und weiß „ganz praktisch“, warum er sich um die Sicherheit der Beamten sorgt.
Landeseinheitlicher Schichtdienst – vielfältige lokale Aufgaben.
Den Dienstplan kennen die neuen Kollegen – der heißt „landeseinheitlicher Schichtplan“ und funktioniert so. Der Einsatz beginnt mit dem Spätdienst. Der dauert von 12:00 Uhr Mittag bis 19:00 Uhr am Abend. Dann hat man bis zum kommenden Morgen frei. Um 06:00 Uhr beginnt die Frühschicht, die um 12:00 Uhr endet. Dann hat man wieder frei bis zur Nachtschicht um 19:00 Uhr, die um 6:00 Uhr endet. Den Rest des Tages, sowie die zwei Folgetage haben die Beamten frei. Dann geht es wieder von vorne los.
Damit würde man nicht auf 41 Wochenarbeitsstunden kommen – Trainings und Fortbildungen kommen außerhalb des Schichtdienstes dazu. Insgesamt gibt es in einem Revier fünf Dienstgruppen, die auf diese drei Schichten verteilt werden.
Dazu kommt der Tagesdienst, beispielsweise auf den Posten wie in Heddesheim. Dort beginnt die Dienstzeit für die Beamten um 06:00 Uhr und endet meist um 16:00 Uhr. In der Realität müssen die Beamten aber „häufiger ran“ – Sonderdienste, beispielsweise auch zu Stuttgart21 erhöhen die Überstundenzahl. Sicher auch interessant für die neuen Beamte: Die revierübergreifende Zusammenarbeit wird verstärkt. Hier ein Videobericht über eine Kontrolle zur Fasnachtszeit 2011.
Sicher freut die Beamten im Revier Ladenburg, dass der Landtagsabgeordnete Uli Sckerl, Polizeiexperte bei der neuen Grün-Roten Landesregierung, sich für eine moderne Polizei stark machen will und gestern Abend in Weinheim bei der Vorstellung des Koalitionsvertrags bereits einige hundert Neueinstellungen angekündigt hat und die Position der Polizei als Dienstleister für die Gesellschaft stärken will.
Von Seiten der Redaktion aus wünschen wir den „Neuzugängen“ einen guten Start und eine gute Zeit mit ihrer Arbeit im Revier Ladenburg.
Die neuen Polizeibeamten heißen (PM=Polizeimeister, PK=Polizeikommissar):
PM Marc Braun, PK Thorsten Hohenedel, PK Sabine Huber, PK Stephan Kau, PK Sven Kohlmüller, PK Mario Notheisen, PM Jens Schlendwein.
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