Rhein-Neckar, 25. September 2014. (red/ld) Die Planfeststellungsverfahren für die neuen S-Bahnhöfe in Laudenbach, Heddesheim/Hirschberg, Ladenburg und Schwetzingen sind derzeit in der Offenlage. In Weinheim fiel der Beschluss im Juli vergangenen Jahres. Bis Ende 2017 will die Deutsche Bahn die Strecke in Betrieb nehmen. Doch weder ist sicher, ob der Zeitplan eingehalten werden kann, noch ob die Kosten sich nicht nochmals steigern. [Weiterlesen…]
Engagement gegen Nazis – aber auch Ignoranz und Lethargie

Laut, aber friedlich demonstrierten die Menschen gegen die NPD auf Wahlkampftour – bis auf Angelbachtal und Rauenberg, wo die Rechtsextremen auf keinen Widerstand durch Gegendemonstranten gestoßen sind. In Weinheim hingegen sogar erreichten sie noch nicht mal den angemeldeten Platz bei der „Reiterin“.
Ladenburg/Weinheim/Hemsbach/Rhein-Neckar, 01. September 2013. (red/ld/zef/pro/local4u) Es herrscht Wahlkampf in Deutschland – auch für die rechtsextreme NPD. In sechs Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises hielt die verfassungsfeindliche Partei am Samstag Kundgebungen ab: In Rauenberg, Angelbachtal, Schwetzingen, Ladenburg, Weinheim und Hemsbach. Zwischen 100 und 150 Menschen stellten sich jeweils in Schwetzingen, Ladenburg und Weinheim mit Demonstrationen gegen die rechtsextreme Partei. In Rauenberg, Angelbachtal und Hemsbach waren keine Gegendemonstrationen angemeldet. In Hemsbach kamen trotz „Lethargie“ wenigstens knapp 60 Anwohner und Passanten zu einer spontanen Gegenkundgebung zusammen. [Weiterlesen…]
Das Heddesheimblog feiert 4-jähriges Jubiläum!
Anm. d. Red.: Die Beiträge sind alphabetisch geordnet, entweder nach Name oder Institution. Nicht alle angeschriebenen Personen haben zum vorgegebenen Termin aus Zeitgründen reagieren können – wir aktualisieren den Artikel im Laufe der Woche durch weitere Stimmen. Sie, liebe Leserin, lieber Leser, können natürlich auch Ihren Kommentar verfassen. [Weiterlesen…]
Rundfunkgebühren-Wucher für Städte und Gemeinden in der Metropolregion
Rhein-Neckar, 25. Januar 2013. (red/aw) Auch Kommunen fordern jetzt Nachbesserungen beim neuen Rundfunkbeitrag. Seit dem 1. Januar 2013 werden die Gebühren einer Gemeinde oder Stadt nicht länger anhand der Geräteanzahl berechnet, sondern nach der Anzahl ihrer Dienststellen und Betriebsstätten, unter Berücksichtigung der dort Beschäftigten und nach der Anzahl ihrer Kraftfahrzeuge. Eine Berechnungsgrundlage die für viele Kommunen zu Kostensteigerungen führt. Die Stadt Mannheim rechnet mit einem zusätzlichen Mehraufwand von 3.000 Euro pro Monat. Städte- und Gemeinde-Verbände haben sich eingeschaltet.
Von Alexandra Weichbrodt
Aufreger Rundfunkbeitrag: Neben der “normalen” Bevölkerung, kritisieren jetzt auch die Gemeinden und Städte des Landes die neue Rundfunkgebühr der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Seit der Reform muss jeder zahlen, ob er die Sender nutzt oder nicht. Während aber in Privathaushalten pro Wohnung ein Beitrag anfällt, müssen die Kommunen ihre Beiträge jetzt nach Anzahl ihrer Dienststellen und Betriebsstätten unter Berücksichtigung der dort Beschäftigten und nach der Anzahl ihrer Kraftfahrzeuge berechnen und bezahlen.
Eine Gemeinde oder Stadt, die viele Betriebstätten wie Bürgerbüros und Standesämter oder einen großen Fuhrpark unterhält, muss also ab diesem Jahr mit Mehrausgaben rechnen. Das befürchten auch der Deutschen Städte- und Gemeindebund (DSTGB) sowie der Deutsche Städtetag: Die Reform der bisherigen Rundfunkgebühr führe zu einer „deutlichen Mehrbelastung“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Für die Mehrausgaben muss der Bürger als Steuerzahler erneut herhalten.
Gegenwehr garantiert
Da bleibt es nicht aus, dass die Kommunen sich wehren. Dafür einsetzen werden sich auch der DSTGB und der Deutsche Städtetag. Angesichts eines möglichen Kostenanstiegs von bis zu 400 Prozent, fordern die Verbände, das Thema erneut in der Rundfunkkommission und der Ministerpräsidentenkonferenz zu behandeln, um eine gerechtere Lösung zu finden.
Ihrer Ansicht nach benachteiligen die Neuregelungen besonders die bürgernahen Kommunen: Je dezentraler eine Stadt- oder Gemeindeverwaltung organisiert ist, desto mehr Betriebsstätten und Dienststellen habe sie. Und daran bemesse sich ja nun die neue Gebühr. Die Folgen: Drastische Kostensteigerungen.
Eine Bewertungsgrundlage, die auch viele Gemeinde- und Stadtkassen in der Metropolregion zukünftig mehr belasten wird. So bestätigt uns der Ladenburger Bürgermeister Rainer Ziegler, dass die Rundfunkgebühr für die Gemeinde Ladenburg bisher bei etwa 2.000 Euro im Monat lag, in Zukunft aber deutlich teurer erwartet wird.
Man habe derzeit hinsichtlich der Höhe jedoch noch Klärungsbedarf mit der Gebühreneinzugsbehörde und warte auf Antwort auf die gestellten Anfragen. Die Gemeinde stehe außerdem mit den kommunalen Landesverbänden DSTGB und dem Deutschen Städtetag in Verbindung.
Über Maßnahmen werden wir gegebenenfalls nach Beendigung der noch laufenden Verhandlungen und nach Abstimmung mit den Verbänden nachdenken,
so Bürgermeister Ziegler.
Ähnlich die Erwartungen in der Gemeinde Hirschberg. Hier erwartet die Gemeindeverwaltung eine Erhöhung von 1.655 Euro auf 1.940 Euro monatlich. Eine Steigerung von 17 Prozent mehr für den Rundfunkbeitrag.
Beitrag der Stadt Mannheim verdoppelt sich
Hart trifft es auch die Stadt Mannheim. Der bisherige Betrag von 2.700 Euro monatlicher Gebühr, wird nach Schätzungen der Stadtverwaltung um 3.000 Euro zusätzlich ansteigen, also 5.700 Euro im Monat, was einer Steigerung von rund 210 Prozent entspricht. Sicher sei man noch nicht, der erste Gebührenbescheid noch auf sich warten lasse. Einsparungsmöglichkeiten sieht die Stadt allerdings keine:
Organisationseinheiten, welche dem gleichen Zweck dienen, können sofern diese sich in einen Gebäude befinden, zu einer Betriebsstätte zusammengefasst werden. So könnten z.B. Gebühren gespart werden. Diese und viele andere Einsparmöglichkeiten hat die Stadt Mannheim ausgeschöpft.
Auch die Stadt Mannheim steht in engem Kontakt mit dem Städtetag Baden-Württemberg, der in der Angelegenheit bereits aktiv geworden ist.
Besser weg kommt da die Stadtkasse im hessischen Viernheim. Mit einer bisherigen vierteljährlichen Rundfunkgebühr von 315,24 Euro ist die Stadt relativ günstig dabei. In Zukunft werden es aber wohl trotzdem über 400 Euro Mehrkosten im Jahr, dank einer neu berechneten Rundfunkgebühr von geschätzten 419,45 Euro pro Quartal.
Weniger Gebühren bleiben die Ausnahme
In Heddesheim hat man schon Gewissheit. Die Gemeinde hat bereits die erste Rundfunkbeitragsrechnung erhalten und kommt günstiger weg als vor der Reform:
In der Abrechnung wurde deutlich, dass der monatliche Beitrag für die Gemeinde im Vergleich zum alten Modell leicht gesunken ist.
Da wird Heddesheim aber wohl eine Ausnahme sein. Obwohl die Gemeinde mit rund 11.5000 Einwohner so groß ist wie die benachbarte Stadt Ladenburg, unterscheiden sich die Rundfunkgebühren erheblich. Grund dafür ist die Anzahl der Betriebsstätten. Dazu gehören auch Bildungseinrichtungen, wie Schulen oder Kindergärten.
So muss Heddesheim mit insgesamt nur drei Schulen einen deutlich kleineren Beitrag leisten, als Ladenburg mit neun Schulen. Anträge auf einer Befreiung solcher Bildungs- und Jugendeinrichtungen werden derzeit vielerorts noch geprüft und lassen ein endgültiges Ergebniss offen.
Definition „Betriebsstätte“ gibt Anlass zur Diskussion
In Sachen Betriebsstätten-Definition gibt es ohnhin noch erheblichen Klärungsbedarf. Viele der Gemeinden, befinden sich auch deshalb noch in Verhandlungen mit der Gebühreneinzugszentrale. Nach Auffassung dieser ist beispielsweise die Volkshochschule (VHS) eine eigene Betriebsstätte, viele Kommunen sehen das allerdings anders, insbesondere wenn diese im Rathaus untergebracht ist.
Der Vater des neuen Modells, Ex-Verfassungsrichter Paul Kirchhof, lobt seine Idee im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung trotzdem:
Ich habe gemeinsam mit den Rundfunkanstalten ein verfassungsrechtlich zulässiges und praktisch gebotenes Finanzierungssystem entwickelt. Wir haben das Ziel erreicht, einen einfachen, plausiblen Beitrag für alle Bürger zu schaffen.
Wie sich dieses Finanzierungssystem aber für Kommunen oder auch Unternehmen auswirkt, wurde wohl nicht ausreichend ausgewertet. Denn neben den Städten und Gemeinden nutzen auch die Unternehmer in Deutschland den Stimmungsschwung.
Grund dafür sind ebenfalls horrende Neuberechnungen des Rundfunkbeitrags. So soll die Drogeriekette dm etwa 270 Prozent mehr Gebühren zahlen als noch 2012. Der Einzehlhändler Rewe fürchtet gar eine Steigerung um 500 Prozent. Die Drogeriekette Rossmann droht aufgrund der Kostenexplosion sogar mit einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht.
Schwetzingen und Heidelberg haben noch keinen Überblick
Es wird sich zeigen, ob die Rundfunkkommission gemeinsam mit der Ministerpräsidentenkonferenz noch einmal eine Nachjustierung der Gebührenberechnung für Städte und Gemeinden vornehmen. Fest steht, es wird einige Kommunen geben, die mit einem deutlichen Loch in ihrer Haushaltskasse aus der Gebührenreform herausgehen.
Einige Städte in der Metropolregion lassen die womöglich „teure Überraschung“ der Rundfunkgebührenreform aber auch einfach auf sich zu kommen. Manche haben sich noch nicht ausreichend mit dem Thema auseinandergesetzt, so auch die Stadt Schwetzingen. Hier warte man mit Prognosen bis der erste Gebührenbescheid eintrifft. Die Berechnungsgrundlage sei derzeit einfach noch zu unklar, um Zahlen zu nennen. In Ludwigshafen weiß man nichts genaues, weil die frühere GEZ-Gebühr dezentral aus den Budgets der Verwaltungsbereiche gezahlt worden ist.
Ähnlich ist es in Heidelberg. Das Problem hier: Es fehlt der Überblick. Die Betriebsstättten hatten bisher eigenständig mit der Gebührenzentrale abgerechnet.
Derzeit hat aber noch niemand bei der Stadtverwaltung alle Einzelposten zusammengestellt, um zu errechnen wie hoch der neue Gesamtbetrag ausfallen könnte,
erklärte Dr. Bert-Olaf Rieck vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Heidelberg.
Ladenburgblog ist online
Guten Tag!
Ladenburg/Heddesheim, 14. Februar 2010. Seit Samstag, den 13. Februar 2010 gibt es nun auch das ladenburgblog. Das redaktionelle Konzept ist dasselbe wie für das heddesheimblog – nur mit Ladenburger Themen.
Nachdem Mitte Dezember das hirschbergblog gestartet ist, haben wir seit gestern ein neues redaktionelles Angebot im Programm: Das ladenburgblog.
Seit einigen Wochen beschäftigt sich die Redaktion nun schon mit Ladenburger Themen und hat verschiedene Termine vor Ort wahrgenommen. Darunter einen „Antrittsbesuch“ beim Bürgermeister Rainer Ziegler, der sich auf das neue Angebot freut.
Die redaktionelle Erweiterung nützt auch dem heddesheimblog. Häufig gibt es Themen in den Nachbargemeinden, die auch für Heddesheim wichtig sind. Beispielsweise das Polizeirevier Ladenburg, das auch für Heddesheim zuständig ist.
Zum Auftakt startet das ladenburgblog deshalb mit einer Reportage über eine Verkehrskontrolle zur Fasnachtszeit – ein Thema, dass auch für unsere Heddesheimer Leserinnen und Leser interessant ist.
Darüber hinaus verbinden Themen wie der ÖPNV die beiden Kommunen, Schulen, die Feuerwehr, Vereine oder auch wirtschaftliche Themen.
Unseren Werbekunden bieten wir nun insgesamt ein Einzugsgebiet an, in dem rund 35.000 Menschen leben. Etwa 85 Prozent unserer rund 4.000 täglichen Leser kommen aus der Region.
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Die Alte Apotheke, Kommentare und das Prinzip Angst
Guten Tag!
Heddesheim, 11. Februar 2010. Über 70 Kommentare wurden zu dem Thema „Apotheker verweigert Informationen“ verfasst. Die Redaktion hat zunächst ausnahmslos alle Kommentare veröffentlich, obwohl viele nicht unseren „Richtlinien“ entsprechen. Ab heute wenden wir diese wieder an.
Das heddesheimblog ist ein unabhängiges, journalistisch-redaktionelles Informationsangebot. Das heißt, wir wählen nach professionellen Kriterien die Themen aus, die hier in Text, Bild und Ton veröffentlicht werden.
Für die Inhalte und die Darstellung dieser Themen tragen wir die volle Verantwortung.
Dabei nehmen wir gerne Themenvorschläge entgegen. Viele unserer Artikel sind durch Hinweise aus der Bevölkerung entstanden. Diese prüfen wir auf ihre Bedeutung. Wenn wir zu dem Schluss kommen, dass diese Themen berichtenswert sind, dann berichten wir darüber.
Aber nicht darüber, was uns an „Informationen“ vortragen wurde, sondern darüber, was wir zutreffend „recherchieren“ konnten.
Das heißt, wir überprüfen vor Veröffentlichung jede Information.
Quellenschutz
Das heißt auch, wir schützen unsere Quellen. Denn nicht alles, was uns zugetragen wird, stellt sich als richtig heraus. Und nicht alles, was uns zugetragen wird, können wir 1:1 übernehmen, weil sonst die „Quelle“ in „Schwierigkeiten“ kommen könnte. Journalisten genießen dabei ein besonderes Vorrecht: Sie können Informationen zu ihren Quellen auch vor Gericht verweigern. Das nennt sich Quellenschutz.
Der Gesetzgeber räumt dieses Recht auch Rechtsanwälten, Seelsorgern, Pfarrern und Ärzten ein. Es geht dabei beispielsweise um den Schutz der Intimspähre, des absolut Privaten, des Gewissens, des Persönlichkeitsrechts, des Glaubens. Im Fall von journalistischem Quellenschutz um die Abwägung, dass wichtige Informationen für die Öffentlichkeit nur unter der Bedingung der „Vertraulichkeit“ geäußert werden können und dieses Vertrauensverhältnis geschützt werden muss.
Dieser Quellenschutz sichert „Informanten“ zu, dass diese über Dinge reden können, die ihnen eigentlich verboten sind. Also heikle Angelegenheiten.
Warum thematisieren wir das? Weil die Übermittlung von Informationen in Heddesheim teilweise zur „heiklen Angelegenheit“ geworden ist.
Wie das? Unter anderem durch eine Dienstanordnung des Bürgermeisters Michael Kessler.
Bedienstete der Gemeinde dürfen mit Mitarbeitern des heddesheimblogs nicht mehr reden. Jede Anfrage muss an das Rathaus übermittelt werden. Sofern wir von dort auf Fragen eine Antwort erhalten, kommt diese überwiegend „im Auftrag“ aus dem Sekretariat des Bürgermeisters.
Angeblich gibt es diese Regelung, weil man im Rathaus „nicht sicher“ ist, ob wir gegebene Informationen auch „richtig“ darstellen.
Uns erreichen aber immer noch viele Informationen aus dem Rathaus – wer uns was sagt, erfährt niemand. Wir schützen diese Quellen und wenn wir das nicht können, verzichten wir lieber auf einen Artikel, damit die „Quelle“ keine „Schwierigkeiten“ bekommt.
Zum Schutz von Quellen gibt es viele Möglichkeiten. Welche, verraten wir nicht. Ein einfaches Beispiel. Eine verheiratete Frau im Alter von 35 Jahren, nicht bei der Gemeinde beschäftigt, erzählt uns einen Vorfall. Wir recherchieren. Bei der Recherche und später im Bericht wird die Frau zum geschiedenen Mann, das Alter ist plötzlich 47, bei der Gemeinde beschäftigt und so weiter. Das heißt, wir verwischen „Spuren“, die zu unserer Quelle führen. Wie gesagt, dass ist ein ganz einfaches Beispiel.
Tatsache ist: Wir müssen teilweise Quellenschutz betreiben.
Das passiert immer dann, wenn Situationen aus Sicht von gewissen Personen „außer Kontrolle“ geraten. In Heddesheim sind das der Bürgermeister Michael Kessler sowie manche Parteimitglieder der CDU, SPD und FDP sowie teilweise Gewerbetreibende und Geschäftsleute und auch Verantwortliche aus Vereinen.
Unabhängige Berichterstattung
Allen gemein ist, dass sie unsere Berichterstattung verhindern und, weil sie das nicht können, zumindest behindern wollen: Weil ihnen unsere Berichterstattung zu kritisch ist und Probleme benennt, die man lieber „unter den Teppich kehren möchte“, seien es betrunkene Kinder oder geplante Chemielager (übrigens wurden beide Fälle exklusiv wie viele andere durch das heddesheimblog berichtet – im Mannheimer Morgen stand davon nichts). Das sind diese Leute vom Mannheimer Morgen nicht gewohnt – in dessen Berichten sind immer alle „voll des Lobes und des Dankes“, die Welt ist „heile“ und alles hat seine Ordnung.
Eventuell war das auch der Grund, warum der Apotheker Joachim Gaber so abweisend auf unsere Anfrage reagiert hat.
Um das ganz deutlich darzustellen: Wir haben keine Informationen darüber, wie und ob Herr Gaber parteipolitisch, persönlich oder wie auch immer in ein System eingebunden ist, dass eine Berichterstattung hier im heddesheimblog verhindern will.
Wir haben dazu ein wenig recherchiert, aber keine relevante Information finden können.
Ganz im Gegenteil haben wir viele „Hinweise“ bekommen, dass das Team seiner Apotheke durch Freundlichkeit und Kompetenz überzeugt. Offensichtlich hat Herr Gaber sehr viele, sehr zufriedene Kunden, die die Dienstleistung seiner Apotheke schätzen.
Das ist erfreulich für Herrn Gaber und sein Team.
Für das heddesheimblog hat das aber im berichteten Zusammenhang keine Bedeutung. Wir haben nur über das „merkwürdige“ Verhalten Herrn Gabers berichtet.
Eine freundliche, eher belanglose Anfrage (zwei, drei harmlose Fragen, Gruppenfoto) wurde mit einer überraschend ablehnenden und durch nichts begründeten negativen Haltung beantwortet. Daraus entstand der Kommentar: „Kein Kinderlachen für das heddesheimblog„.
Die meisten unserer Leserinnen und Leser sind souverän genug, die Information so einzuordnen, wie wir sie veröffentlicht haben.
In diesem Zusammenhang ein Hinweis zu unserer „Zensur“ und warum diese selbstverständlich mit dazu gehört: In Bezug auf die Apotheke sind heute mehrere Kommentare geschrieben worden, die eindeutig einen „geschäftsschädigenden“ Inhalt haben. Darin werden negative Dinge über Herrn Gaber und seine Apotheke behauptet, allerdings ohne jeden Beleg. Selbstverständlich veröffentlichen wir diese Kommentare nicht. Das gehört zu unserer redaktionellen Verantwortung:Â Erstens entsprechen diese Kommentare nicht unseren Regeln und zweitens hat die Redaktion überhaupt kein Interesse daran, ein Geschäft zu schädigen.
Professioneller Journalismus berichtet – unabhängig von persönlichen Vorlieben oder Abneigungen gegen die Redaktion.
Der „Fall Gaber“ ist ein gutes Beispiel dafür. Es gibt einen Bericht über die Aktion und die Apotheke mit einem Zitat von Herrn Gaber. Dieser Bericht ist eher nachrichtlich und berichtet im Wesentlichen auch das, was beispielsweise im Mannheimer Morgen stand. Mit einem klitzekleinen, aus Sicht der Redaktion aber bedeutenden Unterschied: Unser Fokus liegt nicht auf der Apotheke, sondern auf der Aktion für die Kinder und der Spendenbereitschaft der Kundinnen und Kunden der Apotheke – denn die haben das Geld gegeben.
Und es gibt einen Kommentar, der weitere Informationen liefert, indem er das Verhalten Herrn Gabers schildert. Gegenüber diesem Verhalten äußert der Kommentar eine Meinung. Die kann man teilen oder nicht.
„Heddesheimer Verhältnisse“
Warum Herr Gaber sich so verhalten hat, wissen wir nicht. Die Redaktion kann nur Vermutungen anstellen, dass ein „Kontakt“ zum heddesheimblog in „gewissen Kreisen“ als „negativ“ angesehen wird.
Das wiederum deckt sich mit vorhandenen Informationen, dass „gewisse Personen“ der „Heddesheimer Verhältnisse“ daran interessiert sind, eine Atmosphäre der Angst und der Verunsicherung zu erzeugen. Motto: Wer mit dem heddesheimblog zu tun hat, ist verdächtig und muss mit Nachteilen rechnen.
In den Kommentaren zu der unverständlichen Reaktion von Herrn Gaber wurde dies angedeutet.
Tatsächlich deckt sich das mit realen Erfahrungen des heddesheimblogs: „Ich würde ja gerne bei Euch werben, aber ich habe Sorge, dass sich das negativ auf mein Geschäft auswirken könnte… Was, wenn ich von der Gemeinde etwas will und die dann negativ reagiert…“, haben sich Gewerbetreibende uns gegenüber bereits geäußert.
Absurd? Nein, Tatsache.
Von der „Gefährdung des Geschäftsmodells“ für das heddesheimblog wurde geschrieben.
Geschäftsmodell: Journalismus
Denn unsere Berichterstattung wie über Herrn Gaber könnte doch die Werbekunden vertreiben… Kann sie. Aber im Zweifel nehmen wir darauf keine Rücksicht. Wir machen Journalismus und keine PR.
Trotzdem: Das heddesheimblog ist werbefinanziert. Es ist darauf angewiesen, dass Unternehmer, Gewerbetreibende und Selbstständige, Organisationen und Institutionen, Vereine undsoweiter für sich und ihre Produkte und Dienstleistungen werben und für diese Werbung bezahlen.
Das tun auch immer mehr. Weil diese Werbepartner von der Aufmerksamkeit profitieren, die unser redaktionelles Angebot genießt (die Zahlen steigen weiter, im Februar sind es über 3.500 Besucher im Schnitt pro Tag). Und diese Werbepartner schätzen die Unabhängigkeit der Redaktion und unsere fairen Werbepreise. Und sie lassen sich als aufrichtige Charaktere durch offene oder versteckte Drohungen nicht beeinflussen.
Ebenso verhalten sich viele Vereine und ihre Mitglieder, über die wir nach unseren Qualitätsmassstäben berichten. Dabei sind wir immer kritisch, das heißt, positive Fakten werden entsprechend dargestellt wie auch negative. Eine „negative“ Kritik wird in den meisten Fällen richtig verstanden – als Hinweis, dass man etwas besser machen kann.
Auch die „Pfenning“-Gruppe hatte beispielsweise überhaupt keine Berührungsängste und hat im September 2009 im Vorfeld der Bürgerbefragung über zwei Wochen lang eine große Anzeige bei uns geschaltet – obwohl wir äußerst kritisch über das Unternehmen berichtet haben.
Denn „Pfenning“ wollte die Gegner der geplanten Ansiedlung erreichen und diese durch eine positive Werbung für sich gewinnen. Das zeigt eine souveräne Haltung.
Ebenso souverän hat der Geschäftsführer Uwe Nitzinger, dem heddesheimblog selbstverständlich ein Interview zur geplanten Ansiedlung gegeben. Übrigens das bislang umfangreichste zur Sache.
„System Angst“
Der (Kurz-)Schluss, jedem, der mit dem heddesheimblog zu tun hat, Angst einjagen zu wollen, ist tatsächlich ein Kurzschluss. Es ist die Kapitulation vor dem „System Angst“.
Aber vielleicht ist das eine „Heddesheimer Spezialität“. Das „Prinzip Angst“.
Vorreiter dieses Prinzips ist der Bürgermeister Michael Kessler. Kaum einer seiner Vorträge kommt ohne Angst aus. Das „Prinzip Angst“ durchzieht seine Sätze. „Müssen befürchten…“, „…droht uns…“, sind typische Formulierungen des Heddesheimer Bürgermeisters.
Als eindeutige Bedrohung hat Herr Kessler die Berichterstattung des heddesheimblogs identifiziert. Denn die „folgt“ nicht blind dem, was er sagt, sondern hinterfragt kritisch.
Wir überprüfen, recherchieren nach und schreiben auf, was wir an Informationen gefunden haben. Manchmal sind das andere, als Herr Kessler die Öffentlichkeit glauben machen will.
Der überwiegende Teil unserer Berichterstattung ist aber weitgehend neutral gehalten, weil es nichts besonders „Negatives“ oder „Positives“ zu berichten gibt, sondern einfach nur Fakten.
Beachtung und Vielfalt
Vor allem regional, aber auch bundesweit wird das heddesheimblog beachtet. Eine Vielzahl von „seriösen“ Medien bewerten die Arbeit der Redaktion als „Zukunftsmodell des Lokaljournalismus“. Vor kurzem erhielten wir dafür eine anerkannte Auszeichnung.
Die Bürgermeister Manuel Just (Hirschberg) und Rainer Ziegler (Ladenburg) verhalten sich übrigens so, wie man das erwarten darf: Sie stehen für Presseanfragen selbstverständlich zur Verfügung und delegieren Fachauskünfte an ihre Amtsleiter oder andere Angestellte der Gemeinde. Darüber hinaus freuen sich beide über die neuen Medien hirschbergblog und ladenburgblog (startet am Samstag, 13. Februar 2010).
Denn die beiden Bürgermeister und auch die Parteien in den anderen Kommunen begreifen unsere Berichterstattung als das, was sie ist: Eine Bereicherung auf dem Markt der Meinungen und Informationen.
Herr Just und Herr Ziegler begrüßen demokratisch gesinnt eine journalistische Vielfalt. Herr Kessler und einige andere in Heddesheim ziehen die Einfalt vor.
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
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