Montag, 27. März 2023

Interessante Details zu den Europawahlen - teils deutliche Unterschiede

Europawahl: Unsere Gemeinden im Vergleich

Heidelberg/Mannheim/Rhein-Neckar, 26. März 2014. (red/pro) Aktualisiert. Bei der Europawahl lassen sich klare Aussagen treffen: SPD und AfD sind die Gewinner. Die FDP hat teils dramatische Verluste erlitten. Schaut man sich die Ergebnisse in den Gemeinden des Landtagswahlkreises Weinheim und im Rhein-Neckar-Kreis genauer an, gibt es interessante Details – beispielsweise ist die Wahlbeteiligung dieser Gemeinden besser als im Kreis insgesamt und die SPD gewinnt sogar über den kreisweiten Vergleich. Wir haben für Sie die Zahlen mit teils überraschenden Zusammenhängen zusammengestellt. [Weiterlesen…]

Stuttgart 21: Parteipositionen im Überblick

Stadtentwicklungsplan Stuttgart 21. Klicken Sie auf die Grafik, um zum Wikipedia-Eintrag zu gelangen. Quelle: Wikipedia, Stoeffler

Stuttgart 21 – Bedeutung für Baden-Württemberg

Guten Tag!
Heddesheim, 08. November 2011. (red/cm)) Stuttgart 21 kennt viele Gegner wie Befürworter. Die großen Volksparteien vertreten dabei mitunter höchst unterschiediche Ansichten. Wir haben in der nachfolgenden Übersicht die Parteipositionen zusammengefasst. Am 27. November 2011 wird in einer Volksabstimmung über das Schicksal der derzeitigen Planung entschieden.

Von Christian Mühlbauer

Die eigentliche Intention von „Stuttgart 21“ ist laut Befürwortern, die Entwicklung von Stuttgart, der umgebenden Region sowie des Landes Baden-Württemberg zu fördern. Hierzu wurde bereits 1995 im Rahmen einer „Machbarkeitsstudie“ des Bahnprojektes der Grundstein gelegt.

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Geprothmannt: „Occupy“ ist kein Schlachtruf, sondern ein Bekenntnis


"Niemand ist hoffnungsloser versklavt als der, der fälschlich glaubt, frei zu sein." Die junge Frau demonstriert mit einem Goethe-Zitat in New York bei "Occupy Wall Street". Foto: CC David Shankbone/wikipedia

Guten Tag!

Rhein-Neckar, 17. Oktober 2011 (red) Heute vor einem Monat „besetzten“ rund 1.000 Demonstranten die Wall-Street – also vielmehr Parks und Straßen in der Nähe der New Yorker-Börse. Als demokratische Vorbild nennen die Demonstranten den „arabischen Frühling“ – als Symbol für die Vertreibung der Diktatoren und Regimes. Für die „Occupy“-Bewegung sind das im Westen vor allem die Banken. Aber auch Politiker, vornehmlich konservative, werden kritisiert.

Von Hardy Prothmann

Was hat man davon zu halten? Von „Occupy Wall Street“? Alles nur eine Art „Demo-Mode“ junger, wohlhabender Freizeitdemonstranten, die ein wenig „Action“ brauchen? Oder ist das eine ernstzunehmende Entwicklung eines politischen Protestes gegen Systeme, die das Volk nicht mehr versteht? Vor allem das der Spekulation der „Hochfinanz“?

Die Demonstranten nehmen sich die Aufständischen des arabischen Frühlings zum Vorbild und sitzen oder marschieren gegen das Regime. Aus Ihrer Sicht nicht gegen waffenstarrende Dikatatoren, sondern gegen eine viel größere Macht. Das Regime des Geldes. Kontrolliert von den Banken. Und von der mit diesen auf vielfältige Weise verflochtetenen Politik.

Menschen haben Rechte – nicht nur die Pflicht zu zahlen

Es ist das gute Recht dieser Menschen, das sie wahrnehmen. Sie haben das Recht ihre Meinung zu äußern, sich zu versammeln und zu protestieren.

Auch in Deutschland haben mehrere zehntausend Menschen am Samstag demonstriert. Gegen die Banken. Gegen Geld-Systeme, die angeblich so erfolgreich sind und doch ständig „Rettungsschirme“ brauchen – also unser aller Geld. Weil sie sich mal eben „aus Versehen“ in ihrer Gier wieder verzockt haben. Die Boni der Manager sind meistens nicht gefährdet.

Der Seele des Protestes der Demonstranten nährt sich nicht aus Gier oder Neid. Sondern aus dem Austausch von Informationen. Und einer neuen Sicht auf die Welt. Und einer fehlenden Kontrolle der ehemaligen Kontrolleure über Informationen.

Hardy Prothmann sieht die Welt mit seiner Kolumne "Geprothmannt" ganz subjektiv.

„Occupy“ hat als ein Vorbild den „arabischen Frühling“ – aber es steckt mehr dahinter. Beispielsweise Wikileaks – die Aufdeckungsplattform hat für viel Aufregung gesorgt. Durch die Weitergabe geheimer Informationen. Dadurch wurde der Schmutz, nein, der Dreck der angeblich schönen, reinen Welt der angeblich so verantwortungsvollen Mächtigen nicht nur in Frage gestellt, sondern als System aus Lügen und Betrug entttarnt.

Wikileaks wäre ohne vernetzte Computer nicht vorstellbar. Geheimnisse wurden schon immer verraten – aber noch nie in diesem Ausmaß. Mordende amerikanische Soldaten im Irak oder haarsträubende Politikerdepeschen – die Wahrheiten kommen ans Licht.

Aber Wikileaks und Occupy haben noch andere Vorläufer. Greenpeace und Attac beispielsweise – zwei Gruppen, die sich durch gute Vernetzung immer wieder Informationen verschaffen und veröffentlichen konnten, die geheim bleiben sollten. Unsere heutige „moderne“ Umweltpolitik wäre ohne Greenpeace nicht vorstellbar.

Occupy ist weit mehr als ein bislang überschaubarer Protest

Auch Gruppen wie Transparency International oder der deutsche Verein Foebud tragen zur Information der Gesellschaft und zur Abschaltung von Missständen bei. Und überall gibt es jede Menge anderer „Aktivisten“, die nicht mehr hinnehmen, was ihnen vorgesetzt wird, sondern Fragen stellen, ihre Rechte einfordern und sich nicht einschüchtern lassen.

Auch die Gegner von Stuttgart 21 sind eine Art „Occupy“-Bewegung. Ein knappes Dutzend Bürger haben in Stuttgart fluegel.tv gegründet. Was mit einer Webcam begonnen hat, ist mittlerweile auch für die Politik ein ernstzunehmender „Medienpartner“. Denn fluegel.tv erreicht übers Internet so viele Menschen, wie sich erreichen lassen wollen. Und es sind viele. Und es werden immer mehr.

„Die Politik“ reagiert kopflos bis bösartig. Als am „schwarzen Donnerstag“, dem 30. September 2010, die Demonstranten mit Wasserwerfern und Pfefferspray angegriffen worden sind, war das politische Schicksal des damals amtierenden Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) besiegelt.

Die Menschen, die Mappus als Chaoten bezeichnet hat, sind Bürgerinnen und Bürger. Keine Gesetzlosen. Sondern anständige Leute, die ihre Rechte wahrnehmen. Nämlich sich zu versammeln und ihre Meinung zu äußern. Und die ist halt nicht die der CDU, FDP und großen Teilen der SPD. Was im Umkehrschluss nicht heißen muss, dass all „Grün“ oder „Links“ wählen – manche wählen aus „Pflichtgefühl“ trotzdem CDU oder SPD. Manche sind unbelehrbar und wählen FDP. Und andere die „Piraten“. Und viele vielleicht in Zukunft lieber die Straße als eine Partei.

Und jetzt steht fest, dass die CDU-Politiker Stefan Mappus und sein ehemaliger Finanzminister Willi Stächele Verfassungsbrecher sind. Politische Ganoven, die vermutlich schadlos davonkommen.

Selbst die konservative Welt schreibt:

„Baden-Württembergs Landtagspräsident Willi Stächele (CDU) ist zurückgetreten. „Ich gebe mein Amt zurück“, sagte Stächele in Stuttgart. Damit zog er die Konsequenz aus einem Urteil des Staatsgerichtshofs vom vergangenen Donnerstag.

Die Richter hatten ihm einen Verfassungsbruch bescheinigt, weil er als Finanzminister Ende 2010 beim Rückkauf der EnBW-Anteile durch das Land die Mitwirkungsrechte des Landtags umgangen hatte.“

Der „ehrenvolle“ Landtagspräsident Stächele war sich vor seinem Rücktritt nicht zu schade, den Verfassungsbruch als „staatsmännische Handlung“ zu umschreiben:

„Stächele hatte bisher einen Rücktritt abgelehnt und betont, es sei ihm beim EnBW-Deal um eine schnelle Entscheidung im Interesse und zum Wohle des Landes gegangen.“

Es ging Stächele also um das „Wohl des Landes“. Dass dabei Banken einen guten Schnitt gemacht haben und persönliche Verbindungen zwischen Mappus und Bankmanagern eine Rolle gespielt haben könnten – das soll man nicht denken dürfen.

Auch Stuttgart 21 hat viel mit Geld von Banken und anderen „Interessierten“ dem „Wohl des Landes“ zu tun. Das Projekt, das angeblich mal keine zwei Milliarden Euro kosten sollte, soll aktuell 4,5 Milliarden kosten – es gibt genug Hinweise, dass es viel mehr kosten wird. Und der neue starke Mann der Baden-Württembergischen CDU, Peter Hauk, hat im Wahlkampf verkündet, dass es „Baden-Württemberg egal sein kann, ob es zehn oder fünfzehn Milliarden Euro kostet„. Weiß der Mann mehr als andere? Kennt er schon die „echten“ Zahlen?

Hat er „aus dem Nähkästchen geplaudert“, vor einem Jahr in Hirschberg an der Bergstraße, einem kleinen Ort, wo er niemanden vermutet hat, der seine Worte weiterträgt? Unser Artikel über seinen Auftritt hatte innerhalb von zwei Tagen 26.000 Leserinnen und Leser. Wir haben email aus Moskau, London und Istanbul erhalten.

Das Spiel heißt Monopoly – wie es ausgeht, weiß jeder

Das ist noch nicht „Occupy“ – aber die Informationen führen dahin. Sie führen dazu, dass sich Menschen empören und dieses „Spiel“ nicht mehr mitmachen wollen.

Warum sind die Menschen in einigen arabischen Ländern auf die Straße gegangen? Zuerst in Tunesien, dann in Ägypten? Weil sie gut ausgebildet sind und Informationen austauschen. Und weil sie gemerkt haben, dass sie reingelegt werden.

Und weil sie merken, dass etwas nicht stimmt. Dass es der Mehrzahl immer schlechter geht, während wenige immer mehr haben.

In Griechenland und Spanien (zwei Ländern mit „erzkonservativen“ Gesellschaften) gibt es seit Monaten Massenproteste – in anderen Ländern gärt es. Auch in Deutschland sind solche Proteste nur noch eine Frage der Zeit.

Wenn immer mehr Menschen in Billigjobs „beschäftigt“ werden, die später noch nicht einmal eine Rente am Existenzminimum ermöglichen, dann steigen die Menschen aus. Das verstehen sie nicht mehr. Deswegen fordern sie Veränderungen.

Niemand muss deswegen das Gespenst des Kommunismus an die Wand malen. Sondern einfach nur nachdenken, was man will und wo man leben möchte.

Für viele ist Amerika immer noch ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Sofern man Geld hat, ist das gar nicht so falsch. Wenn man genau hinschaut, stellt man fest, dass Amerika pleite ist und die meisten Bürger dort vor existenziellen Fragen stehen.

Tunesien und Ägypten waren bis vor den Revolutionen beliebte Urlaubsländer – wenn man genau hinschaut, hat man aber nur gut bezahlte „Resorts“ gesehen und vom Elend der Leute nichts mitbekommen (wollen).

Auch in Deutschland wächst die Armut – auch wenn die Wirtschaft brummt

Und wenn man in Deutschland genau hinschaut, weiß man, dass Kinder ein Armutsrisiko bedeuten. Wenn man genau hinschaut, sieht man, wie die Armut wächst – obwohl die Wirtschaft bis vor kurzem brummte.

Die Konsequenzen werden – wenn man nicht hinschauen will – so sein, wie in vielen Teilen der Welt. Fürchterlich. Dort sind die Straßen gefährliche Orte und wer es sich leisten kann, meidet sie. Die „wohl“-habenden (siehe Stächele und andere, deren „Wohl“ immer auch Haben bedeutet) leben in bewachten Quartieren hinter hohen Mauern – wie im Knast. Wer ein wenig außerhalb von „idyllischen Paradisen“ der Urlaubsscheinwelt herumgekommen ist, weiß das.

Wer gerne dafür eintritt, in einem freien Land zu leben, das Bürgerrechte schützt und verteidigt, das die Zivilgesellschaft als Ziel hat und Bildung und Meinungs- sowie Informationsfreiheit als selbstverständlich erachtet, der wird ab einem gewissen Punkt sehr genau darüber nachdenken müssen, ob „Occupy“ nicht nur ein Bekenntnis, sondern im Zweifel ein Schlachtruf sein sollte. Für die Freiheit. Von möglichst vielen Menschen.

Bleiben Sie aufmerksam!

Ihr

P.S.
Wer die Meinung des Autors für eine „Einzelmeinung“ hält, kann gerne beim Debattenmagazin „Cicero“ weiterlesen.

Behörden-Fernsehen – der SWR und sein Dilemma


Guten Tag!

03. Februar 2011. Der Südwestdeutsche Rundfunk (SWR) will ein TV-Duell zwischen Ministerpräsident Stefan Mappus und „seinem Herausforderer“ Nils Schmid veranstalten. Dabei zeigen Umfragewerte, dass der Grüne Winfried Kretschmann der „vermutliche Herausforderer“ ist. Doch die Umfragewerte, die sonst so gerne wichtig berichtet werden, bezeichnet SWR-Chefredakteur Michael Zeiß als „flüchtig“. Die Frage ist, wovor Herr Zeiß und der SWR auf der Flucht sind.

Kommentar: Hardy Prothmann

Grünen-Spitzenkandidat will sich "duellieren" - der SWR will die "Machtverhältnisse" einhalten. Journalistische Fragen spielen für SWR-Chefredakteur Michael Zeiß nur eine "flüchtige Rolle". Quelle: Bündnis90/Die Grünen

Wer sich ein wenig für Medien interessiert, ist nicht wirklich über das Dilemma erstaunt, in dem sich der SWR gerade befindet und das er selbst provoziert hat.

Am 15. März 2011 will der SWR ein „TV-Duell“ zeigen, in dem Ministerpräsident Mappus mit dem SPD-Spitzenkandidaten Schmid diskutieren soll. Seit Monaten zeigen allerdings Meinungsumfragen, dass Bündnis90/Die Grünen mit ihrem Spitzenkandidaten Winfried Kretschmann vermutlich zweitstärkste Kraft im Stuttgarter Landtag werden könnten. Und deren Landesvorsitzende Silke Krebs und Chris Kühn beschwerten sich nun in einem offenen Brief an die Intendanten Peter Boudgoust: „Das geht an der Realität vorbei.“

Politischer SWR-Proporz.

Der SWR sieht die Realitäten anders und orientiert sich nicht an einer möglichen neuen „Machtverteilung“, sondern an der bestehenden. Danach ist die CDU die stärkste Partei, gefolgt von der SPD und dann den Grünen.

Ein „Angebot“ von Mappus, in je ein Duell mit je einem der Kandidaten einzusteigen, lehnte der Sender ab, weil Mappus dann „bevorzugt“ würde.

Das klingt auf den ersten Blick vernünftig, tatsächlich muss man sich für dumm verkauft vorkommen.

Denn diese so „schlagkräftige“ Argument, mit dem der Sender und Herr Zeiß scheinbar so tun, als verhalteten sie sich „journalistisch einwandfrei“, ist logisch falsch.

Zu Ende gedacht, sollte man das Angebot von Herrn Mappus annehmen. Statt einem oder zwei „Duellen“ sollten drei stattfinden: Auch eines zwischen Herrn Schmid und Herrn Kretschmann.

Jeder gegen jeden wäre spannender.

Jeder Kandidat hätte dann mit je einem anderen Kandidat diskutiert. Das wäre sogar journalistisch spannend.

Tatsächlich steht das SWR-Fernsehen unter TV-Chefredakteur Michael Zeiß eher nicht für guten Journalismus, wie die Ägypten-Berichterstattung, für die der SWR „federführend“ ist, eindrücklich belegt.

Der SWR zeigt sich unbeweglich wie eine Behörde, die er letztlich auch ist. Mit GEZ-Gebührengeldern fein ausgestattet, werden die politischen „Ist“-Zustände bedient.

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die wichtigen Posten in den Sendern streng nach Parteien-Proporz besetzt sind. Einmal schwarz, einmal rot, ein bisschen gelb und grün ist bislang, wenn überhaupt besetzt, dann eher für die Berichterstattung von der Wiese.

Hier werden im Hintergrund mit großer Wahrscheinlichkeit „Strippen“ gezogen. Oder anders: Der Kampf um die Macht in der Politik ist auch ein Kampf um die Macht im Sender.

Denn wenn die Grünen tatsächlich zweitstärkste Kraft im Land werden sollten, wird sich auch beim SWR viel verändern, sobald die Verträge von altgedienten „beamteten“ Journalisten auslaufen. Dannn werden Posten neu besetzt. Streng nach Proporz.

Doch halt. Vielleicht auch nicht. Wenn man die Grünen ernst nimmt, könnte es dazu kommen, dass nicht der Parteiproporz, dem so gut wie alle „führenden Journalisten“ beim SWR und anderen Sendern ihre „Funktion“ zu verdanken haben, in Zukunft entscheidet, sondern viel eher die journalistische Kompetenz und Aufrichtigkeit.

Verkorkste Verhältnisse.

Wie verkorkst es mit dem Journalismus beim SWR schon lange steht, erkennt man an der Argumentation der „Machtverhältnisse“, die man vorgeblich „abbilden“ will.

Journalismus hat nicht die Aufgabe, gegebene oder vermutete „Mächte“ zu bedienen, sondern zu berichten.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wird für diese Arbeit mit Milliarden an Gebührengeldern finanziert, um eine unabhängige Berichterstattung zu gewährleisten.

Der SWR-Intendant Peter Boudgoust hatte einen Vorgänger, Herrn Peter Voß. Der hatte 35 Jahre lang ein CDU-Parteibuch und stand zu dieser persönlichen Entscheidung und wird als Journalist und Intendant aufgrund seiner unabhängigen Haltung bis heute respektiert.

Politische Einflussnahme auf vermeintlich unabhängige Sender.

Peter Voß hat im Dezember 2009 sein Parteibuch nach der Kampagne gegen den ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender zurückgegeben. Brender, eine ebenfalls herausragende Persönlichkeit, wurde durch den ehemaligen hessischen CDU-Ministerpräsidenten Roland Koch geschasst.

SWR-Intendant Boudgoust hat sich nicht geäußert und sein Chefredakteur Zeiß versteckt sich hinter dem Hinweis auf die Meinung von „Sender-Juristen“: „Die Frage aller Fragen beim Duell lautet: Wer ist die stärkste Regierungspartei – und wer ist die stärkste Oppositionspartei. Diese Stärke bemisst sich nicht anhand von Umfragen, die ja immer nur ein momentanes, flüchtiges Bild abgeben, sondern sie lässt sich eindeutig an Wahlergebnissen festmachen. Das ist die juristische Grundlage für unsere Entscheidung, und demnach ist es für uns ganz eindeutig, dass Ministerpräsident Mappus von der CDU hier auf den Spitzenkandidaten der SPD trifft, die auch im Landtag die Opposition anführt.“

Würde der Mann journalistisch denken, müsste er die Konsequenzen aus seiner eigenen Analyse ziehen: „Ergänzend ziehen wir auch noch einen journalistischen Prüfungsmaßstab an: Wir haben uns bei dieser Entscheidung durchaus auch kritisch gefragt, ob diese Rolle der stärksten Oppositionspartei inhaltlich mittlerweile womöglich den Grünen zugefallen ist. Klares Ergebnis dieser Prüfung: Sowohl die SPD, als auch die Grünen decken alle Politikfelder mit Positionen ab, die zum großen Teil in Opposition zur Regierungslinie stehen.“

Juristische statt journalistische Bewertung.

Doch Herr Zeiß weiß einen Fluchtweg, den der SWR über eine Pressemitteilung streut: „Abgesehen von dem derzeitigen Umfragehoch der Grünen, das im engen Zusammenhang mit den Themen Umwelt- und Verkehrspolitik steht, ist daraus aber keine Veränderung der Auswahl zu begründen, wie sie sich aus der juristischen Bewertung ergibt.“

Das liest sich nicht wie eine journalistische Überzeugung, sondern wie ein Amtsbescheid mit Stempel.

Man muss deshalb vermuten, dass es dem SWR nicht um seine Kernaufgabe – die unabhängige journalistische Information der Öffentlichkeit – geht, sondern um die Einhaltung des Proporz. Deswegen spielt die FDP auch überhaupt keine Rolle. Die ist zwar mit der CDU an der Regierung beteiligt, kommt aber noch nicht einmal „theoretisch“ in Frage für ein „Duell“.

Kreiswahlausschuss lässt alle Wahlvorschläge zu


Guten Tag!

Rhein-Neckar, 02. Februar 2011. (pm) Im Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises laufen die Vorbereitungen zur Landtagswahl am 27. März 2011 auf Hochtouren. Am Dienstag, den 01. Februar, tagte unter Vorsitz des stellvertretenden Kreiswahlleiters, Frank Grünewald, der Kreiswahlausschuss. Alle 38 Wahlvorschläge wurden zugelassen, darunter ein „Einzelbewerber“. Insgesamt treten landesweit siebzehn Parteien an, neun davon im Rhein-Neckar-Kreis.

Wir dokumentieren alle Wahlkreise im Rhein-Neckar-Kreis. Für unsere Lokalblogs in Heddesheim, Hirschberg, Ladenburg und Weinheim ist der Wahlkreis 39 ausschlaggebend.

Kopf- an Kopfrennen, sofern die Umfragen zutreffen zwischen CDU/FDP und Bündnis90/Die Grünen/SPD. Quelle: LZPB BW

Information des Landratsamts Rhein-Neckar:

„Baden-Württemberg hat insgesamt 70 Wahlkreise, der Rhein-Neckar-Kreiswahlausschuss ist zuständig für gleich vier Wahlkreise*, nämlich Nr. 37 Wiesloch, Nr. 39 Weinheim, Nr. 40 Schwetzingen und Nr. 41 Sinsheim. Die Mitglieder des Wahlausschusses, also der Vorsitzende sowie Vertreter der derzeitigen Landtagsparteien, und zwar je zwei Mitglieder für CDU und SPD, je einer für die Grünen und die FDP, mussten vor allem die eingereichten Wahlvorschläge auf ihre Zulässigkeit prüfen und stellten fest, dass alle Wahlvorschläge fristgerecht eingereicht waren. Insgesamt waren 38 Wahlvorschläge eingegangen, darunter auch, was seltener vorkommt, ein Einzelbewerber im Wahlkreis Wiesloch.

In den vier Wahlkreisen sind insgesamt 394.000 Wahlberechtigte zum Urnengang aufgerufen, davon in Nr. 37 Wiesloch rund 97.000, in Nr. 39 Weinheim 106.000, in Nr. 40 Schwetzingen 92.000 und in Nr. 41 Sinsheim 99.000. Sie entscheiden, wer in den kommenden fünf Jahren den jeweiligen Wahlkreis im Landtag vertritt. Landesweit treten 17 Parteien an, um die Gunst der Wähler in den Rhein-Neckar-Wahlkreisen werben neun in allen vier, eine weitere und ein Einzelbewerber zusätzlich in Wiesloch.

(Die Reihenfolge auf dem Stimmzettel gibt der Landeswahlleiter vor):

Wahlkreis Nr. 37 Wiesloch

1. Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)

Klein, Karl
Bürgermeister, Landtagsabgeordneter, Mühlhausen

Ersatzbewerber: Sauer, Theo,
Rechtsanwalt, Dielheim

2. Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

Jäckel, Hansjörg
Diplombetriebswirt, Nußloch

Ersatzbewerberin: do Nascimento Ohlsen, Francisca Geralda
Diplomagraringenieurin, Wiesloch

3. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (GRÜNE)

Dr. Schmidt-Eisenlohr, Kai
Projektmanager, Wiesloch

Ersatzbewerber: Frühwirt, Ralf
Dozent, Leimen

4. Freie Demokratische Partei (FDP)

Felden, Claudia
Diplomwirtschaftsmathematikerin, Leimen

Ersatzbewerber: Eger, Alexander
Bürgermeister, St. Leon-Rot

6. BÜNDNIS für Innovation und Gerechtigkeit (BIG)

Yaman-Toprak, Nilgün
Selbständige EU-Beraterin, Wiesloch

8. DIE LINKE (DIE LINKE)

Dr. Wunder, Edgar
Sozialwissenschaftler, Edingen-Neckarhausen

Ersatzbewerber: Rittler, Siegfried
Kraftfahrer, Nußloch

9. DIE REPUBLIKANER (REP)

Rexhaus, Hermann
Staatlich geprüfter Techniker, Leimen

Ersatzbewerberin: Johnson, Sabine
Diplomingenieurin, Stuttgart

11. Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)
Jaeschke, Jan
Angestellter, Weinheim

Ersatzbewerber: Zühlke, Marc
Arbeiter, Wernau (Neckar)

12. Ökologisch-Demokratische Partei / Familie und Umwelt (ödp)

Zimmerer, Johannes
Fachinformatiker, Rauenberg

Ersatzbewerberin: Dr. Hofmeister, Susanne
Ärztin, Heidelberg

14. Piratenpartei Deutschland (PIRATEN)

De Silva Jayasinghe, Robin
Softwareentwickler, Rauenberg

Ersatzbewerberin: Kaiser, Anja
Studentin, Heidelberg

16. Einzelbewerber

Nikolajewski, Wilhelm
Diplomingenieur, Wilhelmsfeld

Wahlkreis Nr. 39 Weinheim

1. Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)

Wacker, Georg
Staatssekretär, Landtagsabgeordneter, Schriesheim

Ersatzbewerberin: Eitenmüller, Christina
Geschäftsführende Schulleiterin, Weinheim

2. Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

Kleinböck, Gerhard
Landtagsabgeordneter, Berufsschullehrer, Ladenburg

Ersatzbewerber: Cuny, Sebastian
Selbständiger PR-Berater, Schriesheim

3. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (GRÜNE)

Sckerl, Hans-Ulrich
Landtagsabgeordneter, Weinheim

Ersatzbewerberin: Dreier, Ingrid
Kindergartenleiterin, Ladenburg

4. Freie Demokratische Partei (FDP)

Dr. Arnold, Birgit
Historikerin, Schrieheim

Ersatzbewerberin: Krüger, Susanne-Beate
Rechtsanwältin, Weinheim

8. DIE LINKE (DIE LINKE)

Hördt, Matthias
Fachinformatiker, Weinheim

Ersatzbewerber: Gräser, Detlef
Diplompsychologe, Schriesheim

9. DIE REPUBLIKANER (REP)

Rey, Michaela
Hausfrau, Mannheim

Ersatzbewerber: Werle, Rudolf
Kraftfahrzeugmechaniker, Bruchsal

11. Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)

Jaeschke, Jan
Angestellter, Weinheim

Ökologisch-Demokratische Partei / Familie und Umwelt (ödp)

Karl, Helmut
Kaufmann, Heidelberg

Ersatzbewerber: Fest, Ludger
Bibliothekar, Mannheim

14. Piratenpartei Deutschland (PIRATEN)

Dr. Schönherr, Hartmut
Journalist, Bruchsal

Ersatzbewerber: Worret, Martin
IT-Berater, Heidelberg

Wahlkreis Nr. 40 Schwetzingen

1. Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)

Stratthaus, Gerhard
Landtagsabgeordneter, Brühl

Ersatzbewerber: Birkenmaier, Thomas
Diplomgeograph, Neulußheim

2. Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

Grünstein, Rosa
Landtagsabgeordnete, Altlußheim

Ersatzbewerberin: Schmidt, Renate
Heilpädagogin, Eppelheim

3. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (GRÜNE)

Kern, Manfred
Steuerberater, Schwetzingen

Ersatzbewerberin: Grüning, Ulrike
Diplominformatikerin, Brühl

4. Freie Demokratische Partei (FDP)

Gelb, Michael
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Hockenheim

Ersatzbewerber: Köcher-Hohn, Frank
Rettungsassistent, Hockenheim

8. DIE LINKE (DIE LINKE)

Stürtz, Heinrich
Jurist, Heidelberg

Ersatzbewerber: Pustal, Martin
Servicetechniker, Altlußheim

9. DIE REPUBLIKANER (REP)

Weih, Timo
Elektroinstallateur, Bruchsal

Ersatzbewerber: Halbroth, Fredy
Maschinenschlosser, Mannheim

11. Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)

Schrade, René
Industriemechaniker, Esslingen

Ersatzbewerber: Hummel, Benedikt
Schüler, Hardheim

12. Ökologisch-Demokratische Partei / Familie und Umwelt (ödp)

Schlörholz, Matthias
Chemiker, Plankstadt

Ersatzbewerber: Weinmann, Karl-Martin
Krankenpfleger, Heidelberg

14. Piratenpartei Deutschland (PIRATEN)

Kleiser, Michael
Softwareentwickler, Karlsruhe

Ersatzbewerber: Weiser, Gernot
Computertechniker, Gerlingen

Wahlkreis Nr. 41 Sinsheim

1. Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)

Brunnemer, Elke
Landtagsabgeordnete, Oberstudienrätin, Sinsheim

Ersatzbewerber: Dr. Schütte, Albrecht,
Diplomphysiker, Bammental

2. Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

Funk, Thomas
Schulungsreferent, Sinsheim

Ersatzbewerber: Zimmermann, Guntram
Bürgermeister, Spechbach

3. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (GRÜNE)

Schneidewind-Hartnagel, Charlotte
Diplombetriebswirtin, Eberbach

Ersatzbewerber: Seitz, Stefan
Werkzeugmacher, Sinsheim

4. Freie Demokratische Partei (FDP)

Tzschaschel, Hendrik
Konrektor, Dossenheim

Ersatzbewerber: Löb, Sebastian
Handelsmakler, Eberbach

8. DIE LINKE (DIE LINKE)

Rehm, Christoph
Politikwissenschaftler, Heidelberg

Ersatzbewerberin: Flühr, Renate
Bürokauffrau, Sinsheim

9. DIE REPUBLIKANER (REP)

Neumann, Gerald
Tiefbauer, Oberhausen-Rheinhausen

Ersatzbewerber: Herbold, Peter
Kraftfahrzeugmechaniker, Neckargemünd

11. Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)

Trautenberger, Sascha
Mediengestalter, Plankstadt

Ersatzbewerber: Louis, Klaus
Elektroniker, Königsfeld

12. Ökologisch-Demokratische Partei / Familie und Umwelt (ödp)

Fellhauer, Michael Walter
Werbemittelhändler, Sinsheim

Ersatzbewerber: Fischer, Klaus
Werbeberater i. R., Sinsheim

14. Piratenpartei Deutschland (PIRATEN)

Landwehr, Rafael
Praktikant, Sinsheim

Ersatzbewerber: Reinwald, Stephan
Student, Mannheim

Die Feststellung des endgültigen Wahlergebnisses für die vier Wahlkreise durch den Kreiswahlausschuss findet am Donnerstag, 31. März 2011, statt.

____________________________________________________________
* Gemeinden der Wahlkreise
37 Wiesloch
Gemeinden Dielheim, Leimen, Malsch, Mühlhausen, Nußloch, Rauenberg, Sandhausen, St. Leon-Rot, Walldorf und Wiesloch

39 Weinheim
Gemeinden Dossenheim, Edingen-Neckarhausen, Heddesheim, Hemsbach, Hirschberg an der Bergstraße, Ilvesheim, Ladenburg, Laudenbach, Schriesheim und Weinheim

40 Schwetzingen
Gemeinden Altlußheim, Brühl, Eppelheim, Hockenheim, Ketsch, Neulußheim, Oftersheim, Plankstadt, Reilingen und Schwetzingen

41 Sinsheim
Gemeinden Angelbachtal, Bammental, Eberbach, Epfenbach, Eschelbronn, Gaiberg, Heddesbach, Heiligkreuzsteinach, Helmstadt-Bargen, Lobbach, Mauer, Meckesheim, Neckarbischofsheim, Neckargemünd, Neidenstein, Reichartshausen, Schönau, Schönbrunn, Sinsheim, Spechbach, Waibstadt, Wiesenbach, Wilhelmsfeld und Zuzenhausen

Spricht Herr Gauck eigentlich über Heddesheim? Könnte sein.

Guten Tag!

Heddesheim, 24. Juni 2010. Bei youtube gibt es ein Interview mit Joachim Gauck, der am 30. Juni 2010 zur Wahl zum Bundespräsidenten als parteiloser Kandidat antritt. Der Theologe Gauck erklärt, wie er sich seine Amtsführung vorstellt und was er in der Gesellschaft bewirken möchte. Und irgendwie klingt das, als rede er über Heddesheim.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Was Meinungsfreiheit bedeutet oder wie der MM die Meinung manipuliert

ausriss

Propaganda vom Feinsten: Text und Bild passen perfekt zusammen. Bürgermeister "appelliert an Wir-Gefühl", Bürger klatschen. Die Aussage: Bürgermeister und Bürger sind sich einig. Im Text wird diese Aussage wiederholt - wider besseres Wissen der Journalistin Anja Görlitz. Wer genau hinschaut, sieht, dass nicht für den Bürgermeister geklatscht wird. Der sitzt im Publikum: 1. Reihe, achte Person von rechts. Quelle: MM

Heddesheim, 11. Januar 2010. Die grundgesetzlich geschützte Meinungsfreiheit ist ein wesentlicher Pfeiler unserer Demokratie. Wesentlich für die Bildung einer freien Meinung sind eine gute Schulbildung und der Zugang zu Informationen. Doch nur die, die mehr als eine Quelle nutzen, können vermeiden, manipuliert zu werden.

Kommentar: Hardy Prothmann

Heute macht der Mannheimer Morgen über den Neujahrsempfang der Gemeinde mit einem großen Artikel im Lokalteil „die Seite auf“. Unter Journalisten nennt man das deshalb „Aufmacher„.

Die Redakteurin Anja Görlitz, zuständig für Heddesheim, stellt darin zutreffend den Ablauf der Veranstaltung dar. Trotzdem werden die Leserinnen und Leser des Mannheimer Morgens unzutreffend informiert, wenn nicht gar getäuscht.

Unter anderem zitiert Frau Görlitz den Bürgermeister Michael Kessler:

„Die geplante Pfenning-Ansiedlung habe dazu geführt, „dass wir in Heddesheim nach langen Jahren wieder eine Bürgerinitiative haben“. Auch hier habe sich bürgerschaftliches Engagement gezeigt – „zeitlich und inhaltlich auf ein Thema begrenzt“. Kessler erinnerte an die kontroverse Diskussion und die Befürchtungen vieler vor mehr Lkw-Verkehr. „Durchaus selbstkritisch“ fügte er an: „Die umfassenden Informationen, die im Laufe des Jahres gegeben wurden, hätten zu Beginn des Verfahrens vielleicht dazu beigetragen, manche Überspitzung und Fehleinschätzung zu vermeiden.“

Das hat der Bürgermeister Michael Kessler tatsächlich so gesagt. Der unbedarfte Leser könnte nun schlussfolgern, dass der Bürgermeister ein selbstkritischer Mensch ist, der einen Fehler eingesteht.

Doch das ist falsch. Und damit wird die Berichterstattung unzureichend und wider besseres Wissen der Redakteurin Anja Görlitz propagandistisch.

  • Frau Görlitz ist intensiv mit dem Thema „Pfenning“ befasst. Sie weiß, dass der Bürgermeister sich lange weigerte, die IG neinzupfenning überhaupt zu einem Gespräch zu empfangen.
  • Sie weiß, dass der Bürgermeister noch nicht einmal den Namen „IG neinzupfenning“ bei der Neujahrsansprache genannt hat.
  • Sie weiß, dass der Bürgermeister bis heute nur die Informationen herausgibt, die er herausgeben muss.
  • Sie weiß, dass für 35.000 Euro eine Spin-doctor-Firma (Anm. d. Red.: „Spin“ heißt, der Sache einen Dreh geben und meint die professionelle Beeinflussung der öffentlichen Meinung) namens IFOK engagiert wurde, um die katastrophale Informationspolitik des Bürgermeisters zu reparieren.
  • Sie weiß, dass der Bürgermeister den Antrag der Grünen verneint hat, die IG neinzupfenning als Träger öffentlicher Belange anzuerkennen.
  • Sie weiß, dass sie jederzeit beim Bürgermeister anrufen kann, während sich der Bürgermeister bis heute einem Interview mit dem heddesheimblog verweigert.

Die Liste, was Frau Görlitz weiß, den Leserinnen und Lesern des Mannheimer Morgens aber vorenthält, lässt sich mühelos um viele weitere Punkte erweitern.

Vor allem die weggelassene Information manipuliert die Meinung.

Die Manipulation der öffentlichen Meinung geschieht häufig nicht nur durch Informationen, die verbreitet werden – im Gegenteil vielleicht sogar noch mehr durch Informationen, die nicht verbreitet werden. Denn das, was nicht berichtet wird, findet auch nicht statt.

Da Frau Görlitz über umfangreiches Wissen verfügt, dieses aber der Öffentlichkeit vorenthält, manipuliert sie diese. Durch diese Unterlassung betreibt sie nicht nur Gefälligkeitsjournalismus oder eine Hofberichterstattung. Nein, sie macht PR – im Sinne des Bürgermeisters und gegen das Interesse der öffentlichen Meinung – anständig informiert zu werden.

Frau Görlitz schreibt weiter:

„Deutliche Worte
Dass Gegner und Befürworter zu unterschiedlichen Bewertungen kommen, müsse „auch künftig möglich sein, ohne dass sich der Ort entzweit“, mahnte er und ließ deutliche Worte folgen: „Kein Verständnis habe ich, wenn den politisch Handelnden unterstellt wird, dass sie bewusst gegen das Wohl der Gemeinde verstoßen.“ Kessler schloss das Thema mit einem Appell: „Ich hoffe sehr, dass es uns gelingt, eventuell noch vorhandene Kränkungen zu überwinden und uns wieder auf eine unserer Stärken zu besinnen, und zwar das ausgeprägte Wir-Gefühl in unserem Gemeinwesen.“

Auch hier zeigt sich die Berichterstattung von Frau Görlitz verantwortungslos. Sie berichtet zwar zutreffend, was der Bürgermeister gesagt hat, ordnet aber auch diese Aussage nicht ein. Leser ohne Hintergrundwissen müssen annehmen, dass das, was der Bürgermeister sagt, wohl zutrifft, denn es sagt ja schließlich der Bürgermeister und es steht ja in der Zeitung.

Falsche Behauptungen werden durch propagandistische Berichterstattung „zur Wahrheit“.

Tatsache ist, dass niemand behauptet, dass die „politischen Handelnden bewusst gegen das Wohl der Gemeinde verstoßen“. Es wird lediglich in Frage gestellt, ob die geplante „Pfenning“-Ansiedlung dem Wohl der Gemeinde dient, wie die Befürworter behaupten. Die IG neinzupfenning schreibt in einem Flugblatt:
„Der Bürgermeister und verschiedene Gemeinderäte betonen immer wieder, dass die Pfenning-Ansiedlung unseren Wohlstand sichert. Im Umkehrschluss heißt das: Ohne Pfenning geht’s bergab, wir verlieren alle diese Vorzüge. Ist das richtig? Gibt es keine Alternativen? Ist Pfenning die Antwort auf unsere Zukunft? Was hier betrieben wird, ist eine Angstkampagne. Wir wollen diese Angst nicht. Sie vergiftet unsere Gemeinschaft.“

Tatsache ist auch, dass die Befürworter den Gegnern vorwerfen, diese würden gegen das Wohl der Gemeinde agieren. So schreibt die CDU am 23. April 2009:
„Würden wir, wie von der Initiative „Nein zu Pfenning“ gewünscht verfahren, würde sich Heddesheim rückwärts entwickeln. Das ist für Heddesheim keine Perspektive und nicht förderlich für das Gemeinwohl.“

Was das vom Bürgermeister geforderte „Wir-Gefühl“ angeht, so stellt Frau Görlitz nicht die Frage, wen der Bürgermeister mit „Wir“ meint: Nämlich sich und alle, die ihn unterstützen. Wäre er tatsächlich auch daran interessiert, die Kritiker des „Pfenning“-Projekts in dieses „Wir“ einzuschließen, so hätte er das jederzeit in den vergangenen Monaten aus eigenem Antrieb tun können und auf die Kritiker zugehen können. Das aber hat er niemals getan und bis heute auch nicht im Sinn. Somit ist sein „Appell“ ein Lippenbekenntnis – nichts weiter.

Im Gegenteil hätte ein Wort von ihm genügt und die IG neinzupfenning hätte die Bürger im Mitteilungsblatt über ihre Argumente informieren können. Der Bürgermeister schwieg.

Frau Görlitz ist entweder unbedarft oder sie desinformiert vorsätzlich.

Eine Aufgabe der Presse wird oft so beschrieben, dass sie die Machthaber kontrollieren und die Öffentlichkeit auf Missstände hinweisen soll. Dem kommt Frau Görlitz nicht nach. Sie macht das Gegenteil: Ob unbedarft oder vorsätzlich.

Frau Görlitz wird diesen Spuk mit Erlaubnis der Redaktionsleitung beim Mannheimer Morgen so lange treiben, bis es den Verlag schmerzt. Das würde es, wenn genug Leserinnen und Leser ihren Protest an die Redaktion richten und am besten zumindest auf Zeit ihr Abonnement kündigen.

Damit das nicht falsch verstanden wird: Auch die IG neinzupfenning ist von uns Journalisten kritisch zu betrachten, was das heddesheimblog selbstverständlich tut.

Das heddesheimblog hält es mit dem früheren Tagesthemen-Moderator Hajo Friedrichs: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazugehört.“

Vielleicht sollte Frau Görlitz mal darüber nachdenken, wenn sie das nächste Mal in einen Spiegel schaut. Die Frage lautet: Bin ich Journalistin oder ein Spin-doctor?

Siehe auch: „Übers Ziel hinaus geschossen oder Volltreffer? Warum das heddesheimblog den MM kritisiert“

Tipp der Redaktion:
Das Thema „Spin-doctor“ wurde wunderbar im Film „Wag the dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“ beschrieben. In den Hauptrollen Robert de Niro und Dustin Hoffmann.

Briefwahl – Rund 1200 Briefe zur Bürgerbefragung und 1700 zur Bundestagswahl eingegangen

Guten Tag!

Heddesheim, 26. September 2009. Es zeichnet sich eine hohe Beteiligung bei der Bundestagswahl und der Bürgerbefragung ab.

Im Rathaus sind bis heute Mittag, 12:00 Uhr, bereits fast 1.200 Briefe zur Bürgerbefragung und 1.700 Briefe zur Bundestagswahl 2009 eingegangen. Wahlamtsleiter Achim Weitz sagt: „Das deutet auf eine hohe Wahlbeteiligung hin.“

2005 lag die Wahlbeteiligung in Heddesheim bei über 80 Prozent. Gewinner des Wahlkreises 274 (Heddesheim) war die SPD mit 35,8 Prozent, dicht gefolgt von der CDU mit 34,9. Zugleich mussten beide Parteien Stimmen abgeben, die SPD fast vier Prozentpunkte, die CDU drei Prozentpunkte. Auch die Grünen hatten einen Prozentpunkt verloren und kamen auf 9,4 Prozent. Steigern konnte sich mit fast drei Prozentpunkten plus nur die FDP, die auf 11,2 Prozent gekommen war.

Link: Schaubild

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

7 überprüfbare Thesen über Themen, die nicht im Verkehrsgutachten stehen


Günther Heinisch ist neu gewählter Gemeinderat der Grünen. „Grün“ ist Günther Heinisch seit 1984. Im Zusammenhang mit der geplanten „Pfenning-Ansiedling“ hat sich Günther Heinisch insbesondere dem Verkehrsgutachten gewidmet. Seiner Meinung nach sind die Aussagen des Gutachtens ungenügend. Er vermutet einen Verkehrskollaps.

Gastbeitrag: Günther Heinisch

  1. Der Kreisverkehr Edekastraße – Am Bundesbahnhof ist mit nur 35 Metern Durchmesser zu gering bemessen für das, was er leisten soll.
  2. Bislang lagen Kreisverkehre mit 35 Meter Durchmesser am unteren Rand der empfohlen Maße für den außerörtlichen Einsatz. Seit 2006 sind die empfohlenen Maße für Kreisverkehre außerorts auf 45 Meter erweitert worden.
  3. Der Heddesheimer Kreisverkehr ist für ein Wohngebiet oder für Wohngebietsnähe ohne Schwerlastverkehr und nicht als Knotenpunkt zwischen einer Landesstraße und einem Gewerbegebiet ausgelegt.
  4. Bisher waren die Gewerbegebiete in Heddesheim kleinteilig entwickelt und so ist auch ihre Straßenstruktur angelegt. Ein in Zukunft ausgiebiger LKW-Begegnungsverkehr auf der zur Benzstraße führenden Daimlerstraße wird den Kreisel durch Rückstau zusätzlich belasten.
  5. Der Kreisverkehr als Verkehrsknotenpunkt steht nicht alleine in der Landschaft. Was er leisten kann, kann nur in Abhängigkeit von seiner Stellung im Straßennetz und seinem Standortbeziehungen beurteilt werden. Besonders die zu kurze Distanz zum Kreisel auf der Hirschberger Gemarkung ist kritisch.
  6. Bei einer beabsichtigten Mehrbelastung von durchschnittlich zunächst 600 und mehr täglichen LKW-Fahrten allein durch die Firma Pfenning – unabhängig von weiteren und anderen verkehrlichen Entwicklungen – werden sich schnell die Mängel des hier realisierten Kreisverkehres in seiner Beschaffenheit und Leistungsfähigkeit auftun.
  7. Das Verkehrsgutachten enthält besonders in der Betrachtung der „vernetzten Verkehre“ nachweisbare Mängel. Die Folge würde ein „voraussehbares Chaos“ sein, das zunächst durch eine deutliche Erweiterung des Kreisel angeblich zu lösen wäre. Danach würde festgestellt, dass der Abstand zu Hirschgberg aber nicht lösbar ist.

Was danach gedacht wird, darüber steht definitiv nichts in diesem Gutachten.

Was ist mit unseren Werten los?


Leserbrief: FM

Was ist los mit unseren Werten hier in Heddesheim?

Warum werden in unserem kleinen Ort die Messer gewetzt?

Auf der ei­nen Seite steht die Pro-Riege, die das „Hohe Lied“ der Champions anstimmen möchte. Auf der anderen Seite die Contra-Riege, die auch mit allen Mitteln die Ansiedlung der Firma Pfenning verhindern möchte.

Beide Parteien haben das Recht, ihre Meinungen und Vorschläge in der Öffentlich­keit zu vertreten.

Warum bedurfte es erst einer Interessengemeinschaft, um das Thema für die Bürger transparenter zu machen?

Transparenz, Offenheit, Information und Einbeziehung aller Bürgerinnen und Bürger in einen offenen demokratischen Prozess, mehr wünschen sich die Heddesheimer doch gar nicht.

Aber gerade dieses Thema hat wieder gezeigt, wie manche Menschen mit der „Werte­kultur“ umgehen. Ohne Rücksicht auf Verluste versuchen sie andere zu demontieren, mit zum Teil unverschämten Bemerkungen.

Es ist doch wichtig und legitim, dass jeder Bürger seine Meinung offen sa­gen kann und von Menschen, die eine andere Meinung haben, weder ange­klagt noch öffentlich demontiert wird.

Vor allem von Menschen, die hier in der Öffentlichkeit stehen, erwartet man das in einem besonderen Maße. Sie haben die Aufgabe, ihre Ämter zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger auszuführen, sonst verlieren sie ihre Glaubwürdigkeit.

Vielleicht hat uns dieses Thema auch gezeigt, wie wichtig es ist, offen, fair und respektvoll miteinander umzugehen.

Einen Anstoß haben die Kirchen mit einem Leserbrief gegeben. Aber der Inhalt hat viele doch nicht zum Nachdenken bewegt, sondern die Haltung von vielen ist noch starrer und einseitiger geworden.

Die Frage ist, warum es soweit gekommen ist: Warum haben Entscheidungs­trä­ger nicht früher reagiert, und haben versucht die Bürger im Vorfeld in einen öffentlichen Informationsprozess einzubeziehen

Dafür hätte sich eine Podiumsdiskussion des Bürgermeisters und der Fraktionsvorsitzen­den im Gemeinderat angeboten.

Die Einbeziehung der IFOK hätte sich erübrigt und die Situation wäre nicht so eskaliert.

Ich hoffe, dass die Entscheidungsträger für die Zukunft daraus gelernt ha­ben.

Anmerkung der Redaktion: Der Name des Leserbriefschreibes ist der Redaktion bekannt.

Jedem sein Süppchen?


Guten Tag!

Heddesheim, 15. September 2009

Die Nervosität steigt vor der kommenden Bürgerbefragung am 27. September 2009. Überall werden die Strippen gezogen – mit teils unfairen Mitteln. Auch hier auf dem heddesheimblog finden Manipulationsversuche von außen statt – direkt und indirekt.

Kommentar: Hardy Prothmann
Ich bin nun seit 1991 im journalistischen Geschäft – aber soviele absurde Dinge wie in den vergangenen Monaten habe ich noch nie erlebt. Ein Bürgermeister, der seine Bürger nur widerwillig und unvollständig informiert, am liebsten aber alles nicht-öffentlich verhandeln würde und seltsame Verträge schließt? Geschenkt. So etwas gibt es überall. Partei-Ortsvereine, die sich selbst in peinliche Situationen bringen? Alles schon da dagewesen. Seilschaften und Klüngel? Hat auch jeder schon mal gehört oder vielleicht erlebt.

Aber alles zusammen ist dann schon eher selten. Vor der Recherche zur geplanten „Pfenning“-Ansiedlung dachte ich, Heddesheim sei ein verschlafenes Dorf. Ein Dorf ist es, auch wenn das manchem nicht gefällt und er/sie es gerne eine bisschen größer hätte. Aber verschlafen ist Heddesheim wirklich gar nicht.

Der Bürgermeister arbeitet mit allen Tricks und Finten, die ihm einfallen, um die nachfragende und recherchierende Presse zu behindern. Drei von vier Partei-Ortsvereinen schwurbeln Woche für Woche irgendwelche Texte ins „Mitteilungsblatt“, die eigentlich nur die eigenen Begrenzungen verdeutlichen. Das Mitteilungsblatt wiederum ist nur eine dürftig produzierte Anzeigenpostille, aber dann doch wiederum plötzlich das Kampforgan als Teil der Seilschaft um die unverhohlen betriebene Einflussnahme auf die öffentliche Meinung.

Professionell bin ich von den Kollegen beim Mannheimer Morgen, der Rhein-Neckar-Zeitung, dem Viernheimer Tageblatt, dem Rhein-Neckar-Fernsehen und anderen zutiefst enttäuscht. Keine Recherche, kein eigener Ansatz für eigene Geschichte in dieser Auseinandersetzung um die geplante „Pfenning“-Ansiedlung findet statt. Wie Schreibpuppen notieren Sie alles, was die Befürworter ihnen in die Feder oder ins Mikrofon diktieren.

Einigen geht es um den eigenen Geldbeutel, um Macht und Einfluss –
die Zukunft der Gemeinde ist diesen Leuten egal

Angeblich gibt es ja Befürworter der geplanten „Pfenning“-Ansiedlung. Seltsam ist nur, dass man von denen kaum etwas liest oder hört. Und wenn, dann meistens als scharf gerittene Attacken, die auf Rechtsverletzungen keine Rücksichten nehmen.

Daneben gibt es aber jede Menge Personen, die heucheln, sie befänden sich in der Entscheidungsfindung. Dabei haben sie sich schon vor langem entschieden – für den eigenen Geldbeutel, Macht und Einfluss.

Nach außen lächelt man in die Kameras und tut, als könne man niemandem was. Im Hintergrund werden die Messer gewetzt und jeder noch so miese Trick probiert, um, wenn schon nicht zu überzeugen, dann doch der anderen Seite zu schaden.

Als ein Gegner ist dabei das heddesheimblog auserkoren worden. Warum? Weil es gewissen Akteuren ihre schamlose Niederträchtigkeit vor Augen führt. Weil es Fakten feststellt und sich weder auf die Ausflüchte einlässt, noch von Drohungen beeinflussen lässt.

In ihrer engstirnigen Kurzsichtigkeit haben diese Personen aber überlesen, was das heddesheimblog von Anfang an gefordert hat: Transparenz und die Beteiligung der Bürger. Die Redaktion wird die Entscheidung der Bürger anerkennen – was sonst? Gleichzeitig wird das heddesheimblog aber weiter kritisch berichten – egal, wie die Befragung ausgeht.

Die zunehmende Öffentlichkeit ist ein großer Erfolg

Erfolge kann diese erste kurze Arbeit schon einige vorweisen: Die Bürgerbefragung, die Offenlegung des „städtebaulichen Vertrags“, die nun wenigstens irgendwie stattfindende Information der Öffentlichkeit durch das Rathaus, ein kritisches Bewusstsein bei den Bürgern und eine aktive Diskussion um die Zukunft der Gemeinde und ihrer Bürgerinnen sind ein toller Erfolg – von dem alle in Heddesheim etwas haben. Auch wenn das einigen noch nicht klar ist.

Auch wenn Heddesheimer Gewerbetreibenden nahe gelegt wird, hier im heddesheimblog nicht zu werben, weil das vielleicht Nachteile für den Werbenden mit sich bringen könnte. Sie sehen: Hier wird ohne Handschuhe geboxt, indem Gewerbetreibende unter Druck gesetzt werden. Keine Sorge, wie immer kann die Redaktion auch diese Behauptung durch Fakten belegen.

Blinde Wut der Verantwortungslosen

Die blinde Wut, die dabei manche antreibt, führt dazu, dass sie immer mehr Fehler machen und ihre immer desolatere Lage nicht erkennen. Anstatt in den Spiegel zu schauen und zu überlegen, ob man sich noch leiden kann, wird durchgeladen. Ohne Sinn, ohne Verstand und ohne jegliches Verantwortungsgefühl für den Schaden, den man dabei anrichtet.

Auf der anderen Seite gibt es immer mehr Bürger, die vorher vielleicht keine „so richtige“ Meinung hatten, jetzt aber mehr und mehr ihre Meinung finden: Und die ist vor allem empört. Darüber, dass ihr Bürgermeister sie mit „völlig depperten“ Fragen befragt, darüber, dass von den Parteien CDU, SPD und FDP so gut wie nichts zu sehen ist. Darüber, dass selbst politisch unverdächtige Vereine wie der BdS durch die Vorsitzende Nicole Kemmet und ihre Agitation in ein schlechtes Licht geraten. Darüber, dass im Ort das Mittel der Diffamierung und üblen Nachrede bei besonders verbohrten Kleingeistern zum liebsten Kommunikationsmittel wird und man das Gefühl nicht los wird, dass es keinem der Befürworter wirklich um die Zukunft von Heddesheim geht, sondern jeder nur sein Süppchen kocht.

Das Sagen haben in einer Demokratie die Bürger

Ich freue mich besonders über all die Menschen, die sich ablehnend gegenüber diesem überschaubaren Kreis derer positionieren, die denken, sie hätten „das Sagen“. Das Sagen haben in einer Demokratie immer noch die Bürger und nicht einzelne Interessenvertreter.

Und die Bürger können am 27. September 2009 bei der Bürgerbefragung sagen, was sie wollen. Davor und danach haben die Bürger aber auch hier im heddesheimblog ihre Stimme. Ob in den Kommentaren, als Leserbriefschreiber, als Autorinnen von Gastbeiträgen oder als Gesprächspartner für die Redaktion.

Das heddesheimblog berichtet für die Bürger, nicht für die anderen, denen die Bürger nur die Macht geliehen haben.

Wie die Abstimmung ausgeht – ist eine gute Frage


Guten Tag!

Heddesheim, 10. September 2009. Wie gewohnt, guckt das heddesheimblog über den Tellerrand auf das, was die anderen machen. Der Mannheimer Morgen lässt über Pfenning beispielsweise abstimmen. Interessant ist, was das „Ergebnis“ aussagt.

Nach dem aktuellen Zwischenergebnis bei der Umfrage des Mannheimer Morgens ist die Frage der Pfenning-Ansiedlung abgelehnt. Damit es auch die SPD versteht: 55 Prozent Nein / 45 Prozent Ja sind ein klares Votum.

Das überrascht uns nicht. Auch bei unserer Umfrage „Ja oder Nein zu Pfenning“, gibt es mehr Gegner: 50 Prozent zu 47 Prozent. Drei Prozent stimmten für „Weiß nicht“.

Lässt sich daraus schließen, dass dies ein Trend ist?

Nein. Erstmal muss klar sein, dass diese Art von Umfragen manipulierbar sind. Teils werden sie „automatisch“, also ohne böse Absicht durch technische Gegebenheiten manipuliert, darüber hinaus kann man die Manipulation steuern.

Man muss zuerst feststellen: Beide Abstimmungen müssen mit Skepsis betrachtet werden. Es kann ebenso gut sein, dass interessierte Gegner die Zahlen „hochtreiben“, wie dass ein kleiner Haufen interessierter „Unterstützter“ eine Menge vorgibt, die nicht existiert.

Darüber hat das heddesheimblog schon aufgeklärt.

Schade ist, dass der Mannheimer Morgen das nicht tut. Er gibt in seiner „Abstimmung“ auch keine Information über die Zahl der „Stimmen“.

Egal. Wie geht sie aus? Die Bürgerbefragung?

Dazu muss man erst noch einmal darüber nachdenken, was bislang passiert ist:

  • In nicht-öffentlichen Gemeinderatssitzungen wurde die Ansiedlung „ausgehandelt“
  • Das Projekt wird der Öffentlichkeit bekannt gegeben
  • Die IG neinzupfenning bringt den Ort mit einem Flyer in Aufruhr – plötzlich gibt es Zweifel
  • Der Bürgermeister Michael Kessler „informiert“ die Bürger am 21. April
  • Kurz darauf schreibt der Bürgermeister ganze sechs Seiten Pro Pfenning – ohne einen einzigen Zweifel anzugeben!
  • Mit der Kommunalwahl 2009 ändert sich die „gewohnte“ Ordnung. Die Grünen gewinnen 100 Prozent dazu und sind mit sechs Sitzen jetzt zweitstärkste Fraktion. Mit Martin Kemmet, Michael Bowien und Hardy Prothmann sitzen drei „Überraschungskandidaten“ im Gemeinderat. Allen dreien hatte man wenig bis keine Chancen zugerechnet.
  • Die Diskussion um das Pfenning-Projekt zieht an.
  • So sehr, dass der Bürgermeister mit dem alten Gemeinderat die IFOK engagiert – vier „Dialog“-Gespräche für 35.000 Euro. Das sind 8.750 Euro pro „Dialog“. Die IFOK sagt, sie ist unabhängig.
  • Der Bürgermeister stellt die IFOK Ergebnisse auf der homepage, im Rathaus und per „Informationsschrift“ der Bevölkerung zur Verfügung.
  • Im Sommerloch gibt Bürgermeister Kessler Auskunft, die „Pfenning-Gruppe“ sei nur ein „Platzhalter“ gewesen, um die „plötzliche“ Präsens des Investors „Phoenix 2010 GbR“ zu erklären.
  • „Pfenning“ beginnt mit Tag der offenen Tür, Info-Prospekten und Anzeigen eine Kampagne – was erlaubt ist. Auch wenn die „Mittel“ ungleich verteilt sein dürften.
  • Am 16. September lädt der BUND ins Bürgerhaus zu einer Informationsveranstaltung ein, am 18. September lädt der Bürgermeister zur 4. IFOK-Veranstaltung ein.
  • Am 20. September 2009 richtet der BdS einen Tag der offenen Gewerbegebiete aus.
  • Am 27. September findet die Bürgerbefragung zur geplanten „Pfenning“-Ansiedlung statt. Gleichzeitig auch die Bundestagswahl 2009.
  • Wahrscheinlich wird davor auch der Heddesheimer Gemeinderat nochmals tagen. Und sehr sicher wird es eine „nicht-öffentliche“ Sitzung zum Thema geben.

Jetzt haben wir nachgedacht. Sind wir schlauer? Nicht wirklich. Der „gefühlte und wachsende“ Widerstand scheint größer als die Front der Befürworter. Alles deutet darauf hin.

Wem gilt der Widerstand? Der geplanten „Pfenning“-Ansiedlung? Ganz sicher. Aber es kommt etwas hinzu. Die zwei Suggestivfragen vor der „Entscheidungsfrage“, die nichts entscheidet, weil sie nicht verbindlich ist. Trotzdem wurden diese „zwei depperten“ Fragen gestellt.

Das ist den Bürgern sauer aufgestoßen. Das kann man – bei aller gebotenen Vorsicht – auch aus den Zahlen der MM-Abstimmung rauslesen: Fast ein Viertel ist gegen die Weiterentwicklung des Gewerbegebiets. 13 Prozent sind gegen eine Bemühung um Arbeits- und Ausbildungsplätze. Diese Zahlen überraschen nicht, sie zeigen, wie viele der Besucher aus „Prinzip“ alle Fragen mit Nein beantworten.

Das „Prinzip“ ist dabei Protest. Sicher gegen Pfenning, aber noch viel mehr gegen den Bürgermeister Michael Kessler und die „vertrauten“ Strukturen der „alten“ Gemeinderäte.

Pfenning übrigens macht das einzig richtige: Es verlässt sich auf gute Marketing-Berater, statt auf die Gemeinde. Pfenning gibt Gas, weil das die Gemeinde, respektive der Bürgermeister, nur in beschränktem Umfang tun kann – beispielsweise mit der „Information zur Bürgerbefragung“.

Die Stimmung ist für jeden Beobachter klar gegen die Ansiedlung. So wird sie auch aller Voraussicht nach entschieden. Die eigentliche Frage ist: Wie geht die Bürgerbefragung aus? Ist 55:45 ein klares Ergebnis oder erst 60:40 oder gar erst 70:30 oder nicht schon 25:75 (Nein- zu Ja-Stimmen)?

Keine der Parteien hat sich bislang dazu geäußert, obwohl sie darüber intern heftig nachdenken und diskutieren.

Was die Bundes- und Landeskollegen an Transparenz und Offenheit (auch wenn das vielleicht zum „Spiel“ gehört) vorleben, erreicht die meisten Ortsverbände nicht.

Deswegen ist es auch vollständig egal, ob die CDU und die FDP für Pfenning werben, die Grünen die Ablehnung empfehlen und die SPD nicht weiß, was sie will.

Die „Auffassungen der Gemeinderatsfraktionen“ wird tatsächlich nur wenige Heddesheimer Bürgerinnen und Bürger interessieren.

Sie werden nach ihrem Gefühl wählen, denn Sie selbst sind mehr oder weniger betroffen. Betroffenheit hilft oft zu einer guten Wahlbeteiligung.

Es ist übrigens auch erlaubt, nur bei der Bürgerbefragung seine Stimme abzugeben. Diese Info an alle Bundestagswahl-Muffel.

Und wenn Sie schon auf dem Weg sind, wählen Sie auch bei der Bundestagswahl 2009. Was Sie wollen. Es sind freie Wahlen.

Lesen Sie auch: Informationen zur Bürgerbefragung

Die Auffassungen der Gemeinderatsfraktionen


Guten Tag!

Heddesheim, 10. September 2009. Auch die Gemeinderatsfraktionen haben „Auffassungen“ zur geplanten Pfenning-Ansiedlung. Zumindest steht das so in der „Information zur Bürgerbefragung“.

Kommentar: Helle Sema

CDU-Fraktion (8 Mitglieder)

Die CDU verzichtet in ihrer Auffassung diesmal auf die gewohnte Angstkampagne, wirbt aber für die Pfenning-Ansiedlung. Dabei kombiniert sie die bekannten Sprechblasen: „Wohl der Gemeinde“, „wichtige Aufgabe“, „starker Wettbewerb“, „erhebliche Vorteile“, „Entwicklungsrisiko“, „Steuerzahlungen“, „Impulse“, „weitere positive Folgen“.

Nachdem Sie die Schlagworte gelesen haben, wissen Sie, was in dem Text steht.

Bündnis90/Die Grünen (6 Mitglieder)

Die Grünen empfehlen als einzige Fraktion die Ablehnung des Projekts. Mittlerweile würden „mehr Fragen als Antworten zu dem Projekt auftauchen“, „der zu erwartende Nutzen der Ansiedlung ist kaum prognostizierbar, die Nachteile (…) dagegen absehbar“. Tatsächlich bringen die Grünen mit der „Vision“, eine kleinteilige Ansiedlung zu fördern, die auch ökologische Aspekte berücksichtigt, eine Alternative ins Spiel.

Hoffentlich verwirrt das nicht die Leute.

Die SPD (5 Mitglieder)

Die SPD braucht Hilfe von jedem einzelnen Bürger. Das ist aber eine vage Hoffnung, wo sie doch bei der Gemeinderatswahl ordentlich Stimmen und sogar einen Sitz verloren hat. So viele Helfer hat die SPD im Moment nicht im Ort. Vielleicht hängt das auch an dem „Wir, die SPD-Gemeinderatsfraktion“. Bürgernah klingt das nicht. Schon gar nicht, wenn man „einen wesentlichen Anteil daran hat, diese Möglichkeit der politischen Willensbildung eröffnet zu haben“. Richtig ist, dass die SPD erst ziemlich viele Schwierigkeiten gemacht, selbst nichts erarbeitet hat ausser der Forderung nach mehr als einer Frage. Das Ergebnis kennen wir: „Völlig deppert“.

Die SPD: über die muss man am meisten schreiben, weil sie so arm dran ist. Sie schwingt sich zur basisdemokratisch gestimmten Partei hoch, wo sie doch vor kurzem noch ganz anderes geredet hat. Die Leute wissen das. Und wenn dann noch zu lesen ist: „Unentschlossenheit ist an dieser Stelle nicht gefragt“, fragt man sich, wenn die eigentlich meinen?

Die FDP (2 Mitglieder)

„Die FDP in Heddesheim beurteilt die Ansiedlung des Logistikunternehmens Pfenning in unserem Gewerbegebiet positiv.“ Na, das ist doch mal eine klare Ansage. Dann aber macht die FDP das, was die CDU diesmal nicht gemacht hat: Sie argumentiert die Angstkampagne. In Bezug auf Pfenning aber ist alles „positiv“.

Einen gravierenden Denkfehler hat die FDP in ihren Text eingebaut: „Der Standort ist damit gerade für ein Logistikunternehmen in besonderem Maße interessant.“ Das ist es nämlich nicht das, was die Menschen in Heddesheim zur Zeit wissen wollen.

Ende der offenen Recherche – Grüne geben Auskunft, Bürgermeister, CDU, SPD und FDP mauern


Guten Tag!

Heddesheim, 09. September 2009. Die Redaktion hat vierzehn Tage auf Antwort gewartet. Wir haben die Parteien und den Bürgermeister zur „Platzhalter„-Frage angeschrieben. Es folgen die Antworten.

Anwort Bündnis90/Die Grünen vom 28. August 2009
Bis Mai 2009 war nach unserer Kenntnis immer nur von der Pfenning- Gruppe, bzw. KMP-Holding (siehe Städtebaulicher Vertrag) als Investor die Rede. Eine Firmentochter sollte als Grundstückskäufer auftreten.

Am 20. Mai stand dann im MM von der Phoenix 2010 als Grundstückskäufer zu lesen. Im Klaus Schuhmann im Juni zugespielten Kaufvertragsformular wurde Phoenix als Vertragspartner genannt.

Klaus Schuhmann hat dann in der Sitzung vom 25. Juni u.a. die Frage gestellt, inwieweit der GR davon informiert war. (siehe Redebeitrag im Protokoll 07/09)

Der Platzhalterbegriff tauchte dann erst in der Juli-Sitzung im Zusammenhang mit dem Auftreten von RA Burmeister auf.

Den Fragenkatalog von Klaus Schuhmann hat der Bürgermeister mit Schreiben an unseren Fraktionssprecher inzwischen beantwortet.

Für die Fraktion von Bündnis 90/ Die GRÜNEN
Ulrich Kettner

Anwort: Bürgermeister Kessler vom 01. September 2009

„Ihre email vom 20.08.09″
Sehr geehrter Herr Prothmann, haben Sie bitte Verständnis, dass die zeitliche Beantwortung Ihrer Anfragen entsprechend der Priorisierung der anstehenden Arbeiten in der Gemeinde erfolgt und nicht nach ihrer immer sehr kurzfristigen Erwartungshaltung erfolgen kann.

Der Bericht im Mannheimer Morgen gibt zusammenfassend das wieder, was ich im Rahmen der Sitzung des Gemeinderats am 23.07.2009 als Antwort auf die Fragen von Herrn Schuhmann sehr umfangreich erläutert habe. Dabei wurde auch auf die in Ihren Fragen aufgeworfenen Sachverhalte eingegangen.

Sie haben als Gemeinderat dieser Sitzung beigewohnt und verfügen daher über alle Informationen.“

Nicht geantwortet haben die Fraktionen der CDU, der SPD und der FDP.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Einfache Fragen warten auf Antworten

Guten Tag!

Heddesheim, 26. August 2009. Der Mannheimer Morgen zitierte am 19. August 2009 den Bürgermeister Michael Kessler: „Damals war noch nicht abschließend klar, wer der handelnde Akteur sein wird.“ Handelnder Akteur steht für den Investor, für den Betreiber oder für wen auch immer. Es geht um die geplante Ansiedlung der „Pfenning-Gruppe“ in Heddesheim.

Von Hardy Prothmann

„Damals“ ist irgendwann zwischen Frühsommer 2008 und dem 04. Februar 2009. In diesen gut zehn Monaten wurde über die geplante Ansiedlung der „Pfenning-Gruppe“ im Heddesheimer Gewerbegebiet „Nördlich der Benzstraße“ verhandelt.

Am 04. Februar 2009 stand fest: „Pfenning“ will nach Heddesheim kommen. Bürgermeister Kessler wurde in der Presse zitiert: „Sie sehen einen zufriedenen Bürgermeister“.

Die Sache schien unter Dach und Fach. Doch dann formierte sich eine Interessengemeinschaft gegen die „Pfenning“-Ansiedlung und seitdem ist nichts mehr wie es war. Es gibt Streit im Ort, die politischen Verhältnisse im Gemeinderat haben sich eklatant verändert. Lange vor der „geplanten“ Pfenning-Ansiedlung geht es rund im Dorf.

Das hat Gründe: Nicht-öffentliche Sitzungen zuhauf, nicht-öffentliche Verträge und überhaupt sehr viel „Nicht-Öffentlichkeit“ begleiten die „geplante Ansiedlung“. Viele Heddesheimer Bürgerinnen und Bürger betrachten die Entwicklung abgeneigt, weil der Eindruck entsteht, hier werde gemauschelt.

Angeblich (so zumindest die etablierten Lokalmedien) sind nur „einige Bürger“ gegen die Ansiedlung. Die Frage, warum dann tausende Bürger bei der Kommunalwahl anders als erwartet gewählt haben, verdrängen die Medien, die frei von jeglicher Recherche berichten – und weder die deutliche Wahl noch die 1500 Unterzeichner gegen die Ansiedlung zur Kenntnis nehmen.

Nach und nach stellt sich heraus, dass das so „bedeutende“ Projekt erst bis zu 1000 Arbeitsplätze bringen soll und aktuell auf 500 geschrumpft ist.

Am 19. August 2009 lässt Bürgermeister Michael Kessler eine Bombe platzen, deren Explosion niemand gehört haben will. Weder er selbst, noch die politischen Parteien.

Herr Kessler wird im Mannheimer Morgen zitiert, das der Begriff „Pfenning-Gruppe“ nur ein „Platzhalter“ gewesen sei, da damals noch nicht abschließend klar war, wer der handelnde Akteur sein wird. Unabhängig davon hat sich auch die Phoenix GbR schriftlich der in dem Vertrag formulierten Absichtserklärung unterworfen.“

Was hat das zu bedeuten?

Die „Pfenning-Gruppe“ ist also ein „Platzhalter“. Platzhalter ist, wer einen Platz für einen anderen „hält“. Heißt das, dass gar nicht die „Pfenning-Gruppe“ kommt, sondern jemand anderes? Wer ist das? Die Phoenix 2010 GbR?. Wohl kaum, die investiert nur „steuersparend“, wie selbst der Pfenning-Geschäftsführer Uwe Nitzinger schon mehrfach zu Protokoll gegeben hat.

Wer also hält den Platz in einem unterschriebenen Vertrag, der von Bürgermeister Kessler als „Letter of intent“ bezeichnet wird, also als „Absichtserklärung“?.

Das ist absurd, wie es absurder nicht sein kann. Oder haben Sie schon mal einen Handy-Vertrag, einen Autokauf-Vertrag, einen Immobilien-Vertrag als „Absichtserklärung“ unterschrieben? Wohl kaum. Der normale Bürger unterschreibt Verträge und muss mit und für die Bedingungen einstehen, sofern sie nicht grob sittenwidrig sind.

Absichterklärungen, Platzhalter, Pfenning, Phoenix, wer auch immer, geben den Heddesheimern ein mulmiges Gefühl. Läuft da alles gesittet oder eher doch ungesittet ab?

Und der Bürgermeister? Was hat der zu sagen?

Der musste sich fragen lassen, ob er der 100-Millionen-Euro-Kessler werden will.

Herr Kessler hat diese Chance für sich gesehen und sieht sie immer noch. Gleichzeitig merkt er, dass er zu schnell begeistert war, zu schnell eine Entscheidung getroffen hat und dies auch von anderen verlangt hat.

Jetzt befindet er sich in einem Dilemma: Zieht er zurück, ist er ein Rückzieher, zieht er es durch, ist er ein Durchzieher. Beides sorgt nicht für Sympathien und für eine Wiederwahl. Er steht im Fokus der Debatte. Wie er es auch richtet, er wird sich beschädigen.

Selbst der Ausweg über eine Bürgerbefragung ist von ihm dilletantisch verhunzt worden. Sein Erfolg ist, dass er sich auf die Seite der Bürger gestellt hat und für eine Bürgerbefragung eingetreten ist. Sein Misserfolg ist, dass die Verwaltung, also er, suggestive Fragen dazu gestellt hat.

Und diese von ihm nur widerwillig gezeigte Geste an die Bürger werden diese nicht respektieren, weil er sich weiterhin bürgerfern zeigt- auch wenn er jeden Termin besucht.

Mit der IG neinzupfenning sprach er vor kurzem nur „nicht-öffentlich“, um einen Tag später dem Mannheimer Morgen in seinem Sinne Auskunft zu erteilen.

Der Bürgermeister ist in seiner starren Haltung nicht alleine. Das ist sein letzter Trost. Der innere Zirkel aus Funktionsträgern der Parteien, der Vereine, der Verwaltung und anderen stützt ihn.

Was sollen Sie auch sonst tun? An dem Ast sägen, auf dem alle sitzen?

Wohl kaum. Die Frage ist nur, ob es noch eine Säge braucht?

Vielleicht ist das Heddesheimer System schon so faul, dass die Äste von allein brechen.

Im Ort sollte man wissen, dass man einen hohlen Stamm am besten ausgräbt und neu pflanzt, damit der Ertrag stimmt.

Öffentliche Recherche

Guten Tag!

Heddesheim, 26. August 2009. Auch im Journalismus hält man sich an Regeln. Eine ist beispielsweise, dass man auch die andere Seite „hört“, also nachfragt. Das hat die Redaktion des heddesheimblogs getan.

heddesheimblog

Wir haben am 20. August 2009 folgende email an die Fraktionen der CDU, Bündnis90/Die Grünen, SPD und FDP geschickt:

„Der Bürgermeister wird im Mannheimer Morgen vom 19. August zitiert, der Begriff „Pfenning-Gruppe“ sei in der Diskussion um die mögliche Ansiedlung nur ein „Platzhalter“ gewesen, „da damals noch nicht abschließend klar war, wer der handelnde Akteur sein wird. Unabhängig davon hat sich auch die Phoenix GbR schriftlich der in dem Vertrag formulierten Absichtserklärung unterworfen.

Diese Aussage möchten wir  überprüfen:

  • Ist der Fraktion bekannt gewesen, dass „Pfenning-Gruppe“ nur ein Platzhalterbegriff sein sollte?
  • Seit wann weiß die Fraktion, dass die Phoenix 2010 der Investor ist?
  • Ist der Fraktion bekannt, dass die Phoenix 2010 schriftlich der Absichtserklärung zugestimmt hat?
  • Seit wann ist das bekannt?“

An Herrn Bürgermeister Kessler hatte die Redaktion folgende Fragen:

„Im Mannheimer Morgen vom 19. August werden Sie zitiert: „Die Pfenning-Gruppe stand zum Zeitpunkt der Diskussion des städtebaulichen Vertrags als Platzhalter, da damals noch nicht abschließend klar war, wer der handelnde Akteur sein wird. Unabhängig davon hat sich auch die Phoenix GbR schriftlich der in dem Vertrag formulierten Absichtserklärung unterworfen.

Wir möchten überprüfen, ob Sie korrekt zitiert worden sind.

  • Ist das so?
  • Wenn ja:
  • Seit wann wusste der Gemeinderat, dass „Pfenning-Gruppe“ nur als Platzhalter benutzt wird?
  • Ab wann wusste der Gemeinderat, dass die Phoenix 2010 GbR als Investor auftritt?
  • Warum wurde der Vertrag nicht mit dem Investor geschlossen?
  • Mit welchem Datum hat sich die Phoenix 2010 GbR dem städtebaulichen Vertrag „schriftlich unterworfen“
  • Ist dieses Schreiben dem Gemeinderat vorgelegt worden?
  • Ist dieses Schreiben dem Gemeinderat bekannt gegeben worden?
  • Hat das Schreiben aus Ihrer Sicht eine juristische Bedeutung?
  • Da auch der Begriff Phoenix 2010 GbR ein Platzhalter-Begriff ist: Welche Personen bilden Ihrer Kenntnis nach diese GbR?

Die Fragen erübrigen sich, wenn Sie falsch zitiert worden sind. Dann bitten wir um Übersendung des richtigen Zitats und einem Hinweis, wo Sie falsch zitiert worden sind.“

Weder der Bürgermeister noch eine der Parteien haben bis heute reagiert.

Es ist Ferienzeit – wird sicher als Argument angebracht werden.

Aber Ferien gehen zu Ende, Fragen bleiben und Antworten werden gesucht.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Die neuen „IG nein“: CDU und SPD

Guten Tag!

Der unten stehenden Kommentar wurde von der Redaktion am 21. August 2009 veröffentlicht. Der Kommentar kritisiert einen Artikel der CDU im Mitteilungsblatt der Gemeinde Heddesheim, Nr. 34, vom 20. August 2009, Seite 10.

Herr Dr. Lamers hat uns daraufhin am 22. August 2009 eine Richtigstellung geschickt (siehe unten auf dieser Seite). Weil wir nicht wussten, ob der Absender wirklich Herr Dr. Lamers war, haben wir mit einer Veröffentlichung gewartet.

Herr Dr. Lamers hat sich persönlich mit uns in Verbindung gesetzt und sich von dem Text aus dem Mitteilungsblatt distanziert: Nur die beiden Einladungen seien von ihm, den einleitenden Text darüber habe jemand anderes ohne seine Kenntnis und sein Einverständnis geschrieben.

Herr Dr. Lamers hat dies glaubhaft versichert. Die Redaktion des heddesheimblogs lässt den Kommentar von Hella Sema aus Dokumentationsgründen weiter veröffentlich – weist aber ausdrücklich daraufhin, dass Herr Dr. Lamers nicht der Verfasser des Textes ist, der im Kommentar scharf angegriffen wird.

Die Redaktion bedankt sich bei Herrn Dr. Lamers für seine überaus schnelle Reaktion.

Heddesheim, 24. August 2009
Redaktion heddesheimblog

Kommentar: Helle Sema

Guten Tag. Ich bin erholt und gut gebräunt aus dem Urlaub zurück und was passiert? Ich erbleiche angesichts der politischen Textereien im Mitteilungsblatt.

Da schreibt einer, der in den Bundestag gewählt worden ist, nur dummes Zeug: „Wenn die Mitbewerber im Bund, Land oder in der Gemeinde auf die CDU eindreschen, wissen Sie und wir, wir liegen richtig.“

Herr Lamers bewundert Herrn Edinger

Die Logik dahinter versteht kein normaler Mensch – naja, jedenfalls keiner, der nicht in der CDU ist. Und ich persönlich habe nicht verstanden, wie die CDU jetzt „richtig“ liegt: auf dem Bauch, auf dem Rücken oder auf der Seite? Beim Herrn Lamers bin ich mir sicher: der liegt auf dem Rücken.

Was wirklich erstaunt ist, dass Herr Edinger ein herausragender Politiker sein muss. Woher ich das weiß? Von Herr Lamers, äh, Dr. Karl A. Lamers MdB. Ich muss das noch begründen? Also gut. Wenn ein MdB den Namen eines MdG kennt und der noch aus einer anderen Partei ist, dann ist dieser MdG irgendwie geadelt worden, weil sich ein MdB tatsächlich auf die Ebene des MdG einlässt.

Und über den schreibt Herr Lamers: „Er will den großen Umfaller der Grünen fünf Wochen vor der Kommunalwahl kaschieren und bewundert die feste Haltung der CDU auch bei starkem Gegenwind, darf es aber nicht schreiben“, und jetzt kommts: „Bei solch massiven Entgleisungen hilft nur noch Ironie.“

Uff. War der letzte Satz oder alles vorher schon ironisch gemeint? Der Edinger darf „nichts schreiben“ und das ist eine „massive Entgleisung“? Oder eher diese Vorstellung: Herr Lamers steht mit dem Herrn Doll Hand in Hand vorn auf dem Bug der Titanic und die beiden zwinkern sich verliebt zu, wenn sie nicht voller Zuvertrauen nach vorne schauen?

Die CDU kopiert das IG-Modell und wird zur IG nein zu grün und rot

Den Rest des Textes weiter zu untersuchen, würde nur noch mehr grausige Details von logischen Fehlern und sprachlicher Folter ergeben, deswegen zur großen Linie:

Was ist falsch an diesem Text? Der ganze Ansatz. Dass es ein CDU-Abgeordneter im Namen der Partei nötig hat, auf die Grünen einzuhauen und die SPD sowieso und dann noch auf einen Gemeinderat -ist ein schwacher Start für einen politischen Text.

Ein guter Start wäre die Vorstellung dessen gewesen, wofür die CDU steht. Moment? Mache ich jetzt einen logischen Fehler – nein, mache ich nicht und deshalb korrigiere ich das „wäre“: Herr Lamers hat einen guten Text geschrieben, weil dieser Text für das steht, wofür Herr Lamers und die CDU stehen.

Damit zeigt die CDU endlich, dass sie es auch kann und wird zur zweiten IG Nein im Dorf: IG nein zu grün und rot.

Die SPD hat übrigens auch einen guten Text geschrieben.

Nähere Einzelheiten erspare ich mir hier in der Textanalyse, weil die SPD nur „dagegen“ ist – gegen CDU und FDP. Die SPD ist also die dritte IG nein im Dorf: Die IG nein zur CDU und FDP.

Die SPD ist für Pfenning und gegen Leiharbeit

Immerhin fordert die SPD über weite Strecken nichts wirklich Eigenes, bis auf:
„Für gute Arbeit kämpfen
Damit werden die Unterschiede deutlich, Frank-Walter Steinmeier steht für eine Politik, die für gute Arbeit, für den gesetzlichen Mindestlohn, für die Stärkung der Arbeitnehmerrechte kämpft.“
Das schreibt uns Carmen Urbauch, die stellvertretende Vorsitzende vom Ortsverein.

Wer es bis jetzt noch nicht verstanden hat, weiß jetzt: Die SPD ist überwiegend für Pfenning, weil es da gute Arbeit, einen gesetzlichen Mindestlohn und starke Arbeitnehmerrechte gibt. Dafür kämpft die SPD, anders als die CDU, die von der SPD geschimpft wird, weil sie für mehr „Leiharbeit“ ist.

Die IG neinzupfenning ist am Ende – außer sie erfindet sich neu


Guten Tag!

Heddesheim, 11. August 2009. Das Interview der IG neinzupfenning im MM von heute ist eine Kapitulationserklärung – außer, die IG erfindet sich neu und kann glaubhaft erklären, dass es ihr nicht nur um sich selbst geht.

Von Hardy Prothmann

Die IG neinzupfenning hat durch ihr außerordentliches Engagement zu Recht die Gemeinde und viele ihrer Bürger für das Thema der geplanten „Pfenning-Ansiedlung“ sensibilisiert.

Das ist ihr Verdienst.

Die IG neinzupfenning hat eine Wahlempfehlung ausgesprochen – und viele der Empfohlenen wurden gewählt. Gerade deswegen, auch deswegen oder gerade nicht deswegen – schwer zu entscheiden bei geheimen, allgemeinen und demokratischen Wahlen.

Und danach hat die IG gedacht, sie könnte die Empfohlenen für sich verpflichten.

Die IG unterliegt dabei einem Denkfehler.

Jeder einzelne Bürger, der wählt, auch auf eine Empfehlung hin, kalkuliert seine Vor- und Nachteile. Eine Empfehlung kann hilfreich sein – hier von großer Bedeutung – , entbindet aber nicht von den anderen Fragen, die auch wichtig sind.

Die Wahl hat  bei fast unveränderter Wahlbeteiligung die CDU massiv und die SPD deutlich abgestraft – deren Stimmen gingen an die Grünen.

Die IG neinzupfenning hat allerdings sehr früh sehr deutlich das Ergebnis der Wahl falsch gedeutet. Deren Sprecher denken, dass sie bei den Wahlgewinnern Einfluss haben.

Das aber ist nicht so. Die Grünen sind die absoluten Wahlgewinner. Sie haben zunächst dem Pfenning-Projekt „mit Bauchschmerzen“ zugestimmt. Die Schmerzen wurden richtig fiese – weil die Grünen damit rechnen mussten, massiv abgestraft zu werden.

Die Grünen haben den Ausweg über die (für sie früher sofort selbstverständliche) Basisdemokratie gefunden und diesem Weg haben sich SPD und FDP unter „Bauchschmerzen“ letztlich angeschlossen. Nur die CDU hat die Frage an die Bürger überwiegend abgelehnt.

Die IG neinzupfenning hingegen weiß nicht, was sie will.

Oder doch: Sie will anerkannt werden. Es geht um Eitelkeiten, nicht um die Sache.

Deswegen ist die IG, vornehmlich deren „Repräsentanten“ eigentlich nicht mehr tragbar.

Die IG neinzupfenning und deren „Repräsentanten“ dürfen sich einen großen Verdienst zuschreiben: Sie haben die Heddesheimer Öffentlichkeit, also die Bürger, für das „geplante Pfenning-Projekt“ sensibilisiert.

Was die IG nicht erreicht hat, ist die Bürger zu begeistern.

Die Bürger, zumindest die vielen (1400), die gegen Pfenning unterschrieben haben, wollen eine Wohngemeinde und keinen Logistikstandort.

Die IG will sich jetzt mit dem Bürgermeister und Pfenning treffen.

Warum?

Seit zwei Monaten hat die IG nichts, aber auch gar nichts Überzeugendes vorgebracht.

Worüber verhandelt die „IG“ in diesen anvisierten Gesprächen?

Über die Interessen der Heddesheimer?

Oder über eigene?

Transparenz funktioniert  in alle Richtungen.

Die IG neinzupfenning ist genauso wie der Bürgermeister Kessler, gewisse Gemeinderäte und die „Unternehmensgruppe Pfenning“ bis heute eine Antwort schuldig.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

+++Verschlusssache VII+++


Satire

Bürgermeister K.
Ratlosplatz
Pfenningheim

An
die treuen stellvertretenden Bürgermeisterinnen
und die treuen Gemeinderäte 08. August 2009

+++Verschlusssache+++ Nicht für die Öffentlichkeit / Status: +++GEHEIM+++
Az: 08/15-VII, +++Verschlusssache+++

Betreff: IG neinzuprothmann

Liebe Mitstreiterinnen,

es gibt positive, aber auch negative Nachrichten. Und grundsätzliche.

Zunächst die positiven: Das Netz zieht sich enger um den Wortverdreher.

Die Geistlichen sind auf Linie gebracht und berufen sich aufs Schweigegelübde – von dieser Seite brauchen wir deshalb keine Probleme zu erwarten – denn schließlich wollen die was von uns. Einem armen Mann kann man zwar nicht in die Tasche greifen, aber ein bisschen was für die Kollekte lenkt den Glauben besser als alles andere. Dank an R.H. und J.D.

Auch dem Rest sollte jetzt klar sein, dass wir keinen vergessen, der mal was mit dem Schmierfink zu tun hatte.

Damit ist das Projekt IG neinzuprothmann erfolgreich angelaufen.

Jetzt die negativen:
Der Systemfehler hat Zahlen veröffentlicht, die uns gar nicht gefallen. Wie macht der das? Hat der einen IM im Rathaus oder sonstwo? Der Verräter muss gefasst und bestraft werden.

Und nachdem wir die IG neinzupfenning gekonnt ins Abseits manövriert haben, zieht dieser charakterlose Schreiberling auch noch mit und kritisiert die auch.

Das macht unseren Vorteil nicht zunichte, aber ich traue der Situation nicht. Was kommt als nächstes? Was hat er vor? Der W.G. und der J.H. haben versucht, das rauszufinden, aber der Kerl redet ständig nur über Transparenz, Öffentlichkeit, Aufklärung, Mitbestimmung und so ein Zeug. Das ist mir äußerst suspekt.

Und dass die Leute jetzt denken, dass die I.K. nur im GR sitzt, weil… ist auch nicht sehr gut gelaufen.

Jetzt zum Grundsätzlichen:

Die Abstimmung zur Bürgerbefragung ist ganz in unserem Sinne verlaufen. Ich bin aus der Schusslinie, weil jetzt alle Bürger wissen, dass ich für sie da bin – und was gut ist für mich, ist gut für uns alle, also die für mich sind – wie ihre alle wisst.

Der M.K. hat die Feigenblatt-Funktion gut erfüllt. Der Grünschnabel hat noch nicht kapiert, dass er sich in unserem Sinne verhalten hat. J.D.: Weiter so. Damit hat jeder kapiert, dass die Christlichen die einzige basisdemokratische Partei sind. Du, mein lieber J.D., bist die Basis und ich die Demokratie und der Rest ist die Partei.

W.G., ich bin zufrieden mit Dir. Mach weiter so, uns Respekt zu verschaffen, ist schließlich die Basis für alles. Herzlichen Dank dafür.

R.L.: Dass Du mir noch was schuldest, spielt keine Rolle. Mach einfach weiter. Steter Tropfen höhlt den Stein. Das weist Du selbst am Besten.

Stolz bin ich auf unsere drei Fraue, die halten schön den Mund und folgen auf mein Wort. Wobei: die Ines sieht in letzter Zeit ein wenig blass aus. F.H. ist da alles in Ordnung? Die wird uns doch nicht nervös werden?

Leider ist uns die A.G. ausgefallen – die isst einfach zu wenig. Kein Wunder, bei dem, was der Schmierfink ihr zumutet, kann einem schon der Appetit vergehen.

Für ein einig Pfenningheim

Ihr Bürgermeister K.

Lesen Sie auch: Verschlusssache VI

Von Äpfeln und Birnen


Der Mannheimer Morgen hat am 05. August 2009 einen Kommentar über die Entscheidung des Heddesheimer Gemeinderats über eine Bürgerbefragung veröffentlicht.

Kommentar: Helle Sema

Frau Görlitz! Zuallererst muss ich Ihnen meinen tief empfunden Respekt zollen. Ihr Kommentar hat die vollständig absurde Entscheidung über einen „Fragenkatalog“ für eine Bürgerbefragung auf den Punkt gebracht.

Während ich mich darüber freue, dass Sie das aufschreiben, was sicher viele so denken, mache ich mir aber Sorgen: Wird das Konsequenzen für Sie haben? Hoffentlich nicht.

Denn das wäre sehr bedauerlich. Trotzdem hat die Vergangenheit die Erfahrung gebracht, dass so deutliche Worte auch deutliche Reaktionen hervorrufen.

Sie haben das aber geschickt formuliert, weil Sie niemanden direkt nennen. Manchmal sollte man das aber, denn sonst sind nicht nur Ross und Reiter beleidigt, sondern die ganze Herde.

Ich erläutere Ihnen das. Sie schreiben: „Und weil das (die ersten beiden Fragen „lenken“, wie Sie schreiben, in Richtung Befürwortung) so durchschaubar ist, grenzt es an Veräppelung der Bürger.“

Doch wer veräppelt – das ist doch die Recherchefrage!

Die Verwaltung? Die hat, scheint es, diese „lachhaften“ Fragen entworfen. Den Bürgermeister aber implizit (oder heißt es immanent?) einen „Veräppler“ zu nennen, ist ein starkes Stück, das hat sich noch nicht mal der Prothmann getraut.

Die SPD? Die wollte den Fragenkatalog und hat die „lenkenden“ Fragen verteidigt. Hier sind also alle als Veräppler verdächtig.

Die CDU? Nein, unverdächtig in diesem Fall. Die hat den Antrag schließlich entrüstet abgewiesen (obwohl Frage 1 und 2 eigentlich aus ihrem Wahlprogramm sind), obwohl die Christlichen ja auch gerne veräppeln, aber doch systembedingt ihre Schamgrenzen haben.

Außer bis auf den jungen neuen, der war für die Befragung und ist damit potentiell ein noch größerer Veräppler als alle standhaften CDUler, die wissen, was gut und richtig ist und uns alle dolle voranbringt.
Und der, der nie was sagt, hat sich enthalten. Das war eigentlich der konsequenteste.

Die FDP? Die hat sich geduckt und ist praktisch umgefallen. War ja auch doof, denn in der Frage war die FDP gar nicht mehr so frei, wie sie das gerne hätte. Die andere Hälfte hätte sicherlich einen guten Rat gehabt, durfte aber nicht am Ratstisch sitzen, weil sie befangen ist – von was auch immer.

Und die Grünen? Die essen gerne Äpfel, weil die so öko sind. Aber sind die nicht auch Veräppler? Hätten die sich nicht wehren müssen gegen die, wie Sie schreiben „lachhaften“ Fragen? Ich habe keinen von denen Lachen sehen, irgendwie guckten die alle ernst.

Und der Freie? Ich habs genau gesehen. Der hat den drei Fragen auch zugestimmt. Später wollte der die Frage drei am Anfang haben, aber vorher hat er den drei Fragen zugestimmt. Der lernt halt schnell, wie es geht, mit dem Geben und Nehmen.

Irgendwie ist das ein einziger Äppelmost – und der gärt vor sich hin.

Ihre Fragen sind brillant, weil es so kommen wird. Die Gemeinde wird Schaden nehmen, wenn die Veräppler weiterhin denken, dass sie vor sich hinfaulen können, wie sie wollen.

Und zu lachen, liebe Frau Görlitz, hat dann aber leider niemand mehr.

Aber das kriegen die Veräppler bis heute nicht in ihre Birnen.