Heddesheim, 16. Mai 2013. (red/aw) Die Vorhaben der Gemeinde Heddesheim, dass Gebiet zwischen Schul- und Unterdorfstraße mit einem Bebauungsplan sowie einer Veränderungssperre zu versehen, ist eingestellt. Nach Analysen der konkreten Entwicklungsmöglichkeiten wurde sowohl das Bebauungsplanverfahren als auch die in diesem Zusammenhang ausgesprochene Veränderungssperre aufgehoben. Mit der Aufstellung des Bebauungsplans und dem Erlass der Veränderungssperre verfolgte die Gemeinde das Ziel, das zentral im Ortskern gelegene Areal einer geordneten städtebaulichen Entwicklung zuzuführen. Dieses Ziel wurde nicht erreicht. [Weiterlesen…]
Gebiet Schul- und Unterdorfstraße: Planung und Sperre eingestellt
Baugebiet „Östlich der Schaafeckstraße“ offiziell übergeben

Neues Baugebiet in der Johannes-Lehmann-Straße. Bild: hp
Heddesheim, 15. November 2009. Das Baugebiet „Östlich der Schaafeckstraße wurde am Samstag offiziell übergeben. Auf dem 0,7 Hektar großen Gelände können bis zu achtzehn Wohneinheiten enstehen.
Am Samstag, den 14. November 2009, hat Bürgermeister Michael Kessler die „Eigentümer, angrenzende Eigentümer, Gemeinderäte und Besucher“ zur offiziellen Übergabe des Sanierungsgebiets „Östlich der Schaafeckstraße, das nunmehr Baugebiet ist, begrüßt: „Wir haben hier ein kleines, aber feines künftiges Wohngebiet mit 0,7 Hektar (7000 qm, d. Red.). Das ist Platz genug für achtzehn neue Wohneinheiten.“
An der rückwärtigen Kante sollen Doppelhäuser entstehen. Weiter seien Einzelhäuser und eine „Reihenhaussituation“ geplant. Ein Verbindungsweg führt zum Edeka-Markt und schließt das Gebiet somit an die Ortsmitte an. Durch das Entgegenkommen eines Eigentümers wurde ein zweiter Verbindungsweg geschaffen, der zum Kindergarten an der Werderstrasse führt – was neben der ruhigen Lage die Attraktivität des Gebiets für junge Familien sicherlich steigert.
Die neue „Johannes-Lehmann-Straße“ ist nach dem früheren Bürgermeister und ersten Ehrenbürger Heddesheims, Johannes Lehmann, benannt. Die Straße ist eine Sackgasse und kann von der Werderstraße aus erreicht werden.
Das Baugebiet war zuvor im Laufe der Woche bereits ohne Mängel abgenommen worden. Eine besondere Herausforderung sei die Grundstückssituation gewesen. Es sei einfacher, auf der grünen Wiese zu planen als in einem bestehenden Gebiet. Jeder Eigentümer habe seine individuellen Wünsche gehabt, so der Bürgermeister. Die Grundstücksgrößen seinen nicht verändert worden und beliefen sich auf Größen von 160 bis 382 Quadratmeter. Über die Maßnahme wurde seit 2003 diskutiert – ab Juni 2009 wurden Scheunen und andere Gebäude abgerissen und das Gebiet erschlossen und gestaltet.
Bislang hat allerdings noch keiner der elf Grundstückseigentümer einen Bauplatz verkauft. Die Sanierung wurde mit Mitteln des Bundes und des Landes finanziert, sowie der Kommune, die rund 200.000 Euro zugeschossen hat.
Die Kosten von rund 680.000 € setzen sich zusammen aus den Kosten für den Abbruch und die Freilegung der Grundstücke, den Erschließungskosten für Straßenbau, die Kosten für die Wasserversorgung sowie für die Abwasserbeseitigung, der Verfahrenskosten der Umlegung und der Planungskosten.
Im Rahmen des komplexen Umlegungsverfahrens (Wertumlegung) haben sich die Eigentümer an den Bodenwertsteigerungen für die neuen Bauplätze finanziell beteiligt, abhängig von der Größe und dem Wert der eingeworfenen Grundstücke und der zugeteilten Bauplätze. Dieser Anteil der Eigentümer liegt bei rd. 365.000 €, wovon wiederum die in der Sanierung üblichen 60 Prozent an das Land zurückfliessen (rd. 219.000 €). Der Gemeinde verbleichen somit rund 150.000 € von den Eigentümern. Da das Baugebiet im Sanierungsgebiet „Ortskern II“ liegt, erhält die Gemeinde hier Finanzhilfen aus dem SEP-Programm (Bund/Land) in einer Höhe von rund 320.000 €. Der Anteil der Finanzhilfe liegt im Regelfall bei 60 Prozent der förderfähigen Aufwendungen.
Bei Kosten von 680.000 € abzüglich dem Anteil der Eigentümer von 150.000 € sowie 320.000 € Finanzhilfen übernahm die Gemeinde rund 200.000 €.
Die neuesten Baugebiete in Heddesheim wurden über einen Erschließungsträger entwickelt, der die anfallenden Kosten für die Erschließung des Gebietes komplett auf die beteiligten Eigentümer umlegt. Dies war hier nicht der Fall, da im Sanierungsgebiet auch ein öffentlicher Zweck verfolgt wird (Sanierungsziele unter anderem: Abbruch nicht mehr erhaltenswerter Bausubstanz mit maßstabsgerechte Neubebauung; standortgerechte Nutzung von Grundstücken und Gebäuden), wie die Gemeinde auf Anfrage mitteilte.
Der Bürgermeister, Vertreter aus allen Fraktionen sowie der beteiligten Firmen zerschnitten symbolisch das rote Band vor mehr als 60 Besuchern. Im Anschluss stand ein Umtrunk mit Vesper auf dem Programm.
Text und Fotos: Horst Pölitz
[nggallery id=49]
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
NEIN zur Vernichtung von 20 ha Ackerfläche – NEIN ZU PFENNING!
Gastbeitrag: Eva Martin-Schneider
Als Nicht-Heddesheimerin habe ich meine Zuneigung zu dieser Gemeinde hart erkämpfen müssen. Heddesheim ist im Gegensatz zu den malerischen Bergstrassen- Dörfern keine Perle.
Hochhäuser „zieren“ von weitem das Dorfbild. Der Dorfkern wird von zwei verkehrsträchtigen Strassen zerschnitten, rechts und links parken die Autos auf den eh schon viel zu schmalen Gehwegen, und es gibt kein gemütliches, ruhiges Plätzchen im Herzen der Gemeinde für einen kleinen Plausch nebenbei.
Städtebauliche Grausamkeit
Somit ist das Gebiet im Umfeld des Badesees mit seinen vielen Fahrrad- und Spazierwegen der einzige Bereich, der nicht nur „uns“ Heddesheimern zur Naherholung dient. Der Blick auf die Bergstraße mit ihren vielen Burgen ist freilich eine Besonderheit, die es absolut zu bewahren gilt! Für Radfahrer ist es ein Paradies.
Die von Bürgermeister Kessler und den Gemeinderäten geplante Bebauung „Firma Pfenning“ mit einer Gesamtfläche von 20 ha – einer Gebäudegesamtlänge von ca. 800 m (man stelle sich das mal vor – beinahe 1 Kilometer) und einer Hallenhöhe von 20 m, sprengen jegliche Vorstellung einer organischen Siedlungsstruktur. Wer genehmigt solch eine städtebauliche Grausamkeit?
Wie blind sind wir?
Das Pfenning-Vorhaben entwertet mit einem Schlag das Gewerbegebiet, das mit seinen Wohnhäusern und Gärten einen lebendigen Charakter hat.
Höher, weiter, schneller besser, größer … Die Finanzkrise und der Klimawandel sollten uns anderes lehren! Wie taub und blind sind wir?
Arbeitsplätze sollten durch Unterstützung und Ansiedlung mittelständischer Unternehmen geschaffen werden anstatt „Saurier- Konzernen“, die morgen vielleicht schon insolvent sind, Raum zu geben und eine Produktionswüste hinterlassen.
Erhalten statt Vernichten von Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen.
Grenzwertiger Verkehr
Offenhalten von Flächen für die Grundwasserbildung! Schaffen eines lebenswerten Ortskerns statt Erhöhen des jetzt schon grenzwertigen Verkehrs mit seinem Lärm und Gestank.
„Pfenning“ darf nicht gebaut werden!
Ich will, dass die Kinder tatsächlich zu Fuß zur Schule gehen können statt des teuren Spruchbanners über der Schulstraße, auf dem zu lesen ist: „Zu Fuß zur Schule“
Über die Autobahn oder doch durch Heddesheim?
Die Firma pfenning logistics argumentierte auf der Bürgerversammlung als auch in späteren Zitaten im Mannheimer Morgen, dass die Navigationsgeräte die Fahrer beispielsweise über die Autobahn nach Mannheim führen würden.
Diese pauschale Aussage ist falsch.
Hierzu zwei Bilder:
Beide Bilder zeigen die Wegstrecke Daimlerstraße, Heddesheim nach Hanns-Martin-Schleyer-Straße, Mannheim (Daimler Evobus).

Google-Maps schlägt den Weg über Heddesheim vor. Bild:pro

Der Medion Navigator schlägt ebenfalls den Weg über Heddesheim vor.
Es kommt im Detail darauf an, wie das Navigationsgerät eingestellt ist. Die meisten Navigationsgeräte sind für PKW programmiert. Dabei kann man häufig zwischen schnellster Route, kürzester Route und dynamischer Route wählen.
Am Standort Benzstraße/Daimlerstraße im Gewerbegebiet Heddesheim zeigt das Navigationsgerät tatsächlich bei der Wahl der schnellsten Route den Weg über die Autobahnzufahrt Hirschberg über die A6 nach Mannheim. Entfernung: 20 km, Zeit: 19 Minuten.
Bei Stau wird umgeleitet
Stellt man aber kürzeste Route ein, wählt das Gerät den Weg durch Heddesheim. Entfernung 14 km, Zeit: 20 Minuten. Das bedeutet eine um ein Drittel kürzere Wegstrecke bei nur einer Minute Differenz. In Stoßzeiten dürfte die Minute Differenz über die Autobahn tatsächlich nicht mehr gelten, sondern die Zeit verlängern. Sofern Stau oder zähfließender Verkehr vorliegt, schlägt das Navigationsgerät (je nach Modell und Kartenmaterial) gleich die alternative Route über Heddesheim vor. Ebenso, wenn das Gerät Mautstellen berücksichtigen kann und der Fahrer zuvor eingegeben hat, die Mautstraßen zu umfahren.
pro
Neue Kommentare