Sonntag, 26. März 2023

Wie die Gemeinde Heddesheim ihre BürgerInnen „informiert“

Guten Tag

Heddesheim, 23. September 2010. (red) Am 27. Juli 2010 haben wir die Gemeinde Heddesheim gebeten, unser Angebot auf der homepage der Gemeinde zu verlinken. Unsere Anfrage wurde weder umgesetzt noch beantwortet.

Von Hardy Prothmann

Die Gemeinde Heddesheim verweist auf Ihrer homepage auf regionale Medien: „Nachrichten, Interessantes und Berichtenswertes aus der näheren Region“.

Am 27. Juli 2010, also vor knapp zwei Monaten, haben wir die Gemeinde angeschrieben und darum gebeten, dort ebenfalls verlinkt zu werden. Nicht, weil wir uns davon einen „geschäftlichen Vorteil“ versprechen, denn wir gehen davon aus, dass diese Seite, die selbst keine Nachrichten enthält, vermutlich nicht sehr häufig angeklickt wird.

regionales

Nachrichten, Interessantes und Berichtenswertes aus Mannheim, St. Leon-Rot, Weinheim - nur ja nicht aus Heddesheim, wird auf der homepage der Gemeinde verlinkt.

Wir haben dies eher aus formalen Gründen getan. Die Seite listet Medien der Region auf. Ganz besonders wird dabei das Unternehmen Nussbaum Medien hervorgehoben. Das ist der Verlag aus St. Leon-Rot, der das Mitteilungsblatt verlegt.

Wir sind im Gegensatz zu allen anderen Medien in Heddesheim angesiedelt und gingen davon aus, dass die Gemeinde Heddesheim dieses einzigartige Informationsangebot aus Heddesheim für Heddesheim sicherlich gerne den Heddesheimer BürgerInnen empfiehlt.

Leider scheinen wir hier falsch zu denken. Unser Schreiben wurde weder beantwortet, noch wurde unserer Bitte entsprochen.

Vermutlich hat der Verwaltungschef Michael Kessler kein Interesse daran, lokales Angebote zu fördern. Da sind ihm Betriebe aus St. Leon-Rot, aus Mannheim, aus Weinheim und anderen Standorten näher – immerhin kann er sich hier darauf verlassen, dass diese Medienbetriebe brav seine Sicht der Dinge wiedergeben.

Für teure Steuergelder wird gerade an einer neuen homepage der Gemeinde Heddesheim gearbeitet. Ob bei dieser Haltung des Chefs der Gemeindeverwaltung eine sinnvolle Investition herauskommt, darf bezweifelt werden.

Verlinkungen gehören zum guten Ton und sind eine Selbstverständlichkeit im Netz. Wir werden weiter auf die homepage der Gemeinde und auf Angebote anderer Medien verlinken, weil das für uns dazu gehört und ganz klar im Sinne der Transparenz passiert.

Herr Kessler und sein Online-Verantwortlicher Florian Schmid können weiter versuchen, uns totzuschweigen und so tun, als würde das heddesheimblog nicht „Nachrichten, Interessantes und Berichtenswertes“ Tag für Tag veröffentlichen.

Da das heddesheimblog aber zu den bekanntesten lokalen Medien in Deutschland gehört, sind diese Herren aber auch für den enormen Image-Schaden verantwortlich, den sie „ihrer“ Gemeinde antun.

Aus welchen Gründen auch immer.

Liste der Heddesheimer Feinde der Pressefreiheit

Guten Tag!

Heddesheim, 11. Juni 2010. Die pressefeindliche Haltung einiger Personen in Heddesheim wird durch die Redaktion immer wieder thematisiert. Da mittlerweile eine stattliche Anzahl eines solchen Verhaltens dokumentiert wurde, veröffentlichen wir eine Liste.

Sie behindern die Presse, sie schüchtern ein, sie verweigern Auskünfte, sie unterdrücken Informationen, sie werden handgreiflich. Die in der nachfolgend aufgeführten Personen in unserer Liste zeigen im ersten Jahr des Bestehens des heddesheimblogs allesamt aus unterschiedlichen Gründen durch unterschiedliche Handlungen ein pressefeindliches Verhalten.

Wir halten die Liste alphabetisch nach Nachname geordnet. Bei Bedarf wird die Liste fortgeführt oder korrigiert.

Sofern wir berichtet haben, sind die Namen auf einzelnen Berichte verlinkt – über die Suche nach den Personennamen können weitere Berichte gefunden werden.

Brechtel, Willi, Ehemann der 1. Stellvertretenden Bürgermeisterin Ursula Brechtel: Tätlicher Übergriff auf den verantwortlichen Redakteur Hardy Prothmann. Versuchte den Journalisten am Fotografieren zu hindern.

Doll, Ewald, TG-Vereinsvorsitzender: Herr Doll ist den verantwortlichen Redakteur Hardy Prothmann körperlich angegangen und hat unserem Mitarbeiter Horst Pölitz bei der vergangenen Jahreshauptversammlung die Tür gewiesen. Der MM durfte an der Veranstaltung teilnehmen.

Doll, Dr. Joseph, CDU-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat: Der Bruder von Ewald Doll verweigert als Fraktionsvorsitzender jede Anfrage durch unsere Redaktion. Im Mitteilungsblatt der Gemeinde schreibt Herr Doll merkwürdige Dinge zusammen und wirft uns eine fehlerhafte Berichterstattung vor – allerdings ohne Belege.

Gaber, Joachim, Apotheker: Wählt die Presse aus, die er bevorzugt. Unsere Anfrage auf Berichterstattung zu einer Spendenaktion wies er ohne Grund zurück – vielleicht auch, weil wir thematisiert haben, wie vordergründig Gemeinnützigkeit dargestellt, tatsächlich aber eigennützige PR gemacht wurde.

Görlitz, Anja, MM-Redakteurin: Obwohl der Journalistin die massiven Beschränkungen bekannt sind, hat sie diese niemals in einem Artikel beschrieben. Stattdessen bietet die Journalistin eine Berichterstattung ohne eine erkennbare kritische Haltung.

Junghans, Gudrun, Schulrektorin: Trotz der Bitte um Einladungen zu Schulveranstaltungen, wichtigen oder interessanten Terminen, unterbleibt das bis heute. Auch das Angebot, in der Schule Unterrichtseinheiten abzuhalten, um den Grundschülern Medienkompetenz aus Sicht eines Journalisten beizubringen, wurde nicht angenommen.

Hasselbring, Frank, FDP-Fraktionsvorsitzender: Verweigert jedes Gespräch und zeigt sich damit alles andere als „liberal“.

Hege, Rainer, CDU-Ortsvereinsvorsitzender: Verweigert jedes Gespräch und ist damit auf „Parteilinie“.

Kemmet, Nicole, Vorsitzende des BdS Heddesheim: Frau Kemmt hat als anonyme Kommentatorin versucht, negativen Einfluss auf unsere Berichterstattung auszuüben. Von Seiten des BdS gibt es genau keine Informationen oder Einladungen an die Redaktion.

Kessler, Michael, Bürgermeister: Verweigert sich jedem Gespräch. Der gesetzlich bestimmte Auskunftsanspruch wird auf ein Mindestmaß beschränkt. Anfragen können durch das heddesheimblog ausschließlich an die email-Adresse gemeinde@heddesheim.de gerichtet werden. Mitarbeitern der Gemeinde wurde verboten, mit uns zu reden.

Lang, Reiner, SPD-Gemeinderat: Bedrohte den verantwortlichen Redakteur Hardy Prothmann.

Merx, Jürgen, SPD-Fraktionsvorsitzender: Verweigert der Redaktion jegliche Auskunft und wirft uns „verbale Gewalt“ vor.

Nussbaum-Medien, Anzeigenverlag: Der Verlag bringt das Mitteilungsblatt heraus. Dort wurden nachweislich Anzeigen von Gegnern des Pfenning-Projekts unterdrückt, während Pfenning werben darf. Auch der Versuch einer Gegendarstellung wurde über das Stuttgarter Anwaltsbüro des Verlags im Auftrag von Bürgermeister Kessler verhindert.

Rafflewski, Dierk, evangelischer Pfarrer: Trotz mehrfacher Bitte des heddesheimblogs, zu Veranstaltungen der Kirchengemeinde oder wichtigen Terminen einzuladen, unterbleibt das bis heute. Der Bitte um ein Interview wurde nicht entsprochen, tatsächlich erschien Wochen später ein Text der Kirchengemeinden im MM, der auf unsere Anfrage zurückging, wie Herr Rafflewski eingestanden hat.

Schwarz, Peter, AWO-Ortsvereinsvorsitzender: Hat uns beim Versuch der Teilnahme an der Jahreshauptversammlung die Tür gewiesen. Der MM durfte teilnehmen.

Thurecht, Dietmar, Freier Mitarbeiter des MM: Anstatt sich solidarisch zu verhalten und die Beschränkung von Kollegen nicht hinzunehmen, betätigt er sich weiterhin als Schönschreiber und unterschlägt das von ihm selbst miterlebte pressefeindliche Verhalten.

Unbekannt: Im September 2009 legte ein bislang unbekannter Täter ein Nagelbrett vor einen Reifen des Fahrzeugs von Hardy Prothmann. Die Staatsanwaltschaft ermittelte erfolglos wegen einer „gemeingefährlichen Straftat“.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Die Clique: Wie Pfenning, MM, Kessler und Nussbaum-Medien zusammenwirken

Guten Tag!

Heddesheim, 01. April 2010. (red) Heute ist im Mitteilungsblatt eine Werbung der Unternehmensgruppe „Pfenning“ erschienen. Diese Werbung ist im Internet auf der Heddesheim-Seite des Mannheimer Morgen schon gut eine Woche als „Presseerklärung“ abrufbar. Der Mannheimer Morgen wird damit nachweisbar zu dem, was er schon lange ist: Ein unkritisches Werbeblatt. Der Bürgermeister Michael Kessler und sein Mitteilungsblatt scheren sich wenig um einen anständigen Umgang mit der Öffentlichkeit und lassen mitten in der Zeit der Offenlage eine Werbung zu, die wieder einmal nur dazu dient, die öffentliche Meinung zu manipulieren.

Von Hardy Prothmann

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Werbung oder Presseinformation? Quelle: Mitteilungsblatt

Seit mindestens einer Woche ist über die homepage des MM auf der Seite über Heddesheim eine Presseinformation der Unternehmensgruppe „Pfenning“ abrufbar.

Diese Presseinformation wurde also auf Anordnung der Redaktion von einem Techniker dort eingestellt. Vielleicht hat sie auch ein Redakteur selbst dort veröffentlicht.

Das heddesheimblog hat diese „Presseinformation“ bis heute nicht erhalten. Wohl aber der Mannheimer Morgen. Selbst besorgt oder recherchiert hat der Mannheimer Morgen diesen Text nicht. Denn auf der homepage der Unternehmensgruppe „Pfenning“ selbst gibt es diese „Presseinformation“ nicht.

Im Mitteilungsblatt ist diese „Presseinformation“ heute als „Artikel“ abgedruckt. Eine Kennzeichnung als „Anzeige“ fehlt – ein klarer Verstoß gegen die Richtlinien des Deutschen Presserats.

Die Anzeigenpostille „Mitteilungsblatt“ ist dort aber kein Mitglied, weswegen man gegen den Verlag Nussbaum-Medien keine Beschwerde einreichen kann. Sprich – Nussbaum Medien kann beliebig gegen die guten Sitten der redaktionellen Selbstverpflichtung, Anzeigen deutlich zu kennzeichnen, verstoßen.

Vielleicht ist es aber auch keine bezahlte Anzeige, sondern ein „reaktioneller Text“? Dann hat der für den redaktionellen Teil verantwortliche Bürgermeister Michael Kessler die Verantwortung dafür zu tragen, dass unkritisch und ungeprüft eine Werbebotschaft verbreitet wird.

presserat

Richtlinien des Deutschen Presserats. Quelle: Presserat

Der Mannheimer Morgen hat ebenfalls die Verantwortung zu tragen, dass die auf der homepage veröffentlichte „Pressemitteilung“ nicht eingeordnet wird, es keinerlei redaktionellen Hinweis gibt, wie mit diesem Text umzugehen ist.

Der Mannheimer Morgen ist damit auf dem besten Weg, auf das Niveau eines „Mitteilungsblattes“ zu sinken.

Der Mannheimer Morgen stiehlt sich aus jeder Verantwortung und lässt es vollkommen unkritisch zu, dass ein Unternehmen seine Botschaft unters Volk bringt und das auf der eigenen Internetseite des Mannheimer Morgen im redaktionellen Umfeld, von dem viele Menschen immer noch glauben, es sei unabhängig und kritisch.

Was der Mannheimer Morgen hier veranstaltet, ist beschämend für ein Blatt, das vor Jahrzehnten noch unter Journalisten als gute Adresse galt.

Die mediale Kampagne und Kumpanei zwischen „Pfenning“, Bürgermeister Kessler, Mannheimer Morgen und Nussbaum-Medien (Mitteilungsblatt) ist so unverhohlen und so frech, dass einem die Spucke wegbleibt, mit welcher Selbstsicherheit diese Clique agiert und die Öffentlichkeit an der Nase herumführt.

Im Mittelpunkt steht Bürgermeister Kessler. Der verhindert Gegendarstellungen im Mitteilungsblatt und lässt kritische Texte dort nicht zu.

Nussbaum-Medien ist das egal – der Vertragspartner ist die Gemeinde Heddesheim und deren Rathauschef Kessler und der bestimmt, was gemacht wird.

Als die IG neinzupfenning vor der Bürgerbefragung eine bezahlte Anzeige schalten wollte, nahm Nussbaum-Medien diese nicht an. Begründung: Keine.

Michael Kessler verweigert zudem  kritischen Medien Informationen und erteilt seinen Mitarbeitern einen Maulkorb.

Gleichzeitig bedient sich dieser Feind der Pressefreiheit einer willfährigen Zeitung, die, vollständig unkritisch, abdruckt, was er will.

Über Steuergelder finanziert er einen „Dialog“, der mindestens 35.000 Euro kostet und im Ergebnis bei der suggestiven Bürgerbefragung 40 Stimmen mehr „für Pfenning“ bringt.

Pfenning hat seit Herbst niemand mehr in Heddesheim gesehen. Der „gute Nachbar“ schert sich nämlich wenig um die gute Nachbarschaft.

Aktuell wurde es wieder eng in der öffentlichen Wahrnehmung, weil immer mehr Bürger anzweifeln, ob die „Schiene“ tatsächlich kommt.

Plötzlich wird die Clique wieder aktiv: Über die Medien Mitteilungsblatt und Mannheimer Morgen wird die Werbebotschaft unters Volk gebracht und dies während der Offenlage des Bebauungsplans zur geplanten „Pfenning-Ansiedlung“. Einer Zeit also, in der Bürger ihre kritischen Einwände vorbringen können.

Dieser Werbetext soll die Gemüter beruhigen. Das Kalkül ist klar: Vielleicht wird so der ein oder andere Einwand nicht vorgebracht.

Das aber ist nichts anderes als ein erneuter Manipulationsversuch einer Clique, die sich längst von jedem Anstand vor der Öffentlichkeit verabschiedet hat.

„Das Ziel ist Informationsverhinderung“


Guten Tag!

Heddesheim, 09. September 2009. Die IG neinzupfenning wollte im Mitteilungsblatt Anzeigen platzieren. Doch der Nussbaum-Verlag hat diese Anzeigen ohne Begründung abgelehnt. Das heddesheimblog hat dazu den Sprecher der IG, Hans Weber, interviewt.

Interview: Hardy Prothmann

Herr Weber, die IG neinzupfenning hat versucht zwei Anzeigen im Mitteilungsblatt zu platzieren, die selbstverständlich bezahlt worden wären. Tatsächlich sind beide Anzeigen vom Nussbaum-Verlag abgelehnt worden. Warum wollte der Verlag die Anzeigen nicht drucken?

Hans Weber: „Eine Begründung wurde bis heute nicht genannt.“

Moment, damit wir das richtig verstehen: Sie wollen zwei Anzeigen gemäß Preisliste im Mitteilungsblatt schalten, die werden aber nicht angenommen und Sie erhalten noch nicht einmal eine Information weshalb?

Weber: „Exakt.“

Haben Sie eine Idee, warum die Anzeigen nicht angenommen wurden?

Weber: „Wir hatten auch versucht eine Gegendarstellung im Mitteilungsblatt zu veröffentlichen. Das Ergebnis war, dass erst der Verlag nicht zuständig war, sondern der Bürgermeister. Der Bürgermeister äußerte sich dazu gar nicht, dafür aber ein vom Verlag beauftragter Anwalt, der in einem langen Schreiben klar machte, warum aus seiner Sicht eine Gegendarstellung nicht möglich ist.“

Und was hat das jetzt mit den Anzeigen zu tun?

Weber: „Das liegt doch auf der Hand. Der Verlag vertritt die vermeintlichen Interessen des Bürgermeisters. Das bedeutet, im Mitteilungsblatt gab es bis heute keine einzige kritische Information zum Pfenning-Projekt, außer in den Artikeln des BUND. Alles andere wird systematisch „sauber“ gehalten, während die Firma Pfenning munter seit Wochen zum Teil ganzseitige Anzeigen abdrucken durfte.“

Sie behaupten, dass dieses Verhalten abgesprochen ist?

Weber: „Nein. Das kann ich nicht behaupten. Ich kann aber vermuten, dass dem so ist, weil ich keinen Grund vom Verlag genannt bekommen habe, was an den Anzeigen der IG zu bemängeln ist. Der Nussbaum-Verlag wirbt im aktuellen Heft mit einer Abdeckung von 97 Prozent aller Haushalte. Das ist umgekehrt nichts anderes als das Eingeständnis eines Informationsmonopols für einen großen Teil der Heddesheimer Bevölkerung, der an die Informationen im Mitteilungsblatt glaubt und durch die Zensurmaßnahmen massiv in seiner Meinungsbildung beeinflusst und beeinträchtigt wird. Meiner Meinung nach hat der Nussbaum-Verlag eine Kontraktionspflicht, also eine Vertragspflicht, da das Mitteilungsblatt als Monopolist aufgestellt ist.“

Aber noch mal, denken Sie, dass es hier Absprachen zwischen dem Bürgermeister und dem Nussbaum-Verlag gibt?

Weber: „Denken ist ja erlaubt. Was ich denke, habe ich klar gesagt. Wenn man sich die Situation ansieht, kann sich jeder seine eigenen Meinung bilden. Das Mitteilungsblatt ist das Amtsblatt der Gemeinde. Inhaltlich verantwortlich ist der Bürgermeister. Für den Anzeigenteil verantwortlich ist der Verlag. Die Gemeinde ist ein guter zahlender Kunde des Verlags, der in deren Auftrag das Mitteilungsblatt druckt. Der Verlag berücksichtigt offenbar die Informationspolitik des gut zahlenden Kunden Gemeinde Heddesheim.“

Welche Möglichkeiten sehen Sie, diesen Informationsboykott zu durchbrechen?

Weber: „Wir haben bereits eine Beschwerde vor dem Deutschen Presserat vorbereitet. Andererseits nützt das wenig, denn bis zur Bürgerbefragung wird die wahrscheinlich nicht beantwortet werden. Und das Ziel des Informationsverhinderung ist dadurch durch Verlag und Bürgermeister erreicht worden.“

Nussbaum-Medien nimmt Korrekturen im Mitteilungsblatt vor

Guten Tag!

Heddesheim, 04. September 2009. Nachdem die Redaktion des heddesheimblogs eine email an den Nussbaum-Verlag mit Fragen zum Anzeigenblatt gesendet hatte, hat Nussbaum-Medien reagiert. Denn sonst hätte Ärger gedroht.

Die meisten Inhalte in Medien sind frei. Trotzdem gibt es gewisse Regeln, an die sich Medien zu halten haben. Die werden trotzdem immer wieder verletzt, aus unterschiedlichen Gründen.

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Angeblich ein Missverständnis: Diese Rubrizierung wurde aus dem Mitteilungsblatt entfernt, nachdem sich das heddesheimblog zu Sinn und Zweck dieser Rubrik erkundigt hat. Eine Notiz zu den Gründen hat der Nussbaum-Verlag nicht veröffentlicht. Quelle: Mitteilungsblatt

Im Fall des Heddesheimer Mitteilungsblatts wollte das heddesheimblog zum Beispiel gerne wissen, was folgende Rubrizierung zu bedeuten hat:

Die Frage liegt auf der Hand: Wenn nicht der Bürgermeister und nicht der Verlag für ungefähr die Hälfte des Blattes verantwortlich sind – wer dann? In der Regel kamen in dieser Rubrik die „Kirchlichen Mitteilungen“, die „Vereinsmitteilungen“ und die Anzeigen.

Jetzt könnte man meinen, also sind die Kirchen und die Vereine verantwortlich? Ja und Nein ist die Antwort. Ja, sie sind für die von ihnen selbst erstellten Informationen verantwortlich. Nein – für das Mitteilungsblatt an sich muss entweder der Verlag oder jemand anderes im Sinne des Presserechts verantwortlich sein.

Nussbaum-Medien hat auf die „Verantwortungslosigkeit“ reagiert und diese Rubrizierung herausgenommen: „Das basierte auf einem Missverständnis“, ließ der Nussbaum-Verlag die heddesheimblog-Redaktion wissen.

Wir wollten auch gerne wissen, wer denn nun für was verantwortlich ist. Antwort: Der Bürgermeister für alles außer die Anzeigen, der Verlag für die Anzeigen. Trotzdem bezahlt der Verlag bei presserechtlichen Fragen, die den Bürgermeister angehen für diesen einen Anwalt – das nennt man Kundenpflege.

Der Verlag wurde von der heddesheimblog-Redaktion auch darauf hingewiesen, dass der Anzeigenteil nicht deutlich als Anzeigenteil gekennzeichnet ist und viele Anzeigen so tun, als seien sie redaktionelle Artikel – beides ist unzulässig.

Wir sind mal gespannt, ob es wieder „Irrtümer“ gab und wie die aus dem „Mitteilungsblatt“ geschafft werden.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Das Meinungskartell

Meinungsfreiheit braucht Transparenz. Informationen, die man erhält, bilden die eigene Meinung genauso wie Informationen, die man nicht erhält oder die den Menschen vorenthalten werden. In Heddesheim tobt längst eine Propagandaschlacht mit unsauberen Mitteln.

Kommentar: Hardy Prothmann

Die Nussbaum-Mediengruppe ist ein mittelständiger Anzeigenverlag, der für Gemeinden Amts- und Mitteilungsblätter herstellt. Das ist eigentlich ein ganz unpolitisches Geschäft. Oder doch nicht?

„Derzeit werden am Standort Weil der Stadt 149 Amts- und Mitteilungsblätter mit einer verbreiteten Auflage pro Woche von über 500.000 Exemplaren produziert“, heißt es auf den Unternehmensseiten im Internet. Und weiter: „Der Anzeigenteil besteht aus privaten Kleinanzeigen und gewerblichen Anzeigen. Das Amtsblatt stellt ein geeignetes Medium für Städte und Gemeinden dar, um die Bürger ausführlich über örtliche Ereignisse informieren zu können. Viele lokale Informationen sind nur im Amtsblatt zu finden.“

Das bedeutet, der Verlag verfügt über eine enorme publizistische Reichweite und damit auch Macht. Was hier gedruckt wird, informiert die Bürger genauso wie das, was nicht gedruckt wird und die Bürger dementsprechend uninformiert sein lässt.

Während der Bürgermeister Michael Kessler als Verantwortlicher im Sinne des Presserechts den Parteien erlaubt, Meinungsartikel abzudrucken, weigert sich der Verlag Gegendarstellungen zu veröffentlichen. Moment? Wie kann sich der Verlag weigern, wenn der Bürgermeister zuständig ist? Das ist eine gute Frage. Wir haben versucht, darauf eine Antwort zu erhalten – erfolglos.

Jetzt weigert sich der Verlag, eine Anzeige der IG neinzupfenning abzudrucken, weil man kein „Meinungsblatt“ sei. Anzeigen der „Pfenning-Gruppe“ hingegen werden veröffentlicht. Wie passt das zusammen?

Ganz einfach: Der Bürgermeister weiß das Mitteilungsblatt sehr gut zu nutzen. Fast keine Ausgabe, in der er nicht mehrmals auf Fotos zu sehen ist, immer strahlend, immer gut gelaunt. Der allgegenwärtige Bürgermeister nutzt das von der Gemeinde bezahlte Blatt also ausgiebig für seine Eigendarstellung.

Ebenso die Parteien, die hier wöchentlich ihre Artikel veröffentlichen – meistens sehr meinungslastig und ebenfalls von der Gemeinde bezahlt. Auch die IG Nein zu Pfenning hätte die Möglichkeit hier zu veröffentlichen – wäre sie ein Verein. Ist sie aber nicht. Der Bürgermeister könnte aber trotzdem entscheiden, dass die IG hier veröffentlichen kann – wenn er das wollte. Will er aber nicht.

Und der Nussbaum-Verlag verzichtet ganz gegen seine Geschäftsinteressen auf bezahlte Anzeigen, deren Inhalte gegen kein Gesetz verstoßen – außer dem, dass eine kritische Information der Heddesheimer Öffentlichkeit sowie anderen Orten an der Bergstraße nicht gewünscht ist.

Das ist kein Zufall – sondern hat Methode. Wie geschönte Artikel im Mannheimer Morgen, die frei von Recherche die geplante Pfenning-Ansiedlung bewerben, während die „Pfenning-Gruppe“ teure Anzeigen beim MM schaltet.

Es ist auch kein Zufall, wenn das vermeintliche „Wirtchaftsmagazin Econo„, das im selben Verlag wie der MM erscheint, ein Porträt der Gemeinde Heddesheim veröffentlicht, in dem Heddesheim als Logistikstandort beworben wird. Inklusive großformatiger teurer Anzeigen von „Pfenning“.

Es ist auch kein Zufall, wenn das Rhein-Neckar-Fernsehen eine Diskussionsrunde zum Streit in Heddesheim ausstrahlt – freilich ohne einen Vertreter der IG Nein zu Pfenning.

Der Anzeigenverlag Nussbaum-Medien ist damit nicht länger einfach ein Anzeigenverlag. Er ist Teil des Meinungskartells geworden.

Damit ist er nicht länger einfach nur ein Anzeigenverlag, sondern ein politischer Mitspieler, der die Interessen bedient, die ihn bezahlen: Die der „Gemeinde“ Heddesheim, respektive des Bürgermeisters und die der „Pfenning-Gruppe“, die fleißig Anzeigen schaltet.

Heddesheimer Bürgerinnen und Bürgern muss spätestens jetzt klar werden, dass sie in einer desolaten Informationslage sind. Der örtliche Zeitungsmonopolist MM informiert die Bürger nicht umfassend und nicht kritisch in der Sache. Das Rhein-Neckar-Fernsehen ebenfalls nicht. Und das Mitteilungsblatt schon gar nicht.

Eine unabhängige Berichterstattung, die es den Bürgerinnen und Bürger erlaubt, sich ihre unabhängige Meinung zu bilden, findet in diesen Medien nicht statt. Die Bürger sollen gezielt nur über das informiert werden, was den Verantwortlichen dieser Medien gefällt.

Das ist skandalös und nicht hinnehmbar. Die Bürger haben allerdings eine gute Möglichkeit, darauf zu reagieren: Es zwingt sie niemand, die genannten Medien zu nutzen, zu kaufen oder zu abonnieren.

Zensur: Nussbaum-Medien verweigert Abdruck von Anzeigen der IG neinzupfenning

Guten Tag!

Heddesheim, 02. September 2009. Die Nussbaum-Mediengruppe, die als Verlag das „Mitteilungsblatt“ der Gemeinde Heddesheim herstellt, weigert sich nach Angaben der IG neinzupfenning deren Anzeigen abzudrucken.

„Man sei kein „Meinungsblatt““, sagte ein Nussbaum-Mitarbeiter nach Angaben des IG-Sprechers Hans Weber. Eine Ankündigung zu einer Veranstaltung würde man drucken, jedoch keine Inhalte, die eine Meinung beinhalten. Auf Nachfrage, ob man diese Auskunft auch schriftlich erhalten könne, erhielt Hans Weber nach eigenen Angaben eine Absage: „Das reicht mündlich.“

Auf Rückfrage des heddesheimblogs beim Nussbaum-Verlag kam bis jetzt keine Reaktion.

Bereits in der vergangenen Woche hatte der Nussbaum-Verlag sich geweigert, eine Gegendarstellung der IG abzudrucken und darauf verwiesen, dass der Bürgermeister inhaltlich zuständig sei.

Einen Tag nach Zusendung der Gegendarstellung erhielt die IG ein Anwaltsschreiben aus Stuttgart: Auftraggeber war die Nussbaum-Mediengruppe.

Auf Nachfrage des heddesheimblogs, wieso denn der Verlag einen Anwalt beauftragt, wenn doch die presserechtliche Verantwortung beim Bürgermeister liege, bekamen wir zur Antwort: „Der Anwalt ist dauernd für uns tätig, deswegen haben wir das an ihn weitergegeben.“ Rückfrage: „Aber es betrifft Sie doch gar nicht?“ Antwort: „Nein, aber wir haben das so gemacht.“

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog