Gastbeitrag: Eva Martin-Schneider
Als Nicht-Heddesheimerin habe ich meine Zuneigung zu dieser Gemeinde hart erkĂ€mpfen mĂŒssen. Heddesheim ist im Gegensatz zu den malerischen Bergstrassen- Dörfern keine Perle.
HochhĂ€user „zieren“ von weitem das Dorfbild. Der Dorfkern wird von zwei verkehrstrĂ€chtigen Strassen zerschnitten, rechts und links parken die Autos auf den eh schon viel zu schmalen Gehwegen, und es gibt kein gemĂŒtliches, ruhiges PlĂ€tzchen im Herzen der Gemeinde fĂŒr einen kleinen Plausch nebenbei.
StÀdtebauliche Grausamkeit
Somit ist das Gebiet im Umfeld des Badesees mit seinen vielen Fahrrad- und Spazierwegen der einzige Bereich, der nicht nur „uns“ Heddesheimern zur Naherholung dient. Der Blick auf die BergstraĂe mit ihren vielen Burgen ist freilich eine Besonderheit, die es absolut zu bewahren gilt! FĂŒr Radfahrer ist es ein Paradies.
Die von BĂŒrgermeister Kessler und den GemeinderĂ€ten geplante Bebauung „Firma Pfenning“ mit einer GesamtflĂ€che von 20 ha – einer GebĂ€udegesamtlĂ€nge von ca. 800 m (man stelle sich das mal vor – beinahe 1 Kilometer) und einer Hallenhöhe von 20 m, sprengen jegliche Vorstellung einer organischen Siedlungsstruktur. Wer genehmigt solch eine stĂ€dtebauliche Grausamkeit?
Wie blind sind wir?
Das Pfenning-Vorhaben entwertet mit einem Schlag das Gewerbegebiet, das mit seinen WohnhÀusern und GÀrten einen lebendigen Charakter hat.
Höher, weiter, schneller besser, gröĂer … Die Finanzkrise und der Klimawandel sollten uns anderes lehren! Wie taub und blind sind wir?
ArbeitsplĂ€tze sollten durch UnterstĂŒtzung und Ansiedlung mittelstĂ€ndischer Unternehmen geschaffen werden anstatt „Saurier- Konzernen“, die morgen vielleicht schon insolvent sind, Raum zu geben und eine ProduktionswĂŒste hinterlassen.
Erhalten statt Vernichten von Lebensraum fĂŒr Pflanzen, Tiere und Menschen.
Grenzwertiger Verkehr
Offenhalten von FlĂ€chen fĂŒr die Grundwasserbildung! Schaffen eines lebenswerten Ortskerns statt Erhöhen des jetzt schon grenzwertigen Verkehrs mit seinem LĂ€rm und Gestank.
„Pfenning“ darf nicht gebaut werden!
Ich will, dass die Kinder tatsĂ€chlich zu FuĂ zur Schule gehen können statt des teuren Spruchbanners ĂŒber der SchulstraĂe, auf dem zu lesen ist: „Zu FuĂ zur Schule“
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