Heddesheim, 10. Oktober 2013. (red/ld) In seiner Sitzung am vergangenen Dienstag stimmte der Bauausschuss unter anderem über den Einzug einer Bäckerei-Filiale Görtz in die ehemalige Schlecker-Filiale ab. Weitere Tagesordnungspunkte waren der Bau einer Lagerhalle für den Obsthof in Muckensturm und die Aufstockung eines Hauses in der Lessingstraße. [Weiterlesen…]
Bäckerei Görtz zieht in ehemalige Schlecker-Filiale
Schwerer Verkehrsunfall auf der K4133
Weinheim/Heddesheim, 26. Juli 2013. (red/pol) Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am Freitagabend auf der Kreisstraße 4133 bei Muckensturm. Gegen 18:20 Uhr wollte der bislang unbekannte Fahrer eines Pkw, der auf der K 4133 vom Kreisel Muckensturm kommend in Richtung Weinheim unterwegs war, an einem kreuzenden Feldweg einem Fahrradfahrer das Passieren der Kreisstraße ermöglichen. Hierzu hielt der Unbekannte sein Auto an sowie ein weiteres Fahrzeug. Danach überholte ein weiteres Fahrzeug, rammte den Fahrradfahrer und kollidierte mit einem entgegenkommenden Fahrzeug. [Weiterlesen…]
Schwerer Unfall auf der K4133
Heddesheim, 26. Juli 2013. (red) Auf der K4133 nach dem Kreisel Muckensturmer Straße Richtung Lützelsachsen hat sich ein schwerer Unfall ereignet. Die Polizei meldete zunächst ein Todesopfer, die Person konnte aber reanimiert werden. Nähere Informationen stehen noch nicht zur Verfügung. Vermutlich sind mindestens ein PKW und ein Radfahrer, eventuell ein zweiter Pkw in den Unfall verwickelt. Mindstens zwei verletzte Personen sind gemeldet.
Die alte Tabakscheune bleibt erhalten
Heddesheim, 26. Februar 2013. (red/zef) Die alte Tabakscheune im Ortsteil „Muckensturm“ ist sanierungsbedürftig. Die Besitzer wollten sie abreißen und einen Neubau errichten mit denselben Ausmaßen. Der Abriss ist nun vom Tisch. Damit wird ein für Heddesheim charakteritisches Gebäude erhalten.
Von Ziad-Emanuel Farag
Die Familie Glock führt im Ortsteil „Muckensturm“ einen landwirtschaftlichen Betrieb. Dazu gehört die alte Tabakscheune. Im Frühjahr 2012 fragte die Familie an, ob sie das betreffende Gebäude abreißen kann, um einen Neubau zu errichten. Der Bauausschuss stimmte diesem Antrag am 2. April 2012 zu. Das Landwirtschaftsamt sah diesen Antrag jedoch kritisch. [Weiterlesen…]
Wohnwagen brennt aus
Heddesheim/Muckensturm, 16. Juli 2012. (red/fw) Die Feuerwehr hat in Muckensturm einen größeren Brandschaden verhindert – ein Wohnwagen allerdings brannte komplett aus.
Information der Feuerwehr Heddesheim:
„Am Samstagmorgen wurde die Feuerwehr zu einem Wohnwagenbrand nach Muckensturm alarmiert. Vor Ort brannte der Wohnwagen bereits in voller Ausdehnung und griff auf einen angrenzenden Stall über. Im Einsatzverlauf waren 8 Trupps unter Atemschutz im Einsatz.
Um ein weiteres Übergreifen auf eine Scheune zu verhindern wurden 2 Trupps mit einem C Rohr zur Riegelstellung eingesetzt.Um alle Glutnester ablöschen zu können mussten mehrere Quaderballen Stroh auseinander gezogen werden.“
Bauantrag für Maschinenhalle, zwei weitere Bauvoranfragen
Heddesheim, 02. April 2012. (red/jt) Der Bauausschuss der Gemeine Heddesheim entschied bei seiner Sitzung am Montag über zwei Bauvoranfragen sowie einen Bauantrag. Geprüft wurden der geplante Bau einer Gerätehalle sowie eines Flachdachanbaus. Zudem wurde über den Bauantrag über den Neubau einer Maschinenhalle entschieden.
Im Lärchenweg 2 soll das Wohnhaus um einen Flachdachanbau erweitert werden. Der Antragsteller einer Bauvoranfrage lies die Zulässigkeit dieser Wohnhauserweiterung durch die Gemeinde prüfen. Geplant hat er einen Flachdachanbau zwischen der Doppelhaushälfte und der Doppelgarage.
Die Besitzer der angrenzenden Grundstücke hatten der Erweiterung bereits schriftlich zugestimmt. Die geplante Erweiterung liegt jedoch vollständig ausserhalb des gültigen Bebauungsplan „Gänswasen“ von 1967. Da es bereits früher zu Abweichungen des Bebauungsplans gekommen war, diese jedoch nicht den hier vorliegenden Umfang aufwiesen, wurde der Sachverhalt in der Sitzung genauer erörtert.
Bereits in den Jahren 1968/69 kam es zu sogenannten „Befreiungen“ vom Bebauungsplan im Ulmenweg 3 und 4. Dort wurde der Bebauungsplan um jeweils drei Meter überschritten.
Eine Überschreitung des Bebauunsplans um fünf Meter, wie bei der Bauvoranfrage vorgesehen hielt die Verwaltung für „viel zu viel“. Bürgermeister Michael Kessler sagte, „das Zugeständnis wäre schon groß“. Kessler weiter:
So eine Entscheidung hat auch immer Auswirkungen auf andere. Da muss man mit Fingerspitzengefühl rangehen.
Zudem sei es wichtig, keinen „Präzedenzfall zu schaffen“.
Um dem Antragssteller entgegenzukommen, hatte die Verwaltung eine Alternative mit einer Überschreitung von 3,5 Meter vorbereitet. Dieser Alternative wurde seitens des Bauausschuss einstimmig zugestimmt.
Neubau einer Maschinenhalle und eines Unterstandes
Ein 66 auf 6 Meter großer Unterstand sowie eine 12,30 auf 8,40 Meter große Maschinenhalle werden auf dem Flurstück 6439 am Brunnenweg 8 errichtet. Durch auslaufende Mietverträge und wirtschaftliche Zwänge muss der dort ansässige Landwirt seinen zweiten Betriebsstandort im ehemaligen Musthof der Firma Freudenberg aufgeben.

Gemäß dem Bauantrag soll an den rot gekennzeichneten Flächen neu gebaut werden. Bild: Gemeinde Heddesheim
Um seine landwirtschaftlichen Maschinen auch weiterhin unterbringen zu können, ist der Neubau erforderlich. Die geplanten Neubauten sollen südlich entlang bereits bestehender Hallen errichtet werden.
Unter der Auflage, dass entlang der südlichen Gebäudeseite eine bereits bestehende Heckenbepflanzung dauerhaft unterhalten wird, stimmte der Bauausschuss dem Antrag einstimmig zu. Begründet wurde die Zustimmung damit, dass das Vorhaben einem sogenannten „priviligierten Betrieb“ dient und somit gemäß §35 Abs. 1 BauGB zuässig sei.

Hinter diesen bereits bestehenden Hallen soll gebaut werden.
Bauvoranfrage der Familie Glock aus Muckensturm
Um die Zukunftsfähigkeit des landwirtschaftlichen Betriebs der Familie Glock zu sichern, wird der Neubau einer Gerätehalle notwendig. Eine bisher als Gerätehalle genutzte Tabakscheune soll zu diesem Zweck abgerissen werden. An der selben Stelle soll dann eine neue Gerätehalle mit Wohnung im Obergeschoss entstehen.
Laut Verwaltung sei die Scheune „nicht erhaltungswürdig“, zudem sei sie „teuer und aufwändig im Unterhalt“.
Der geplante Neubau entspricht in seinen Ausmaßen annähernd der alten Scheune. Zudem begrüße man das Vorhaben, um die Zukunft der bereits seit Generationen bestehenden Betrieb sicherzustellen.
Fraglich sei laut Bürgermeister Kessler lediglich, ob das Unternehmen durch das Landratsamt als „priviligierter Betrieb“ anerkannt würde.
Der Bauvoranfrage stimmte der Bauausschuss einstimmig zu.
Erneuerung der Wirtschaftswege Teilabschnitt Mooshof
Heddesheim, 25. März 2012. (red/pm) Vollsperrung des Wirtschaftsweges zwischen Muckensturm und Mooshof. Arbeiten dazern rund fünf Wochen
Information der Gemeinde Heddesheim:
„Wegen der Erneuerung des Wirtschaftsweges im Teilabschnitt Mooshof ab dem 26. März 2012 muss der Wirtschaftsweg zwischen Heddesheim-Muckensturm und Mooshof voll gesperrt werden. Die Arbeiten werden voraussichtlich fünf Wochen dauern.
Die lange Bauzeit ist erforderlich, da bei der Verfestigung des Untergrunds Zement eingearbeitet wird. Erst rund vier Wochen nach Abschluss der Arbeiten ist der Weg wieder belastungsfähig und kann befahren werden.“
Fahrerflucht nach Unfall am Muckensturmer Kreisel
Guten Tag!
Heddesheim/Muckenstrum, 23. Februar 2010. (red/pöl) Am 19. Februar 2010 kam es zu einem Unfall am Muckensturmer Kreisel. Dabei „überfuhr“ ein PKW ein Straßenschild.
Gegen 16:00 Uhr wurde am 19. Februar 2010 ein Verkehrshinweisschild am Muckensturmer Kreisel von einem Kraftfahrzeug „umgewalzt“. Das Schild war mit zwei Stangen einbetoniert. Die Randbefestigung auf der kleinen Verkehrsinsel wurde ebenfalls teilweise beschädigt.
Das Schild wurde auf der gegenüberliegenden Straßenseite im Grünbereich gefunden. Die Fahndung nach einem Fahrzeug mit HD-Kennzeichen wurde sofort ausgerufen. Auf Nachfrage sagte ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums Mannheim: „Das Kennzeichen ist uns bekannt. Die Ermittlungen dauern an. Wir schätzen den Sachschaden auf zirka 1500 Euro.“
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Ein Jahr Umweg ins RNZ und zurück
Guten Tag!
Heddesheim, 15. Dezember 2009. Der schnelle Einkauf im Rhein-Neckar-Zentrum wird ab dem 07. Januar für Heddesheimer zu einem Umweg. Der führt über Muckensturm. Der Grund: Die Brücke der Landesstraße L 631 wird abgerissen und neu gebaut.
Die Brücke der Landesstraße L 631 über die Autobahn A 659 bei Viernheim wird ab Anfang 2010 durch das Amt für Straßen- und Verkehrwesen Bensheim (ASV) abgerissen und neu gebaut. Nach 42 Jahren hat die Brücke „ihren Dienst getan“ und ist „fällig“.

Der Umweg von Heddesheim ins RNZ führt über Muckensturm. Klicken Sie für eine größere Darstellung auf das Bild. Quelle: Google Earth
Aufgrund der Bauarbeiten muss die von Viernheim nach Heddesheim (und umgekehrt) führende Landesstraße ab 07. Januar 2010 voll gesperrt werden. Die Umleitung erfolgt von Heddesheim über die K 4134 nach Muckensturm und von dort über die L 3111 zur Anschlussstelle Viernheim-Ost (Eissporthalle) und weiter nach Viernheim.
Die Umleitung gilt auch in umgekehrter Richtung, das heißt von der Viernheimer Stadtmitte erfolgt die Umleitung über die Weinheimer Straße zur Landesstraße L 3111, über die Muckensturm und im weiteren Verlauf über die K 4134 wieder Heddesheim erreicht wird.
Für Fußgänger und Radfahrer wird eine Umleitung zwischen Viernheim und Heddesheim eingerichtet, die über die Neuzenlache und an den Schäffertswiesen vorbei führt.
Die für die Erneuerung erforderlichen Rodungsarbeiten werden bereits im Laufe dieser Woche beginnen. Der weitere Bauablauf sieht vor, dass ab Donnerstag, den 07. Januar 2010, die Verkehrssicherung auf der Landesstraße aufgebaut wird.
Nach Einrichten der Verkehrssicherung werden vorbereitende Arbeiten, wie das Abtragen der Asphaltschichten auf der Brücke, die Demontage von Schutzplanken und der Abbau der Lichtzeichenanlagen an der Anschlussstelle Viernheim-Mitte durchgeführt.
Der Abriss des Brückenbauwerks erfolgt unmittelbar danach, hierzu muss die A 659 am 23. / 24.1.2009 über das Wochenende voll gesperrt werden.
Damit herabfallende Brückenteile die Fahrbahn der Autobahn nicht beschädigen, wird zunächst ein Erdbett auf die Autobahn geschüttet. Der Abriss erfolgt dann unter dem Einsatz von Baggern.
Diese „zerlegen“ das Bauwerk Stück für Stück. Das Abbruchmaterial wird mit hydraulischen Zangen zerkleinert, auf LKW geladen, abtransportiert und „ordnungsgemäß“ entsorgt.
Die genauen Sperrzeiten der Autobahn und die Umleitung für den Verkehr auf der Autobahn sollen zeitnah bekannt gegeben werden. Die Vollsperrung der A 659 über das Wochenende soll voraussichtlich bereits am Nachmittag des 24.1.2010 wieder aufgehoben werden können.
Geplant ist, das der zwischen Viernheim und Heddesheim pendelnde Verkehr ab Dezember 2010 über die neue Autobahnbrücke wieder aufgenommen werden kann.
Der Bund als Baulastträger der Autobahn investiert rund zwei Millionen Euro in das neue Bauwerk.
Quelle: Hessische Straßen- und Verkehrsverwaltung
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
„Ein guter Wein verdient sich seinen Preis.“
Guten Tag!
Heddesheim, 22. Oktober 2009. Das Weingut Schröder setzt auf Qualität – zu Recht. Vor kurzem hat die Winzerin Judith Schmidt zehn Weine eingereicht und zehn Preise erhalten. Erfolgsquote: 100 Prozent. Die Qualität hat ihren Preis – Weine für 2,99 Euro gibt es beim Weingut Schröder nicht – aber im Bereich von fünf bis vierzehn Euro jede Menge Weinerlebnisse, die ihren Preis wert sind.
Im Interview mit dem heddesheimblog spricht Winzerin Judith Schmidt über harte Arbeit, hohe Handwerkskunst, die Liebe zur Natur und die Lust auf schöne Überraschungen. Die Frau ist Winzerin aus Leidenschaft.

10 Weine - zehn Preise. Foto: hblog
Interview: Hardy Prothmann
Herzlichen Glückwunsch, Frau Schmidt. Sechs Mal Gold und vier Mal Silber bei zehn eingereichten Weinen ist eine 100-prozentige Erfolgsquote. Verraten Sie uns das Geheimnis Ihres Erfolgs?
Judith Schmidt (lacht): „Ganz ehrlich? Das schafft man nur mit einem enormen Arbeitsaufwand. Das ist der größte Teil des Geheimnisses.“
Was macht denn soviel Arbeit?
„Im Weinberg reißen wir zum Beispiel die Reihen auf, dass heißt, jede zweite Reihe wird von uns aufgelockert. Je nachdem, wie wir das machen, können wir den Wasserhaushalt der Reben steuern.“
„Das Blatt-Fruchtverhältnis muss stimmen.“ Judith Schmidt
Bekommen die Reben eine spezielle Pflege?
„Natürlich. Die Optimierung ist alles. Die Details zu erzählen würde zu lange dauern. Ein wichtiges Beispiel: Wir achten sehr auf eine gute Laubarbeit. Das heißt, in der Traubenzone machen wir die Blätter ganz weg. Auf dem „Rebziegeldach“ lassen wir sie bis auf die älteren Blätter stehen. Hier ist die Energiezentrale, die gleichzeitig als Sonnenschutz für die Früchte funktioniert. Und unten gibt es genug Raum und Luft für die Trauben. Das Blatt-Fruchtverhältnis muss stimmen.“

Eheleute Steffen und Judith Schmidt vom Weingut & Obsthof Schröder. "Für mich zählt die Qualität und das Erlebnis", sagt Judith Schmidt. Sie reicht 2009 zehn Weine ein und erhält sechs Mal Gold und vier Mal Silber. Foto: hblog
Es geht darum, gerade so viele Blätter zu lassen, damit die „Produktion“ am besten läuft?
„Ungefähr so kann man sich das vorstellen. Nach 40 Tagen ist ein Blatt nicht mehr so leistungsfähig, die holen wir raus: Wir schneiden die Triebe so, dass nichts herauswächst, sondern das Dach möglichst dicht ist.“
Wie wichtig ist die „Lage“, also der Weinberg für die Produktion?
„Enorm wichtig. Wir haben einen ganz wunderbaren tiefgründigen Lössboden in Weinheim. Ich sag immer: Da kommt mir kein Dornfelder drauf.“
Wir halten Sie es mit dem Düngen?
„Davon halte ich gar nichts. Wir verwenden keinen Dünger, der Boden hat genug Nährstoffe.“
„Unsere Weine sind ihren Preis wert.“ Judith Schmidt
Das heißt, Sie machen Öko-Wein?
„Nein, wir versuchen aber, den Prozess so ökologisch wie möglich zu steuern. Mein Ziel durch die intensive Arbeit an der Pflanze ist, dass die Trauben eine dickere Schale entwickeln. Der Vorteil ist: Die Traube wird resistenter gegen Krankheiten und Schädlinge und ich erhalte für den Wein mehr Aromastoffe und mehr Frucht.“
Und das geht nur in Handarbeit?
„Genau – und das macht den enormen Arbeitsaufwand aus.“
Der sich dann auch im Preis niederschlägt?
„Ja. Unsere Weine sind aber ihre Preise wert. Schlechten Wein kann jeder machen, der kostet dann auch nicht wirklich was. Ein guter Wein verdient sich durch Arbeit seinen Preis. Die Arbeit mache ich übrigens nicht alleine: Alle, mein Vater, der überwiegend die Arbeit im Berg macht über die Erntehelfer bis hin zu mir im Weinkeller und viele andere – jeder leistet seinen Beitrag.“
In jedem Geschäft gibt es Risiken. Was fürchten Sie am meisten?
„Dass das Produkt, was man sich übers Jahr erarbeitet hat, durch einen einzigen Fehler Schaden erleidet.“
„Man kann Weine mit Tricks trinkbar machen oder schönen.
Wir können uns das nicht erlauben.“
Heißt was?
„Wenn die Trauben gelesen sind, werden Sie gepresst und kommen in unsere Tanks. Wenn man hier einen Fehler macht, kann innerhalb von Stunden eine gute Ernte vernichtet werden. Jeder Handgriff muss hier überlegt sein und es gibt keine echte Routine, weil Wein ein Naturprodukt ist und jede Ernte anders.“
Alle Menschen machen Fehler.
„Ja, ich auch, aber mein größter Ehrgeiz ist, keine zu machen. Sicher kann man mit Tricks „verunglückte“ Weine noch trinkbar machen oder schönen. Aber das können wir uns nicht erlauben. Wir bestehen im Markt nur mit bester Qualität.“
Die haben Sie mit den vielen Medaillen gerade wieder bewiesen. Was lehnen Sie beispielsweise als „Schönung“ ab?
„Ganz klar die Beigabe von Chips. Unsere Barrique-Weine kommen ins Fass und erhalten daraus ihren Geschmack. Und ich nehme zum Beispiel auch in Kauf, dass unsere Weine manchmal Weinstein haben. Das ist natürlich und für mich kein Grund mit Chemie zu arbeiten.“

Judith Schmidt und ihre zehn Medaillenträger aus 2009. Darunter ein Spätburgunder trocken - Collection "Heinrich" (Gold), den sie ihrem Urgroßvater gewidmet hat. Foto: hblog
Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere an Ihren Weinen?
„Ich arbeite eng mit der Natur. Dieses Jahr zum Beispiel haben wir bestimmt 30 Prozent weniger Ertrag, weil es zu wenig geregnet hat. Die Oechsle-Zahl liegt über 105 und drüber. Das heißt, ich habe viel Zucker und wenig Saft in den Trauben. Daraus mache ich den Wein, der möglich ist und biege mir nicht das hin, was die Kunden angeblich vielleicht eher wollen.“
Was zum Beispiel?
„Mein Mann würde sagen: Der verkaufte Wein ist der beste Wein. (lacht) Der ist ja auch BWLer und der Verkauf ist seine Aufgabe. Mein Mann hat mir als Kaufmann gerade Druck gemacht, weil unser Barriquewein ausgegangen ist und gefragt hat, ob ich die neue Produktion nicht etwas beschleunigen könnte. Meine Antwort war ein klares Nein. Die Kunden müssen sich halt bis Dezember oder Januar gedulden – vorher ist der Wein nicht von sich aus fertig. Für ihn als Kaufmann ist das natürlich keine gute Botschaft – aber er versteht das am Besten, weil ich als „Lieferant“ und zufällig als Ehefrau dafür einstehe.“
„Wenn alles gleich schmeckt ist das doch grässlich.
Wo bleibt da das Erlebnis, die Überraschung?“ Judith Schmidt
Würden die Kunden den Unterschied wirklich schmecken?
„Das ist nicht das erste, was mich beschäftigt. Meine Kunden sollen wissen, dass unser Wein mit viel Mühe und Liebe erarbeitet wurde und jeder Wein seine Zeit zur Reife braucht. Darauf können sich unsere Kunden verlassen. Die optimale Qualität ist das Ziel. Deswegen schmeckt unser Wein auch nie gleich – denn als Gewächs ist er immer anderen Bedingungen ausgesetzt. Jeder Jahrgang hat seine individuelle Note und das schätzen unsere Kunden.“
In der Nahrungsmittelindustrie wird aber doch genau das versucht. Ein Produkt soll unbedingt wiedererkennbar sein.
„Das interessiert mich nicht. Weine, die immer gleich schmecken sind doch einfach schrecklich – auch wenn sie gut sind. Ich finde diese Gleichmacherei grässlich. Das macht doch keinen Sinn. Wo bleibt da das Erlebnis, die Überraschung?“
„Die diesjährige Ernte hat praktisch nur Spätlese gebracht – die kommt direkt ins Barrique-Fass.“
Das verraten Sie uns bestimmt jetzt: Was passiert mit der diesjährigen Ernte?
„Wir haben durch die hohe Oechslezahl dieses Jahr praktisch nur Spätlese im Keller. Die kommt komplett ins Barriquefass und reift dort mindestens zwölf Monate. Zur Zeit liegt der Wein noch auf der Hefe.“
Wie ist Ihre Einschätzung? Kommt da wieder ein preisverdächtiger Wein bei raus?
(lacht): „Das entscheiden die Preisrichter – aber ich gebe wie immer mein Bestes.“
Hintergrund:
Judith Schmidt, geborene Schröder, ist Weinküferin und seit 2000 Winzermeisterin. Sie und ihr Mann Steffen betreiben das Weingut & Obsthof Schröder in Muckensturm, wohin ihre Eltern 1984 aussiedelten. Frau Schmidt hat den Betrieb von ihrem Vater in 6. Generation übernommen – seit über 250 Jahren ist die Familie im Weinbau tätig.
Der Vater arbeitet in den Weinbergen der Lagen Stephansberg (Lützelsachsen) und Rittersberg (Weinheim), die Tochter macht den Wein und ihr Mann ist als Betriebswirt für das „Geschäftliche“ zuständig. Zusammen haben die beiden drei Kinder.
2009 reichte Frau Schmidt zehn Weine ein und bekam sechs Mal die Goldmedaille des Badischen Weinbauverbands sowie vier Mal die Silbermedaille. Ein 100-prozentiger Erfolg also – wobei die Schröderschen Weine auch in der Vergangenheit schon oft prämiert wurden.
Rund 60 Prozent des Anbaus sind Rotweine wie Spätburgunder, Saint Laurent und Pinot Noir, als weiße Trauben werden Weiß- und Grauburgunder, Rivaner und Riesling angebaut. Mit nur 5 Hektar ist das Weingut Schröder eher ein kleines Gut – aber ein feines. Um sich zu behaupten, setzten die Schmidts ganz auf Qualität, die kostet fünf bis vierzehn Euro pro Flasche Wein.
Zusätzlich bieten die Schmidts auf dem Weingut & Obsthof Schröder natürlich Obst, Delikatessen, Essige, Säfte, Senf, Liköre und Edelbrände an.
Immer ausgebucht sind spezielle „Wein & Schokolade“-Seminare und Gesellschaften, Hochzeiten und Firmen buchen gerne die Räumlichkeiten des mediterranen Wohlfühlambientes des Weinguts für Feste.
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