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Überraschend viele Aktivitäten
Heddesheim, 11. Juli 2013. (red/sw) Trotz des warmen Wetters kamen die Mitglieder der Partnerschaftskommision Heddesheim – Nogent Le Roi zahlreich zur Sitzung am vergangenen Dienstag.
Von Susanne Warmuth
Ja, ich wußte natürlich als in Heddesheim verwurzelte Bürgerin, dass Heddesheim ein Partnerschaft mit dem Kanton Nogent Le Roi in Frankreich eingegangen ist – irgendwann einmal – den Nogent Le Roi Platz gibt es schließlich schon seit meiner Kindheit. Ab und zu kommen die Franzosen zu Besuch und manchmal fahren Gruppen aus Heddesheim nach Frankreich. Das war bis gestern Abend mein Wissen über die Beziehung von der Gemeinde Heddesheim zu ihrem Partner-Kanton in Frankreich.
Ich wurde mehr als überrascht, wie aktiv diese Partnerschaftsbeziehung zu Nogent Le Roi in Wirklichkeit ist. Julien Christof, Hauptamtsleiter in Heddesheim schien eine nicht enden zu wollende Liste zu besitzen, auf der die verschiedenen Aktivitäten von Gruppen und Vereinen in Sachen Partnerschaft mit Nogent Le Roi aufgeführt waren. [Weiterlesen…]
Diese Woche: Tipps und Termine
Rhein-Neckar, Tipps und Termine für den 24. bis 30. Juni 2013. Montags erscheinen unsere Veranstaltungstipps für die laufende Woche. Die Redaktion nimmt gerne weitere Termine und Anregungen auf. Die Kontaktmöglichkeiten finden Sie am Ende der Seite.
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Diese Woche: Tipps und Termine
Rhein-Neckar, Tipps und Termine für den 03. bis 09. Juni 2013. Montags erscheinen unsere Veranstaltungstipps für die laufende Woche. Die Redaktion nimmt gerne weitere Termine und Anregungen auf. Die Kontaktmöglichkeiten finden Sie am Ende der Seite.
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Christlich vs. weltlich? Gute Bücher sind gute Bücher!

Simone Rau leitet die Katholische öffentliche Bücherei, die für alle offen ist und jede Menge weltliche Literatur im Bestand hat. Foto: Heddesheimblog.de/Tillmann Bross
Heddesheim, 13. Juni 2012. (red) Vor einiger Zeit haben wir Simone Rau gebeten, für uns vielleicht einen Text zu schreiben, was denn eine „katholische Bücherei“ ausmacht. Gibt es da überwiegend „christliche“ oder „religiöse“ Literatur oder auch „weltliche“? Und was ist aus Sicht einer Katholischen Bücherei „gute“ Literatur, was „schlechte“? Das ist alles eine Frage der „Auffassung“, sagt Frau Rau.
Von Simone Rau
Als Herr Prothmann mir vorschlug, Bücher unter den oben beschriebenen Aspekten vorzustellen, habe ich erst mal geschluckt. Alleine schon durch die Formulierung „christlich – weltlich“ fühlte ich mich gleich wieder in die „katholische“ Ecke gedrängt.
Kämpfen doch viele Katholische öffentliche Büchereien (KöB) seit Jahren gegen zwei sich hartnäckig haltende Vorurteile. Das erste lautet, dass man sich nur Bücher ausleihen darf, wenn man katholisch ist, dass zweite, dass wir nur christlich/ religiös angehauchte Literatur im Bestand haben. Beides ist falsch.
Wie schon im Namen zu lesen, sind KöBs auch öffentliche Büchereien und damit für alle zugänglich, weshalb der Bestand auch nicht auf „christliche“ Literatur beschränkt ist. Wir haben zwar die Bibel im Bestand, ebenso wie religiöse Literatur, aber genauso Krimis, Thriller, Liebesromane, historische Romane, erzählende Literatur, Biografien und vieles mehr.
Was aber sind gute Bücher? Glaubt man Denis Scheck, dem Moderator des ARD-Literaturmagazins Druckfrisch, sind die meisten Neuerscheinungen salopp ausgedrückt, großer Mist. Nur selten finden Bücher, die sich auf diversen Bestseller–Listen tummeln, Gnade vor seinen Augen.
Ausleihen, lesen, bewerten.
Aber die Bücher, die Denis Scheck als nicht lesenswert einstuft, werden teilweise tausendfach verkauft. Sind das nun gute oder tatsächlich schlechte Bücher? Sind sie schlecht, weil sie einem Kritiker missfallen, oder doch gut, wie eine Vielzahl von Lesern meint?
Alles eine Auffassungssache meine ich. So unterschiedlich Menschen sind, so unterschiedlich ist ihr Anspruch an Literatur. Dem einen gefällt „Wunsiedel“ von Michael Buselmeier, einem anderen „Erlösung“ von Jussi Adler–Olsen oder „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ von Jonas Jonasson.
Deshalb möchte ich an dieser Stelle auch keine Bücher vorstellen, die „gut“ sind. Wer mich in der Bücherei anspricht und nach einem „guten“ Buch fragt, dem kann ich deshalb höchstens ein Buch empfehlen, das mir gut gefallen hat und erklären, weshalb ich mich dafür begeistern konnte.
Alle oben genannten Bücher – und viele mehr – findet man übrigens im Bestand der Katholischen öffentlichen Bücherei St. Remigius Heddesheim.
Mein Fazit lautet deshalb: Am besten ausleihen, lesen und sich eine eigene Meinung bilden. Da die Ausleihe in der KöB kostenlos ist, erleidet man zumindest keinen monetären Verlust, wenn einem ein Buch nicht gefällt.
Wer Spaß daran hat, sich über Bücher auszutauschen, die Meinung anderer zu erfahren, kann auch am „Literaturplausch“ teilnehmen. Das erste Treffen nach der Sommerpause findet am 21.09.2012 um 20.00 Uhr in den Räumen der KöB statt. Besprechen werden wir an diesm Abend „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf.
Weitere Informationen gibt es in der KöB, unter buecherei@st-remigius.com oder telefonisch unter 06203 / 45086.
Anm. d. Red: Simone Rau ist Büchereileiterin der KöB St. Remigius Heddesheim
Geprothmannt: Eine „grasse“ Debatte

Günter Krass hat mit seinem Gedicht "Was gesagt werden muss" eine längst notwendige Debatte ausgelöst. Bild: Wikipedia, Florian K, CC BY-SA 3.0
Rhein-Neckar, 16. April 2012. (red/pro) Was stimmt mit uns Deutschen nicht? Können wir nicht normal sein? Einfach mit Kritik umgehen? Uns ihr stellen, mit ihr an uns arbeiten? Der Schriftsteller Günter Grass hat mit seinem Beitrag den Nerv einer chronisch leidenden Gesellschaft getroffen und das ist gut so. Die Debatte erreicht jede Stadt, jedes Dorf in Deutschland. Sie sollte jeden Stammtisch und jede Familie, jeden Menschen erreichen, denn die Zeit ist längst reif dafür.
Von Hardy Prothmann
Ganz sicher ist die Debatte um den Beitrag des Literaturnobelpreisträgers Günter Grass auf den ersten Blick ein nationales und sogar internationales Thema.
Ist das so?
Ganz sicher zeigt der zweite Blick auf das Thema eine Debatte, das uns alle betrifft. Überall. Hier und dort. Vor Ort. Direkt.
Das vermeintliche “Gedicht” von Herrn Grass, “Was gesagt werden muss”, hat enorme internationale Wellen geschlagen und einen politischen Diskurs ausgelöst, der uns alle angeht.
Meinungsfragen
Die entscheidenden Fragen lauten:
Wie geht man mit Kritik um? Was bedeutet Meinungsfreiheit? Was Meinungsvielfalt? Gibt es die Möglichkeit der freien Rede und Gegenrede? Wer urteilt, was richtig, was falsch ist? Was bedeutet Verantwortung im Zusammenhang mit Fragen? Gibt es in der Postmoderne tatsächlich noch Tabu-Themen, über die man nicht reden darf?
Der Schriftsteller Günter Grass musste im Alter von 84 Jahren etwas loswerden. Wäre Günter Grass nur ein alter Mann – wer hätte sich dafür interessiert?
Niemand? Richtig.
Günter Grass ist aber ein bekannter Schriftsteller. Und Literaturnobelpreisträger. Und er war als junger Mann Mitglied der Waffen-SS im Dritten Reich, was er lange verschwiegen hat.
Und er tut, was niemand tut, will man nicht sofort in eine rechte Ecke gestellt werden. Und das trotz seiner Vergangenheit: Er äußert harsche Kritik an der Außenpolitik Israels.
Nicht an der Innenpolitik, der Wirtschaftspolitik, der Sozialpolitik. Grass macht das große Fass auf und spricht davon, dass Israel den “Weltfrieden gefährdet”.
Die vernichtenden Kritiken über seinen Text sind zahlreich. Die Empörung eindeutig. Die Haltung klar: Man kritisiert Israel nicht. Schon gar nicht als Aggressor im Nahen Osten.
Staaträsonismus
Vor allem nicht als Deutscher. Denn es gibt eine historische “Verantwortung”, die jede Kritik und jede Frage verbietet, das gebietet allein schon die von der Bundeskanzlerin zur “Staatsräson” erklärten “Haltung”.
Ist das so?
Man muss Günter Grass für seine extreme Überzeichnung dankbar sein, denn er hat erreicht, dass sich die Extreme und die Überzeichnungen zu Wort melden und verorten.
Das durch den israelischen Innenminister Eli Jischai gegenüber dem Schriftsteller erlassene Einreiseverbot wird selbst in israelischen Medien als “hysterisch” bezeichnet.
Bundestagsvizepräsident Thierse wirft sich für den Schriftsteller in den Ring und bezeichnet Anwerfungen, dieser sei ein Antisemit als “haltlos”.
Was denken wir über all das? Jeder von uns? Ich, Sie, Du? Debattieren wir darüber?
Debattiert so viel ihr könnt

Günter Grass 2004 bei der Buchmesse in Frankfurt. Bild: Wikipedia, Florian K, CC BY-SA 3.0
Hoffentlich tun das viele unserer Leserinnen und Leser. Und das ist gut so. Sich mit einer Sache auseinanderzusetzen. Denn das ist die Übersetzung von Kritik.
Und nichts anderes hat Herr Grass getan. Er hat sich auseinander gesetzt, seine Meinung geäußert und sich damit demokratisch dem Diskurs gestellt.
Inhaltlich mag sein “Gedicht” große Schwächen haben. Die größte ist, dass man eine solch verfahrene Situation, wie sie im Nahen Osten herrscht, noch so sehr “verdichten” kann – sie ist zu komplex, um sie vernünftig in einem Text abbilden zu können.
Deshalb muss man sie aufteilen und die Teile diskutieren. Und den Anfang zu dieser Debatte hat Herr Grass erreicht. Er hat es geschafft, dass sich viele besserwissende sofort empört geäußert haben, um feststellen zu müssen, dass die grass’sche Kritik vielleicht nicht ganz richtig, aber auch nicht ganz falsch ist.
Günter Grass hat es erreicht, dass über Tabus gesprochen wird, die viele Menschen beschäftigen und die, weil Tabus, öffentlich nicht thematisiert werden dürfen sollen. Grass hat also Öffentlichkeit geschaffen, den Austausch von Meinungen angeregt und hat damit einen demokratischen Prozess ausgelöst.
Deutungshoheiten der Zirkel
Wer ihn deswegen sofort zum Antisemiten abstempelt, will keinen demokratischen Diskurs, sondern einen Hieb mit der Moralkeule. Es sollen keine Fragen gestellt werden dürfen. Die Deutungshoheit ist allein kleinen Zirkeln überlassen. Ist das demokratisch?
Wer das Gesamtwerk von Grass sieht und seine über Jahrzehnte verschwiegene Mitgliedschaft in der Waffen-SS, erkennt eine zerrissene Figur. Einen, der eitel und selbstherrlich ist. Neudeutsch “erfolgsgeil”, was ihm viele vorwerfen, die aber wie ein Reich-Ranicki oder Broder selbst auf der Debatten-Welle mitschwimmen, ohne viel zum Thema beitragen zu können. Aber Hauptsache, sie reden mit oder es wird über sie geredet, wobei sie jedem, der ihnen nicht genehm ist, genau das vorwerfen.
Wer die Debatte um das Thema verfolgt, sieht jede Menge Anwürfe, die jede Interessengruppe für sich zu nutzen sucht.
Und wer über all dem darüber nachdenkt, was der Text von Grass bewirkt hat, erkennt: Es ist eine “grasse” Debatte.
Mit einem Für und Wider. Einem Hin und Her. Und all das ist gut und sinnvoll.
Denn “Positionen” haben die Chance, neu überdacht und definiert zu werden. Man kann aus der Vergangenheit lernen, sie mit dem Jetzt abgleichen und für die Zukunft Ziele entwickeln.
Das geht nur durch Einlassungen von kritischen Geistern.
Tabus brechen
Abnicker, Zusager, Nichtfrager, Nichtwisser haben in der Vergangenheit und Gegenwart immer nur für großes Leid und viel Blutvergießen gesorgt.
Günter Grass hat weder ein literarisch wertvolles, noch stilistisch anerkennenswertes “Gedicht” geschrieben. Das ist meine persönliche Meinung.
Ebenso finde ich seine Position zu überzeichnet. Aber ich bin sehr froh, dass er das Gewicht seiner Persönlichkeit nutzt, um die Debatte über Tabus anzuregen.
Er ist ein alter Mann, hat sein Leben und sein Geld verdient, schließt irgendwann mit “letzter Tinte” ab. Und er hat enorm viel negative Energien auf sich gezogen – egal, ob zu Recht oder Unrecht -, statt einfach seinen “Lebensabend zu genießen”.
Persönlich hat mich Grass als Schriftsteller nicht interessiert. Mich spricht sein Werk nicht an. Das ist aber eine Geschmackssache.
Persönlich habe ich großen Respekt vor diesem Mann, weil er sich traut, eine Meinung zu haben. Trotz aller Kritik, die seine Meinung durch andere auf sich zieht.
Persönlich habe ich meine Meinung und meine Geschichte. Mein Großvater beispielsweise ist 1928 geboren worden und hat als 16-Jähriger jüngere Kinder in den letzten Kriegsjahren in Sachsen als “Gebirgsjäger ausgebildet”.
Und er hat mir gegenüber zugegeben, dass er damals an den “Führer” geglaubt hat und erst später erkannt hat, welchem Übel er anhängig war. Fast jeder von uns Deutschen hat so einen “Link”, so eine Verbindung, in die Vergangenheit. Und egal, wie wenig man damit “persönlich” zu tun hat. Die historische Schuld bleibt. Und sie ist schrecklich.
Verantwortung fordert Fragen
Die Verantwortung aber, sich gegen Krieg, gegen Genozid, gegen Unrecht einzusetzen, ist eine Verantwortung, die gerade die Deutschen historisch am besten vertreten können. So kann die Schuld zur Chance werden. Wenn man bereit ist, verantwortlich zu sein. Um verantwortlich zu sein, muss man aber Fragen stellen dürfen, können und wollen.
Verantwortung ergibt sich sicherlich nicht dadurch, indem man sich keinem Diskurs stellt, keinen Fragen, keinen Haltungen. Wer sich so verhält, muss sich den Vorwurf des Gleichschaltens, des Gleichmarschierens, des Faschistischen gefallen lassen.
Wer bereit ist, sich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen, Kritik zu üben und auszuhalten, für seine Haltung zu werben unter Anerkennung unseres Grundgesetzes, der agiert demokratisch und verantwortlich.
Wer eine berechtigte Kritik eines Schriftstellers missbraucht, um diesen und andere mundtot zu machen, agiert antidemokratisch.
Günter Grass hat mit seinem “Gedicht” sehr krasse Reaktionen hervorgerufen, die zeigen, wie wenig demokratisch viele Medien in Deutschland gesinnt sind, obwohl wir doch schon mindestens sechs Jahrzehnte Zeit hatten, um zu üben.
Die Debatte hat gezeigt, wie wenig demokratisch der Staat Israel unter seiner aktuellen Regierung ist.
Traumatisierungen
Und er hat ins Bewusstsein gerufen, dass ein Konflikt droht, der sicherlich kein iranisches Volk auslöscht, aber die Region und die Welt massiv zu traumatisieren in der Lage ist.
Und wer, wenn nicht wir Deutschen, haben eine bessere Vorstellung davon, was es heißt, andere zu traumatisieren und selbst traumatisiert zu sein? Und wer, wenn nicht wir Deutschen können ehrlicher und glaubhafter uns dafür einsetzen, dass es nicht woanders zu Verwüstung, Zerstörung und Verfolgung kommt?
Mein Deutschland ist ein Land der Demokratie, des Austausches von Meinungen, des Ringens um Mehrheiten um eine größtmögliche Freiheit der Menschen zu ermöglichen.
Ein Land, dass sich um Fortschritt des Lebens statt für den Rückschritt des Tötens einsetzt.
Ich empfinde es als ekelhaft, wenn irgendjemand argumentiert, ein israelischer “Erstschlag” würde nicht das “gesamte” iranische Volk auslöschen, sondern nur “Teile”. Mir wird schlecht, wenn ich Argumente lese, man müssen Israel einen “Zweitschlag” ermöglichen, um, nachdem man selbst größte Verluste habe, dem anderen auch noch welche zufügen zu können. Wer so zynisch argumentiert, hat keine Respekt vor dem Leben.
Jeder vernünftige Mensch wird solche “Debatten” nicht nur ablehnen, sondern sich vernünftigerweise verweigern, weil sie an Dummheit nicht zu übertreffen sind.
Meinungsvernichtungswaffen
Jeder von uns ist aufgerufen, sich dringlich eine Meinung zum Thema zu bilden. Günter Grass hat in Deutschland zu Recht eine Debatte ausgelöst, bevor “Fakten” geschaffen werden. Die Konflikte im Nahen Osten sind geeignet, den Weltfrieden zu gefährden – die Konflikte bestimmen schon seit Jahrzehnten unser Leben, ohne das es “möglich” war, sich widersprüchlich dazu zu “äußern”.
Die Zeit ist reif, Meinungen zu überprüfen, zu definieren und zu vertreten. Und vor allem wir Deutsche sollten sagen können müssen:
Wir lehnen jede Form von Massenvernichtungsmöglichkeiten ab.
Denn wir Deutsche wissen wie kein anderes Volk, dass jede fehlende demokratische Debatte nur fürchterliche Folgen haben wird. Deswegen sollten man sich nicht von Meinungsvernichtungswaffen wie sinnfreien Antisemitismusvorwürfen beeindrucken lassen.
„Wir sind eine katholische Einrichtung – aber auch öffentlich“

Simone Rau legt wert auf beide Worte: katholisch und öffentlich ist die von ihr geleitete Bücherei.
Guten Tag!
Heddesheim, 08. Oktober 2011. (red) Die Katholische öffentliche Bücherei St. Remigius Heddesheim hat eine neue Ausstattung bekommen. Im Interview erzählt Simone Rau, Leiterin der Bibliothek, was neu und anders ist.
Interview: Tillmann Bross
Frau Rau, wie lange existiert diese Bibliothek denn schon?
Simone Rau: Die Bibliothek gibt es schon seit 1913, übernächstes Jahr feiern wir das 100 jährige Bestehen unserer Bücherei.
Welche Aufgaben erfüllt Ihre Arbeit als Teil der katholischen Kirche?
Rau: Das ist eine interessante Frage, wir sind nämlich mehr als nur eine Institution, in der man Bücher ausleiht. Wir sind auch ein Anlaufpunkt für die Gemeinde, manche kommen hierher, um Gespräche zu führen und einfach in Kontakt mit anderen Gemeindemitgliedern zu treten. Genauso hat sich auch unser Sortiment mit der Zeit geändert. In der Anfangszeit der Bücherei waren es fast ausschließlich theologische Werke, heute haben wir unseren Schwerpunkt in Sachen Familienliteratur gesetzt.
Welche Zielgruppen werden denn im einzelnen angesprochen?
Rau: Wir haben sowohl Kinder- als auch Jugendbücher im Sortiment, das ist natürlich ein sehr weites Feld. Auch die Erwachsenen kommen auf ihre Kosten. Wir haben Sachbücher, Biografien, Zeitschriften und Belletristik anzubieten.
Auch Fantasy?
Rau: Ja, auch Fantasy. Auch wenn der Papst von Büchern wie „Harry Potter“ abgeraten hat, haben wir unsere eigene Meinung. Jeder Leser ist schließlich mündig, das zu lesen, was er möchte.
Ich darf doch aber trotzdem annehmen, dass Sie der Katholischen Kirche in vielen Dingen beipflichten…
Rau: Natürlich tun wir das, wir sind nunmal eine katholische Einrichtung, aber eben auch öffentlich und richten uns deshalb auch nach unseren Lesern. Es spielt übrigens auch keine Rolle, ob man einer anderen Konfession oder Religion angehört, wenn man sich hier etwas ausleihen möchte.
Das ist gut, sonst müsste ich ja ganz schnell die Beine in die Hand nehmen, ich bin Protestant. Sie haben eine neue Einrichtung. Wie wurde das finanziert?
Rau: Die neuen Regale wurden von unserer Pfarrgemeinde finanziert. Grundsätzlich wird unsere Bücherei durch die Pfarrgemeinde St. Remigius, dem Bistum Freiburg und durch Spenden finanziert. Außerdem finanzieren wir uns durch den jährlich am Pfarrfest stattfindenden Bücher – Flohmarkt. Obwohl unsere Mittel begrenzt sind, haben wir aktuelle, neue Bücher im Bestand.
Sie haben neue Einrichtung in Form von Bücherregalen erhalten, wie kam es dazu?
Rau: Die Regale haben wir von einer Katholischen öffentlichen Bücherei aus Viernheim, die sich aus Kostengründen verkleinern musste. Die Regale sind zwar gebraucht, aber in gutem Zustand und wir konnten sie der Bibliothek recht preiswert abgekaufen. Neue Regale und Ausleihtheken sind sehr teuer und wegen unserem kleinen Budgets für uns nicht anschaffbar. Diese Regale haben wir jetzt seit einem Monat und sind sehr zufrieden damit, weil wir jetzt mehr Platz haben, die rund 2200 Medien zu ordnen. Es ist für einen Fünfzehnjährigen nicht angenehm, die Bücher für seine Altersgruppe direkt neben den Bilderbüchern zu finden…

Rund 2.200 Medien gibt es hier auszuleihen - darunter auch Fantasy. Trotz Papst.
Nach welchem Zeitraum muss ich denn ein ausgeliehenes Buch wieder zurückgegeben haben und was sind die Folgen einer Überziehung?
Rau: (lacht) Wir sind da recht human. Die Ausleihe ist ja kostenlos, man bekommt einen Bibliotheksausweis und ist dann als Leser-in eingetragen. Bücher sollte man nach vier Wochen wieder zurückgebracht haben, Zeitschriften, Gesellschaftsspiele und Kinderhörbücher nach zwei Wochen. Man kann die Ausleihdauer aber auch verlängern lassen. Wenn man die Frist überzieht kostet das 50 Cent pro Medium in der Woche.
Wie viele Mitarbeiter sind denn in der Bibliothek aktiv?
Rau: Wir sind momentan acht aktive Mitarbeiter, die alle ehrenamtlich diese Bibliothek betreuen. Man durchläuft anfangs eine Grundausbildung, die von der Fachstelle für kirchliches Büchereiwesen Freiburg finanziert wird. Da lernt man alles, was man später bei der Arbeit in einer Bücherei braucht.
Ist die Bibliothek durch die Möbel nun vollständig oder werden noch andere Dinge dringend benötigt?
Rau: Hier gibt es immer was zu tun. Momentan ist das Licht unser Sorgenkind. Ein paar neue Lampen wären gut, Sie könnten aber auch gerne mal zu Streichen vorbeikommen! (lacht) Wie gesagt, hier gibt es immer was zu tun, wir haben aber auch schon große Fortschritte gemacht. Die Fenster im hinteren Raum zum Beispiel sind neu, aber das ist natürlich nicht alles was wichtig ist, um die Bibliothek auf Vordermann zu bringen.
Anmerkung:
Tillmann Bross (17), ist Gymnasiast (12. Klasse) aus Bad Dürkheim und absolviert zur Zeit ein Kurzpraktikum beim Heddesheimblog.de.
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Glückwunsch! Unsere Autorin Marietta gewinnt Platz 3 beim poetryweb.de :-)

Glückwunsch! Unsere Autorin Marietta Herzberger hat den dritten Platz beim poetryweb-Wettbewerb gewonnen 🙂
Guten Tag!
Weinheim/Rhein-Neckar, 27. Juli 2011. (red) Seit Januar 2011 ist sie „an Bord“ und schreibt regelmäßig ihre Kolumne für unsere Blogs : Marietta Herzberger aus Weinheim. Mit ihrem Text „Nicht ohne meine Hypophyse“, den sie im Februar beim Wettbewerb „poetryweb.de“ eingereicht hat, hat sie aktuell den dritten Platz gemacht. In der Jury sitzt unter anderem „Chako“ Christian Habekost.
Große Überraschung in der Redaktion: Zufällig haben wir am Abend entdeckt, dass unsere Kolumnistin Marietta Herzberger den dritten Platz beim poetryweb.de-Wettbewerb, der „Community für junge, moderne Literatur“ gewonnen hat. (Hier geht es zur Facebook-Seite von poetryweb.de)

Gute besetzte Jury (von oben): Christiane Güth, Christian Habekost, Christoph Hünermann, Usch Kiausch. Quelle: poetryweb.de
Herzlichen Glückwunsch!
Manchmal gibt es unglaubliche Zufälle. Der Text „Nicht ohne meine Hypophyse“ liegt uns schon einige Zeit vor. Wir wussten nichts davon, dass Marietta diesen bei einem Wettbewerb eingereicht hat.
Montags ist unser Kolumnentag. Am Montag, den 25. Juli 2011, haben wir kurz nach Mitternacht redigierten Text unter der Überschrift: „Entschuldige, Schatz, du weißt doch, meine Hypophyse!“ veröffentlicht.
Und um 10:32 Uhr veröffentlicht poetryweb.de die Gewinner des jungen Literatur-Wettbewerbs – darunter Marietta Herzberger mit ihrem Text in der Kategorie „Innovation“. Gestern Abend stoßen wir über Facebook auf die gute Nachricht.
Die Jury ist gut besetzt: Die Autorin Christiane Güth, der Sprachwissenschaftler und Kabarettist Dr. Christian „Chako Habekost“, der Verlagsmanager Christoph Hünermann und die Kulturjournalistin Usch Kiausch haben die eingereichten Beiträge gesichtet und gewertet.
Die Gewinnerbeiträge werden in einem Buch veröffentlicht und auf der Frankfurter Buchmesse prämiert.
Die Gewinner des jungen Literaturportals, denen wir allesamt herzlich gratulieren, heißen wie folgt:
Innovation
1. Gedicht Nr. 2 über Marie – Stefan Müller
2. Kantinentisch – Michael Müller
3. Nicht ohne meine Hypophyse – Mari Etta
Kurzgeschichte
1. Ziel erreicht – Manuel Zerwas
2. Absurdes – Lina W.
3. Aufwachen um Kopf und Kragen – B.Z.
Lyrik
1. Der Humoris-Tisch – Liz Murphy
2. Bob Dylan – Kai Kraus
3. Konjunktivus permanens – Andreas Hecke
Einen schönen Tag wünschen Dir alle Mitarbeiter der Redaktion!
Anmerkung der Redaktion:
Alle Texte von Marietta Herzberger (die für uns aktuell über ihre Rauchentwöhnung schreibt) finden Sie, indem Sie bei der Suche rechts „Marietta“ eingeben. Ebenfalls in der rechten Spalte finden Sie unter „Kategorien-Mariettas Kolumne“ ihre Kolumnen sowie die Texte der anderen Autoren.
„Es ist ein bissle wie ein Kurzurlaub“ – Lesung mit Petra Durst-Benning
Guten Tag!
Heddesheim, 10. Oktober 2010. Die schwäbische Autorin Petra Durst-Benning war mit ihrem neuesten Roman „Die russische Herzogin“ zur Lesung im Bürgerhaus. Eine Autorin zum Anfassen.
Von Sabine Prothmann

Gut gelaunte Schwäbin: Petra Durst-Benning. Bild: heddesheimblog.de
Sie sieht nett aus und ist auch richtig sympathisch. Sie ist Schwäbin und das darf man auch merken. Und sie schreibt Bücher und gibt Lesungen, die die Frauen – und das sind es vor allem – aus dem Alltag führen wollen und sollen: „Das ist ein bissle, wie ein Kurzurlaub“.
Petra Durst-Benning gab – jetzt schon zum zweiten Mal – eine Lesung im Heddesheimer Bürgerhaus. Gut 50 Personen – davon ein Mann – waren gekommen, um sich aus ihrem neuen Buch – „Die russische Herzogin“ vorlesen zu lassen.
Die Veranstaltung wurde wie immer gut organisiert von der Gemeindebücherei Heddesheim und der Bücherecke am Rathaus.
Ein angeborener Hang zu historischen Stoffen?
Petra Durst-Benning stellt ihre Frauengestalten immer in einen historischen Kontext. „Meine Eltern hatten einen Antiquitätenladen und dort habe ich immer Gespräche belauscht. Und überhaupt mein Vater ist ein begnadeter Geschichtenerzähler“, erklärt sie ihren Hang zu historischen Stoffen.
Ihre Figuren seien immer regional angesiedelt, erfahren die Zuhörer von dem Buchhändler Manfred Zeiß bei der Einführung. Dabei bleibt die Autorin meist ihrer Heimat verbunden, viele Geschichten spielen im süddeutschen Raum, aber sie führt ihre Leser auch in einer Trilogie nach Thüringen, nimmt sie mit nach Amerika oder an den Lago Maggiore.
Zeiß erzählt weiter, dass Durst-Benning gern und gut schwäbisch und mediterran kocht und viel liest. 1996 erschien ihr erster Roman „Die Silberdistel“.
Seit dem war Petra Durst-Benning fleißig, 12 Romane hat sie inzwischen geschrieben. Das ist mehr als der Verlag von ihr verlangt, das sind nämlich nur ein Buch alle eineinhalb Jahre, sagt sie.
„Dann habe ich mich wieder in die Recherche gestürzt“
Der Vorgängerroman von „Der russischen Herzogin“ war die „Zarentochter“. Ein Bild habe sie dazu inspiriert, erzählt die Autorin.

Autogramm-Stunde. Bild: heddesheimblog.de
Im ersten Band lernen die Leser die Zarentochter kennen und leben und leiden mit ihr bis zu ihrer Heirat mit dem Kronprinzen von Württemberg. Durst-Benning liest daraus vor, von der Ankunft der Zarentochter Olga in Stuttgart.
Das Buch endet mit einem „schönen Happyend, gell fast schon Hollywood-mäßig“, freut sich die Autorin. Doch sie war damit noch nicht zufrieden, sie wollte wissen, wie geht es weiter in dem Leben der Zarentochter Olga, war sie mit dem Prinzen Karl glücklich. Und so „habe ich mich wieder in die Recherche gestürzt, denn meine Neugier und Lust mehr zu erfahren waren groß“, erzählt Durst-Benning.
Bei der Recherche stößt sie auf die Nichte der Zarentochter, Wera. Im Fortsetzungsband erzählt sie nun die Geschichte Weras, die zu ihrer kinderlosen Tante Olga an den württembergischen Hof nach Stuttgart kommt.
Informationen zu dieser historischen Figur findet sie im Tagebuch der Baronin Eveline von Massenbach, Olgas Hofdame.
„Ich hab mir die Finger wund geschrieben.“
Die Passage von der Ankunft Weras in Stuttgart liest sie dann auch vor. Die Zuhörer hören von einem bockigen, schwierigen neunjährigen Kind – und das wird schnell klar -, das es seiner Tante nicht so einfach machen wird.
Gestützt auf das Tagebuch der Baronin kommt Petra Durst-Benning zu dem Schluß, so ein Verhalten würde man heute mit ADS oder ADHS diagnostizieren. „Aber ich kann nicht beweisen, dass die Wera ein ADS-Kind war“. Durst-Benning will auch nicht die historisch verbriefte Wahrheit über ihre Figuren schreiben, sondern sie will sich diesen annähern, der Rest ist die künstlerische Freiheit, ihre Sicht der Geschichte.

Vor allem Frauen sind Fans von Durst-Benning-Romanen. Bild: heddesheimblog.de
„Was haben sie als nächstes vor“, will eine Zuhörerin wissen. Die Autorin lacht: „Ich weiß es, aber es wird nicht verraten“.
Die Romane von Petra Durst-Benning sind sicherlich kein großer literarischer Wurf, aber diesen Anspruch hat sie auch nicht. Die blonde, sympathische Schwäbin möchte unterhalten, möchte ihre Leser auf einen Kurzurlaub mitnehmen, denn: „Sie sollen sich nicht anstrengen, sondern der Autor“. Sie möchte ihre Geschichten und Figuren „selbst erspüren“ und bei den tragischen Verwicklungen, die sich in ihren Büchern ergeben, sagt sie, „muss man auch was aushalten können“.
Lesungen machen ihr Spaß – das spürt man
Lesungen machen ihr richtig Spaß, das spürt man. Sie plaudert mit ihren Lesern, beantwortet Fragen. Ihre Romangestalten liegen ihr am Herzen sowie das Wohl ihrer Zuhörer.
In der Pause konnten die Besucher des Bürgerhauses, Pflug, ihre Bücher kaufen und signieren lassen, gerne auch mitgebrachte ältere Exemplare. Das macht sie gerne und schwätzt dabei mit ihren Fans.
Sie sagt, „ich gehe gerne in kleine Buchläden“, da könne man stöbern und sich beraten lassen. Wenn sie sagt: „Amazon hat Ihnen noch nie eine Lesung organisiert“, und wenn sie erzählt, dass sie Reisen mit ihren Fans zu den Handlungorten ihrer Romane veranstaltet, weiß man, worauf es ihr ankommt, nämlich auf den persönlichen Kontakt.
Die Veranstaltungsbesucher haben zwar keine Weltliteratur gehört, aber einen persönlichen Abend mit einer sehr sympathischen Autorin erlebt.
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