Donnerstag, 23. März 2023

Hauptversammlung der Vogelfreunde

Guten Tag!

Heddesheim, 03. April 2010. (red) Die Vogelfreunde- und pfleger haben dieses Jahr viel zu tun: 50 Jahre wird der Verein alt. Am 17. April kommen Natur- und Vogelfreunde aus ganz Baden-Württemberg nach Heddesheim.

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Die Störche brüten schon längst wieder im Vogelpark. Bild: hblog

Im Jubiläumsjahr richten die Vogelfreunde die diesjährige Jahreshauptversammlung des VDW-Landesverbands am 17. April in Heddesheim aus (Verband Deutscher Waldvogelpfleger und Vogelschützer e.V.).

Außerdem hat sich prominenter Besuch angesagt: Bernd Schmidbauer, Staatsminister a. D. wird als Präsident des Bundesverband für fachgerechten Natur- und Artenschutz e.V. (BNA) Grußworte vortragen.

Am 27. März stand die eigene Jahreshauptversammlung auf dem Programm. Der Vorstand wurde insgesamt bestätigt, neuer Beisitzer ist Horst Täubert. Martina und Andreas Schuster standen für die Jugendleitung aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung – Joerg Landenberger und Jeffery Gehlert übernehmen diese Aufgabe. Landenberger ist zudem 2. Vorsitzender, als 1. Vorsitzender wurde Werner Dostal bestätigt.

Zur Versammlung zählte der Verein 244 Mitglieder, davon sind 25 Jugendliche und Kinder. Gerade der Nachwuchs ist Augapfel und Sorgenkind – wie bei vielen Vereinen: „Es ist nicht gelungen, pubertätsbedingte Verluste stabil auszugleichen“, sagte Andreas Schuster.

Vor allem der Storchentag (13. Juni 2010), das Vogelparkfest (28. August 2010) und das Jugendferienprogramm sollen neue junge Mitglieder gewinnen.

Aus Sicht des Vereins wird das Grillfst am 1. Mai 2010 der wichtigste Termin im Jahr sein – hier werden traditionell die meisten Einnahmen erwirtschaftet: „2009 war das wieder ein toller Erfolg“, sagte Werner Dostal, der allen Helfern dankte. Rund ein Dutzend Mitglieder sind jedes Wochenende im Einsatz, um den Vogelpark zu pflegen. Der mit Abstand fleißigste Vogelfreund ist Ulrich Landenberger (Zuchtwart und Kassierer), der wegen der Fütterung der Tiere täglich vor Ort ist.

Mit den Zuchterfolgen waren die Vereinsmitglieder „nicht so zufrieden, wie in den Jahren zuvor“, sage Landenberger, „obwohl wir trotzdem sehr gute Erfolge erzielen konnten.“

Georg Klemm stellte bei den Wellensittichen den besten Altvogel bei einer Schau in Weinheim-Sulzbach und erreichte mit seinen Vögeln mehrere Klassen- und Gruppensiege. Wolfgang Keller war mit seinen Farbkanarien sehr gut platziert, Christopher de Vita erreichte gute Platzierungen mit seinen Fife-Fancy Kanarien. Mehrere Gruppensiege erreichte Thomas Bischler mit seinen Großsittichen. Erfolgreichster Züchter ist Joerg Landenberger, der mit europäischen Vögeln und Exoten die Besten der Schau stellte – den Erfolg wiederholte er bei der Landesschau Baden-Württemberg.

Der Bericht des Naturschutzbeauftragten Kurt Klemm fiel in weiten Teilen negativ aus: „Die Haubenlerche darf in Heddesheim als ausgestorben gelten. Die Dorngrasmücke ist verschwunden. Dasselbe gilt für Neuntöter, Gelbspötter, Raubwürger, Blaukehlen, Trauerschnäpper, Baumpieper, Feldschwirl, Grauammer, Goldammer und Wachtelkönig.“

Keiner der Vögel konnte bei der Aktion „Bird-Watching“ mehr gesichtet werden. „Auch der Feldsperling ist bedenklich reduziert. Ganz schlecht sieht es mit Rebhühnern, Wachteln und auch beim Jagdfasan aus.“

„Erfreulich ist, dass es nunmehr sieben Turmfalkenpaare gibt, die unsere künstlichen Brutmöglichkeiten angenommen haben“, sagte Klemm. Über den Winter fütterte Klemm die Greife an einem „Luderplatz“. Rund 100 Nistkästen hängt der Verein auf Heddesheimer Gemarkung aus und hilft so den Vögeln, „die immer weniger Raum für die ungestörte Aufzucht ihrer Brut haben.“

Anmerkung der Redaktion:
Alle Termine der Vogelfreunde finden Sie in unserem Terminkalender.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Eröffnung Vogelpark: „Ein Ort der Ruhe und der Natur.“

Guten Tag!

Heddesheim, 27. März 2010. Heute öffnet der Vogelpark für die Saison 2010. Und: Der Verein der Vogelfreunde und -pfleger 1960 e.V feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Jubiläum. Im Interview mit dem heddesheimblog sprechen Werner Dostal (Vorsitzender) und Ulrich Landenberger (Kassierer) über das Heddesheimer Vogeljahr 2010.

Interview: Hardy Prothmann

Herr Dostal, Herr Landenberger: „Heute öffnet der Vogelpark und der Verein feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Jubiläum. Was haben Sie für ein Programm geplant?“
Werner Dostal: „Wir haben insgesamt acht große Veranstaltungen darunter die Jahreshauptversammlung des VDW (Verband deutscher Waldvogelpfleger- und Schützer e. V.), unser Mai-Grillfest, das Vogelparkfest und den Jubiläumsabend. Da ist viel zu tun, aber wir freuen uns drauf.“

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Werner Dostal ist Vorsitzender der Vogelfreunde. Bild: hblog

Und der Vogelexperte, Professor Berthold hat sich angesagt?
Dostal: „Ja, auf Vermittlung von Kurt Klemm. Über den Besuch freuen wir uns natürlich sehr.“

Auch im Vogelpark ist immer etwas zu tun. Wie haben die Tiere den Winter überstanden?
Ulrich Landenberger: „Insgesamt gut – ein, zwei Vögel aus dem Freigehege sind nicht mehr da – so ist halt die Natur. Obs einen Unfall oder eine Begegnung mit einem Bussard gab, wissen wir nicht.“

Es gab auch schon Probleme mit Füchsen?
Landenberger: „Leider. Wir haben das Loch im Zaun gefunden und seit drei Jahren haben wir und die Vögel Ruhe.“

Sind die Störche schon zurück?
Landenberger: „Die sind zurück und brüten schon, sowohl die „wilden“ Störche als auch unsere Störche in der Voliere, die wegen ihrer Flugunfähigkeit ständig bei uns leben. Ab Mitte bis Ende April werden die Jungen schlüpfen.“

Sind die Störche die Hauptattraktion des Vogelparks?
Dostal: „Viele kommen wegen der Störche, aber natürlich machen auch unser schöner Pfau, die vorlauten Beos oder auch der „Lustige Hans“ unseren Besuchern viel Spaß. Insgesamt ist der Vogelpark ein Ort der Ruhe und der Natur, das gefällt den Besuchern.“

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Ulrich Landenberger ist Kassier des Vereins, kümmert sich aber vor allem um die "Verpflegung" der Vögel. Bild: hblog

Wie sieht es mit der Situation des Vereins aus?
Landenberger: „Gut bis sehr gut. Wir haben rund 250 Mitglieder und mit fünfzehn Jugendlichen eine aktive Jugendgruppe. Und viele Helfer, die sich sehr gut um den Park kümmern – ohne die könnten wir das nicht leisten.“

Sie haben aber auch einen sehr erfolgreichen Züchter im Verein, Joerg Landenberger. Wie wichtig ist das?
Dostal: „Die Arbeit von Joerg (Sohn von Ulrich Landenberger, Anm. d. Red.) für den Verein ist sehr wichtig. Privat züchtet er zudem Prachtfinken und ist damit sehr erfolgreich. Diese Erfolge sind natürlich Werbung für ihn und auch für uns.“

A propos Erfolg – den braucht es auch finanziell, der Vogelpark ist teuer.
Dostal: „Wir brauchen rund 5.000 Euro im Jahr, vor allem für Futter, aber auch für Material. Beispielsweise müssen wir dieses Jahr ein neues Netz (600 Euro) für die große Voliere anschaffen, weil das alte brüchig wird. Neben den Mitgliedsbeiträgen ist unsere Haupteinnahmequelle das Maifest. Wenn das gut läuft, sind wir sehr beruhigt.“

Sind Sie mit der Situation des Teilstücks des neuen Rundwegs um den Badesee zufrieden?
Dostal: „Ja, das wurde so umgesetzt wie ausgehandelt. Wir werden drei Bäume zur Bepflanzung spenden und die Patenschaft für deren Pflege übernehmen.“

Apropos Patenschaft. Gibt es die Storchenpatenschaft wieder?
Dostal (lacht): „Na klar. Im Juni, zum Tag des Storchs.“

Link:
Link: Der Vogelverein im Internet

Tipp:
Alle Termine zum Vogelpark und den Vogelfreunden finden Sie in unserem Terminkalender Heddesheim. Wenn Sie rechts oben im Kalender auf „Terminübersicht“ klicken – können Sie Kalender durch Anklicken ab- und auswählen. Wählen Sie beispielsweise alle anderen Kalender ab – sehen Sie nur noch die Termine für den Vogelverein.

Einwände, Einwände, Einwände – das Prinzip Hoffnung oder eine „Chance“?

Guten Tag!

Heddesheim, 24. März 2010. Rund 140 BürgerInnen sind zur Informationsveranstaltung des Ortsverbands Bündnis90/Die Grünen zusammen mit BUND und der IG neinzupfenning gekommen.

Das Thema des Abends: Wie formuliert man einen Einwand gegen die geplante „Pfenning“-Ansiedlung? Und: Welchen Sinn machen Einsprüche?

Gemeinderäte der Fraktion Bündnis90/Die Grünen informierten umfassend. Die Bürger stellten Fragen: „Bringen Einwände wirklich was oder ist das nur eine Beschäftigungstherapie für die Verwaltung?“. Klage-Gemeinschaft angeregt.

Von Hardy Prothmann

Wie viele BürgerInnen werden kommen? 20? 50? Oder mehr? Vielleicht sogar 100? Die Veranstalter hofften, dass es mehr als 50 werden würden und sie hofften auf die Zahl 100.

„Bammel“ vor dem eigenen Erfolg.

Denn „gefühlt“ ist das Bürgerhaus dann zwar nicht voll, aber gut „gefüllt“.

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Viele neue Gesichter: BürgerInnen informieren sich über Einsprüche gegen "Pfenning". Bild: hblog

Es kamen mehr: Rund 140 Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde wollten wissen, was Bündnis90/Die Grünen, BUND und die „IG neinzupfenning“ zum Thema „Einspruch“ zu sagen hatten. Viele der Gäste waren schon auf früheren Veranstaltungen – überraschend waren die vielen „neuen Gesichter“.

„Ihr Einwand hat Gewicht“, ist das wichtigste Argument des Abends. Ein Appell.

Andreas Schuster beginnt als Moderator: „Einwände müssen gehört und geprüft werden.“

Andreas Schuster ist einer der neu gewählten Grünen-Gemeinderäte. Im Hauptberuf ist er Manager in einer Werbe-Agentur.

Privat ist er immer für einen Scherz zu haben. Auch heute Abend scherzt er, um die Stimmung zu lockern – aber er weiß um den Ernst der Lage: Die Bürger haben es in der Hand, mit ihren Einwänden ihre demokratischen Rechte wahr zu nehmen.

Im Gemeinderat hat er sich bislang vor allem als Vermittler hervorgetan. Er mahnt dort Übertretungen an und appelliert an das Miteinander.

Andreas Schuster vermittelt.

Auch an diesem Abend ist er Vermittler: „Sie haben das demokratische Recht, ihre Meinung, ihren Einspruch zu äußern“, sagt er. Und: „Aber diesen müssen Sie hinreichend definieren, sprich begründen.“

Andreas Schuster macht den ein oder anderen Scherz, bleibt aber ungewohnt ernst, denn als Werbefachmann kennt er sich mit Psychologie aus: „Was nützt schon ein einzelner Einwand?“ Er kennt die Antwort: „Wenig.“

Heute Abend will er viele Menschen erreichen: „Schreiben Sie Ihre Sorgen und Ängste auf. Sprechen Sie ihre Freunde an. Eine Demokratie darf das nicht ignorieren.“

Er weiß auch um die Macht der Vielen: „Viele Einsprüche hingegen kann man nicht ignorieren. Ihr Einspruch ist wichtig. Viele Einsprüche sind noch wichtiger.“

Appell: „Üben Sie Ihr Recht aus!“ Andreas Schuster

Und: „Es gibt keine Grund Angst zu haben – Sie haben das Recht zum Einspruch, lassen Sie sich nicht von den Formalitäten abschrecken. Üben Sie ihr Recht aus. Formulieren Sie mit eigenen Worten was Sie stört, einfach, persönlich, begründet.“

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Andreas Schuster moderiert vorbildlich: "Legen Sie Einspruch ein - das ist Ihr Recht." Bild: hblog

Schuster informiert seriös darüber, wie „formgerechte Anträge“ zu stellen sind und sagt: „Es hindert Sie niemand daran, die Verwaltung um eine persönliche Stellungnahme zu bitten. Ob dieser Bitte entsprochen wird, sei dahingestellt, es gibt dafür keine Verpflichtung seitens der Gemeinde.“

Die Deutung, dass sich eine Gemeinde zu einer Antwort an BürgerInnen verpflichtet fühlen sollte, lässt er dahingestellt.

Klaus Schuhmann übernimmt: „Viele sagen immer wieder, dass sind doch nur Waschmittel, was der Pfenning da lagert. Das ist falsch – in diesen Mengen ist das ein Chemielager. Und außer Waschmittel können dort auch andere Stoffe gelagert werden.“

„Unseriöse Informationspolitik von pfenning“.

Die Kritik zielt auf die „unseriöse“ Informationspolitik von „Pfenning“: „Nach den gesetzlichen Vorschriften ist wahrscheinlich alles zulässig, was Pfenning plant, aber wollen wir das, was „zulässig“ ist?“

Schuhmann ist ein erfahrener Gemeinderat, kennt Gutachten, Verfahren. Er informiert über Versprechungen und Erfahrungen: „Was nicht genau geregelt wird, nimmt irgendeine Entwicklung.“

Kurt Klemm, parteiloser Gemeinderat der Grünen und als Neu-Gemeinderat mit dem sensationellsten Wahlerfolg aller (Heddesheimer) Zeiten kurz hinter die CDU-Stimmkönigin Ursula Brechtel gewählt (die massiv Stimmen verloren hat) redet über das, was sein Herz und das seiner Wähler bewegt: Naturschutz.

Kurt Klemm war viele Jahre als Hausmeister für die Gemeinde tätig und ist nun im Ruhestand. Er redet über Fauna und Flora, über Tiere, Natur, den Menschen und wie das alles zusammenpasst.

Kurt Klemm bekommt als Umweltexperte viel Applaus.

Er bekommt den meisten Applaus des Abends, bringt die Anwesenden zum Lachen – oft mit Ironie. Beispielsweise zum „Umweltgutachten“, dass er rundherum ablehnt: „Das ist das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben ist. „Angeblich wurden nur drei geschützte Vogelarten „gesichtet“, sagt er: „Ich verspreche Ihnen, gehen Sie mit mir dahin und ich zeige Ihnen mindestens acht davon und mehr als einen einsamen Feldhasen.“

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Kurt Klemm mahnt den Naturschutz an. Bild: hblog

Immer wieder applaudieren die Menschen im Saal dem Redner, der kein professioneller ist. Der Applaus gilt den Hasen, den geschützten Vogelarten, und vor allem einem, der sich dafür einsetzt. Das ist deutlich zu spüren.

Kurt Klemm präsentiert sich gut. Er ist Sympathieträger, weil die Menschen spüren, dass da einer redet, der weiß, was er sagt und der dafür einsteht. Kurt Klemm hat eine Meinung, die er vertritt. Kenntnisreich, kritisch, umfassend, direkt.

Kurt Klemm: „Ich will mich an „Spekulationen“ nicht beteiligen.“
Die Ironie sitzt: Natürlich spekuliert Klemm – für die Natur.

Das gefällt den BürgerInnen. Zum Ende seines Vortrags sagt er: „Ich will mich aber an Spekulationen nicht beteiligen.“ Die meisten Anwesenden sind über die Medien informiert, verstehen den Witz und applaudieren.

Günther Heinisch referiert als „Verkehrsexperte“. Der Mann ist studierter Psychologe, hat aber umfangreich zum Thema „Pfenning“ recherchiert. Vor allem zum Verkehr. Dazu hat Heinisch viel zu sagen.

Undankbarerweise kann Günther Heinisch keine emotionalen Tierbilder zeigen – aber auch seine Schaubilder sind deutlich: „Der ultimative Logistik-Standort der 80-Jahre hat sich zur Falle entwickelt“, sagt der Diplom-Psychologe, der durch die Beschäftigung mit dem Verkehr, zum Verkehrsexperten der Grünen wurde.

„Zwei bis drei Mal pro Woche ist die A5 dicht, die Kreisel in Hirschberg und Heddesheim sind zu dicht.“

Heinisch kritisiert, dass der Verkehrsgutachter Burkhard Leutwein zu „willfährig“ ist, sich zur sehr auf „Angaben“ verlassen und einen „Kreiselzustand D“ noch als gut bezeichnen, wo doch F die letzte Stufe des Zusammenbruchs darstellt.

Massive Bürgerkritiken.

„Auch das Polizeipräsidium Mannheim hat den zu klein dimensionierten Kreisel kritisiert – das wurde mit 12:9 im Gemeinderat abgebügelt. Wahrscheinlich, weil die 12 denken, dass die Polizei keine Ahnung hat“, sagte Heinisch. Sicherlich auch in Anspielung darauf, dass einer der „zwölf“ Gemeinderäte, Walter Gerwien, Polizist ist.

Ein anderer Bürger kritisiert: „Geht es hier nur um eine Beschäftigungstherapie für Gemeindeangestellte?“. „Nein“, sagte Heinisch: „Erstens haben BürgerInnen das Recht, Ihre Meinung und Ihre Bedenken zu äußern. Zweitens geht es darum, ein Signal zu geben.“

Eine Bürgerin will wissen: „Hat die Gemeinde Einfluss auf das Konklomerat der Firmen, die beteiligt sind? Warum gibt es keine Aufklärung über die beteiligten Firmen?

Richard Landenberger vom BUND sagte: „Keine Sorge – es geht um mehr als um eine Beschäftigungstherapie: Unser Demokratie wird uns nicht geschenkt. Wir können und müssen uns einbringen – das steht uns gut an.“

Ein Bürger kritisierte die unzureichende Ausstattung der Feuerwehr: „Bei einem Lager dieser Größe hat die Heddesheimer Feuerwehr keine ausreichenden Mittel.“

Ein anderer Bürger regte an, eine „Klage-Gemeinschaft“ zu bilden: „Vors Verwaltungsgericht zu ziehen, ist für den einzelnen schwer, für viele einfach.“

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Rund 140 BürgerInnen sind gekommen: Sie sind konzentriert und wollen Informationen. Bild: hblog

Es meldeten sich Neubürgerinnen: „Wir waren vom Freizeitwert überzeugt. Die Frage, wie die Kinder die Querung dieser Straße bewältigen sollen, hat die Gemeinde seit eineinhalb Jahren unbeantwortet gelassen – das ist eine übergeordnete Straße. Herr Kessler fühlt sich nicht zuständig.“

Eine andere Bürgerin sagte: „Wir hatten für unsere Ansiedlung die Wahl zwischen Schriesheim, Dossenheim und Heddesheim. Heddesheim hat mit seinem hohen Freizeitwert geworben – die Preise waren günstiger. Heute begreife ich – das war eine Mogelpackung.“

Immer wieder war die Formel 12:9 Thema der Versammlung: Zwölf Gemeinderäte für Pfenning, neun dagegen: „Welche Chance gibt es, diese Koalition aufzulösen?“, fragte eine Bürgerin: „Was, wenn das erste Kind auf der Ringstraße durch einen Lkw totgefahren wird? Erinnern sich die „Zwölf“ dann an ihre Verantwortung?“

Nach der Präsentation der Veranstalter wurde die Debatte emotional – aber sie blieb überwiegend nüchtern.

12:9 beginnt, ein Symbol zu werden – für Intoleranz und Ignoranz.

Trotzdem wurde „spekuliert“: „Was, wenn das Ganze nichts anderes als ein Spekulationsobjekt ist? Der Investor ist nicht „Pfenning“, sondern eine unkontrollierbare „Phoenix 2010″. Die Gemeinde könnte für die Eigentümer und die Kommune das Gelände besser vermarkten. Wenn die Eigentümer spitz kriegen, dass mittlerweile über 120-140 Euro für das nicht-verkaufte Grundstück spekuliert wird – dann sehe ich viele Leute heulen, die über den Tisch gezogen wurden,“ sagte uns ein Informant.

Aus Sicht des Informanten ist auch das eine Chance: Die Frage an die Grundstückseigentümer, ob sie sich wirklich mit 47 Euro zufrieden geben wollen, während andere mindestens 120 Euro realisieren werden.

Doch das ist eine persönliche Entscheidung – keine des Gemeinderats, wie uns ein anderer Teilnehmer am Rande der Sitzung sagte.

„Pfenning“ geht in den nächsten Wochen in die entscheidende Phase: Einsprüche müssen bestätigt und geprüft werden – Überraschungen seitens Kesslers und seinen Angestellten seien eher nicht zu erwarten.

Mehrere Dienstaufsichtsbeschwerden gegen Bürgermeister Kessler

Guten Tag!

Heddesheim, 14. März 2010. Gegen den Heddesheimer Bürgermeister Michael Kessler sind mehrere Dienstaufsichtsbeschwerden beim Kommunalrechtsamt anhängig. Die Vorwürfe: Falsche Tatsachenbehauptungen, Unterstellung und Verletzung des Datenschutzes.

Nach Informationen des heddesheimblogs sind mehrere Dienstaufsichtsbeschwerden bei der Rechtsaufsichtsbehörde, dem Kommunalrechtsamt in Heidelberg, gegen den Heddesheimer Bürgermeister Michael Kessler anhängig. Darin werden ihm die Verletzung des Datenschutzes sowie falsche Tatsachenbehauptungen vorgeworfen.

Eine der Dienstaufsichtsbeschwerden ist öffentlich im Internet einsehbar – auf der homepage der „IG neinzupfenning“. Die Interessengemeinschaft fordert darin eine öffentliche Entschuldigung des Bürgermeisters.

Folgenden Sachverhalt führt die Interessengemeinschaft an:
„In der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 25. Februar 2010 hat Herr Bürgermeister Kessler für alle anwesenden Personen hörbar bekannt gegeben ein Mitglied der IG habe Einspruch beim Kommunalrechtsamt zur Wahl des Umlegungsausschuss eingelegt, er wolle dazu nicht reagieren, da sonst Aussage gegen Aussage stehen würde. Eine Neuwahl des Umlegungsausschusses wird für März 2010 anberaumt.“

Als Begründung für die Dienstaufsichtsbeschwerde führt die Interessengemeinschaft an:
„Es gibt keine Mitglieder der IG, da es sich um eine freie Interessengemeinschaft handelt, der jeder Bürger angehören kann, die keinerlei Vereins- und Rechtsstatus hat und somit ist niemand der IG (gemeint hat er wohl die IG NeinzuPfenning)als Einzelperson ansprechbar.
Großen Wert legen wir auf die Feststellung, dass ein Bürger der Gemeinde Heddesheim seinen persönlichen Einspruch formuliert und eingereicht hat. Hieraus eine Verbindung zur IG NeinzuPfenning herzustellen betrachten wir als eine Unterstellung.“

Tatsächlich haben gut 60 Zeugen die Aussagen des Bürgermeisters hören können – er hat einen deutlichen Bezug zur „IG neinzupfenning“ hergestellt. Tatsächlich hatte ein Bürger unter seinem Namen diese Beschwerde eingereicht – den Bezug hat der Bürgermeister hergestellt. Damit schafft der Bürgermeister eine Verbindung zu allen anderen Bürgerinnen und Bürgern, die sich in der „IG neinzupfenning“ gegen die geplante „Pfenning“-Ansiedlung engagieren. Doch das ist nicht der Fall.

Der Bürgermeister, der besonders gegenüber Kurt Klemm, Gemeinderat der Grünen, mehrfach angemahnt hat, keine nicht-öffentlichen Informationen – auch nicht andeutungsweise – öffentlich in die Debatte zu bringen, kommt damit in Erklärungsnöte.

Korrekterweise hätte Bürgermeister Kessler die Öffentlichkeit über eine Beschwerde gegen eine fehlerhafte Wahl unterrichten müssen – aber ohne jeden Bezug zu einer Person, einer Firma, einem Verein oder einer Interessengemeinschaft. Offensichtlich war ihm aber daran gelegen, den vermeintlichen Urheber der Beschwerde zu benennen – ein klarer Verstoß gegen die von ihm selbst sonst so eng ausgelegten Regeln.

Der Redaktion liegen belegte Informationen für weitere Dienstaufsichtsbeschwerden vor. Um der Amtsprüfung nicht vorzugreifen – stellen wir eine Veröffentlichung noch zurück.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Leserbrief: Nur noch vermeintliche Formfehler der „Gegner“ im Sinn

Guten Tag!

Heddesheim, 05. Februar 2010.

Leserbrief: „Die verworrenen Thesen des Dr. Josef Doll

Als Gemeinderat kann ich den Ausführungen von Herrn Prothmann nur zustimmen.

Nicht nur die Thesen sind verworren. Wer Herrn Dr. Doll die vergangenen Monate in den Sitzungen erleben durfte und die gleiche Person von früher her kennt, muss erstaunt feststellen, dass auch der Mensch Dr. Doll verworren daherkommt und man sich schon Sorgen machen muss.

Anstatt sich auf die Arbeit in den Sitzungen zu konzentrieren, besteht sein Tun nur noch darin, Herrn Prothmann und die Fraktion der Grünen auf vermeintliche Formfehler aufmerksam zu machen, um diese dann breit und lang und leider immer öfter falsch darzulegen.

Das Wort (Pfenning-)“Gegner“ scheint er aus seinem akademischen Kopf nicht mehr heraus zu bekommen, was auf Dauer zu Schlafstörungen führen kann.

Wie tief muss bei solch einem Menschen der Stachel des Wahldebakels aus der vergangenen Gemeinderatswahl sitzen? Denn nur so ist sein gekränktes Verhalten zu erklären.

Ich würde ihm empfehlen, nicht immer so beleidigt zu uns Grünen herüberzuschauen, sondern sich auch mal zur Seite zu drehen: Dann wird er feststellen, dass es seine Fraktionskollegin und seine Kollegen auch noch gibt. Die melden sich aber kaum noch zu Wort, vielleicht, um ja keinen Fehler zu begehen oder um ihren Fraktionsvorsitzenden nicht zu unterbrechen.

Man sollte ihm möglichst zu einem längeren Urlaub raten. Am besten auf dem Mars. Dort hat er die Garantie, nichts Grünem zu begegnen. Es sei denn, die grünen Männchen gibt es tatsächlich.

Kurt Klemm, Gemeinderat in der Fraktion von Bündnis90/Die Grünen

Anm. d. Red.: Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder, sondern sind eine eigenverantwortliche Meinungsäußerung der Verfasser. Die Redaktion des heddesheimblogs nimmt eine inhaltliche Prüfung vor. Sofern Meinungsäußerungen nicht gegen geltendes Recht verstoßen und Tatsachenbehauptungen belegt werden, veröffentlichen wir in aller Regel jede Leserbrief im Sinne einer größtmöglichen Transparenz.

Dokumentation: Was nicht ins Protokoll soll – der Redebeitrag von Kurt Klemm

Guten Tag

Heddesheim, 22. Januar 2010. Kurt Klemm, parteiloses Mitglied der Fraktion Bündnis90/Die Grünen, kritisierte, dass seine Stellungnahme zum Umlegungsausschuss nicht im Protokoll der Gemeinderatssitzung vom 17. Dezember 2010 aufgeführt ist. Seinem Wunsch, diese Stellungnahme nachträglich ins Protokoll einzufügen, wurde nicht statt gegeben.
Die Mehrheit des Gemeinderats stimmte dagegen. Die Fraktionskollegen Günther Heinisch und Rainer Edinger verlangten ebenfalls Ergänzungen des Protokolls, was durch die Mehrheit des Gemeinderats beschlossen wurde. Das
heddesheimblog dokumentiert den Wortbeitrag von Kurt Klemm, der nach dem Willen der Mehrheit des Gemeinderats nicht im Protokoll der Sitzung stehen darf. Angeblich aus „formalen Gründen“.

Dokumentation
Redebeitrag von Kurt Klemm zu Tagesordnungspunkt 10 der Gemeinderatssitzung vom 17. Dezember 2009:
Umlegung „Nördlich der Benzstraße“
– Anordnung der Umlegung
– Bildung eines nichtständigen Umlegungsausschusses

Appelliert an die Moral: Kurt Klemm. Bild: privat

„Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren des Gemeinderats.

Mit der Anordnung der Umlegung „Nördlich der Benzstraße“ wird für mich ganz klar der Versuch unternommen, sich fremden Eigentums zu ermächtigen.

Diese, durch etliche Paragraphen bestimmte Anordnung, siehe Vorlage, hat nur ein Ziel: Den Willen eines ehrenhaften Bürgers zu brechen. Und Sie, meine Damen und Herren von CDU, SPD und FDP sind eifrig dabei, dieses moralische Unrecht zu unterstützen.

Mit diesem Umlegungsbeschluss soll ein Bürger massiv unter Druck gesetzt werden.

Dieser Aufwand wird nur getrieben, um jemanden weich zu klopfen. Einen ehrenwerten Mann, der den Mut hatte, sein Grundstück nicht zu einem Dumpingpreis an die Firma „Pfenning“ zu verkaufen.
An Ihren Gesichtern, Kolleginnen und Kollegen, kann ich deutlich ablesen, das Sie mir gleich die Gesetze um die Ohren hauen, die Sie für dieses Tun berechtigt.

Aber kein Gesetz der Welt schützt uns davor, menschliche und moralische Werte mit Füßen zu treten.

Halten Sie inne und besinnen Sie sich auf den Eid, den Sie hier geschworen haben, nämlich, jeglichen Schaden von unserer Gemeinde und ihren Bürgern abzuwenden.

Sie sind im Begriff ein großes Unrecht zu begehen.“

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Lange Debatte über „Formalitäten“

Guten Tag!

Heddesheim, 22. Januar 2010. (pöl/red) Der Heddesheimer Gemeinderat hatte am Donnerstag, den 21. Januar 2010 nur wenige Punkte auf der Liste. Trotzdem wurde in der Sitzung lebhaft diskutiert. Über „Formalitäten“. Konkret über die Protokollführung.

Drei Gemeinderäte der zweitstärksten Fraktion Bündnis90/Die Grünen waren mit dem Protokoll der Sitzung vom 17. Dezember 2009 nicht einverstanden.

Günther Heinisch sah seine Wortbeiträge für die Fraktion verkürzt wiedergegeben und forderte, dass die Aussage „das Eigentumsrecht ist ein höheres Recht als Paragraphen des Baugesetzbuches“ in das Protokoll übernommen wird. Heinisch gab zu bedenken, dass die Gemeinde mit einem Umlegungsausschuss möglicherweise einen teuren Rechtsstreit provoziere, der nur wenige Chancen auf Erfolg habe.

Um Schaden von der Gemeinde abzuwenden, solle auf die geplante Umlegung eines Grundstücks auf dem Gelände der geplanten Ansiedlung der Unternehmensgruppe „Pfenning“ verzichtet werden.

Dazu wiederholte er seinen Redebeitrag aus der vergangenen Sitzung. Weil das dem Bürgermeister Michael Kessler zu schnell ging, forderte dieser Heinisch auf, den Beitrag nochmals zu wiederholen. Heinisch wiederholte daraufhin den Wortbeitrag.

Sein Fraktionskollege Kurt Klemm monierte, dass seine Erklärung aus der vergangenen Sitzung auch nicht im Ansatz im Protokoll wieder zu finden sei und verlas diese ebenfalls noch einmal.

Darin setzt Klemm die geplante Umlegung eines Grundstücks auf dem Gelände der geplanten „Pfenning“-Ansiedlung mit einer „Enteignung“ gleich. Bürgermeister Michael Kessler sagte, dann müsse aber auch seine Erwiderung ins Protokoll aufgenommen werden, dass dem nicht so sei und Herr Klemm aufpassen müsse, keine „nicht-öffentlichen“ Details über Personen öffentlich zu machen.

Kurt Klemm hatte in seinem Beitrag aber keine Namen genannt.

Der Bürgermeister empfahl dem Gemeinderat in einer Abstimmung über die Korrektur des Protokolls zu entscheiden. Den Antrag Heinischs unterstütze er, den von Klemm nicht.

Der Gemeinderat Hardy Prothmann (verantwortlich für das heddesheimblog, Anm. d. Red.) fragte daraufhin, ob nicht auch der Bürgermeister die Übernahme seines Redebeitrags explizit hätte ausdrücken müssen oder ob es einen Unterschied in der Gewichtung von Bürgermeister-Redebeiträgen und Gemeinderat-Redebeiträgen gebe.

Seiner Auffassung nach sitzen im Gemeinderat 23 gleichberechtigte Mitglieder, 22 Gemeinderät(innen) und der Bürgermeister als Leiter der Sitzung.

Auch der Gemeinderat Rainer Edinger (Grüne) kritisierte, dass sein Wortbeitrag zu den Friedhofsgebühren nur unzureichend im Protokoll zu finden sei. Er wiederholte deshalb seinen Beitrag und bot der Verwaltung an, diesen schriftlich vorzulegen.

Im Gemeinderat wurde darüber heftig diskutiert. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Josef Doll zitierte aus der Zeitschrift „Die Gemeinde“, dass ein Protokoll den Verlauf einer Sitzung wiederzugeben habe, aber ein Wortprotokoll nicht notwendig sei.

Rainer Edinger entgegnete, dass dies überhaupt nicht verlangt werde: „Worüber diskutieren wir hier eigentlich? Ich war schon einmal fünfzehn Jahre lang Gemeinderat hier und habe damals nie erlebt, dass dem Wunsch auf Ergänzung des Protokolls nicht entsprochen wurde. Es kann doch wohl nicht sein, dass Stellungnahmen nicht wenigstens sinngemäß im Protokoll abgebildet werden?“

Bürgermeister Michael Kessler sagte: „Wir haben das geprüft. Sie können im Nachhinein keine wörtlichen Übernahmen verlangen. Wir werden formal, wenn von der anderen Seite formalisiert wird.“

Wieder wurde heftig diskutiert. Letztlich empfahl Bürgermeister Kessler, die Ergänzungen von Edinger und Heinisch zu übernehmen und die von Klemm abzulehnen, was der Gemeinderat so beschloss.

Zuvor hatte Gemeinedrat Kurt Klemm aber darum gebeten, dass sein erneut vorgebrachter Wortbeitrag im aktuellen Protokoll übernommen wird.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Birdwatching als Volkssport

Guten Tag!

Heddesheim, 09. Januar 2010. Der Verein der Vogelfreunde- und pfleger feiert 2010 sein 50-jähriges Jubiläum. Das heddesheimblog unterstützt den Verein gerne und veröffentlicht in lockerer Folge Texte, die immer ein Thema haben: Vögel.

Gastbeitrag
Kurt Klemm, Verein der Vogelfreunde und -pfleger 1960 Heddesheim e.V.

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Bild: Verein der Vogelfreunde und -pfleger 1960 e.V.

Haben Sie schon einmal etwas von Birdwatching gehört? Nein? Dann sollten Sie mal nach Großbritannien, in die Niederlande oder in die USA schauen. Dort hat „Birdwatching“ schon die Form eines Volkssports angenommen.

Die Zahl der Menschen, die sich für Vögel interessieren, hat in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen. Beobachtungen von Seltenheiten bringen Vogelbilder auf die Titel der Tageszeitungen oder werden in den Nachrichten des lokalen Fernsehens erwähnt.

So weit ist es in Deutschland noch nicht, doch auch hier nimmt die Zahl der Vogelbegeisterten zu. Beobachter der Szene schwanken bei ihren Schätzungen von einigen oder mehreren Hunderttausend bis zu über einer Million Vogelbeobachtern in Deutschland.

Auch Sie könnten dazu gehören, der Vogelverein, der in diesem Jahr sein 50. Vereinsjubiläum ruft alle Einwohner Heddesheims dazu auf. Das Alter spielt hierbei keine Rolle, sie müssen nur die Augen und Ohren offenhalten, dann gelingt auch ihnen die eine oder andere Vogelbeobachtung.

„Das Jahr der Heddesheimer Vögel“ ist das Motto unseres Jubiläumsjahres, dabei möchten wir mit Ihrer Mithilfe feststellen, wie viele Vogelarten auf unserer Gemarkung noch vorkommen. Ob am Haus, oder im Garten, bei einem Feldspaziergang egal wo, versuchen Sie festzustellen, ob Ihnen die Vogelart, die Sie gerade beobachten, bekannt ist.

Der Vogelverein gibt Ihnen dabei Hilfestellungen, die Ihnen das Bestimmen der Vögel leichter macht. Gerade jetzt am Futterhaus bietet sich hierzu die beste Gelegenheit, so nah werden sie unseren Vögel in der Feldflur nicht mehr kommen.

Aber auch durch unsere Vorträge in diesem Jahr, lernen Sie ganz leicht, die einzelnen Vogelarten untereinander zu unterscheiden. Die Erkennungsmerkmale sind die unterschiedlichen Schnabelformen, das bunte Gefieder, der Gesang, die Größe, aber auch das Biotop, in dem die Vögel leben. Dazu gehören das Wasser, die Felder und Wiesen, Gebüsch, einzelne Bäume und die Wälder. Und gerade diese Vielfalt, lässt uns nicht nur die Vögel, sondern auch Schmetterlinge, Libellen und andere Lebewesen von Mutter Natur wahrnehmen.

Denken Sie auch daran: Bei all den Beobachtungen bewegen Sie sich an der frischen Luft und in einer Natur, die Sie so noch nicht wahrgenommen haben. Der Vogelverein würde sich über Ihre Mithilfe freuen und mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Schön wäre auch, wenn ganze Familien, Nachbarn, Freundeskreise oder auch Gruppen die sich zu diesem Zwecke zusammenschließen und zu Vogelbeobachtern werden. Gerade in der Gruppe macht diese Art von Freizeitbeschäftigung Spaß.

Als Standartausrüstung benötigen Sie ein Fernglas, Fernrohr, oder ein Spektiv, ein Taschenbuch ist ebenso zu empfehlen, um die Beobachtungen schriftlich festzuhalten. Denn wo, zu welcher Zeit und in welchem Biotop die Vögel angetroffen werden, sind wichtige Informationen.

Eine Faszination üben Vögel auf uns Menschen schon sehr lange aus. Vogeldarstellungen finden sich in der frühesten menschlichen Kulturgeschichte und spielen eine große Rolle in Mythen und im Volksglauben.

Es gibt kaum eine andere Tiergruppe, die sich den menschlichen Sinnen so gut präsentiert. Bereits die Vielzahl populärer Vogelnamen ist ein gutes Indiz für die tiefe Verwurzelung in der Kultur des Menschen. Keine anderen Lebewesen weisen bei uns Menschen eine so hohe Popularität auf, wie die Vögel.

Das Jahr der Heddesheimer Vögel

Guten Tag!

Heddesheim, 05. Januar 2010. Der Verein der Vogelfreunde- und pfleger 1960 e.V. feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum. Am Sonntag, den 10. Januar, wird der Verein Gastgeber beim Neujahrsempfang der Gemeinde sein. Übers Jubiläumsjahr sind viele Aktionen und Angebote geplant. Das heddesheimblog dokumentiert einen Grundsatztext zum „Jahr der Heddesheimer Vögel“.

Dokumentation: Verein der Vogelfreunde und Pfleger 1960 Heddesheim e.V.

„50 Jahre Vogelverein – das sind aber auch 50 Jahre Vogel-und Naturschutz in Heddesheim.

Aus diesem Anlass möchten wir die gesamte Einwohnerschaft mit einbeziehen, unter dem Motto „Das Jahr der Heddesheimer Vögel“, um festzustellen, wie viele Vogelarten und wie häufig diese noch in Heddesheim anzutreffen sind. Wir würden uns freuen, wenn recht viele Einwohner mitmachen würden.

Egal ob im Garten, am Haus oder bei ihren Spaziergängen in der Feldflur: Melden Sie uns unter der unten angegebenen Telefonnummer den von Ihnen endeckten Vogel. Wann, wie viele und wo sie anzutreffen waren.

Auch wenn Sie sich nicht sicher sind, was für einen Vogel Sie gesehen haben – wir helfen Ihnen gerne weiter. Der Verein will versuchen, Sie durch entsprechende Vorträge mit der einheimischen Vogelwelt bekannt zu machen.

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Störche im Heddesheimer Vogelpark. Bild: kk

Zum Beispiel spielen bei den Vögeln deren Schnäbel eine ganz entscheidende Rolle. Auf Grund der verschiedensten Schnabelformen unserer Gefiederten, sind Sie als Vogelbeobachter in der Lage, eine grobe Vorbestimmung vorzunehmen.

So haben körnerfressende Vögel meistens einen kurzen, kräftigen kegelförmigen Schnabel. Während die Insektenfresser einen längeren, dünnen, pinzetenartigen Schnabel besitzen.

Greifvögel und Sittiche haben einen krummen Schnabel. Während die Schreitvögel, wie der Storch und Fischreiher, mit einem langen und kräftigen Schnäbel ausgestattet sind.

Die Natur hat für jede Vogelart eine bestimmte Futterart vorgesehen, die ihnen das Überleben ermöglicht.

So hat der Fichtenkreuzschnabel, der uns im Winter besucht, schon wie der Name sagt, einen gekreuzten Schnabel, der ihm ermöglicht, die Fichtensamen aus den Schuppen der Zapfen zu holen. Nur er ist deshalb durch diese Schnabelkonstruktion in der Lage, an diese Futterart zu kommen. Kein anderer Vogel kann ihm dieses Futter streitig machen.

Den kräftigsten Schnabel unter den Körnerfresser hat der Kernbeißer. Er kann damit die harten Kirschkerne knacken, während der Stieglitz mit seinem langen und spitzen Schnabel an den Samen der Korbblütler, wie der Distel, ohne Probleme kommt. Das hat ihm den Beinamen Distelfink eingebracht.

Bei den Insektenfressern hat der Gartenbaumläufer einen länglichen, leicht gebogenen dünnen Schnabel, mit dem es ihm gelingt, Insekten unter einer Rinde oder Baumspalte herauszuholen.

Die Spechte dagegen klopfen die Rinde mit kräftigen Schlägen ab und benutzen oft ihre spitze Zunge, um die darunter befindlichen Käferlarven aufzuspießen und zu verzehren.

Mit ihren krummen Schnäbeln sind die Beutegreifer wie der Turmfalke in der Lage, eine Maus zu zerteilen, um sie in kleinen Stücken zu verzehren.

Die Schreitvögel wie Storch und Fischreiher benutzen ihre Schnäbel wie einen Speer, um damit Fische, Frösche und andere Amphibien aufzuspießen.

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Ein Heddesheimer "Star" lässt es sich schmecken. Bild: kk

Unsere Meisen, wie die Kohl-und Blaumeisen, können mit ihren Schnäbel im Sommer Insekten fangen und im Winter, wenn es keine Insekten mehr gibt, sind sie mit ihren Schnäbeln in der Lage, ölhaltige Sämereien (Sonnenblumenkerne, Hanfsamen, Nüsse usw.) aufzupicken und zu fressen.

Die schwalbenartigen, wie Mehlschwalbe, Rauchschwalbe und Mauersegler haben einen großen Rachen. Indem sie ihn weit aufreißen, gelingt es ihnen, die Fluginsekten aus der Luft zu erhaschen. Diesen Luftraum macht ihnen keiner streitig, so dass für sie immer Nahrung vorhanden ist.

Und gerade diese Spezialisierung auf geeignete Nahrung ermöglicht unseren Vögel die Arterhaltung und somit die Bereicherung der Artenvielfalt.

Aber auch die Stimme und besonders der Gesang unserer Vögel sind wesentliche Unterscheidungsmerkmale der vielfältigen Arten.

Bald werden Sie auch feststellen, dass Gesang nicht gleich Gesang ist.

Viele Vögel sind ausgezeichnete Spötter, die den Gesang anderer Vogelarten nachahmen können.

Ein bestes Beispiel sind Gelbspötter oder Blaßspötter. Aber auch unser Star kann uns mit seiner Nachahmung der Vogelstimmen gehörig auf den Leim führen. Doch auch hier macht Übung den Meister und mit unserem Gehör sind wir durchaus in der Lage, mit der Zeit zu unterscheiden, ob ein Buchfink singt oder ob ein Spatz tschilpt oder eine Schwalbe zwitschert.

Wussten Sie, dass unsere Vögel die einzigen Lebewesen auf der Erde sind, die Federn tragen und in allen Klimazonen unserer Erde vertreten sind? Diese reicht vom kalten Nordpol, bis zur heißen Sahara.

Die Eulenvögel haben zum Beispiel kleine gezackte Schwungfedern an ihren Flügeln, um damit völlig geräuschlos durch die Nacht zu fliegen.

Die Federn dienen den Vögeln aber auch zum Schutz gegen Witterungseinflüsse: Kälte, Nässe und Hitze. Sie besitzen ein breites Farbenspektrum, das sowohl zur Tarnung gegen Feinde, als auch als Mittel der visuellen Kommunikation dient.

An dem Federkleid der Vögel können wir aber auch die vielen Arten bestimmen.

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Mittelspecht und Kohlmeise frühstücken gemeinsam. Bild: kk

Auf all diese Dinge sollten Sie einmal bei einem Naturspaziergang, am Haus oder im Garten achten. Sie werden erleben, wie schnell Sie sich mit diesen Dingen auskennen und es Ihnen riesig Spaß bereitet, je mehr Sie sich mit der Natur befassen.

Vielleicht probieren Sie es auch einmal mit der ganzen Familie und beziehen Ihre Kinder und Verwandten mit ein.

Aber auch als gute Nachbarn können Sie sich austauschen.

Natürlich brauchen Sie Ihre Beobachtungen nicht täglich bei uns melden. Es reicht wöchentlich oder monatlich oder wie Sie gerade Zeit haben.

Wie Sie an diesen Beispielen sehen, kann eine Vogelbeobachtung in der freien Natur und der frischen Luft durchweg spannend, unterhaltend und lehrreich sein. Der Vogelverein zählt auf Sie und würde sich über Ihre Teilnahme riesig freuen.

Geben wir unserer Natur und ganz besonders den gefiederten Freunden ein faire Chance, in dem wir im Feld, im Garten und in den öffentlichen Anlagen kleine Flecken unberührter Natur ein Jahr lang stehen lassen.

Sie werden sehen, dass in den kleinsten Dingen die Natur ihre allergrößten Wunder vollbringt.

Unter diesen Telefonnummern können Sie ihre Vogelbeobachtungen melden:
06203/ 44748
06203/ 44272
06203/ 45106

Kurt Klemm“

Anmerkung der Redaktion:
Kurt Klemm ist seit seiner Jugend Mitglied im „Vogelverein“ und seit der Kommunalwahl 2009 parteiloser Gemeinderat in der Fraktion von Bündnis90/Die Grünen. Von 1974-1980 war er Vorstand des Vereins. Seit 1988 ist Werner Dostal Vorsitzender des Vereins.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

„Dünnes Eis?“ Heftige Debatte und Sitzungsunterbrechung bestimmen Wahl eines Umlegungsausschusses

Guten Tag!

Heddesheim, 18. Dezember 2009. Heftig debattiert wurde TOP 9 der Gemeinderatssitzung vom 17. Dezember 2009: Während Bürgermeister Kessler versuchte, den Antrag auf einen Umlegungsausschuss als selbstverständlichen Vorgang zur Erreichung „planerischer Ziele“ darzustellen, sprachen die Grünen von dem „Versuch einer Enteignung“. Weil sich überraschenderweise ein Gemeinderat ausserhalb einer gemeinsamen Wahlliste für die Ausschussmitglieder ebenfalls zur Wahl stellte, kam es zu einer Sitzungsunterbrechung.

Der Heddesheimer Gemeinderat hat in der Sitzung vom 17. Dezember 2009 mehrheitlich für den Antrag der Verwaltung für einen Umlegungsausschuss „Nördlich der Benzstraße“ gestimmt. In der Begründung zum Antrag heiß es:
„Die Gemeinde Heddesheim beabsichtigt, einzelne Grundstücke im Bereich des sich in der Aufstellung befindenden Bebauungsplanes Gewerbegebiet „Nördlich der Benzstraße“ neu zu ordnen, so dass nach Lage, Form und Größe für die vorgesehene bauliche Nutzung zweckmäßig gestaltete Parzellen entstehen.“

In der Debatte um die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit eines solchen „nicht-ständigen Umlegungsausschusses“ kam schnell Fahrt. Bürgermeister Michael Kessler stellte zunächst den Antrag vor.

Enteignung oder Planungsziel?

Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Klaus Schuhmann kritisierte: „Es ist seit langer Zeit bekannt, dass ein Eigentümer nicht verkaufen will. So wie ich das sehe, soll jetzt hier das Gelände eines Privateigentümers wegen der Interessen eines Privatunternehmens verlegt werden. Ich kann da kein öffentliches Interesse, das für eine Umlegung notwendig ist, erkennen.“

Gemeinderat Kurt Klemm sagte: „Mit der Anordnung der Umlegung „Nördlich der Benzstraße“ wird für mich ganz klar der Versuch unternommen, sich fremden Eigentums zu ermächtigen. Diese Anordnung hat nur ein Ziel, den Willen eines ehrenhaften Bürgers zu brechen. Und Sie, meine Damen und Herren von der CDU, SPD und FDP sind eifrig dabei, dieses moralische Unrecht zu unterstützen. Bei diesem Bürger handelt es sich um einen Ehrenbürger der Gemeinde und langjährigem Gemeinderat.“

An dieser Stelle wurde Kurt Klemm von Bürgermeister Michael Kessler unterbrochen, der ihn darauf hinwies, dass er den nur in nicht-öffentlicher Sitzung genannten Namen des Eigentümers besser nicht nennen sollte.

Schaden für die Gemeinde?

Kurt Klemm (Grüne) sagte weiter: „Halten Sie inne und besinnen sich auf den Eid, den Sie hier geschworen haben, nämlich jeglichen Schaden von unserer Gemeinde und ihren Bürgern abzuwenden. Sie sind im Begriff, ein großes Unrecht zu begehen.“

Bürgermeister Kessler sagte: „Es geht nicht darum, jemandem sein Eigentum wegzunehmen. Es geht um planerische Ziele. Das hat nichts mit Enteignung zu tun.“

Gemeinderat Günter Heinisch (Grüne) sagte: „Was Sie hier vorhaben, führt uns als Gemeinde auf sehr dünnes Eis.“ Heinisch verwies auf das „Boxberg-Urteil“ und sagte: „Das Bundesverfassungsgericht hat damals festgestellt, dass dies eine „eigentumsentziehende Maßnahme“ war und hat diese korrigiert.“ (Anm. d. Red: Das Unternehmen Daimler-Benz hatte für den Bau einer Teststrecke die Enteignung von Grundstücke beantragt. Das BVerfG hatte dies 1987 zurückgewiesen, da kein Interesse des Gemeinwohls erkennbar war.)

Weiter sagte Günter Heinisch: „Wir bauen hier keine Schule, sondern es geht um eine privatwirtschaftliche Nutzung.“

Bürgermeister Kessler sagte: „Wir brauchen hier keine Schaufensterreden.“

In der weiteren Debatte kritisierte Klaus Schuhmann die vorgeschlagenen Sachverständigen: „In unseren Augen sind der Architekt Stündemann und der Rechtsbeistand Dr. Burmeister befangen, da sie beide von der Gemeinde bezahlt werden, die Pfenning-Ansiedlung voranzubringen. Wir fordern als zusätzlichen Sachverständigen Dr. Kurt Fleckenstein, der uns seine Bereitschaft dazu signalisiert hat und öffentlich bestellter Gutachter ist.“

Bürgermeister Kessler stellte fest, dass er es „unmöglich“ finde, dass diesen Herren „Befangenheit“ unterstellt würde und sagte: „Jetzt reichts aber.“

„Jetzt reichts aber!“

Daraufhin meldete sich Rainer Edinger (Grüne) zu Wort: „Herr Bürgermeister, ich appelliere dringend an Sie, die Souveränität des Gemeinderats zu achten, damit diese gewahrt bleibt. Sprüche wie „Jetzt reichts aber“ verbitte ich mir. Im Gegenteil fordere ich Sie dazu auf: Sie haben auch andere Meinungen zu respektieren.“ Aus dem Publikum und Gemeinderat gab es deutlichen Applaus für diese Wortmeldung.

Danach meldeten sich der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Josef Doll und wiederholte sinngemäß den Antrag der Verwaltung und bekräftigte die Zustimmung der CDU und sagte, „diese Umlegung, die hier vorgesehen sei, solle nur das Gebiet neu ordnen. Sein Gemeinderatskollege Rainer Hege sagte sehr laut, er wäre damals gegen Bocksberg mit Transparenten auf Demos gewesen: „Und heute? Heute wären die Bauern froh, sie hätten ihr Gelände verkauft.“ Gemeinderat Prothmann sagte zu Doll: „So wie das formulieren, braucht es keinen Ausschuss, der eine Umlegung prüft, die ist für Sie schon entschieden.“

Nach der Debatte fragte der fraktions- und parteilose Gemeinderat Hardy Prothmann (verantwortlich für das heddesheimblog, Anm. d. Red.), wie denn die Mitglieder für diesen Ausschuss bestimmt würden. Bürgermeister Kessler sagte, die würden durch die Fraktionen vorgeschlagen.

Daraufhin fragte Gemeinderat Prothmann, ob denn der FDP-Fraktionsvorsitzende Frank Hasselbring noch Fraktionsstatus habe, da er wegen Befangenheit durch seine Kollegin Ingrid Kemmet allein am Ratstisch sitze. Die Bemerkung führte zu allgemeiner Heiterkeit unter den Anwesenden. Bürgermeister Kessler bejahte das.

Sitzungsunterbrechung

Prothmann wollte weiter wissen, ob er auch vorschlagen könne, was der Bürgermeister ebenfalls nach kurzer Beratung mit dem Hauptamtsleiter Julien Christof bejahte. Gemeinderat Prothmann schlug daraufhin Gemeinderat Michael Bowien (SPD) und Martin Kemmet (CDU) vor. Bürgermeister Kessler meinte, Prothmann könne nicht andere vorschlagen, sondern nur sich selbst. Daraufhin schlug Prothmann sich selbst vor.

Gemeinderätin und 1. stellvertretende Bürgermeisterin Ursula Brechtel (CDU) sagte: „Sind wir denn hier im Kindergarten?“ Gemeinderat Prothmann sagte: „Wieso meinen Sie das, Frau Brechtel, sind etwa nur im Kindergarten Fragen erlaubt?“

Im Anschluss kam es zu einer Sitzungsunterbrechung, weil die Verwaltungsangestellten und der Bürgermeister sich erst beraten mussten, wie denn in diesem Fall vorzugehen sei. Offensichtlich war die Verwaltung auf diese Situation nicht vorbereitet. Zur Beratung wurden die Fraktionsvorsitzenden herbeigeholt.

Nach der Pause stand fest, dass zwei Listen zur Wahl standen. Liste 1 führte sechs Kandidaten für den Umlegungsausschuss, je 2 von der CDU und Bündnis90/Die Grünen, je einer von SPD und FDP sowie in gleicher Zahl je einen Stellvertreter. Auf Liste 2 stand nur der Kandidat Hardy Prothmann.

Gemeinderat Prothmann beantragte eine geheime Wahl. Bürgermeister Kessler sagte: „Das habe ich mir schon gedacht.“

Überraschender Wahlausgang

Danach wurde in einer Ecke auf der Fensterbank ohne Sichtschutz gewählt. Da zwei Gemeinderäte in der Sache befangen waren, einer entschuldigt fehlte und der Bürgermeister nicht stimmberechtigt ist, gab es 19 abzugebende Stimmen (23-4=19). 12 stimmten für die Liste 1, 6 für Liste 2, eine Enthaltung.

Damit sind folgende Gemeinderäte in den Umlegungsausschuss gewählt: Dr. Josef Doll und Dieter Kielmayer (CDU), Günter Heinisch und Kurt Klemm (Grüne), Rainer Lang (SPD), Hardy Prothmann (partei- und fraktionslos). Aus Liste 1 wurde somit Frank Hasselbring (FDP) nicht in den Ausschuss gewählt, aber als Stellvertreter.

Nach dieser Wahl sollte es zur Abstimmung über den Antrag der Verwaltung kommen. Gemeinderat Schuhmann unterbrach und forderte, dass zuerst über den von den Grünen vorgeschlagenen weiteren Sachverständigen Fleckenstein abgestimmt werden sollte. 8 stimmten mit Ja, 11 mit Nein, einer enthielt sich.

Danach wurde über den Antrag abgestimmt: 11 stimmten mit Ja, 7 mit Nein, zwei enthielten sich. Damit ist der Antrag angenommen.

Anmerkung der Redaktion: Wir werden den Antrag später noch online stellen.

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„Es ist klar, dass das unabhängige Gutachter sind.“ Teil 6


Guten Tag!

Heddesheim, 23. September 2009. Das heddesheimblog präsentiert Ihnen die Fragen und Standpunkte der Bürger sowie die Antworten der Podiumteilnehmer.

Die redaktionellen Text sind Hinweise auf den Inhalt der Videos. Schauen Sie sich die Original-Aussagen selbst an, um sich ein unabhängiges Bild zu machen.

Ein Bürger stellt die Frage, ob die Zukunft das Verkehrsgutachten nicht repräsentativ ist, weil andere Verkehr nicht mit eingerechnet wurden: „Warum wurde der Hirschberger Verkehr nicht berücksichtigt? (…) Weil es nicht die Aufgabe war?“

  • Verkehrsgutacher Leutwein: „Also ich muss schon sagen, ich verwehr mich gegen diese Unterstellungen. Das ist ziemlich unfair.“
  • Applaus
  • Leutwein: „(…) Kann das noch funktionieren? Ist das noch tragbar? (…) Können wir dem zustimmen? (…) Auch im Jahre 2020 wäre dieser Knoten leistungsfähig.“
  • Dr. Kurt Fleckenstein: „Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass hier jemand gekauft wurde. Ich habe nur gesagt, dass hier drei Gutachter sind, die vom Vorhabensträger beauftragt sind. Es wäre fair, wenn die Gegner auch hier ihre Gutachter präsentieren könnte.“
  • Bürgermeister Kessler: „Es ist klar, dass das unabhängige Gutachter sind.“

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„Wir zahlen einen deutlich sechsstelligen Betrag Gewerbesteuer“


Guten Tag!

Heddesheim, 21. September 2009. „8,11 Euro“  sollen angeblich Pfenning-Mitarbeiter verdienen. Zwei Euro weniger als nach dem Tarif in Hessen und fünf Euro weniger als nach dem Tarif in Baden-Württemberg. Keine genauen Zahlen gibt es nicht. Stimmt nicht. Zur Gewerbesteuer sagte der „Pfenning“-Geschäftsführer: „Wir zahlen einen deutlich sechsstelligen Betrag.“

Kommentar: Hardy Prothmann

Ein „deutlich sechsstelliger Betrag“ ist geblieben – vom „größten Gewerbesteuerzahler“, wie der Bürgermeister Pfenning Kessler nun laut Aussage von „Pfenning“ weiß.

Was heißt „deutlich sechsstellig“? 140, 150 oder 160 tausend Euro? Ab wo rundet man auf oder ab? Oder meint Herr Nitzinger gar 200, 300 oder gar 400 oder vielleicht 600 tausend Euro?

Egal was er mit „deutlich sechsstellig“ meint. Damit macht er einer kleinteiligen Ansiedlung keine Konkurrenz: Die vorhandene kleinteilige Ansiedlung zahlt zwischen zwei und zweieinhalb Millionen Euro Gewerbesteuer.

Die Polemik des Hans Weber


Guten Tag!

Heddesheim, 21. September 2009. Auf der Bürgerveranstaltung des „Dialogkreises“ Heddesheim am 18. September 2009 konnten die Gäste Fragen stellen.

Das heddesheimblog dokumentiert diese Fragen. Kritisiert wurde, wie Herr Hans Weber die Gutachterin des „Grünordungsplans“ angegriffen habe.

Hans Weber, Sprecher der IG neinzupfenning

Lesen Sie dazu auch: „Hören Sie auf mit der Polemik.“

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Hören Sie endlich mit der Polemik auf!


Guten Tag!

Heddesheim, 21. September 2009. Auf der Bürgerveranstaltung des „Dialogkreises“ Heddesheim am 18. September 2009 stellten drei Befürworter und drei Gegner der geplanten „Pfenning“-Ansiedlung ihre Argumente vor. Als „neutrales“ Mitglied saß der Jung-Unternehmer Kristian Mansfeld auf dem Podium und der forderte: „Hören Sie endlich mit der Polemik auf!“

Von Hardy Prothmann

Kristian Mansfeld ist ein netter Kerl und kann 1 und 1 auseinanderhalten. Schließlich ist der Mann Mathematiker und Unternehmer.

Und er stellte in seiner Rede das Dilemma seiner Situation glaubwürdig dar: Einerseits könnte er sich Aufträge durch die geplante „Pfenning“-Ansiedlung erhoffen, andererseits liegt sein Firmengebäude, in dem sich auch seine Wohnung befindet, direkt am Rand der geplanten „Pfenning“-Ansiedlung.

Vor- und Nachteil betrifft ihn also gleichermaßen. Er beschreibt in seiner Rede diese Situation und fordert das Publikum auf, „genau zuzuhören“ und an die Akteure: „Hören Sie endlich mit der Polemik auf.“

Beide Lager, die Befürworter und die Gegner klatschen einig.

Die seltsame Einigkeit ist einfach erklärt: Jeder denkt dabei an den anderen, dem er zugleich diese Polemik innerlich vorwirft – und keine Sekunde nachdenkt, ob man nicht genau damit eben selbst polemisch ist.

Polemik gehört dazu – alles andere ist scheinheilig

Dabei ist an Polemik nichts Schlimmes. Zumindest haben es einige Leute mit Polemik schon recht weit gebracht, wie man bei Wikipedia nachlesen kann:

„Für ihre Polemik bekannt waren im deutschen Sprachraum unter anderem Heinrich Heine, Karl Marx und Karl Kraus. Unter den zeitgenössischen deutschen Autoren traten u. a. Eckhard Henscheid und Henryk M. Broder mit Polemiken hervor. Als bekannteste Polemiker der deutschen Nachkriegspolitik sind vor allem Herbert Wehner und Franz Josef Strauß zu nennen.“

Herbert Wehner und Franz Josef Strauß also. Zwei Polemiker vor dem Herrn.

Diese Männer haben ihre jeweilige Politik nicht am Kaffeetisch durchgesetzt – sondern im politischen Ring. Dort haben Sie verloren oder gewonnen. In beiden Fällen haben Sie immer alles gegeben: auch polemische Äußerungen.

Polemik kann direkt und breit sein, wie bei Strauß oder elegant-zielstrebig wie bei Wehner. Beides ist Polemik. In einem kleinen Dorf ohne die große politische Bühne finden sich nur wenig geübte Polemiker.

Geschmack = Stil

Und wenn diese polemisieren, dann geht es schon mal gegen den „guten Geschmack“, der leider bei wikipedia nicht definiert ist, dort gibt es aber einen Eintrag über „Geschmack„:

„Die lange Vorgeschichte, die dieser Begriff hat, bis er von Kant zum Fundament seiner Kritik der Urteilskraft gemacht wird, lässt erkennen, dass der Begriff des Geschmacks ursprünglich eher ein moralischer als ein ästhetischer Begriff ist.“

Sagt jedenfalls Hans Georg Gadamer, einer der bedeutendsten deutschen Philosophen des vergangenen Jahrhunderts (1900-2002).

Heddesheim= moralisch vs. ästhetisch

Diese Definition passt gut zu Heddesheim. Der Geschmack ist „ursprünglich eher ein moralischer Begriff“. Sicherlich trifft das bis heute auf die konservativen Geister zu.

Zumindest für Bürgermeister Michael Kessler, der eine Wortmeldung von mir mal mit der Frage begleitet hat: „Des is doch kein Stil! Was isn des für ein Stil?“ Meine Antwort: „Herr Kessler, das ist mein Stil.“

Anders gesagt, war das ein verbaler Schlagabtausch – also Polemik.

Genauso polemisch ist es, wenn Bürgermeister Kessler eine Frage des neu gewählten Gemeinderats Michael Bowien zurückweist: „Herr Bowien, ich erkenne an, dass Sie neu im Gemeinderat sind und das nicht wissen können.“

Ebenfalls polemisch ist es, einen anderen der Polemik zu bezichtigen. Denn tut man es, ist man es selbst, das man dem anderen vorwirft…

Das könnte bedeuten, dass Herr Mansfeld also selbst polemisch geworden ist. Ist er auch. Ich vermute unabsichtlich. Herr Mansfeld hat sich in meinen Augen als Mathematiker mehr Informationen gewünscht. Deswegen will er auch genau zuhören und daraus seine Schlüsse ziehen.

War das jetzt schon wieder polemisch?

Stellungnahme Dr. Kurt Fleckenstein


Guten Tag!

Heddesheim, 20. September 2009. Auf der Bürgerveranstaltung des „Dialogkreises“ Heddesheim am 18. September 2009 stellten drei Befürworter und drei Gegner der geplanten „Pfenning“-Ansiedlung ihre Argumente vor. Außerdem ein „unentschiedener“ Teilnehmer.

Das heddesheimblog dokumentiert die fünfminütigen Stellungnahmen als Video.

Dr. Kurt Fleckenstein, Volkswirt und Landschaftsplaner

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Stellungnahme Kurt Klemm


Guten Tag!

Heddesheim, 20. September 2009. Auf der Bürgerveranstaltung des „Dialogkreises“ Heddesheim am 18. September 2009 stellten drei Befürworter und drei Gegner der geplanten „Pfenning“-Ansiedlung ihre Argumente vor. Außerdem ein „unentschiedener“ Teilnehmer.

Das heddesheimblog dokumentiert die fünfminütigen Stellungnahmen als Video.

Kurt Klemm, Gemeinderat (Liste Bündnis90/Die Grünen)

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Stellungnahme Klaus Schuhmann


Guten Tag!

Heddesheim, 20. September 2009. Auf der Bürgerveranstaltung des „Dialogkreises“ Heddesheim am 18. September 2009 stellten drei Befürworter und drei Gegner der geplanten „Pfenning“-Ansiedlung ihre Argumente vor. Außerdem ein „unentschiedener“ Teilnehmer.

Das heddesheimblog dokumentiert die fünfminütigen Stellungnahmen als Video.

Klaus Schuhmann, Gemeinderat Bündnis90/Die Grünen

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Stellungnahme Bürgermeister Michael Kessler


Guten Tag!

Heddesheim, 20. September 2009. Auf der Bürgerveranstaltung des „Dialogkreises“ Heddesheim am 18. September 2009 stellten drei Befürworter und drei Gegner der geplanten „Pfenning“-Ansiedlung ihre Argumente vor. Außerdem ein „unentschiedener“ Teilnehmer.

Das heddesheimblog dokumentiert die fünfminütigen Stellungnahmen als Video.

Bürgermeister Michael Kessler, Gemeinde Heddesheim

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Stellungnahme Uwe Nitzinger


Guten Tag!

Heddesheim, 20. September 2009. Auf der Bürgerveranstaltung des „Dialogkreises“ Heddesheim am 18. September 2009 stellten drei Befürworter und drei Gegner der geplanten „Pfenning“-Ansiedlung ihre Argumente vor. Außerdem ein „unentschiedener“ Teilnehmer.

Das heddesheimblog dokumentiert die fünfminütigen Stellungnahmen als Video.

Uwe Nitzinger, Geschäftsführer „Pfenning-Gruppe“

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Stellungnahme Karl-Martin Pfenning


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Heddesheim, 20. September 2009. Auf der Bürgerveranstaltung des „Dialogkreises“ Heddesheim am 18. September 2009 stellten drei Befürworter und drei Gegner der geplanten „Pfenning“-Ansiedlung ihre Argumente vor. Außerdem ein „unentschiedener“ Teilnehmer.

Das heddesheimblog dokumentiert die fünfminütigen Stellungnahmen als Video.

Karl-Martin Pfenning, Unternehmer und Chef der „Pfenning-Gruppe“

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