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Diese Woche: Tipps und Termine
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Kreisverkehrt: “Irrsinn”, “Kopfschütteln”, “Bürokratentum”
Heddesheim/Ladenburg/Hirschberg/Rhein-Neckar, 01. Oktober 2012. (red/BkS) “Irrsinn”, “Kopfschütteln”, “Bürokratentum” – Kurt Fleckenstein lies seiner Empörung über den möglichen Abriss zwei seiner Kunstwerke auf Verkehrskreiseln vor kurzem freien Lauf. Verkehrte Skandale sind für unseren Berufskorrespondenten ein Leckerbissen. Hier seine Reportage:
„Bildhafte Wortgewalt“ – Kalligrafien von Frank Fath
Guten Tag!
Heddesheim, 08. Dezember 2009. Der Heddesheimer Künstler Frank Fath präsentiert auf seiner Ausstellung im Klosterhof Neuburg in Heidelberg seine Kalligrafien. Die Ausstellung ist noch an den verbleibenden Adventssonntagen zu besichtigen. Der Kalligrafie-Experte Fath ist im Hauptberuf Kartograf bei der Stadt Mannheim und führt unter anderem das „goldene Buch“ der Stadt mit seiner Schriftkunst.
Von Fernando
„Um noch einmal mit dem Unendlichen zu beginnen…“
Rund zwei Dutzend Mal wiederholen sich die Worte des chilenischen Dichters Pablo Neruda auf Leinwand, Tuch oder handgeschöpftem Büttenpapier. Getragen von gelöschtem Kalk, farbpigmentierten Tuschen und Tinten. Mal geschrieben in großen schwungvollen Bewegungen, mal in der Kompaktheit klassischer Typografie oder minimalistischen, auf das Wesentliche konzentrierten Lettern.
Der Heddesheimer Kartograf und Kalligraf Frank Fath zeigt in seiner Ausstellung im Klosterhof Neuburg in Heidelberg auf eine beeindruckende Art und Weise, was die „Kunst des schönen Schreibens“ hergibt.
„Sprachlos ob dieser bildhaften Wortgewalt.“
Es ist bereits die zweite Ausstellung des Künstlers, der sich für seine Arbeiten so gerne der poetischen Kraft Nerudas bedient und diese in seine eigene Sprache, die Bildsprache der Kalligrafie, übersetzt. „Ich bleibe an einem Gedicht, an einer Zeile hängen und weiß, diese wunderbaren Worte möchte ich noch einmal auf meine Art wiedergeben, sie zu geschriebenen Bildern machen“, beschreibt Fath wie er von Worten inspiriert wird.
Er überführt den Text aus der Lesbarkeit heraus in eine Textur und Struktur des Bildhaften, um den Inhalt und die Bedeutung über die Gesamtkomposition von Schreibkunst und Collage auszudrücken.
Dabei geht der Kalligraf über die Grenzen des typografischen Systems hinaus – die ästhetische Ausgewogenheit der Buchstaben im Blick.
Utz Androbus-Thorweihe, Schauspieler, Autor, Regisseur und Laudator des Eröffnungsabends, war fühlbar ergriffen von der Kraft der Arbeiten: „Die Bildende Kunst vermag weit mehr zu sagen als Worte und um aus Kalligrafie Kunst zu machen, bedarf es weit mehr als schön schreiben zu können. Es ist unglaublich, was hinter den immer wieder kehrenden Worten des Dichters an Neuem aus diesem Frank Fath herausbricht.“ Der Laudator:Â „Ich bin nahezu sprachlos ob dieser bildhaften Wortgewalt“.

Künstler Frank Fath schreibt im Hauptberuf auch das "Goldene Buch" der Stadt Mannheim. Bild: Fernando
Ort der Ausstellung und Kunst als Einheit.
Fath hat für seine Arbeiten in dem alten Gewächshaus des Heidelberger Klosters einen Ausstellungsort mit besonderer Atmosphäre gefunden. „Tatsächlich ergibt sich zuerst der Ort und wenn es dann heißt, du kannst eine Ausstellung machen, arbeite ich mit der Architektur oder der Bedeutung des Raumes und der Räumlichkeiten im Hinterkopf auf die Ausstellung hin und beginne zu schreiben.“
Vielleicht konnte Frank Fath keine bessere Inspiration für die Kunst des ästhetischen Schreibens finden. Denn Kirchen und Klöster stehen seit jeher als Orte der Schriftbewahrung in sehr engem Zusammenhang mit der Kalligrafie.
Info:
Die Ausstellung „…um noch einmal mit dem Unendlichen zu beginnen“, Kalligrafien von Frank Fath ist im Rahmen des Adventsmarkts auf dem Klosterhof Neuburg an allen Adventswochenenden für das Publikum geöffnet.

Frank Fath: Kartograf und Künstler. Bild: Fernando
Zur Person:
Frank Fath (*1965) kam zum ersten Mal mit Formen der handgeschriebenen Schrift während seiner Ausbildung zum Kartografen bei der Stadt Mannheim in Kontakt. Das Faszinosum der Schriftkultur mit Feder, Pinsel, Tinte und Tusche ließ ihn fortan nicht mehr los.
Er vertiefte seine Kenntnisse in Symposien zur Kalligrafie in England und bildete sich bei namhaften nationalen und internationalen Schriftkünstlern aus Mannheim, Leipzig, Irland, Italien und den USA ständig weiter.
Die Stadt Mannheim übertrug dem talentierten Mitarbeiter die Verantwortung für alle relevanten kalligrafischen Arbeiten, darunter Aufgaben wie das Gestalten der Urkunden zur Verleihung des Schiller- und Dudenpreises und das Führen des Goldenen Buches der Quadratestadt, das seit über zwanzig Jahren Faths „Handschrift“ trägt.
Erste kalligrafische Gehversuche machte er bei dem Worpsweder Maler und Grafiker Hans Bock, später intensive Kontakte zu dem Mannheimer Kalligrafen Albert Schmalz
Seit Anfang der 1990 Jahre zahlreiche Begegnungen und Workshops mit nationalen und internationalen Schriftkünstlern aus Europa und USA.
Traditionelle Kalligrafie seit 1988 für die Stadt Mannheim im repräsentativen Bereich, darunter das „Goldene Buch“, Urkunden für „Schiller- und Dudenpreis“.
Seit 2005 Mitglied der Schreibwerkstatt Klingspor Offenbach.
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