Guten Tag!
Heddesheim, 24. Juni 2010. Das 1:0 gegen Ghana war verdient, aber auch glücklich, meint unser WM-Kolumnist Ben. Ganz nüchtern betrachtet, hat ihn das Spiel nicht vom Hocker gerissen – dafür muss die deutsche Mannschaft besser werden. Nicht in der Verteidigung – die hat gut gearbeitet.
Von Benedikt Siegfanz

Unser WM-Kolumnist Benedikt Siegfanz. Bild: local4u
So leicht wie einige Fans der deutschen Nationalmannschaft sich den Sieg gegen Ghana vorgestellt hatten, ist es dann doch nicht gewesen. Mit Ghana man ein fast ebenbürtiges Team in „Soccer City“ aufs Feld und spielte über weite Strecken gut mit. Für einen Sieg reichte es nicht, dennoch für das Weiterkommen.
Nach einem schweren Start gelang es dem jungen Team aus Deutschland nur mit großer Anstrengung ins eigene Spiel zu finden, Torchancen herauszuspielen und schließlich den erlösenden Treffer zu landen. Nachdem Mesut Özil in der ersten Halbzeit eine riesen Torchance vergeben hatte, zweifelten die ersten schon an dem Einsatz des Deutsch-Türken und generell an dem Sieg unserer Mannschaft. Das Spiel fand Großteils im Mittelfeld statt und brachte auf beiden Seiten kaum nennenswerte Torchancen.
So war die Stimmung in der Halbzeitpause eher angespannt als befreit und man wartete auf neue taktische Maßnahmen von Joachim Löw. In der 60. Minute schließlich lockerte sich der Druck etwas, als der 21 Jahre junge Mesut Özil mit einem Distanzschuss aus 18 Metern einnetzte. Trotzdem erspielten sich die Ghanesen auch danach noch einige weitere Torchancen, die nur mit viel Glück von unserem Kapitän Philipp Lahm und Jerome Boateng vereitelt wurden.
Wieder einmal zeigte sich, dass unsere Mannschaft neben der Kampfeslust der jungen Spieler auch dringend erfahrene Teamkollegen, wie z.B. Arne Friedrich braucht, der in der Abwehr einen guten Job machte. Auch Manuel Neuer überzeugte mich mit seiner Leistung, da er durch viele starke Paraden der deutschen Mannschaft den Rücken freihielt. Als positiv erwies sich letztendlich die Leistung des Schiedsrichters, der trotz aller Vorwarnungen, kaum zu seinen geliebten Karten griff, was bei diesem Spiel allerdings auch kaum nötig war.
In der 66. Minute musste Fußballdeutschland wirklich zittern: der Ghanese Andre Ayew hatte eine brandgefährliche Torchance nicht genutzt.
Vor 83.391 Zuschauern spielte unsere Mannschaft mittelmäßig und begeisterte trotz Sieg nicht wirklich. Selbst die eigenen Spieler haben gemerkt, dass es Lücken gibt, die man für die weiteren Begegnungen unbedingt stopfen muss.
Gewonnen ist gewonnen, jetzt sind wir weiter.
Die Leistungen unserer Mannschaft lassen jedoch leider etwas zu wünschen übrig. Bisher ist es gut gegangen, die überragende Leistung aber, wie gegen Australien, muss abgerufen, Nervosität abgelegt und Torchancen besser verwandelt werden. Vielleicht kommen wir so wie bisher noch ein wenig weiter über die Runden, aber Weltmeister wird man so nicht.
Wir sind uns aber sicher, dass unsere junge, deutsche Mannschaft mehr Potential hat, also Jungs, zeigt uns am Sonntag, was ihr draufhabt!
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