Montag, 29. Mai 2023

19. bis 22. Oktober 2012

Hellesema Kerwe 2012

Kerwe 2012. Bild: Heimat- und Traditionsverein.

Heddesheim, 01. Oktober 2012. (red/pm) Der Heimat- und Traditionsverein lädt ein zur Kerwe 2012 vom 19. bis zum 22. Oktober 2012.

Information des Heddesheimer Kunstvereins:

„Der Heimat- und Traditionsverein lädt ein zur Kerwe 2012. Hier das Programm:

Am Freitag: 19.10.2012 um 18:00 Uhr Kerweeröffnung, Kerwebaum stellen auf dem Dorfplatz, anschließend Kerwehock im Luftschiff.

Samstag: 20.10.2012 um 20:00 Uhr, Kerweparty mit „DJ Thommy“ im Bürgerhaus
Einlaß um 19:00 Uhr, Eintritt frei.

Sonntag: 21.10.2012 um 15:00 Uhr, Kerweumzug ans Bürgerhaus, 15:30 Uhr Kerweredd und Hochzeit der Schlumpel im Bürgerhaus mit Kaffee und Kuchen.

Montag: 22.10.2012 um 18:00 Uhr, Kerwebeerdigung auf dem Dorfplatz mit Abschlußfeuerwerk.

Messerstecher-Prozess mit vielen Unbekannten

„Heddesheim fickt alles“

Gerichtssaal im Landgericht Mannheim.

Mannheim/Schriesheim/Heddesheim, 18. April 2012. (red/cr) Ob eine Beleidigung, der Schlachtruf „Heddesheim fickt alles“ oder einfach nur sinnlose Streitlust die Ursachen für die Prügelei auf der Schriesheimer Kerwe 2011 waren, konnte auch der dritte Prozesstag nicht klären. Bei der Schlägerei wurde ein Schriesheimer von einem Heddesheimer niedergestochen. Viele Zeugenaussagen waren ungenau und lückenhaft. Sicher scheint bisher nur zu sein, dass der geständige Patrick N. den Geschädigten Evren D. am 04. September 2011 mit einem Einhandmesser niedergestochen hat. Und es ist nicht die erste Messerstecherei, an der der Heddesheimer beteiligt war.

Von Christian Ruser

Evren D. wurde durch die Messerattacke lebensgefährlich verletzt.

Verteidiger Ulrich Neumann wartet auf die Ankunft seines Mandanten Patrick N.. Ihm gegenüber Staatsanwalt Dresel, Anwalt des Nebenklägers Rechtsanwalt Franz, Nebenkläger Evren D., die Jugendgerichtshilfe und eine Expertin der Gerichtsmedizin. Als die Vorsitzende Richterin Frau Krenz mit den Beisitzerinnen Frau Beck und Frau Becker, so wie zwei Schöffen erscheinen, erhebt sich das Publikum.

Mit leichter Verspätung beginnt der dritte Prozesstag. Verhandelt wird eine gefährliche Körperverletzung mit bedingtem Tötungsvorsatz. Ein Streit zwischen einer Gruppe Jugendlicher aus Heddesheim und einer anderen Gruppe eskalierte in einer Schlägerei mit rund 10 beteiligten Personen. Hierbei verletzte Patrick N. den Nebenkläger Evren D. mit einem Messer schwer. Er stach ihm die Klinge fünf Zentimer tief in den Bauch und verletzte die Leber. Evren D. musste notoperiert werden.

3.000 Euro Schmerzensgeld gefordert

Zunächst reicht der Anwalt des Nebenklägers Herr Franz einen Adhäsionsantrag ein. Er fordert von Patrick N. 3.000 Euro Schmerzensgeld. Auch soll er die Kosten des Adhäsionsverfahrens tragen. Im Adhäsionsverfahren  werden im laufenden Strafprozess zivilrechtliche Ansprüche, die aus der Straftat erwachsen geltend gemacht. Die erspart ein zivilrechtliches Verfahren im Anschluss. Patrick N. stimmt, nach kurzer Absprache mit seinem Anwalt, der Forderung zu.

Nachdem das geklärt ist, wird der erste Zeuge in den Sitzungssaal gerufen. Herr S. war bereits vergangene Woche geladen worden, aber zum festgesetzten Termin nicht erschienen. Auf Nachfragen meint er, er habe Fieber gehabt und vergessen, dem Gericht seine Krankheit mitzuteilen. Richterin Krenz ist sehr verstimmt. Sie belehrt ihn, dass er ein Attest vorzulegen habe, sonst droht ein Ordnungsgeld.

Mühselige Vernehmung

Die folgende Vernehmung gestaltet sich als äußerst mühselig. Der Zeuge berichtet vom Tatabend, kann sich aber kaum an die Namen seiner Begleiter erinnern. Die vielen Unbekannten korrespondieren mit viele Lücken in den Aussagen. Von elf Jugendlichen mit denen er unterwegs war, behauptet er nur zwei namentlich gekannt zu haben. Im Protokoll der Polizei spricht er jedoch mehrmals von Freunden. Da Herr S. sich wohl nicht mehr so ganz an die Geschehnisse des 04. September 2011 erinnern kann oder will, beschließt Richterin Krenz die Aussage im Polizeiprotokoll laut zu verlesen und vom Zeugen auf seine Richtigkeit bestätigen zu lassen.

Auch wenn sich der Zeuge vor allem bei den beteiligten Personen unsicher ist, weder den Angeklagten, noch das Opfer erkennt er wieder, sieht er die Anstifter deutlich in den Jugendlichen aus Heddesheim. Sie sollen einen, wiederum nicht näher bekannten, aus der anderen Gruppe beschimpft haben. Der Schlachtruf „Heddesheim fickt alles“ soll mehrfach gefallen sein. Als die Gruppe die Heddesheimer zur Rede stellen will, greifen diese an. Bei tieferem Nachfragen gibt der Zeuge an, den eigentlichen Stich nicht gesehen zu haben. Seine eigene Motivation und Beteiligung an dem Vorfall bleiben unklar.

Messer und Canabis

Erfrischend informativ hingegen ist die Aussage des Polizeihauptmeisters Hilmar F.. Routiniert gibt er seine Personalien an und schildert die Festnahme von Patrick N. Der Angeklagte hatte schon geschlafen, als die Beamten an der Haustür klingelten. Die Eltern des Angeklagten waren sichtlich überrascht, er selbst gestand seinem Vater gegenüber aber bereits ein, dass die Polizisten wegen der Messerstiche in Schriesheim gekommen waren. Widerstandslos lies er sich verhaften.

In Patrick N.s Zimmer wurden drei Messer und Cannabis sichergestellt. Anders, als  im Protokoll angegeben, handelte es sich hierbei aber nicht um Sprung-, sondern um Einhandmesser. Dies wird noch einmal nach Ansicht der Beweisstücke deutlich. Ein Irrtum, der an den Tatumständen nicht wirklich etwas ändert.

Unklare Zeugenaussagen

Rechtsanwalt Franz, Anwalt des Opfers und Nebenklägers.

Anschließend wird der Zeuge Björn M. gehört. Er hat selbst mit einem Verfahren zu rechnen und könnte deshalb von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen. Er verzichtet und schildert den Tathergang.  Nach eigenen Angaben, ist er mit seinem Bruder und zwei Freunden auf der Schriesheimer Kerwe gewesen. An der Grundschule hatten sie sich gelangweilt und beschlossen zu gehen. Auf dem Weg zur OEG Haltestelle kamen sie an den Jugendlichen aus Heddesheim vorbei. Diese beschimpften Björn M. und seine Begleiter.

Als Björn M. auf Patrick N. aufmerksam gemacht wurde, rief dieser den Freund Dani J. auf dem Schulhof der Grundschule zu Hilfe. Björn M. glaubte durch zahlenmäßige Überlegenheit eine Eskalation verhindern zu können. Kaum war die Verstärkung erschienen, stürzten sich die Heddesheimer willkürlich auf den Geschädigten Evren D.. Bei der resultierenden Prügelei sollen sich sieben Heddesheimer mit zwei bis drei anderen Jugendlichen geschlagen haben. Nach Patrick N.s Messerstich hatte Björn M. mit dem Verwundeten noch bis zum Eintreffen der Rettungssanitäter gewartet und war dann geflüchtet.

Staatsanwalt Dresel befragte den Zeugen vor allem hinsichtlich seines eigenen Antriebs. So kam die Frage auf, ob Björn M. nicht gezielt Streit gesucht habe und durch seinen Anruf mehr Männer für die Schlägerei mobilisieren wollte. Björn M. verneint dies. Er habe weder Streit gesucht, noch habe er sich an der Schlägerei beteiligt.

Verteidiger Ulrich Neumann.

Richterin Krenz hakt auch bei der polizeilichen Aussage nach. So hat Björn M. ausgesagt, Patrick N. habe mit einem Springmesser zugestochen. Dieses habe er aus der Hosentasche geholt. Wie der Zeuge jedoch einräumt, hat er den Stich selbst nicht wirklich gesehen.

Direkt im Anschluss wird der Bruder, Sven M., gehört. Dieser bestätigt das Vorhaben die Kerwe verlassen zu wollen. Selbst als es zu Beschimpfungen durch die Heddesheimer kommt, rät er zum Gehen, wir aber ignoriert. Die Gründe für sein eigenes Bleiben sind unklar. Vielleicht geschah es Loyalität zu seinem Bruder und den Freunden.

Bewährungsstrafe in Aussicht

Die Richter und Schöffen stehen nun vor der Aufgabe ein Urteil zu fällen. Patrick N. ist kein unbeschriebenes Blatt. Bereits 2010 war er in eine Messerstecherei verwickelt. Wegen Körperverletzung wurden ihm bereits Sozialstunden auferlegt. In der Haft mache er, ebenso wie bei der Verhaftung, einen kooperativen Eindruck und verhalte sich unauffällig.

Die Gerichtsmedizin konnte anhand der Blutuntersuchung und des Drogenkonsums keine verminderte Schuldfähigkeit feststellen. Die Jugendgerichtshilfe rät im Fall einer Bewährungsstrafe zu klaren Auflagen. Durch Sozialstunden könnte er an einen geregelten Arbeitsalltag herangeführt werden. Auch sollte er sich in ambulante Drogentherapie begeben. Gegen seine Gewaltbereitschaft wird ein Anti-Aggressionstraining von mindestens sechs Monaten dringend angeraten.

 

 

„Die Kerwe ist unser“ – aber leider nicht im Ort


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Die Kerwe ist eröffnet - vier Tage Tradition aus dem Ort, aber nicht im Ort.

Heddesheim, 15. Oktober 2011. (red) Geht es nach dem Heimat- und Traditionsverein, gehört die Kerwe in den Ort. Doch das ist „irgendwie nicht möglich“. Trotzdem startete die Kerwe in der Ortsmitte mit dem Aufstellen des Kerwebaums und zog dann an den Rand von Heddesheim ins Luftschiff.

Das Spektakel zog rund 300 Zuschauer in die Ortsmitte – die Kerweborscht stellen den Kerwe-Baum, mit Kranz und Schweinsblasen. Der Kerweparre Sebastian Teubert hielt seine aufmunternde Rede. Der „Schlachtruf“ ist immer derselbe: „Wem gehört die Kerwe?“ – die obligatorische Antwort ist ganz einfach: „Unser.“

Bis Montag geht das traditionelle Treiben, veranstaltet vom Heimat- und Traditionsverein Heddesheim (HTV). Am Freitagabend wurde der Kerwebräutigam bei der Kerwehock im Luftschiff gekürt. Am Samstagabend ist Party im Bürgerhaus, Sonntag folgt der Umzug und die Hochzeit. Am Montag wird die Kerwe beerdigt – auf dem Dorfplatz. (Programm hier in unserem Kalender.)

Video vom Start der Kerwe 2011:

Interview mit Karl-Heinz Göhner, 2. Vorsitzender des HTV, zur Tradition der Kerwe:

Viel Freude mit den Fotos:

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Die Kerwe und was sie nicht mehr ist

Guten Tag!

Heddesheim, 20. Oktober 2010. Der Heimat- und Traditionsverein HTV hält das Brauchtum der Kerwe hoch. Trotz aller Widrigkeiten. Und davon gibt es jede Menge.

Kommentar: Hardy Prothmann

„Die Kerwe gehört ins Ort“, sagt jeder, dem das Brauchtum wichtig ist. Seit gut einem Vierteljahrhundert ist das Brauchtum im Ort Geschichte, hat der „politische Wille“ entschieden.

Die Mitglieder des Heimat- und Traditionsverein trotzen dem, bei allen Widrigkeiten. Das Aufstellen des Kerwebaums am alten Rathaus hat nichts Feierliches mehr, sondern ist gehetzt. Gerade mal 20 Minuten wird die Kreuzung gesperrt, dann rollte der Verkehr. Das Publikum ist auf die engen Bürgersteiger verbannt. Gemütlichkeit und Beisammensein geht anders.

Immerhin darf die Prozession durch ein paar Straßen führen – das hat man noch nicht verboten, sonst würde sicherlich auch der Sommertagszug sofort zur Debatte stehen.

Die Kerwe leidet auch darunter, dass es immer weniger Wirtschaften mit deutscher Kost gibt – früher war es selbstverständlich, dass das Wellfleischessen dort stattfand. „Die Veranstaltung in der Nordbadenhalle ist ein großes Fressen, dass nur für die Politik stattfindet. Da präsentieren sich der Bürgermeister und andere Politiker. Mit unserer Tradition hat das nichts zu tun“, sagt ein HTV-ler. Deswegen gehört das aus Sicht vieler Mitglieder auch nicht zur Kerwe – da kann der Mannheimer Morgen Hofberichterstattung machen, wie er will.

Ebenso die Fahrgeschäfte auf dem Noigent-Le-Roi-Platz: „Die Leute gehen da nicht so hin, als wäre die Kerwe im Ort“, hört man allenthalben.“

Dieses Jahr hat man sich entschlossen, die Kerwe auf dem Dorfplatz zu begraben. Aus Kostengründen. Denn bislang fand das im Bürgerhaus statt. Zuletzt mit vielleicht 40-50 Personen. Zu teuer ist da die Miete. Auf den Dorfplatz kamen rund 80 Personen. Wie es in Zukunft gehabt wird, muss beim HTV noch beraten werden – keine Mietkosten und mehr Zuspruch sprechen für den Dorfplatz.

Auch wenn der Bürgermeister in der Dorfschänke bei der Suche nach dem „Bräutigam“ mitmachte, unterstützt fühlt sich der 125 Mitglieder zählende Verein von ihm nicht. Eher das Gegenteil: „Der wollte gute Stimmung machen, was ihm keiner glaubt.“

Niemand versteht, warum in anderen Orten Straßen gesperrt werden und die Tradition unterstützt wird und in Heddesheim nicht. Da gibt sich die Gemeinde ausgerechnet im letzten Jahr des Tabakanbaus in Heddesheim anhand von Tabakscheunen ein neues „Corporate Design“ und lässt 2010 eine neue Broschüre im Tabakscheunen-Layout drucken, während es immer weniger dieser Scheuen gibt und hat auf der anderen Seite weder Willen noch Sinn, den Heimat- und Traditionsverein tatsächlich zu unterstützen. Klingt paradox? Ist aber so.

Die Kerwe, die aus der Kirchweih entstanden ist, hat vielleicht zu viel Volkeswillen in ihrer Tradition: „Wem gehört die Kerwe?“, wird gerufen, die Antwort: „Unser!“

Die Kirchen und auch die Politik waren schon nachweislich im 16. Jahrhundert oft gar nicht einverstanden mit diesem Fest – wegen der Völlerei. Und der Veralberei. „Kerweparre“, „Kerweredd“, „Schlumbl“ und eine feucht-fröhliche Dorfgemeinschaft – da fehlte dem Klerus der Humor und die Kontrolle. Da hat sich bis heute nicht viel dran geändert, so scheints.

Der kleine Verein HTV hält die Tradition trotzdem hoch, so gut es eben geht. Unterstützung kommt vom Fischerverein und den Grumbe – es sind also weit mehr Menschen an der Kerwe interessiert als nur der HTV.

Ganz klar, der Kerwe fehlt der Grund, aus dem sie entstanden ist: Nach einer Kirchweihe auf einem weltlichen Fest nochmal mit eigenen Zeremonien zu feiern. Häufig am Ende des Sommers, wenn die Ernte eingefahren war und man die Strapazen beim Feiern vergessen wollte und sich den Bauch vollgeschlagen hat. Die Kerwe war auch Anlass, familiäre Zusammenkünfte zu begehen und eine Art Heiratsmarkt – die jungen „Kerweborscht“ suchten sich ihre Mädchen. Im Rahmen einer feuchtfröhlichen Feier war mehr erlaubt, als sonst, in der damaligen Gesellschaft.

Sicher ist das heute alles anders, könnte man argumentieren, es braucht keine Kerwe mehr. Dann müsste man aber viele andere Fest wie Sommertagszug oder Martinszug ebenfalls abschaffen. Auch deren Grundlagen sind heute weitgehend irrelevant.

Das Schicksal der Kerwe ist ungewiss. Soviel ist klar: Unter Bürgermeister Michael Kessler kommt die Kerwe nicht „ins Ort“. Doch es wird auch eine Zeit nach diesem Bürgermeister geben und damit Hoffnung, dass die Kerwe wieder dahin kommt, woher sie stammt und wohin sie gehört: „Ins Ort.“

Fotostrecke: Die Kerwe 2010

Guten Tag!

Heddesheim, 20. Oktober 2010. Die diesjährige Kerwe brachte eine kleine Veränderung – ansonsten wurde die Tradition hochgehalten, denn dafür steht der Heimat- und Traditionsverein.

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De Parre un än Borscht.

Am Freitag wurde der Kerwebaum aufgestellt, die Kerweredd (Sebastian Teubert) gehalten, danach ging es durchs Dorf in die Kerwewirtschaft, der Kerwebräutigam wurde gewählt, die Kerwehock folgte, am Montag stand Wellfleischessen auf dem Programm und am Abend wurde die Schlumbl auf dem Dorfplatz begraben.

Der diesjährige Kerwebräutigam wohnt in Darmstadt, arbeitet aber in Heddesheim: Hans Rudolf Bendrich. Nur drei Tage durfte er sein Glück mit der Schlumbl genießen, wobei die „Fischer-Schotten“ ihm diese geklaut hatten und er sie für viel Flüssiges wieder auslösen musste. Länger hält das aber kaum jemand aus, weil mächtig viel gefeiert wird.

Viel Spaß mit den Bildern.
Anmerkung der Redaktion: Leider fehlen uns von der Beerdigung Fotos – falls Sie uns welche zur Verfügung stellen möchten, gerne.
redaktion (at) heddesheimblog.de

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Das heddesheimblog

Acht Monate heddesheimblog. Das war 2009 – Teil III Sport, Jubiläen, Feste

Guten Tag!

Heddesheim, 31. Dezember 2009. Das letzte große Ereignis für das Jahr 2009 war heute gegen 16:30 Uhr vorbei. 860 Läuferinnen und Läufer traten zum 20. Heddesheimer Silvesterlauf des Ski-Club Heddesheim an. Das mit Abstand größte Ereignis des Jahres aber war das Sängerfest.

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Oberflockenbach räumt beim Sängerfest ab. Bild: hblog

Drei Tage dauerte das Sängerfest 2009 – der Höhepunkt im Jubiläumsjahr von Sängervereinigung und Sängerbund in Heddesheim. Die Sängervereinigung feiert ihren „100-jährigen Geburtstag“, der Sängerbund seinen 140-ten. Über 90 Vereine mit mehr als 3600 Aktiven nehmen am Programm teil. Der Frauenchor aus Oberflockenbach gewinnt mit einer sensationellen Punktzahl und erreicht 209 von 210 möglichen Punkten.

Der 7. Harder German Junior Masters des Heddesheimer Golf-Clubs findet bei bestem Wetter statt. Dieses Jahr wurde zum ersten Mal die Turnierserie „World Junior Golf Series“ (WJGS) gespielt. Der „Maßstab“, nach dem diese neue Serie ausgerichtet wird, ist Heddesheim. „Dieses Jahr werden vier Turniere dieser neuen Serie gespielt“, sagt Jürgen Schröder, Pressesprecher des Golfclubs Heddesheim. „Das Ziel sind aber etwa zehn Turniere.“


Sehr aktiv waren der Hundesportverein und der Reitverein. Jede Menge Turniere auf hohem Niveau fanden hier statt. Im Herbst stand das 33. Internationale Schwimmfest der TG mit beachtlichen sportlichen Leistungen an.

Ordentlich verlief das diesjährige Straßenfest. Viel Polizei war präsent, weil es im vergangenen Jahr zu viel Ärger gegeben hatte, der dieses Jahr aber ausblieb. Die Kerwe war wie zu erwarten turbulent. Und zum ersten Mal gab es den Weihnachtsmarkt auf dem neuen Heddesheimer Dorfplatz.

2010 wird der Verein der Vogelfreunde hervortreten – das 50-jährige Jubiläum steht an.

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Wer braucht die Kerwe?

Guten Tag!

22. Oktober 2009

Kommentar: Hardy Prothmann

Wir haben intensiv über die „Kerwe“ berichtet, die aus mehr besteht, als einem „Fahrgeschäft“ und Preisen für Wurst, Pommes und gebrannte Mandeln. Die Kerwe hat eine lange und wichtige Tradition – und damit ist eine kritische Betrachtung auch berechtigt. Ein Kommentator kommt zu dem Schluss: „Die Kerwe ist tot“. Ist sie das?

Die vielen feierenden Menschen belegen das Gegenteil. Die vielen, die nicht daran Teil genommen haben, bestätigen die These.

Die Kerwe hatte früher etwas mit Religion zu tun. Sie war geschichtlich betrachtet ein wichtiges soziales und auch politisches Ereignis. Das Kirchweihfest. Am Ende der Ernte. Wenn alles getan war – vor der besinnlichen Zeit.

Die Krise der Kerwe hat ausnahmsweise nichts mit der Globalisierung zu tun – sondern nur mit uns selbst.

Die Frage, ob wir noch „Kirchweih“ feiern wollen  hat sich erledigt, betrachtet man die sinkenden Zahlen der Mitglieder der Kirchen – und der aktiven Kirchgänger.

Was bleibt? Der Rummel. Der ist woanders größer – mit ziemlicher Sicherheit in Fußballstadien und im Fernsehen.

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Fahrendes Volk brachte früher neue Nachrichten und spannende Momente ins Dorf. Heutzutage weiß man Monate im voraus, wann die Buden kommen und die Karussellbremser, die es schon lange nicht mehr gibt.

Die Kerwe als Kerwe hat also nur noch ein Chance in der Tradition. Das bedeutet aktive Gestaltung der Vergangenheit mit dem Willen auf deren Zukunft.

Der Mannheimer Morgen berichtet: „Liebesglück war nur von kurzer Dauer“.

Vordergründig beschreibt dessen Bericht eine Binse. Liebesglück ist immer nur von kurzer Dauer, wenn man nur den Moment betrachtet.

Die Kerwe und die Anstrengungen des Heimat- und Traditionsvereins und der Kerweborscht sind mehr. Es geht um Traditionen, um den Jahreslauf, um die Chance, nach getaner Arbeit einfach mal die „Sau raus zu lassen“ und die später zu verlosen.

Menschen brauchen Feste, in denen sie sich wieder finden. Insofern war die Kerwe ein wichtiger Beitrag für viele Heddesheimer ein Stück Gesellschaft herzustellen.

Doch das wird in der Tradition der Kirchweih immer schwerer – vor allem, weil die Kirchen und ihre Vertreter eine immer geringere Rolle im Leben der Menschen spielen.

Die Kerwe verliert Teilnehmer – ebenso wie das „traditionelle Wellfleischessen„. Warum?

Weil heute keine Kirchen mehr eingeweiht werden und sich niemand Speck vor dem (harten) Winter anfressen muss.

Wer heute Kerwe feiert oder Wellfleisch isst, bekennt sich zu überkommenen Traditionen.

Wenn diese Traditionen geeignet sind, die Menschen zusammen zu führen, sind sie zu begrüßen.

Wenn sie nur aus Routine veranstaltet werden, kann man getrost auf sie verzichten.

Die Redaktion des heddesheimblogs hatte deswegen viel Freude an der Begleitung der Veranstaltungen des Heimat- und Traditionsvereins.

Ein wenig mehr „Routine“ wäre aus Planungsgründen wünschenswert gewesen – aber die Gaudi hat das aufgewogen.

Die Kerwe soll wieder „in den Ort kommen“ fordern viele.

Die Forderung ist berechtigt, wenn es um das Bewusstsein und die Tradition geht. Die hat nichts mit „Fahrgeschäften“ zu tun, sondern mit dem Leben der Menschen und dem Rhythmus der Jahreszeiten.

Eine solche Kerwe, als Veranstaltung der Menschen – und nicht nur als Rummel ist sicherlich möglich „in den Ort zu holen“.

Wenn alle mitmachen – auch für die, die Kerwe als Entweihung verstehen.

Hildegard Göhner gewinnt die Kerwesau


Heddesheim, 20. Oktober 2009

Guten Tag!

Heddesheim, 20. Oktober 2009. Die Kerwesau geht dieses Jahr an Hildgard Göhner: „Ich wollte die Sau schon immer gewinnen – das haut mich um, dass ich gewonnen habe. Das wird ein Riesenfest.“

Sie hatte alle Hoffnung schon aufgegeben – aber die stirbt ja bekanntlich zuletzt. Gerade waren die Schlumbel beerdigt und zehn Obstkörbe verlost vom Heimat- und Traditionsverein Heddesheim, dann wurde ihr Los gezogen. Hildegard Göhner: „Das gibt es nicht. Ich freu mich riesig und ich werde ein großes Fest machen.“
Das wird sie machen müssen – immerhin hat sie 100 Kilo Fleisch gewonnen.

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Wellfleischessen nur mäßig besucht


Guten Tag!

Heddesheim, 20. Oktober 2009. Das traditionelle Wellfleischessen in der Nordbadenhalle wurde nur mäßig angenommen.

Vielleicht ist Wellfleischessen in Zeiten mediterraner Küche und einem fettarmen Ernährungsbewusstsein nicht mehr unbedingt der Renner. Jedenfalls kamen zur Veranstaltung des Männergesangsvereins 1847 e.V. „Kerwe 2009“ sicher weniger Gäste als erhofft.

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Schlumbel geklaut – ausgelöst – Kerwe beerdigt


Heddesheim, 20. Oktober 2009

Guten Tag!

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Alle Fotos: heddesheimblog, hp

Was für eine Aufregung: Die „Mannheimer Motorradfahrer Vereinigung“ hatte die „Schlumbel“ geklaut und erst gegen ein 30 Liter-Fass Bier und einen Kasten Bier wieder hergegeben. Bräutigam Rainer Schmitt war entsetzt. Auch über die erste Forderung – zwei Mal 30 Liter wollten die unverschämten Räuber – die als zusätzliche Demütigung noch ein Entführerbild angefertigt hatten.
Doch die Schlumbel wurde gut behandelt – die Tortur hat sie trotzdem nicht überlebt. Deswegen musste sie beerdigt werden – wie traditionell die Kerwe: Unter großem Heulen und Schluchzen der Kerweborscht und mit einer engagierten Grabesrede vom Kerweparre Sebastian Täubert – der dem Teufel Alkohol die Schuld gab und einen Trinkspruch nach dem anderen brachte.
Und dann passierte noch ein „Unglück“. Eigentlich wollten die trauernden Kerweborscht mit der Schlumbel ins Grab abfahren – doch die Technik streikte. Skandal: Die Schlumbel musste zum Seiteneingang hinausgetragen werden. Das hat Sie wirklich nicht verdient.
Ralf Siegel begleitete die frohen und traurigen Momente mit stimmungsvoller Musik. Die Kerweborscht traten noch einmal – herausragend trainiert von Sabrina Mayer – auf und gaben alles, vor allem Kleidungsstücke von sich.
Gegen 23:00 Uhr wurde dann endlich die Kerwesau verlost – nachdem vorher zehn gesunde Obstkörbe verlost worden waren. Die Kerwesau-Gewinnerin Hildegard Göhner freute sich riesig: „Ich wollte schon immer die Sau gewinnen – ich kanns gar nicht fassen, dass ich sie jetzt habe. Das gibt ein Riesenfest.“

Auch für den Heimat- und Traditionsverein Heddesheim, der das Kerwebrauchtum fördert, war es ein großes Fest von Freitag bis Montag.

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Der Umzug, der Einmarsch, die „Parreredd“, die Schlumbel und die Borscht


Heddesheim, 18. Oktober 2009

Guten Tag!

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In Heddesheim war was geboten am Sonntag: Umzug vom „Parrehaus“ zum Bürgerhaus – Einmarsch – „Kerweredd vum Kerweparrer (Sebastian Täubert)“ – Vermählung des „Kerwebräutigams (Rainer Schmitt) mit seiner Schlumbel (Schlumbel)“, Abschied von der „Schlumbel“ und Auftritt von sechs der acht „Borscht“ – trainiert von Rock‘ n Roll-Meisterin Sabrina Mayer. Und dann war doch noch… genau, die Kerwe.

Der Umzug

Teilnehmer: Guggemusik-Gruppe Nodeschisser, die Brass Band aus Mannheim-Wallstadt, Prinzessin Manuela I vom TG Restaurant, die Garde der Grumbe sowie die Ehren- und Festdamen des Sängerbundes und der Sängervereinigung und jede Menge Heddesheimer.
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Der Einmarsch und die „Parreredd“
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Die Schlumbel
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Die Borscht
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Mitarbeit: Horst Pölitz

De Roiner hott sei Schlumbel


Heddesheim, 18. Oktober 2009

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Auf der Kerwehock in der Dorfschänke wurde der diesjährige Kerwebräutigam gefunden: Rainer Schmitt hat jetzt die Schlumbel, auf die er gut aufpassen muss. Das Ereignis wurde – wie zu erwarten war – ausgiebigst gefeiert. Die gute Stimmung hatte viele Gründe – einer davon war die Musik von Ralf Siegel.

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Tolle Party mit Showduo „Horst & Peter“ im Bürgerhaus


Heddesheim, 17. Oktober 2009

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So macht ein Kerwestart Spaß: Musikexpress und Showduo „Horst & Peter“ heizten dem Party-Publikum im Bürgerhaus ordentlich ein und die Gäste gingen mit. Ein tolles Programm traf auf ein tolles Publikum. Das Resultat: Eine tolle Party. Eingeladen hatte der Heimat- und Traditionsverein.

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Der Kerwebaum steht


Heddesheim, 16. Oktober 2009

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