Dienstag, 30. Mai 2023

Ergebnisse des Bürgerbeteiligungsprozesses veröffentlicht

Das neue Leitbild der Gemeinde Heddesheim

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Rund 80 Bürger/innen haben bei der Entwicklung der Leitsätze mitgewirkt.

 

Heddesheim, 21. September 2013. (red/aw) Heddesheim hat 45 Leitsätze für die Zukunft der Gemeinde veröffentlicht. Sie sind das Ergebnis des Bürgerbeteiligungsprozesses, der im November 2012 gestartet worden war. Das Leitbild soll vor allem den Gemeinderat in den kommenden Jahren bei verschiedensten Anlässen begleiten. Ins Bürgerhaus kamen am Montag rund 160 Bürger/innen zur Präsentation. [Weiterlesen…]

Geprothmannt

Lektion erteilt bekommen

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Chefredakteur Hardy Prothmann kommentiert regelmäßig in seiner Kolumne „Geprothmannt“ aktuelle Ereignisse.

Rhein-Neckar/Mannheim, 24. Juni 2013. (red) Vor gut einer Woche ist Chefredakteur Hardy Prothmann fast sich selbst „auf den ersten Blick“ aufgesessen, obwohl er eigentlich weiß, dass eine Bewertung auf den ersten Blick nicht immer den tatsächlichen Umständen entspricht. Die wahre Begebenheit ist ein Lehrstück, das bestimmt jedem mal so oder ähnlich widerfährt, wenn man bereit ist, eine Lektion erteilt zu bekommen. [Weiterlesen…]

Das aussterbende SchülerVZ wird abgeschaltet

Ausgegruschelt

Rhein-Neckar, 11. April 2013 (red/ms) In den letzten Jahren hat das SchülerVZ mehr als vier Millionen Mitglieder verloren. Nachdem die Massen zu Facebook abwanderten, sind nur noch 200.000 Benutzer bei der Seite angemeldet. Darunter sind so viele gefälschte Profile, dass das Netzwerk von vielen als „FakeVZ“ verspottet wird. Jetzt soll dem ein Ende bereitet werden. Auf der Website verkünden die Betreiber: „Wir machen’s kurz: Es ist vorbei. schülerVZ wird am 30. April 2013 geschlossen. Für immer.

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Warum Spenden und Sponsoring Transparenz brauchen

Geprothmannt: Uneigennützige Wohltätigkeit? Von wegen! Spenden und Sponsoring sind Werbung

100 Euro sind viel Geld - manche zahlen das aber aus der "Porto-Kasse" und machen daraus ein Vielfaches an "Image"-Gewinn. Quelle: 100-Euro-Schein

Rhein-Neckar, 12. Dezember 2011. (red) Zur Zeit jagt eine Spendenübergabe die nächste – so wie vergangenes Jahr auch und nächstes Jahr wieder. Besonders in der Vorweihnachtszeit laden viele Firmen und Gemeinden ein, über mildtätige Spenden für den guten Zweck zu „berichten“. Klares Ziel dieser Aktionen: Die Spender und Sponsoren wollen sich damit ein gutes Image verschaffen – dabei ist das nichts anderes als Werbung.

Von Hardy Prothmann

Die Redaktion für die Lokalblogs in Nordbaden hat eine strikte Regel: Wir berichten nicht über Spenden, egal wie großzügig diese sind. Denn hinter fast jeder Spende steckt immer ein „Kalkül“, ein Hintergedanke und der ist nicht „mildtätig“, sondern egoistisch: Die spendende Firma oder Institution will sich damit ein gutes Image verschaffen.

Das ist auch absolut erlaubt – nur machen wir uns nicht zum Handlanger und zur erweiterten Pressestelle der Spender und Sponsoren. Wer aus Überzeugung spendet oder unterstützt, braucht seine Haltung nicht an die „große Glocke“ zu hängen.

Millionen von privaten Spendern halten das so – sie geben Geld für alle möglichen Hilfsorganisationen und hoffen, dass damit anderen geholfen wird. Die allermeisten Spenderinnen und Spender bleiben „anonym“ – es geht ihnen um die Hilfe und nicht um eine öffentliche Nennung.

Wer hingegen der „Öffentlichkeit“ seine „Großzügigkeit“ mitteilen möchte, kann eine Anzeige schalten. Das ist, wie gesagt, absolut erlaubt.

Hirschberg: Bericht über eine Spende? Ja, gerne. Schleichwerbung? Nein, danke.

Aktuell haben wir über die Spende einer Interessengemeinschaft „Storchenkerwe“ in Hirschberg berichtet: Die Einladung erschien frei von „Firmenwerbung“ – denn die Initiative des Ortsfestes spendete Geld für gemeinnützige Zwecke. Deshalb haben wir den Termin wahrgenommen.

Vor Ort präsentierte man aber Spendenschecks mit Logo und Schriftzug einer regionalen Bank. Diese Werbung haben wir aus dem Foto herausretuschiert (weiße Fläche).

Das ist die einzige „saubere“ Lösung – alles andere ist eine Form von Schleichwerbung, untergräbt die Glaubwürdigkeit von Journalismus (sofern die bei gewissen Medien nicht sowieso schon „six feed under“ ist) und schadet letztlich auch dem „Werbekunden“ – muss der doch ganz besonders an einem glaubwürdigen Umfeld interessiert sein.

Penetrant wird es – und das ist zunehmend der Fall – wenn die Sponsoren und Spender sogar die Berichterstattung vorschreiben wollen. Dagegen hilft nur konsequente Aufklärung und konsequente „Nicht-Berichterstattung“ bei „Härtefällen“.

Penetrantes Sportsponsoring

Selbst in der Provinz treibt dieses Sponsorenunwesen nicht nur seltsame, sondern völlig inaktzeptable „Blüten“. Ein lokaler Tennisverein wollte uns beispielsweise nur Fotos gestatten, wenn das Sponsorlogo mit im Bild ist.

Das Ergebnis kann man hier nachlesen: „Kein Gruppenfoto ohne Sponsor“

Sehr krass ist dieses Beispiel: Eine Apotheke wird von einem „Marketing-Verband“ ausgezeichnet, nicht etwa weil die Apotheke am meisten Geld gespendet hat, sondern deren Kunden. Wir wollten darüber berichten – und wurden vermutlich (aus Sorge) wegen unserer bekannten, kritischen Haltung nicht eingeladen. Wir haben trotzdem berichtet: Kein Kinderlachen für das Heddesheimblog.

taz verpixelt Sportfotos und stellt die Aktion anscheinend klammheimlich wieder ein.

Die taz hatte im August angekündigt, ab sofort alle Sportfotos zu verpixeln. Die Begründung:

Die Werbung im Fußball, Biathlon oder Handball ist mit den Jahren der Kommerzialisierung einfach zu aufdringlich, zu omnipräsent geworden. Da müssen intelligentere Lösungen her. Zum Beispiel: Weg mit dieser Flimmerbande.

Und:

Wir sind nicht mehr bereit, Eure Werbebotschaft auf Trikots und Werbebanden zu verbreiten. Es kann ja auch nicht Aufgabe einer Zeitung sein, die mit kritischer Distanz über Sport berichtet, täglich kostenlose Werbung von Vereinen und deren Sponsoren ins Blatt zu heben. Wir wollen durch die Verpixelung journalistisch noch unabhängiger werden.

Guter Ansatz – leider scheint die taz das nicht durchgehalten zu haben. Vielleicht wars auch nur ne Sommerloch-Saure-Gurken-Zeit-Meldung. Eine Erklärung, warum nicht mehr verpixelt wird, konnte ich nicht finden (Anfrage ist gestellt, der Artikel wird gerne nach einem Hinweis ergänzt).

Wir werden das in Zukunft weiter so halten: Wenn Spender und Sponsoren mit Ihren Logos genannt und abgebildet werden wollen, erhalten Sie ein Angebot zum Schalten einer gewerblichen Anzeige. Solche „Berichte“ werden wir entsprechend als Anzeige kennzeichnen.

Andernfalls werden wir konsequent Spender und Logos aus Texten und Bildern entfernen – denn es  geht doch um Mildtätigkeit? Oder geht es doch um etwas anderes? Sollten wir deshalb nicht mehr zu solchen Anlässen eingeladen werden, können wir gerne darauf verzichten.

Trennungsgebot

Gut und richtig wäre, wenn vor allem Zeitungen diesem Beispiel folgen würden – das aber darf man tatsächlich bezweifeln, denn dort gibt es schon längst kein Trennungsgebot zwischen Redaktion und Anzeigen mehr, sondern nur noch die Haltung, dass man Anzeigenkunden nicht „verprellen“ will.

Die Masse der Leserinnen und Leser zahlt zwar insgesamt viel und bedeutendes Geld fürs „Abo“ – unterm Strich sind das aber knapp 30 Euro und was bedeutet so ein Betrag, wenn an anderen „Aufträgen“ ein paar mehr Nullen dranhängen, also 3.000, 30.000 oder gar 3.000.000 Euro? Es wird anhand der „Nullen“ schnell klar, auf wen man „Rücksicht“ nimmt und für welche „Nullen-Informationen“ man sich entscheidet.

"Redaktionelles" Foto ab Spendenhöhe von 500 Euro - bitte Text mitschicken.

Allerdings gibt es auch hier „Regeln“ – die hängen von der Höhe der Spende ab. Der Mannheimer Morgen macht zum Beispiel „grundsätzlich“ erst ab 500 Euro Spendensumme ein Foto. Warum, wieso, weshalb? Darüber gibt es keine uns bekannten Informationen.

Ethisches Handeln

Ganz grundsätzlich verantwortet jedes Medium die eigenen redaktionelle Ethik und die Art seiner „Informationen“ im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten selbst – und auch die daraus resultierende Glaubwürdigkeit.

Mal schauen, wie Spender und Sponsoren mit unserer transparenten Haltung umgehen – dazu wird es, sofern interessant, einen Nachbericht geben.

Soviel sei noch angemerkt: Unternehmen, die mindestens zehn Prozent ihres Gewinns spenden, werden wir sofort lobend erwähnen, weil das tatsächlich Spenden sind, die „bemerkenswert“ sind. Keine Sorge – es gibt vermutlich kein einziges Unternehmen, das so verfährt.

Vereine sollten sich nicht zu jedem Preis „kaufen“ lassen

Vereine, die sich für ein paar Euro „Spendengeld“ oder „Sponsoring“ als Vermarktungsfläche missbrauchen lassen, sollten tatsächlich darüber nachdenken, worum es geht.

Um Förderung von Kultur, Jugend oder Sport oder darum, dass die ehrenamtlichen Helfer wirklich sehr viel Arbeit aufbringen und sich von Firmen durch im Vergleich minimale „Förderung“ dann die hier „erwirtschaftete“ Aufmerksamkeit abkaufen lassen? Das kann nicht im Sinne von Kultur, Jugend und Sport sein – und auch nicht im Sinne der Unternehmen.

Und ein besonders Geschmäckle bekommen solche Spenden dann, wenn die Spenderfirmen nicht nur beim Image die Nutznießer sind, sondern durch Aufträge und Geschäfte mit den Vereinen wiederum einen ganz klaren geschäftlichen Vorteil suchen.

Dann haben Spenden sogar eher die Funktion einer Bestechung und sind vollends pervertiert. Und auch das ist leider oft schon fast „üblich“.

Spendenziele müssen transparent sein

Gemeinden müssen Spenden beispielsweise längst öffentlich machen und transparent darstellen – das sieht das Geldwäschegesetz so vor. Und dafür gibt es ganz sicher Gründe.

Damit Sie mich richtig verstehen: Spenden sind gut und wichtig. Und jeder Euro hat seinen Wert.

Spenden sollten aber das sein, was sie sein sollen: Ein Beitrag zu einer besseren Welt. Ganz privat, ganz individuell nach den Möglichkeiten.

Wer Spenden und „Sponsoring“ auch nur im Ansatz für eigene „Zwecke“ einsetzt, muss sich moralisch selbst verpflichten, seinen Anteil an Eigennutz klar darzustellen – damit keine „Missverständnisse“ aufkommen.

Wenn ein Großkonzern beispielsweise 1 Million Euro spendet, ist das vielen Medien eine Nachricht wert. Zeitungen wie der MM berichten mit Bild erst ab 500 Euro. Für den Konzern bedeutet 1 Million vielleicht nur einen 0,000-irgendwas Anteil an seinen Möglichkeiten. Für eine Initiative sind 500 oder 1.000 Euro hingegen alles, was man „aufbieten“ kann.

Wer ist nun „großzügiger“? Wer verdient mehr Aufmerksamkeit? Worüber sollte man dankbarer sein? Worüber berichten?

Denken Sie mal drüber nach – eine Meinung zu dem Thema ist gar nicht so einfach zu finden.

Ist halt alles immer „relativ“ – dafür muss man kein Einstein sein.

Ihr

Anmerkung: Wir haben anfänglich auch über Spenden berichtet und vor kurzem noch im Weinheimblog über eine Aktion zu Defibrilatoren in der Stadt. Dabei wurde auch eine spendende Bank genannt. Künftig werden wir das kompromisslos handhaben.

Vereine und Veranstalter profitieren besonders von unseren Terminkalendern

Guten Tag!

Rhein-Neckar, 18. März 2011. (red) Wer im Internet gefunden werden will, muss dort auch seine Spuren hinterlassen – mit Informationen. Einladungen, Termine, Artikel sind unverzichtbarer Teil einer guten, modernen Öffentlichkeitsarbeit. Egal, ob für Unternehmen, Vereine, Veranstalter oder Behörden. Das Internet hat einen unschlagbaren Vorteil gegenüber dem Medium Papier – es ist überall und immer erreichbar.

Vereine und Veranstalter profitieren besonders von unseren Terminkalendern – da die Daten im Internet erfasst werden, erhöht sich auch die „Aufmerksamkeit“ von Google – gedruckte Termine in Zeitungen werden selbstverständlich nicht erfasst und im Internet auch nicht gefunden. Und jeder weiß mittlerweile, wie wichtig es ist, bei Google gefunden zu werden… Und die Jugend erreichen Vereine über die Zeitung so gut wie gar nicht mehr.

Kostenfreie Nutzung.

Die Nutzung des Google-Kalenders ist kostenfrei. Ein Terminblatt kann man verlegen – der Kalender ist immer online und von jedem Internetzugang aus erreichbar.

Regelmäßige Termine können Sie als „Reihe“ eingeben, Parties, Veranstaltungen, Feste, Ausstellungen – alle Termine sind fix eingetragen und können umfangreich beschrieben werden. Durch eine Adresseingabe lässt sich der Ort des Termins mit Google Maps komfortabel darstellen.

Service für Vereine und Veranstalter.

Wir bieten Vereinen einen kostenfreien Service an: einzelne zugesandte Termine tragen wir durch die Redaktion ein. Hat ein Verein oder ein Veranstalter aber sehr viele Termine, sollte man diese selbst einpflegen – dann kann durch uns nichts übersehen werden (wir sind auch nur Menschen).

Das machen beispielsweise schon der Vogelverein und die Remigiusbücherei in Heddesheim, die evangelische Stadtmission und die Ringer vom ASV in Ladenburg, das Olympiakino in Hirschberg-Leutershausen und viele andere. Auch Parteien interessieren sich – die CDU Weinheim wird demnächst ihre Termine hier auch anbieten. (Klicken Sie hier auf den Terminkalender oder in allen unseren Blogs links oben in der zweiten Menüzeile unter Termine – rechts sehen Sie eine Pfeil – klicken Sie hier um die angezeigten Kalender zu sehen. Sie können Kalender anzeigen oder ausblenden – wie Sie wünschen. Auf allen Blogs.)

Vielfältige Vorteile.

Der Vorteil liegt auf der Hand: Erstens kann man den Google-Kalender auf der eigenen Homepage einstellen (und damit im Internet, was die „Trefferhäufigkeit“ bei Google erhöht) und zweitens kann man schnell reagieren. Fällt ein Termin aus, kommt einer hinzu oder müssen Informationen ergänzt oder verändert werden, kann man von überall auf der Welt an einem Internet-PC zu jeder Zeit diese Änderungen vornehmen – ohne den Umweg über die Redaktion nehmen zu müssen.

Denn sobald ein Kalender für uns freigegeben wurde, können wir diesen in unserem Kalender anzeigen lassen. Sie können umfangreiche Texte zu den Terminen schreiben und haben selbst die Kontrolle. Nur berechtigte Personen können die Termine ändern – wer das ist, entscheiden Sie.

Laden Sie Freunde und interessierte Personen ein.

Und Sie können selbst Freunde einladen, um auf die Termine hinzuweisen. Vereinsmitglieder müssen keinen Termin mehr abtippen, sondern können diese auch ganz einfach übernehmen, mit ihren Handys synchronisieren und an Freunde weitergeben.

Will jemand einen Termin bei Facebook einstellen, müsste er erst aufwändig in der Zeitung abschreiben – wer macht das? Kaum jemand. Gefällt ein Termin ist er mit Kopieren und Einfügen schnell übertragen und wird weiteren Menschen bekannt gemacht.

Die Einrichtung ist relativ einfach. Wir bieten dazu eine Beschreibung an, die Sie hier downloaden können. Falls es damit nicht gleich funktionieren sollte oder Fragen offen sind, kein Problem: Vereinen bieten wir gegen eine Pauschale von 40 Euro die Einrichtung und eine kleine Schulung an.

Auch für die Vereinsarbeit nutzbar  – nützlich für Unternehmen.

Unternehmen, Gewerbetreibende und andere beraten wir im effektiven Umgang und Einsatz mit dieser fantastischen Kalenderfunktion (die man auch nicht-öffentlich nutzen kann). Gegen eine geringe Gebühr können Sie wichtige Termine wie Einladungen oder Präsentationen ebenfalls in unseren Terminkalendern darstellen lassen.

Noch einmal im Überblick wichtige Funktionen:

Kalenderfreigabe: Richten Sie einen Kalender für die (Fußball-)Manschaft Ihres Vereins oder Ihrer Firma ein und geben Sie diesen für das gesamte Team frei. (Keiner Ihrer Mitspieler wird jemals wieder das Training vergessen.) Oder geben Sie Ihre Kalender für Freunde, Angehörige, interessierte Personen frei, damit Sie die unterschiedlichen Zeitpläne nebeneinander anzeigen können.

Einladungen: Erstellen Sie Einladungen für Termine, versenden Sie diese an Freunde und verwalten Sie zentral die Antworten und Kommentare anderer Personen. Ihre Freunde können Ihre Einladung empfangen und eine Antwort senden, auch wenn sie selbst Google Kalender nicht nutzen!

Suche: Suchen Sie das Datum für den Grillabend bei einem Freund, der „irgendwann demnächst“ stattfinden sollte. Oder suchen Sie in öffentlichen Kalendern nach neuen interessanten Terminen und fügen Sie diese zu Ihrem eigenen Kalender hinzu.

Zugriff über Ihr Handy: Empfangen Sie Terminerinnerungen und -benachrichtigungen auf Ihrem Handy.

Terminveröffentlichung: Geben Sie die Termine Ihrer Organisation für alle Personen frei, wenn Sie das möchten.

Wenn Sie uns Termine schicken wollen – jederzeit gerne. Wenn Sie Fragen haben, fragen Sie: termine (at) rheinneckarblog.de

Die Eingabemaske - übersichtlich und einfach zu bedienen. Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Darstellung.

Einen schönen Tag wünscht
Das rheinneckarblog

Heddesheimer Lebensqualität oder nix wie raus?

Guten Tag!

Heddesheim, 12. November 2010. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, was Heddesheimer, Heddesemer und auch Hellesemer als Qualitätsmerkmal für die Gemeinde Heddesheim ganz oben in der Skala der Frage vorteilhaften Wohnens ansiedeln? Richtig: Heddesheims Qualität besteht in der Hauptsache darin, dass es „so zentral“ liegt. Einerseits „ländliches Idyll“ draußen vor der Stadt. Und ratzfatz ist man von hier aus in Viernheim, Weinheim, Ladenburg, Mannheim, Heidelberg oder sonst wo. Auf jeden Fall anderswo, also schlicht und einfach raus aus Heddesheim. Heddesheim mag bis jetzt noch einigermaßen Wohnqualität haben, die Lebensqualität indes weist schwere Defizite auf. Denn zum Leben gehört mehr, oder?

Von Renate Fernando und Sabine Prothmann

Um die Lebensqualität in Heddesheim zu beschreiben, nützt es auch herzlich wenig, das sommerliche Badevergnügen am heißgeliebten Baggersee anzuführen, zumal wenn die Sommer sind, wie sie nun mal sind.

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Leblose Leere.

Das winterliche Pendant dazu, Schlittschuh laufen unter freiem Himmel, hat sein sogenanntes USP, seine unique selling proposition, was neu- und marketingdeutsch für Alleinstellungsmerkmal steht, in den letzten Jahren ebenfalls verloren. Allerorts in der Region kann man unter hippen Adventspartybedingungen mit teils bemerkenswertem Gastroangebot dem Freizeitsport auf Kufen frönen. Demnächst sogar mitten in Mannheim, todschick direkt zwischen Rosengarten und Weihnachtsmarkt. Das klingt mondän, also: Nix wie hin!

Die Heddesheimflucht beginnt im zarten Alter von 10 Jahren

Tatsächlich beginnt die Heddesheimflucht bereits im zarten Alter von 10 Jahren, sobald der unumgängliche Schulwechsel ansteht. Mit der Realschul- oder Gymnasialempfehlung sind Heddesheimer SchülerInnen schon seit jeher gezwungen zwecks Bildung aus der dörflichen Idylle auszubrechen. Neuerdings ereilt, der Schulfusion sei Dank, dieses Schicksal auch die Haupt- und Werkrealschüler, die nun in Teilzeit zur Bergstraße pendeln dürfen. Besser eine halbe Schule als gar keine, sagen sich da die Bildungsentscheider, und die Dorfobersten geben sich bescheiden.

Die Jugend ist also sowieso schon mal raus und orientiert sich anderswo: Und schon sind wir wieder in Ladenburg, Mannheim, Weinheim, Viernheim, Heidelberg und neuerdings auch in Hirschberg, der anderen Hälfte des Haupt- und Werkrealschulstandorts. In Leutershausen gibt es immerhin ein Kino und zwei Handballvereine. Handball wird zwar auch in Heddesheim gespielt, aber nicht so attraktiv hochklassig.

Ja sicher, das gerühmte Sportzentrum mit all den Hallen und Plätzen und Möglichkeiten! Mal ehrlich, auch wenn man immer noch versucht, sich darauf auszuruhen, diese Lorbeeren dürften seit den Mitte 80ern doch endgültig in Sachen Ruhm und Profil abgefrühstückt sein.

Eine Befragung von Teenies im fortgeschrittenen Alter veranschaulicht das Bild, wie erfolgreich das Heddesheimer Freizeitangebot praktisch eine Parallelwelt zu den Bedürfnissen der Jugendlichen aufbaut . Wie man hier (Heddesheimer Jugendliche: Wir kommen hier nicht weg) nachlesen kann.

Was nützt die zentrale Lage ohne Taxibereitschaft?

Was bleibt also? Nix wie raus! Wenn du kannst. Denn die superzentrale Lage Heddesheims nützt ohne die Taxibereitschaft von Eltern eher wenig. Die kann allerdings wortwörtlich auf der Strecke bleiben, nämlich etwa auf der nach Ladenburg, Mannheim, Weinheim, Viernheim oder Heidelberg, wenn die Alten für schlichtes Einkaufen Ortsgrenzen oder gar Landesgrenzen passieren müssen und das Privattaxi deshalb gerade nicht verfügbar ist.

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Der jüngste ehemalige Laden: eine Metzgerei.

Wer sich etwa einen natur-, reformköstlichen oder doch inzwischen weit verbreiteten mediterranen Speiseplan auf den Einkaufszettel geschrieben hat, muss die passenden Zutaten sehr wahrscheinlich außerhalb besorgen. Da kommt es schon mal vor, dass man für ein Kräuterlein wie frischen Salbei oder Minze ins hessische Ausland fahren muss. Oder nach Ladenburg, Mannheim, Weinheim und Sie wissen schon… Und jetzt mal Hand aufs Herz: Selbst der eingefleischteste Verfechter von „Kaufen am Ort“ wird und muss eigentlich schon aus energie-ökologischen Gründen dann dort vor Ort auch gleich den Resteinkauf erledigen.

Ist ja nicht so, dass es niemals andere Gemüsehändler, durchaus auch mit exotischerem Angebot, als Edeka oder Hege gegeben hätte, die sind aber: Nix wie weg!

Warum auch immer. Gleiches gilt für diverse Bekleidungs- und Modegeschäfte, Geschenkvitrinen, Kurzwaren- und Hobbyläden, Fahrradhändler und Discounter im Ortskern. Heddesheim hat schon bei Weitem bessere Tage und Strukturen im Einzelhandel gesehen. In den letzten Jahren macht die gewerbliche Entwicklung an der Stelle eine Rückwärtsrolle nach der anderen.

Wer sich umschaut, sieht sie an vielen Stellen, die Geschäftsleichen, die leeren Räume und Schaufenster, teilweise reanimiert durch Versicherungs- oder Immobilienbüros, jedoch allenfalls in einen Zustand mit Zombiecharakter. Entsprechend deprimierend, blutleer, unsympathisch zeigt sich das Ortsbild.

Lebendig geht jedenfalls anders!

Lebendig geht jedenfalls anders! Zum Beispiel mit dem revolutionären Vorstoß, einen Wochenmarkt einzurichten. Was für eine Diskussion im Vorfeld! Fast ist man geneigt, ein „Monopol-itikum“ zu unterstellen, verfolgt man die Debatte um einen wöchentlichen Markt, den Orte und Städte wie Ladenburg, Mannheim, Weinheim, Viernheim, Heidelberg, selbst einzelne Stadtteile davon, bürgerfreundlich selbstverständlich vorweisen.

Nun denn, der Markt soll ja kommen. Bleibt nur viel Glück, Erfolg und ein gutes Angebot zu wünschen. Neben Lebensmitteln müsste der allerdings speziell vor Weihnachten seine Stände um ein Vielfaches erweitern, möchte man den Versuch unternehmen, seine Weihnachtseinkäufe inklusive Geschenken für die Liebsten ausschließlich am Ort zu kaufen.

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Kiosk am Dorfplatz - Geschäftsaufgabe.

Wem das derzeit gelingen sollte, der ist in jedem Fall ernst zu nehmender Kandidat für die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz. Denn wer nicht die ganze Familie mit Büchern, Teearrangements oder Brillenetuis beglücken möchte, scheitert spätestens am Wunsch nach aktuellen CDs, DVDs, dem begehrten Konsolenspiel, einer passablen Auswahl an Wohn- und Modeaccessoires oder einfach dem Lieblingsparfum.

Muss man sich im Alter aus dem Staub machen?

Wohl dem, der noch mobil ist in diesem Heddesheim. Alten Menschen kann man nur raten, sich rechtzeitig aus dem Staub zu machen. Wohin? Natürlich nach Ladenburg, Mannheim, Weinheim, Viernheim, Heidelberg oder auch in einzelne Stadtteile davon, die nicht selten – eigentlich immer – bei Weitem bessere Infrastrukturen aufweisen, als das doch bislang ach so wohnliche Heddesheim.

Bleibt am Ende die Frage, frei nach dem Slogan eines bekannten schwedischen Möbelhauses (übrigens vom zentral gelegenen Heddesheim aus in zwei Richtungen über Super-Autobahnanbindungen wunderbar zu erreichen): “ Wohnst Du noch oder lebst Du schon?“ Wer Letzteres anstrebt, für den gilt ganz klar, mit oder ohne Pfenning: Nix wie raus!

Die Parole vom lebens- und liebenswerten Heddesheim läuft angesichts der Realtität leer. Heddesheim ist zentral gelegen, aber hat weder ein Zentrum, noch Subzentren. Das beste Beispiel ist der Dorfplatz, der leider ohne Leben ist.

Der Trend scheint eindeutig – es gibt immer weniger Läden und Geschäfte. Die Frage ist, ob sich jemand tatsächlich dafür interessiert, diesen Trend umzukehren?

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Herr Biedermann und sein Bericht – trübe Aussichten ohne „Defizite“

Guten Tag!

Heddesheim, 21. April 2010. Die Jugendarbeit in Heddesheim hat einen Namen: Ulrich Biedermann. Damit ist der Inhalt der Sitzung des Jugendausschuss treffend wiedergegeben. Oder vielleicht nicht ganz: Berichtet wurde über die Jahre 2008 bis 2009. Die „Perspektiven“ für 2010 sind eher düster. Ulrich Biedermann erwartet noch mehr Arbeit, als er schon hat.

Kommentar: Hardy Prothmann

Gestern schrieb eine Leserin per email an die Redaktion. Sie bezog sich auf einen Artikel im Mannheimer Morgen und sah wichtige Fragen nicht beantwortet.

Da ging es ihr wie uns. Die Sitzung des Jugendausschusses war nicht einfach nur eine Sitzung – sie wirft Fragen auf. An den Antworten arbeitet die Redaktion. Dazu gehört auch, sich die Fragen von LeserInnen zu eigen zu machen.

Fragen einer Leserin.

Unsere Leserin, Mutter von drei Kindern, schreibt:

„Können Sie mir erklären, warum das Jugendhaus genau in der Zeit (Sommerferien), in der es Jungendliche nach meiner Meinung zum Teil dringender benötigen als sonst, immmer 4 Wochen schließt?“

Die Erklärung ist einfach: „In den Sommerferien hat das Jugendhaus Just vier Wochen zu. Dann ist auch für Sozialarbeiter und Just-Leiter Ulrich Biedermann Urlaubszeit“, schreibt der Mannheimer Morgen.

Was der MM nicht schreibt – wenn Herr Biedermann fehlt, ist auch das „Just“ zu.

„Selbst wenn berufstätige Eltern keinen gemeinsamen Urlaub machen würden, könnten Sie immer noch keine 13 Wochen Schulferien überbrücken.
Ich habe das jetzt schon einige Jahre immer wieder im MM gelesen und nie verstanden, warum dies angeblich niemanden stört. Aber vielleicht ist auch das eine Heddesheimer Spezialität – so wie das Ferienprogramm der Vereine, das meistens am Wochenende stattfindet.“

Heile Welt.

Die Antwort darauf ist auch einfach. Störend werden wohl eher kritische Fragen empfunden – das bietet der MM nicht, dafür aber eine heile Welt:

„Erfreulich hingegen: Auch einige zuletzt als problematisch aufgefallene Jugendliche hätten wieder den Weg ins Just gefunden, wie Walter Gerwien, CDU-Gemeinderat und Jugendsachbearbeiter im Polizeiposten Heddesheim, beobachtet hat.“

Bei dieser Berichterstattung sind leider zwei Dinge problematisch: Es wird etwas als „erfreulich“ eingestuft und unrecherchiert übernommen. Hätte eine Recherche stattgefunden, wäre dies mindestens mit einem Satz erwähnt worden.

Und dann wird halbrichtig etwas berichtet, dass sich zunächst positiv ließt: „Zugenommen hat laut Biedermann auch die Zahl der Eltern, die im Just Beratung in Erziehungsfragen suchen“, steht es im MM. Die Information, dass viele dieser Eltern „erscheinen müssen“, hätte vielleicht die positive Wirkung der „Information“ geschmälert.

Gänzlich seltsam ist es, wenn der MM berichtet:
„Bis 2006 wurde er, anstelle der „FSJ-lerin“, von Studentinnen im Praktikum unterstützt: alle sechs Monate eine „Neue“. Die Umstellung auf die Freiwilligen im Sozialen Jahr brachte mehr Kontinuität ins Just, wie Biedermann am Dienstagabend dem Jugendausschuss des Gemeinderats berichtete. „Eine Verbesserung“ folglich, denn gerade den Mädchen soll die Zweite im Team Vertrauensperson sein. 2008 schrumpfte das Just dennoch für ein paar Monate zur „One-Man-Show“: Der FSJ-Mitarbeiterin hatte sich vorzeitig eine Job-Möglichkeit geboten.“

Auch diese Wiedergabe ist der äußeren Form nach korrekt. Nachgedacht ist es nicht: „Eine Verbesserung“ folglich…schrumpfte das Just….zur „One-Man-Show.“

Verbesserung?

Was soll das heißen? Das System, das eine Verbesserung darstellen soll, führt dazu, dass Ulrich Biedermann plötzlich alle Aufgaben alleine bewältigen muss? Ist das folglich eine „Verbesserung“?

Damit überhaupt etwas funktioniert, braucht das „Just“ Unterstützung durch Vereine, ehrenamtliche Helfer und auch die Polizei.

Ulrich Biedermann trägt vor, was im und ums „Just“ geleistet wird. Das ist sehr viel.

Aber es ist auch deutlich zu wenig. Herr Biedermann benennt die Gründe – allerdings nur, wenn man aufpasst.

Eine „zweite im Team“ sollte also „Vertrauensperson“ für die Mädchen da sein – und wars dann nur kurz, weil sie irgendwo kein Praktikum, sondern einen Job gefunden hat. Ihr Egoismus ist nachvollziehbar.

Mädchen und Jungs – zwei Welten.

Nicht verständlich ist, dass keiner in der Sitzung hören wollte, was gesagt wurde: Die Mädchen nutzen das „Just“ sehr intensiv und bringen sich ein.

Viele der Jungs tun das nicht.

Der MM schreibt:
„Denn diese werden im Just eingebunden. Sie können (und sollen) auch Dinge in eigener Regie auf die Beine stellen: Partys, Konzerte, Sonntagsöffnung. Derzeit, räumt Biedermann ein, sei dies „aufgrund der Besucherstruktur weniger möglich“. Die Jugendlichen seien „nur noch partiell bereit, sich einzubringen.“

„Nur noch partiell bereit, sich einzubringen“ also. Was heißt das?

Das bedeutet Stress, Kampf, Geduld, Mut, Fantasie, Energie, Kraft.

Und Entmutigung, Motivation, Fremde.

Das erlebt ein Sozialarbeiter wie Ulrich Biedermann ständig. Als „One-Man-Show“. Als Mann nur bedingt als „Vertrauensperson“ für Mädchen (mit Migrationshintergrund) geeignet zu sein. Da kann er sich noch so anstrengen – als Mann bleibt er Fremder.

In der Sitzung fragt sich der Grünen-Gemeinderat Günther Heinisch, ob sich vor der Leistung eines Herrn Biedermanns nicht die Frage stellt, über eine Personalaufstockung nachzudenken?

Bürgermeister Michael Kessler hatte sichtbar keine Lust nachzudenken und sagte sehr unwirsch und streng, er könne keine Defizite erkennen. Worauf Heinisch zu recht sagte, dass er überhaupt nicht von Defiziten, sondern von Chancen für noch mehr gute und wichtige Jugendarbeit gesprochen habe.

Grenze der Belastbarkeit.

Kessler ließ das nicht gelten und gab CDU-Gemeinderat Walter Gerwien das Wort. Der ist Jugendsachbearbeiter im Polizeiposten Heddesheim. Gerwien bedankte sich und sagte: „Ich frage mich, wie der Mann das alles bewältigt. Und sehe ihn langsam an der Grenze der Belastbarkeit.“

Damit meinte er nicht Herrn Kessler, sondern Herrn Biedermann.

Bürgermeister Michael Kessler ließ diesen Beitrag unkommentiert und ging zum nächsten Tagesordnungspunkt über.

Im Zuschauerraum saß übrigens genau ein (älterer) Bürger, der sich für die vergangene und künftige Jugendarbeit interessierte.

Die „künftige“ Jugendarbeit war fast kein Thema, die vergangene macht acht Seiten aus – voller Aktivität, aber auch Problemen:

Der Bericht über die Aktivitäten des Jugendhauses ist 8,5 Seiten lang. Der interessanteste Teil steht am Ende unter „Perspektiven und Schwerpunkte“.

Darin heißt es:
„Das Förderungs- und Unterstützungsangebot der Jugendlichen in den Bereichen Schule, Arbeit, und Familie verbunden mit der Vermittlung lebenspraktischer Kompetenzen wird mittelfristig an Bedeutung gewinnen, da sich die Situation am Arbeitsmarkt eher noch dahingehend verschärfen wird, dass es immer weniger niederqualifizierte Stellen geben wird, deren Lohnentwicklung dem Mittellohnsektor hinterherhinken wird.“

Die Folge: Die Eltern haben „mehrere Arbeitsverhältnisse“, noch weniger Zeit für die Kinder, Erziehungsdefizit – Schulen, Kindergärten, noch Biedermann haben eine Chance, das „aufzufangen“.

Die „One-Man-Show“, Herr Biedermann, schreibt:

„In genau dieser Schnittstelle bewegt sich die Offene Jugendarbeit mit der Ausrichtung zukünftiger Förderangebote.“

„Wir kommen hier nicht weg.“

In zwei Wochen sind Kommunalwahlen. Die Themen, für die sich die Parteien einsetzen wollen, sind vielfältig. Die „Jugend fördern“ wollen alle. In den Programmen steht das zumindest drin. Nur wie genau die Jugend gefördert werden soll, dazu steht wenig bis gar nichts drin.

Das heddesheimblog hat sich mit Jugendlichen getroffen und sie gefragt, wie es für sie so ist in Heddesheim.

Das heddesheimblog: Gibt es genug Angebote für die Jugend in Heddesheim?
Dominic (15): „Es gibt fast gar nichts in Heddesheim für uns. Klar, im Sommer gehen wir an den Badesee und im Winter auf die Eisbahn. Das ist schon gut. Aber sonst? Bleibt nur die Straße.“
Okan (16): „Es gibt auch kaum Cafés oder irgendwas, wo wir uns treffen können. Kneipen sind sowie nichts für uns.“
Mohammed (17): „Es gibt nur wenig Plätze, wo wir uns treffen können, wie hier an der Schule. Ab 22:00 Uhr kommt aber meistens die Polizei und schickt uns weg.“

„Wir fühlen uns ungerecht behandelt.“

Das heddesheimblog fragt nach, wie die Jugendlichen das erleben. Einer sagt: „Wir fühlen uns ungerecht behandelt, wenn wir weggeschickt werden und echt leise waren. Wir würden es ja kapieren, wenn wir laut gewesen wären, sind wir aber meistens nicht. Und wenn dann noch ein Polizist kommt und uns richtig blöd anmacht, dann können wir das nicht verstehen. Es gibt aber auch Polizisten, die sagen das so, dass wir uns nicht blöd fühlen müssen.“

Es gibt kaum Angebote für uns, sagen Jugendliche.

"Es gibt kaum Angebote für uns", sagen jugendliche Schüler und Azubis. Bild: pro

Katrin (17): „Eigentlich können wir nirgendwo hin. Spielplätze sind nicht erlaubt, ab 22:00 Uhr gehts nicht mehr hier an der Schule.“
heddesheimblog: „Aber es gibt doch das JUZ?“
Alle lachen. Der Witz muss gut gewesen sein.
Mohammed: „Montag, Mittwoch und Freitag. Mittwoch ist ab 20:00 Uhr Schluss.“
Marvin (17): „Und in den Ferien ist es zu.“
Danny (16): „Ab und zu gehen wir mal hin. Billard spielen. Aber ehrlich, dass Angebot ist nicht gerade toll.“

Party? Fehlanzeige!

Alle stimmen zu. Diskutieren ein wenig, dann ist klar: Das JUZ ist nicht wirklich das, was ihnen gefällt.
„Seit der Schlägerei vor zwei Jahren oder so gibt es auch keine Partys mehr“, sagt einer. „Genau, das waren aber nicht wir, das waren die vor uns. Egal, für uns gibts das halt nicht mehr“, sagt ein anderer. „Vielleicht für die 10-12jährigen, aber nicht für uns.“

Wer „Party machen will“, muss raus aus Heddesheim. Manche gehen nach Heidelberg, zum Beispiel in die Diskothek „Nachtschicht“: „Hinkommen ist nicht so schlimm, aber zurück geht es nur mit dem Taxi.“ Das kostet 40 Euro. Plus Eintritt und Getränke sind da schnell 20-30 Euro weg – aber nur, wenn vier sich das Taxi teilen, sonst wird es richtig teuer.

„Wir kommen hier nicht weg.“

„Wir kommen hier nicht weg“, sagen alle. Der letzte Bus nach Ladenburg fährt um sechs Uhr, sagen sie: „Angeblich, damit es keinen Dreck und Stress gibt. Durch Heddesheimer, die nach Ladenburg fahren oder andersrum. Das ist doch Quatsch. Wir können auch laufen oder mit dem Rad fahren. Wer Stress machen will, macht den. Wir wollen keinen Stress machen, sondern einfach nur mal raus, was erleben.“

Dann erzählen sie Geschichten. Wie sie immer wieder weggeschickt werden. Dass sie keinen Platz haben. Die Plätze, wo sie keinen Stress – von wem auch immer haben - wollen sie nicht sagen: „Sonst schicken die uns da auch weg.“ Die, das sind die „Wegschicker“, irgendwer halt, der die Polizei ruft.

Die Vereine, ja klar, die sind da und jeder war mal schon in einem oder ist es noch: „Aber das ist nicht alles. Wir kicken, turnen, machen sonst was, aber wir wollen uns auch einfach nur treffen, abhängen oder Spaß haben und dafür gibt es hier für uns nichts“, sagt einer.

„Um 04:15 Uhr aufstehen, ist hart, aber ich muss um 5:00 Uhr die Bahn bekommen.“

Das heddesheimblog fragt nach, wie ihre Berufswünsche sind. Und welche Möglichkeiten sie haben.
Mohammed: „Ich habe nach der Schule ein Praktikum gemacht. Fünf von 80 Bewerbern um eine Lehrstelle sind genommen worden, ich habe eine bekommen. Hart ist nur, dass ich für die Arbeit um 04:15 Uhr aufstehen muss, weil ich um 5:00 Uhr die Bahn zur Arbeit bekommen muss.“
Katrin: „Ich hatte keine Schwierigkeiten, eine Ausbildungsstelle zu bekommen.“
Marc (17): „Ich habe eine Ausbildung als Speditionskaufmann angefangen, das war aber gar nichts. Ich mache jetzt wieder Schule.“

„Die Politiker sagen doch sowieso alle dasselbe.“

Das heddesheimblog fragt nach, ob die Jugendlichen Politiker kennen oder denken, dass diese etwas für sie tun und ob sie später wählen wollen?
Max (Name geändert, d. Red.) (18): „Weiß noch nicht. Die Politiker sagen doch sowieso alle dasselbe. Ich weiß noch nicht, ob ich wählen gehe.“
Die anderen sagen nichts. Sie können ja noch nicht wählen und sind ähnlich unsicher.

Zum Text:
Das heddesheimblog hat Jugendliche auf der Straße angesprochen und um ein Gespräch gebeten und darum, Freunde mitzubringen. Wer Lust und Zeit hatte, sollte kommen. Gekommen sind rund ein Dutzend Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahre alt.
Der Treffpunkt war schnell gewählt. Weil es nicht viel gibt, treffen sie sich oft an der Johannes-Kepler-Schule. Hier ist für sie spätestens um 22:00 Uhr Schluss, dann werden sie vertrieben.
Das JUZ bietet zu wenig und raus aus Heddesheim kommen sie zwar, aber nicht mehr zurück: Das ist ihr dringendstes Problem: Busverbindungen.
Gerne würden Sie auch im Ort ab und zu „eine Party machen“. Aber dafür gibt es keine Möglichkeiten.
Sie warten also, bis sie 18 Jahre alt sind, den Führerschein und ein Auto haben. „Was sollen wir sonst tun?“, fragt einer und zuckt mit den Schultern.