Sonntag, 26. März 2023

Antrag auf Weiterentwicklung der KDS zur Gemeinschaftsschule gescheitert

Betroffene bis aggressive Atmosphäre

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Heddesheim/Hirschberg, 27. September 2013. (red) Der Schulzweckverband entwickelt die Karl-Drais-Haupt und Werkrealschule nicht zu einer Gemeinschaftsschule weiter. Ein entsprechender Antrag ist gestern durch ein Nein aus Hirschberg gescheitert. Die Ablehnung basiert auf dem Bürgerentscheid zum Thema, der mit knapper Mehrheit die Weiterentwicklung abgelehnt hat. Dieses Votum der Bürger wirkt wie ein Gemeinderatsbeschluss. Im Hirschberger Ratssaal herrschten abwechselnd betroffene Ruhe bis aggressive Töne. [Weiterlesen…]

Besichtigung des Lernbüros der Karl-Drais-Schule

Offenes Lernen und individuell fördern

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Hirschberg, 20. September 2013. (red/sw) In Hirschberg werden bekanntermaßen am Sonntag nicht nur die Mitglieder des Deutschen Bundestages gewählt, sondern auch darüber abgestimmt, ob die Karl-Drais-Schule (KDS) in eine Gemeinschaftsschule umgewandelt werden soll. In den letzten Wochen wurde dieses Thema während etlicher Veranstaltungen, über die wir auch berichtet haben, kontrovers diskutiert. Gestern Abend konnten die Lernbüros und Klassenräume der Karl-Drais-Schule besichtigt werden. Schüler, Kollegium und Rektor standen für Fragen zur Verfügung. Unsere Autorin Susanne Warmuth schildet aus ihrer subjektiven Sicht ihren Eindruck.

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Informationsveranstaltung zur Gemeinschaftsschule Hirschberg / Heddesheim

Weiterführende Schule nur als Gemeinschaftsschule

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Leere Reihen zeigen wenig Interesse in der Bevölkerung – wird der Bürgerentscheid am Quorum scheitern?

 

Hirschberg/Heddesheim, 13. September 2013. (red/sw) Die Aula der Karl-Drais-Schule Hirschberg hätte besser gefüllt sein können. Nur 150 Gäste waren gekommen, zieht man die Zahl der Hirschberger und Heddesheimer Gemeinderäte und anderer „befasster“ Personen ab – waren weniger als 100 Bürger/innen gekommen. Hirschbergs Bürgermeister Manuel Just und Schulleiter der Karl-Drais-Schule, Jens Drescher informierten über das seit Monaten heiß diskutierte Thema „Soll die Karl-Drais-Schule eine Gemeinschaftsschule werden?“ und stellten sich gemeinsam den Fragen der Zuschauer. [Weiterlesen…]

Verweis auf Hemsbach und Wiesloch

Schulleitung weist Diffamierung zurück und fordert zum Dialog auf

Hirschberg/Heddesheim, 17. März 2013. (red/pm) Nach der Gemeinderatssitzung hat sich heute die Schulleitung bezüglich der Weiterentwicklung der Karl-Drais-Schule zu einer Gemeinschaftsschule in einer schriftlichen Stellungnahme geäußert. Dabei wird deutlich Kritk an „sachfremden Äußerungen“ und „Diffamierungen“ geübt. Auch der Zeitraum von nur zwei Monaten über die Sommerferien bis zum Bürgerentscheid wird als zu kurz empfunden – hier wünscht sich die Schulleitung vergleichbare Moderationsprozesse wie in Hemsbach und Wiesloch. Die Schulleitung wirbt nach wie vor für das Konzept und die Weiterentwicklung zur Gemeinschaftsschule (unseren Bericht zur Entscheidung im Gemeinderat finden Sie hier). [Weiterlesen…]

Zukunft es Schulstandorts Heddesheim/Hirschberg

Trend zur Gemeinschaftsschule?

Heddesheim/Hirschberg/Rhein-Neckar, 31.10.2012 (red/ld) Individualisiertes Lernen könnte die Zukunft für den Schulstandort Heddesheim-Hirschberg sein. Die Gemeinden und die Eltern möchten die Schule vor Ort behalten. Angesichts der sinkenden Schülerzahlen in den Werkrealschulen ist aber fraglich, ob sie in dieser Schulform lange überleben wird. Individuelles Lernen und die Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule könnte eine Chance sein. Eltern und Bürger sind skeptisch.

Von Lydia Dartsch

Der Trend der geschlossenen Werkrealschulen lässt sich nicht stoppen. Endrick Ebel vom Staatlichen Schulamt in Mannheim erklärt den etwa 40 Anwesenden am 24. Oktober in Heddesheim die Situation, wie sie überall im Land anzutreffen ist:

Unsere Versuche, die Entwicklungen aufzuhalten oder umzukehren, sind gescheitert

Von ursprünglich 120 Werkrealschulen in der Rhein-Neckar-Region gibt es aktuell nur noch 80. Ebel spricht von einem Schulsterben (siehe Bericht vom 23.10.2012). Grund dafür ist zum Einen der demografische Wandel, durch den die Schülerzahlen seit 30 Jahren zurückgehen.

Zum anderen verstärkt die fehlende Grundschulempfehlung diesen Trend vor allem bei den Hauptschulen. Das Schulsystem entwickle sich von einem dreigliedrigen in ein zweigliedriges Schulsystem, hat Ebel beobachtet:

Es wird versucht, möglichst viele Abiturienten hervorzubringen.

So kämen 35 Prozent der Abiturienten mittlerweile aus beruflichen Gymnasien, nachdem sie zuerst eine Realschule abgeschlossen hatten. Denn immer mehr Eltern meiden die Werkrealschulen: Der Ruf der Hauptschule und Zweifel an der Güte der Mittleren Reife an einer Werkrealschule sind schuld daran. Zwar sollte es keinen Unterschied zwischen den Schultypen geben. Die Eltern erleben das aber anders und entscheiden sich deshalb lieber gleich für die Realschule – oder das Gymnasium. In Heddesheim-Hirschberg gilt der Trend noch nicht. Herr Ebel befürchtet aber, dass es früher oder später auch die Karl-Drais-Schule treffen wird und sie geschlossen werden muss.

Lieber länger gemeinsam lernen

Auch in Hirschberg gab es einen Informationsabend für Eltern. Bürgermeister Manuel Just sagte auf Anfrage, dass es ihm zuerst um die Einbindung der Eltern, Schüler und Lehrer gehe. Er sei für alle Möglichkeiten offen, also einerseits eine Gemeinschaftsschule mit Heddesheim, aber auch ohne die Nachbargemeinde. Und es könne sich auch herausstellen, dass nur noch die Grundschule in Hirschberg verbleibt: „Wir müssen alle Optionen vernünftig prüfen.“ Aus seiner Sicht sei eine Gemeinschaftsschule sinnvoll, aber nicht um jeden Preis und nicht ohne solide Zukunftsaussichten. Für eine Gemeinschaftsschule müsse ein zuverlässiges pädagogisches Konzept erarbeitet werden, eine Mindestschülerzahl sei Voraussetzung. Der Vorteil seien das längere gemeinsame Lernen und ein Schulstandort vor Ort. An einer Gemeinschaftsschule könnten auch Fächer wie Latein unterrichtet werden.
Durch den Wegfall der Grundschulempfehlung habe sich die Situation grundlegend verändert, zur Zeit gebe es gerade noch genug Schüler – aber die Tendenz sei klar, die Schülerzahlen werden schon in den kommenden Schuljahren nicht mehr für eine Werkrealschule reichen. In Hirschberg nahmen rund 50 Personen an der Informationsveranstaltung teil.

Eine Gemeinschaftsschule könnte den Schulstandort Hirschberg-Heddesheim sichern, schlägt Ebel vor und berichtet aus seiner Erfahrung, dass die 42 Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg gerade einen Schülerzulauf erleben. Eine Karl-Drais-Gemeinschaftsschule würde bedeuten, dass die Kinder entweder ab der ersten oder der fünften Klasse bis zur zehnten Klasse zusammen auf die Schule gehen, ohne Unterschied ihres Lernniveaus. Für die Schüler in Heddesheim-Hirschberg hieße das, sie könnten dann weiter in den Gemeinden auf die weiterführenden Schulen gehen, ungeachtet ob sie Abitur, Mittlere Reife oder den Hauptschulabschluss machen.

Jedes Kind soll den bestmöglichen Abschluss erreichen, findet Ebel. Zwar gibt es weder Noten, noch bleiben Kinder sitzen. Es finden aber Leistungskontrollen statt, um festzustellen, wie schnell die Schüler in dem jeweiligen Fach vorankommen. Entsprechend ihrer Leistungen würden sie dann gefördert und sich in den letzten Schuljahren gezielt auf einen Abschluss vorbereiten. Nach der zehnten Klasse wechseln die Abiturschüler in die zehnte Klasse des Gymnasiums und machen dort ihr (neunjähriges) Abitur.

Lieber lernen durch Erfolgserlebnisse

Alle Schüler werden individuell gefördert. Sie gehen gemeinsam in eine Klasse ungeachtet ihres Lernniveaus. Rektor Jens Drescher hat auch schon eine Idee, wie das aussehen könnte. So hat er sich Anregung von der Schule Bürglen, in der Schweiz, geholt, die ihre Schüler seit einiger Zeit in Lernbüros unterrichtet. Der Film „Individualisierung – das Geheimnis erfolgreicher Schulen“ von Reinhard Karl zeigt wie es dort zugeht: Dort werden die Schüler angeleitet, selbständig zu lernen, ohne den traditionellen Frontalunterricht.

Wer Fragen hat, kann Lehrer ansprechen oder Mitschüler und sich den Stoff erklären lassen. In dieser „Lernlandschaft“, wie es die Schule nennt, arbeiten 64 Schüler und 4 Lehrer gemeinsam an dem Stoff. Die Lehrer im Film zeigen sich begeistert, die Kinder lernten Selbständigkeit und kämen mit der Arbeitsatmosphäre gut klar. Es gebe weniger Störer und auch außerhalb der Schule weniger Randalierer.

Ein Lernbüro gibt es auch schon an der Karl-Drais-Schule. Er habe damit bisher gute Erfahrungen gemacht, erklärt Rektor Drescher und erklärt die Idee dahinter. Das bestehende System frustriere die Schüler. Jeder Schüler habe in der gleichen Zeit den gleichen Stoff zu lernen, sonst bleibt er sitzen und muss schließlich ein Schulniveau nach unten wechseln. Das Gefühl, an dem Lernstoff und der Schule zu versagen, frustriere und macht ihnen keine Lust, zu lernen. Außerdem vernachlässige das bestehende System, dass Schüler unterschiedliche Fächer unterschiedlich schnell lernen:

Das Kind kommt beispielsweise in Englisch gut mit, hat aber Schwierigkeiten in Mathe.

Die Kinder haben Erfolgserlebnisse in der Gemeinschaftsschule und sieht Rektor Drescher eine bessere Chance – für alle Schüler:

Lernen funktioniert nur durch Erfolg.

Das stärke das Selbstwertgefühl der Schüler und ihre Motivation in die Schule zu gehen. Erste Schritte habe er bereits gemacht sagt er und zeigt sich begeistert von seinen Erfahrungen mit dem Lernbüro. Darin plane jeder Schüler seine Lernziele individuell mit den Lehrern. Gleichzeitig finde eine kontinuierliche Elternberatung statt, in der die Lehrer Rückmeldung über die individuelle Lern- und Leistungsentwicklung ihrer Schüler geben.

Versuchslabor Kind?

Gemurmel ist aus den Reihen der Eltern zu hören, als Drescher und Ebel vorschlagen, die Karl-Drais-Schule zur Gemeinschaftsschule umzuwandeln, mit Grundschule oder ohne. „Versuchslabor Kind“, ist als Kommentar zu hören. Die Anwesenden fragen nach:

  • Wie ist es mit der Lehrerausbildung?
  • Welche Lehrer unterrichten?
  • Richtet sich die Lehrerabdeckung nach den Grundschulepfehlungen?
  • Gibt es dann eine Bestandsgarantie für die Gemeindeschule?
  • Was sind die Alternativen?

„Alles andere ist besser als so, wie es jetzt ist. Ich weiß nicht, wie sie es umsetzen wollen“, sagt Andrea Robers, Elternbeirätin. Eine andere Mutter ist begeistert:

Ich sehe das als Chance. Ich bin ein großer Freund von gemeinsamen Lernen.

Aber auch skeptische Stimmen sind zu hören: „Wir brauchen noch mehr Informationen. Wir können uns das kaum vorstellen, wie das funktioniert“, findet eine Besucherin und eine andere berichtet:

Mein Enkel macht gar nichts selbständig. Den muss man immer erst anschubsen, damit er was macht.

Die Werkrealschule ist „angezählt“

Es müssen Lehrer aller Schulen an einer solchen Gemeinschaftsschule unterrichten, antwortet Ebel. Um den Bedarf an Lehrern zu decken, würden Stellen ausgeschrieben und die bestehenden Lehrer könnten in Fortbildungen an der neuen Lehrmethode ausgebildet werden. Bisher seien die Reaktionen von Lehrern und Eltern auf den Vorschlag gemischt, berichtet Drescher. Für die Option, an dem bestehenden festzuhalten, sieht Ebel aber keine Zukunft:

Wenn genügend Schüler angemeldet werden, geht das. Noch ist das zwar der Fall. Aber meine Erfahrung zeigt, das hat keinen Sinn.

Eine Entscheidung ob die Gemeinschaftsschule kommt, soll es erst im Herbst 2013 geben. „Um die weiterführenden Schulen am Ort zu behalten, muss man sich früh auf den Weg machen, um ein Alleinstellungsmerkmal zu haben“, erklärt Ebel. Dazu müssen sich Eltern, Lehrer und die Stadt zuerst einigen und einen Antrag für die Gemeinschaftsschule stellen. Dann brauche es etwa zwei Jahre Entwicklungszeit.

Im November soll daher zunächst eine Besichtigungsfahrt an eine bestehende Gemeinschaftsschule stattfinden. Im Frühjahr 2013 soll die Diskussion dann in die heiße Phase übergehen und im Herbst zu einer Entscheidung aller Beteiligten führen. Rektor Drescher hofft auf die Gemeinschaftsschule und auf Leben in den Schulgängen:

Es tat mir als Schulleiter weh, als ich vor den Sommerferien durch die Gänge gelaufen bin, und diese gähnende Leere gesehen habe.

85 Namensvorschläge für die gemeinsame Werkrealsschule


Guten Tag!

Heddesheim/Hirschberg, 14. Dezember 2010. (pm) Insgesamt 85 Vorschläge wie die gemeinsame Werkrealschule Hirschberg-Heddesheim heißen soll, sind bei den Gemeinden und der Schule eingegangen. Nun muss eine Auswahl getroffen werden, wie die Schule mitteilt.

Information der Grund- und Werkrealschule Hirschberg/Heddesheim:

„Aus dem Wettbewerb zur Schulnamensfindung sind am Ende 85 Vorschläge eingegangen.
Diese kamen aus Schüler- und Elternkreisen, zum Großteil aber auch aus der Bevölkerung.

Die eingegangen Namensvorschläge sind am 10. Dezember in einer ersten internen Runde (Bürgermeister Just und Kessler, Hauptamtsleiter Christof und Gänshirt, Rektor Drescher) gesichtet worden.

Aus allen Vorschlägen wurden fünf als Empfehlung für die weiteren Gremien präferiert.

Um die weitere Diskussion offen zu halten, bitten wir jedoch um Verständnis, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkreten Namensnennungen erfolgen.
Es wurde in erster Runde großer Wert darauf gelegt, nicht „im stillen Kämmerlein“ über den künftigen Namen zu entscheiden, sondern alle mitzunehmen, damit letztendlich alle Beteiligten hinter dem Namen stehen.

Im weiteren Verlauf werden daher nun SMV, Elternbeirat, Gesamtlehrerkonferenz (GLK) und Schulkonferenz ALLE Vorschläge sichten und über die Empfehlungen entscheiden.

Die Ergebnisse aus den Schulgremien gehen anschliessend in die Gemeinderäte beider Gemeinden, die in nicht öffentlicher Sitzung Ende Januar darüber beraten.
Die abschliessende Beschlussfassung obliegt dem Schulzweckverband (voraussichtlich im Februar).“

Download:
Die Liste mit den 85 Vorschlägen.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Werkrealschule ruft zum Namenswettbewerb auf

Guten Tag!

Hirschberg/Heddesheim, 20. Oktober 2010. Die Träger des Schulzweckverbands Grund- und Werkrealschule Hirschberg/Heddesheim sowie der kommissarische Schulleiter Jens Drescher rufen die Bevölkerung auf, sich bei der Namensgebung mit einzubringen. Gesucht wird auch ein neues Schullogo.

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Wie soll die gemeinsame Werkrealschule heißen? Bild: privat

Information des Schulzweckverbands:

„Geben Sie unserer Schule einen Namen!

Die Grund- und Werkrealschule Hirschberg/Heddesheim sucht einen neuen gemeinsamen Namen und ein neues Schullogo.

Deshalb brauchen wir Sie und Ihre Ideen! Die 3 jeweils besten Vorschläge erhalten einen Einkaufsgutschein!

Bitte senden Sie Ihre Ideen an den Schulträger, den Schulzweckverband Grund- und Werkrealschule Hirschberg/Heddesheim: Email (gemeinde@heddesheim.de oder gemeinde@hirschberg-bergstrasse.de) oder per Post (Schulzweckverband Grund – und Werkrealschule Hirschberg/Heddesheim, Fritz-Kessler-Platz, 68542 Heddesheim bzw. Gemeinde Hirschberg, Großsachsener Straße 14, 69493 Hirschberg). Sie können Ihre Vorschläge natürlich auch direkt bei einer der Schulen abgeben.

Einsendeschluss ist Freitag, der 26.11.2010.

Die Grund- und Werkrealschule Hirschberg/Heddesheim ist eine allgemeinbildende Schule an zwei Standorten (ehemalige Martin-Stöhr-GHWRS in Hirschberg und ehemalige Johannes-Kepler-HWRS in Heddesheim) und wird von ca. 400 Schülerinnen und Schülern besucht. Sie hat ein engagiertes und kompetentes Team von über 60 Lehrkräften und Mitarbeitern, die gemeinsam das Lernen und Leben für die Schülerinnen und Schüler gestalten. Sie stärkt die Mitarbeit der Eltern als weiteren wichtigen Baustein der gemeinsamen Arbeit.

Die HWRS bietet ein offenes Ganztagesangebot als wesentlichen Schritt zu einem neuen Verständnis von Schule als Lern- und Lebensraum in über 40 Arbeitsgemeinschaften aus verschiedensten Bereichen (Kunst, Sport, Naturwissenschaften, Musik, Computer, Sprachen, Heimatkunde…) und bei der individuellen Förderung sind derzeit über 150 Grund- und Werkrealschüler-Innen auch nachmittags in der Schule und gestalten hier einen wichtigen Teil ihrer Freizeit.

Von dieser hochwertigen außerunterrichtlichen Bildung profitieren auch die RegelschülerInnen in vielfältiger Weise. Eines der wesentlichen Aufgabenfelder für die neue Werkrealschule ist neben der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler der Übergang von der Schule in das Berufsleben.

Hier stehen wichtige Kooperationspartner (beispielsweise die Daimler AG, die Arbeitsagentur, Job Central, die Industrie- und Handelskammer und viele weitere Betriebe und Unternehmen) zur Seite und unterstützen die Schülerinnen und Schüler.“

Einen schönen Tag wünscht
Das hirschbergblog

Werkrealschule ohne Namen startet unter „kommissarischer“ Leitung

Guten Tag!

Heddesheim/Hirschberg, 10. September 2010. Heute ist der letzte Ferientag – nach dem Wochenende beginnt in Baden-Württemberg wieder die Schulzeit. In Heddesheim und Hirschberg gibt es seit dem 01. August 2010 eine gemeinsame Werkrealschule – doch der fehlt auf absehbare Zeit eine „offizielle“ Leitung – Jens Drescher bleibt vorerst der kommissarische Leiter, obwohl schon feststeht, dass er der offizielle Leiter werden wird.

Von Hardy Prothmann
Wenn am Montag die neue gemeinsame Werkrealschule Hirschberg-Heddesheim ihren Schulbetrieb aufnimmt, steht sie nur unter kommissarischer Leitung durch Jens Drescher.

Statt eines Aufbruchssignals, dass hier tatsächlich eine hoffnungs- und wirkungsvolle Schulreform greift, beginnen die vormals selbstständigen Schulen (Martin-Stöhr und Johannes-Kepler) mit einem Provisorium.

Das ist entwürdigend für den engagierten jungen Rektor Drescher, für die Eltern und für die SchülerInnen, denen bessere Ausbildungschancen versprochen werden, für die die Verwaltungsapparate aber auch nicht den Hauch eines emotionalen Verantwortungsgefühls entwickeln, von dem doch so oft betont wird, dass es gerade für diese SchülerInnen von so großer Bedeutung wäre.

Jens Drescher, der „alte“ Rektor der Hirschberger Martin-Stöhr-Schule, ist seit Wochen schon kommissarischer Leiter der Schule ohne Namen, die aber die gemeinsame Hauptschule mit Werkrealschule der Gemeinden Hirschberg und Heddesheim ist.

Was die Bürgermeister Michael Kessler (Heddesheim) und Manuel Just (Hirschberg) und der Staatssekretär Georg Wacker (CDU) gerne als „Erfolg“ feiern, ist eine improvisierte Geschichte.

Die Schule hat keinen Namen und keinen festen Leiter. Es geht ja auch nur um HauptschülerInnen.

Das ist entwürdigend. Noch mehr, dass ein „Schulrat“ Daniel Hager-Mann, zuständig beim Mannheimer Schulamt, ganz selbstverständlich erklärt, dass der Prozess im Gang sei, es viele Verwaltungsinstanzen gäbe und voraussichtlich in diesem Jahr noch, aber nicht sicher, das Verfahren abgeschlossen werde.

Noch entwürdigender ist, dass Gerüchte kolportieren, dass erst mit der offiziellen Ernennung des neuen Schulleiters entsprechende Gehälter bezahlt würden. Ob das stimmt, ob hier „gespart“ wird, konnten wir nicht ausrecherchieren. Wenn es kein Demmenti gibt, wird das Gerücht wohl zutreffen.

Unabhängig davon startet die neue Werkrealschule als Provisorium. Schulleitung, Lehrer, Schüler, Eltern – alle leiden darunter. Es gibt kein hoffnungsvolles Zeichen eines Neustarts, keine Aufbruchstimmung, noch nicht mal den Versuch eines guten Willens. Sondern nur „juristische Fragen“, Verfahren und blöde Nachfragen, was denn eigentlich das Problem sei, denn es gehe doch alles seinen Gang.

„Unser Interesse ist der geordnete Betrieb des Schulbeginns“, hört man aus dem Schulamt. „Das war zu keinem Zeitpunkt unklar.“

Wann erfahren die SchülerInnen und deren Eltern, wer sie leitet? „Wenn die Verfahren abgeschlossen sind“, sagt Herr Hager-Mann.

Ist das die Botschaft an die SchülerInnen? „Abgeschlossene oder nicht abgeschlossene Verfahren zu sein?“

Das ist unwürdig. Aber es passt zur Schulpolitik des Landes Baden-Württemberg, die gerne die vergisst, die am meisten Förderung brauchen.

Auch die Belastung der LehrerInnen ist enorm – dabei müssen gerade diese mehr leisten und aushalten als ihre Kollegen an anderen Schulen.

Am Montag startet die neue, gemeinsame Hauptschule mit Werkrealschule. Auch, wenn es noch nicht offiziell ist: Der Schulleiter heißt Jens Drescher. Man darf ihm und seinem Kollegium in Hirschberg und Heddesheim nur alles Gute wünschen, denn alles Gute bekommen sie nicht von der Politik. Weder aus Hirschberg noch aus Heddesheim, noch aus Mannheim, noch aus Karlsruhe, noch aus Stuttgart.

Die Schulleiterin der Johannes-Kepler-Grundschule heißt Hiltrud Rudolf.

Allen gemeinsam ist, dass alles Gute von ihrem Engagement abhängt.

Viel Kraft dafür.

Denn wie soll man am Montag die SchülerInnen begrüßen?

„Herzlich willkommen in der Schule ohne Namen unter kommissarischer Leitung bis die Verfahren abgeschlossen sind?“

Darüber machen sich weder das Schulamt in Mannheim, noch die hohe Politik in Stuttgart, noch die Bürgermeisterämter in Heddesheim und Hirschberg Gedanken.

Hauptsache, die Schule startet geregelt.

Schulische Chancengleichheit? SPD-Diskussion über Bildung

Guten Tag!

Heddesheim/Hirschberg, 10. Juni 2010. Die Frage ist spannend: „Bieten unsere Schulen wirklich Chancengleichheit?“, fragen die Ortsverbände aus Heddesheim und Hirschberg heute Abend in Heddesheim. Dazu gibt es Vorträge und eine Diskussion ab 20:00 Uhr im „Pflug“.

Information der SPD Rhein-Neckar:

„Die SPD-Heddesheim und die SPD-Hirschberg laden zu einer gemeinsamen Veranstaltung am

Donnerstag, den 10. Juni 2010, 20.00 Uhr im Bürgerhaus/ Pflug in Heddesheim ein.

Das Thema des Abends lautet

„Bieten unsere Schulen wirklich Chancengleichheit?
Entwicklungsmöglichkeiten zu besserer Bildung“

Dabei werden vier Kurzvorträge gehalten, zu denen die Referenten

  • Jens Drescher, Rektor der Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Hirschberg,
  • Hans-Jürgen Krieger, Realschulrektor a.D. Schriesheim,
  • Hildegard Klenk, Vorsitzende der GEW Nordbaden und
  • Gerhard Kleinböck, Landtagsabgeordneter von Baden-Württemberg zur Verfügung stehen.

Auch die Veränderungen im Zuge der Einführung der Werkrealschule Hirschberg-Heddesheim sollen dabei angesprochen werden. Den Vorträgen schließt sich eine Diskussion an mit der Möglichkeit, weitere Informationen zu erhalten und Fragen an die Referenten zu stellen.

Zu dieser öffentlichen Veranstaltung sind alle an Schule und Bildung interessierte Bürgerinnen und Bürger willkommen.“

Gäste sind natürlich willkommen.

Siehe Terminkalender.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Schulzweckverband Werkrealschule in Hirschberg beschlossen – heute Abstimmung in Heddesheim

Guten Tag!

Heddesheim/Hirschberg, 20. Mai 2010. Geht es nach dem Hirschberger Gemeinderat, ist die Gründung eines „Schulzweckverbands Werkreal- und Grundschlule Hirschberg/Heddesheim“ beschlossen. Heute stimmt der Heddesheimer Gemeinderat darüber ab.

Von Hardy Prothmann

Während der Hirschberger Gemeinderat die zwei Anträge auf Gründung eines „Schulzweckverbands Werkreal- und Grundschlule Hirschberg/Heddesheim“ und die Bestellung von fünf Vertretern sowie des Bürgermeisters einstimmig beschlossen hat, ist die Abstimmungsentscheidung in Heddesheim offen.

Sicherlich kann davon ausgegangen werden, dass die Mehrheit des Gemeinderats den Beschlussvorlagen zustimmt – eine Einstimmigkeit ist nicht zu erwarten.

Interessant wird das Abstimmungsverhalten der Fraktion „Bündnis90/Die Grünen“ – immerhin hat die Fraktion den Antrag auf eine gemeinsame Werkrealschule abgelehnt – ist aber zweitstärkste Fraktion.

Die Regelung sieht vor, dass der Sitz der gemeinsamen Werkrealschule in Hirschberg an der Martin-Stöhr-Schule sein wird, die Grundschule eingeschlossen.

In Heddesheim wird die Grundschule der Johannes-Kepler-Schule nicht mit eingeschlossen sein, was zumindest den GLH-Gemeinderat Jürgen Steinle verwunderte: „Wieso ist die Grundschule bei uns eingeschlossen und in Heddesheim nicht?“, fragte er Bürgermeister Manuel Just.

Der antwortete, dass ginge „organisatorisch“ nicht anders. Das sei ein Vorgabe des Landes gewesen, dass der Hauptsitz eine Einheit bilden müsse.

Der Zweckverband verwaltet die Mittel für den Schulbetrieb. Hier zahlen die Gemeinden einen „Kopfbetrag“ von 214 Euro pro Schüler aus der jeweiligen Gemeinde ein. Die Personalkosten liegen beim Land, die Gebäudekosten tragen die Gemeinden. Die anteiligen Kosten für die Martin-Stöhr-Grundschule verbleiben bei der Gemeinde Hirschberg.

Als Verbandsvorsitzender soll der Heddesheimer Bürgermeister Michael Kessler gewählt werden. Das allerdings entscheiden nicht die Gemeinderäte, sondern die Verbandsversammlung, die aus je 5 Gemeinderäten der jeweiligen Gemeinde sowie den beiden Bürgermeistern besteht.

Da der Verband auf „Augenhöhe“ arbeite, können Entscheidungen immer nur einstimmig gefällt werden, sagte Bürgermeister Just. Konkret bedeutet das: Kommt es zu gegenteiligen Entscheidungen, entsteht eine Pattsituation von 1:1 Stimmen. Innerhalb der Abordnungen aus den Gemeinden kann es auch zu Abstimmungen kommen, die innerhalb der sechs Stimmen zu Mehrheiten führen oder eben auch zu einer Pattsituation von 3:3 Stimmen führen können.

Über die Leitung der neuen gemeinsamen Werkrealschule ist noch nichts bekannt. Bürgermeister Just nannte das eine „offene Flanke“: „Wir wissen noch nicht, wer der Schulleiter werden wird.“

Es kann, muss aber nicht sein, dass der Hirschberger Rektor Jens Drescher zum Zug kommt. Möglicherweise gibt es auch andere Bewerber. Die Heddesheimer Rektorin Hiltrud Rudolf wird nach Informationen der Redaktion Rektorin der Johannes-Kepler-Grundschule.

Dokumentation:
Der Entwurf für die Verbandssatzung

Anmerkung der Redaktion:
Der für das hirschbergblog und heddesheimblog verantwortliche Journalist Hardy Prothmann ist partei- und fraktionsfreier Gemeinderat in Heddesheim.

Drescher oder Rudolf? – MM bläst zum Halali

Guten Tag!

Heddesheim/Hirschberg, 27. Februar 2010. Die beiden Bürgermeister Michael Kessler und Manuel Just sowie die jeweiligen Mehrheiten der Gemeinderäte haben einen „modifizierten“ Antrag auf eine „Werkrealschule neuen Typs“ auf den Weg gebracht. Damit müssen die Stellen der Schulrektoren neu ausgeschrieben werden. Der Mannheimer Morgen bläst zum Halali.

Kommentar: Hardy Prothmann

Der Artikel ist kurz und knapp – und formuliert doch eine Entscheidung: Es kann nur einen geben. Durch die gemeinsame Werkrealschule der Gemeinden Hirschberg und Heddesheim wird ein Rektorenteam überflüssig.

Der Mannheimer Morgen (MM) hat bei den Schulleitern „am Rande“ Erkundigungen eingezogen – also gewissermaßen „recherchiert“ oder sich auch „rangeschlichen“ – wie man das auch immer interpretieren will.

Tatsächlich macht der MM etwas anderes: Der Bericht bringt die beiden Pädagogen Jens Drescher (Hirschberg) und Hiltrud Rudolf (Heddesheim) in eine Konkurrenzsituation und folgt damit der politischen Logik. Wie immer.

Wer den Kampf gewonnen hat, lässt sich schon aus der Überschrift erahnen: „Rektor Drescher will sich bewerben“. Oder spätestens beim Blick auf das Foto. Das zeigt Herrn Drescher – ein Foto von Frau Rudolf gibt es nicht.

Herr Drescher, also der, der kandidieren will, ist ausweislich der Klammer „(34)“ 34 Jahre alt. Frau Rudolf ist älter – auf eine Altersangabe verzichtet der MM. Während sich Drescher bewerben will, „mochte sich Frau Rudolf nicht zu ihren Plänen äußern“.

Was soll das? Soll hier „Spannung“ erzeugt werden? Über ein Personenkarussell?

Das heddesheimblog hat bereits am 18. Februar 2010 die „Entscheidungsfrage“ aufgegriffen – allerdings mit einer klaren Einschätzung und nicht mit einer perfiden Andeutung. Dazu mussten wir weder Herrn Drescher fragen, noch Frau Rudolf.

Durch die Entscheidung der Gemeinden war klar, dass eine Schulleitung weichen muss. Es war auch klar, dass sich ein junger Mann wie Herr Drescher selbstverständlich bewerben wird. Es ist auch klar, dass sich eine verdiente Schulleiterin wie Frau Rudolf nicht zu einer solch plumpen Anfrage äußern würde.

Das hat sie ihrem Kollegen Drescher voraus – Erfahrung.

Herr Drescher wiederum ist sein Ehrgeiz überhaupt nicht vorzuwerfen. Es ist absolut legitim, sich derart zu äußern.

Was die Bürgermeister als gute Lösung verkauft haben und was vom Gemeinderat in aller Verantwortlichkeit entschieden wurde, dokumentiert der MM jetzt als Konkurrenz zwei Schulleiter, die sich diesen „Kampf um die Führung“ nicht ausgesucht haben, sondern durch die Verantwortlichen in diese Situation gedrängt wurden.

Schön ist das für keinen der beiden – schon gar nicht, wenn der MM sich dieses „Themas“ in dieser Art „annimmt“.

Vergessen hat der MM zu berichten, dass Herr Drescher sich bewerben will und kann – aber durchaus auch noch andere potenzielle Schulleiter. Das wäre dann noch eine Story wert.

Die Werkrealschule der Politik zeigt nun ihre Auswirkungen.

Lesetipp: „Rudi macht nicht mehr mit“

Anmerkung der Redaktion: „MM“ steht auch für die Weinheimer Nachrichten, „wn“. Die Redaktionen der beiden Zeitungen tauschen Artikel aus – um sich gegenseitig „auszuhelfen“.
Beide Zeitungen veröffentlichen aber auch durchaus „originäre Stücke„.

Was vom Antrag übrig bleibt – die Werkrealschule der Politik

Guten Tag!

Heddesheim/Hirschberg, 18. Februar 2010. Der ursprüngliche Antrag auf eine gemeinsame Werkrealschule ist gescheitert. Das „macht nichts“, denn ein „Alternativantrag“ soll die „Lösung“ sein.

Kommentar: Hardy Prothmann

Es geht um das „Wohl unserer Schüler“. An dieser Aussage ließen die Bürgermeister Manuel Just (Hirschberg) und Michael Kessler (Heddesheim) keinen Zweifel.

Kein Zweifel? Von wegen.

Das Konzept der Werkrealschule an sich ist verzweifelt.

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Michael Kessler, Georg Wacker, Manuel Just finden "Alternativlösung". Bild: hblog

Nur Baden-Württemberg und Bayern leisten sich dieses Konzept, während schon zehn andere der sechzehn Bundesländer die Hauptschule abgeschafft haben oder dabei sind, diese abzuschaffen.

In Stuttgart wird eine Kirchturmpolitik gemacht, die mit den „Zuständen“ vor Ort, mit dem Zustand der Hauptschule an sich nichts zu tun hat. Die Werkrealschule ist eine „Zwischenlösung“ auf dem Weg zur Abschaffung der Hauptschule und von Motiven getrieben, denen ganz sicher das „Wohl der Schüler“ egal ist. Es geht darum, was diese „kosten“.

Das Konzept ist, dass alles noch nicht geregelt ist.

Wenn Staatssekretär Georg Wacker (CDU) etwas von „pädagogischen Konzepten“ in diesem Zusammenhang erläutert, darf man mit Fug und Recht behaupten, dass er „schwätzt“.

Denn mit den Konzepten ist es nicht weit her.

Das Gesetz zu dieser „Schulreform“ wurde im Hauruck-Verfahren von der Landesregierung gegen die Empfehlungen der Lehrer und Eltern durchgedrückt. Die Vorsitzende des Landeselternbeirats Christiane Staab (CDU) ist zusammen mit ihrer Stellvertreterin Sylvia Wiegert aus „Entsetzen“ über die Schulpolitik am 20. Januar 2010 von ihrem Amt zurückgetreten.

Konzepte? Bis heute liegen keine Lehrpläne für diese ach-so-tolle Werkrealschule „neuen Typs“ vor. Erst in einigen Wochen wird das der Fall sein: „Die Schulen und Lehrer haben dann ausreichend Zeit, sich darauf einzustellen“, sagt Staatssekretär Wacker und tut so, als liefe alles wie am Schnürchen.

Hautpsache „gesetzeskonform“.

Das tut es aber nicht. Die AlternativNotlösung Hirschberg-Heddesheim ist ein erstklassiges Beispiel.

Auf der Pressekonferenz wird eine „gesetzeskonforme“ Lösung präsentiert. Bürgermeister Manuel Just machte keinen Hehl daraus, dass man aus der misslichen Lage das Beste machen wollte (erster Antrag) und das Bestmögliche nun beantragen wolle (Alternativantrag).

Kommende Woche wird die zweitbeste aller schlechten Lösungen nun durchgeboxt. Am Montag wird der Hirschberger Elternbeirat in Kenntnis gesetzt, am Dienstag soll der Gemeinderat den neuen Antrag abnicken, am Mittwoch wird der Heddesheimer Elternbeirat in Kenntnis gesetzt, am Donnerstag soll der dortige Gemeinderat nicken.

Für die beiden Schulen, die dann künftig eine sein werden, wird die Schulleitung neu ausgeschrieben. Voraussichtlich wird Jens Drescher, der Leiter der Martin-Stöhr-Schule der neue Leiter der gemeinsamen Werkrealschule – es könnte aber auch jemand anderes werden. Die Heddesheimer Rektorin Hiltrud Rudolf wird sich voraussichtlich der Lage beugen und Leiterin einer Johannes-Kepler-Grundschule werden.

Doch auch das ist noch nicht geregelt – voraussichtlich wird die gemeinsame Werkrealschule zum kommenden Schuljahr 2010/11 starten und noch beide Schulleitungen im Amt haben.

Dringende Probleme

Ein neuer Name wird bis dahin auch noch nicht gefunden haben, denn „es gibt dringendere Probleme“ zu lösen, wie Bürgermeister Manuel Just sagt.

Beispielsweise die Organisation der verteilten Schule: Wer, wann, wo und wie sind die bislang ungelösten Fragen zum Einsatz der Lehrer.

Auch der Transport der Schüler ist noch nicht geregelt. Wie schön, dass das „die Zehntklässler nicht betrifft“, wie Bürgermeister Michael Kessler sagt, „die können wie bisher auch mit dem normalen ÖPNV fahren“.

Vier Klassenzimmer stehen künftig in Hirschberg oder in Heddesheim leer. Was macht man damit? Bürgermeister Kessler sagt allen Ernstes: „Die könnte man dann beispielsweise renovieren. Oder so.“

„Oder so“ also.

Die „Werkrealschule der Politik“ führt dazu, dass „zwei starke Hauptschulen“ in ein zweifelhaftes Abenteuer mit unbekanntem Ausgang gestürzt werden.

Der vom Staatssekretär hoch gelobte „mittlere Bildungsabschluss“ der Werkrealschule, der angeblich dem Realschulabschluss „gleichwertig“ sein soll, ist in den Nachbarländern Rheinland-Pfalz und Hessen unbekannt und dementsprechend nichts wert.

Ein guter Abschluss?

Darauf angesprochen sagt Herr Wacker: „Die Kultusministerkonferenz hat diesen Abschluss quasi „zertifiziert“. Hier in Baden-Württemberg wurde uns versichert, dass dies ein guter Abschluss ist.“

Ein guter Abschluss also? Das wird sich in der Praxis zeigen müssen. Aus Sicht der Lehrer handelt es sich um einen Etikettenschwindel.

Die Schulnote für die „Schulreform“ und die Hirschberger-Heddesheimer-Lösung hingegen steht fest: Sie ist mangelbehaftet. Ebenso wie die „Einbeziehung“ der Schüler, Eltern und des Elternbeirats – was kommende Woche passieren wird, hat nichts mit „Einbeziehung“ zu tun, sondern nur mit „Durchboxen“.

Die Alternativlösung ist eine Lösung ohne Alternative.

Gemeinsame Werkrealschule: Der „Alternativantrag“

Guten Tag!

Heddesheim/Hirschberg, 18. Februar 2010. Der ursprüngliche Antrag auf eine gemeinsame Werkrealschule der Gemeinden Heddesheim und Hirschberg hatte politisch keine Chance. Ein Alternativantrag soll genehmigungsfähig sein.

Der Alternativantrag für eine gemeinsame Werkrealschule sieht vor, dass bereits zum kommenden Schuljahr die Klassen 5-7 der Hauptschulen Heddesheim-Hirschberg einzügig (also nur mit einer Klasse in der Stufe) vor Ort unterrichtet werden (siehe unseren Bericht „Letzte Verhandlungen zur Werkrealschule„).

Die Klassen 8-9 werden zweizügig an wechselnden Standorten unterrichtet. Die Klasse 10 wird dort absolviert, so zuletzt die Klasse 9 stattgefunden hat.

Auf einer Pressekonferenz in Hirschberg erläuterten die Bürgermeister Michael Kessler (Heddesheim) und Manuel Just (Hirschberg) sowie Staatsminister Georg Wacker (CDU), dass der gemeinsame Schulstandort Hirschberg sein soll. Heddesheim soll als „Ausgleich“ Standort eines noch einzurichtenden „Schulzweckverbandes“ werden.

Am Montag, den 22. Februar 2010, soll der Hirschberger Elternbeirat der Martin-Stöhr-Schule über den „Alternativantrag“ unterrichtet werden. Am 23. Februar 2010 soll der Hirschberger Gemeinderat dem Antrag zustimmen. Am 24. Februar soll der Heddesheimer Elternbeirat der Johannes-Kepler-Schule über den „Alternativantrag“ unterrichtet werden. Am 25. Februar 2010 soll der Heddesheimer Gemeinderat dem „Alternativantrag“ zustimmen.

Die Zustimmung der beiden Gemeinderäte ist die Vorraussetzung, dass beide Gemeinden bis zum 15. März 2010 einen neuen „Alternativantrag“ stellen können.

Dokumentation der Pressemitteilung:

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Gemeinsame Werkrealschule: Alternativantrag genehmigungsfähig

Guten Tag!

Heddesheim/Hirschberg, 17. Februar 2010. Der Antrag auf eine gemeinsame Werkrealschule Hirschberg-Heddesheim ist nicht genehmigungsfähig. Ein Alternativantrag soll akzeptiert werden.

Die Bürgermeister Manuel Just (Hirschberg) und Michael Kessler (Heddesheim) sowie der Staatssekretär Georg Wacker (CDU) haben heute auf einer gemeinsamen Pressekonferenz bekannt gegeben, dass der ursprüngliche Antrag der beiden Gemeinden für eine gemeinsame Werkrealschule nicht genehmigungsfähig ist.

Stattdessen solle ein Alternativantrag gestellt werden, „für den ich ganz klar die Genehmigung signalisieren kann“, sagte Staatssekretär Wacker.

Danach verbleiben die Klassen 5-7 an den Standorten Heddesheim und Hirschberg. Jahrgangsstufe 8 wird an einem Standort unterrichtet, Jahrgangsstufe 9 wechselt dann an den anderen Standort, wo auch die zehnte Klasse abgeschlossen wird.

Diesem Modell müssen aber noch die beiden Gemeinderäte zustimmen.

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