Heidelberg/Mannheim/Rhein-Neckar, 08. November 2012. (red/ld) Sie sind schwangere Prostituierte auf Ăltankern, Einsiedler in der argentinischen Steppe und Töchter beim Ausbruch aus den Traditionen. Die Protagonisten des 61. Internationalen Filmfestivals gehen ihren Weg. Ab heute Abend begleiten sie die Zuschauer des Festivals zehn Tage lang. Sie zeigen dabei vor allem eines: Leben! Aber wie?

Im Schlossgarten Heidelberg wird das Festival eröffnet.
In Mannheim und Heidelberg sind die roten Teppiche ausgerollt, wenn um 20:00 Uhr im Heidelberger Schlossgarten der Wettbewerb startet. Es geht um die besten Geschichten, um Lebenswege, um Entscheidungen, wie Menschen in aller Welt ihr Leben in die Hand nehmen und festgetretene Pfade verlassen, oder sich von den Traditionen mittragen lassen. „Leben! Aber wie?“ ist das Motto, dem sich die ausgewĂ€hlten Regie-Newcomer angenommen haben. Die dreiköpfige internationale Jury und das Publikum können bis nĂ€chste Woche, Sonntag 18. November, den Sieger aus den 28 Wettbewerbsfilmen kĂŒren.
Raue HĂ€nde auf der Leinwand
Einer der Filme ist „Chaika“: Die hochschwangere Ahysa arbeitet als Prostituierte auf einem Fischtrawler im Schwarzen Meer. Als sie aus  ihrem Leben auf See mit dem Seemann Asylbeck und ihrem Kind ausbrechen will, findet sie sich plötzlich in der rauen Einöde Sibiriens wieder. „Ayadin Khachina“ – Raue HĂ€nde braucht Zakia aus Casablanca, um nach Spanien auszuwandern. Ihr Nachbar, der Friseur Mustapha, kann ihr bei den Visa zwar helfen, aber er hat sich schon in Zakia verliebt, die trotz aller Mittel immer noch keine rauen HĂ€nde hat.

Ayadin Khachina – Raue HĂ€nde
Aus diesen Filmen mĂŒssen AdriĂĄn Solar, Kaisu Isto und Karoline Eichhorn den den Newcomer of the Year finden. AdriĂĄn Solar ist Produzent und hat seit 1984 ĂŒber 28 Filme in Deutschland, Argentinien, Brasilien und Chile produziert. Kaisu Isto ist leitende Redakteurin der Bereiche Spielfilm und internationaler Koproduktion bei der Finnish Film Foundation. Karoline Eichhorn ist Schauspielerin und hatte nach ihrem Durchbruch 1989 an der SchaubĂŒhne Berlin bereits Engagements am Thalia Theater, dem Wiener Burgtheater oder bei den Hamburger Kammerspielen. Ihr Durchbruch als Filmdarstellerin feierte sie neben Götz George in âDer Sandmannâ. Viele groĂe Namen der Filmkunst wurden auf dem Festival entdeckt: Darunter sind Wim Wenders (1969), Jim Jarmusch (1980) oder Lars von Trier (1984).
SimĂłn Solar könnte ein aussichtsreicher AnwĂ€rter fĂŒr den Preis des „Newcomer of the Year“ sein. Sein Film „Tiempos Menos Modernos – Not So Modern Times“ eröffnet die Festivalwoche. In dem Film geht es um einen argentinischen Einsiedler, der eines Tages einen Fernseher bekommt. Statt in die Wildnis verliebt er sich in eine Fernsehtelenovela und in das Leben unter Menschen. Neue Perspektive auf das Leben und ein Blick auf sich selbst verspricht der Film dem Zuschauer. Ob er das hĂ€lt, lesen Sie morgen auf dem Rheinneckarblog.de.
Film zum Anfassen

Die FestivalatmosphÀre
Mit groĂen Fragezeichen gehen die Besucher meist aus den Vorstellungen heraus. Bei den FilmgesprĂ€che können sie den Regisseuren und Schauspielern ihre Fragen stellen. Die GesprĂ€che finden jeweils nach den Vorstellungen im Foyer statt. Der Eintritt dazu ist kostenlos. Ein Festival fĂŒr die Familie: ZusĂ€tzlich gibt es sechs Kinderfilme und sieben SondervorfĂŒhrungen sowie fĂŒnf Werke von Krzysztof Kieslowski zu sehen.
Karten fĂŒr die Vorstellungen und die Preisverleihungen gibt es an den Festival-Info-Points und den Festivalkassen fĂŒr regulĂ€r 8,50 Euro pro Film. FĂŒr Kinderfilme gibt es Karten fĂŒr 2,50 Euro. Jeden Abend gibt es ab 23 Uhr Kurzfilme bei freiem Eintritt. Wer schlau ist, reserviert seine Karten auf der Homepage des Festivals www.iffmh.de.
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