Montag, 27. März 2023

02. bis 08. Dezember 2013

Diese Woche: Tipps und Termin

Rhein-Neckar, Tipps und Termine für den 02. bis 08. Dezember 2013. Montags erscheinen unsere Veranstaltungstipps für die laufende Woche. Die Redaktion nimmt gerne weitere Termine und Anregungen auf. Die Kontaktmöglichkeiten finden Sie am Ende der Seite.

Mehr Veranstaltungen vor Ort finden Sie ins unseren Kalendern auf allen Blogseiten im Menü Nachbarschaft im Menü “Termine”. [Weiterlesen…]

Ausstellung von Norbert Huwer im Alten Rathaus

Eigentlich sind es nur Streifen. Aber nur eigentlich.

Streifen - eine Frage des Stand- und Blickpunktes. Foto: Heddesheimblog.

Heddesheim, 10. Mai 2012. (red) Unter dem Titel „No stars – but stripes“ eröffnete der Heddesheimer Kunstverein am vergangenen Sonntag eine Ausstellung zu den Stegplattenbildern und Grafiken des Künstlers Norbert Huwer. Der Kunstverein hatte wieder eine glückliches Händchen bewiesen. Die Ausstellung begeistert.

Von Sabine Prothmann

Eigentlich sind es nur Streifen. Aber nur eigentlich.

Man betritt den Ausstellungsraum im Alten Rathaus und ist überrascht und beeindruckt. Die Exponate des Künstlers Norbert Huwer verlassen die Zweidimensionalität. Sie erzeugen Bewegung und Raum.

Die Stegplatten stammen aus der Industrie, mit einer Spritze injeziert Huwer die Farbe in die Kammer und bemalt die Rückseiten. Es enstehen farbige Streifen, die je nach Position des Betrachters ein anderes Muster bilden.

Verschiedene Standpunkte. Foto: Hedesheimblog.

Seine Stegplattenbilder bezeichnet der Künstler selbst als „hochgerüstete Hinterglasmalerei“.

Es sind Bilder, die nicht als Fläche, sondern als Raum auf den Betrachter wirken. Man nähert sich, verändert die Position und eine ganz neue Betrachtungsweise erschließt sich.

Es ist eine Welt zwischen Malerei und Plastik.

Klare kräftige Acrylfarben hinter und im Plexiglas „lassen die dritte und manchmal sogar die vierte Dimension real und gleichzeitig irreal werden“.

Per Foto lässt sich Huwers Kunst kaum abbilden. Seine Kunstwerke müssen erlebt und „begangen“ werden, denn dann scheinen sie ein Eigenleben zu entwickeln.

WYGIMTYS betitelt der Künstler seit 2004 diese Arbeiten. Als „Anlehnung und in Variation des in der Computerwelt allseits bekannten WYSIWYG, das besagen will, man bekomme das, was man sehen kann“.

Huwers Bezeichnung What You Get Is More Than You See meint, „wir erhalten mehr als das, was jeweils visuell aufgenommen werden kann“.

Das heißt, was der Betrachter auf den ersten Blick erfasst, verändert sich, sobald er sich bewegt. Farbe und Form wandeln sich mit der Veränderung des Standpunktes.

Elf WYGIMTYS hat Huwer im Alten Rathaus aufgehängt. Drei Ink-Jet-Prints und zwei Farbtürme ergänzen die Ausstellung.

Norbert Huwer mit Saxophon. Foto: Heddesheimblog.

Zur Eröffnung spielt Norbert Huwer auf seinem Saxophon. Das macht er sehr gut. Er trägt ein gestreiftes Jacket, vielleicht eine Hommage an seine Bilder.

Es gibt Menschen mit Mehrfachbegabungen, sagt Veronika Drop, Vorsitzende des Heddesheimer Kunstvereins bei ihrer Begrüßung.

Es ist eine Frage des Standpunkts

„Ich konnte mich beim Aufbau der Ausstellung kaum von den Bildern los reißen, erzählt Drop. Hier gehe es um Bildwahrnehmungen und um menschliche Wahrnehmungen und es stelle sich die Frage, „wer verändert sich“.

In einem Prospekt könne man Huwers Kunst nur unzulänglich darstellen, „die Bilder fordern Bewegung“. „Es ist eine Ausstellung der besonderen Art“, sagt Veronika Drop.

Norbert Huwer erzählt. Er wurde beinflusst vom Konstruktivismus, Minimalsimus und Op-Art (optische Kunst).

Doch zunächst „habe ich als 16-Jähriger surrealistischer gemalt als Dali“, sagt er und lacht.

In Karlsruhe studierte er Malerei und Grafik. Er beschäftigte sich mit Körper, Fragmenten, Volumen.

Es entstanden Hängeobjekte. Und schon hier war die Veränderung von Form und Farbigkeit bestimmend.

„Arbeit ist für mich Meditation, bei der Arbeit versetze ich mich in einen anderen Status.“

Mit medizinischen Spitzen werde zunächst weiße Farbe in die Kammern der Segplatten injektziert, um die Farben zu isolieren. Dann folgt die Farbe hinter dem „Glas“. Die Entwürfe entstehen am Computer.

Was passiert, wenn man Standpunkt und Blickpunkt verändert, verändern diese Konditionen auch die Wahrnehmung und das Urteil fragt der Künstler.

Die Ausstellung ist noch bis zum 10. Juni, immer sonntags von 14:00 bis 17:00 Uhr, im Alten Rathaus zu bewundern. Man sollte sie sich nicht entgehen lassen.

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30. April bis 6. Mai 2012

Diese Woche: Tipps und Termine

Rhein-Neckar, Tipps und Termine für den 30. April bis 06. Mai 2012. Montags erscheinen unsere Veranstaltungstipps für die laufende Woche. Die Redaktion nimmt gerne weitere Termine und Anregungen auf. Die Kontaktmöglichkeiten finden Sie am Ende der Seite.

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Mittwoch, 02. Mai 2012, 20:00 Uhr, Olympia-Kino

Das Duo

Hirschberg. „Viviéndola“ – das ist eine argentinische Redewendung und heißt „das Leben lebend“. Und genau das tun Inga Bachmann und Lalo Martínez mit geballter Energie: in ihren Liedern und auf der Bühne.

„Viviéndola“ ist südamerikanisches Temperament und deutscher Chanson: Geschichten, die das Leben schreibt. Sie sind nachdenklich, lustig, traurig, tiefgründig, schräg und liebevoll. Lebendig, eben. Und nie langweilig.

Die Sängerin und Bassistin Inga Bachmann verfasst seit ihrer Kindheit Lieder, Gedichte und Geschichten, singt und spielt Gitarre und Percussion.

Als Songwriterin und Sängerin zeichnet sie sich aus durch ihre wortspielerischen, humorvollen und tiefgründigen Texte, die – gepaart mit ihrer gefühlvollen, authentischen Stimme – das Publikum mitreißen und zwischen Tränen, Lachanfällen und Schadenfreude schwanken lässt.

Der Musiker und Schauspieler Lalo Martínez stammt aus Cordoba, Argentinien. Der Multi-Instrumentalist spielte jahrelang in verschiedenen Musikgruppen, bis er mit „Viviéndola“ Latin Jazz und deutschen Chanson verbinden konnte.
Ort: Hölderlinstr. 2, 69493 Hirschberg-Leutershausen.

Eintritt: 13 Euro / 11 Euro für Förderkreis-Mitglieder. Voranmeldung: foerderkreis@olympia-leutershausen.de oder Tel. 06201 – 53600. Vorverkauf: Postagentur (Leutershausen) Tel. 06201 – 4881755, Schreibwaren Schuhmann (Großsachsen) Tel. 06201 – 53012 , Opus (Schriesheim) Tel. 06203 – 937684.

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Mittoch, 02. Mai 2012, 18:00 Uhr, Rathaus

Wanderausstellung im Viernheimer Rathaus.

Viernheim. Die spannende Wanderausstellung „Stadt, Land, Heimat“ beleuchtet mit einigen ausgewählten Schlaglichtern die Entwicklung des Raums, den wir heute Metropolregion Rhein-Neckar nennen. Ein Raum, der im besten Sinne Menschen bewegt hat und immer noch bewegt. Im Zeitalter der Industrialisierung beginnen die Menschen dorthin zu gehen, wo Arbeit und die Hoffnung auf Wohlstand ist – Strukturen entwickeln sich.

„Stadt, Land, Heimat“ – so lautet der Titel der auch für den Schulunterricht ideal geeigneten Ausstellung, die vom 02. bis 20. Mai 2012 im Viernheimer Rathaus – bzw. Rathausfoyer gezeigt wird. Die offizielle Eröffnung durch Bürgermeister Matthias Baaß findet am Mittwoch, 2. Mai, um 18:00 Uhr statt.

Musikalisch umrahmt wird die Vernissage vom Doppelquartett „Corda vocale“ unter der Leitung von Hermann Wunderle.

Info: Weitere Ausstellungstermine der Wanderausstellung „Stadt, Land, Heimat“ in der Metropolregion finden Sie hier.

Ort: Rathaus, Apostelplatz, Viernheim.
 

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Freitag, 04. Mai 2012, Olympia-Kino

Valentin Thurn im Olympia-Kino.

Hirschberg. Mit dem Film „Taste the Waste“ hat Valentin Thurn für Furore gesorgt. Kritisch setzt sich der Film mit der Verschwendung von Lebensmitteln auseinander. Am 4. Mai ist Thurn zu Gast im Olympia-Kino in Hirschberg.

50 Prozent aller Lebensmittel werden weggeworfen: Jeder zweite Kopfsalat, jede zweite Kartoffel und jedes fünfte Brot. Das meiste davon endet im Müll, bevor es überhaupt den Verbraucher erreicht. Und fast niemand kennt das Ausmaß der Verschwendung. – Valentin Thurn fragt: Wer macht aus Essen Müll? Welche Folgen hat dies für uns alle? Und er findet weltweit Menschen, die die irrsinnige Verschwendung stoppen wollen.

Der Förderkreis Olympia-Kino hat den Regisseur Valentin Thurn eingeladen, um im Anschluss an den Film den Zuschauern Rede und Antwort zu stehen.

Valentin Thurn ist ein äußerst engagierter, mit vielen Preisen ausgezeichneter Filmemacher, der vor allem fürs Fernsehen arbeitet und schon viele heiße Eisen angepackt hat.

Ort: Hölderlinstr. 2 , 69493 Hirschberg-Leutershausen.

Eintritt: 9 Euro. Es empfiehlt sich eine Vorbestellung unter: foerderkreis@olympia-leutershausen.de oder Tel. 06201 – 53600.

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Die ganz besondere Weinprobe in Majer

Freitag, 04. Mai 2012, 19:30 Uhr, Majer’s Weinscheuer
 

Schriesheim. „Tasting in the Dark“ – eine Weinverkostung im Dunkeln am 04. Mai 2012 in Majer’s Weinscheuer.

Sehen, tasten, riechen schmecken, hören – die fünf Sinne sind für uns die wichtigsten Informationsüberträger. Zu einem Großteil verlassen wir uns auf unseren Sehsinn, der uns unsere Umwelt wahrnehmen lässt und uns verschiedene Eindrücke und Situationen erkennen lässt. Doch was passiert, wenn wir den Sehsinn vorübergehend ausschalten?

Sensorik in the dark: schmecken, riechen, tasten und bewegen im Dunkeln. Verkostung von fünf Weinen, dazu werden kleine Appetizer gereicht: Käse, Schokoladentrüffel und verschiedene Brotsorten.

Im Preis inbegriffen ist die musikalische Untermalung sowie ein Überraschungsgeschenk.

Eintritt: 24,00 Euro pro Person, Telefon 06203-61240.
Ort: Bismarckstrasse 40, 69198 Schriesheim.

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Samstag, 05. Mai 2012, 20:00 Uhr, Kulturbühne Alte Druckerei

Weinheim. „Xangpur“ präsentiert nach zweijähriger Bühnenabstinenz sein neues Programm „Waldeslust“ in der Alten Druckerei.

Die bekannte Mischung aus Pop, Schlagerparodien, Balladen und Comedy wird diesmal mit einer kräftigen Prise Jazz gewürzt und bekommt mit vielen eigenen Songs und Texten ein unverwechselbares Gesicht.

Quer durch die Epochen und Stilrichtungen wird A-cappella- Musik auf unterhaltsame Art und Weise, mit viel hintergründigem Humor dargeboten.

Karten: 15 Euro, Telefon: 06201/81 345.
Ort: Friedrichstr. 24, Weinheim.

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Poetisches mit Stefanie Rieker.

Sonntag, 06. Mai 2012, 19:30 Uhr, Kulturbühne Max

Hemsbach.  Die Kulturbühne Max präsentiert einen „Liederabend“ mit Stefanie Riecker, Jonathan Böttcher und Jörg Schreiner am Sonntag, 06. Mai 2012.

Drei Songpoeten der Extraklasse entführen Sie bei diesem gehaltvollen Konzertereignis in eine Liederwelt mit eigenen, deutschsprachigen Kompositionen, die sie mit viel Humor, Tiefgang und sichtbarer Freude präsentieren.

Das Publikum kann sich auf einen außergewöhnlichen Abend freuen und entspannende Musik für alle Sinne genießen!
 

Ort: Hildastr. 8, 69502 Hemsbach.
Karten: Abendkasse.

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Sonntag, 06. Mai 2012, 11:00 Uhr, Altes Rathaus

Heddesheim. „No Stars – But Stripes“ lautet der Titel der nächsten Ausstellung des Kunstverein Heddesheim, die am Sonntag, 06. Mai 2012, im Alten Rathaus eröffnet wird.

Der ausstellende Künstler, Norbert Huwers, studierte an der Karlsruher Akademie der Bildenden Künste Grafik und Malerei bei Klaus Arnold; in der Bildhauerklasse von Wilhelm Loth erprobte er vornehmlich die Be- und Verarbeitung von Kunststoffen.

Huwers künstlerisches Werk präsentiert sich inzwischen in wichtigen privaten und öffentlichen Sammlungen – darunter auch dem renommierten Museum für Neue Kunst/ZKM Karlsruhe, der Sammlung Hoppe-Ritter in Waldenbuch, der Sammlung der Bausparkasse Schwäbisch Hall, der Sammlung der Badischen Stahlwerke, Kehl, der Sammlung der L-Bank, Stuttgart, der Sammlung der SAP-AG sowie der Sammlung Reinhold Würth, Künzelsau.

 Info: Die Ausstellung wird am Sonntag, 06. Mai 2012, um 11:00 Uhr mit einer Vernissage im Alten Rathaus eröffnet. Die Ausstellung ist bis zum 10. Juni 2012, immer sonntags zwischen 14:00 und 17:00 Uhr zu sehen.
Ort: Altes Rathaus, Unterdorfstraße,  Heddesheim.

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Bis 06. Mai 2012, Pflanzenschauhaus Luisenpark

Mannheim. Die Ausstellung “Der Garten Gethesemane” im Pflanzenschauhaus des Luisenparks ist noch bis zum 06. Mai 2012 zu sehen.

„Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst“. Das waren laut Matthäus-Evangelium die Worte, die Jesus im Garten Gethesemane in der Nacht vor seiner Kreuzigung betete. Der heilige Ort befindet sich am Fuß des Ölbergs in Jerusalem.

Acht uralte knorrige Ölbäume, die hier an diesem historisch wichtigen Ort stehen, gelten als direkte Nachkömmlinge der Bäume, die zu Zeiten von Jesus Christus vor über 2000 Jahren schon standen.

Der Olivenbaum ist einer der robustesten Bäume, die die Natur hervorgebracht hat. Darüber hinaus ist der Ölbaum in vielen Kulturen einer der symbolträchtigsten und wertvollsten Pflanzen überhaupt.

Unsere diesjährige Osterausstellung begibt sich auf die Spuren dieses Heiligen Baumes und erleuchtet seine Wertschätzung in der Menschheitsgeschichte.

Verkostung und Verkauf von Olivenölen an den Sonntagen.

Ort: Pflanzenschauhaus, Luisenpark, Mannheim.
Eintritt: Parkeintritt.

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Montags gibt es Tipps und Termine aus unseren Orten für die wir Blogs betreiben und der Region.

Sie möchten mit Ihrer Veranstaltung auch gerne dabei sein? Dann schreiben Sie uns an die jeweilige Redaktion.

Wir übernehmen Termine aus unserem Berichtsgebiet in den jeweiligen Terminkalender sowie ausgewählte Termine in unsere Übersicht „Tipps und Termine: Diese Woche“:

Beispielsweise an: Termine Rheinneckarblog.de – oder termine@derortsnameblog.de. Oben im Menü sehen Sie unter Nachbarschaft die elf Kommunen, für die wir eigene Blogs anbieten.

Unsere Termine erfreuen sich großer Beliebtheit – Sie können bei uns auch gerne für sich oder Ihre Veranstaltungen werben: Kontakt zu unserer Anzeigenabteilung.

Wir bieten ein modernes Medium, eine höchst interessierte Leserschaft eine hohe Reichweite bei fairen Preisen und viel mehr, als Printanzeigen zu leisten in der Lage sind. Wir beraten Sie gerne unverbindlich: 🙂

Ausstellung ab 06. Mai 2012 im Alten Rathaus

„No Stars – But Stripes“

"No Stars - But Stripes" - Ausstellung von Norbert Huwers. Foto: Kunstverein Heddesheim.

 

Heddesheim, 26. April 2012. (red/pm) „No Stars – But Stripes“ lautet der Titel der nächsten Ausstellung des Kunstverein Heddesheim, die am Sonntag, 06. Mai 2012, im Alten Rathaus eröffnet wird.

Information des Heddesheimer Kunstvereins:

„Der ausstellende Künstler, Norbert Huwers, studierte an der Karlsruher Akademie der Bildenden Künste Grafik und Malerei bei Klaus Arnold; in der Bildhauerklasse von Wilhelm Loth erprobte er vornehmlich die Be- und Verarbeitung von Kunststoffen.

Der Kunsthistoriker und Galerist Lukas Baden charakterisiert die aktuellen Werke des Künstlers wie folgt: „Norbert Huwers farbige Malereien vereinen die Traditionen des Konstruktivismus und der konkreten Kunst, der Minimal- und der Op-Art – also einer ungegenständlichen, an formalen und bildsystemischen Fragestellungen orientierten Kunst.“

Huwers künstlerisches Werk präsentiert sich inzwischen in wichtigen privaten und öffentlichen Sammlungen – darunter auch dem renommierten Museum für Neue Kunst/ZKM Karlsruhe, der Sammlung Hoppe-Ritter in Waldenbuch, der Sammlung der Bausparkasse Schwäbisch Hall, der Sammlung der Badischen Stahlwerke, Kehl, der Sammlung der L-Bank, Stuttgart, der Sammlung der SAP-AG sowie der Sammlung Reinhold Würth, Künzelsau.

In Bezugnahme auf die streifig gegliederte, vertikale Struktur der Werke trägt die Ausstellung den Titel: „No Stars – But Stripes“.

Info: Die Ausstellung wird am Sonntag, 06. Mai 2012, um 11:00 Uhr mit einer Vernissage im Alten Rathaus eröffnet. Die Ausstellung ist bis zum 10. Juni 2012, immer sonntags zwischen 14:00 und 17:00 Uhr zu sehen.

26. März bis 01. April 2012

Diese Woche: Tipps und Termine

Rhein-Neckar, Tipps und Termine für den 19. bis 25. März 2012. Montags erscheinen unsere Veranstaltungstipps für die laufende Woche. Die Redaktion nimmt gerne weitere Termine und Anregungen auf. Die Kontaktmöglichkeiten finden Sie am Ende der Seite.

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„La Bohème“ in der Stadthalle. Szenenfoto.

Mittwoch, 28. März 2012, 20:00 Uhr, Stadthalle Weinheim

Weinheim. Die Kulturgemeinde Weinheim zeigt die Oper „La Bohéme“ von Giacomo Puccini mit der „Stagione D’Opera Italiana“ (Viserba/Rimini) -in italienischer Originalsprache.

Mit der Stagione d’Opera Italiana – zu deutsch „Festival der Stimmen“ – stellt sich ein italienisches Opernensemble vor, das erstmals bei der Kulturgemeinde gastieren wird. Die 1945 gegründete Stagione verfügt über exzellente italienische Solisten, die zu den besten Kräften Italiens gehören und sowohl in den großen italienischen Theatern als auch in renommierten internationalen Häusern gastieren. Dazu gehört auch ein solider Chor, ein gut disponiertes Orchester und immer wieder eine erstklassige Bühnen- und Kostümausstattung.

Mit Puccinis „La Bohème“ präsentiert die Stagione ein melodisches Meisterwerk, das zu den bedeutendsten Klassikern der italienischen Opernliteratur gehört.

Ort: Birkenauertalstr. 2, Weinheim.
Karten: Karten gibt es bei der Kulturgemeinde unter 06201-12282, Montag bis Freitag 9:00 bis 12:00 und 15:00 bis 18:00 Uhr.

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Bilder-Vortrag von Richard May zu Nepal.

Donnerstag 29. März 2012, 19:30 Uhr, Bürgersaal im Rathaus

Hirschberg. Der Kulturförderverein Hirschberg veranstaltet einen Bilder-Vortrag von Richard May zu Nepal. Nach seinem letzten Vortrag über die Trekking-Tour zum Base Camp des Mount Everest berichtet Richard May im zweiten Teil seines Vortrages über die zwei sozialen Projekte in Nepal, die er zusammen mit Karl Heinz Treiber aus dem Erlös der Spendengelder ihrer Himalaya- und Tibetreise von 2010 unterstützt: Der gemeinsame Freund und Sherpa Kumar Rai möchte in seinem Heimatdorf Bung in der Mount Everest Region eine Schule aufbauen. Die Menschen in dem entlegenen Ort leben ohne medizinische und schulische Grundversorgung. Richard May hat sich mit Kumar Ray in das Dorf begeben und mit finanzieller und logistischer Hilfe an der Grundsteinlegung des Dorfes beteiligt.

In Kathmandu dienen die durch Vorträge gesammelten Spendengelder schon seit Jahren der Förderung der Kinderarbeit der PA Nepal Foundation unter der Leitung von Indira Rana Magar. Richard May weilte in dem Kinderhaus und der neu hinzugekommenen Schule außerhalb von Kathmandu und wird über Indiras engagierte Sozialarbeit mit den Straßenkindern berichten.

Ort: Großsachsener Straße 14, Hirschberg-Leutershausen.
Eintritt: Der freiwillige Spendenbeitrag kommt beiden Projekten unmittelbar zu gute.

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Thomas Nicolai im Schatzkistl.

Freitag, 30. März 2012, 20:00Uhr, Schatzkistl

Mannheim. Der Comedian Thomas Nicolai kommt am Freitag mit seinem Programm „Das erste Mal“ ins Schatzkistl.

Nicolai ist der „Mann der tausend Stimmen“, bekannt aus „TV Total“, „Nightwash“ oder „Neues aus der Anstalt“. In seiner neuen Show geht es ums Thema Nr. 1… Unterstützt wird er dabei von Max Raabe, Jan Delay, Unheilig, den Toten Hosen u. v. a.

Eine Show voller Musik und praller Comedy.

Beginn ist um 20:00 Uhr, Einlass um 19:00 Uhr.

Ort: Augustaanlage 4-8, Mannheim.
Eintritt: 19,50 Euro.

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Kabarett im Domhof.

Samstag, 31. März 2012, 19:00 Uhr, Domhof

Ladenburg. Mit dem Kabarettisten Hans Georg Sütsch(Kabarett Dusche) und dem Stück „Wurst oder die Musen des Metzgers“ starten die Freunde Ugandas am 31. März 2012 im Domhof in Ladenburg ihr Jahresprogramm.

Ein sensibler, humanistisch gebildeter Metzger mit künstlerischen Ambitionen und einem postmodernen Wurstwarenverkaufskonzept, feiert die Eröffnung seiner Avantgardefleischerei mit einem großstädtisch angelegten, multimedialen Event. Modernes Tanztheater, launische Ansprachen und klassische Dekonstruktionen am E-Piano stehen auf dem Programm, dazu eine Videoinstallation über die Biosau Katharina, welche nun als prämierte Fleischwurst im Mittelpunkt des Metzgereiangebots ruht. Die Sektpyramide ist bereits eingeschenkt, die Gäste können kommen. Aber niemand erscheint. Weder Ehrengäste, noch Presse, noch die Damen und Herren vom künstlerischen Rahmenprogramm! Was ist passiert? Eine Boykottmaßnahme durch die Konkurrenz? Eine Folge übler Verleumdungsattacken zweiernachtragender Ex-Gattinnen?

Karten: Der Vorverkauf bei „seitenweise – Bücher am Markt“ .
Ort: Hauptstraße 9, Ladenburg.

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Queen-Show im Capitol.

Samstag, 31. März 2012, 20:00 Uhr, Capitol

Mannheim. Nach der Flower Power Show „Here comes the Sun“ und dem John Lennon Tribute „Fool on the Hill“, nehmen sich die Kreativen des Capitol Teams einer besonderen Herausforderung an: Mit der Show „I want it all „ die Musik von Queen auf die Bretter der Capitol Bühne zu bringen.

Eine Nacht im November. Eine letzte Nacht. Zwei ungebetene Besucher, die keine Namen nennen. Die keine Namen kennen. Ein tödlicher Pakt. Eine Nacht wie ein Rausch, ein Fest. Nur noch eine einzige Gelegenheit, alle Liebe, allen Schmerz, allen Willen zum Leben herauszusingen. Eine letzte Geschichte. Aber eine Geschichte, die erzählt werden muss, damit alles gut werden kann.

Sascha Krebs, Sascha Kleinophorst und Marion La Marché zelebrieren zusammen mit eigenem Chor und einer fantastischen Live-Band diese einzigartige Nacht im Capitol.

Ort: Waldhofstraße 2a, Mannheim.
Tickets: Hotline (0621) 33 67 333, montags bis freitags von 11:00 bis 17:00 Uhr und samstags von 11:00 bis 13:00 Uhr. An den Kassenöffnungstagen ist das Telefon bis 19:00 Uhr besetzt. Vorverkauf im Capitol-Foyer: dienstags, donnerstags und freitags von 14:00 bis 19:00 Uhr und samstags von 11:00 bis 13:00 Uhr.

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Selbstbildnis von Emil Szymannsky.

Sonntag, 01. April 2012, 14:00 bis 17:00 Uhr, Altes Rathaus

Heddesheim. Der Heddesheimer Kunstverein lädt ein zu der Finissage zu der Ausstellung Frankenthaler Expressionisten Emil Szymannsky (1903 bis 1983). Der Sohn des Künstlers, Rainer Szymannsky, wird anwesend sein und Fragen beantworten.

Großartig sind die 26 Ölbilder, Pastelle und Handzeichnungen des Frankenthaler Künstlers Emil Szymannsky, die der Heddesheimer Kunstverein unter dem Titel „Das Bild des Menschen in der Malerei von Emil Szymannsky“ im Alten Rathaus ausstellt.

Ort: Unterdorfstraße, Altes Rathaus, Heddesheim.
Eintritt: Frei.

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Chansonfestival in Heidelberg.

Bis 30. März 2012, Opernzelt Heidelberg

Heidelberg. Unter dem Titel „schöner lügen“ findet ab dem 04. Februar 2012 das 12. Festival für neue deutsche Chansons im Heidelberger Opernzelt statt.

Neue deutsche Chansons und Lieder mit intelligentem Humor präsentieren die „Macher“ von „schöner lügen“ im zwölften Jahr. Alle Liebhaber des Chanson dürfen sich auf poetische, freche, skurrile Abende im Kulturfenster in Heidelberg-Bergheim und im Opernzelt in Heidelberg freuen.

„schöner lügen“ ist nach Berlin das älteste und noch vor Berlin sogar das größte Chansonfestival der Republik.

Infos: www.schoenerluegen.de

Ort: Opernzelt Heidelberg, Emil-Maier-Straße 16, 69115 Heidelberg.

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Montags gibt es Tipps und Termine aus unseren Orten für die wir Blogs betreiben und der Region.

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Wir übernehmen Termine aus unserem Berichtsgebiet in den jeweiligen Terminkalender sowie ausgewählte Termine in unsere Übersicht „Tipps und Termine: Diese Woche“:

Beispielsweise an: Termine Rheinneckarblog.de – oder termine@derortsnameblog.de. Oben im Menü sehen Sie unter Nachbarschaft die elf Kommunen, für die wir eigene Blogs anbieten.

Unsere Termine erfreuen sich großer Beliebtheit – Sie können bei uns auch gerne für sich oder Ihre Veranstaltungen werben: Kontakt zu unserer Anzeigenabteilung.

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Erstes Kunstfrühstück des Heddesheimer Kunstvereins - Dia-Vortrag zu Frida Kahlo

„Das dramatische Leben einer tollen Künstlerin“

Heddesheim, 22. März 2012. (red/sap) Kunst- und kulinarischer Genuss passen gut zusammen, das konnte man am vergangenen Samstag, 17. März 2012, bei dem ersten Kunstfrühstück des Heddesheimer Kunstvereins feststellen. Mit der Heidelberger Kunsthistorikerin Yvonne Weber hatte man eine gute Wahl getroffen, sie hielt einen hervorragenden Dia-Vortrag zu dem spannenden Thema „Frida Kahlo“.

Von Sabine Prothmann

Veronika Drop, die Vorsitzende des Heddesheimer Kunstvereins, freut sich, dass das 1. Heddesheimer Kunstfrühstück so gut angenommen wird:

Wir sind ausverkauft.

Alle 30 Plätze in der kleinen Galerie im Alten Rathaus waren besetzt, einige Interessierte konnten keinen Platz mehr ergattern.

Die mexikanische Künstlerin „Frida Kahlo“ war Gegenstand des Dia-Vortrags von Yvonne Weber. Die Bilder dieser Künstlerin seien untrennbar mit ihrem Schicksal und ihrer Biografie verbunden, sagte die Kunsthistorikerin. Und erzählte anhand der großartigen Bilder und von Fotografien vom Leben dieser Ausnahmekünlerin und -frau.

Frida Kahlo wurde am 06. Juli 1907 in Mexiko geboren, doch die Mexikanerin mit Pforzheimer Wurzeln verlegte ihr Geburtsdatum kurzerhand auf den 07. Juli 1910, nicht aus Eitelkeit, sondern um „neugeboren zu sein mit dem Beginn der mexikanischen Revolution“, erzählt Weber.

Frida Kahlo hatte ein kurzes, aber bewegtes Leben:

„Es ist das dramatische Leben einer tollen Künstlerin.“

Mit sechs Jahren erkrankt sie an der Kinderlähmung, ein Bein bleibt dadurch entstellt und verkürzt, sie wird deswegen lange Röcke oder Hosen tragen.

Die Kunsthistorikerin Yvonne Weber bei dem Dia-Vortrag zu Frida Kahlo.

Mit 18 Jahren verunglückt sie schwer bei einem Busunfall, eine Metallstange bohrt sich durch ihren Unterleib. Monatelang liegt sie nahezu bewegungsunfähig in einem Ganzkörpergips im Bett. Niemand rechnet damit, dass sie wieder laufen können wird. In dieser Zeit verliert sie ihren Verlobten und somit ihre erste Liebe. Der Unfall, obwohl es ihr durch ihren eisernen Willen gelingt, wieder laufen zu lernen, wird ihr Leben prägen. Mehr als 25 Operationen muss sie sich unterziehen, es wir ihr verwehrt bleiben, ein Kind auszutragen. Schmerzen werden zum ständigen Wegbegleiter und am Ende ihres Lebens, mit 47 Jahren, wird sie sich kaum noch aus dem Bett bewegen können.

Aber der Unfall ist auch der Beginn ihres künstlerischen Wirkens. Ans Bett gefesselt, auf dem Rücken liegend, beginnt sie zu malen. Das erste Bild, ein Selbstportrait, malt sie, um ihren Verlobten Alejandro zurück zu gewinnen.

„Surreal sind meine Bilder nicht“

Selbstportraits werden auch ein Drittel ihrer Bilder ausmachen. Ihre Malerei ist der Volkskunst zugewandt, der Votivmalerei. Es finden sich immer wieder surreale Elemente, doch „surreal sind meine Bilder nicht“, soll Frida Kahlo gesagt haben, erzählt Yvonne Weber. Die kunsthistorische Einordnung ist nicht ganz einfach.

Frida ist eine von vier Schwestern, sie ist die dritte Tochter, und der engste Kontakt besteht zu Cristina, der jüngsten Schwester. Das Verhältnis zur Mutter ist nicht herzlich, gestillt wurde sie von einer indianischen Amme, was sie auch in einem Bild festhält. Den unbändigen Lebenswillen hat sie von ihrem Vater, der als Fotograf arbeitet und Epileptiker ist.

Noch vor ihrem Unfall, mit 15 Jahren, besucht sie eine Schulvorbereitung für die Universität. Hier lernt sie den berühmten Maler Diego Rivera kennen, der in ihrer Schule ein Fresko malt. Er ist hässlich und 20 Jahre älter, die Leute werden später über das Paar sagen, „die Taube und die Kröte“, aber die 17-Jährige Frida beschließt:

Ich werde ein Kind mit Diego haben.

Diego Rivera führt die junge Frida in Künstlerkreise ein. Sie heiraten, als sie 22 Jahre ist. Er ist 43 Jahre alt, das ist 1926. Sie versprechen sich keine Treue, aber Loyalität. Und Frida profitiert, zumindest künstlerisch, von dieser Ehe.

1930 ist sie schwanger. Als Folge des Unfalls verliert sie dieses Kind. Weitere Fehlgeburten werden folgen. Diego Rivera und Frida verlassen die Kommunistische Partei, im selben Jahr gehen sie nach Amerika, wo Diego eine Auftragsarbeit für die Ford-Werke in Detroit verwirklichen soll.

Die Bilder zeugen von der Lebensgeschichte

Frida Kahlo wird sich nie in Amerika wohlfühlen. Sie ist wieder schwanger und wieder verliert sie das Kind. Ein eindrucksvolles Gemälde zeugt von diesem traumatischen Erlebnis. Yvonne Weber sagt:

Man kann ihre Bilder nicht ohne die Lebensgeschichte betrachten.

Die beiden Welten, Süd- und Nordamerika, verarbeitet sie in Bildern. Es ist augenfällig, welcher Welt sie den Vorzug gibt.

Frida und Diego kehren nach Mexiko zurück. Sie sind sich gegenseitig untreu. Doch dann erwischt Frida ihn mit ihrer Schwester Cristina und damit wird die Loyalität zerstört und sie verlässt ihn.

In Folge hat sie Affären mit einem Bildhauer, mit einem Fotografen, mit Trotzkin, mit Frauen. 1939 holt André Breton Frida Kahlo zu einer surrealistischen Ausstellung nach Paris.

Im selben Jahr will sich Diego die Scheidung. Frida schneidet sich die Haare ab, das, was er immer an ihr geliebt hat – auch das verewigt sie in einem Bild. Es geht ihr sehr schlecht.

Doch kein Jahr später heiratet sie Diego erneut. Sie schließen einen Vertrag, es gibt keinen Sex mehr unter den Eheleuten.

1943 bekommt Frida Kahlo einen Lehrstuhl an der Kunsthochschule. Es geht ihr körperlich immer miserabler, sie liegt immer wieder im Gipskorsett, sie ist inzwischen wieder in ihr Geburtshaus, ins „Blaue Haus“, gezogen. Diego folgt. Ihre Schmerzen werden immer bohrender und sie kann kaum noch das Bett verlassen. Ihre Vorlesungen hält sie zuhause. Sie muss immer wieder operiert werden. In ihrer Malerei taucht ein neues Genre auf: Stillleben.

1946 erhält sie den Nationalpreis für das Bild „Moses“ und 1953 hat sie ihre erste Einzelausstellung in Mexiko. Sie wird in ihrem Bett zur Ausstellung gebracht. Im selben Jahr wird ihr rechter Fuß amputiert.

1954 stirbt sie in Folge einer Lungenentzündung.

Gelungener Auftakt – Appetit auf mehr

Es ist keine leichte Kost, was Yvonne Weber, beim 1. Heddesheimer Kunstfrühstück präsentiert. Aber sie macht es locker und dabei eindringlich und versöhnlich. In ihrem Dia-Vortrag zeigt sie anschaulich das Werk und das Leben dieser außergewöhnlichen Künstlerin und Frau.

Die 30 Besucher sind begeistert. Die Veranstaltung hat Appetit auf mehr gemacht, auf mehr Frühstück und auf mehr Kunst. Gerne beim nächsten Mal auch mit einer gemeinsamen Gesprächsrunde.

Ausstellung zur Porträtmalerei von Emil Szymannsky

„Der Malakt als solcher soll sichtbar werden“

Selbstbildnis von Emil Szymannsky.

 

Heddesheim/Rhein-Neckar, 28. Februar 2012. (red/sap) Der Heddesheimer Kunstverein zeigt noch bis zum 01. April 2012 Bilder des Frankenthaler Expressionisten Emil Szymannsky (1903 bis 1983). Der Viernheimer Kunsthistoriker Stefan Ackermann hielt die Laudatio. Der Sohn des Künstlers, Rainer Szymannsky, war anwesend.

Von Sabine Prothmann

Großartig sind die 26 Ölbilder, Pastelle und Handzeichnungen des Frankenthaler Künstlers Emil Szymannsky, die der Heddesheimer Kunstverein seit Sonntag unter dem Titel „Das Bild des Menschen in der Malerei von Emil Szymannsky“ im Alten Rathaus ausstellt.

Gut vierzig Gäste waren zu der Vernissage ins Alte Rathaus gekommen und waren sichtlich begeistert von den ausgestellten Kunstwerken.

Der 1903 geborene und 1983 in Frankenthal verstorbene Künstler gehörte zu den Wegbegleitern des deutschen Expressionismus. Das Konzept für diese Ausstellung wurde von dem Viernheimer Künstler Stefan Birker und dem Sohn des Künstlers, Rainer Szymannsky, aus dem Arbeitszyklus der Porträtmalerei zusammengestellt.

Emil Szymannsky (1903-1983), gehört zu der zweiten Generation der Pfälzer Künstler die in der expressiven Malweise arbeiteten. Maler sein“ bedeutet glücklich sein im wahrsten Sinne, denn jede geliebte Tätigkeit bedeutet Glück“. Mit dieser Lebensphilosophie besuchte er die Kunstgewerbeschule in Mannheim, studierte in Karlsruhe und München und wurde zweimal mit dem Akademie der bayerischen Hauptstadt ausgezeichnet, heißt es in dem Pressetext seines Sohnes zu der Ausstellung.

Studienreisen führten ihn nach Frankreich, Holland, Italien und Österreich, weiteten seinen Blick, ließen ihn zu einer eigenständigen „Künstlerpersönlichkeit“ heranwachsen. Seine Werke befinden sich heute in städtischen, staatlichen und privaten Sammlungen.

Akademiepreis der Stadt München

Bereits 1928 erhielt für seine Porträtmalerei mit dem Ölbild „Sitzender Mann“ den Akademiepreis der Stadt München.

Szymannsky muss den Vergleich mit den ganz großen Expressionisten wie Emil Nolde oder Paul Cèzanne nicht scheuen, wie der Viernheimer Kunsthistoriker Stefan Ackermann in seiner Laudatio eindrücklich demonstrierte.

Schon in der Volksschule wurde man auf das künstlerische Talent aufmerksam und empfahl ihm, die Kunstgewerbeschule in Mannheim zu besuchen, von dort ging es an die Karlsruher Kunstakademie, erzählt Stefan Ackermann.

Ein zweijähriges Stipendium der Stadt Frankenthal führte Szymannsky an die Münchner Kunstakademie und seine Kunst zur Avantgarde.

Er löst sich immer mehr vom Gegenständlichen und wird frei für die Moderne. In dieser Phase erhält er auch den Akademiepreis, so Ackermann.

Doch die Bindung an die Heimat ist groß und so geht Szymannsky 1931 zurück nach Frankenthal und arbeitet als freischaffender Künstler.

Wäre er damals nach Berlin gegangen, mutmaßt Ackermann, wäre er mit dieser „malerischen Potenz“ sicher einer von den großen Expressionisten geworden.

Nach dem Krieg arbeitete er als Industriegrafiker und Restaurator.

Mit seinen Bildern decke Szymannski die komplette Malerei ab, von Aquarell über Pastell bis hin zu Öl auf Leinwand. Vor allem die Handzeichnungen zeigten „er ist hochbegabt, denn die Striche müssen sitzen“.

Landschaft, Stillleben, Portrait, Akt, Tiere – er widmet sich allen Sujets.

Drei grundlegende Elemente in Szymannskys Malerei

Ackermann hebt drei grundlegende Elemente in Szymannskys Malerei hervor: Zum einen betätigte er sich als malerischer Baumeister, das Bild wird wie durch Bausteine aufgebaut, dies geschähe durch die sichtbaren, teilweise breiten Pinselstriche.

„Den Malakt als solchen sichtbar werden zu lassen“ – dies, so Ackermann, gab es erst ab dem Impressionismus.

Das zweite sei die figurale Verräumlichung: Das Verhältnis von Figur und Umraum sei hierbei mitbestimmend für die Gesamtwirkung.

Und als drittes die Farbe: Eine erlesene Farbwahl und ein delikates Farbspiel verbunden mit einer aparten Farbenkombination. Die Farbstriche, -bahnen und –tupfer setzten dabei Akzente und das Gemalte ins rechte Licht.

Anhand von drei Bildern demonstriert dies der Viernheimer Kunsthistoriker.

Vor allem bemerkenswert ist die Betrachtung eines Selbstbildnisses. Was, wie Ackermann betont, für den Künstler immer eine Selbstvergewisserung darstellt.

Es ist ein dreiviertel Akt in einer Durchgangssituation. Emil Szymannsky stellt sich mit einer großen Farbpalette in der einen und einem Pinsel in der anderen Hand dar.

Das Bild besticht durch glühende Farben und großflächigen Farbauftrag. Bemerkenswert ist vor allem die Gesichtslosigkeit der Figur. Kaum angedeutet kann man vielleicht noch eine Nase erkennen.

„Warum verzichtet er auf die Binnendifferenzierung im Selbstbildnis?“,

fragt der Kunsthistoriker. Denn an der Fähigkeit mangele es nicht, was Szymannsky in anderen Portraits eindrucksvoll unter Beweis stelle.

„Er verzichtet darauf, um die Fläche zu haben. Farbfläche kommt zu Farbfläche“,

interpretiert Ackermann.

Zahlreiche Ausstellungen im In– und Ausland haben ihm hohe Wertschätzungen und Beachtungen eingebracht, die ihm bis heute erhalten geblieben sind.

Szymannskys Sohn Rainer kümmert sich seit dessen Tod 1983 um den Nachlass. Eine Totalretrospektive des Werks von Emil Szymannsky wird ab dem 03. Juni 2012 im Neckarhausener Schloss zu sehen sein.

Die Ausstellung im Heddesheimer Rathaus ist noch bis zum 01. April 2012, immer sonntags von 14:00 bis 17:00 Uhr, im Alten Rathaus zu sehen.

Viel Freude mit den Bildern:

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„Ort der Kunst“ – „Kunst kommt von Leben“


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Ort der Kunst - Kunst des Ortes.

Guten Tag!

Heddesheim, 27. Oktober 2011. Die zehn ausstellenden Künstler des Heddesheimer Kunstvereins präsentierten am vergangenen Sonntag auch im zweiten Teil der Ausstellung „Ort der Kunst“ Heddesheim als Kunstort. Waren im ersten Teil noch die Künstler selbst in den Fotografien des Heddesheimer Fotografen Martin Kemmet Objekt der Kunst – abgelichtet in ihrer Schaffensphase – stellten sie jetzt ihre Kreativität in ihren Bildern, Skulpturen und Worten unter Beweis.

Von Sabine Prothmann

Die Künstler hatten den Auftrag, sich mit Heddesheim als Ort der Kunst auseinanderzusetzen. Das Experiment ist gelungen, die zehn Künstler und die Literaturgruppe überzeugten die gut 50 Besucher mit einer beeindruckenden Vielfalt.

Veronika Drop, Vorsitzende des Kunstvereins, begrüßte und zitierte den chinesischen Konzeptkünstler Ai Wei Wei mit den Worten „Ein Kunstwerk zu schaffen, das kein gewisses Unbehagen bei den Menschen erregt, oder schlicht ihre Gefühle verändert, ist der Mühe nicht wert. Das ist der Unterschied zwischen einem Künstler und einem Narren, …“.

Der Künstler Bernd Gerstner nahm die Besucher mit auf einen Rundgang durch den „Ort der Kunst“. Habe man bei dem ersten Teil der Ausstellung auf den Fotografien den Entstehungsprozess betrachten können, so stehe man heute den fertigen Arbeiten gegenüber.

„Kunst kommt von Leben“

„Kunst kommt von Leben. Wo man lebt, wie man lebt, mit wem man lebt. Das prägt unser Dasein und damit auch die Kunst, die aus uns entsteht“, sagte Gerstner.

Es sei nicht verwunderlich, dass sich ein großer Teil der Kunstwerke in Heddesheim den Scheunen und dem Tabak widme. Als ehemalige Tabakgemeinde hat dies Spuren hinterlassen.

Martine Herm – die ihre Bilder mit ihrem Mädchennamen Maiffret signiert – zeigt so auch in ihren Bildern Scheunen und Tabakpflanzen. Die Pflanzen scheinen nach unten zu verlaufen, sich aufzulösen, wie der Tabakanbau in Heddesheim verschwunden ist. Sie malt mit Acryl und Pastell auf ungrundierter Leinwand.

In ihrem Bild „Das Nichts über den Köpfen“ setzt sich die junge Künstlerin Caroline Przybyla mit Kirche und Religion auseinander. Ein Kreuz aus unzähligen Köpfen entstanden. Es ist in Acryl und aus Modellierpaste gearbeitet. Der Entstehungsort ist die katholische Kirche in Heddesheim, wie man auf der Fotografie von Martin Kemmet erkennen kann.

Albert Lurwig bezeichnet Gerstner als den experimentierfreudigsten Künstler der Gruppe. Über sein Bild „Lady abgefahren“ ist er mehrfach mit den Auto gefahren. Das war am Heddesheimer Vogelpark, damit ist der Bezug zu Heddesheim hergestellt, erzählt Gerstner und lacht.

Eine Ortschaft im Wandel

Auf dem Bild „Arbeit“ von Veronika Drop sieht man Bauarbeiter, die auf einer Baustelle im Neubaugebiet arbeiten. Ein weiteren Bild ist mit „Bevor die Bagger kommen“ betitelt. Die Landwirtschaft verschwindet. Veronika Drop fängt damit den Wandel der Ortschaft ein. Sie arbeitet mit Acryl und Eitempera.

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Die Skulpturen von Roland Geiger entstehen aus Altem, das er zu Neuem verarbeitet. Fundstücke werden in einen neuen Zusammenhang gestellt. So entsteht aus einem alten Amboss seine Skulptur „Stier“.

Roland Schmitt ist Schreiner und arbeitet auch als Künstler vor allem mit Holz. Seine Kunstwerke, die er ausstellt, sind Teile aus einer alten Scheune. Hier verarbeitet er seine Erinnerung an den Geruch und die Arbeit seiner Jugend. Da, wo er das Material aus der Scheune holt, fehlt es am Ursprungsort, ein Sinnbild für die Auflösung der Scheune.

Bernd Gerstner verarbeitet für seine Bilder viele verschiedene Erdsorten, Russ und Asche. Sein eines Bild zeigt die Dorfansicht von Heddesheim, in den Ecken hat er die Längen- und Breitengrade notiert. Im zweiten Bild erkennt man das Alte Rathaus – den „Ort der Kunst“ -, die notierten Zahlen sind die Einwohnerzahl und das Entstehungsjahr.

Scheunen und Tabak stehen auch im Mittelpunkt der Bilder des Künstlers Stefan Birker. Der Tabakbrunnen ist erst auf den zweiten Blick zu erkennen.

Ort der Kunst – einzigartig und unverwechselbar

Das Bild von Irene Kunze zeigt den Torbogen auf dem Kreisel beim Gewerbegebiet. Sie arbeitet mit Acryl auf Leinwand und kombiniert dazu andere Materialien wie Granulat und Aluminiumplatten.

Indem sie die Kunst im Ort, die schon besteht, in ihr Bild aufgenommen hat, hat sie den Ort einzigartig und unverwechselbar gemacht.

Die Literaturgruppe mit Heidi Rei, Lioba Geier, Dörthe Klumb und Heide Raiser lasen aus ihrem Projekt „Bücherwelten“, das sie im Oktober 2010 in der Gemeindebücherei aufgeführt hatten. Und schlossen mit dem Satz „Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Wort in uns“.
Die Ausstellung ist noch bis zum 27. November 2011 zu sehen. Öffnungszeiten: Sonntags von 14 bis 17 Uhr. Der Kalender zur Ausstellung kann im Fotoatelier bei Martin Kemmet erworben werden.

Viel Freude mit den Fotos:

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Heddesheim als „Ort der Kunst“: Beeindruckende Fotografien von Martin Kemmet


Martin Kemmet stellt seine Kunst-Fotografie über Heddesheimer Künstler zur Zeit im Alten Rathaus aus. Der Schreiner und Künstler Roland Schmitt "posiert" in einer Tabakscheune mitten im Ortskern. Kunst ist immer schon auch Politik - auf der Scheune liegt neben Licht und Schatten auch eine "Veränderungssperre". Früher einmal war Heddesheim die größte Tabakanbaugemeinde Deutschlands. Der Anbau ist eingestellt. Einige Scheunen sind noch da. Diese ist besonders beeindruckend. Bild: Martin Kemmet

Guten Tag!

Heddesheim, 19. September 2011. Unter dem Titel „Ort der Kunst“ eröffnete am gestrigen Sonntag der Heddesheimer Kunstverein die Ausstellung mit Fotografien von Martin Kemmet. Es ist der erste Teil eines Projekts, das Heddesheimer Künstler in Fotografien an ihren persönlichen Kunstorten zeigt. Im Oktober folgt die Ausstellung mit den Werken eben dieser Künstler.

Von Sabine Prothmann

Wer in Heddesheim ein Passbild braucht geht zu Martin Kemmet. Er ist der Fotograf am Ort – für Hochzeitsbilder, Bilder mit Kindern, Familienportraits, Einschulungen. Wegen dieser Arbeit kennen ihn viele im Ort.

Aber im zweiten Leben ist Martin Kemmet ein Künstler mit der Kamera. Er versteht sein Handwerk und er spielt mit dem Licht, dem Moment, dem Detail.

Die Ausstellung „Ort der Kunst“ mit Fotografien von Martin Kemmet wurde am gestrigen Sonntag mit einer Vernissage im Alten Rathaus eröffnet. Und der „Ort der Kunst“ ist Heddesheim.

Die gut vierzig Ausstellungsbesucher waren begeistert.

Heddesheim als Kunstort

Rund zwanzig Fotografien im Alten Rathaus zeigen nicht nur Heddesheimer Künstler, sondern die Künstler auch an ihrem Heddesheimer Kunstort.

Da sieht man zum Beispiel den Künstler und Schreiner Roland Schmitt in dem Dachstuhl einer alten Scheune. Es ist ein Schwarz-Weiß-Bild und das Licht bricht sich einen Weg durch die Holzbalken. Das ist ganz großartig. Hier und aus diesem Holz ist Kunst entstanden, in doppelter Hinsicht.

Die Malerin Veronika Drop präsentiert auf einer Baustelle ihr Bild einer Baustelle. „Das war nicht einfach zu fotografieren“, sagt Kemmet.

Einfach war auch nicht die Fotografie von dem Eingangstor (eine Installation des Heddesheimer Künstlers Kurt Fleckenstein) am Edekakreisel, davor die Künstlerin mit ihrem Gemälde vom selbigen Eingangstor. Hier wurde mit Weitwinkel gearbeitet und ein faszinierender und fremder Blick auf das Vertraute ist entstanden. „Ich bin da schon tausende Male dran vorbeigefahren, jetzt hätte ich es fast nicht erkannt“, sagt einer Besucherin der Ausstellung.

Vertrautes wirkt fremd

Fast fremd wirkt auch die Kreuzung am Alten Rathaus, davor der Künstler Bernd Gerstner mit seinem Bild vom Rathaus. Idyllisch zeigt sich das Dorf vom Feld her betrachtet, Gerstner sitzt hier mit seiner Staffelei.

Besonders ausdrucksstark sind auch die beiden Schwarz-Weiß Fotografien, die im Alten Rathaus selbst entstanden sind. Frauen laufen mit Büchern in der Hand durch den Raum. Zu den Seiten werden die Bilder unscharf, was Dynamik vermittelt. Es sind die Frauen des Literaturkreises um Eva Martin-Schneider.

Licht und Schatten - Bewegung und Moment. Bild: Martin Kemmet

Ganz anders dagegen die vier aneinandergefügten Fotografien von einem Literatur- und Theaterabend dieser Gruppe – hier liegt der Ausdruck in der Farbe und im Portrait.

Auf einer anderen Fotografie in Schwarz-Weiß steht fast unwirklich die Scheune im Feld an der Straße nach Ladenburg, davor die Künstlerin, sie scheint mit dem Bild zu verschmelzen.

In der katholischen Kirche hat Martin Kemmet die junge Heddesheimer Künstlerin Carolin Przybyla mit ihrem Bild, das abstrakt ein Kreuz symbolisiert, fotografiert.

Eine weitere Schwarz-weiß Fotografie zeigt den Fotograf selbst auf den Steinkreisen am Badesee, das hat er mit dem Selbstauslöser gemacht.

Zehn Künstler beziehungsweise eine Gruppe, Maler, Bildhauer, zehn Orte der Kunst – zehn Motive, die der Künstler Martin Kemmet mit seiner Kamera eingefangen hat.

Die Fotografien sind in drei Wochen entstanden

Der Heddesheimer Kunstverein war auf ihn zugekommen und hatte ihn gefragt, ob er darauf Lust habe. Und die hatte er. Durch einen Krankenhausaufenthalt wurde die Zeit ziemlich knapp, letztlich blieben nur noch drei Wochen Zeit.

Von früh um sechs bis zum Sonnenuntergang habe er Künstler und Orte, Lichter und Details eingefangen, erzählt die Vorsitzende des Heddesheimer Kunstvereins Veronika Drop in ihrer Einführung.

Die Fotografien zeigen Heddesheim als Ort der Kunst, ein normaler Ort, in dem aus einem Traum Wirklichkeit wird. Kemmet wurde zu den persönlichen Kunstorten der Künstler geführt. „Martin Kemmet kann sein Handwerk“, so Drop. Vor allem lobte sie sein Instinkt für Licht und seinen Künstlerblick fürs Detail.

Die Ausstellung habe einen neuen Blick auf Heddesheim geworfen und „wir sind stolz hier so begabte Künstler und Künstlerinnen zu haben“, sagte Veronika Drop und verwies auf die Ausstellung im Oktober, die eben diese Werke dieser Künstler zeigen wird.

Die Ausstellung ist noch bis zum 09. Oktober 2011 im Alten Rathaus zu sehen, geöffnet ist sie immer sonntags von 14 bis 17 Uhr.

Anmerkung der Redaktion:
Aus Transparenzgründen informieren wir Leserinnen und Leser, dass Martin Kemmet CDU-Gemeinderat in Heddesheim ist.

Workshop im Alten Rathaus: Der Stein gestaltet mit


Guten Tag!

Heddesheim, 25. Juli 2011. Der Heddesheimer Kunstverein lud am 17. Juli 2011 zu einem Workshop mit dem Maler und Bildhauer George Mirenes in die Ausstellungsräume im Alten Rathaus ein. Fünfzehn Besucher waren gekommen, um zu sehen wie aus einem Rohling eine Skulptur entsteht. Oder legten selbst Hand an.

Von Sabine Prothmann

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George Mirenes bei der Ausstellungseröffnung. Archivbild heddesheimblog.de

„Ich lass’ mich vom Stein inspirieren“, erklärt der Maler und Bildhauer George Mirenes bei einem Workshop am vergangenen Sonntag in den Ausstellungsräumen des Alten Rathauses.

Nach und nach kommen gut 15 Besucher, Zuschauer und letztlich auch Mitgestalter, um zu sehen, wie der Künstler Leben und Form in den harten Stein bringt.

Stühle sind im Halbkreis um den Arbeitstisch des Bildhauers aufgestellt. Mirenes erzählt, beantwortet Fragen und erklärt: „Man muss sich in den Stein hineinversetzen“.

Meist arbeitet der Künstler mit Serpentin, ein Stein der nur in Afrika vorkommt, den er sich von dort aus Zimbabwe oder Sambia als Rohling schicken lässt. Der Stein ist, seine Formen oft bizarr.

Für den Anfänger ist der weiche Speckstein eher geeignet, sagt Mirenes.

George Mirenes hat in Zimbabwe gelebt und mit afrikanischen Künstlern gearbeitet. Das hat sein Bildhauerhandwerk maßgeblich beeinflusst. Das war eine einschneidende Erfahrung.

Kunst und hartes Handwerk

Und neben der Kunst ist es hartes Handwerk, was Mirenes den Besuchern in der Galerie zeigt. Mit Hammer und Meißel, mit Feile und Sandpapier lässt er den Stein Gestalt annehmen.

„Wer möchte?“, fragt er immer wieder und meist schon nach Kurzem zeigen die „Mitgestalter“ Ermüdungserscheinungen, es ist anstrengend und mühsam den harten Stein zu bearbeiten.

Mit einem Stift hat er zunächst skizziert, wie die Skulptur entstehen soll. Ein Gesicht.

Doch der Stein gestaltet mit, während der Bildhauer ihn bearbeitet. Plötzlich entstehen weitere Skulpturen in einem Stein. „Das ist eine schöne Überraschung“, freut sich Mirenes. Er entdeckt auf der anderen Seite ein zweites Gesicht.

Manchmal hole er keine komplette Figur heraus, sondern nur Einzelteile, „der Rest bleibt Natur“.

Mirenes: „Das ist ein Geduldsspiel.“

„Ich arbeite alles mit der Hand und nicht mit der Maschine“, erzählt der Künstler. Nach der Gestaltung wird der Stein mit immer feinerem Schmirgelpapier bearbeitet. Mit einem Industriefön wird der Stein nach Bearbeitung sehr heiß gemacht, das kann gut drei Stunden dauern – „das ist ein Geduldsspiel“, denn er muss langsam warm werden. Die Wärme hält der Stein dann 24 Stunden.

Zur Anschauung hat er einen Fön mitgebracht, doch schon nach kurzer Zeit versagt er seinen Dienst. Er ist zu heiß geworden, erklärt Mirenes.

Dann wird er mit Wachs überzogen, anschließend poliert. Erst dann sieht man die wunderbare Maserung und die leuchtenden Farben.

Nach gut eineinhalb Stunden nimmt der Stein immer mehr Form an, aber es ist ein weiter Weg vom Rohling zum fertigen Kunstwerk. Die Gesichter sind zu erahnen.

Die Besucher sind interessiert und begeistert, hier konnten sie hautnah erleben, wie Kunst entsteht.

„Dass ich sein kann wie ich bin“ – Lesung zu Hilde Domin

Guten Tag!

Heddesheim, 28. November 2010. Die Lesung der Heidelberger Germanistin und Anglistin Marion Tauschwitz aus ihrer Biographie zu Hilde Domin war ein ganz besonderes Erlebnis für die knapp 40 Zuhörer in den Ausstellungsräumen der Heddesheimer Rathausgalerie (21. November 2010). Der Raum ist voll besetzt, Stühle müssen dazu gestellt werden.

Von Sabine Prothmann

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Marion Tauschwitz - Freundin, Vertraute, Nachlassverwalterin und "kleine Schwester".

Marion Tauschwitz erzählt über Hilde Domin. Die Autorin Marion Tauschwitz liest aus: „Dass ich sein kann wie ich bin – Hilde Domin. Die Biographie“.
Und das macht sie so wunderbar, so persönlich, dass die Zuhörer ihr über 90 Minuten gebannt lauschen. Als sie endet, will der Applaus nicht aufhören.

Eine Woche zuvor war die kleine Veranstaltungsreihe des Heddesheimer Kunstvereins zu Hilde Domin mit der Ausstellungseröffnung der Bilder von Veronika Drop zu Hilde Domin eröffnet worden.

„Es war eine intensive Zeit.“

Und auch am vergangenen Sonntag war die Künstlerin Drop wieder anwesend und begrüßte die Autorin Marion Tauschwitz, die als Vertraute, Nachlassverwalterin und „Schwester“, wie Domin sie immer nannte, die Lyrikerin in den letzten Jahren von 2001 bis zu ihrem Tod 2006 begleitet hatte.

„Es war eine intensive Zeit“, sagt Tauschwitz über diese Jahre. Kennengelernt hat sie Hilde Domin nach einer Lesung. „Sie hat mich zum Essen eingeladen und daraus ist diese Freundschaft entstanden.“

Das Besondere an Domins Gedichten sei die Einheit von Leben und Poesie gewesen, so Tauschwitz. Entstanden aus persönlicher größter Not, auf die man laut Hilde Domin nur auf drei Arten reagieren konnte: Entweder man begebe sich auf die Couch des Psychiaters, man vertraue sich Gott an oder aber man verarbeite sie in der Kreativität.

Hocherotische Liebesgedichte.

Man habe lange den Tod der Mutter als den Schock gedeutet, der zu dem Beginn ihres schriftstellerischen Wirkens geführt habe. Doch, so Tauschwitz, die hocherotischen ersten Liebesgedichte, die entstanden sind, müssten in einen anderen Zusammenhang gestellt werden.

Tauschwitz hat nach dem Tod der Lyrikerin ihre Briefe entdeckt, darunter mehr als 2000 „Ehebriefe“, die Hilde Domin an ihren Mann Erwin Walter Palm geschrieben habe. „Sie hat ihrem Mann bis zu sieben Briefe am Tag geschrieben, die bis zu 17 Seiten hatten und in winziger Schrift geschrieben waren.“ Anders als bislang angenommen, habe das Ehepaar über große Strecken getrennt gelebt.

„Mein Leben wird mal ein spannender Gegenstand für die Literaturwissenschaft“

Vieles blieb zu Lebzeiten von der Dichterin verborgen, die eine Künstlerin in der „Selbstharmonisierung“ gewesen sei. „Mein Leben wird mal ein spannender Gegenstand für die Literaturwissenschaft“, zitiert Tauschwitz Hilde Domin.

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Die Autorin Marion Tauschwitz liest aus der Biographie zu Hilde Domin.

Mit ihrer klaren, warmen Stimme beginnt Tauschwitz von Hilde Domins Leben zu erzählen, von den frühen Jahren in Köln, von dem jüdischen Elternhaus und der intensiven Beziehung zur Mutter. Im Elternhaus bekam sie das Urvertrauen vermittelt, das sie durch ihr schweres Leben getragen habe, so Tauschwitz.

Es folgt das Studium an Uni Heidelberg, wo Anfang der 30-er Jahre, die meisten jüdischen Studentinnen eingeschrieben waren.

„Den Juden wird es schlimm ergehen.“

Ein Unfall, eine Brandwunde am Kopf, zwingt Hilde, damals noch Löwenstein, zur Genesung zurück ins Elternhaus. Ihre Studien führten sie zunächst an den Universitäten in Köln und Bonn fort. Zum Wintersemester 1930 zieht es sie nach Berlin, wo auch ihre Politisierung stattfindet. Sie tritt in die SPD ein.

Der jungen Hilde wird schnell klar, nachdem sie „Mein Kampf“ gelesen und Hitler gehört hatte, „den Juden wird es schlimm ergehen“.

In Berlin lernt sie auch den jüdischen Althistoriker Hans Georg Pflaum kennen, mit dem sie eine lebenslange Freundschaft verbindet. Aber er bleibt der „Kümmerer“.

Hilde Löwenstein kehrt nach Heidelberg zurück. Dort begegnet sie dem charismatischen, extravaganten Erwin Walter Palm, einem jüdischen Philologie- und Archäologie-Studenten aus Frankfurt. Palm ist nur 1,62 Meter groß, er ist ein Paradiesvogel und im Alltag hilflos. „Da kam die Liebe.“

Italien wird zum ersten Exilland.

Seine Italiensehnsucht führt die beiden 1932 nach Italien – gegen den Widerstand ihrer Eltern -, zunächst nach Florenz, später nach Rom, wo sich beide an der Uni einschreiben.

Mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler wird Italien zum ihrem ersten Exilland.

Palm war glücklich, Hilde hielt ihm den Rücken für seine Studien frei und erteilte Deutschunterricht. „Objektiv und von außen betrachtet war dies eine Hundezeit“, so Tauschwitz.

1934 werden die ersten Rassengesetze in Italien erlassen, damit war Palms Lebenstraum passé. 1936 heiraten Hilde Löwenstein und Erwin Walter Palm. Doch schon da ist die Beziehung sehr problematisch, wie Marion Tauschwitz durch die Briefe belegen kann.

Flucht nach London.

Die Situation in Italien wird immer untragbarer, doch obwohl Hildes Familie schon längst im Exil in London lebt, verzögert sich die Ausreise der Palms immer wieder, da Erwin Walter Palm noch auf Hildes Übersetzung seiner Schriften wartet.

Im September 1938 gelingt ihnen doch noch die Flucht über Paris nach London.

Zu dieser Zeit sind die meisten Fluchtwege schon verbaut und auch in London wird nach der Kapitulation Englands die Situation für Juden sehr ungewiss.

Als der Diktator der Insel Hispaniola erklärt, dass er 100.000 Flüchtlinge aufnehmen könne, machen sich Hilde Palm und ihr Mann auf den Weg in die Dominikanische Republik.

In diese Zeit fällt auch eine ungewollte Schwangerschaft. Palm wollte das Kind nicht, wie Marion Tauschwitz aus einem Brief an Hildes Bruder erfahren hat. Domin beugt sich dem Wunsch ihres Mannes.

Die Exiljahre in der Dominikanischen Republik sind gekennzeichnet von permanenter Geldnot und dem schwierigen Verhältnis des Ehepaares. Erwin Walter Palm wird zum Experten der iberoamerikanischen Kunst und bleibt in der Hauptsstadt Santo Domingo während Domin in die Berge flüchtet.

Die Dominikanische Republik wird zum „Inselkäfig“

1947 hat Hilde Domin die Papiere für die USA zusammen, doch Palm wollte nicht mit und Domin saß in den Bergen und tippte seine Aufzeichnungen. Hier in dieser Einsamkeit entstehen 1946 ihre ersten Gedichte. Es sind Liebesgedichte, „zerfressen von Sehnsucht“.

1951 stirbt die Mutter, diesmal hätte Hilde Domin eine Stütze gebraucht, doch Palm will sie verlassen. Die Beziehung des Paares schien 1951 am Ende zu sein, Palm hat eine andere Frau kennenglernt. Hilde flieht nach Haiti.

1953 ermöglicht ein Guggenheim-Stipendium einen einjährigen Aufenthalt des Ehepaars in New York. Anschließend gehen sie noch mal kurz in die Dominikanische Republik, aber ein DAAD-Stipendium ermöglicht 1954 die Rückkehr nach Deutschland.

In Deutschland erwartet sie ein schwieriges politisches Klima und das Paar pendelt noch einige Jahre zwischen Deutschland und Spanien.

1955 erscheint ein kleines Büchlein mit Gedichte von Erwin Walter Palm – endlich ein „später Dichterruhm“. Dem Verleger legt Hilde ein paar ihrer Gedichte bei und schon 1954 wird ihre Lyrik in Zeitschriften veröffentlicht. Hilde Palms Gedichte erscheinen unter dem Pseudonym Domin, damit möchte sie auch verhindern, dass der Erfolg ihres Mannes geschmälert wird: „Ich selbst rief mit dem Namen einer Insel.“

1960 erhält Palm eine KW-Professur an der Universität Heidelberg.

In Deutschland tobt ein Kampf in der Literaturszene und Hilde Domin verliebt sich in einen Verleger, davon zeugen ihre Liebesgedichte. Aus Angst entdeckt zu werden, scheut sich der Verleger vor der Veröffentlichung ihrer Liebeslyrik.

„Einmal ein Preis, immer ein Preis.“

1968 erhält Hilde Domin den Ida-Demel-Preis, ihren ersten Preis, viele folgen nach dem Motto: „einmal ein Preis, immer ein Preis“.

„1969 reicht ihr Palm die Hand zu Versöhnung“, erzählt Tauschwitz, erst jetzt erkennt er ihre Leistung an und versteht sie nicht mehr als Konkurrenz.

Als am 7. Juli 1988 Erwin Walter Palm stirbt, ist das ein großes Drama für Hilde Domin, so die Autorin. Wieder einmal flüchtet sie sich in Arbeit. Sie ist inzwischen berühmt und eine begehrte Rednerin. Domin hat danach noch 18 Jahre gelebt und „sie hat sie genossen“.

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Die Künstlerin Veronika Drop begrüßt die Autorin Marion Tauschwitz.

Dann erzählt Tauschwitz von dem 22. Februar 2006: Hilde Domin ging alleine in die Stadt, sie wollte Handschuhe kaufen. Sie nahm keinen Stock, auf den Gehsteigen waren Eisplatten.

„Ich bekam einen Anruf“, erinnert sich Marion Tauschwitz, „Liebes, ich habe meinen Fuß verstaucht“, sagte Hilde Domin, „kannst du ins Krankenhaus kommen“.

Hilde Domin hatte sich nicht den Fuß verstaucht, sie hatte sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen und musste operiert werden. Sie überlebt die Operation, aber am nächsten Tag erreicht Marion Tauschwitz der Anruf der Klinik, der Zustand Hilde Domins sei kritisch und sie solle kommen. Die Dichterin stirbt bevor ihre „jüngere Schwester“ an ihrem Krankenbett ist.

Mit dem Tod von Hilde Domin endet die Lesung und der Vortrag. Der Applaus will gar nicht aufhören. Das Publikum ist tief bewegt, „meine Freundin hat weinend die Vorstellung verlassen“, erzählt eine Zuhörerin.

Die Menschen in der Rathausgalerie haben für einen kleinen Augenblick, für 90 Minuten, an dem bewegten Leben einer faszinierenden Frau und Lyrikerin teilgehabt und die Nachlassverwalterin und Vertraute der Dichterin, die Autorin Marion Tauschwitz, hat diesen Einblick mit ihren Worten und Zitaten so ganz besonders gemacht.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog