Sonntag, 26. März 2023

Wahlkampf: Ministerpräsident Winfried Kretschmann "hemdsärmelt" in Schriesheim

„Die Haushaltssanierung wird Sie alle schmerzen“

Winfried Kretschmann in der Mehrzweckhalle Schriesheim.

Landesvater Winfried Kretschmann als Wahlkampf-Unterstützer in der Mehrzweckhalle Schriesheim.

 

Schriesheim/Rhein-Neckar, 06. September 2013. (red) Bei seinen öffentlichen Auftritten als baden-württembergischer Ministerpräsident schlüpft Wilfried Kretschmann allzu gerne in die Rolle des präsidialen Landesvaters und vertritt dabei häufig überparteiliche Positionen. Der 65-jährige Grünen-Politiker kann auch anders – das stellt er bei seinem Auftritt in Schriesheim unter Beweis. Es ist Wahlkampf und insbesondere der Wahlkreis Heidelberg/Weinheim eine besondere Herausforderung. Wird Dr. Franziska Brantner ihrem Konkurrenten Dr. Karl A. Lamers (CDU) Prozente wegnehmen können? [Weiterlesen…]

2013 werden die Steueranlage, die Lüftungsanlage und die Feuerlöschleitung erneuert

Bürgerhaus wird saniert

Heddesheim, 01. Dezember 2012. (red/ms) Die technische Ausrüstung im Bürgerhaus wird im kommenden Jahr generalüberholt. Am 12. November hat der Gemeinderat dem Antrag auf Sanierung einstimmig zugestimmt, für die Erneuerung wird sich das Büro Lummer + Biebl verantwortlich zeigen.

Im Haushaltsplan für 2013 sind 250.000 Euro vorgesehen, um die Steueranlage, die Lüftungsanlage und die Feuerlöschleitung des Heddesheimer Bürgerhauses zu erneuern. Allesamt wiesen sie Mängel auf, die eine Erneuerung notwendig erscheinen lassen:

Die Steueranlage für Heizung und Lüftung lässt sich mittlerweile nur noch per Hand bedienen, eine zentrale Steuerung ist nicht mehr möglich. Da die Anlage inzwischen 25 Jahre alt ist, lohne sich laut Verwaltung eine Reparatur nicht, zumal die nötigen Ersatzteile nur noch zum Teil vorhanden sind. Ziel der Erneuerung soll es sein, Heizung und Lüftung auch von außerhalb der Anlage steuern und sich dem Luft- und Wärmebedarf immer genau anpassen zu können.

Um Energie einzusparen, soll die Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage verbessert werden. Die bis jetzt vorhandene erscheint dem Gemeinderat nicht ausreichend effektiv. Außerdem plant man, den Stromverbrauch durch neue, effizientere Ventilatoren zu reduzieren.

Bislang ist die Feuerlöschleitung an das Trinkwassernetz angeschlossen, was nach dem neuen Trinkwasserverordung nicht mehr zulässig ist, daher soll diese nun trockengelegt werden. Im Brandfall könnte die Feuerwehr dann einen Hydranten an die Löschleitung anschließen und mithilfe der Wandhydranten im Gebäude löschen.

Auch die Heizungsanlage wirkt erneuerungsbedürftig und ist am Ende der prognostizierten Lebensspanne angelangt. Sie wird jedoch nicht 2013 mitsaniert, denn momentan läuft sie noch normal und da sich in naher Zukunft neue Möglichkeiten in Bezug auf erneuerbare Energien ergeben könnten, beschloss man, in dieser Hinsicht noch abzuwarten.

Zur Durchführung dieser Sanierungsmaßnahmen wird das Büro Lummer + Biebl beauftragt.

Gabis Kolumne

Tupperparty – werden hier Küchenträume wahr?

Rhein-Neckar, 27. Februar 2012. Seit ihrer Kindheit kennt Gabi Tupperware. Dieser Tage war sie zu einer Tupperparty eingeladen.

Tupperware - hier werden Küchenträume wahr?

Schon meine Großmutter schwörte drauf und wehe ein Teil ging verloren, wurde sie sehr ungemütlich. Die Rede ist von Tupperware.

Als Kind war ich sehr fasziniert von der Deckelhalterung im Küchenschrank meiner Großeltern: Der Größe nach geordnet hingen hier die Deckel mit dem Blubb-Effekt – von meiner Großmutter mehr gehütet als die Weihnachtsplätzchen in der Adventszeit.

Die passenden Dosen in verschiedenen Größen und pastellfarben, wie in den 60er Jahren üblich, fand man im Küchenschrank ordentlich sortiert.

„Tupper ist Qualität und das ist teuer“, pflegte meine Großmutter zu sagen.

Die eine oder andere Tupperdose, von meiner Mutter abgestaubt, zog später auch in meinen Studentenhaushalt ein.

Und vor gut 15 Jahren, selbst inzwischen Mutter, wurde ich zu meiner ersten Tupperparty eingeladen.

Ich kann mich nur noch an eine geschmacklose Schälchenkombination für Nüsse, Salzbrezel und Co. und endlos Haushaltstipps erinnern. Mitgenommen habe ich damals zwei türkis-grünfarbige verschließbare Becher, ein ebenso farbiges Kännchen – das war glaub ich das Gastgeschenk – und eine mittelgroße Salatschüssel, im ebenfalls in grünen Styling der 90er Jahre.

Ein lustiger Abend unter Frauen

Dieser Tage wurde ich jetzt wieder zu einer Tupperparty eingeladen. Gut, dachte ich nach Schmuck- und Kerzenabenden darf es jetzt auch mal wieder Tupper sein. Und ich freute mich auf einen lustigen Abend unter Frauen.

Sieben Frauen, ein Tisch voller Häppchen und eine engagierte Tupper-Beraterin der beinah ersten Generation. Seit gut 30 Jahren ist sie dabei, und Tupper in Deutschland ist gerade mal 20 Jahre älter, erfahren wir.

Die Beraterin nimmt es ernst, kurz will sie wissen, ob wir Tupper kennen und gibt dann eine kleine Einführung. Wir schwatzen und lachen, das findet sie weniger gut, schließlich geht es hier um ein ernstes Thema, denn, wer mit Tupper unzufrieden ist, hat bei der Beratung nicht aufgepasst, ist die Botschaft. Deswegen Aufmerksamkeit, meine Damen, scheint sie zu mahnen.

Und erzählt tragische Geschichten von unsachgemäßer oder falscher Behandlung. Wer mit Tupper nicht zu recht kommt, hat nicht aufgepasst, erklärt sie streng.

Viel hat sich getan seit meine Großmutter die ersten Dosen in ihrem Schrank bewachte. Die Farben sind frischer, die Funktionen raffinierter. Und immer klangvollere Namen lassen schon im Vorfeld erahnen, welchem Haushaltswunder man begegnen wird.

Die wahren Dinge des Lebens?

Wir begreifen schnell, hier geht es um die wahren Dinge des Lebens, wie kann ich in der Mikrowelle in kürzester Zeit Spaghetti und Kartoffeln kochen, wie kann ich aus Resten kleine Köstlichkeiten zaubern und wie bewahre ich zweckmäßig und platzsparend und geruchsfrei alles auf.

Die Gastgeberin bringt Zutaten herbei und in Sekundenschnelle bereitet die Tupper-Beraterin mit dem „Quick Chef 3“ einen köstlichen Dip zu.

Das klingt alles einleuchtend und praktisch, aber wo bleibt hier das sinnliche Küchenerlebnis, das Geräusch, wenn Spaghettiwasser köchelt, der Geruch von Käse und Zwiebeln, der die Küche durchzieht. Tupper, das wird mir klar, hat mit Lust wenig zu tun.

Zu jedem Töpfchen gehört ein Deckelchen

Wie heißt es so schön, zu jedem Töpfchen gehört ein Deckelchen und demnach zu jedem Küchenbedürfnis ein Tuppergefäß. Selbst wenn ich noch gar nicht ahnte, dieses Bedürfnis verspürt zu haben.

Und das hat alles seinen Preis. Aber, so erklärt uns die Tupper-Dame, schließlich auch seine Qualität. Gut, denke ich, das hat schließlich auch schon meine Großmutter gesagt.

Dementsprechend folgsam schreiben wir unsere Wünsche auf den Bestellzettel und nur eine der Anwesenden entzieht sich dem Druck.

Als Gastgeschenk bekommen wir „Super-Teig-Fallen“ überreicht, damit lassen sich tolle Teigtaschen zubereiten, werden wir belehrt.

„Mir wäre das Überraschungsgeschenk lieber“

Ich bin ehrlich, in meinem Küchenalltag habe ich dafür keinen Bedarf und in meinem Schrank keinen Platz, „mir wäre das Überraschungsgeschenk lieber“, erdreiste ich mich deswegen in die Runde zu werfen. Weitere Frauen schließen sich an. Das sei ihr noch nicht passiert, beschwert sich die Tupper-Beraterin und versucht erst gar nicht ihr Missfallen zu verbergen.

Zudem sei sie hier gar nicht mit ihrem Programm durchgekommen, vieles konnte sie nicht vorstellen und überhaupt merkt man ihr an, alles in allem waren wir zu undiszipliniert und mit leicht gekränkter Miene packt sie ihre guten Schätze wieder ein.

Das ist schade, denn was hilft neues Design und gute Qualität, wenn der Spaß an so einem Abend zu kurz kommt.

gabi

Gabis Kolumne

„Irgendwann klemmt die Schublade.“

Rhein-Neckar, 23. Januar 2012. Manche Dinge sollten erledigt werden, und zwar möglichst schnell. Andere möchte man gerne bald wiederholen, aber man bekommt sie im Alltag kaum unter. Das mit der Regelmäßigkeit ist so eine Sache, denkt Gabi.

Wegen Überfüllung geschlossen.

Ich habe ihm Flur eine Schublade, da fliegt alles rein, was noch sortiert und abgeheftet werden muss: Kontoauszüge, überwiesene Rechnungen, Garantien und Zettel jeglicher Art. Und alle paar Monate geht wegen Überfüllung gar nichts mehr, sprich die Schublade geht nicht mehr zu.

Das ist dann der Zeitpunkt, an dem ich meine Ablage machen muss. Habe ich es hinter mich gebracht, denke ich meist, das war doch gar nicht so schlimm, das sollte ich viel regelmäßiger machen.

Unter diese Rubrik fällt auch Keller aufräumen, Kleiderschrank aussortieren, Auto und Fenster putzen …

Sind die Dinge erledigt, fühlt man sich richtig gut, freut sich ob der getanen Arbeit und nimmt sich vor, so lange wird man es nie wieder liegen lassen.

Irgendwann klemmt die Schublade

Doch irgendwann klemmt die Schublade wieder und aus den Fenstern kann man kaum noch rausschauen.

Räum’ doch Deine Klamotten abends gleich weg, wenn du sie ausziehst, ermahne ich deswegen auch meine Tochter regelmäßig, denn schließlich soll sie es ja lernen.

Meine Großmutter hatte ihren Haushalt noch gut organisiert, montags wurde gewaschen, dienstags demnach gebügelt, mittwochs Staub gewischt und gesaugt, donnerstags das Bad geputzt und die Böden gewischt, freitags die Betten bezogen, samstags Kuchen gebacken und sonntags ausgeruht. Bei dieser Regelmäßigkeit blieb nichts liegen, es stapelte sich nichts, wie zum Beispiel meine Bügelwäsche im Keller.

Ich weiß noch, wenn ich als junge Frau bei meiner Großmutter vorbeischaute und es war beispielsweise Montag, fragte sie: „Und Kind, hast du deine Wäsche schon gemacht?“ Es war für sie kaum nachvollziehbar, dass man in der „heutigen“ Zeit noch so viel anderes zu tun hatte, erst in jungen Jahren Semesterarbeiten anfertigen, später dann mit Kindern in die Krabbelgruppen zu gehen und schließlich neben dem Haushalt noch zu arbeiten. Und dazu die ganzen Freizeitvergnügen – diesen Stress hatte meine Großmutter nicht, aber einen gut aufgeräumten und ordentlichen Haushalt – mit Regelmäßigkeit.

Szenenwechsel

Kürzlich war ich mit vier Freundinnen aus. Und wir waren nicht einfach nur im Kino oder was trinken, sondern wir waren auf einem Live-Konzert in einem Heidelberger Club. Es war laut, es war voll und es wurde spät. Und es machte Spaß. „Das sollten wir bald wieder mal machen“, sagte eine der Freundinnen.

Vergangene Woche waren wir mit Freunden im Theater – es war ein wunderbarer Abend. „Das sollten wir bald wieder mal machen“, dachte ich.

Die Liste der Dinge, die ich gerne „bald wieder mal machen möchte“ ist ebenso endlos wie die der Dinge, die ich bald wieder machen sollte.

Es ist das Treffen mit einer Freundin, die im Elsass wohnt, die Wanderung in der Pfalz, der Tag in einem Wellness-Bad, der Besuch einer Lesung oder Ausstellung – die Reihe ist beliebig erweiterbar.

Und auch hier: Setzt man das Vorhaben in die Tat um, scheint es kaum nachvollziehbar, warum man damit so lange gewartet hat, warum man sich zwischen Job, Kinder, Küche keinen Freiraum schaffen konnte und warum man sich immer so einen Ruck geben muss.

Einfacher ist es mit Dinge, die sich wiederholen, der wöchentliche Sportkurs, das monatliche Treffen mit Freunden. Sobald es in unserem Zeitablauf fest verankert ist, quasi auf regelmäßiger Wiedervorlage, gelingt es sehr gut es in den Alltag zu integrieren.

So wissen meine Kinder und mein Mann, dass ich montags und freitags abends zum Sport gehe, dass ich mich einmal im Monat mit meinem Literasturkreis treffe und dass sonntagsabend der Tatort fest auf dem Programm steht.

Will ich an anderen Abenden einen Film schauen – wir haben nur einen Fernsehen – tritt das meist große Diskussionen los, aber alle wissen „Mama schaut am Sonntagabend Tatort und da fährt kein Zug drüber.“

Das ist planbar.

Ausreißer aus dem Alltag

Aber sind es nicht die kleinen Ausreißer aus dem Alltag, die unser Leben würzen.

Und das Salz in der Suppe ist wohl, dass wir es eben nur selten tun und somit die Sehnsucht die Antriebskraft ist.

Bei den lästigen Dingen ist der Sieg über den inneren Schubladen-Schweinehund die wahre Befriedigung.

Würden wir alles regelmäßig erledigen, könnten wir dieses Gefühl nicht genießen. Und würden die schönen Augenblicke des Lebens zur Regelmäßigkeit, ginge das Besondere verloren.

So kämpfe ich mit den Unannehmlichkeiten und sehne mich nach den Auszeiten, denn ich will alles häufiger, aber bitte nicht regelmäßig tun.

gabi

Landrat Dallinger im Interview zur Finanzlage: „Wir stehen vor vielen Unwägbarkeiten im Sozialetat.“


Kreistagssitzung am 11. Oktober 2011 in Edingen-Neckarhausen: Der Haushaltsentwurf 2012 wurde angenommen.

Guten Tag!

Edingen-Neckarhausen/Rhein-Neckar, 16. Oktober 2011 (red) Am vergangenen Dienstag tagte der Kreisrat in Edingen-Neckarhausen. Hauptthema: Der Haushaltsentwurf 2012. Landrat Stefan Dallinger (CDU) stellte den Haushalt in einer halbstündigen Rede vor: Oberstes Ziel ist die Reduzierung der Verschuldigung auf 100 Millionen Euro bis Ende 2015.

Von Hardy Prothmann

Insgesamt umfasst der Haushalt ein Volumen von rund 512 Millionen Euro für das Jahr 2012 – rund 28 Millionen mehr als für das Jahr 2011. Am Jahresende wird der Kreis voraussichtlich 115,5 Millionen Euro Schulden haben. Bis 2015 sollen der Schuldenstand auf 100 Millionen Euro gesenkt werden.

Landrat Stefan Dallinger, seit 2010 im Amt als Nachfolger von Jürgen Schütz, hat erstmals „Leitsätze“ definiert. So sollen neben den gesetzlichen Aufgaben die Themenkomplexe Jugend und Soziales, Bildung, nachhaltige Finanzwirtschaft, Klimaschutz und Wirtschaftsförderung eine besondere Beachtung finden.

Der Kreisrat nahm den Entwurf an. Jetzt wird der Entwurf in den Fachausschüssen nochmals beraten und soll am 13. Dezember 2011 verabschiedet werden.

Landrat Dallinger betonte, dass ihm an einer finanziellen Entlastung der Kommunen gelegen sei, was in diesem und im kommenden Jahr auch durch höhere Steuereinnahmen und einer kleinen Senkung der Kreisumlage um 0,5 Prozentpunkte auf dann 31 Prozentpunkte auch möglich ist.

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Die Spielräume sind nicht groß – vor allem im Sozialbereich gibt es „feste Kosten“ von knapp 162 Millionen Euro netto, ohne Personalkosten. In diesem Jahr wendet der Kreis erstmalig das neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesen an und startete mit einer „Eröffnungsbilanz“. Danach verfügt der Kreis über ein Basiskapitalvermögen von 156,5 Millionen Euro – was wenig ist. Allerdings sind hier Immobilienwerte nicht eingerechnet, da diese an den Eigenbetrieb „Bau und Vermögen“ ausgegliedert sind. Das ist leider wenig transparent.

Im Rhein-Neckar-Kreis (RNK) leben rund 537.000 Menschen in 54 Kommunen – womit der RNK der einwohnerreichste Kreis Baden-Württembergs und der fünftgrößte in Deutschland ist.

Im Interview mit unserer Redaktion stellt Landrat Stefan Dallinger die Lage des Kreises aus seiner Sicht dar (Anm. d. Red.: „Wir bitten die leichte Unschärfe infolge technischer Probleme zu entschuldigen).

Wir dokumentieren außerdem die Rede des Landrats bei der Kreistagssitzung in Edingen-Neckarhausen:

Einen schönen Tag wünscht
Das Rheinneckarblog.de

Gabis Kolumne

Der Küchengau und Spül-Nostalgien

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Guten Tag!

Rhein-Neckar, 10. Oktober 2011. Regelmäßig gehen Dinge kaputt. Manches kauft man gleich wieder neu, andere Dinge braucht man nicht wirklich. Wenn aber die Spülmaschine kaputt geht – ist umgehendes Handeln angesagt. Ein Haushalt ohne Spülmaschine geht gar nicht, meint Gabi.

Küchengau: Die Spülmaschine ist kaputt.

Letzte Woche gab meine Geschirrspülmaschine den Geist auf – nach 15 Jahren, ihr sei’s vergönnt -  sie hatte ein langes, bewegtes Leben.

„Oh, nein, du Arme“, hallte mir allerorts entgegen – in erster Linie von Frauen. Denn die Spülmaschine rangiert bei der Liste der Top Ten unter den Haushaltsgeräten, die dringend (!) notwendig sind, auf Platz 2, und zwar gleich nach der Waschmaschine. Der Verlust eines der Spitzenreitergeräte ist eine Katastrophe.

Vielleicht ist dieser Verlust deswegen so besonders schmerzhaft, weil er uns zurück katapultiert in unsere Kindheit und Jugend, wo Spülmaschinen in Privathaushalte noch Mangelware waren. Kaum jemand unter 35 Jahren weiß noch, wie es ist, mit der Hand Wäsche zu waschen, aber im Spülen und Abtrocknen sind wir erfahren.

„Was haben meine Geschwister und ich uns gestritten, wenn’ s ums Abtrocknen ging“, erzählt mir eine Freundin, und man merkt gleich, das sitzt tief in der Schublade der ungeliebten Erinnerungen.

Die guten alten Zeiten – eine Spül-Nostalgie

Und auch ich weiß von den sonntäglichen Mittagessen bei meiner Großmutter zu berichten – bei uns war das Wunderding schon eingezogen – wenn das Sonntagsessen mit Suppe, Braten und Nachtisch für mindestens sechs Personen im gemeinsamen Abwasch in der großelterlichen Küche endete.

Gemeinsam, und das waren meine Großmutter, meine Mutter und ich. Der Großvater und mein Vater hatten sich zum verdienten Mittagsschlaf zurückgezogen, die alten Tanten saßen auf dem Sofa und blätterten Zeitschriften und mein kleiner Bruder saß vorm Fernsehen und glotzte Kinderstunde. Von Emanzipation brauchen wir also gr nicht reden.

Natürlich habe ich es gehasst, aber – und das ist jetzt nicht nur eine verklärte Erinnerung – wir drei „Frauen“ lachten und schwatzen viel und es entstand ein Gemeinschaftsgefühl.

Deshalb rief ich am ersten Abend des Totalausfalls meine beiden Kinder und meinen Mann in die Küche zum Abtrocknen. Meine Kinder, die Abtrocknen nur aus Urlauben kennen, wenn die Ferienwohnung nicht feudal ausgestattet ist, ergaben sich ihrem Schicksal und die Stimmung bekam sogar eine gewisse Leichtigkeit – wir lachten und schwatzten. Zumindest an diesem Abend.

Reparatur contra Neuanschaffung

In den nächsten Tagen – wir diskutierten noch über Reparatur contra Neuanschaffung – verschlechterte sich die Stimmung rapide. „Ich hab’ doch erst gestern“ und „warum immer ich“ war die prompte Antwort sobald ich meinen Lieben ein Geschirrtuch in die Hand drücken wollte

Und auch mein Göttergatte, der zunächst die Haltung vertrat, das ist doch kein Beinbruch, wie viele Menschen haben keine Spülmaschine und überhaupt in Afrika … und dementsprechend die ersten Tage wie ein Weltmeister abspülte (aber nicht abtrocknete, so dass sich in der Küche das zwar saubere, aber nicht trockene Geschirr stapelte), schwächelte spätestens am vierten Tag.

Am fünften Tag nach dem Küchengau beschloss ich, jetzt reicht’s, ein neuer Geschirrspüler muss her. Frei nach dem Motto „ich bin doch nicht blöd“ suchte ich den naheliegenden Elektrohandel auf und ließ mich beraten. Dort versicherte man mir – wen wundert’s – dass man nach 15 Jahren bestimmt nicht mehr über eine Reparatur nachdenken sollte – ich hab’s ja gleich gewusst – und dass durch die Einsparung bei Strom und Wasser die Neuanschaffung quasi nahezu kostenlos sei. Denn immerhin hätte meine alte Spülmaschine so rund 30 Liter und die neue würde nur noch 7 Liter pro Spülgang brauchen.

Vollintegriert oder Edelstahl? Newcomer oder bewährte Marke?

Ehrlich, ich hab’s dem Herrn Verkäufer auch nicht schwer gemacht, mich von einem Neukauf zu überzeugen. Mit der Modell- und Designauswahl tat ich mich deutlich schwerer: Vollintegriert oder mit Edelstahlfront. Besonders das Design eines schwedischen Newcomers hatte es mir angetan. Aber auch hier erwies sich der Verkäufer als sehr kompetent (oder geschäftstüchtig) und klärte mich über Vor- und vor allem über Nachteile auf.

„Hier handelt es sich um ein Einsteigermodell, also nichts für eine Familie mit Kindern. Die Maschine ist spätestens nach fünf bis sieben Jahren fertig. Aber es ist natürliche ihre Entscheidung.“ Das bewährte (und teuerere) Modell eines deutschen Herstellers pries er in höchsten Tönen und überzeugte mich. „Da haben sie eine ausgezeichnete Wahl getroffen“, lobte er mich.

Letztlich unterschrieb ich glücklich meinen Kaufvertrag und als Sahnehäubchen bestellte ich gleich den Montageservice dazu, inklusive Mitnahme des Altgeräts. Wohl wissend, dass mein Göttergatte wahrscheinlich sagen würde, „aber Schatz, das hätten wir uns doch sparen können, eine Spülmaschine habe ich schnell eingebaut und das Altgerät kann zum Elektro-Schrott“.

Aber die harte Realität sieht ja bekanntlich anders aus, so kann ein Geschirrspüleinbau auch in einem handfesten Krach enden und die Altmaschine gammelt monatelang im Keller vor sich hin.

In drei Tagen ist es jetzt soweit, und mein schickes Edelstahlschnuckelchen zieht hier – inklusive minimalem Strom- und Wasserverbrauch – ein.

Seit dies meine Lieben wissen, habe ich die komplette Spülfunktion übernommen und denke nostalgisch zurück an den einen Abend, als wir uns lachend und schwatzend den Abwasch geteilt haben.

gabi

Top-Thema „Missbilligungsantrag“

Guten Tag!

Heddesheim, 23. Dezember 2010. (red) Die Gemeinderatssitzung vom 22. Dezember 2010 stand ganz im Zeichen des „Missbilligungsantrags“ von CDU und FDP. Wie zu erwarten, stimmte auch die SPD dem Antrag zu, dessen Ziel die „soziale Ächtung“ des partei- und fraktionsfreien Gemeinderats Hardy Prothmann war. CDU, SPD, FDP und Bürgermeister Kessler lehnten einen erweiterten Antrag Prothmanns ab, der das gesamte Gremium verpflichten sollte, respektvoller miteinander umzugehen.

In der Gemeinderatssitzung vom 22. Dezember 2010 informierte Bürgermeister Michael Kessler den Gemeinderat über den finanzwirtschaftlichen Zwischenbericht.

Die Gesamtverbesserung des Haushalts betrage 1.050.000 Euro, darin enthalten ist ein Plus bei den Gewerbesteuereinnahmen von 950.000 Euro. Die erwartete Zuführung beträgt 2.700.000 Euro. Damit entstehe bei dem Vermögenshaushalt ein Überschuss von 3.200.000 Euro.

Die Rücklagen in Heddesheim haben sich nun mit 2010 auf insgesamt 5.800.000 Euro summiert. Eine erfreuliche Entwicklung, befand der Bürgermeister.

Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung war die Förderung der Tagespflege für Kleinkinder durch die Gemeinde Heddesheim.

Durch die Kinderkrippe für unter Dreijährige, die Tagesmütter, eine private Betreuungsgruppe und die Plätze für unter Dreijährige im katholischen Kindergarten wird in Heddesheim für ungefähr 30 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein Tagesbetreuungsplatz angeboten.

2013 – Rechtsanspruch auf Betreuung.

Bis 2013 wurde vom Gesetzgeber vorgesehen, dass ein Rechtsanspruch auf Zuteilung eines Tagebetreuungsplatzes für Kinder zwischen dem vollendeten ersten und dem dritten Lebensjahr besteht.

Einen großen Beitrag in dieser Entwicklung leisten laut Kessler die Tagesmütter.

Durch die Bezuschussung der Kinderkrippen wurden die Elternbeiträge geringer und die Krippen deutlich attraktiver. Damit entstehe aber ein großer Unterschied zu den Elternbeiträgen bei einer Betreuung durch Tagespflegepersonen.

Zudem sei die Förderung von Tagesmüttern für die Gemeinde deutlich günstiger als Krippenplätze, unterstrich der Bürgermeister.

Als Pluspunkt bei der Betreuung durch Tagesmütter bezeichnete der Bürgermeister die größere Flexibilität bei den Betreuungszeiten.

Mit einem Rechenbeispiel zeigte der Bürgermeister, dass bei gleichem zeitlichen Betreuungsumfang von 10 Stunden eine Differenz der Elternbeiträge von 1,12 €, die bei höherem Haushaltseinkommen auf bis zu 2,36 Euro steigen kann, zwischen der Kinderkrippe und der Tagespflege entstehe.

Deshalb stellte die Verwaltung der Gemeinde den Antrag, ab 1. März 2011 die örtliche Tagespflege für Kleinkinder mit 1,50 Euro pro Betreuungsstunde zu fördern.

Eine Voraussetzung für die Förderung durch die Gemeinde ist die regelmäßige Betreuung des Kindes über mehr als drei Monate und mehr als 15 Stunden wöchentlich.

Walter Gerwien (CDU) gab zu Bedenken, dass damit Mütter, die im Niedriglohnbereich arbeiten und auf den Zuschuss angewiesen wären, von der Förderung ausgeschlossen seien.

Kessler versprach, im Bedarfsfall darüber nochmals zu beraten.

Merx (SPD) bezeichnete die Tagespflege als wichtigen Baustein im Mix der Kleinkindbetreuung.

Auch Ulrich Kettner (Grüne) begrüßte den Antrag, verwies aber darauf, dass im Jahre 2013 ein erneuter Handlungsbedarf entstehen könne.

Der Antrag wurde bei einer Enthaltung angenommen, der Informationen zu den Betreuungsbedingungen bei Tagesmüttern vermisste. Zu den Bedenken Prothmanns zur Verlässlichkeit einer Betreuung durch Tagesmütter, antwortete der Bürgermeister, man könne dies nicht mit der Verlässlichkeit eines Krippenplatzes vergleichen, dafür wäre aber die zeitliche Flexibilität ein Plus.

Der Missbilligungsantrag.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war der Antrag der Gemeinderatsfraktionen der CDU und FDP zum Umgang im Gemeinderat. Weiter hieß es in dem Antrag, der Gemeinderat missbillige das Verhalten von Gemeinderat Hardy Prothmann in der Sitzung vom 18. November 2010.

Josef Doll führte in seiner Erklärung zum Antrag aus, dass Gemeinderat Prothmann mit zwei Äußerungen auf eine Anfrage von Frank Hasselbring (FDP), eine Grenze des persönlichen Umgangs miteinander überschritten habe.

„Wir halten diese verbalen Entgleisungen und Äußerungen für untragbar und sehen diese als bisherigen negativen Höhepunkt des Verhaltens von Herrn Prothmann in der Zeit seiner Gemeinderatstätigkeit“, erklärte Doll.

In seinen weiteren Ausführungen kritisierte Doll das demonstrative „Twittern“ während der Sitzungen und warf damit dem Gemeinderat Prothmann ein Desinteresse an den Diskussionen vor.

Weiter wurden seine journalistische Tätigkeit und die damit verbundenen Texte, die unter der Rubrik „Gläserner Gemeinderat“ erscheinen, stark kritisiert. Damit befinde sich Prothmann „meistens an der Grenze des Justiziablen gegenüber anderen Personen“, unterstrich Doll.

Über Jahrzehnte sei der Umgang im Heddesheimer Gemeinderat, zwischen den Gemeinderäten untereinander und mit dem Bürgermeister, von gegenseitigem Respekt geprägt gewesen.

Ein einzelner Gemeinderat habe diesen „zwischenmenschlichen Umgang“ innerhalb von eineinhalb Jahren durch sein Verhalten und seine Äußerungen stark beschädigt.

„Wir distanzieren uns ausdrücklich davon, wie Herr Prothmann im Gemeinderat agiert“, heißt es weiter.

Frank Hasselbring bezeichnete in seiner Erklärung das Verhalten von Gemeinderat Hardy Prothmann als respektlos. Es diene nicht einer vernünftigen Auseinandersetzung. Der Gemeinderat habe ein klares Signal gegenüber der Öffentlichkeit zu geben, dass er seine Aufgaben „anständig und in einer respektvollen Art“ verrichte.

Gemeinderat Hardy Prothmann unterstützte in seiner Erklärung den Antrag von CDU und FDP zum Umgang im Gemeinderat grundsätzlich, stellte aber gleichzeitig einen erweiterten Antrag.

Darin forderte er den Gemeinderat auf, zu beschließen, dass der Heddesheimer Gemeinderat ausdrücklich jedwede Sanktionierung missbillige, die insbesondere Artikel 5 Grundgesetz (Meinungsfreiheit) widerspricht, dass der Gemeinderat anerkennt, dass der Sitzungsleiter Bürgermeister Michael Kessler eine verantwortungsvolle Aufgabe hat und sich dieser bewusst ist, dass der Heddesheimer Gemeinderat auf eine gleichwertige Behandlung durch den Sitzungsleiter achtet und Ungleichbehandlung ausdrücklich missbillige.

Der ursprüngliche Antrag der CDU und FDP solle demnach in der vorliegenden Form abgelehnt werden.

„In der Novembersitzung habe ich mich durch eine Frage von Herrn Hasselbring provozieren lassen. Unabhängig vom Inhalt meiner Aussage stelle ich fest, dass meine Bemerkung nicht in dieses Gremium gehörte“, erklärte Prothmann vorab.

In seiner Antragsbegründung hieß es, „ein vermeintlich souveräner Gemeinderat aus 23 Personen soll mit dieser Form des Antrags für billiges Racheverhalten missbraucht werden“.

Prothmann fragte weiter, ob sich die CDU und FDP-Fraktionen sich moralisch für so integer halten, dass sie jegliche Mitverantwortung für die Verhältnisse im Gemeinderat von sich weisen können und ein einzelnes Ratsmitglied für alles verantwortlich machen.

„Oder suchen sie einen Sündenbock?“, so Prothmann.

Hasselbring habe ihn in der vergangenen Sitzung provoziert und Doll habe ihn immer wieder, ohne das Wort zu haben, in seiner Redezeit unterbrochen. Bürgermeister Kessler habe Gemeinderat Doll für dieses Verhalten noch nicht mal ermahnt.

Prothmann verwies darauf, dass er von Bürgermeister Kessler in einer nicht öffentlichen Sitzung als „ekelhaft“ bezeichnet wurde. Er fragte den Bürgermeister, ob er dies „ebenfalls für eine Beleidigung oder für eine ganz normale Aussage“ halte.

Bürgermeister Michael Kessler bestätigte die Aussage, verwies aber darauf, dass er sich dafür entschuldigt habe.

Die Frage von Herrn Hasselbring, ob er nun gut höre oder nicht, sei ungehörig, so Prothmann und er frage sich, was diese persönliche Frage in einer Gemeinderatssitzung suche und welchen Erkenntnisgewinn man sich damit erhoffe.

Prothmann erklärte, dass seine Taubheit auf einen Verkehrsunfall zurückzuführen sei.

Er erinnerte daran, dass Frank Hasselbring darüber Kenntnis hatte, da Prothmann den Wunsch geäußert hatte sich im Gemeinderat „hörtechnisch“ besser zu platzieren.

Dieser Wunsch wurde Herrn Hasselbring, Herrn Doll, Herrn Merx und Herrn Kessler abgelehnt. Nur Herr Schuhmann habe ihn bestätigt.

Prothmann verwies darauf, dass er als partei- und fraktionsloses Ratsmitglied gegenüber anderen Gemeinderäten benachteiligt werde und auch keine Möglichkeit im Amtsblatt zu veröffentlichen.
Auf den Vorwurf seine journalistische Tätigkeit als „Gläserner Gemeinderat“ sei ein ungehöriges Verhalten machte Prothmann klar, dass 0,025 Prozent der Texte unter dem „Gläsernen Gemeinderat“ verfasst wurden.

Auch Prothmann befand, „der Umgang im Heddesheimer Gemeinderat alles andere als würdig für dieses Gremium ist“, aber daran sei ganz sicher mehr als eine Person beteiligt.

Die Bemerkungen von Gemeinderat Hardy Prothmann in der vergangenen Sitzung bezeichnet Kessler „als den Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe“.

Gleichzeitig interpretierte der Bürgermeister den Antrag der CDU und FDP auch als „Mahnung für uns alle“.

Merx erklärte, auch die SPD-Fraktion missbillige das Verhalten von Gemeinderat Hardy Prothmann, aus Formgründe, die er aber nicht erläuterte, habe sich seine Fraktion dem Antrag nicht angeschlossen. Man werde aber dafür stimmen.

„Die Provokationen kommen nicht nur von Hardy Prothmann“, unterstrich Martin Kemmet (CDU). „Ich spreche uns alle an, wir müssen aufeinander zu gehen“, so Kemmet weiter. Man dürfe jetzt nicht nur auf einen Menschen zeigen.

„Ein einzelner Gemeinderat soll gerügt werden“, damit sei der Antrag der CDU und FDP über das Ziel hinausgeschossen, sagte Klaus Schuhmann (Grüne). Er erinnerte auch daran, dass es sich bei Hardy Prothmann um ein demokratisch gewähltes Mitglied des Gemeinderats handle, der bei der vergangenen Wahl die meisten Stimmen auf der FDP-Liste bekommen habe.

Auch Andreas Schuster ermahnte, „das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten“ und Hardy Prothmann kein „Outlaw-Etikett“ zu verpassen und ihn nicht zur „persona non grata“ zu erklären.

„Ich halte das Hinterfragen von Sachen für wichtig“, erklärte Schuster, deshalb habe sich auch mit dem „Twittern“ beschäftigt und dabei festgestellt, dass der Trend in die Richtung gehe, aus laufenden Sitzungen per „Twitter“ und weitere elektronische Möglichkeiten zeitgleich zu berichten. Das sei im Bundestag und anderen Gremien bereits normal.

„Ich möchte so eine Auseinandersetzung nicht“, bei der alle Schuld in eine Ecke gewiesen werde, sagte Ulrich Kettner (Grüne). Auch er missbillige die Bemerkungen in der Novembersitzung von Hardy Prothman, verweise aber auch gleichzeitig auf die Zwischenrufe, die hämischen Bemerkungen, bewusstes Missachten und weghören, die das Verhalten einiger Gemeinderäte beschreiben.

Der SPD-Gemeinderat Lang unterstrich, dass er eindeutig das Verhalten von Hardy Prothmann missbillige. Die Kommentare im heddesheimblog bezeichnete Lang als „anonyme Hetzereien“, das sei eine „Dreckspatzigkeit“.

Er frage sich, ob der Antrag der CDU und FDP überhaupt abstimmbar sei, so Günther Heinisch (Grüne). Die Bemerkungen von Hardy Prothmann in der Novembersitzung seien nicht in Ordnung gewesen. Doch die Behauptungen im Antrag seien zu pauschal und zu wenig differenziert. Prothmann habe in der Vergangenheit wichtige und auch entscheidende Fragen gestellt.

„Wir sollten hier keinen Versailler Vertrag schließen, in dem die Kriegsschuld einem zugewiesen wird“, sagte Heinisch. „Ich bin nicht bereit, die Schuld einem Ratsmitglied zu geben“.

Er halte es für kontraproduktiv, wenn Kollegen in dieser Form kritisiert würden, so Martin Kemmet.

„Wie sie mit Worten und mit Menschen umgehen“, so etwas tue man nicht, sagte Gemeinderat Rainer Hege (CDU).

Im Anschluss an die kontroverse Diskussion ließ Bürgermeister Michael Kessler die beiden Anträge nacheinander abstimmen.

Mit 15 Stimmen und 5 Gegenstimmen der Grünen wurde der Antrag der CDU und FDP angenommen. Prothmann hatte zuvor die CDU und FDP und sich selbst für befangen erklärt, weil dieser Antrag eindeutig einem poltischen Vorteil für die Antragsteller diene und ihm einen Nachteil verschaffen solle. Gemeinderat Prothmann verließ den Tisch und stimmte nicht mit ab.

Der Antrag von Hardy Prothmann wurde mit 14 Gegenstimmen bei 6 Ja-Stimmen und einer Enthaltung abgewiesen.

Anmerkung der Redaktion:
Hardy Prothmann ist verantwortlich für das heddesheimblog sowie partei- und fraktionsfreier Gemeinderat.

Haushaltsplan 2010 beschlossen

Guten Tag!

Heddesheim, 26. Februar 2010. (red/pöl) Der Haushaltsplan für das Jahr 2010 wurde durch den Gemeinderat in der Sitzung vom 25. Februar 2010 einstimmig beschlossen.

Die Haushaltssatzung hat ein Volumen von Einnahmen und Ausgaben von je 23.985.000 Euro. Im Verwaltungshaushalt sind es 20.472.000 Euro und im Vermögenshaushalt 3.513.000 Euro.

Der Gemeinderat hat einer Kreditaufnahme von 900.000 Euro zugestimmt, die im Laufe des Jahres abhängig von der Zinsentwicklung möglich sein soll.

Die Hebesätze werden wie folgt festgesetzt: Grundsteuer A auf 300 v.H., Grundsteuer B auf 300 v.H. und die Gewerbesteuer auf 320 v.H.

Ebenfalls beschlossen wurde die Abwassergebühr, die 2010 stabil bei 1,60 Euro bleibt.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

(Anm. d. Red.: Wir werden morgen ausführlich berichten.)

Abrechnung mit den Stromfressern

Guten Tag!

Heddesheim, 05. Dezember 2009. Die Tester der Stiftung Warentest haben „Verbraucher“ unter die Lupe genommen – Stromverbraucher. Das klare Ergebnis zeigt – wer sich über seine Waschmaschine freut, die seit 15 Jahren „ihre Runden“ dreht, akzeptiert einen viel zu hohen Stromverbrauch. Die Rechnung geht nicht auf: Neue Technik spart Strom und damit unterm Strich Geld.

Der größte „Verbraucher“ ist auf den ersten Blick einer der kleinsten: Die Glühbirne. Aber die „brennt“ überall und in großer Zahl im Haushalt. Nach den Untersuchungen der Warentester sind die Glühbirnen zusammengerechnet der „Top-Stromfresser“. Die Testergebnisse belegen, dass bis zu 82 Prozent Kosten beim Einsatz von Energiesparlampen (die dazu eine höhere Lebensdauer haben) eingespart werden können.

Auf Platz zwei kommen Kühl- und Gefrierkombinationen – hier gibt es ein Einsparpotenzial um 60 Prozent. Auf Platz drei stehen die Wäschetrockner, fast 50 Prozent lässt sich hier an Energie sparen.

Strommasten

Strommasten in Heddesheim. Bild: jop

Doch auch bei neuen Geräten sollte der Kunde nicht nur auf den Preis, sondern auch auf den „Verbrauch“ des Geräts achten.
Beispiel LCD-Fernseher: Hier kann ein Gerät, das in der Bild-Qualität als „gut“ bewertet wurde, glatt doppelt so viel Strom verbrauchen, wie ein anderes, dass ebenfalls eine „gute“ Bildqualität hat.
Die Kalkulation: Kostet das stromgierige Gerät 500 Euro und verbraucht 50 Euro im Jahr und das stromsparende 600 Euro, das aber nur 25 Euro Stromkosten verursacht, ist das „günstige Gerät“ ab dem 5. Jahr kein „Schnäppchen“ mehr, sondern lässt Jahr für Jahr 25 Euro aus der Geldbörse einfach so verschwinden. Auf zehn Jahre gerechnet sind das (10×25) 250 Euro ohne das höhere Strompreise eingerechnet worden sind. Unterm Strich war das „Schnäppchen“ auf den ersten Blick 20 Prozent „günstiger“, über die Nutzungsdauer gesehen aber knapp 30 Prozent teurer (250 Euro Stromersparnis-100 Euro Kaufpreisersparnis=150 Euro).

Strom ist für fast alle Haushalte einerseits ein echter Kostenfaktor. Andererseits bieten sich hier auch hohe Einsparpotenziale. So ist der Stromverbrauch von 1996 bis 2005 um 11,5 Prozent gestiegen, obwohl moderne Geräte weniger Strom verbrauchen. Größere Geräte oder Zweitgeräte haben den Verbrauch gesteigert.

Deshalb rät die Stiftung, den eigenen Verbrauch zu analysieren. Jeder „Fall“ ist individuell. Familien (Wäschetrockner) haben andere Bedürfnisse als Singles (vielleicht technikverliebt) oder Heimarbeiter (Computer, Telekommunikation). Wer hohe Verbräuche hat, sollte deshalb die Anschaffung einer Solaranlage überlegen.

Alle Ergebnisse lesen Sie im Testbericht der Stiftung Warentest.

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Das heddesheimblog

53.500 Euro überplanmäßige Ausgaben

Guten Tag!

Heddesheim, 20. November 2009. Wegen Baumfällarbeiten und Kanalreparaturen fielen 53.500 Euro Mehrausgaben. Diese konnten durch Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer gedeckt werden.

Im Haushalt 2009 waren insgesamt 18.500 Euro für Baumrückschnitte eingeplant. Nach einem aktuellen Baumgutachten müssen 18 von 46 untersuchten Bäumen sofort gefällt werden. Bei weiteren 26 Bäumen ist Totholzentfernung und/oder ein Kronenrückschnitt notwendig, da diese Bäume relativ nah an öffentlichen Wegen stehen. Die notwendigen Arbeiten summierten sich auf 56.000 Euro, also rund 37.500 Euro mehr als ursprünglich geplant.

In der Werderstraße war ein tiefliegender Kanal vor längerer Zeit unbemerkt gerissen. Dadurch kam es zu Ausspülungen unter der Fahrbahn. Der Schaden wurde innerhalb fünf Tagen, teils durch Nachtarbeit behoben. Für die Reparatur wurden 16.000 Euro fällig.

Redaktion heddesheimblog