Mittwoch, 22. März 2023

Die größte Gefahr für Hunde, sich zu vergiften, lauert zu Hause

Giftanschlag auf Hund nicht festellbar

Auf Hunde müssen die Halter achten wie auf ihre Kinder. Die meisten Vergiftungen passieren im Haushalt. Gezielte Giftköderanschläge gab es in den vergangenen Jahren keine.

Hunde an die Leine!, rät die Polizei. Auf sie müssen „Herrchen“ und „Frauchen“ achten wie auf ihre Kinder. Foto: Wikimedia CC-BY-SA-2.0

 

Viernheim, 19. Juni 2013. (red/ld) Es ist ein Horrorszenario für Hundebesitzer, das sich vor knapp zwei Wochen so abgespielt hat: Ein Mann aus Viernheim ist verzweifelt. Seinem Hund – ein elf Jahre alter Huskie-Mischling – geht es nicht gut: In der Nacht hatte dieser sich mehrfach erbrochen, hatte Magenkrämpfe. Was ist mit ihm los? Die Diagnose des Tierarztes ist niederschmetternd: Der Hund ist vergiftet! Der Tierarzt muss ihn einschläfern. [Weiterlesen…]

Die grüne Bedrohung

RaupeBuchsbaum

Der Buchsbaumzünsler bringt Hobbygärtner zum Verzweifeln. Foto: Tschoppi (CC BY 3.0)

 

Rhein-Neckar, 28. Mai 2013. (red/ae) Ist er erst einmal befallen, gibt es kaum eine Rettung. Gnadenlos wird er Stück für Stück gefressen. Erst der Kopf, dann der Körper. Zurück bleibt ein braunes Gerippe. Die Rede ist vom Buchsbaum. Eine Pflanze, der in fast jedem Garten steht. Sein Feind: Die Raupe Nimmersatt, der Buchsbaumzünsler – und er hat großen Appetit. [Weiterlesen…]

Gastbeitrag: Circus Maximus lässt grüßen

Guten Tag!

Heddesheim, 30. Oktober 2010. In der Gemeinderatssitzung vom Donnerstag, den 28. Oktober 2010, ging es (mal wieder) rund. Grund eines heftigen Streits: Die Gift-Aktion der Gemeinde.

Vorbemerkung:
Es schien wie ein abgekartetes Spiel als Bürgermeister Michael Kessler und die CDU-Gemeinderäte Dr. Josef Doll, Rainer Hege und Volker Schaaff den Gemeinderat Kurt Klemm (Fraktion Bündnis90/Die Grünen) verbal attackierten. Das erste Ziel: Man wollte es so hinstellen, als sei Kurt Klemm mit der Giftspritz-Aktion einverstanden gewesen. Das zweite Ziel: Man wollte den Gift-Einsatz herunterspielen. Bürgermeister Kessler nannte das Gift denn auch ein „Planzenschutzmittel“, was ungefähr so sinnig ist, wie Kriegswaffen als „Friedenswaffen“ zu bezeichnen.
Das Theater im Gemeinderat war so absurd, dass sich Herr Klemm entschlossen hat, uns eine Satire dazu zu schicken.
Viel Spaß damit
Redaktion heddesheimblog

Von Kurt Klemm

gaius

Gaius oder gar Nero? Bild: jojo

Difficile est satiram non scribere. – Es ist schwierig keine Satire (darüber) zu schreiben.

Leider lassen sich die Ereignisse, die sich am Donnerstag beim letzten Punkt in der öffentlichen Gemeinderatsitzung abspielten, nicht anders beschreiben. „Panem et circenses“ (Brot und Spiele (Wagenrennen) frei nach diesem Motto durfte jeder mal die Keule schwingen.

Für mich war es beschämend wie unterschiedlich unser Gaius Cäsar, Bürgermeister Kessler, die (Senatoren), Mitglieder der einzelnen Fraktionen „Ad libitum“ (nach Belieben) bediente. Kollege Prothmann wurde für sein „twittern“ während der Sitzung, sofort zur Ordnung gerufen nach den Motto: „Noli turbare circulos meos“ (Störe meine Kreise nicht), unterdessen der Rest der CDU-Fraktion sein „Cum tacent clamant“ (indem sie schweigen, stimmen sie zu), zum Besten gibt.

Auf mich persönlich hatte es unser Gaius Cäsar zusammen mit Senator Josef (Dr. D.) besonders abgesehen gehabt, mit einer bestens einstudierten Nummer, passend zum Circus „Vita brevis, ars longa“ (Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang), versuchte man mich auf schon fast diskriminierter Art zu demontieren. Nur weil ich von meinem Recht, „Salus publica suprema lex“ (Das öffentliche Wohl ist das höchste Gesetz) und damit Schaden von Mensch und Tier fernzuhalten, Gebrauch gemacht habe.

Der CDU-Gemeinderat Hege, bekennender Christ, war plötzlich nicht wiederzuerkennen. Er demonstrierte „Testimonium paupertatis“ ein wahrlich geistiges Armutszeugnis, indem das Brüllen eines Löwen noch leise ist, oder „Ex ungue leonem“ an der Klaue erkennt man den Löwen, bei dem ihm sein Fraktionskollege Schaaf in nichts nachstand. „Manus manum lavat“ eine Hand wäscht die andere.

„O me mierum“ (Oh ich Unglücklicher), habe nur gewagt, das von unserem Cäsar als absolut harmlos eingestufte Gift, „Quod erat demonstrandum“ (was zu beweisen war), als gefährliches Herbizid darzustellen, bei dessen Einsatz vor allem Kinder und Tiere zu Schaden kommen könnten.

„Principils obsta!“ (Wehret den Anfängen), dass dieses Beispiel der Gemeinde nicht Schule macht, denn „Qualis rex, talis crex“ wie der König so die Herde.

Zu diesem Zeitpunkt war unserem Cäsar die Leitung der Sitzung vollkommend aus den Händen geglitten, auf meinen Zuruf „Sit venia verbo! (Es sei das Wort gestattet) oder „Audiatur et altera pars! (Es möge auch die andere Seite gehört werden), reagierte er nur noch „Duo cum faciunt idem, non est idem“ (Wenn sich zwei streiten freut sich der Dritte).

Ehrwürdiger Cäsar „Sapere aude! (Wage es deinen Verstand zu gebrauchen!), denn „Si deus pro nobis, quis contra nos?“ wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein? Ich hoffe das ich durch diese Satire nicht zur „Persona non grata“ (eine ungebetene Person) werde und sollte dieser Circus sich in den nächsten Gemeinderatsitzungen fortsetzen, kann ich nur rufen „Senatus Populus que Hellese quo vatis“ – Senat und Volk von Heddesheim, wohin gehst du?

Anmerkung:
Kurt Klemm ist ehemaliger „Bediensteter“ der Gemeinde Heddesheim, Vogel- und Natürschützer und ist als parteiloser Gemeinderat Mitglieder der Fraktion Bündnis90/die Grünen.
Hardy Prothmann ist partei- und fraktionsfreier Gemeinderat und verantwortlich für das
heddesheimblog.

Der gläserne Gemeinderat: Gift-Spritzen oder wenn der Hass einem Dr. D. den Verstand vernebelt

Guten Tag!

Heddesheim, 28. Oktober 2010. Am 26. Oktober 2010 ist im Mannheimer Morgen ein Leserbrief des CDU-Gemeinderats Dr. Josef Doll erschienen – darin sprüht er giftige Kommentare in Richtung des Gemeinderats Kurt Klemm (Fraktion Bündnis90/Die Grünen). Der Beitrag ist dermaßen konfus und wirr, dass man sich ernste Sorgen um die geistige Verfassung des Herrn Dr. Doll machen muss – dessen Verständnis für die innere Verfassung unserer Demokratie ist offensichtlich längst vergiftet.

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Giftspritze Leserbrief: Dr. Doll kotzt sich aus. Quelle: MM

Von Hardy Prothmann

Der Leserbrief „Manchmal ist weglassen besser„*** ist eine Replik für etwas, das nur Herr Dr. Doll weiß. Man muss vermuten, dass es irgendetwas zwischen ihm und Kurt Klemm gibt, was diesen Dr. Doll tief und andauernd schmerzt, erzürnt und ihm tollwütigen Schaum vors Maul treibt.

Denn anders ist diese als Leserbrief getarnte Verbalattacke voller Zorn, Häme und Herablassung bei gleichzeitiger Arroganz nicht zu verstehen.

Vergiftete Reaktion.

Ein Grund könnte sein, dass der „ehemalige Gemeindebedienstete“, wie Herr Dr. Doll den „Kollegen“ Herrn Klemm nennt, bei der vergangenen Kommunalwahl zum ersten Mal angetreten ist und aus dem Stand mit 3.493 Stimmen „locker vom Hocker“ um gut sechs Prozent an dem „langjährigen, verdienstvollen“ Gemeinderat Doll (3.305 Stimmen) vorbeigezogen ist.

Das Wahlergebnis darf getrost als „Sensation“ gelten – denn Kurt Klemm wurde auf Anhieb „Stimmenzweiter“ hinter der „langjährigen, verdienstvollen“ CDU-Gemeinderätin und „Stimmen-Garantin“ Ursula Brechtel, die mit ihrem Ergebnis von 3.910 Stimmen einen andersrum sensationellen Misserfolg eingefahren hat: -20,93 Prozent an Stimmen gegenüber der vorhergehenden Wahl waren ein mehr als beachtlicher Verlust.

Herr Doll schnitt nur unwesentlich schlechter mit einem Minus von 18,54 Prozent ab. Ebenfalls ein beachtlicher Denkzettel, der kein Nachdenken bewirkt hat.

Das muss ein schmerzhaftes, fast schon traumatisches Erlebnis gewesen sein, für einen Mann, dem sein CDU-Kollege Rainer Hege (-17,17 Prozent) nachsagt, er sei ein Mann, „der der Wahrheit am nächsten kommt„.

Tatsächlich ist Herr Dr. Doll, ein spät promovierter Physiker, ehemaliger Angestellter ohne jede auch nur nanoskopisch erkennbare Relevanz im „Wissenschaftsbetrieb“, ein Prahlhans und Täuscher vor dem Herrn.

Stur, selbstverliebt und unerträglich.

Und leider auch ein Vertreter dieses Typus alter Männer, denen „Altersweisheit“ abgeht und die ganz im Gegenteil von sich glauben, noch mit jedem Gefasel, das sie von sich geben, rechter als recht zu sein. Stur, selbstverliebt und unerträglich.

Selbst dem in Sachen Doll mit einer unendlichen Geduld beschlagenen Herrn Bürgermeister Kessler, der sich sonst eher durch barsche Ungeduld auszeichnet, wird der Dr. Doll immer öfter zur Qual.

Aufforderungen, zum Punkt zu kommen, sind keine Seltenheit in Gemeinderatssitzungen, in denen Herr Dr. Doll seit einiger Zeit immer öfter einzunicken scheint, um dann Reden zu schwingen, die im Vergessen dessen enden, was er eigentlich sagen wollte. Wenn er dann versucht einen Witz zu reißen, bleiben nur peinliche Pausen.

In seinem Traktat „Manchmal ist weglassen besser“ ist sein erster Impuls: „Dieser Artikel ist unnötig.“

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Wirkt oft verwirrt und ohne Anschluss: Dr. Josef Doll. (aufgenommen am Abend der Kommunalwahl 2009) Bild: heddesheimblog.de

Werden Artikel nur aus „Not“ geschrieben? Beschreibt Herr Dr. Doll seine eigene Notdurft, der er in seinem Leserbrief einen notdürftigen Lauf läßt?

Die Tonalität des Textes ist von solch einer herablassenden Art gekennzeichnet, die Herr Dr. Doll sonst bei anderen zu erkennen glaubt, von denen er meint, sie kippten „Kübel voller Dreck und Unrat“ über anderen aus.

Hass und Verachtung.

Drei Viertel des Textes sind von Hass und Verachtung geprägt – dafür müsste der bekennende Christ und angebliche Demokrat Doll vor dem Herrn viele Beichten ablegen, was ihn dazu „getrieben“ hat. Zweifellos darf man die Frage stellen, was in jemandem, der so voller Hass und Häme ist, noch christlich sein könnte?

Die Natur gilt Herrn Dr. Doll nichts mehr. Statt ein wenig nachzudenken und sich tatsächlich zu informieren, was man von einem promovierten Physiker erwarten können sollte, wischt er jeden Zweifel beiseite, verhöhnt den anerkannten Einsatz eines Herrn Klemm für die Natur und verfälscht wiederum die Tatsachen: „Experten beobachten beim Übergang von landwirtschaftlich bewirtschaftetem Gelände zu extensiver Nutzung Bewirtschaftung sehr oft dominierende und störende Pflanzenarten“, schreibt er.

Dabei verschweigt er die Kausalkette: Die „dominierenden“ Pflanzenarten, in diesem Fall die Ackerkratzdistel, wurde überhaupt erst durch die industrialisierte Landwirtschaft begünstigt, sie folgt ihr geradezu. Die implizite Schlussfolgerung, diese Pflanze (und jede Menge andere) zu vergiften, ist eher eine Gemütsbeschreibung des Herrn Dr. Doll, als eine Lösung für das Problem hoffnungslos überdüngter Böden.

Unerwünschtes beseitigen.

Hier kann nur die Zeit Heilung verschaffen – ein alter Mann wie Herr Dr. Doll hat keine Zeit mehr. Er will die derangierte Natur nur noch mehr vergiften, um sich der Illussion eines „Wildblumenfeldes“ hinzugeben, das dann entstehen könnte, wenn „Unerwünschtes“ erst beseitigt ist.

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In der Summe aller Faktoren der absolute Wahlsieger: Kurt Klemm. Bild: heddesheimblog.de

In einer komplett absurden gedanklichen Volte schwenkt er um: Von der Eleminierung des „Unerwünschten“ hin zu „erfreulichen Informationen“, nämlich „Mehreinnahmen von 2 Millionen Euro“, die „Bürgermeister, Gemeindeverwaltung und die Mehrheit des Gemeinderats zu gut darstellen“.

Erwartet Herr Dr. Doll ernsthaft, dass da noch jemand mitkommt?

Was hat die Kritik eines aus seiner Sicht „selbsternannten“ Naturschützers (gibt es eigentlich staatlich anerkannte Naturschützer?, mal abgesehen davon, dass Herr Klemm schon mehrfach für seinen Einsatz für die Natur geehrt wurde, während Herrn Dr. Doll solche Ehrungen fehlen) an einer „Giftspritz-Aktion“ bitte schön mit kommunalen Finanzen zu tun?

Verschwörungstheorien und weiße Mäuse.

Vielleicht eine „Verschwörungstheorie?“, die er selbst „in allen Bereichen á la mode“ erkennt, wie er im Text schreibt? Ist Herr Dr. Doll am Ende selbst das Opfer dessen, was er um sich herum erkennt? Verschwörungstheorien? Sieht er vielleicht sogar schon weiße Mäuse?

Herr Dr. Doll ist mit vielen dieser wirren Artikel in der jüngsten Vergangenheit nicht nur für sich selbst längst zur Schande geworden, sondern auch für die Kirche und die Kirchengemeinde, für die er einsteht und für eine angeblich christliche Partei, dessen Fraktionsvorsitz er im Gemeinderat inne hat.

Tatsächlich geht Herrn Dr. Doll auch das Verständnis dafür ab, dass sich Menschen aufregen, die eventuell mit einer giftigen Wiese in Kontakt kommen könnten und sich zu Recht sorgen, ob ihnen, ihren Kindern oder Tieren oder Wildtieren ein gesundheitlicher Schaden droht. Man muss Sorge haben, dass er all diese Menschen und ihre Bedenken auch als „dominierend und störend“ empfindet und sie am liebsten wegspritzen würde.

Hohe Güter besser weglassen?

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Stinksauer über Gifteinsatz: Kurt Klemm. Bild: privat

Der Schlussakkord seines wirren Leserbriefs muss aber alle aufrechten Demokraten in Heddesheim und hier zuförderst in der CDU alarmieren: „Pressefreiheit ist wie Meinungsvielfalt ein hohes Gut in der Demokratie. Manchmal ist weglassen besser.“

Übersetzt heißt das: „Es ist manchmal besser, hohe Güter wegzulassen.“

Diese Aussage ist zutiefst verstörend und eines echten Demokraten nicht nur unwürdig – es ist demokratisch nicht denkbar. Wer in Sachen Pressefreiheit und Meinungsfreiheit (Meinungsvielfalt nach Doll) empfiehlt, man solle sie „manchmal besser weglassen“, muss sich fragen lassen, wie es um die eigene, innere, demokratische Verfassung bestellt ist.

Die demokratische Gesinnung des Herrn Dr. Doll ist, so muss man leider vermuten, vergifteter als jeder Acker, für dessen fortgesetzte Vergiftung er eintritt.

hardyprothmann

P.S.
Im Mannheimer Morgen sind zum Thema heute zwei Leserbriefe erschienen, die sehr aufschlussreich sind.

***
(Anmerkung der Redaktion: Die Texte im Mannheimer Morgen sind nur für eine begrenzte Zeit kostenfrei abrufbar. Sofern diese überschritten ist, müssen Sie die aktuelle Ausgabe kaufen und einen Tagescode eingeben, um die im Text enthaltenen Links aufrufen zu können. Sofern Sie keine Möglichkeit dazu haben, können Sie gerne uns kontaktieren, wir übermitteln Ihnen dann einen Zugangs-Code.)

Anmerkung der Redaktion:
Hardy Prothmann ist partei- und fraktionsfreier Gemeinderat und verantwortlich für das heddesheimblog.

Gift-Einsatz: „Der Einsatz von Herbiziden ist kontraproduktiv“

Guten Tag!

Heddesheim, 25. Oktober 2010. Die Gemeindeverwaltung Heddesheim will überhaupt keinen Fehler in der Gift-Spritzaktion erkennen – vor kurzer Zeit wurde eine Fläche, auf der eine Wildblumenwiese entstehen soll mit dem Wirkstoff MCPA gespritzt, um „Disteln“ zu bekämpfen. NABU-Sprecher Paul Hennze erklärt im Interview, warum das absolut falsch ist. Dass Bauern die Distel auf Feldern bekämpfen, findet er zwar nicht richtig, kann aber die Sicht der Bauern zumindest verstehen. Im Fall der Blumenwiese fehlt ihm jedes Verständnis. Der Gemeinde bietet er Beratung an.

Herr Hennze, die Gemeinde Heddesheim plant eine Wildblumenwiese auf einem ehemaligen Acker anzulegen, wird das klappen?
Paul Hennze: „Die meisten Wildblumen lieben magere Böden, die sind schwer zu finden in unserer Region. Ackerböden sind grundsätzlich hoffnungslos überdüngt.“

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Paul Henze klärt über Naturschutz auf. Bild: privat

Sie meinen, es wird nichts mit der Blütenpracht?
Hennze: „Es gibt auch Pflanzen, die stickstoffreiche Böden lieben, beispielsweise die Brennessel und Distel. Die sind gleichzeitig hervorragende Futterpflanzen für Raupen, die wiederum zu Schmetterlingen werden. Die Schmetterlinge bestäuben andere Blütenpflanzen und Raupen und Schmetterlinge sind eine tolle Nahrung für Vögel.“

Disteln sind nützliche Pflanzen.

Disteln sind also nützliche Pflanzen?
Hennze: „Auf alle Fälle.“

In Heddesheim wurden die Disteln auf Anordnung des Bürgermeisters auf diesem Gelände gerade totgespritzt, weil die angeblich das Hochkommen der Wildblumen behindern würden.
Hennze: „So ein Quatsch. Wie gesagt werden nur wenige Wildblumen überhaupt wachsen, aber nicht wegen der Disteln, sondern wegen der Überdüngung. Und Disteln blühen wunderschön. Für mich klingt das schon makaber, dass man blühende Pflanzen, die zudem sehr nützlich sind, tot spritzt, um blühende Pflanzen zu sähen.“

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Das Gift tötet die Distel - und noch jede Menge andere Pflanzen.

Gibt es weitere positive Eigenschaften der Distel?
Hennze: „Ja. Die Distel blüht sehr spät, also zu einer Zeit, in der die Blüte der meisten anderen Pflanzen schon vorbei ist und bietet somit weiterhin eine Nahrungsgrundlage für Insekten. Und wenn man die Stauden stehen lässt, sind deren Samen die Nahrung für teils schon verschwundene Vogelarten wir den Distelfink oder Hänflinge.“

Vor allem die Bauern bekämpfen aber die Distel.
Hennze: „Das ist bedauerlich, aber aus deren Sicht zu verstehen. Ein hoher Distelbesatz in einem Weizenfeld vermindert die Qualität der Ernte und damit den Erlös für den Bauern.“

Macht es deshalb Sinn, auch in der Nähe von Äckern Disteln zu bekämpfen?
Hennze: „Überhaupt nicht. Die Distel lässt sich nicht bekämpfen. Sie lässt sich nur töten, kommt aber immer wieder. Die Äcker werden dementsprechend gespritzt – ob da in der Nachbarschaft Disteln wachsen oder nicht, spielt keine große Rolle.“

MCPA tötet nicht nur die Distel, sondern auch andere Kräuter.

Nach Auskunft der Gemeindeverwaltung hat die Spritzaktion nur die Disteln getötet.
Hennze: „Dann gucken Sie mal auf die Wirkung von MCPA, außer der Distel werden noch jede Menge andere Kräuter abgetötet, die aus Sicht der Bauern „Unkräuter“ sind, aus Sicht des Naturschutzes aber Nutzpflanzen. Mal ehrlich: Man kann doch froh sein, wenn überhaupt was wächst.“

Warum?
Hennze: „Durch die intensive Landwirtschaft gibt es kaum noch Blütenpflanzen. Und wo keine Blüten sind, verschwinden viele Insekten, unter anderem die Biene, einer der wichtigsten Bestäuber. Das hat Auswirkungen auf das gesamte Öko-System. Ab Juni haben Insekten große Schwierigkeiten, Blüten in ausreichender Menge zu finden, sie verhungern oder ziehen weiter.“

Die Anwendung von Herbiziden ist kontraproduktiv.

Zurück zur Wildblumenwiese. Wir lange wird es dauern, bis die Wirklichkeit wird?
Hennze: „Das kann bis zu 15 Jahre dauern. Man kann den Boden im Lauf von Jahren etwas ausmagern, indem man mäht und das Mähgut beispielsweise in eine Biogasanlage gibt. Dennoch sollte man nicht die gesamte Fläche auf einmal mähen, sondern im Interesse der von „Unkraut“samen lebenden Vögel (z.b.Hänfling) jedes Jahr einen anderen Teil der Fläche vom Mähen aussparen. Man kann Sand unterpflügen und nach und nach verändert sich die Natur von selbst. Die Anwendung von Herbiziden ist kontraproduktiv. Deren Einsatz ist überhaupt nicht gerechtfertigt. Wenn die Gemeinde dazu Beratung benötigt, stehen wir gerne bereit, um beispielsweise einen Pflegeplan zu erstellen.“

Info:
Der Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) ist eine „Nicht-Regierungsorganisation“ (NGO), die sich dem Schutz und dem Verständnis für die Natur verschrieben hat. Der NABU-Bezirksverband Rhein-Neckar-Odenwald umfasst 11 NABU-Gruppen im Rhein-Neckar-Kreis und 7 NABU-Gruppen im Neckar-Odenwald-Kreis sowie die Stadtgruppen Heidelberg und Mannheim mit insgesamt rund 6000 Mitgliedern. Paul Hennze ist einer der Mannheimer Sprecher.

Internet:
www.nabu-mannheim.de
NABU Rhein-Neckar-Odenwald

Zweifache Gift-Spritzung gegen Disteln – angeblich ohne Gefährdung

Guten Tag!

Heddesheim, 25. Oktober 2010. Die Gemeindeverwaltung Heddesheim erklärt auf Nachfrage, dass auf einem für eine Wildblumenweise geplanten Gelände in der Nähe des Badesees zwei Mal das Mittel U46-M fluid gespritzt wurde. Angeblich geht von dem Mittel keine Gefährdung aus und angeblich wirkt es nur gezielt gegen Disteln.

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Gespritzte "Blumenwiese". Bild: heddesheimblog

Die Gemeinde Heddesheim beantwortete unsere email vom 15. Oktober 2010 am 20. Oktober 2010 – zunächst ohne Angabe des Namens des eingesetzten Produkts, schickte auf Nachfrage aber das Datenblatt zu U46-M Fluid.

Besonders interessant: Es handelt sich um ein günstiges Mittel, um Disteln in Getreidefeldern zu bekämpfen. Im vorliegenden Fall wurde aber ein Gelände gespritzt, auf dem „Wildblumen“ angepflanzt werden sollen und keinesfalls Getreide.

Die Gemeindeverwaltung unterstellt, dass die Distel das Hochkommen der Blumen „erschweren, wenn nicht sogar verhindern“ würde. Dabei ist nicht die Distel der größte „Verhinderer“, sondern der Boden. Stark überdüngte Böden werden von der Distel und auch der Brennessel bevorzugt – die allermeisten „Wildblumen“ lieben aber nährstoffarme Böden und wachsen nur schlecht auf stickstoffhaltigen Böden. Disteln hin oder her.

Die Antwort lautete:
„Es handelt sich um ein zugelassenes Unkrautvernichtungsmittel zur Entfernung von Disteln, das in Abstimmung mit Fachleuten eingesetzt wird. Es ist zugelassen für alle Getreidearten und auf Grünland und wirkt speziell gegen Disteln.

Das Mittel wurde zwei Mal aufgebracht. Vor sechs Wochen war der Bauhof selbst dort. Da nun das Wetter noch gut war und der Distelbefall weiterhin stark war, wurde es ein zweites Mal aufgebracht. Dies geschah durch eine Fachfirma.
Insbesondere war die Maßnahme notwendig, um die Voraussetzungen für die Aussaat einer Wildblumenwiese auf dem betroffenen Grundstück zu schaffen (Umpflügen). Ohne diese Maßnahme würde – selbst nach dem vorgesehen Umpflügen – die Distel erneut wachsen und würde die Aussaat der Wildblumenmischung erschweren, wenn nicht sogar verhindern.

Es liegt ein konkretes Datenblatt zur Verwendung des Mittels vor, darin sind Anwendungshinweise beschrieben. Ausweislich dieses Datenblattes gibt es keine Hinweise auf Gefährdungen von Mensch und Tier beim Einsatz dieses Mittels. Es gibt im Datenblatt des Distelbekämpfungsmittels auch keinen Hinweis auf einen Einfluss auf Nutzorganismen wie Bienen. Es ist giftig für Algen und höhere Wasserpflanzen. Es gibt keine Auflagen für Wasserschutzgebiete.
Es handelt sich um ein in der Landwirtschaft gängiges Distelbekämpfungsmittel im Getreideanbau.

Der Einsatz kostet 200 Euro für das Ausbringen des Distelbekämpfungsmittels und 87 Euro für den Einkauf.“

Das Mittel wird speizell gegen die Ackerkratzdistel eingesetzt – eine Kulturfolgerpflanze, die durch die von Menschen geschaffenen Äcker optimale Bedingungen gefunden hat. „Umpflügen“ ist kein geeignetes Mittel, um sie zu bekämpfen, sondern sogar eher kontraproduktiv: „Die vegetative Vermehrung dieser Art erfolgt durch Wurzelsprosse, die aus den tief im Boden liegenden, annähernd waagerecht verlaufenden Ausläuferwurzeln hervorgehen. Es liegt demnach ein Wurzelpionier vor, der auf Äcker und Weiden ein gefürchtetes „Unkraut“ darstellt. Sogar aus kleinen abgehackten Wurzelstückchen können neue Pflanzen austreiben.“ Die Wurzeln reichen bis zu 2,8 Meter tief.

Tatsächlich schädigt das Mittel nicht nur die Ackerkratzdistel, sondern auch andere Pflanzen: „Gut bekämpfbar: Ackerdistel, Ackersenf, Gänsefuß-Arten, Hederich, Hirtentäschel, Melde, Wicke u.a.“, sowie “ Binsen, Hahnenfuß, Klappertopf, Löwenzahn, Sumpfschachtelhalm, Wegerich, Wiesen-Storchschnabel“.

Als weniger „gut bekämpfbar“, aber immerhin schädigend, wirkt das Mittel auch: „Ackerhohlzahn, Ackerwinde, Hahnenfuß, Hellerkraut (Pfennigkraut), Kornblume, Mohn, Spörgel, Taubnessel u. a., Ampfer, Disteln, Weinbergslauch“, sowie „nicht ausreichend bekämpfbar“, aber ebenfalls noch schädigend: „Ampfer, Ehrenpreis, Erdrauch, Huflattich, Kamille, Klettenlabkraut, Knöterich, Vogelmiere und Bärenklau, Schafgarbe, Brennnessel, Wiesenkerbel, Huflattich, Wiesenknöterich.“

Das Mittel ist giftig für Algen und höhere Wasserpflanzen. Eine Gewässerschutzauflage besteht aber nicht.

„Jeder Kontakt mit dem Mittel“ soll laut Datenblatt vermieden werden, denn sonst kann es „zu Gesundheitsschäden“ kommen. Empfohlen wird Schutzkleidung.

Während und kurz nach der Spritzung des Geländes kann es also sehr wohl zu Hautreizungen und Gesundheitsschädigungen beim Kontakt mit dem Mittel kommen. Denkbar bei Tieren (Hunde, Katzen, Vögel, Wildtiere), die sich im gespritzten Gelände aufhalten, ebenso Spaziergänger oder auch „Pflanzensammler“.

Eine Aufstellung von Hinweisschildern über eine aktuell erfolgte Spritzung muss also als sinnvoll erachtet werden.

Das Mittel wirkt, indem es den Stoffwechsel der Pflanzen anregt, sich also schneller wachsen lässt, als sie sich selbst versorgen können. Letztlich verhungert die Pflanze wegen des schnellen Wachstums und stirbt ab.

Man kann der Pflanze auch ökologisch ohne Gift zu Leibe rücken, wie der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen beschreibt – das erfordert allerdings den Willen, sich ökologischer Mittel zu bedienen.

Zu Risiken und Nebenwirkungen

Guten Tag!

Heddesheim, 23. Oktober 2010. Wie aus einem „Wirbel“ eine „wünschenswerte Warnung“ werden kann, präsentiert uns der Mannheimer Morgen. Innerhalb einer Woche lernt die Zeitung, dass Hofberichterstattung kein gutes Mittel ist, um die öffentliche Meinung zu bekämpfen.

Von Hardy Prothmann

Das Thema ist ein leidiges. Kurt Klemm prangert immer und ewig einen zu radikalen Heckenschnitt durch die Gemeinde an, der den Lebensraum von Vögeln „beschneidet“ – der Bürgermeister Michael Kessler nimmts zur Kenntnis und lässt die Gehölzer weiter auf das Maß roden, das ihm gefällt. Alles über „Hüfthöhe“ scheint im suspekt, alles, was zu „wild“ wächst, lässt er „begradigen“, hat man den Eindruck.

Kurt Klemm redet über „Futterpflanzen“, damit meint er nicht agrarwirtschaftlich-industriell angebaute „Superpflanzen“, sondern schlicht und einfach Brennessel und Disteln und andere Kräuter. Krautige Pflanzen, die viele als „Un“kraut verstehen, die aber für die Natur „Nutz“kraut sind.

Eine „Un“zahl von Raupen lieben die Brennessel und die Distel. Sie fressen sich satt und reif daran. Die Menschen freuen sich über die flatternden Schmetterlinge, die Blüte um Blüte besuchen und bestäuben. Dabei sind diese Schönheiten höchst gefährdet. Sie werden als Raupen oder als Schmetterlinge von Vögeln gefressen oder an die Brut verfüttert. Das nennt man „natürlichen Kreislauf“. Oder auch „Öko-System“.

Es gibt aber auch ein anderes System.

Für den Heddesheimer Bürgermeister Michael Kessler sind diese „Natur“-Kräuter einfach nur Schädlinge. Die lässt er wegspritzen. Abtöten. Kaputt machen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Dabei orientiert er sich vielleicht an den Bedürfnissen von gewissen Bauern.

Wie auch immer.

Wie konsequent er das tut, konnte man in der vergangenen Woche erleben. Naturschützer Kurt Klemm warnte mit „Gift-Schildern“ vor einer vergifteten Wiese, die Bürgermeister Kessler mit „U46“ spritzen lies. Das Gift ließ Kessler spritzen und die Warschilder sofort entfernen.

Der Mannheimer Morgen berichtete zunächst: „Verblüht seien die Disteln, sonst nichts.“

Das heddesheimblog stellte das in Frage, schrieb die Gemeinde an und forderte weitere Informationen und stellte die Berichterstattung des MM in Frage.

Gestern „legte“ der MM nach: „Öko-Institut: Warnung wäre sinnvoll“ , überschreibt die Zeitung einen Bericht, der sich mit einem Mal ganz anders liest. Plötzlich ist vom Gift die Rede, von „Hautreizungen“ und „ernsten Augenschäden“.

Was ist passiert?

Ganz einfach. Das heddesheimblog hat Fragen gestellt und sich nicht „abwimmeln“ lassen.

Behörden, also auch die „Gemeinde Heddesheim“, müssen meistens Fragen der Presse beantworten.

Der MM, der erst von einem „Wirbel“ berichtet hat, stellte nun fest, dass eine „Warnung sinnvoll“ gewesen wäre. Warum? Aufgrund eigener Fragen und Zweifel oder gar Recherche?

Oder aufgrund unserer Nachfragen, die oft viele Tage bis zu einer Antwort brauchen, während der MM quasi eine Art „Standleitung“ ins Bürgermeisteramt hat und so tut, als würde die Zeitung „kritisch“ berichten?

Nun haben die Zeitung und ihre Re(d)akteurin Anja Görlitz so getan, als ob sie wirklich „aufklären“ wollten. Tatsächlich ist nur ein quasi-„kritischer“ Bericht dabei herausgekommen.

Während die erste Meldung noch so tat, als sei „alles in Ordnung“, tastet sich die zweite Meldung daran an, dass „wegen der möglichen Haut- und Augenreizungen“, die Öko-Institut-Expertin Rita Groß „einen Warnhinweis auf öffentlichen Flächen für wünschenswert“ hält. Also genau das bestätigt, was Kurt Klemm mit dem Einschlagen der Warnschilder getan hat und die Gemeinde Heddesheim, respektive ihr Bürgermeister Kessler sofort wieder hat entfernen lassen.

Vermissen Sie eine Nachfrage der Zeitung gegenüber der Gemeinde in der Sache? „Die Zeitung“ hat nicht nachgefragt, denn sie will „kein Fass aufmachen“.

Bürgermeister Kessler und der MM beschreiben nie ohne Aufforderung, was die Risiken und Nebenwirkungen ihres Handelns bedeuten.

Um das zu erkennen, braucht es Experten wie Kurt Klemm und freie Medien wie das heddesheimblog.

Der Gift-Einsatz ist sicherlich aus Sicht des MM und der verantwortlichen Redakteurin Anja Görlitz „ausreichend“ berichtet. Aus Sicht des heddesheimblogs aber nicht.

Wir werden am Montag unsere Story dazu veröffentlichen, die mehr Fakten und Informationen über U-46 und was die Gemeinde davon hält, berichten wird.

Soviel ist sicher: Die anbiedernde Hofberichterstattung des MM und die „Pseudo“-Recherche der Redakteurin Anja Görlitz beweisen einmal mehr, dass der MM weit davon entfernt ist, eine journalistisch neutrale und qualitativ hochwertige Berichterstattung zu liefern.

Die Risiken und Nebenwirkungen sind bekannt.

Die konrekte Nebenwirkung heißt: Aktuell hat der MM wie schon seit Jahren zuvor an Auflage verloren.

Das Risiko heißt: Man möchte der Zeitung glauben, es gibt aber begründete Zweifel, dass man das ohne Sorge tun kann.

„Verblüht“ seien die Disteln? „Und sonst nichts“?

Das ist leider nicht so.

Frau Görlitz hat das Datenblatt vorliegen. Darin steht alles und mehr als „sonst nichts“. Ihre Berichte lassen vermuten, dass sie selbst nie in Augenschein genommen hat, worüber sie „wertend“ berichtet.

Wir berichten am kommenden Montag über „sonst nichts“.

Und das ist durchaus wörtlich gemeint.

Gift-Anfrage: Warten auf Antwort

Guten Tag!

Heddesheim, 19. Oktober 2010. Während wir immer noch auf Antwort durch die Gemeinde Heddesheim zu deren Spritzaktion auf der Wiese am neuen Wegstück um den Badesee warten, hat uns der Naturschützer Kurt Klemm Bilder der Wiese geschickt – inklusive Disteln. Die Aufnahmen wurden in der zweiten Septemberhälfte gemacht.

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Ist das Unkraut auf einer Wildblumenwiese?

Bis heute ist unbekannt, was für ein Gift die „Gemeinde“, respektive Bürgermeister Michael Kessler, hat auf der Wiese verspritzen lassen. Wir haben am Freitag eine email an die Gemeinde gesendet – bislang ohne Antwort.

Typischerweise argumentiert Bürgermeister Kessler gerne, die Verwaltung habe auch andere Arbeiten zu tun und unsere Anfrage belasteten die Gemeinde. Ist das so?

Der Mannheimer Morgen hat freien Telefonzugang zu Gemeindemitarbeitern – auf Anordnung von Bürgermeister Kessler dürfen Gemeindemitarbeiter nicht mit unserer Redaktion sprechen.

Wir haben nur den „Ansprechpartner“ gemeinde@heddesheim.de und der ist äußerst träge.

Wir warten also weiter auf Antwort auf die folgenden Fragen:

  • Welches Gift wurde dort ausgebracht?
  • Warum wurde das Gift verspritzt?
  • Welche Pflanzen werden von dem Gift angegriffen?
  • Ist nur „Unkraut“ betroffen oder auch nützliche Pflanzen?
  • Warum wurde jetzt gespritzt – in wenigen Wochen dürften die Pflanzen witterungsbedingt absterben?
  • Was kostet der Gifteinsatz?

Fotos: Kurt Klemm

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Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Kurt Klemm „hat die Schnauze voll“

Guten Tag!

Heddesheim, 15. Oktober 2010. Kurt Klemm, Vogelfreund und Naturschützer, hat „die Schnauze voll“. Wieder einmal hat „die Gemeinde“, respektive Bürgermeister Michael Kessler, wider die Natur gehandelt, sagt er. Deswegen handelt er nun gegen die „Vergiftung“.

Von Hardy Prothmann

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Kurt Klemm protestiert gegen aus seiner Sicht unnötigen Gifteinsatz. Bild: privat

Der Gemeinderat (parteilos, Fraktion Bündnis90/Die Grünen) Kurt Klemm ist „sauer“, so richtig sauer. Auf der Wiese hinter dem Vogelpark, wo das neue Teilstück des Rundwegs um den Badesee angelegt wurde, ist „Gift gesprüht worden“, sagt er.

„Seit ewigen Zeiten prangere ich das an“, sagt Klemm. Er meint das Spritzen von „Unkrautvernichtungsmitteln“. Diese „Unkräuter“ seien wichtige Nahrungsgrundlage für viele Insekten und die wiederum für die Vögel. „Aber der will nichts verstehen und macht, was er will“, sagt Klemm und meint Bürgermeister Michael Kessler.

Kurt Klemm hat sich deshalb zu einer privaten Protestaktion entschlossen. Auf der gespritzten Wiese hat er Warnschilder aufgestellt: „Vorsicht Gift“.