Rhein-Neckar, 02. Juli 2014. (red/pm) Wegen eines Betriebsausflugs finden am Freitag, 04. Juli, beim Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis keine Sprechzeiten statt. Nicht nur das Hauptgebäude in der Heidelberger Kurfürsten-Anlage 38-40 mit all seinen Ämtern bleibt an diesem Tag geschlossen, sondern auch alle Außenstellen des Landratsamtes in Heidelberg, Sinsheim, Weinheim, Wiesloch, Neckargemünd und Ladenburg. Dazu zählen ebenso die Kfz-Zulassungs- und Führerscheinbehörden wie beispielsweise das Gesundheitsamt und das Versorgungsamt.
Landratsamt am Freitag geschlossen
Erschließung noch in diesem Jahr

Noch in diesem Jahr sollen die Arbeiten im Neubaugebiet „Mitten im Feld“ beginnen. Foto: Gemeinde Heddesheim
Heddesheim, 17. Juli 2013. (red/ld) Mit 14 Stimmen für und 4 Stimmen gegen den Bebauungsplan für das Neubaugebiet „Mitten im Feld“ hat der Gemeinderat gestern dem Entwurf zugestimmt. Als nächsten Schritt wird er – gemeinsam mit den ergänzenden Gutachten – im Rathaus offengelegt. Sollte es keine Einwände geben, die eine Änderung nötig machen, sollen bereits im August die Erschließungsarbeiten ausgeschrieben werden, um in der Sitzung im September vergeben werden zu können. Noch in diesem Jahr will die Verwaltung mit den Arbeiten beginnen.
Blutsauger haben Hochsaison
Rhein-Neckar, 13. April 2012. (red) Mit den wärmeren Temperaturen kommen auch wieder vermehrt Zecken zum Vorschein. Eine festgesaugte Zecke am Körper ist nicht nur unangenehm, sondern der Stich kann auch schwerwiegende Folgen haben. Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises ruft auch in diesem Jahr wieder zu Impfungen gegen FSME auf.
Von Jörg Theobald

Sie lauern wieder auf Opfer - Zecken. Bild: Zecken.de
Kaum wird es Frühling, lauern wieder Zecken im Wald, Gebüsch und Gras auf ihre Opfer. Sobald die Aussentemperatur konstant über acht Grad Celsius liegt, werden die Tiere wieder munter. Die winzigen Spinnentiere halten sich dann im Bodenbewuchs bis auf einer Höhe von etwa anderthalb Meter auf.
Laut Frau Dr. Oswinde Bock-Hensley vom Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises gibt es die Tiere zwar das ganze Jahr über, aktiv sind sie aber vor allem von März bis Oktober.
Jeder, der sich viel im Freien aufhält, kann zum Opfer der „Blutsauger“ werden. Besonders häufig sind Wanderer, Jogger, Radfahrer und Hundehalter betroffen, ebenso Kinder. Durch ihre Körpergröße haben sie die richtige Höhe, um von den Zecken besonders gut erreicht zu werden.
Warm-feuchtes Wetter macht die Tiere besonders lebendig, dann stechen sie bevorzugt zu. Ihre Opfer suchen sich die Zecken am liebsten vormittags und am frühen Abend.
Auf die Opfer aufmerksam werden sie durch Erschütterungen, Körperwärme und den Körpergeruch. Haben die Zecken ein potentielles Ziel ausgemacht, lassen sie sich im Vorübergehen von ihrem Platz im Bodenbewuchs abstreifen.
Hohes Infektionsrisiko
Die meisten Zeckenstiche bleiben ohne Folgen, doch die Spinnentiere können auch Krankheitserreger übertragen. Am bekanntesten sind die Erreger von Borreliose und FSME, hinzu kommt aber noch eine Vielzahl weiterer möglicher Infektionen. Zum Beispiel Anaplasmen, Babesien, Rickettsien oder Ehrlichiosen.
Die häufigste Erkrankung, die durch Zeckenstiche übertragen wird, ist die Lyme-Borreliose. Sie wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst.
Die Krankheit kann jedes Organ, das Nervensystem und die Gelenke sowie das Gewebe befallen. Dadurch kann eine Borreliose viele Symptome haben, man spricht auch von einer multisystemischen Krankheit. Durch die vielen verschiedenen Symptome ist es schwierig, eine Borreliose zu diagnostizieren.
Lediglich die sogenannte „Wanderröte“, eine ringförmige Hautrötung um die Einstichstelle gilt als charakteristisches Symptom. Sie kann einige Tage bis Wochen nach einem Zeckenstich rund um die Einstichstelle auftreten. Allerdings tritt die Wanderröte, auch Erythema migrans genannt, nicht bei allen Borreliose-Patienten auf.
Folgen der Borreliose können Hirnhautentzündung, starke Schmerzen, Gesichtslähmungen und sogar Herzproblemen sein. Im chronischen Verlauf kommt es auch häufig zu Gelenkentzündungen.
Da es sich bei der Borreliose um eine bakterielle Erkrankung handelt, lässt sie sich im Normalfall gut mit Antibiotika behandeln.

Die Tiere stechen bevorzugt an feucht-warmen Stellen mit dünner Haut - z.B. in den Kniekehlen, der Achselhöhle oder dem Schambereich. Bild: Zecken.de
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ist eine durch das FSME-Virus ausgelöste Krankheit, die mit grippeähnlichen Symptomen, Fieber und bei einem Teil der Patienten mit einer Hirnhautentzündung verläuft.
Typisch für die Krankheit ist der Verlauf in zwei Stadien. Im ersten Stadium leidet der Betroffene an Fieber, Erbrechen, Kopf- und Gliederschmerzen. Die Krankheit ähnelt in diesem Stadium von den Symptomen her einer Grippe. Häufig ist die Erkrankung nach diesem Stadium überstanden.
 Bei einigen der Infizierten greift das Virus jedoch auf das zentrale Nervensystem über. Im besten Fall kommt es jetzt zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis), schlimmstenfalls greift das Virus auf das ganze Gehirn über. Jetzt leidet der Betroffene an hohem Fieber, starken Kopfschmerzen, bei der Hirnentzündung kommt es mitunter auch zu Lähmungen sowie Bewusstseins-, Sprach- und Schluckstörungen.
Etwa die Hälfte der Patienten mit FSME erleiden nach Angaben des Verbands einen schweren Krankheitsverlauf. Eine dauerhafte Erkrankung und eine daraus resultierende Berufsunfähigkeit können folgen. Die Impfempfehlung gelte vor allem für ältere Menschen, da die Schwere der Erkrankung mit zunehmendem Alter steige.
Seit Mitte der neunziger Jahre verzeichnen die Gesundheitsämter des Odenwaldes eine stetige Zunahme der von Zecken übertragenen Hirnhautentzündung FSME. Dabei ist nicht nur die Fallzahl insgesamt, sondern gleichzeitig die Zahl der schweren und schwersten Verläufe der FSME gestiegen.
Gesundheitsamt ruft zur Impfung auf
Zu Schutzimpfungen gegen gefährliche Folgen von Zeckenbissen durch FSME haben das Gesundheitsamt im Rhein-Neckar-Kreis, das auch für die Stadt Heidelberg und somit für rund 650.000 Einwohnerinnen und Einwohner zuständig ist, und die Ärzte in der Region aufgerufen. Der Leiter des Gesundheitsamts, Dr. Rainer Schwertz, sagt dazu:
Gemeinsam mit Bayern und Thüringen führt Baden-Württemberg die Hitliste der Risikogebiete an
Laut Informationen des Robert-Koch-Institut, dem deutschlandweit wichtigsten Institut für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten, erfolgten 47,1% aller im Jahr 2010 festgestellten FSME-Infektionen in Baden-Württemberg.
Laut Dr. Bock-Hensley ist eine Impfung nach wie vor für das sicherste Mittel gegen die Krankheit, besonders für ältere Menschen. Die Kosten hierfür tragen die Krankenkassen.
Nach der uns vorliegenden Statistik gab es in Deutschland im Jahr 2010 260 Menschen, die an FSME erkrankt sind, im Rhein-Neckar-Kreis waren es 2011 sieben Erkrankte, davon fünf Männer und zwei Frauen mit teilweise schweren Krankheitsverläufen.
„Bevor Sie uns Ihre Familie die Natur genießen, schützen Sie sich vor Zeckenstichen“, raten die beiden Ärzte des Gesundheitsamtes.
Das Infektionsrisiko für alle durch Zecken übertragene Krankheiten kann gemindert werden, indem man sich kurzfristig mit Zecken abwehrenden Sprays oder Lotions schützt. Zusätzlich kann helle, geschlossene Kleidung und das Vermeiden von unwegsamem Gelände und Unterholz helfen, nicht von einer Zecke gestochen zu werden.
Nach einem Spaziergang in der Natur sollte man sich und vor allem auch Kinder und Haustiere gründlich nach Zecken absuchen. Festgesaugte Tiere sollten mit einer geeigneten Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange oder Zeckenkarte entfernt werden.
Unter keinen Umständen sollte man die Tiere jedoch mit Öl, Klebstoff, Nagellackentfernern oder Alkohol „behandeln“. Im Todeskampf entleert die Zecke ihren Darminhalt in die Wunde: Dadurch steigt das Risiko einer Infektion.
Der Kampf gegen die Läuse
Guten Tag!
Rhein-Neckar, 21. November 2011. Manches erlebt man als großes Drama und erst in der Rückschau erkennt man auch die humoristische Seite. Gabi erinnert sich noch gut, wie gelbe Zettel und Kopfläuse zu ihrem Alltag gehörten und mit welchen Mitteln sie dagegen kämpfte.

Die Kopflaus (lat.: Pediculus humanus capitis). Foto: Wikipedia.
Vor Kurzem war ich mit zwei Freundinnen in einer nicht wirklich erwähnenswerten amerikanischen Komödie im Kino. Bei der Heimfahrt im Auto beschlossen wir, den Film hätten wir uns sparen können, wenn da nicht die eine Szene gewesen wäre, in der sich die Hauptdarstellerin – Typ erfolgreiche Geschäftsfrau, Supermutter und Superehefrau – bei einer Besprechung immer wieder verzweifelt am Kopf kratzte. Kurz zuvor hatte sie von der Nanny die SMS erhalten: „Die Kinder haben Läuse!“
Jetzt, Jahre später, konnten wir darüber herzhaft lachen, aber ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als ein winzig kleines Tier – natürlich im unüberschaubaren Plural – die Kopflaus (lat.: Pediculus humanus capitis) – uns das Leben zur Hölle machte.
Ich vergesse nie, wie meine Tochter mit einem gelben Zettel aus dem Kindergarten kam, der uns Eltern darauf hinwies: „In der Gruppe gibt es Läuse, bitte untersuchen Sie Ihr Kind.“
Dieser Zettel wurden während der Kindergarten- und Grundschulzeit zu unserem festen Begleiter und verfolgte uns sogar noch in der fünften Klasse am Gymnasium.
Aus meiner Kindheit kannte ich keine Läuse, ich hatte nie welche und es wurde nur ab und an gemunkelt, wenn jemand seinem Kind die Haare streichholzkurz schneiden ließ.
„Die kriegt man nur, wenn man dreckig ist“
„Die kriegt man nur, wenn man dreckig ist“, pflegte meine Großmutter zu sagen. „Und natürlich damals im Krieg“, aber das waren bekanntlich andere Zeiten.
Nun denn, meine Tochter hatte langes, sehr langes, dickes, welliges Haar, dem ich mich nun mit einem kleinen schmal gezinkten Nissenkamm näherte. Eben so, wie es auf dem Schreiben des Gesundheitsamtes beschrieben war. Zentimeter um Zentimeter kämpfte ich mich, unter dem lauten Gebrüll meines Kindes, durch die Mähne. Und fand – nichts. Klar, dachte ich mir, warum sollen wir auch Läuse haben.
Nur zwei Tage später beobachtete ich meine Tochter, wie sie sich wieder und wieder kratze und auch mich überfiel ein Juckreiz. „Das ist alles Einbildung“, sagte eine Freundin und sie sollte nicht Recht behalten.
Eine weitere Kopfkontrolle offenbarte die Katastrophe millimeterkleine, äußerst agile Tierchen huschten über das Haupt. Ich war verzweifelt. Rannte in die Apotheke und fragte leise und verschämt nach einem Lausmittel, wirksam sollte es sein. „Goldgeist forte“ wurde mir empfohlen und ich bekam gleichzeitig den Hinweis, es könnten ja auch noch andere Familienmitglieder befallen sein. Ich nahm gleich die Familienpackung.
Ich nachte den Läusen eine Kampfansage. Der restliche Nachmittag gestaltete sich zu einem Alptraum: Ich zog alle Betten und Sofakissen ab, Sohn, Mann, Tochter und ich selbst wurden mit dem scharf riechenden, höllisch stinkenden Extrakt behandelt, tausende von Haarsträhnen wurden durchkämmt, die Kuscheltiere wandert in Plastiktüten verpackt in die Gefriertruhe. Am Abend war ich total erledigt, aber glücklich, diesen kleinen Viechern hatte ich den Garaus bereitet.
Für dieses Mal, denn nur wenige Wochen später brachte mein Sohn einen gelben Zettel aus der Grundschule mit und die gleiche Prozedur ging von Vorne los.
Bei der Laus gilt für mich kein Artenschutz
Ich weiß nicht mehr, wie viele Flaschen von „Goldgeist forte“ ich in den folgenden Jahren verbraucht habe, irgendwann wurden diese kleinen Biester auf alle Fälle resistent und ein neues Mittel wurde unter vorgehaltener Hand gepriesen. Das eine verklebt, das andere erstickt, egal wie, die Läuse mussten getötet werden – hier gilt für mich kein Artenschutz.
In der Anfang-Laus-Phase getraute man sich kaum öffentlich darüber zu reden, doch schon bald gestaltete das Laus-Thema ganze Nachmittagstreffen und gute Tipps wurden ausgetauscht. Und da die kleinen Bestien auch vor Grenzen nicht zurückschrecken bekam ich hilfreiche Ratschläge auch von Freunden aus der Schweiz und aus dem Elsaß. Letztlich blieb kaum einer verschont und gemeinsam ließ es sich besser ertragen.
„Seid ihr lausfrei?“ wurde so zur gängigen Floskel bevor sich Kinder zum Übernachten verabredeten.
Und dann auf einmal war es vorbei. Es kamen keine Zettel mehr, es gab keine Juckanfälle und vor allem es gab keine kleinen Tiere mehr.
Wie oft wir wirklich Läuse hatten, ich weiß es nicht, einmal auf alle Fälle traf es meinen Sohn, einmal mich und etliche Male meine Tochter. Mein Mann blieb verschont, „du riechst wahrscheinlich nicht gut“, versuchte es ihm meine Tochter zu erklären.
Und während ich das alles schreibe, fängt es an, mich fürchterlich zu jucken – aber diesmal ist es ganz bestimmt nur Einbildung.
Baden im Neckar nicht empfehlenswert
Guten Tag!
Heddesheim/Rhein-Neckar-Kreis, 07. Mai 2010. Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises weist darauf hin, dass das Baden im Neckar nicht zu empfehlen ist. Proben erfüllen nicht die gesetzlichen Vorgaben. Das Wasser ist vor allem mit Fäkal-Bakterien und auch Salmonellen belastet.
Mitteilung des Rhein-Neckar-Kreises:
„Das Gesundheitsamt informiert:
Baden im Neckar nicht empfehlenswert
Viel bessere Bademöglichkeiten in Freibädern und Badeseen
Wenn die Temperaturen steigen, freuen sich viele Menschen auf das kühle Nass und das Schwimmen im Freien. Allerdings kamen in den letzten Jahren auch einige Menschen auf den Gedanken, den Neckar als Badegewässer zu nutzen. Doch aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes sollte im Neckar nicht geschwommen werden.
Darauf hat jetzt das Gesundheitsamt, das für die Überwachung der Bäderanlagen des Rhein- Neckar-Kreises und der Stadt Heidelberg zuständig ist, hingewiesen. Da man im Sommer immer wieder Menschen im Neckar schwimmen sah, war es während der Badesaison 2009 zahlreich zu diesem Thema angefragt worden, und es steht dem Baden im Neckar sehr kritisch gegenüber.
Neben den zahlreichen Hallenbädern, die zum Teil auch im Sommer geöffnet haben, gibt es im Rhein- Neckar-Kreis 21 öffentliche Freibäder mit 65 Becken und 9 Badeseen, die bessere Bademöglichkeiten bieten.
Die Wasserqualität des Neckars erfüllt nämlich nicht immer die gesetzlichen Vorgaben der entsprechenden EU-Richtlinie* und der darauf basierenden baden-württembergischen Badegewässerverordnung.** Schon in der Badesaison 2001 wurden entlang des Neckars an 12 Entnahmestellen von den jeweiligen Gesundheitsämtern unter der Federführung des Landesgesundheitsamtes (LGA) im Abstand von 14 Tagen nach den Vorgaben, die für Badeseen gelten, Wasserproben entnommen.
Das LGA stellte danach fest, dass bei jeder Entnahmestelle mindestens zweimal Salmonellen nachgewiesen wurden. Bei allen Probeentnahmestellen gab es zudem Grenzwertüberschreitungen für fäkalcoliforme und für gesamtcoliforme Bakterien, die Richtwerte für Fäkalstreptokokken wurden ebenfalls häufig überschritten. Auf Basis der EU-Richtlinie besitzt somit keine der untersuchten Stellen vom Schwarzwald-Baarkreis bis zum Rhein-Neckar-Kreis die geforderte Badewasserqualität.
Da in den letzten Jahren im Bereich Stuttgart für das Baden im Neckar Werbung gemacht wurde, sah sich das LGA veranlasst, die oben angeführten Untersuchungen an einigen Stellen im Bereich Stuttgart zu wiederholen. Die Untersuchungen von 2001 haben sich dabei erwartungsgemäß bestätigt. Zu bedenken ist auch, dass der Neckar ein so genannter „Vorfluter“ ist.
Das bedeutet, dass rund 590 Kläranlagen ihr gereinigtes Abwasser in den Fluss leiten. Zwar werden Keime in den mechanisch-biologischen Reinigungsstufen zum größten Teil abgebaut, nie jedoch vollständig. Dadurch können Krankheitserreger wie Fäkalkeime, Salmonellen, Viren oder Pilze die Wasserqualität gesundheitsschädigend beeinflussen.
Bei starken und lang anhaltenden Regenfällen können Abwässer auch ungeklärt in den Vorfluter gelangen. Durch die Einleitung von Industrieabwässern bestehen bei Störfällen ebenfalls gesundheitliche Risiken. Ebenso können Ratten in der Kanalisation und an den Ufern eine Vielzahl von Krankheit erregenden Keimen (z. B. Leptospirose) übertragen.
2006 erkrankte ein Teilnehmer eines Triathlon an einer schweren Leptospirose. Der Verdacht lag nahe, dass sich der Sportler mit Neckarwasser infiziert hatte. Zudem weist der Neckar als Bundeswasserstraße Neckar einen lebhaften Berufsschiffverkehr auf. Zusammen mit vielen Wassersportfahrzeugen, Fahrgastschiffen, Seglern, und Ruderern können diese eine weitere Gefahr für Badende darstellen.
Grundsätzlich war die Badewasserqualität in allen öffentlichen Bäderanlagen im Rhein-Neckar-Kreis und der Stadt Heidelberg in den letzen Jahren nicht zu beanstanden. Neben der Eigenüberwachung durch die Betreiber und regelmäßige Wasseruntersuchungen durch akkreditierte Labore werden vom Gesundheitsamt auch 2010 routinemäßig Kontrollen der Badewasserqualität durchgeführt.
Wer sich in den Freibädern nicht wohl fühlt und lieber in Oberflächengewässern baden möchte, hat im Rhein-Neckar-Kreis und der Umgebung die Möglichkeit, die umliegenden Badeseen zu nutzen. Aktuelle Badestellen, Wasseruntersuchungsergebnisse und weitere Daten finden sich unter: Badegewässerkarte Baden-Württemberg
Zusatzinfo
Gesetzliche Grundlagen, die für das Gesundheitsamt maßgeblich sind:
* Richtlinie 2006/7/ EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Februar 2006 über die Qualität der Badegewässer und deren Bewirtschaftung
** Verordnung des Ministeriums für Arbeit und Soziales und des Umweltministeriums Baden-Württemberg über die Qualität und die Bewirtschaftung der Badegewässer (Badegewässerverordnung – BadegVO vom 16.Januar 2008″
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Gesundheitsamt warnt: Zeckenbisse können gefährliche Krankheiten übertragen
Guten Tag!
Rhein-Neckar, 08. April 2010. Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises warnt: „Frühlingszeit ist Zeckenzeit“. Die Tiere können FSME und Borreliose übertragen – bei beiden Krankheiten werden die Nerven geschädigt. Die Ärztin Dr. Oswinde Bock-Hensley, Expertin beim Gesundheitsamt, erklärt im Interview, auf was Naturfreunde achten sollten.

Krankheitsüberträger: 3-4 Millimeter klein ist eine Zecke - bis zu drei Zentimeter kann sie "groß" werden, wenn sie ihre Mahlzeit beendet hat. Bild: Gesundheitsamt
Von Hardy Prothmann
Frau Dr. Bock-Hensley, gibt es zur Zeit schon Zecken?
Dr. Oswinde Bock-Hensley: „Zecken gibt es das ganze Jahr über, aktiv sind sie vor allem von März bis Oktober. Sobald die Temperatur konstant über acht Grad Celsius liegt. Die Zecken sind deshalb vor allem im Juli und August sehr aktiv. Ab Höhen von rund 1.300 Meter gibt es keine Zecken mehr.“
1000 Zecken in vier Stunden.
Gibt es Informationen über die Zahl der Zecken? Sind es dieses Jahr besonders viele oder weniger als sonst?
Bock-Hensley: „Diese Untersuchungen sind sehr teuer und wurden bislang nur vereinzelt gemacht. Um Ihnen eine Vorstellung zu geben: Wir waren im vergangenen Jahr zu fünft im Odenwald und haben vier Stunden lang gezielt nach Zecken gesucht und diese eingesammelt. Das Ergebnis waren rund eintausend Zecken.“

Dr. Oswinde Bock-Hensley, Expertin beim Gesundheitsamt. Bild: privat
Sie haben gezielt gesucht.
Bock-Hensley: „Das haben wir, wobei der Tag eher schlecht war – zu kühl und verregnet. Wenn es aber warm und feucht ist, werden die Zecken erst richtig aktiv.“
Der Rhein-Neckar-Kreis gilt als Risikogebiet, weil Zecken die Erreger für Borreliose und FSME übertragen können. Erklären Sie doch bitte mal, was ein Risikogebiet ist.
Bock-Hensely: „Grundsätzlich sind das vor allem Baden-Württemberg und Bayern, aber auch das Ausland, hier vor allem Österreich oder auch Griechenland. Die statistische Definition für ein Risikogebiet gilt ab einer durch Zeckenbiss nachgewiesenen Infektion pro 100.000 Menschen. Wir hatten im vergangenen Jahr fünf Fälle bei rund 540.000 Einwohnern im Kreis. Zwei Erkrankungen verliefen sehr schwer.“
Wir empfehlen eine Impfung gegen FSME.
Gegen FSME (Frühsommermeningoencephalitis) kann man sich impfen lassen.
Bock-Hensley: „Das empfiehlt das Robert-Koch-Institut. Diese Empfehlung hat das Sozialministerium übernommen und wir geben dementsprechend diese Empfehlung auch weiter.“
Wer sollte sich impfen lassen?
Bock-Hensley: „Alle Berufsgruppen, die betroffen sind, also Waldarbeiter oder Förster sind geimpft – hier liegen seit Jahren keine bekannten Erkrankungen mehr vor. Impfen sollten sich auch alle Naturfreunde, die sich viel im Wald oder auf Wiesen aufhalten, also Wanderer, Jogger, Radfahrer, Hundehalter und natürlich Kinder – gerade junge Kinder haben eine ideale Größe, um von Zecken erreicht zu werden, die im hohen Gras oder im Dickicht sitzen.“
Es gibt viele Menschen, die Impfungen ablehnen.
Bock-Hensley: „Es gibt keine Impfung ohne mögliche Nebenwirkungen. Die FSME-Impfung wird aber sehr gut vertragen. Jeder muss für sich Nutzen und Risiko gegeneinander abwägen. Die Impfung macht der Hausarzt übrigens kostenlos. Wichtig: Aus bislang unbekannten Gründen verläuft eine FSME-Erkrankung bei älteren Menschen schwerer als bei jungen Menschen – Rentner, die sich gerne in der Natur aufhalten, sollten sich unbedingt impfen lassen.“
Was tun bei Borreliose-Verdacht?
Gegen Borreliose gibt es keine Impfung. Wie sind die Behandlungserfolge einzuschätzen?
Bock-Hensely: „Das kommt darauf an. Eine Borreliose-Infektion ist recht leicht durch das „Erythemamigrans“ zu erkennen – also eine oft kreisrunde „Errötung“ der Haut rund um den Stich. Hier kann der Hausarzt sofort mit Antibiotika helfen. Wurde die Infektion aber nicht erkannt, hilft später nur eine Diagnostik, weil Symptome wie starke Kopf- und Gliederschmerzen oder Fieber auch viele andere Ursachen haben können. Hier wird es also komplizierter sowohl die Infektion festzustellen, als auch zu behandeln.“
Gibt es eigentlich keine Möglichkeit, die Zeckenplage zu bekämpfen, so wie bei den Stechmücken?
Bock-Hensley: „Darüber ist uns nichts bekannt.“
Kann man sich durch Präparate gegen Zecken schützen?
Bock-Hensley: „Natürlich helfen so genannte Repellentien, die auch zur Abwehr von Mücken verwendet werden. Aber das ist kein echter Schutz.“
Kinder sollten nach jedem „Naturbesuch“ nach Zecken abgesucht werden.
Was kann man sonst machen, um sich gegen Zeckenbisse zu schützen?
Bock-Hensley: „Am wichtigsten sind bei Erwachsenen lange Hosen. Bei Kindern ist das schwieriger wegen der Körpergröße. Hier gilt: Kinder müssen nach jedem Ausflug ins Grüne sorgfältig nach Zecken abgesucht werden.“
Gibt es Körperstellen, die man besonders genau nach Zecken absuchen sollte?
Bock-Hensley: „Da möchte ich mich nicht festlegen – Zecken suchen sich eine geeignete Stelle, die kann aber fast überall sein.“
Es heißt, je früher eine Zecke entfernt wird, umso geringer sei die Gefahr einer Infektion mit Borreliose und FSME. Trifft das zu?
Bock-Hensley: „Das ist absolut richtig. FSME-Erreger befinden sich in den Speicheldrüsen der Zecke, die Borrelien im Darm. Je kürzer die Stichzeit ist, desto weniger Erreger können übertragen werden.“
Muss man bei jedem Zeckenstich mit einer Infektion rechnen?
Bock-Hensley: „Ja und Nein. Eine relativ frische endemische Untersuchung hat ergeben, dass 0,1 bis 5 Prozent der Zecken das FSME-Virus in sich tragen und rund 10 bis 35 Prozent die Borreliose-Bakterien – je nach Gebiet. Jetzt zu sagen, jeder 20te Stich überträgt FSME und jeder zehnte bis dritte Borreliose ist mehr als riskant. Ein einziger Stich kann entscheidend sein – den Zecken sieht man nicht, welche Erreger sie in sich tragen. Ich wiederhole das gerne nochmals: Die Impfung schützt zuverlässig vor FSME und nach einen Stich sollte man genau auf eine Rötung der Haut wegen Borreliose achten.“
Zecken selbst entfernen?
Kann man Zecken selbst entfernen oder sollte man lieber zu einem Arzt gehen?
Bock-Hensley: „Das macht man selbst, damit muss man keinen Arzt beschäftigen.“
Stimmen die Volksweisheiten, dass man Zecken erst mit Öl betreufeln und dann „gegen den Uhrzeiger herausdrehen“ sollte?
Bock-Hensley: „Das ist Quatsch. Man nimmt ein Pinzette, packt die Zecke möglichst nah der Haut und zieht sie raus. Alles, was man drauf träufelt, erstickt das Tier, das wird panisch und „übergibt“ sich in die Wunde – was das Risiko einer Infektion erhöht.“
Sollte man die Zecken untersuchen lassen?
Bock-Hensley: „Fünzig Prozent aller Erkrankten können sich nicht an einen Zeckenbiss erinnern. Auch wenn die untersuchte Zecke „sauber“ ist, wissen Sie noch nicht, ob Sie nicht noch von einer anderen gestochen wurden und selbst wenn Erreger nachgewiesen werden, heißt das nicht, dass Sie infiziert wurden. Das Geld kann man sich sparen.“

Die Seite "Zeckenschule" informiert zum Thema. Bild: Zeckenschule.de
Link:
Informationsseiten des Pharma-Herstellers Baxter GmbH
Zeckenschule: Animierte Seite für Eltern und Kinder zum Thema Zecken
Zeckeninformationsseite
Service:
Das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreise informiert in einer eigenen Ausstellung zum Thema „Zecken“:
„Vom 13. bis 30. April können sich Interessierte im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis/Gesundheitsamt Heidelberg über Gefahren informieren, die von der Zecke als Überträger von Krankheiten ausgehen. Und natürlich darüber, wie man sich schützt.
Zur Klärung vieler offener Fragen rund um die Zecke eröffnen Dr. Bodo-Falk Hoffmann, stellvertretender Landrat, und Dr. med. Rainer Schwertz, stellv. Amtsleiter des Gesundheitsamtes, am Dienstag, 13. April, um 11.00 Uhr die „Wanderausstellung Zecken“. Zu sehen sind großformatige Infotafeln, Schaukästen, Filme und Animationen sowie echte Zecken unter dem Binokular. Alle Besucher sind herzlich eingeladen, sich umfassend informieren, aufklären und überraschen zu lassen. Die Ausstellung ist Montag – Freitag von 8.00 bis 16.30 geöffnet.“
Hotline zur Schweinegrippe
Guten Tag!
Heddesheim, 07. November 2009. Die Zahl der Infektionen mit der so genannten Schweinegrippe steigt auch im Rhein-Neckar-Kreis. Das Gesundheitsamt schaltet ab Montag ein Infotelefon frei.
Wegen zahlreicher telefonischer Anfragen besorgter Bürger richtet das Gesundheitsamt Rhein-Neckar-Kreis eine Hotline zur „Schweinegrippe“ oder neue Influenza A/H1N1, wie sie wissenschaftlich heißt, ein.
Bürger können in der Zeit montags bis freitags von 09:00 Uhr bis 15:00 Uhr anrufen:
Infotelefon „Schweinegrippe“: 06221/ 522 – 1891
Das Bundesgesundheitsministerium hat eine kostenlose Hotline unter der Telefonnummer 030 – 346 465 100 eingerichtet, die von Montag bis Freitag zwischen 8 bis 18 Uhr besetzt ist.
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