Sonntag, 26. MĂ€rz 2023

Image-Film der Feuerwehr lÀsst Flammen aus der Karl-Drais-Schule schlagen

Hurra, hurra, die Schule brennt

Im Imagefilm der Feuerwehr Heddesheim brennt es in der Karl-Drais-Schule. Dieser Brand ist eine Computeranimation und zeigt keine echten Flammen.

 

Heddesheim, 18. Dezember 2012. (red) Der neue Imagefilm der Freiwilligen Feuerwehr Heddesheim steht seit einiger Zeit im Netz und feiert die Feuerwehrleute in einer Art Heldenepos. Schnelle Schnitte, dramatische Musik, Action pur. Ein Image, als eine Ansehen ist wichtig – fragt sich nur, mit welchen Mitteln man arbeitet. Gehört ein simulierter Brand dazu?

Von Hardy Prothmann

Der Imagefilm der Freiwilligen Feuerwehr Heddesheim hatte schon kurz nach Veröffentlichung Probleme und musste zurĂŒckgezogen werden. Was genau der Grund war, hat die Feuerwehr nicht kommuniziert. Die aktuelle Version ist aber nicht weniger problematisch. Ab Sekunde 0:58 schlagen spektakulĂ€r-lodernde Flammen bedrohlich aus einem GebĂ€ude. Dicker, schwarzer Rauch qualmt ĂŒber den Flammen.

Dabei handelt es sich, wie kurz drauf im Film ebenfalls zu sehen ist, um die Karl-Dreis-Schule in Heddesheim. Das Problem: Die Bilder sind nicht echt. Diese Flammen sind animiert – eine Computersimulation. Reine Fiktion also – aber eine, die durchaus problematisch sein könnte. Erstens gibt es keinerlei Hinweise auf die Animation. Der Betrachter muss annehmen, dass es sich um ein echtes Geschehen handelt. Wirkt doch sonst auch alles „echt“ in diesem Film. Und zweitens: Was, wenn hier jemand auf „Ideen“ gebracht wird?

Der Film wurde bei youtube eingestellt und ist ausweislich des ZĂ€hlers schon ĂŒber 4.000 Mal gesehen worden. Produziert wurde der Film vom Feuerwehrmann Robin Birr. Verantwortlich aber sind Kommandant Dieter Kielmayer sowie als Verwaltungschef BĂŒrgermeister Michael Kessler.

Feuerwehr probt den Ernstfall

Blitzschlag bei EDEKA

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Die Drehleitern aus Ladenburg und Ilvesheim werden fĂŒr den Einsatz vorbereitet.

Heddesheim 07. Mai 2012. (red/cr) Die BrandĂŒbung des Feuerwehr-Unterkreises Ladenburg ist aus Sicht der Wehren ein voller Erfolg. Vereinte EinsatzkrĂ€fte der nordbadischen Gemeinden probten die BekĂ€mpfung eines Großbrandes bei der EDEKA in Heddesheim.

Dichter Rauch dringt aus der Staplerwerkstatt und der Leergutsortierung. Doch jetzt heißt es einen kĂŒhlen Kopf bewahren fĂŒr die Feuerwehrleute aus Heddesheim. Am Tor informiert der Hausmeister, dass es auch auf den FreiflĂ€chen zu BrĂ€nden gekommen ist. Mehrere Personen werden vermisst. Der Einsatzleiter entscheidet, dass das hier vereinte KrĂ€fte nötig sind und verstĂ€ndigt sofort die FĂŒhrungsgruppe des Unterkreises Ladenburg.

Kurze zeit spĂ€ter rĂŒcken EinsatzkrĂ€fte aus Dossenheim, Edingen-Neckarhausen, Ilvesheim, Ladenburg, Schriesheim, Schriesheim-Altenbach, Schriesheim-Ursenbach sowie die Ladenburger Werkfeuerwehren CBL und Metzeler Richtung EDEKA aus. Auch die benachbarten Wehren aus Hirschberg und Viernheim kommen dazu.

Was sich wie ein Katastrophenszenario anhört, ist die UnterkreisĂŒbung  der FĂŒhrungsgruppe Ladenburg. In simulierten BrandfĂ€llen und Rettungsoperationen trainieren die FeuerwehrmĂ€nner die BrandbekĂ€mpfung, Personensuche und die GebĂ€udeabsicherung. Hierbei kommen WĂ€rmebildkameras und tragbare Wasserwerfer ebenso zum Einsatz, wie die Drehleitern aus Ilvesheim und Ladenburg (DLK 23-12, Ladenburg 23 Meter Höhe bei 12 Meter Abstand vom GebĂ€ude ).

Feuerwehrkommandant Dieter Kielmayer ist mit dem Ablauf sehr zufrieden. Die Zusammenarbeit der einzelnen Wehren verlĂ€uft reibungslos. Auch die Übergabe der Verletzten an das DRK funktioniert ohne Komplikationen. In einem außerhalb des GelĂ€ndes aufgeschlagenen Zelt werden die Patienten versorgt.

Jeder Handgriff sitzt, alle sind hochkonzentriert. So gelingt es den EinsatzkrĂ€ften in zwei Stunden den Übungseinsatz erfolgreich zu beenden.

Viel Freude mit den Fotos!
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Jahreshauptversammlung der Feuerwehr

Notfallseelsorge immer wichtiger

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Großbrand im Brunnenweg.

 

Heddesheim, 06. MĂ€rz 2012. (red) Im vergangenen Jahr gab es erfreulicherweise weniger EinsĂ€tze fĂŒr die Freiwillige Feuerwehr, dafĂŒr aber „hĂ€rtere“. Vor allem der Scheunenbrand in der Brunnenwegsiedling war eine große Herausforderung. Eine psychologische der Unfall in der Großsachsener Straße. Kommandant Dieter Kielmayer fasste bei der Jahreshauptversammlung die Ereignisse im RĂŒckblick zusammen und erlĂ€uterte die Aufgaben fĂŒr 2012.

Von Hardy Prothmann

Der Scheunenbrand in der Brunnenwegsiedlung war 2011 eindeutig die grĂ¶ĂŸte Schadenslage und der umfangreichste Einsatz. Einer der „eindrĂŒcklichsten“ EinsĂ€tze war aber der Unfall in der Großsachsener Straße mit zwei eingeklemmten Personen.

Manche der Jungs kennen die Verunfallten und wenn die schreien, wĂ€hrend man arbeitet, ist das eine große Belastung.

Kommandant Kielmayer hat sich deshalb mittelfristig zum Ziel gesetzt, dass es auch vor Ort eine Notfallseelsorge gibt. Bislang kommen die Notfallseelsorgen aus umliegenden Gemeinden:

Die Belastung ist hoch und ich stehe dazu, dass meine Leute hier ein Betreuungsangebot erhalten.

Das ist sicherlich richtig und wichtig.

Insgesamt 70 EinsĂ€tze sind rund 20 weniger als 2010. Der RĂŒckgang sei durch ausgebliebene Unwetter begrĂŒndet, sagte Kommandant Kielmayer. Aber:

Die Schwere der EinsÀtze war aber ungleich höher wie in den vergangenen Jahren.

FĂŒr 2012 werden noch ein paar Kameraden neu eingekleidet mit den schwarzen AnzĂŒgen. Einige werden den FĂŒhrerschein Klasse C machen, außerdem wir die Fahrzeughalle in Eigenleistung renoviert.

Zwei neue Fahrzeuge, der Einsatzleitwagen (ELW) und ein GerĂ€tewagen (GW) sollen ersetzt werden. Die Fahrzeuge werden gerade konzipiert und die AntrĂ€ge auf Förderung gestellt. 2012 oder 2013 kommt ein neuer ELW2, der rund 90.000 Euro kostet. In zwei bis drei Jahren ist ein GW Logistik 2 geplant, Kostenpunkt rund 200.000 Euro. Der GWL2 ist eine eigene Einheit mit fĂŒnf Mann Besatzung und hĂ€lt wichtige GerĂ€tschaften auf Rollcontainern vor, so dass je nach Einsatzlage der Wagen schnell auf den Bedarf umgerĂŒstet werden kann.

Unsere Fahrzeuge sind noch einsatzfÀhig, aber ab 20 Jahre muss man sie austauschen.

Die Feuerwehren Heddesheim und Ladenburg kooperieren bei den Fahrzeugen – so hat Ladenburg eine Drehleiter, aber aktuell nur die „kleine“ Variante des GerĂ€tewagens neu erhalten. Ist der große Wagen gefragt, rĂŒcken die Heddesheimer fĂŒr die Ladenburger damit aus.

Die aktive Wehr zĂ€hlt demnĂ€chst 84 Mitglieder: Tobias Ott, Steffen Brutscher, Okan Tekin und Robin Birr sind neu aufgenommen worden, mĂŒssen aber noch ihre Truppmann- und AtemschutzgerĂ€tetrĂ€ger-Ausbildung absolvieren, bevor sie mit auf EinsĂ€tze dĂŒrfen. TagsĂŒber sind rund 20 Mitglieder sofort einsatzbereit.

Insgesamt gibt es 124 Mitglieder, 24 davon in Reserve und 20 bei der Jugendfeuerwehr.

Zum Oberfeuerwehrmann wurden befördert: Erny Sascha, Kielmayer Tobias, Brenneisen Tobias, Koschel Stephan, Langendörfer Dennis, Özdemir Can, Skibowski Christian, Strahl Steve.
Zum Oberlöschmeister wurden befördert: Gerstner Klaus, Keller Carsten, Joachim Hagen, SchĂŒtz Christian, Wenz Gerhard, Thomas Fleck.
Zum Hauptlöschmeister wurden befördert: Bach Christian, Herre Frank, Schmitt Thomas.

2011 gab es 14 Übungen der FĂŒhrungsgruppe und des Kreisstabes sowie 4 Besprechungen der FĂŒhrungskrĂ€fte.

 

Zwei verletzte MĂ€nner wurden nach dem schweren Unfall in der Großsachsener Straße aus diesem Fahrzeug gerettet.

Feuerwehr löscht Verteilerbrand in der Lilienstraße


Wenig Schaden dank schnellem Einsatz: Die Feuerwehr löschte einen Verteilerbrand mit Gas. Bild: heddesheimblog.de

Heddesheim, 05. Juli 2011. (red) Gegen 0:40 Uhr wurde die Feuerwehr heute Nacht wegen eines Wohnungsbrands in der Lilienstraße alarmiert. Vor Ort stellte sich heraus, dass ein Verteilerkasten im Keller schmorrte. Die Bewohner konnten sich selbst in Sicherheit bringen – nach kurzer Zeit hatte die Feuerwehr die Lage unter Kontrolle. Doch tatsĂ€chlich war der Vorfall „brandgefĂ€hrlich“.

Von Hardy Prothmann

Kommandant Dieter Kielmayer schilderte die Lage gewohnt nĂŒchtern: „Als der Alarm kam, sind wir von einem Wohnungsbrand ausgegangen – tatsĂ€chlich war ein Stromverteiler im Keller durchgebrannt, kokelte und hatte schon den Nachbarverteiler „infiziert“. Wir haben mit UnterstĂŒtzung von Elektrikern den „Saft“ fĂŒr das Haus komplett abgedreht.“

Der Brand konnte mit CO2-Gas gelöscht werden: „Wir haben versucht, den Schaden so gering wie möglich zu halten“, sagte Kommandant Kielmayer. Da das Treppenhaus stark verraucht war, mussten die Feuerwehrleute dieses noch „entlĂŒften“. Die Bewohner zeigten sich erleichtert, dass die Feuerwehr so schnell im Einsatz vor Ort war: „Die haben keine fĂŒnf Minuten gebraucht.“

Einpacken nach dem dritten Einsatz in sieben Stunden. Bild: heddesheimblog.de

Eine Bewohnerin hatte die Feuerwehr alarmiert: „Mit dem Handy, denn die Telefone gingen ja nicht mehr. Die Einsatzzentrale sagte uns, wir sollten sofort das Haus verlassen und die Nachbarn warnen.“ Ihr Mann war bereits eingeschlafen, als die Frau das Signal der Rauchmelder hörte und den Alarm auslöste: „Wir sind dann raus aus der Wohnung und haben an die TĂŒren geklopft, denn auch die Klingeln funktionierten ja nicht mehr“, erzĂ€hlt sie.

Ebenso betroffen waren die elektrischen RollĂ€den der Eigentumswohnung. Die EigentĂŒmergemeinschaft hatte auf jedem Stockwerk Rauchmelder anbringen lassen, die mit Batterie betrieben werden und unabhĂ€ngig von der Stromversorgung reagierten. Welch ein gute Entscheidung.

Als die Feuerwehr abzog, gab es viele Danke-Rufe der erschreckten Bewohner, die krÀftig winkten.

Trotzdem muss der Vorfall nachdenklich machen. StromverteilerbrĂ€nde sind so selten nicht. Und wenn der Strom weg ist, funktioniert nichts mehr. Kein Telefon, kein Rolladen, keine Schließanlage – zumindest, wenn diese am Stromnetz hĂ€ngen.

Die Menschen in der Lilienstraße sind zum GlĂŒck unverletzt geblieben, werden sich aber nach diesem Schrecken sicher Gedanken machen, wie sie eine grĂ¶ĂŸere Sicherheit herstellen können.

Freude bei den Feuerwehrleuten: Die Bewohner waren sehr dankbar ĂŒber den schnellen und effizienten Einsatz.

 

Und alle Hausbewohner, ob Mieter oder EigentĂŒmer sollten sich Gedanken machen, wie wichtig und lebensrettend Rauchmelder sind.

Die EnBW war kurz nach der Feuerwehr vor Ort, um die Bewohner wieder mit Strom zu versorgen. Ob das bei der Schadenslage möglich war, wissen wir leider nicht.

FĂŒr die Feuerwehr war das heute der dritte Einsatz – obwohl, stimmt nicht ganz. Am spĂ€ten Nachmittag wurde sie zur Hilfeleistung bei einer TĂŒröffnung in der Lessingstraße gerufen, gegen 22:15 Uhr zu einem „Motorbrand“ auf dem Edekaparkplatz. Hier war allerdings „nur“ der Unterbodenschutz angekokelt. Und der Einsatz nach 0:00 Uhr fĂ€llt statistisch auf einen neuen Tag. FĂŒr die Feuerwehrleute waren es trotzdem drei EinsĂ€tze in sieben Stunden.

TĂŒröffnung: Person in Notlage


Beim heutigen Einsatz in der Lessingstraße waren acht Fahrzeuge plus Besatzungen vor Ort. Foto: heddesheimblog.de


Heddesheim, 04. Juli 2011. (red) Die Feuerwehr wurde heute zur Amtshilfe in die Lessingstraße gerufen, um eine TĂŒr in einem der HochhĂ€user zu öffnen.

Nach unseren Informationen befand sich ein Mensch in Notlage und musste Àrtzlich versorgt werden. Ein etwa dreijÀhriges Kind wurde vom Jugendamt in Obhut genommen.

Die Feuerwehr war mit Signalhorn und vier Fahrzeugen vorgefahren. Laut Kommandant Dieter Kielmayer könne man nie wissen, „was einen vor Ort erwartet“. Die Polizei war mit zwei Einsatzwagen vor Ort, zudem ein Notarzt und der Rettungsdienst.

Im Anschluss an die TĂŒröffnung reparierte ein Schreiner die TĂŒr, damit die Wohnung wieder verschlossen werden konnte.

JahreshauptĂŒbung der Feuerwehr im Zeichen der Zusammenarbeit


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BrandbekÀmpfung ist Team-Arbeit.

Heddesheim, 16. Mai 2011. Die diesjĂ€hrige HauptĂŒbung der Feuerwehr war auch eine Demonstration der Zusammenarbeit der Wehren im Kreis. Der simulierte Brand im „Badischer Hof“ machte den Einsatz einer Drehleiter notwendig, die von der Ladenburger Feuerwehr in Stellung gebracht worden ist.

Kommandant Dieter Kielmayer kommentierte den ÃƓbungseinsatz ĂŒber Mikrofon und Lautsprecher fĂŒr die rund 50 BĂŒrgerinnen und BĂŒrger, die sich fĂŒr die JahreshauptĂŒbung interessiert am Abend des 13. Mai 2011 am Fritz-Kessler-Platz eingefunden hatten. Direkt gegenĂŒber ist die Einsatzstelle – der Badischer Hof, ein altes, leerstehendes GebĂ€ude in der Schaafeckstraße.

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BrandbekÀmpfung von oben: Die Ladenburger Drehleiter.

Die Situation: Ein Passant entdeckt Qualm und alarmiert die Feuerwehr. Die rast „um die Ecke“ heran, die Einsatzleitung verschafft sich einen ÃƓberblick und entscheidet sofort, dass wegen der großen DachflĂ€che eine Drehleiter gebraucht wird. Deshalb wird nachalarmiert und die Kollegen in Ladenburg rĂŒcken ebenfalls aus, da die Heddesheimer Feuerwehr keine Drehleiter hat.

Vor Ort wird die Ladenburger Drehleiter von den Heddesheimer Feuerwehrleuten eingewiesen und in einem Hof hinter dem GebĂ€ude in Stellung gebracht. WĂ€hrenddessen „greifen die Kollegen an“. Mit AtemschutzgerĂ€ten versehen schaffen sie sich Zugang zum GebĂ€ude und rutschen auf Knien durch die RĂ€umlichkeiten – der Rauch steigt nach oben, deswegen bewegt man sich möglichst tief. Sie suchen mit einer WĂ€rmebildkamera den Brandherd und eventuelle Glutnester. Sie halten Körperkontakt, kontrollieren sich gegenseitig – Selbstschutz ist Ă€ußerst wichtig.

Ein Kamerad muss in Sicherheit gebracht werden – Kreislaufkollaps. Kein unwahrscheinliches Szenario. Hitze und körperliche Anstrengung können enorm sein. Die RettungskrĂ€fte des DRK versorgen den Mann. Derweil regelt die Polizei den Verkehr an der Einsatzstelle vorbei.

Die JahreshauptĂŒbung der Feuerwehr ist eine Demonstration – sie dient aber vor allem dazu, die LeistungsfĂ€higkeit der Freiwilligen Feuerwehr zu zeigen. Kommandant Kielmayer und der stellvertretende Kreisbrandmeister Axel Schuh zeigten sich zufrieden mit dem Einsatz. Wie immer.

Im Anschluss gab es eine Nachbesprechung der Feuerwehr in der Freizeithalle – ohne Öffentlichkeit. Warum eigentlich nicht? Im persönlichen GesprĂ€ch unter dem Eindruck der Demonstration ließe sich sicher gut Werbung fĂŒr die Feuerwehr machen, die dringend auf die freiwillige Mitarbeit angewiesen ist.

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„FĂŒr die abgefahrensten Ideen sind wir immer zu haben. Udhijng – was sonst?“

Guten Tag!

Heddesheim, 17. Februar 2011. Der Mannheimer Morgen berichtet heute in einem Werbetext ĂŒber die neue Homepage der Gemeinde. Der Clou sind die „Wildcards“. BĂŒrgermeister Michael Kessler honoriert die enorme BĂŒrgerbeteiligung von 0,000869 Prozent der Einwohner und hat deswegen eine politische Bewertung beschlossen. Ab 2012 wird der Udhijng-Preis fĂŒr innovative Querdenker ganz offiziell verliehen. Die Patin Ursula Brechtel zeigt sich bescheiden. Das Unternehmen Pfenning ist Sponsoring-Partner.

Von Helle Sema

Manchmal ĂŒberrascht der Mannheimer Morgen mit besonderen Texten. Anja Görlitz hat wieder einmal so einen geschrieben, wofĂŒr wir die Dame ausdrĂŒcklich loben wollen und gleichzeitig hoffen, dass sie nicht mit einem gerichtlichen Mahnverfahren reagiert.

Frau Görlitz hat sich nĂ€mlich investigativ mit der Homepage der Gemeinde beschĂ€ftigt. In ihrem Text ist zu lesen, dass sie weiß, was man frĂŒher unter der „alten homepage“ finden konnte und nun unter der „neuen“.

Investigative Recherche löst Unruhe aus: Bedrohen die Wildcards die Ordnung? Quelle: MM

DafĂŒr muss sie eine schier unglaubliche Rechercheleistung vollbracht haben. Man stelle sich das vor: Seite um Seite, Suchbegriff um Suchbegriff hat sie die „alte Seite“ protokolliert und dann dieselben Routinen auf der neuen Seite angewendet. Das nennt man Handwerk, harte Recherchearbeit.

Das Ergebnis ist „durchmischt“ – auch das ein Beweis fĂŒr ihre unabhĂ€ngige Recherche, die zu dem Ergebnis kommt: „Nutzer finden Seite gelungen, bringen aber auch Ideen ein“.

Weiter heißt es: „Beispiel Sterbefall“. Auf der alten Seite, so die Redakteurin, habe man nur eine „knappe Auskunft“ erhalten. Ganz anders jetzt auf der neuen Homepage: Mitarbeiter, Amt, Verfahrensablauf, ja sogar Kosten und Gesetzestexte findet man da. Wahnsinn. Tolle Recherche.

Doch der neue Service hat auch Schattenseiten. Beispiel AbwassergebĂŒhr: „1,69 Euro je cbm“ informierte die alte Seite kurz und knapp, erlĂ€utert die Reporterin in ihrem Text. „Jetzt hingegen muss man in vier Treffern (sic!), darunter die Abwassersatzung, ziemlich lange suchen.“ „Vier Treffer“ – da muss die Gemeinde dringend nachbessern.

Kleiner Skandal?

Das wird die Gemeinde gar nicht gerne lesen – klingt das doch noch einem Nachteil, wenn nicht gar nach einem kleinen Skandal: Was frĂŒher auf der alten Seite kurz und knapp zu finden war, ist jetzt irgendwo intransparent versteckt. Nicht wenige Skeptiker werden sich bestĂ€tigt fĂŒhlen, dass das „Internet des Teufels“ ist, darunter auch der SPD-Franktionsvorsitzende JĂŒrgen Merx.

Aber: Keine Aufregung. Die BĂŒrger machen mit. Immerhin schon zehn Homepage-Besucher haben Anregungen geschrieben. Das sind immerhin 0,000869 Prozent der Einwohner.

Aufgedeckt: Heddesheim hat die Spezialadresse wehwehheddesheimdee. Kommentar Kessler: "Wir haben das eine W eingespart." Quelle: MM

Die Gemeindeverwaltung nimmt die BĂŒrgerbeteiligung ernst, allen voran BĂŒrgermeister Kessler und der Hauptamtsleiter Julien Christoph.

Denn die stehen bekanntlich fĂŒr Transparenz und sind deswegen auch sehr „dankbar“. Vor allem ĂŒber solche SĂ€tze: „Die neue Internetseite ist ansprechend und informativ gestaltet.“ Das zitiert der Hauptamtsleiter Christoph ganz kritisch aus einem „Verbesserungsvorschlag“.

Mal ganz ehrlich – die Heddesheimer BĂŒrger trauen sich schon was. Der Gemeinde eine „ansprechende und informative Gestaltung“ vorzuwerfen, zeugt schon von einem sehr kritischen Geist und die schonungslose Veröffentlichung weiterer Zuschriften wie „gut gelungen“ und „richtig gut“ zeugen von der demokratischen Grundhaltung in der RathausfĂŒhrung, die sich der Kritik stellt.

Als wĂ€re das nicht schon alles fĂŒr alteingesessene Heddesheimer ganz schön viel progressive Politik, mĂŒssen die nun auch noch das Wort „Wildcards“ lernen. Diese wilden Karten bietet die neue Homepage nĂ€mlich auch an.

Ist www.heddesheim.de kommunistische Propaganda?

Man muss nicht mehr genau wissen, was man eigentlich sucht, sondern gibt eine Wort gefolgt von einem * an. Der Stern * steht fĂŒr das Wilde. Das wissen auch alle, die als gute Demokraten wissen, dass der Stern sonst eher fĂŒr die Russen, den Kommunismus steht.

Doch genau das muss man jetzt eingeben, wenn man nach Buchhandlung sucht. Die Suchmaschine ist nĂ€mlich absolut korrekt und findet nichts, wenn man nur „Buch“ eingibt. Weil die neue Internetseite aber „modular“ aufgebaut ist (noch so ein Unwort), kann man Buch* eingeben und findet… Buchhandlung. Ist das nicht sensationell?

Sicher, man wird sich an solche neumodischen Dinge gewöhnen mĂŒssen. Aber mit ein wenig Spieltrieb gelingt das auch. Und im Gemeinderat gibt es ja einige GemeinderĂ€te, die gerne neues ausprobieren.

Nach meinen Recherchen haben beispielsweise Frau Brechtel, Herr Doll, Herr Hege, Herr Hasselbring und auch Herr Harbarth am vergangenen Wochenende eine Lan-Party veranstaltet.

Nein, das ist nichts unanstÀndiges. Dabei trifft man sich, baut seine Computer auf und vernetzt diese, um dann gemeinsam zu spielen.

Regeln gab es keine, Gewinner sollte der Spieler mit dem „abgefahrensten Treffer sein“.

Abgefahren: Ursula Brechtel zeigt es den anderen.

Also kein Spiel fĂŒr AnfĂ€nger, sondern fĂŒr ganz gewiefte.

Gewonnen hat die 1. stellvertretende BĂŒrgermeisterin Ursula Brechtel. Aber nur, weil Dr. Joseph Doll den „Hot-Spot“ in der demographischen Entwicklungsstudie nicht gefunden hat und Herr Hege nicht wusste, wo man den Diesel in den „Schlepp-Top“ tankt und sich wunderte, dass der Systemstart nach einer vorsorglichen Spritzaktion nicht mehr möglich war.

Herr Harbarth war auch schnell aus dem Rennen, weil er das Vereinsformular nicht gefunden hat. Denn er wollte dem Netzwerk schriftlich beitreten.

UnabhĂ€ngig davon hatte Frau Brechtel leichtes Spiel. Sie ĂŒberlegte sich einen cleveren Suchbegriff und gab Heddesheim ein. Kein Treffer.

Dann setzte sie die „Wildcard“ ein – verschmitzt lĂ€chelnd und „Bingo“. Sie hatte den brutalstmöglichen-abgefahrensten Treffer. An erster Stelle des Ergebnisses stand das „heddesheimblog“.

Brutalstmöglicher Treffer: Heddesheim alleine bringt unter Wirtschaft keine Treffer. Aber plus Wildcard schafft es das "heddesheimblog" auf den ersten Platz unter 146 Suchergebnissen! Macht BM Kessler die beauftragte Firma schadensersatzpflichtig? Sie glauben das nicht? Machen Sie den Test, klicken Sie auf die Grafik und suchen Sie nach Heddesheim*. Quelle: Gemeinde Heddesheim

Auf diese Idee musste erst mal jemand kommen! Frau Brechtel gewinnt deshalb den erstmals ausgelobten Internet- und Social Media-Preis der Gemeinde Heddesheim. Und schnell war man sich einig, dass ihren Namen kĂŒnftig damit verbinden sollte.

Denn wieder einmal hat sie sich beispiellos fĂŒr die Gemeinde eingesetzt. Dieses herausragende Engagement ist Grund genug fĂŒr BĂŒrgermeister Kessler wieder einmal ergriffen festzustellen: „Ursel, des hĂ€tt isch jedzd nett gedacht.“

Ab 2012 vergibt die Gemeinde Heddesheim den Idhijng-Preis fĂŒr innovative Querdenker ganz offiziell. Der Gewinn: Eine Wildcard und ein PortrĂ€t im Mannheimer Morgen von der Star-Journalistin Anja Görlitz.

Die Logistik-Gruppe „Pfenning“ hat sich als Sponsoring-Partner verpflichtet und wird das Konterfei des PreistrĂ€gers fĂŒr drei Monate auf jeden Lkw aufbringen lassen: „FĂŒr die abgefahrensten Ideen sind wir immer zu haben. Udhijng – was sonst?“

Vom Unding zum Udhijng.

Kurz vor Redaktionsschluss haben wir noch erfahren, dass Frank Hasselbring einen Missbilligungsantrag einbringen will, weil ihm als „Liberalem“ diese Form der Einflussnahme „stinkt“: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das mit rechten Dingen zugegangen sein soll. Man muss der Sache auf den Zahl fĂŒhlen, ob nicht der Prothmann seine Finger im Spiel hatte.“

JĂŒrgen Merx beeilte sich in einer Stellungnahme, dem beizupflichten. Reiner Lang forderte eine Klarstellung, Frau Karin Hofmeister-Bugla lĂ€chelte, ebenso Frau Ingrid Kemmet, die sich nicht zur Sache Ă€ußern wollte. Diese Haltung teilten Hans Siegel und Volker Schaaf.

Martin Kemmet „kotzten“ die Lan-Spiele an, was Kielmayer bestĂ€tigte. Walter Gerwien kĂŒndigte an: „Sollte es sich um ein illegales Spiel handeln sollte, werde ich ermitteln.“

Michael Bowien enthielt sich ebenso wie die GrĂŒnen: „Wir stimmen nur zu, wenn erstens klar gestellt ist, dass garantiert niemand atomstromgetrieben auf die Seite surft und zweitens ein Button „Free the hamster“ auf der Homepage angebracht wird.“ Kurt Klemm forderte: „Wildcards mĂŒssen geschĂŒtzt werden.“

Hardy Prothmann erklĂ€rte sich in der Sache fĂŒr „befangen“ und Ă€ußerte sich auf Nachfrage knapp: „Kein Kommentar.“

Unterdessen bestĂ€tigte BĂŒrgermeister Michael Kessler, dass pro Klick ein Euro in die Vereinsförderung fließe und als erster Nutznießer die Fortuna in nicht-öffentlicher Sitzung bestimmt worden sei, die dringend einen neuen Kunstrasen braucht: „Zehn Klicks- zehn Euro sind ein Anfang. Der Zehnte ist schon immer gut gewesen. Das wussten FĂŒrsten vor mir, das weiß auch ich, den ich bin, Ă€h, die Gemeinde, also ich, gehe davon aus, dass wir das Ziel erreichen“, Ă€ußerte sich Kessler zuversichtlich. Die Frage, ob auch er eine „Wildcard“ einsetzen wolle, ließ er offen.

GlÀserner Gemeinderat: Der Schauprozess

Guten Tag!

Heddesheim, 23. Dezember 2010. CDU, FDP, SPD und BĂŒrgermeister Michael Kessler haben in der Gemeinderatssitzung vom 22. Dezember 2010 ihren „SĂŒndenbock-Antrag“ bestĂ€tigt und gegen die Meinungsfreiheit und eine Gleichbehandlung gestimmt.

Was aus Sicht der „Anti-Prothmann-Front“ zunĂ€chst die eigenen „Rache-GelĂŒste“ befriedigt hat, wird sich langfristig als Fehler herausstellen. Die selbsternannte „Allianz der AnstĂ€ndigen“ hat ohne Sinn und Verstand ein Bekenntnis zur Meinungsfreiheit und zur demokratischen Ordnung abgelehnt.

Von Hardy Prothmann

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Hardy Prothmann, freier Journalist. Bild: sap

Der Blick in die Gesichter der GemeinderĂ€te der CDU, FDP und SPD und BĂŒrgermeister Kessler war aufschlussreich. Die Mimiken schwankten zwischen versteinerter HĂ€rte und einer gewissen lustvollen Befriedigung.

Man hatte sich verabredet, einem Mitglied aus dem Rat den „moralischen Prozess“ zu machen.

Absurde ZustÀnde.

Dass der „Missbilligungsantrag“ durchgehen wĂŒrde, war klar. Auch die AbsurditĂ€t zwischen Äußerungen und Abstimmungsverhalten war klar. Der SPD-Fraktionschef JĂŒrgen Merx konnte sich wie die SPD-Fraktion zwar dem Antrag wegen „seiner Art“ nicht anschließen, die vier SPD-GemeinderĂ€te stimmten aber zu (Michael Bowien fehlte in der Sitzung).

Auch CDU-Gemeinderat Martin Kemmet betonte ausdrĂŒcklich, dass er nicht allein mich fĂŒr die „ZustĂ€nde“ im Gemeinderat verantwortlich macht, sondern auch viele andere (ohne Namen zu nennen) und stimmte dann doch fĂŒr den Antrag.

Das muss man nicht verstehen. Das muss man aber zur Kenntnis nehmen.

Gegen das Grundgesetz.

Ebenso das Abstimmungsverhalten zu meinem erweiterten Antrag. CDU, SPD, FDP und BĂŒrgermeister Kessler haben in der Sitzung vom 22. November 2010 ausdrĂŒcklich gegen die Anerkennung von Artikel 5 Grundgesetz, sich frei eine Meinung bilden und diese Ă€ußern zu können, gestimmt. Martin Kemmet hat sich enthalten.

Und sie haben ebenso gegen eine geordnete Gleichbehandlung im Gemeinderat gestimmt. Ganz selbstverstĂ€ndlich. Ohne Zögern. Aus ÃƓberzeugung.

Ist der Schluss also richtig, dass BĂŒrgermeister Kessler und die vierzehn GemeinderĂ€te von CDU, SPD und FDP Antidemokraten sind, weil sie gegen die Anerkennung eines Grundgesetzartikels und gegen die korrekte Einhaltung der Gemeindeordnung stimmen?

Ich hoffe nicht. Ich befĂŒrchte aber, dass in der wĂŒtenden Auseinandersetzung mit meiner Person demokratische Spielregeln und demokratische ÃƓberzeugungen seit geraumer Zeit keine Rolle spielen.

Gestern wurde wieder das ĂŒbliche Rollenspiel von vorab nicht-öffentlich verabredeten Entscheidungen „öffentlich“ aufgefĂŒhrt.

„Sie sind ekelhaft.“ BĂŒrgermeister Michael Kessler zu Gemeinderat Hardy Prothmann.

In nicht-öffentlicher Sitzung darf BĂŒrgermeister Michael Kessler zu mir sagen: „Sie sind ekelhaft“, ohne dass es auch nur den Hauch einer geheuchelten Welle der Empörung gibt. Auch damals war in den Gesichtern der „Allianz der AnstĂ€ndigen“ eine lustvolle Befriedigung zu sehen. Der BĂŒrgermeister hat sich spĂ€ter dafĂŒr „entschuldigt“. Aber nicht offen und ehrlich, sondern nur irgendwie.

Ich habe gestern meine Bemerkung gegenĂŒber Herrn Hasselbring als „unangebracht“ zurĂŒckgezogen und bemĂ€ngelt, dass die Mehrheit im Gemeinderat zweierlei Maß in Sachen Anstand und Moral anlegt.

Dies wurde auch prompt durch das gewohnte Sitzungsverhalten des BĂŒrgermeisters und gewisser GemeinderĂ€te wie Herrn Dr. Doll bestĂ€tigt.

Dreckspatzigkeit.

Und durch den SPD-Gemeinderat Reiner Lang, der das journalistische Angebot des heddesheimblogs als „Dreckspatzigkeit“, als „Sauerei“ und „Schwachsinn“ bezeichnete.

Diese ĂŒble VulgĂ€rsprache fand offensichtlich die stillschweigende Anerkennung sowohl des BĂŒrgermeisters Kessler als auch die der anderen GemeinderĂ€te, die sich im Besitz des Anstands wĂ€hnen.

Unter diesen „AnstĂ€ndigen“ ist auch CDU-Gemeinderat Rainer Hege. Der hat mir gestern am Ratstisch erstmals Gruß und Handschlag verweigert. Warum, hat er nicht gesagt. Auch FDP-GemeinderĂ€tin Ingrid Kemmet verzichtet sein gestern darauf.

Doppelmoral.

Auch der BĂŒrgermeister Michael Kessler verweigert schon seit gut einem Jahr Gruß und Handschlag. CDU-Fraktionschef und Antragsteller Josef Doll sowieso wie auch FDP-Fraktionschef Frank Hasselbring und SPD-Fraktionschef JĂŒrgen Merx.

Auch CDU-Gemeinderat Hans Siegel ist seit kurzem nicht mehr in der Lage der einfachsten und erwartbarsten Form der Respektsbezeugung nachzukommen, ebensowenig wie Reiner Lang und JĂŒrgen Harbarth (beide SPD).

Die Form wahren bis heute Karin Hoffmeister-Bugla und Michael Bowien (SPD), Walter Gerwien, Dieter Kielmayer und Volker Schaaf sowie alle GemeinderĂ€te der GrĂŒnen.

Ich habe dazu gestern deutlich meine Meinung gesagt: Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, wie „Moral“ von Teilen des Gemeinderats öffentlich geheuchelt und nicht-öffentlich gemeuchelt wird.

Die selbstgefÀllige, pharisÀerhafte Doppelmoral vieler GemeinderÀte ist offensichtlich.

Selbst die BrĂŒcken, die die GemeinderĂ€te der GrĂŒnen mit ihren WortbeitrĂ€gen gebaut haben oder der Apell von Martin Kemmet (CDU), dass viele Personen an den „Heddesheimer ZustĂ€nden“ beteiligt sind, erreichte keinen der „Missbilliger“.

Front der VerhÀrtung.

Die Front der VerhĂ€rteten ist derart negativ belastet, dass eine Entspannung ĂŒberhaupt nicht zur erwarten ist.

Das zeigten auch Form, Inhalt und Vortrag des Antrags. Statt eines Apells mit Aussicht auf eine VerÀnderung oder Erneuerung der VerhÀltnisse, ging es um die Festschreibung der verbohrten Stellungen und den innigen Wunsch, mich loszuwerden.

Statt sich dem Bibelsatz „Wer unter euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein“ anzuschließen, gingen die HĂ€nde mit versteinerten Mienen der „AnklĂ€ger“ in diesem „Schauprozess“ hoch.

„Unbequemlichkeit ist wichtig.“ Andreas Schuster

Ich werde es weiter so halten, wie der GrĂŒnen-Gemeinderat Andreas Schuster es formulierte: „Ich halte eine gewisse Unbequemlichkeit fĂŒr wichtig.“

Das haben andere vor mir auch schon so gehalten, beispielsweise Georg BĂŒchner, der wegen seiner politischen Schriftstellerei per Haftbefehl gesucht wurde und nach dem heute der bedeutendste Literaturpreis Deutschlands benannt ist.

Oder Heinrich Heine, der großartige Dichter, der fĂŒr seine Dichtung „Deutschland. Ein WintermĂ€rchen“ ebenfalls per Haftbefehl gesucht wurde und dessen Werk zensiert wurde. Darin heißt es:

„Noch immer das hölzern pedantische Volk,
Noch immer ein rechter Winkel
In jeder Bewegung, und im Gesicht
Der eingefrorene DĂŒnkel.“

Besser als mit diesem Heine-Wort kann man die Haltung von CDU, FDP, SPD und BĂŒrgermeister Michael Kessler mit einer „gewissen Unbequemlichkeit“ nicht wiedergeben.

Download:
Antrag zu Meinungsfreiheit und Gleichbehandlung

hardyprothmann

GlĂ€serner Gemeinderat: Im FrĂŒhjahr gibt es einen Markt – was fĂŒr einen ist unklar

Guten Tag!

Heddesheim, 13. Oktober 2010. Ab dem kommenden FrĂŒhjahr wird es auf dem Dorfplatz einen Wochenmarkt geben – mit welchen Angeboten ist noch unklar. Der Markt wird freitags stattfinden, weil angeblich Samstag kein guter Tag ist. ÃƓber einen Mittwoch oder Donnerstag wurde nicht diskutiert – ebensowenig ĂŒber die BedĂŒrfnisse der Heddesheimer BĂŒrgerInnen.

Von Hardy Prothmann

Wenn man im Gemeinderat Herrn Hasselbring (Fraktionsvorsitzender FDP) zuhört, was der so sagt, dann weiß man genau, wo der Mann einkauft: Bevorzugt in Ladenburg und Umgebung, nur nicht in Heddesheim: „In Schriesheim, Hirschberg und Ladenburg gibt es oder entsteht eine EinkaufsqualitĂ€t, die wir hier nicht mehr kriegen.“ „Super, toll, klasse“, sagt der Mann mit einer Lebendigkeit, die sonst so gar nicht an den Tag legt.

Herr Hasselbring kauft gerne in der Nachbarschaft ein.

Herr Hasselbring lĂ€sst sich so ausfĂŒhrlich schwĂ€rmend ĂŒber die tollen Standorte in der Nachbarschaft aus, dass BĂŒrgermeister Kessler kommentiert: „Bitte keine Werbung Herr Hasselbring.“ DarĂŒber wird gelacht. Haha. Dabei ist es ein ernstes Thema.

In Ladenburg ist mit der Kombination aus Edeka, Aldi und DM, ausreichend ParkplĂ€tzen und Gastronomie an der Wallstadter Straße eine Einkaufsgelegenheit entstanden, die viele Heddesheimer anzieht – seit einiger Zeit sowieso, da die Viernheimer BrĂŒcke noch bis Jahresende Baustelle ist. Zudem lockt die Altstadt – vergangenen Freitag war dort Einkaufsnacht mit ordentlich Betrieb – im krassen Gegensatz zur Heddesheimer Einkaufsnacht, die ganz klar ein Misserfolg war und das bleiben wird, solange es keinen besonderen Anreiz gibt.

In Hirschberg wird im Neubaugebiet „Sterzwinkel“ ebenfalls ein moderner Edeka-Markt entstehen – der aus Sicht der angeblich „bis zu 1.000 Arbeitnehmern“ der geplanten „Pfenning“-Ansiedlung bei weitem einfacher zu erreichen sein wird, als der Heddesheimer Edeka-Markt, der nun wahrlich keine Augenweide ist. Sofern die „bis zu 800“ Lkw tĂ€glich die Strecke nicht komplett verstopfen.

GerĂŒchte.

In Heddesheim hat die Metzgerei Schmich zugemacht, bekanntermaßen ist der Discount Treff schon lange zu und glaubt man den GerĂŒchten, die viele kennen, wird das auch so bleiben. Treff gehört ebenfalls zum Edeka-Konzern und man sagt, die Miete wĂŒrde fĂŒr den leeren Laden weiterbezahlt, damit sich dort keine Konkurrenz ansiedelt. Das ist ein GerĂŒcht, fĂŒr das Argumente sprechen. Andererseits kann man genauso gut glauben, dass da niemand rein will, weil Heddesheim und die Lage im Speziellen nicht attraktiv genug sind – es mangelt an ParkplĂ€tzen und die wollen alle haben.

Meinen Einwurf, dass man auch in Heddesheim bei einem Wochenmarkt auf ausreichend ParkplĂ€tze achten mĂŒsse, wollte niemand zur Kenntnis nehmen. Mein Antrag, ĂŒber das Internet die WĂŒnsche der Heddesheimer Bevölkerung einzusammeln, um ein möglichst zielgenaues Angebot entwickeln zu können wurde nur von den Gemeinderatskollegen Reiner Edinger und Kurt Klemm unterstĂŒtzt.

Nun hat der Gemeinderat einstimmig den Antrag der SPD auf einen Wochenmarkt beschlossen – also auch ich. Warum? Von meiner Seite als Signal. Ich glaube nĂ€mlich, dass ein attraktiver Markt ein positives Signal setzen kann. Das Angebot und die Preise mĂŒssen stimmen. Wenn man Herrn Kessler im Mai genau zugehört hat, wĂŒnscht der sich KĂ€se, Bio und Fisch und „was man sonst nicht im Ort finden kann“.

Angebote.

Naja, es gibt einen Fischwagen, im Edeka gibt es auch Bio und eine solide KĂ€setheke – irgendwie verstehe ich den BĂŒrgermeister nie so recht. Ein Angebot mit GemĂŒse und Obst ist nicht explizit besprochen worden und wird meiner Meinung nach nicht kommen. Denn das wĂ€re eine Konkurrenz fĂŒr den CDU-Vorsitzenden und Gemeinderat Rainer Hege, der einen Scheunenladen betreibt und sich demonstrativ fĂŒr befangen erklĂ€rt hat. Die Mehrheit der CDU-Mitglieder stimmte denn auch gegen den Antrag der SPD: „Wir sehen eine Konkurrenz fĂŒr die bestehenden Betriebe“, sagte Dr. Josef Doll, der CDU-Fraktionsvorsitzende. NĂ€her erlĂ€utert hat er das nicht.

Und KĂ€se, Bio, Fisch? Das sind eher hochpreisige Angebote, die sich nicht jeder leisten können wird – vielleicht wusste Herr Kielmayer schon mehr als andere, als er meinte: „Da holt man sich Appetit, aber eingekauft wird im Supermarkt.“ Ich fand das Argument absurd – da guckt man vielleicht ein- zwei Mal und beschließt dann, dass es zu teuer ist. Sicherlich geht niemand freiwillig dahin, wo er sich nichts leisten kann.

Fragen darf man aber schon, was Herr Doll denn meinen könnte? Können Brillen, BĂŒcher, Blumen, OrthopĂ€die-GerĂ€te, Schuhe, Zahnpflege, Friseurdienstleistungen, ReisebĂŒro, Sonnenstudio, Kiosk und BĂŒrobedarf Konkurrenz durch einen Wochenmarkt bekommen? Keines dieser GeschĂ€fte dĂŒrfte einen „Lebensmittel-„Markt als Konkurrenz betreiben. Der Edeka-Markt kann das verschmerzen, weil er noch andere Artikel anbietet. Der Tschibo-Laden mit Backwaren wĂ€re schon eher „betroffen“, doch der ist im Gemeinderat nicht vertreten. Der Hege-Laden noch mehr und das hat die CDU ja auch ein klares Signal gegeben.

Bereits Ende 2009 wurde der Markt von der SPD erstmals in den Gemeinderat gebracht – jetzt entschieden und frĂŒhestens in weiteren sechs Monaten soll es losgehen. Auch das ist „Standortpolitik“. Man muss sich nur wundern, wie schnell „Pfenning“ dageben vorangebracht wurde.

Geheimnisse.

Als großes Geheimnis bleibt, was denn so an Standbetreibern kommen wird. Schließlich liebt Herr Kessler Geheimnisse und hasst es, das Volk zu fragen – das hat er mit vielen ReprĂ€sentanten im Gemeinderat gemein.

WĂ€hrend der BĂŒrgermeister 2009 noch sehr unentschlossen war, gibt er sich nun zuversichtlich, dass der Markt „Kaufkraft im Ort gehalten oder zurĂŒckgeholt werden kann“.

Kurt Klemm begrĂŒĂŸte den Markt als „Ort der Begegnung“, „GrĂŒnen“-Specher Klaus Schuhmann ebenso, vor allem wegen der „Ă€lteren Leute“: „Man darf die, die nicht so mobil sind, nicht vergessen.“

CDU-Enthaltung.

Frau Brechtel, Herr Doll, Herr Kielmayer und Herr Schaaf (alle CDU) enthielten sich der Stimme, trotz des „Alten“-Arguments, das sie sonst immer hochhalten.

Auch ich finde eine Markt in Heddesheim gut, weil er den Ort attraktiv macht und den leblosen Dorfplatz wenigstens einmal die Woche mit Leben fĂŒllen kann. TatsĂ€chlich befĂŒrchte ich, dass der Bauernmarkt vor dem Rhein-Neckar-Zentrum und in Ladenburg, die zeitgleich stattfinden, eine harte Konkurrenz sind und somit der Freitag kein gut gewĂ€hlter Tag ist.

Und dann kommt es noch auf das Angebot an – man darf gespannt sein, was das sein wird.

Bevor der Markt ĂŒberhaupt starten wird, ist eines aber klar: FĂŒr die WĂŒnsche der Heddesheimer BĂŒrgerInnen haben sich weder Herr Kessler noch die Mehrheit im Gemeinderat interessiert.

Und das finde ich bedauerlich.

hardyprothmann

Anmerkung der Redaktion:
Hardy Prothmann ist partei- und fraktionsfreier Gemeinderat und verantwortlich fĂŒr das heddesheimblog.

Download:
Gemeinderat-Protokoll Mai 2010 ĂŒber die Diskussion zum Markt-Antrag der SPD.

Feuerwehr: FĂŒnfzehn EinsĂ€tze zum Tag der offenen TĂŒr

Guten Tag

Heddesheim, 20. September 2010. (red/pöl) Die Feuerwehr hatte dieses Jahr zum „Tag der offenen TĂŒr“ eine besondere Attraktion zu bieten: In einer mobilen BrandĂŒbungsanlage haben die Feuerwehrleute zuerst trainiert und dann gezeigt, unter welchen Bedingungen ein Brandeinsatz ablĂ€uft.

Von Horst Pölitz

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Gnadenlose Hitze in der BrandĂŒbungsanlage. ÃƓbung, Demonstration, Erfahrung.

Angriff ĂŒbers Dach. Dann ein Treppenbrand. Ein Bettbrand. Ein Schrankbrand. Ein Gasflanschbrand. Ein Elektroverteilerbrand. Die Freiwilligen Feuerwehren Ladenburg und Heddesheim demonstrierten mit der mobilen BrandĂŒbungsanlage verschiedene Brandszenarien.

„FĂŒnfzehn ÃƓbungen haben wir fĂŒr heute eingeplant“, sagt Brandmeister Ralf Tiemann aus Ladenburg, der fĂŒr die EinsĂ€tze am mobilen Steuerstand verantwortlich zeichnet. Vierzehn Angehörige der freiwilligen Feuerwehr Ladenburg unterstĂŒtzten die Wehr aus Heddesheim.

„FĂŒr den ersten Einsatz mit AtemschutzgerĂ€ten mĂŒssen mindestens fĂŒnfzig ÃƓbungen vorher absolviert werden. Dabei muss grundsĂ€tzlich ein erfahrener AtemschutztrĂ€ger sein“, so Hauptbrandmeister Josef Karlberger (stellvertretender Leiter der Feuerwehr Ladenburg), der die ÃƓbungen koordinierte und dem Publikum den Einsatzablauf zeitnah als Moderator erklĂ€rte.

Verschiedene Szenarien wurden gezeigt: Ein Hausbrand. AtemschutztrĂ€ger kontrollieren zuerst gegenseitig die AusrĂŒstung. Dann folgt der „Angriff“ ĂŒbers Dach. Die Treppenhausbrandlöschung erfolgt mittels eines „2-C-Rohrs“, gefĂŒhrt durch Truppmann Benny Bucher. Begleitet wurde er durch TruppfĂŒhrerin Christina Lang. Der TruppfĂŒhrer ist grundsĂ€tzlich verantwortlich fĂŒr Kontrolle und Umfeld. Dann werden Bettbrand- und Schrankwandbrandlöschung gezeigt.

Im Keller angekommen, wurde ein Gasflanschbrand teilweise eingedĂ€mmt, da rĂŒckseitig ein Elektroverteilerbrand ausgebrochen war. Nach zwanzig Minuten Einsatz hieß es „Feuer aus“.

Die ÃƓbungen, die schon am Tag zuvor absolviert wurden und die Demonstrationen sind schweißtreibend: Bei Temperaturen zwischen 500 und 550 Grad Celsius, schwitzen die Feuerwehrleute pro Person ein Liter Wasser in wenigen Minuten. Das AusrĂŒstungsgewicht betrĂ€gt auch ohne die Belastung schon insgesamt fĂŒnfundzwanzig Kilogramm (Einsatzjacke, Helm, Hose, Stiefel, Handschuhe, FunkgerĂ€t und Maske), das AtemschutzgerĂ€t wiegt zwölf Kilogramm. Bei einem richtigen Einsatz kommen noch Axt, WĂ€rmebildkamera und Schlauchtragekorb hinzu. Eine enorme Anstrengung also.

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Der stellvertretende Ladenburger Kommandant Karlberger beim "Show"-Teil. In der BrandĂŒbungsanlage kann man angeblich auch WĂŒrstchen grillen.

Der Heddesheimer Kommandant Dieter Kielmayer bedankt sich bei der EnBW fĂŒr die mobile BrandĂŒbungsanlage: „Wir können hier sehr gut unter realistischen Bedingungen trainieren.“ Als besonderer „Gag“, um die Hitze zu demonstrieren, wird um 16:00 Uhr eine Bratwurst im Innern der Anlage gegrillt – beim echten Einsatz wĂ€re statt einer ordentlich gegrillten Wurst nur schwarze Kohle ĂŒbrig geblieben.

Wer sich an den Wagen rantraute, bekam die enorme Hitze zu spĂŒren, die ein Feuer auslösen kann: „Der Einsatz erfolgt deshalb immer bodennah, denn die grĂ¶ĂŸte Hitze ist oben“, sagt Kielmayer. In der BrandĂŒbungsanlage ist auch ein sehr gefĂ€hrliches Szenario zu erleben: „Es brennt, dann macht jemand eine TĂŒr auf, der Luftstrom gibt dem Feuer Kraft und es rollt eine Feuerwalze durch den Raum“, sagt Kielmayer. Dann mĂŒssen die Feuerwehrkameraden sich selbst schĂŒtzen und sprĂŒhen von unten gegen diese „Hitzewelle“.

Kommandant Kielmayer sagt: „Die Belastungen sind unter solchen Bedingungen enorm. Deswegen wird auch regelmĂ€ĂŸig die EinsatzfĂ€higkeit der Leute Ă€rztlich untersucht. Und ganz wesentlich ist die Teamarbeit, die eigene Absicherung, denn wenn einer ausfĂ€llt, haben alle Probleme.“

Die Feuerwehren Heddesheim und Ladenburg haben sich bei diesem Tag der offenen TĂŒr gegenseitig unterstĂŒtzt: „Wenn anderswo ĂŒber „kommunale Zusammenarbeit“ geredet wird, zeigen wir, dass wir das schon lange machen“, sagt ein Feuerwehrmann.

Viel Freude mit unseren Fotos.
Bilder: Robin Birr, Horst Pölitz

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Der glÀserne Gemeinderat: Was die Zahlen 910, 220, 12 und 9 bedeuten

Guten Tag!

Heddesheim, 30. Juni 2010. Das Ergebnis der Gemeinderatssitzung vom 24. Juni 2010 stand von vorne herein fest. Der Verlauf nicht – aber um den ging es auch nicht. Erstaunlich ist das Ergebnis trotzdem.

Von Hardy Prothmann

Von außen betrachtet kann man das, was im Heddesheimer Gemeinderat am 24. Juni 2010 verhandelt wurde, ĂŒberhaupt nicht glauben.

Kann es tatsĂ€chlich sein, dass bis auf die GrĂŒnen das Gremium bei 910 Einwendungen durch BĂŒrgerInnen nicht wenigstens eine „kritische Anmerkung“ teilen kann?

Kann es sein, dass sich 220 BĂŒrgerInnen die außerordentliche MĂŒhe machen, Einwendungen zu formulieren, die von der „Mehrheit“ von 12 gegenĂŒber den neun kritischen GemeinderĂ€ten einfach ĂŒberstimmt werden?

Das kann nicht nur so sein, das ist so.

Die Fraktionen der CDU, SPD und FDP haben keine kritischen Fragen in Sachen „Pfenning“ – ausgenommen die GemeinderĂ€te Michael Bowien (SPD) und Martin Kemmet (CDU).

CDU, SPD und FDP halten die Einwendungen fĂŒr „Kopien“ der Vorlagen der „GrĂŒnen“.

Und wenn?

Es ist bestĂŒrzend, dass CDU, SPD und FDP in der Sache nicht einen Schritt weiterkommen und sich jeglichem Nachdenken verweigern.

Alle Einwender sind namentlich benannt worden. „Einfache“ BĂŒrgerInnen, die mir ihrem Namen fĂŒr ihre Einwendungen einstehen. FĂŒr ihre Meinung, ihre Haltung, ihre Sorgen.

CDU, SPD (bis auf die Ausnahmen) und FDP diskreditierten in dieser Gemeinderatssitzung die öffentliche Anteilnahme dieser BĂŒrger aufs ÃƓbelste.

Es ist das gute Recht dieser BĂŒrgerInnen, sich der „Textbausteine“ der „GrĂŒnen“ zu bedienen, wenn diese ihre Meinung, ihre Haltung, ihre Sorgen wiedergeben.

Und es ist ein enormer Erfolg der „GrĂŒnen“, dass so viel BĂŒrgerInnen sich dieser bedienten – darunter viele, die nicht „grĂŒn“ sind, sondern CDU, SPD und vielleicht auch FDP.

Und es ist eine Schande fĂŒr CDU, SPD und FDP, dass es nicht auch einen Einwand von deren Seite gab. Diese Schande hat die Koalition der 11+1=12 bislang nicht bemerkt.

Es ist eine Schande, dass alle „Vereinbarungen“ mit „Pfenning“ nicht auf die Arbeit der BefĂŒrworter dieser mehr als umstrittenen Ansiedlung zurĂŒckgehen, sondern auf die Gegner.

Es ist eine Schande, dass diese BefĂŒrworter sich im Gemeinderat so abfĂ€llig ĂŒber die BĂŒrgerInnen Ă€ußern, deren Wohl sie angeblich reprĂ€sentieren.

Es ist eine Schande, dass es kein Werben, keine Argumentation, keine Angebote, keine Beweise aus dieser „Ecke“ gibt, sondern nur die sture Gewissheit, dass 12 mehr als 9 ist.

Und es ist eine große Schande fĂŒr die 12, dass diese denken, sie handelten demokratisch.

Sie reprĂ€sentieren mit 12 Stimmen die stumme Mehrheit gegenĂŒber 220 BĂŒrgern, die 910 Einwendungen formuliert haben – mehr nicht.

Diese zwölf Stimmen, die sich auf ihre drei Sprecher Doll, Merx und Hasselbring reduziert haben, bestĂ€tigten öffentlich, dass sie „außerstande“ waren, die 910 Einwendungen zu lesen.

Diese auf drei Stimmen geschmolzene „Mehrheit“ beschrĂ€nkt sich auf die Zusammenfassung und verzichtet auf eine PrĂŒfung. Diese drei „Vorstimmer“ sagen, wo der Rest die Hand zu heben hat – das Wort erhebt der Rest so gut wie nie.

Die Namen hinter Herrn Doll, Herrn Merx, Herrn Hasselbring lauten Ursula Brechtel, Reiner Hege, Walter Gerwien, Dieter Kielmayer, Hans Siegel, Karin Hoffmeister-Bugla, JĂŒrgen Habarth, Rainer Lang. Dazu kommt ein BĂŒrgermeister, der noch nicht mal mehr so tut, als wĂŒrde er die Einwendungen „schĂ€tzen“.

Diese zwölf Personen haben keine Sorgen, keine Nöte und sind ausschließlich am „Wohl der Gemeinde“ interessiert, was sie durch ihre „konsequente“ Abstimmung demonstrieren.

Demokratie ist mit Sicherheit mehr, als eine Mehrheit zu haben.

Eine Debatte darĂŒber hat es nicht gegeben.

hardyprothmann

Anmerkung der Redaktion:
Hardy Prothmann ist verantwortlich fĂŒr das heddesheimblog und ist partei- sowie fraktonsfreier Gemeinderat.

Argumente zum Wochenmarkt – machen Sie mit

Guten Tag!

Heddesheim, 25. Januar 2010. Die Mehrheit des Gemeinderats lehnte eine Befragung der BĂŒrger und eine schriftliche Liste mit Pro- und Kontra-Argumenten zu einem Wochenmarkt auf dem Dorfplatz ab. Trotzdem wurden schon in der Sitzung entsprechende Argumente vorgebracht. Wir dokumentieren die wichtigsten nach dem Verlauf der Sitzung. Haben Sie weitere Ideen, WĂŒnsche, Argumente? Machen Sie mit!

Dokumentation der Argumente:

Dieter Kielmayer (CDU):

  • Familien holen sich Appetit und kaufen dann beim Discounter
  • Umsatzrisiko fĂŒr Heddesheimer Firmen
  • Bestand der Firmen bedroht
  • 2 Obst- und GemĂŒsehĂ€ndler haben bereits aufgegeben
  • Heddesheimer HĂ€ndler, die selbst anbieten, haben doppelte Kosten (Personal+Stand)
  • Umsatz wird nicht steigen
  • „Themenmarkt“, vier Mal im Jahr, beispielsweise Spargelmarkt, Weihnachtsmarkt, Ostermarkt

Ulrich Kettner (GrĂŒne):

  • Leute gehen nicht zum Discounter, wenn die Ware ĂŒberzeugt
  • Nachteile fĂŒr lokale HĂ€ndler möglich. Lösung: Sollen sich beteiligen

Martin Kemmet (CDU):

  • Sachverhalt grĂŒndlich erörtern
  • HĂ€ndler mit ins Boot nehmen
  • Bei aller Liebe zur „AtmosphĂ€re“ muss man die zusĂ€tzliche Konkurrenz sehen

Andreas Schuster (GrĂŒne):

  • Impuls fĂŒr die Ortsmitte
  • Aufwertung der Ortsmitte
  • Investition in den Wert des Gemeindelebens

Karin Hoffmeister-Bugla (SPD):

  • BĂŒrger gehen sowieso woanders auf den Markt

GĂŒnther Heinisch (GrĂŒne):

  • Meinungsbild ist wichtig

BĂŒrgermeister Kessler:

  • Bund der SelbststĂ€ndigen unterstĂŒtzt den Markt

Frank Hasselbring (FDP):

  • Jede Menge Heddesheimer gehen in Ladenburg einkaufen

JĂŒrgen Merx (GrĂŒne):

  • Es geht um Vielfalt
  • Wichtiger Impuls

Reiner Edinger (GrĂŒne):

  • Keine Konkurrenz zu Edeka schaffen – wichtig fĂŒr Ă€ltere Menschen
  • Welche Waren sollen angeboten werden?
  • Keine GroßmarkteinkĂ€ufer
  • Erinnert an „Standort“-Politik: Pflug abgerissen, um CafĂ© zu etablieren – nicht gelungen

Andreas Schuster (GrĂŒne):

  • Edeka sicherlich nicht durch einen Wochenmarkt bedroht
  • Eigenes „Heddesheimer GeprĂ€ge“ – Waren anbieten, die es woanders nicht gibt.

Dieter Kielmayer (CDU):

  • BlumenhĂ€ndler und BĂ€cker bedroht

Andreas Schuster (GrĂŒne):

  • Zumindest ein BlumenhĂ€ndler am Rand der Ortsmitte positioniert sich anders, keine Gefahr

Volker Schaaf (CDU):

  • FrĂŒhere AnlĂ€ufe gescheitert
  • Themenmarkt vorstellbar

Hardy Prothmann (partei- und fraktionsfrei):

  • Belebung des GeschĂ€fts auch fĂŒr andere HĂ€ndler und GeschĂ€fte
  • Flankierende Maßnahmen wie Parkordnung anpassen auf eine halbe Stunde
  • Markt darf die Gemeinde nichts kosten
  • Pro- und Kontraliste mit BĂŒrgerbeteiligung erstellen

BĂŒrgermeister Kessler:

  • Marktordnung kann das Angebot regeln
  • BĂŒrgerbeteiligung verzögert das Angebot

Kurt Klemm (GrĂŒne):

  • Die Gemeinde vergibt sich nichts mit dem Versuch.

Reiner Edinger (GrĂŒne):

  • Markt steht und fĂ€llt mit der Akzeptanz durch die Kunden – Meinungsbild wichtig

Frank Hasselbring:

  • RĂ€t dringend von BĂŒrgerbefragung ab

Welche Argumente haben Sie? Bringen Sie sich mit ein und schreiben Sie einen Kommentar zum Thema. Wir sammeln WĂŒnsche und Ideen sowie Pro- und Kontra-Argumente.

Anmerkung der Redaktion:
Hardy Prothmann ist partei- und fraktionsloser Gemeinderat und verantwortlich fĂŒr das heddesheimblog.

Der glÀserne Gemeinderat: Der Markt belebt den Gemeinderat

Guten Tag!

Heddesheim, 25. Januar 2010. WĂ€hrend ein Großprojekt wie „Pfenning“ trotz neuer Erkenntnisse inhaltlich seit Monaten nicht mehr diskutiert wird, gab es vergangene Woche erstmals eine umfangreiche Diskussion an der sich viele GemeinderĂ€te inhaltlich beteiligten: Die SPD beantragte die Etablierung eines Wochenmarktes auf dem Dorfplatz.

Von Hardy Prothmann

Die SPD-Fraktion hat in der Sitzung vom 20. Mai 2010 den Antrag eingebracht, auf dem Heddesheimer Dorfplatz einen wöchentlichen Markt zu installieren, damit der „Marktplatz mit neuem Leben gefĂŒllt wird“, wie SPD-Fraktionschef JĂŒrgen Merx sagte.

Zumindest mehr Leben als gewohnt brachte allein der Antrag in die Debattenkultur des Gemeinderats. TatsĂ€chlich Ă€ußerten sich auch GemeinderĂ€tInnen, die man sonst nur sehr selten hört.

Und das ist gut so.

Ich habe den Vorschlag der SPD gerne unterstĂŒtzt. Denn die Meinung im Ort ĂŒber den Dorfplatz ist klar: er ist neu und er ist leblos. Deswegen hat die SPD ja auch den Antrag eingebracht: „Damit der Platz mit neuem Leben erfĂŒllt wird.“

Neues Leben fĂŒr den Ort und im Gemeinderat.

Der BĂŒrgermeister lobt gerne, wie toll doch dieser Dorfplatz geraten ist. Es geht der Unkenruf, dass Herr Kessler, alles, was leblos und leer ist, so bewertet.

Vielleicht war er deshalb auch stellenweise so gereizt in der Sitzung. Immerhin diskutierte die GemeinderÀtInnen zum ersten Mal seit ihrer konstituierenden Sitzung vom 22. Juli 2009 in einer konstruktiven Art und Weise miteinander.

Klar, dass die SPD-GemeinderĂ€te den Antrag unterstĂŒtzten. Rainer Hege (CDU) erklĂ€rte sich fĂŒr befangen.

Erst war unklar, wo die Reise hingeht, dann wurde durch die WortbeitrĂ€ge von Herrn Kemmet, Herrn Kielmayer und Herrn Schaaf deutlich, dass die CDU eher keinen wöchentlichen Markt will – sondern, wenn, dann einen pro Quartal. Als „Themenmarkt“ – auch das eine Idee, die man diskutieren kann.

Die Fraktion BĂŒndnis90/Die GrĂŒnen war geteilter Meinung – nicht bei der UnterstĂŒtzung des SPD-Antrags, aber was die sinnvollste Lösung und wie diese zu erreichen ist.

Den Vorschlag von Herrn Hasselbring nahm niemand auf: „Wenn das da ist, sehen wir, wo das hingeht.“

Die Heddesheimer und andere zurĂŒckholen.

Herr Hasselbring sagte aber noch etwas anderes: „Wenn ich in Ladenburg im neuen Edeka einkaufen gehe, treffe ich dort jede Menge Heddesheimer.“ Dem stimmte nicht nur Frau Hoffmeister-Bugla (SPD) mit einem „genau“ spontan zu. Es gab viele, die nickten.

Soviel war einigen GemeinderĂ€ten klar: Die Heddesheimer gehen gerne auf MĂ€rkte, in Ladenburg, in Viernheim und anderswo. Und vielen Heddesheimern ist die Ortsmitte schnuppe, sie fahren die drei Kilometer nach Ladenburg, wo es sich in je einem moderner Edeka-, Aldi- und DM-Markt mit vielen ParkplĂ€tzen trefflich einkaufen lĂ€sst. Die Kunden nehmen dieses Angebot gerne an – weil die Sortimente sich ergĂ€nzen, die Wege kurz sind und auch oder gerade Ă€ltere Menschen gerne mit dem Auto vorfahren wollen.

Die teils chaotische Verkehrssituation in der Heddesheimer Ortsmitte, den eher nicht besonders gut gefĂŒhrte Edeka-Markt hingegen kritisieren sogar manche GemeinderĂ€te – dass dann aber lieber hinter vorgehaltener Hand.

Im Ort ist man lĂ€ngst verĂ€rgert ĂŒber die FĂŒhrung des Edekamarktes, die Parkplatzsituation und den mysteriösen Umstand, dass sich fĂŒr den frĂŒheren „Treff“-Laden anscheinend kein Mieter mehr findet. Das GerĂŒcht, dass Edeka die Miete fĂŒr den leeren Laden zahlt, um Konkurrenz zu verhindern, ist lĂ€ngst im Ort rum.

Kein GerĂŒcht ist, dass Schlecker zu einem Schlecker XL-Markt umgebaut wird – ĂŒberall im Land gibt es Arbeitsgerichtsprozesse und Proteste der Gewerkschaften gegen die Niedriglohnpolitik des Discounters.

Protektionismus der CDU.

Doch gehört der Discounter ebenso wie Edeka zu den wenigen GeschĂ€ften, die Produkte des tĂ€glichen Bedarfs anbieten. So werden durch die CDU protektionistische Argumente ins Feld gefĂŒhrt, die nur scheinbar ernst gemeint sind.

Vor allem die These von Herr Kielmayer (CDU), Kunden wĂŒrden sich auf dem Markt beim Anschauen der Produkte Appetit holen, um dann beim Lebensmittel-Discounter einzukaufen, ist doch eher sehr konstruiert. Man stelle sich das vor: Eine Familie fĂ€hrt in die Ortsmitte, sucht einen Parkplatz, lĂ€uft ĂŒber den Markt, holt sich Appetit, erklĂ€rt den Kindern, dass das GemĂŒse schön, aber zu teuer ist und fĂ€hrt dann ins Gewerbegebiet oder nach Ladenburg, um dort „billigere“ Frischware einzukaufen? Na ja.

Martin Kemmet (CDU) forderte, die HĂ€ndler und den Bund der SelbststĂ€ndigen (BdS) mit ins Boot zu nehmen – der BdS unterstĂŒtzt den Antrag der SPD allerdings bereits.

Herr Hege könnte mit seinem Hofladen Konkurrenz erhalten – er könnte sich dieser aber auch stellen und selbst einen Stand auf dem Markt halten. Auch dieser Situation wurde durch die CDU begegnet: Doppelte Lohnkosten fĂŒr GeschĂ€ft und Markt – ruinöser Wettbewerb – Pleiten und GeschĂ€ftsaufgaben könnten die Folgen sein. Das hörte sich an wie der Untergang des Abendlandes.

Ladenburg zeigt, wie es geht.

Wenig wahrscheinlich – wahrscheinlicher eher, dass die LĂ€den und GeschĂ€fte von neuem Leben in der Dorfmitte profitieren könnten. Sind die Kunden erstmal im Ort, könnten sie noch auf die Idee kommen, andere Dinge zu erledigen.

Deshalb will man den Markt auf den Donnerstag legen, da haben Bank und Rathaus lĂ€nger auf. Wenn es gelĂ€nge, mehr Kunden fĂŒr die Ortsmitte zu interessieren, könnten auch vielleicht wieder andere GeschĂ€fte in den Ort zurĂŒckkommen, die lĂ€ngst abgewandert sind.

So wie in Ladenburg – da gibt es gar dienstags und freitags ein Marktangebot mit acht bis neun StĂ€nden. Lokale Erzeuger und ergĂ€nzende Angebote. Der Markt funktioniert stabil, seit Jahren hat es keine Standwechsel gegeben. Stadt und lokaler Handel sind sehr zufrieden: „Die Kunden schĂ€tzen den Markt sehr“, heißt es aus dem Rathaus.

Tatsache ist heute: Heddesheim ist kein sehr attraktiver Einkaufsstandort. Die Tante-Emma-LĂ€den sind tot, immer mehr Kneipen und Wirtschaften machen zu, der Dorfplatz ist ohne Leben und die Gemeinde hat zu lange zu wenig getan, um daran etwas zu verĂ€ndern. Und wer sich außerhalb einer fĂŒnf Minuten „Fußreichweite“ zu Ortsmitte befindert, kann gleich das Auto nehmen und ist in Ladenburg oder im Gewerbegebiet besser bedient.

Es braucht flankierende Maßnahmen.

Der Markt alleine wird deshalb nicht reichen, um die Ortsmitte als attraktiven Einkaufsstandort zu entwickeln. Da mĂŒssen mehr Ideen her als ein Wochenmarkt, der nur einmal die Woche acht Stunden vor Ort ist und schon mit dem Antrag zumindest durch die CDU stark angezweifelt wird.

ÃƓberall da, wo MĂ€rkte gewollt werden, funktionieren sie auch – vor allem, wenn auf die BedĂŒrfnisse der Konsumenten RĂŒcksicht genommen wird. Es gilt nunmal Angebot und Nachfrage in der freien Marktwirtschaft.

Mein erweiterter Antrag, Pro- und Kontra-Argumente der GemeinderĂ€te, des Bunds der SelbststĂ€ndigen, der HĂ€ndler und vor allem der BĂŒrgerInnen zu sammeln, wollten die meisten GemeinderĂ€te nicht unterstĂŒtzen – ĂŒbrigens haben auch GrĂŒne dagegen gestimmt, aber das nur fĂŒrs Protokoll. Nicht ĂŒberrascht hat mich Herr Hasselbring, der sagte: „Von einer Befragung der BĂŒrger rate ich dringend ab.“

Dass der Antrag der SPD letztlich mit sechszehn Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und einer Enthaltung angenommen wurde, hat mich auch nicht ĂŒberrascht. Es ging ja nur um eine „grundsĂ€tzliche“ Zustimmung, die sich Herr Merx sehnlichst wĂŒnschte.

Sollte der Markt kommen und funktionieren, wird auch die CDU dafĂŒr gewesen sein wollen, kommt er nicht oder kann er sich nicht etablieren, weil flankierend zu wenig dafĂŒr getan wird, wird man darauf verweisen, dass die SPD dies „grundsĂ€tzlich“ wollte -trotz der mahnenden Stimmen der CDU.

Wie auch immer: Im ersten Fall gibt es zwei Gewinner, im zweiten nur einen Verlierer. Das muss die SPD noch lernen.

Insgesamt hat durch diese Sitzung aber die Hoffnung ein wenig gewonnen, dass der Gemeinderat sich in öffentlicher Debatte austauschen kann. Auch, wenn es ein erster zaghafter Versuch war.

hardyprothmann

Anmerkung der Redaktion:
Hardy Prothmann ist partei- und fraktionsfreier Gemeinderat und verantwortlich fĂŒr das heddesheimblog.

Der glÀserne Gemeinderat: Fragen zur Feuerwehr

Guten Tag!

Heddesheim, 21. Mai 2010. Die Gemeinderatssitzung vom 20. Mai 2010 dokumentiert nicht zum ersten Mal den maroden Zustand dieser Versammlung, deren Vertreter demokratisch legitimiert gewĂ€hlt wurden, dessen innere Verfassung aber alles andere ist. Denn allen voran glaubt der BĂŒrgermeister Michael Kessler entscheiden zu können, welche Fragen zulĂ€ssig sind und welche nicht – die Mehrheit beugt sich diesem Verhalten.

Von Hardy Prothmann

In der Gemeinderatssitzung vom 20. Mai 2010 stand als Tagesordnungspunkt (TOP) 4 die Zustimmung zur Wahl des Feuerwehrkommandanten und seines Stellvertreters nach §8 des Feuerwehrgesetzes fĂŒr Baden-WĂŒrttemberg auf der Tagesordnung.

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Dokumentation der BĂŒrgeranfrage. Klicken Sie fĂŒr eine grĂ¶ĂŸere Darstellung

Nach der EinfĂŒhrung des BĂŒrgermeisters Michael Kessler zu TOP 4 bekam ich das Wort erteilt. Ein BĂŒrger hatte sich mit Fragen zur Feuerwehr an mich gewandt, die ich nicht beantworten konnte, aber zulĂ€ssig fand und sicher war, dass diese selbstverstĂ€ndlich im Gemeinderat beantwortet werden könnten.

Ich trug diese vernĂŒnftig formulierten Fragen vor und bat um Beantwortung. Es gab keine Antworten.

Die Fraktionen verlasen ihre vorbereiteten Stellungnahmen, ein durchaus ĂŒbliches Ritual. Alle lobten die Arbeit der Feuerwehr.

So auch ich.

Journalistisch habe ich mich schon vielfach mit der Freiwilligen Feuerwehr Heddesheim befasst. Aktuell hat das von mir verantwortete heddesheimblog in Text, Bild und Video die JahreshauptĂŒbung dokumentiert und die komplexe Arbeit der ehrenamtlichen FeuerwehrkameradInnen einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

Mit kritischem Blick, ohne Lobhudelei, aber mit der klaren Aussage, dass die Feuerwehr Heddesheim ein engagiertes Team ist, die selbstlos ihren Einsatz bringen – um anderen Menschen zu helfen.

Ich habe die Fragen, die ein BĂŒrger an mich per email gestellt hat, sehr kritisch gesehen. Sollte hier diese Arbeit in Misskredit gebracht werden?

Diese Frage lag nahe. Doch selbst wenn dem so wĂ€re – eine offene Antwort wĂŒrde jeder Spekulation den Boden entziehen. Zumindest ist das meine Devise.

Deswegen habe ich vor der Verlesung dem Kommandanten, Herrn Dieter Kielmayer, auch meinen Respekt ausgesprochen.

Herr Kielmayer hat sich auf Fragen zur Feuerwehr bislang stets offen und transparent prÀsentiert, was ich persönlich sehr respektiere.

Gleichzeitig war ich aber auch der ÃƓberzeugung, dass durch einen offenen und souverĂ€nen Umgang mit diesen Fragen jeder Zweifel ausgerĂ€umt werden wĂŒrde.

TatsĂ€chlich kam es anders. Herr Kielmayer Ă€ußerte sich aus mir unbekannten GrĂŒnden erstmals nicht, auch weil der BĂŒrgermeister Michael Kessler, als oberster „Feuerwehrmann“ die Fragen und die Antworten nicht zuließ. Ganz im Gegenteil entzog er mir darĂŒber hinaus sogar das Wort. Ohne VorankĂŒndigung, ohne BegrĂŒndung.

Wieso der BĂŒrgermeister Kessler so unsouverĂ€n aufgetreten ist, weiß ich nicht.

Was ich weiß, ist, dass Herr Kessler jegliche SouverĂ€nitĂ€t durch dieses unbegrĂŒndete und nicht nachvollziehbare Handeln lĂ€ngst verloren hat.

Warum hat er nicht einfach den Kommandanten das Wort erteilt und sie aufgefordert, die Fragen klipp und klar zu beantworten?

Warum hat er nicht gesagt, dass er bedaure, dass es Zweifel an der Arbeit der Feuerwehr geben könnte, diese aber sofort und transparent ausgerÀumt werden?

Damit wĂ€re alles innerhalb weniger Minuten erledigt gewesen – so bleiben die Antworten auf die Fragen offen.

Herr Kessler hat alle Fragen weggebissen und einem souverĂ€nen Gemeinderat ohne BegrĂŒndung das Wort entzogen.

Die Antworten auf die Fragen stehen aus. Diese werden nun auf dem „Behördenweg“ gestellt werden mĂŒssen. Herr Kessler ist spĂ€testens dann zur Auskunft verpflichtet.

Absolut bedauerlich wĂ€re es, wenn alles korrekt ist und durch dieses Verhalten diese Korrektheit in Frage gezogen wĂŒrde.

Ich muss leider feststellen, dass Herr Kessler es sich zum „Gewohnheitsrecht“ gemacht hat, sich intransparent in der Öffentlichkeit zu prĂ€sentieren. Es ist seine souverĂ€ne Entscheidung, wie er wahrgenommen werden möchte, als ein Verfechter des offenen Wortes oder als herrischer Bestimmer.

Ich bedaure das im Sinne der Öffentlichkeit und des Gemeinderats zutiefst. Denn durch dieses Verhalten ist es kein Wunder, dass die Menschen in Heddesheim beim Namen „Kessler“ nicht von Respekt erfĂŒllt sind, sondern nur noch den Kopf schĂŒtteln.

Denn SouverĂ€nitĂ€t heißt, auf Fragen Antworten zu haben oder sich darum zu bemĂŒhen, wenn man zunĂ€chst keine hat, was immer wieder vorkommen kann. Nicht souverĂ€n ist jemand, der seinen Sitzungsvorsitz missbraucht, einem Fragesteller das Wort zu entziehen.

Im Anschluss habe ich wie alle anwesenden GemeinderĂ€te und der BĂŒrgermeister der Wahl der Kommandanten zugestimmt. Aus der ÃƓberzeugung heraus, dass Herr Kielmayer und die Feuerwehr Heddesheim einen guten Job machen.
hardyprothmann

Link:
„Knapp die HĂ€lfte der befragten Verantwortlichen aus Feuerwehr und Kommunen sieht eine GefĂ€hrdung der BeschaffungsplĂ€ne durch geringere Haushaltsmittel. „

Anmerkung der Redaktion:
Hardy Prothmann ist partei- und fraktionsfreier Gemeinderat und verantwortlich fĂŒr das heddesheimblog.

Feuerwehrkommandant Kielmayer und Stellvertreter Merx bestÀtigt

Guten Tag!

Heddesheim, 21. Mai 2010. Der Heddesheimer Gemeinderat hat die Anfang MÀrz in der Hauptversammlung der Feuerwehr wiedergewÀhlten Kommandanten bestÀtigt.

Der Gemeinderat hat der Wahl von Kommandant Dieter Kielmayer, der gleichzeitig Gemeinderat der CDU ist, nach §8 Feuerwehrgesetz Baden-WĂŒrttemberg zugestimmt – ebenso der Wahl seines Stellvertreters JĂŒrgen Merx, Gemeinderat der SPD.

Die Freiwillige Feuerwehr Heddesheim hatte die FeuerwehrfĂŒhrung am 5. MĂ€rz 2010 in der Hauptversammlung wiedergewĂ€hlt. Die Amtszeit betrĂ€gt fĂŒnf Jahre.

Vor der BestĂ€tigung hat der partei- und fraktionsfreie Gemeinderat Hardy Prothmann eine an ihn gerichtete email eines BĂŒrgers verlesen, die mehrere Fragen in Sachen Feuerwehr beinhaltete, unter anderem, ob es „definierte Schutzziele“ gĂ€be, ein „abgestimmtes Fahrzeugkonzept“ sowie eine „GefĂ€hrdungsanalyse“. Außerdem mĂŒsse geklĂ€rt sein, ob die Kommandanten einen nach der „Feuerwehrdienstverordnung 2“ vorgeschriebenen Lehrgang zur „Leitung einer Feuerwehr“ vorweisen könnten?

Hardy Prothmann betonte, dass er davon ausgehe, dass diese Fragen zufriedenstellend beantwortet werden wĂŒrden, er sie der Form halber aber vor der Entscheidung des Gemeinderats stellen mĂŒsse, da er als Gemeinderat dazu befragt worden sei und dies nicht wĂŒsste. Er entschuldigte sich vor der Verlesung beim Kommandanten Kielmayer, da er die email erst kurz vor der Gemeinderatssitzung erhalten habe und damit fĂŒr ihn keine Möglichkeit bestanden habe, außerhalb des Gremiums eine Antwort zu erhalten. Er bat deshalb um eine BestĂ€tigung in der Gemeinderatssitzung, dass alles seine Ordnung habe.

BĂŒrgermeister Michael Kessler wehrte die Fragen ab und ließ die Fraktionen ihre „Stellungnahmen“ abgeben. Der CDU-Fraktionsvorsitzende dankte der Feuerwehr und sagte: „Es ist nicht immer so, dass man alles fragen kann, manches sollte man auch wissen.“ Und an die anderen GemeinderĂ€te gerichtet: „Ich rufe Sie auf, sich mal zu engagieren und nicht immer alles zu akzeptieren.“

Ulrich Kettner dankte in Vertretung fĂŒr den entschuldigt fehlenden GrĂŒnen-Fraktionsvorsitzenden Klaus Schuhmann ebenfalls der Feuerwehr. Der Gemeinderat JĂŒrgen Harbarth (SPD) schloss sich dem an und sagte auf den Vortrag von Prothmann bezogen: „Ich kann das nicht beurteilen.“

Auch Frank Hasselbring dankte im Namen der FDP der Feuerwehr. Hardy Prothmann schloss sich dem Dank an und sagte: „Herr Harbarth, ich greife ihr Wort auf, ich kann es auch nicht beurteilen, deswegen habe ich um KlĂ€rung gebeten.“

BĂŒrgermeister Michael Kessler lies die Fragen nicht zu und entzog dem Gemeinderat Hardy Prothmann nach kurzer Diskussion ohne VorankĂŒndigung und BegrĂŒndung das Wort.

Der Gemeinderat stimmte der Wahl der Kommandanten einstimmig zu.

Einen schönen Tag wĂŒnscht
Das heddesheimblog

Anmerkung der Redaktion:
Der partei- und fraktionsfreie Gemeinderat Hardy Prothmann ist verantwortlich fĂŒr das heddesheimblog.

Video: JahreshauptĂŒbung der Freiwilligen Feuerwehr Heddesheim

Guten Tag!

Heddesheim, 17. Mai 2010. Die Freiwillige Feuerwehr Heddesheim hat am frĂŒhen Freitagabend des 14. Mai 2010 ihre JahreshauptĂŒbung abgehalten. Der Einsatz simulierte einen Verkehrsunfall mit zwei verletzten Personen.

Von Hardy Prothmann

Eigentlich waren es drei verletzte Personen – denn der Unfallverursacher dĂŒrfte angesichts des Schadens, den er angerichtet hat, einen gehörigen Schock erlitten haben und „TĂ€ter und Opfer“ zugleich gewesen sein.

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Teamarbeit: JahreshauptĂŒbung der Freiwilligen Feuerwehr. Bild: heddesheimblog

Ein Opfer im gerammten Auto verletzt, eine andere Person durch eine schlecht gesicherte Ladung eingequetscht. Kein schöner Anblick, der sich der Feuerwehr hier bot. Was tun?

Einsatzleiterin Daniela FĂŒtterer (ZugfĂŒhrerin) hatte gleich zwei „Baustellen“, die bearbeitet werden mussten – der unter Schock stehende Unfallverursacher war das dritte und kleinste zu lösende Problem.

Teamarbeit.

Am schwersten war sicherlich der Radfahrer verletzt, der, von der Ladung eingequetscht, komplett hilflos war. Ersthilfe leistete die Feuerwehr, bis das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ĂŒbernahm. Die Ansprache und Betreuung eines Opfers ist immens wichtig. WĂ€hrenddessen sicherten die Kameraden die Last ab und hoben sie dann an, um den Verletzten zu retten.

Die zweite Baustelle war das Fahrzeug – Verdacht auf massive Verletzungen des Fahrers. WĂ€hrend frĂŒher einfach nur gerettet wurde, manchmal „ohne RĂŒcksicht auf Verluste“, arbeitet sich die Feuerwehr heute behutsam vor, um durch die Rettung mögliche FolgeschĂ€den fĂŒr die Opfer zu vermeiden: „Weitere SchĂ€den durch die Rettung mĂŒssen vermieden werden“, moderierte Kommandant Dieter Kielmayer den „Einsatz“.

Es kommt eine hydraulische Blechschere zum Einsatz, die erst die TĂŒren und dann das Dach des Fahrzeugs „wegbeißt“. Der Grund: Man will das Oper möglichst stabil bergen und weitere Verletzungen an der WirbelsĂ€ule vermeiden. Das dauert lĂ€nger, ist im Zweifel aber besser als ein lebenslanger Schaden, beispielsweise eine QuerschnittslĂ€hmung.

Eine ÃƓbung ist eine ÃƓbung. Auch, wenn sie JahreshauptĂŒbung heißt. Im wirklichen Leben ist alles im Zweifel anders.

Schonende Rettung.

Mehrere Vertreter von Unterkreiswehren, aus Ladenburg, Dossenheim, Hirschberg beispielsweise verfolgten das Spektakel. Wie lösen die Heddesheimer die Probleme? Was können wir uns abschauen und welche Tipps können wir geben, wie es besser geht, wird sicher in der nĂ€chsten Zeit im RĂŒckblick besprochen. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Axel Schuh zeigte sich ĂŒberzeugt von der ÃƓbung und bezeichnete sie auf den ersten Blick als „gelungen“ – auch wenn sicherlich noch Details besprochen werden könnten.

Denn darum geht es: Immer besser zu werden, immer die beste Hilfeleistung zu bringen.

Auf den ersten Blick war man zufrieden mit der „erfolgreichen“ JahreshauptĂŒbung. Das konnte man auch.

Im Detail gibt es immer etwas zu verbessern.

Auch etwas, was nichts mit der Leistung der FeuerwehrkameradInnen an sich zu tun hat: Die ÃƓbung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das ist schade. Denn die BĂŒrgerInnen sind sicherlich sehr daran interessiert, zu sehen und zu wissen, was Feuerwehren leisten.

Der ehrenamtliche Einsatz der freiwilligen FeuerwehrkameradInnen ist es wert, nicht nur an einem Tag der offenen TĂŒr, sondern auch bei ÃƓbung der Öffentlichkeit prĂ€sentiert zu werden, damit sich diese selbst von der LeistungsfĂ€higkeit der Menschen ĂŒberzeugen kann, die man im Zweifel nur im Notfall kennenlernt, dann aber sehr froh ĂŒber die Hilfe sein muss.

Das Szenario der ÃƓbung war natĂŒrlich konstruiert. TatsĂ€chlich aber sehr realitĂ€tsnah, denn die Feuerwehren sind lĂ€ngst nicht mehr ĂŒberwiegend bei BrandeinsĂ€tzen tĂ€tig, sondern bei UnfĂ€llen und technischen Hilfen im Einsatz. Mit viel Know-how und modernem GerĂ€t, wie im aktuellen „Fall“ zu sehen.

Zum GlĂŒck musste niemand „geborgen“ werden – denn gerettet werden Lebende, Tote kann man nur noch bergen.

Feuerwehr berichtet zeitnah – jedes Foto muss auf den PrĂŒfstand

Guten Tag!

Heddesheim, 07. Mai 2010. Die Feuerwehr Heddesheim berichtet zeitnah im Internet ĂŒber ihre EinsĂ€tze. Dabei veröffentlicht sie Fotos und Texte. Die mĂŒssen auf den PrĂŒfstand, damit es keinen Ärger gibt.

Von Hardy Prothmann

Vor ein paar Tagen erreichte uns ein Leserhinweis: Darf die Feuerwehr eigentlich Fotos von EinsÀtzen veröffentlichen?

internet

Homepage der Freiwilligen Feuerwehr Heddesheim.

Wir haben uns die Veröffentlichungen der Feuerwehr angeschaut – tatsĂ€chlich finden sich darunter Fotos, die das Innere von GebĂ€uden zeigen. Das ist eigentlich nicht erlaubt – außer, es wurde erlaubt.

Beispielsweise beim Einsatz in einer Halle der Edeka, bei der Anfang der Woche ein LadegerĂ€t fĂŒr Stapler-Batterien durchgeschmort war. Die Feuerwehr war schnell vor Ort und der Schmorbrand schnell gelöscht – auf Anfrage teilte die Edeka mit, dass der Schaden sehr gering geblieben war.

Kommandant Dieter Kielmayer sagte uns auf Anfrage: „Wir achten sehr sorgfĂ€ltig darauf, was wir veröffentlichen. Ganz klar wird es bei uns keine Fotos von verunfallten Personen zu sehen geben oder andere Bilder, die ĂŒber die Dokumentation eines Einsatzes hinausgehen. Bei der Edeka haben wir selbstverstĂ€ndlich das EinverstĂ€ndnis eingeholt.“

Hintergrund: Im vergangenen Jahr wurden Bilder eines Unfallopfers durch eine Feuerwehr im Kreis veröffentlicht. Kreisbrandmeister Peter Michels (Ladenburg): „Das hat jede Menge Ärger gegeben. Ich habe daraufhin die Feuerwehren darĂŒber informiert, dass diese darauf achten sollten, keine Fotos zu veröffentlichen, auf denen Opfer zu sehen sind, Nummernschilder zu pixeln und aus GebĂ€uden nur Fotos zu zeigen, wenn dafĂŒr eine Erlaubnis vorliegt. Berichte und Fotos mĂŒssen die Persönlichkeitsrechte berĂŒcksichtigen. Das gilt besonders fĂŒr Personen in AusnahmezustĂ€nden.“

kommandant

Kommandant Kielmayer. Bild: hblog

Verantwortlich fĂŒr die Berichterstattung ist die jeweilige Feuerwehr selbst, der Hinweis des Kreisbrandmeisters ist nur eine „Empfehlung“.

„Bei uns koordiniert Stefan Koschel die Berichte. Mein Sohn Tobias ist fĂŒr die Texte zustĂ€ndig, Robin Birr fĂŒr die Fotos“, sagt Kommandant Kielmayer: „Meist haben wir bereits eine Stunde nach dem Einsatz einen Bericht fertig im Internet.“

Das Mehr-Augen-Prinzip soll gewĂ€hrleisten, dass die Berichte und Fotos „in Ordnung“ sind: „Meine Leute und ich nehmen das sehr ernst und wissen um unsere Verantwortung“, sagt Dieter Kielmayer.

Diskussion um BegrĂŒnungskonzept – „Ich bin die Gemeinde“

Guten Tag!

Heddesheim, 23. April 2010. Die FlĂ€chen um den neu erstellten nördlichen Teil des Wegs um den Badesee sollen durch ein BegrĂŒnungskonzept aufgewertet werden. Im Gemeinderat gab es eine Diskussion um die Beauftragung der Landschaftsarchitektin Warneke und nicht nur eine bemerkenswerte Aussage des BĂŒrgermeisters.

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Die Umgebung des neuen TeilstĂŒcks des Wegs um den Badesee soll begrĂŒnt werden. Bild: hblog

 

Die FlĂ€chen am nördlichen Teil des Weges um den Badesee sollen im Herbst durch ein BegrĂŒnungskonzept als Biotop aufgewertet werden. Nach Angaben der mit der Planung beauftragten Landschaftsarchitektin Ilsmarie Warnecke werden dadurch dem Öko-Konto der Gemeinde 400.000 Punkte oder umgerechnet 140.000 Euro zugeschlagen.

Auf den FlÀchen links und rechts des Weges sollen Gehölze, KrÀuter und Blumen angepflanzt werden. Weiter ist eine Benjes-Hecke geplant.

TatsĂ€chlich mĂŒssen noch Bodenproben genommen werden, um das Konzept und mögliche Anpflanzungen in Einklang zu bringen. Der Gemeinderat Kurt Klemm (BĂŒndnis90/Die GrĂŒnen) erkundigte sich, ob unter den Anpflanzungen auch genĂŒgend Futterpflanzen fĂŒr Vögel vorgesehen sein, was Warnecke bestĂ€tigte.

Die GemeinderĂ€te Rainer Hege und Dieter Kielmayer (beide CDU) erinnerten daran, dass ursprĂŒnglich gedacht war, dass der Weg durch Baumpflanzungen beschattet werden solle – nach dem BegrĂŒnungskonzept sehe das aber anders aus.

BĂŒrgermeister Kessler fĂŒhrte aus, dass die BĂ€ume keinen Schatten werfen wĂŒrden, wenn die Sonne den Weg entlangs zöge. Der freie Gemeinderat Hardy Prothmann wunderte sich darĂŒber und sagte, da der Weg nord-sĂŒdlich verlaufe und die Sonne im Osten aufgeht und im Westen unter, sei sehr wohl mit Schattenwurf zu rechnen.

Die GemeinderĂ€te Kurt Klemm und Rainer Hege diskutierten ĂŒber den Weg, der an der Streuobstwiese entlanglĂ€uft. Klemm behauptete, das sei kein echter Weg, Hege hingegen, das sei ein Wirtschaftsweg.

„Ich bin die Gemeinde.“ BĂŒrgermeister Kessler

konzept

Erstes Konzept fĂŒr die BegrĂŒnung um das WegstĂŒck nördlich des Badesees. Quelle: Gemeinde Heddesheim

Der Gemeinderat Prothmann gab mit Hinweis auf das Protokoll eine ErklĂ€rung ab: „Ich halte es fĂŒr Ă€ußerst unglĂŒcklich, Frau Warnecke, die auch das GrĂŒngutachten fĂŒr die geplante Pfenning-Ansiedlung gemacht hat, mit diesem Auftrag zu betreuen. Das hat nichts mit der Person von Frau Warneke zu tun, kann aber als Belohnung missverstanden werden.“

„Ich erlaube, was Frau Warneke sagt.“ BĂŒrgermeister Kessler

Zuvor hatte sich Prothmann erkundigt, wie viele AuftrĂ€ge Frau Warneke denn schon vor dem „Pfenning“-Auftrag fĂŒr die Gemeinde gehabt hĂ€tte. Frau Warneke konnte sich nicht erinnern, ebenso wenig BĂŒrgermeister Michael Kessler: „Ich erinnere mich nicht.“ Als Herr Prothmann dann nochmals Frau Warneke fragen wollte, verbot BĂŒrgermeister Kessler sowohl die Frage an Frau Warneke als auch eine Antwort durch Frau Warneke.

Daraufhin fragte Prothmann: „Ist es nicht möglich, Frau Warneke eine Frage zu stellen, auf die sie selbst antwortet?“ BĂŒrgermeister Kessler: „Ich erlaube, was Frau Warneke sagt.“ Es entwickelte sich eine kurze Diskussion, an deren Ende BĂŒrgermeister Kessler feststellte: „Ich bin die Gemeinde.“

Das BegrĂŒnungskonzept wurde bei einer Enthaltung durch Prothmann angenommen.

Hinweis der Redaktion: Hardy Prothmann ist verantwortlich fĂŒr das heddesheimblog.

Sieben GemeinderÀte verweigern Wahlteilnahme zum Umlegungsausschuss

Guten Tag!

Heddesheim, 26. MĂ€rz 2010. (red/pöl) Die wiederholte Wahl des Umlegungsausschusses brachte ĂŒberraschende Ergebnisse: CDU, SPD und FDP kĂŒndigten das Proporzprinzip auf. Die GemeinderĂ€te von BĂŒndnis90/Die GrĂŒnen und der partei- und fraktionsfreie Gemeinderat Hardy Prothmann weigerten sich, an der Wahl teilzunehmen.

Von Horst Pölitz

Die Verwaltung war gut vorbereitet auf Tagesordnungspunkt 6 „Wahl eines nicht-stĂ€ndigen Umlegungsausschusses„. Wahlzettel waren ausgedruckt. In der Ecke stand eine Wahlkabine.

Diesmal sollte die Wahl funktionieren. Gegen die vergangene Wahl in der Dezembersitzung hatte ein BĂŒrger Beschwerde eingereicht. Das Kommunalrechtsamt empfahl dem BĂŒrgermeister deshalb, die Wahl wegen Formfehlern zu wiederholen.

Der „Umlegungsausschuss“ soll ĂŒber die „Verlegung“ eines GelĂ€ndes auf dem Gebiet der geplanten „Pfenning“-Ansiedlung entscheiden, da EigentĂŒmer nicht verkaufen wollen. Der Ausschuss besteht aus dem BĂŒrgermeister und sechs Mitgliedern.

In der vergangenen Wahl wurden je zwei Mitglieder der Fraktionen von CDU und GrĂŒnen gewĂ€hlt, sowie eine SPD-Vertreter und der fraktions- und parteifreie Gemeinderat Hardy Prothmann, der sich in der geheimen Wahl gegen den FDP-Fraktionsvorsitzenden Frank Hasselbring durchsetzte.

Auch die CDU, SPD und FDP waren gut vorbereitet. Die drei Parteien hatten eine gemeinsame Liste vorbereitet: Auf dieser stand kein Kandidat der GrĂŒnen mehr.

Im Gemeinderat entwickelte sich deshalb eine teils hitzige Diskussion. Vertreter der GrĂŒnen bezweifelten, ob diese Wahlliste „in Ordnung“ sei, da sie den Proporz nicht wahre.

CDU-Fraktionschef Dr. Josef Doll sagte, dass die GrĂŒnen bei der vergangenen Wahl sich nicht an „Absprachen“ gehalten hĂ€tten und dass das „dem Gemeinderat“ nicht noch mal passiere.

Gemeinderat GĂŒnther Heinisch entgegnete, ob Herr Doll sich noch an die Wahl der BĂŒrgermeisterstellvertreter erinnern könne. Nach den Gepflogenheiten werden ĂŒber die Fraktionen nach deren StĂ€rke die drei Stellvertreter gewĂ€hlt. Der GrĂŒne-Kandidat Klaus Schuhmann wurde, obwohl die GrĂŒnen die zweitstĂ€rkste Fraktion mit sechs Mitglieder stellen zwei Mal nicht gewĂ€hlt – stattdessen wurde Ingrid Kemmet aus der 2-er Fraktion der FDP gewĂ€hlt. Aus CDU-GrĂŒne-SPD wurde CDU-SPD-FDP.

Das wiederholte sich in dieser Sitzung.

ZunĂ€chst beantragten aber die GrĂŒnen eine Sitzungsunterbrechung. Nach kurzer Pause kam der Gemeinderat wieder zusammen. BĂŒrgermeister Kessler fragte die GrĂŒnen, ob diese eine Liste aufstellen wollten. Gemeinderat Rainer Edinger sagte: „Wir stellen keine Liste auf und nehmen an dieser Wahl nicht teil.“

Wieder gab es Diskussionen. Gemeinderat Klaus Schuhmann stellte den Antrag, die Wahl auf die nÀchste Sitzung zu verschieben und zuvor zu klÀren, ob die Wahl in dieser Form mit dieser Listenaufstellung statthaft sei.

Gemeinderat Hardy Prothmann stellte die Frage an CDU, SPD und FDP, ob den Parteien die Problematik dieser Liste klar sei und ob die Parteien wirklich riskieren wollten, in dieser Form öffentlich wahrgenommen zu werden. Als „Vorschlag zur GĂŒte“ stellte er den Antrag, die gewĂ€hlten Mitglieder der Dezembersitzung in der Runde zu bestĂ€tigen. Dies spare dem Gemeinderat, der Verwaltung, dem Kommunalrechtsamt Arbeit, Zeit und Ärger.

Der Vorschlag fang kein Gehör.

Gemeinderat Prothmann fragte den BĂŒrgermeister Kessler, ob dieser den Gemeinderat in der Dezembersitzung falsch ĂŒber die WahlmodalitĂ€ten informiert hĂ€tte. Denn nach Angabe von Kessler durfte Prothmann nur sich selbst vorschlagen, nun aber eine ganze Liste. BĂŒrgermeister Kessler sagte, er können sich nicht daran erinnern, was er gesagt hĂ€tte, aber so hĂ€tte er das bestimmt nicht gesagt. Gemeinderat Prothmann wiederholte die Frage mehrfach, Kessler wies diese mehrfach zurĂŒck.

Im Zuge der Diskussionen kam es mehrmals zu spontanem Applaus der BĂŒrgerinnen und BĂŒrger – immer zur UnterstĂŒtzung der GrĂŒnen. BĂŒrgermeister Kessler forderte nicht einmal entgegen seiner Gewohnheit Ruhe.

BĂŒrgermeister Kessler fragte Hardy Prothmann mehrfach, ob er eine Liste aufstellen wolle. Prothmann sagte, er warte die Entscheidung der beiden AntrĂ€ge ab. Beide AntrĂ€ge wurden mit der Mehrheit der Stimmen von CDU, SPD und FDP abgelehnt. Michael Bowien (SPD) und Martin Kemmet (CDU) enthielten sich.

BĂŒrgermeister Kessler stellte danach nochmals die Frage, ob Prothmann eine Liste aufstellen wolle, was dieser verneinte.

Die AntrĂ€ge 1 und 2 des Tagesordnungspunkts „Bildung eines Umlegungsausschusses“ und Wahl desselben wurden mit je 12 Stimmen angenommen, bei sieben Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen.

Bei der anschließenden Wahl verweigerten die GemeinderĂ€te von BĂŒndnis90/Die GrĂŒnen sowie Prothmann die Teilnahme.

Nach der StimmauszĂ€hlung waren Dr. Josef Doll (CDU), Dieter Kielmayer (CDU), Frank Hasselbring (FDP), Reiner Lang (SPD), JĂŒrgen Harbarth (SPD) mit je 12 Stimmen gewĂ€hlt, bis auf Rainer Hege (CDU) der nur 11 Stimmen erhielt.

Außerdem wurden je eine Stimme fĂŒr fĂŒnf Stellvertreter abgegeben, die deswegen fĂŒr eine Reihenfolge gelost werden mussten. Die Reihenfolge ergab: Ursula Brechtel (CDU), Andreas Schuster (GrĂŒne), Hardy Prothmann (parteilos), Klaus Schuhmann (GrĂŒne), Michael Bowien (SPD).

Die Ausschussmitglieder sowie Ursula Brechtel und Michael Bowien nahmen die Wahl an.

Danach wurde ĂŒber den Antrag, „beratende SachverstĂ€ndige“, in den Ausschuss zu wĂ€hlen, abgestimmt.

Mit 13 Ja-Stimmen, 7 Nein-Stimmen und einer Enthaltung wurde der Antrag angenommen.

Gemeinderat Prothmann beantragte im Anschluss auf die Frage des BĂŒrgermeisters eine geheime Wahl. BĂŒrgermeister Kessler sagte: „Herr Prothmann, Sie machen sich lĂ€cherlich.“

Prothmann fragte, ob der BĂŒrgermeister dies wirklich so gesagt habe wollte, was dieser bestĂ€tigte. Danach bat Prothmann um Aufnahme der Aussage ins Protokoll der Sitzung.

Der Vermessungsingenieur Dr. Ing. Matthias Neureither wurde mit 13 Stimmen gewĂ€hlt, der Bautechniker Ulrich StĂŒdemann mit 12 Stimmen ebenso wie der Rechtsanwalt Dr. Thomas Burmeister bei je einer Nein-Stimme. Ein Stimmzettel war ungĂŒltig.

Anmerkung der Redaktion: Hardy Prothmann ist verantwortlich fĂŒr das heddesheimblog.

Feuerwehr: Was war 2009, was wird 2010?

Guten Tag!

Heddesheim, 06. MĂ€rz 2010. Jahreshauptversammlungen bieten eine RĂŒck- und Vorschau: Wie lief das vergangene Jahr, was wird fĂŒr das aktuelle erwartet? Bei der Heddesheimer Feuerwehr wird es Umbauten geben, Schulungen und Kooperationen.

Von Hardy Prothmann

BĂŒrgermeister Michael Kessler dankte als Feuerwehrchef den Kommandanten und Feuerwehrleuten fĂŒr die geleisteten Hilfsdienste: „Die Aufgaben der Feuerwehr haben sich allerdings deutlich in Richtung technische Hilfeleistung gegenĂŒber der frĂŒheren Aufgabe der BrandbekĂ€mpfung verĂ€ndert.“

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Jahreshauptversammlung im Feuerwehrhaus. Bild: hblog

Die Statistik aus den Jahren 2008 (74 EinsĂ€tze) und 2009 (81 EinsĂ€tze) veranschaulicht die Situation. Aus zwei Jahresangaben ist zwar noch kein Trend erkennbar, aber doch ein deutliches VerhĂ€ltnis: 2008 gab es 31 „technische Hilfen“ und 14 „BrandeinsĂ€tze“. 2009 waren es 42 „technische Hilfen“ und 13 „BrandeinsĂ€tze“.

Die meisten EinsÀtze sind technische Hilfeleistungen.

Auch diese Zahlen sagen fĂŒr sich allein noch zu wenig aus und wurden vom Kommandanten Dieter Kielmayer erlĂ€utert: „Wir hatten wĂ€hrend eines Starkregens 15 technische EinsĂ€tze, was die Zahl 2009 nach oben getrieben hat. Die Zahl der BrandeinsĂ€tze ist in etwa gleich geblieben, doch es hat nicht immer gebrannt – es gab jeweils einige Fehlalarme, die wir aber trotzdem zĂ€hlen, weil die Mannschaften ausrĂŒcken.“

Brandmeldealarme sind aus Sicht der Feuerwehr „reale Alarme“, die aber spĂ€ter unter „sonstige EinsĂ€tze“ eingeordnet werden, wenn es nicht zu einem Brandlöscheinsatz gekommen ist. ErfahrungsgemĂ€ĂŸ gibt es zudem mindestens einen großen „Unwettereinsatz“ pro Jahr.

Im Gegensatz zu den Vorjahren zĂ€hlt die Heddesheimer Feuerwehr seit 2008 jede geleistete Hilfe wĂ€hrend eines Ereignisses auf: „Das machen andere Wehren auch so“, sagte Kielmayer: „Um den besseren Vergleich zu haben, zĂ€hlen wir jeden Einsatz.“

Das zeigt sich deutlich an der Verteilung der EinsĂ€tze. In der Zeit von 16:00-20:00 Uhr gab es 2009 insgesamt 30 EinsĂ€tze gegenĂŒber „nur“ 13 EinsĂ€tzen im Jahr 2008: „Das war der Sturmtag. An einem Tag kamen 15 EinsĂ€tze zusammen.“

TatsĂ€chlich ist die „Haupteinsatzzeit“ mit gut 20 EinsĂ€tzen zwischen 08:00-12:00 Uhr. „Hier möchte ich mich im Namen unserer Feuerwehr bei allen Arbeitgebern bedanken, die unsere Kameraden selbstverstĂ€ndlich ihre Pflichten erfĂŒllen lassen. Manche rĂ€umen dafĂŒr sogar zusĂ€tzliche Urlaubstage ein. Kein einziges Unternehmen hat uns den Ausfall von Arbeitszeiten berechnet“, sagte Kielmayer.

Jede Menge zusÀtzliche EinsÀtze.

Dann gab es noch jede Menge andere „EinsĂ€tze“: Ob als Sicherungswache bei Veranstaltungen in der Nordbadenhalle, Absperrmaßnahmen bei Sommertags- und Martinszug, der jĂ€hrlichen HauptĂŒbung und 22 Sitzungen oder Besprechungen sowie 14 ÃƓbungen der FĂŒhrungsgruppe und des Kreisstabes. Zudem gibt es alle drei Woche eine GesamtwehrĂŒbung. Wenn man die AtemschutzgerĂ€tetrĂ€ger- und MaschinistenĂŒbungen hinzuzĂ€hlt, ergibt sich statistisch alle vierzehn Tage eine ÃƓbung.

2009 wurden neun Mitglieder zum Truppmann und Sprechfunker ausgebildet sowie acht AtemschutzgerĂ€tetrĂ€gerprĂŒfungen erfolgreich abgenommen. Zwei Kameraden qualifizierten sich zu ZugfĂŒhrern.

Bis auf zwei „Piepser“ sind alle Aktiven nun mit digitalen „Funkmeldeeinheiten“ ausgestattet: „Zwei wollten ihre analogen GerĂ€te behalten, was ich akzeptiere“, sagte Kielmayer. Außerdem wurde „auf neue Einsatzhosen“ umgestellt – die Jacken folgen 2010 „und zwar nach Zahl der EinsĂ€tze – die mit den meisten EinsĂ€tzen bekommen die Jacken zuerst.“

Außerdem wurde die Atemschutzwerkstatt aus dem Keller ins Erdgeschoss verlegt: „Atemschutz wird immer wichtiger und AufrĂŒstung und Wartung der GerĂ€te muss gewĂ€hrleistet sein“, sagte Kielmayer.

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Was war, was wird? Kommandant Kielmayer informiert ĂŒber 2009 und die Vorhaben fĂŒr 2010. Bild: hblog

Im Jahr 2010 werden acht FĂŒhrerscheine der Klasse C gemacht, „damit wir auch genug Fahrer fĂŒr die großen Fahrzeuge haben“, sagte BĂŒrgermeister Kessler. Insgesamt plant Kielmayer mit fĂŒnfzehn neuen FahrzeugfĂŒhrern ĂŒber die kommenden Jahre.

Neue Investitionen.

SchriftfĂŒhrer, Kassen- und Jugendwart prĂ€sentierten ihre Berichte. Jugendfeuerwehrwart Gerhard Merx betreute 2009 drei MĂ€dchen und siebzehn Jungs, 2010 sind es ein MĂ€dchen und vierzehn Jungs (Altersdurchschnitt 15,2 Jahre). FĂŒnf junge MĂ€nner wechselten von der Jugend- in die aktive Feuerwehr.

Die KassenprĂŒfer bescheinigten dem Kassenwart Ulrich Keller eine einwandfreie KassenfĂŒhrung. Die Kasse schloss am 31. Dezember 2009 mit einem Plus von 313 Euro.

In diesem Jahr werden 20.000 Euro, die der Gemeinderat bewilligt hat, fĂŒr Einsatzjacken sowie fĂŒr neue Handschuhe fĂŒr technische Hilfeleistungen (Arbeitshandschuhe) als auch Handschuhen fĂŒr den „Heißeinsatz“ ausgegeben. Auch die FĂŒhrerscheine werden mit diesem Geld bezahlt.

Insgesamt 140.000 Euro sind fĂŒr einen Anbau mit 50 Umkleiden vorgesehen, im Keller werden Duschen und WC eingebaut – zur Zeit ziehen sich die Feuerwehrleute im GerĂ€tehaus um.

KĂŒnftig „online“ beim Einsatz.

Eine besondere Neuerung ist der Einsatz eines Notebooks mit „Surfstick“, das in KĂŒrze im Einsatzleitwagen mitfĂ€hrt: „Damit haben einen schnellen Zugriff auf GebĂ€udeplĂ€ne und andere wichtige Unterlagen, können email empfangen und bei Bedarf das Internet nutzen.“

Ein ungelöstes Problem stellen noch die Tore der Feuerwehr mit ihren KlapptĂŒren dar. Gerade das große Löschfahrzeug (LF 16) kann nicht einfach ausfahren, sondern muss rangiert werden, damit es „um die Ecke“ kommt. Die baulichen Gegebenheiten machen eine Lösung zur schwierigen Aufgabe: „Wir haben jetzt eine Firma an der Hand, die den Mangel beheben will und warten auf deren Vorschlag“, sagte Kielmayer.

Aus Sicht eines Feuerwehrmanns gibt es aber noch andere MĂ€ngel bei der FĂŒhrung und Kommunikation innerhalb der Feuerwehr. Der gerade zum Oberlöschmeister beförderte Marcus Michel bat deshalb, aus dem aktiven Dienst entlassen zu werden.