Samstag, 01. April 2023

Kritischer Blick auf die Vaterlandsliebe in Zeiten der EM

Sind Sie noch Patriot? Oder schon Nationalist?

Stolz auf die Fahne? Aufs Vaterland? Patriot? Oder schon Nationalist?

 

Rhein-Neckar, 20. Juni 2012. (red/pro) Fiebern Sie mit der deutschen Nationalelf mit? Reden Sie von Deutschland, Spanien, England, Italien und den anderen Ländern als seien dort alle gleich? Verbinden Sie mit „die Italiener“, „die Griechen“, „die…“ irgendwelche „Charaktereigenschaften“? Erhöhen Sie Deutschland oder Ihre eigene Nation gegenüber gegenüber anderen Ländern? Dann wird es Zeit, darüber nachzudenken, ob Sie noch ein Patriot oder schon ein Nationalist sind. Und ob „Demokrat“ nicht eine brauchbare Alternative wäre.

Von Hardy Prothmann

Im Gegensatz zu den Tageszeitungen finden Sie bei uns immer wieder Hinweise auf andere Medien – manchmal, weil diese sehr gut berichten oder sehr schlecht, manchmal, weil sie etwas berichten, was wir für unsere Leserschaft interessant finden.

Heute empfehlen wir Ihnen ausdrücklich ein sehr interessantes Stück von Nikolas Westerhoff in der Süddeutschen Zeitung: „Weltoffene Demokraten – eine aussterbende Spezies„. Es liest sich, als wäre der Text aktuell zur EM und dem damit verbundenen „Nationalstolz“ geschrieben. Der Artikel erschien aber schon vor fünf Jahren – ist aber vermutlich zeitlos.

Patriot vs. Nationalist?

In einer umfangreichen Darstellung stellt der Kollege wissenschaftliche Untersuchungen vor, die den vermeintlich positiven Begriff des „Patrioten“ in Frage stellen. Vielmehr deuten die Untersuchungen darauf hin, dass eine Unterscheidung in den guten Patrioten versus dem schlechten Nationalisten nicht möglich ist:

Doch eine solche Zweiteilung der Menschen in Patrioten und Nationalisten ist politisch motiviert – sie dient dazu, Patriotismus als wünschenswerte Eigenschaft propagieren zu können. Eine empirische Basis für den Unterschied zwischen Vorzeige- und Schmuddelbürgern gibt es jedoch nicht, wie neueste Untersuchungen zeigen (Wilhelm Heitmeyer: Deutsche Zustände, Folge 5. Suhrkamp, Frankfurt am Main, 2007).

Ab- und Ausgrenzung liegen wohl tief im Menschen verankert und politische Haltungen werden durch Vorbilder, Erziehung un d Wissen vermittelt. Positiv wie negativ.

Stolz ein was auch immer zu sein?

In Zeiten des Nationalstolzes, die besonders deutlich bei Europa- oder Weltmeisterschaften populärer Sportarten wie Fußball auftreten, sollte man sich selbst mal prüfen. Fühlt man sich als Deutscher, Italiener, Spanier, Türke als „mehr wert“ gegenüber anderen Nationen? Ist man besonders stolz aufs eigene Land? Warum? Auf was? Was hat man davon? Was nützt es, den eigenen Staat zu überhöhen? Gibt es einen Status quo oder ist alles im Fluß?

Auf dem Weinheimblog hatten wir vor kurzem über schlagende Verbindungen berichtet, die Corps, die sich einmal im Jahr in Weinheim treffen und sich als „Patrioten“ bezeichnen und ihre Vaterlandsliebe sehr hoch halten. Sie grenzen sich gleichzeitig vordergründig von Nationalisten ab. Können Sie das tatsächlich angesichts der vielen wissenschaftlichen Studien oder lügen sie sich was in die Tasche.

Ich zum Beispiel würde nie sagen, dass ich stolz bin, ein Deutscher zu sein. Ich bin stolz auf meine eigene Leistung und achte die anderer – egal welcher Nation. Und ich drücke mein Missfallen aus, wenn ich mit etwas nicht einverstanden bin. Egal ob im eigenen Land oder im Ausland. Egal ob gegenüber Deutschen oder Ausländern.

Tatsächlich bin ich sehr froh, in diesem Land zu leben. Denn Deutschland ist eine stabile und wehrhafte Demokratie und durch die gelebte Ordnung ein Land, in dem man überwiegend sicher leben, Chancen verwirklichen kann und in dem vor allem eines möglich ist: Eine eigene Meinung zu haben.

Andere Länder – andere Vorbilder

Ich habe viele Länder bereits, deren Vorzüge, aber auch Nachteile kennengelernt. Deswegen bin ich ingesamt sehr zufrieden mit meinem Heimatland – obwohl es immer wieder Dinge gibt, die man ändern, verbessern oder abschaffen oder neu schaffen muss.

Wenn mich im Ausland jemand fragt, wo ich herkomme, sage ich „Pfalz“. Denn das ist meine unmittelbare Heimt. Dann sage ich Deutschland. Und manchmal erzähle ich, dass ich ein „Exil-Ossi“ bin. Meine Eltern stammen aus Rostock und Dresden, ich bin in Ludwigshafen geboren und in der Pfalz aufgewachsen. Heute lebe ich in Nordbaden.

Ich fühle mich als Deutscher nicht durch Fußballer vertreten. Es kränkt nicht mehr Ehre, wenn die deutsche Mannschaft verliert oder schlecht spielt. Es hat keinen Einfluss auf meine Meinung oder meine demokratische Überzeugung gar mein Selbstbewusstsein. Bislang spielt die deutsche Elf gut und ich verfolge gespannt jedes Spiel, weil es mich „unterhält“.

Und großen Respekt zolle ich der spanischen Mannschaft, die insgesamt sehr stark spielt und vor allem sehr fair – ich wäre froh, wenn sich andere daran orientieren würden. Denn das verdient Respekt.

 

Bens WM-Kolumne: Und das Orakel hatte doch Recht!

Guten Tag!

Heddesheim, 08. Juli 2010. Wie gerne hätten wir daran geglaubt, dass sich das Krakenorakel bei seiner Vorhersage getäuscht hat. Aber die Krake hatte Recht. Spanien hat gewonnen! Und das verdient. Sie waren einfach die Besseren!

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WM-Kolumnist Benedikt Siegfanz ist enttäuscht vom Spiel gegen Spanien. Bild: local4u

Von Anfang an lief unsere Elf den Spaniern hinterher, unsere Jungs reagierten nur, sie agierten nicht.

Die auffallend verunsicherte und zögerliche deutsche Hintermannschaft ließ den Spaniern häufig Vortritt und Freiraum. Vor allem Phillip Lahm und Bastian Schweinsteiger waren zu ängstlich und ließen ihr Können der vorhergehenden Spiele deutlich vermissen.

Überhaupt fehlte der gesamten Mannschaft Ideenreichtum, Spritzigkeit, Leichtigkeit und das nötige Glück, um in einem WM-Halbfinale zu bestehen. Ob es nun daran lag, dass Müller gesperrt war und Trochowski auf diese Mannschaft noch nicht so eingeschworen war, oder an anderen Faktoren, bleibt offen.

Schade für den deutschen Fußball, denn bisher haben in diesem Turnier unsere Jungs wirklich überzeugt und nun geht es wieder nur in das kleine Finale. Die Spanier dominierten von Anfang an, kombinierten einfach besser und waren immer einen Schritt voraus. So kam es schließlich zu dem einzigen Tor dieser Partie.

Die Erlösung für die zuvor immer mehr aufbrausenden Südländer kam in der 73. Minute. Nach einer Ecke, perfekt hereingezogen durch Xavi, landete der Ball direkt auf dem Kopf von Abwehroldie Carles Puyol, Neuer war ohne Chance.

Auch Marcell Jansen und Toni Kroos brachten am vergangenen Abend keine Freudenminuten. Wir waren nicht kompakt genug, sind nicht, wie zuvor so oft gelobt, als Einheit aufgetreten.

Auch lag unser Fehler darin, dass wir von Anfang an zu viel Respekt vor unserem Gegner hatten, obwohl dieser selbst auch einige Schwierigkeiten hatte an alte Leistungen von 2008 anzuknüpfen. Spanien spielte besser als Deutschland, aber nicht auf dem Niveau eines Weltmeisterfinalisten.

Damit wäre der Traum vom 4. Stern nun geplatzt, aber man soll nicht nur meckern, viele große, andere Mannschaften mussten längst nach Hause gehen und wir haben das kleine Finale ja noch vor uns.

Es ist jedoch kein Leichtes zu verstehen, wie eine junge, euphorische Mannschaft innerhalb weniger Tagen so unterschiedlich auftreten kann und sich das große Ziel damit verbaut.

Lobenswert war das Auftreten des ruhigen Schiedsrichters aus Ungarn, der mit viel Ruhe und Gelassenheit, ohne nennenswerten Fehler die Partie voll im Griff hatte.

Schade Jungs, wir haben so mit euch gefiebert!

Auf geht’s – der dritte Platz führt auch aufs Treppchen.

Fotostrecke: Die 4:0-Party in der Freizeithalle

Guten Tag!

Heddesheim, 04. Juli 2010. Die Stimmung im Freizeithaus war riesig, die Halle voll – der deutsche 4:0-Sieg über Argentinien grandios. Aber nach dem Spiel gings am Samstag schnell nach Hause – wahrscheinlich zum Duschen, denn die Hitze war gewaltig.

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Fans freuen sich über den grandiosen 4:0-Sieg über Argentinien. Bild: Robin Birr

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Alle Fotos: Robin Birr

Viel Freude mit den Bildern:

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Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Bens WM-Kolumne: Deutschland-Argentinien. 4:0. Gemeinsam sind wir stark!

Guten Tag!

Heddesheim, 05. Juli 2010. Das hätte man sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Exakt um 17:49 verlässt Diego Amando Maradona gedemütigt den Platz. Was für ein Feuerwerk, mit dem die deutsche Mannschaft in das Halbfinale gegen Spanien eingezogen ist. 4:0 besiegten unsere Jungs Argentinien am Spätnachmittag in Kapstadt und versprechen mit einer überragenden Leistung noch viel, viel mehr.

Von Benedikt Siegfanz

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Unser WM-Kolumnist Benedikt Siegfanz. Bild: local4u

Das Spiel wurde angepfiffen und Deutschland ging in Führung.

Ein perfekter und ganz, ganz wichtiger Start für Deutschland durch unser „Wunderkind“ Thomas Müller. Bastian Schweinsteiger fand mit einem sehr gut geschossenen Freistoß den perfekten Abnehmer in seinem Teamkollegen. Fußballdeutschland schrie auf.

Die großen Argentinier lagen hinten. Kein Spiel verloren und ganz groß als Favorit gehandelt und plötzlich hinten. Das Spiel wandelte sich schon in den Anfangsminuten zum Guten, indem das Team unter Jogi Löw Druck auf die Gegner ausübte und sich immer mehr gute Chancen herausarbeitete.

Argentinien war kaum in der Lage gegen diese starke Mannschaft aus Deutschland etwas entgegenzusetzen. Auch Lionel Messi, der torlos aus dem Turnier geht, wurde von Anfang an sehr gut ausgeschaltet, was sich negativ auf das Spiel der Argentinier ausübte.

Die wohl größte Druckphase der Weiß- Blauen war dann aber doch vor der Halbzeit. Messi und Carlos Tevez waren die Hauptakteure, die jedoch auch kaum überzeugten. Einige Chancen gab es für die Maradona-Elf, jedoch ohne Erfolg.

Auch nach der Halbzeit spielte Argentinien etwas mehr mit als in den Anfangsminuten und erarbeite sich durch einige Kombinationen Torchancen, die jedoch Großteils harmlos blieben. Die deutsche Hintermannschaft ließ in dieser Phase nichts anbrennen, was sich letztendlich auszahlte.

Trotz der argentinischen Druckphase, hatten unsere Jungs das Spiel im Griff und spätestens nach dem Tor von Miroslav Klose in der 68. Minute zum 2:0 wurde es für die Südamerikaner richtig schwer, noch einmal ins Spiel zu finden.

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Ein wunderschöner Spielzug von dem überragenden Müller zu Podolski, der mit starker Präzision den Ball quer auf Klose legte, der nur noch einschieben musste. Auch dieses Tor veranschaulichte wieder einmal den Zusammenhalt und das Engagement der jungen Mannschaft.

Aber das reichte Lahm und Co. noch lange nicht. 74. Minute: Sogar der starke Verteidiger Arne Friedrich trifft zum ersten Mal in seiner Karriere für Deutschland und verdeutlicht seine ohnehin überzeugende Leistung, nach Vorlage von Schweinsteiger macht er das 3:0.

Argentinien hatte nichts mehr zu erwidern. Deutschland spielte dieses Spiel ganz klug herunter und erstickte die Aufbäumungsversuche der Gegner von Anfang an im Keim.

Als dann auch noch in der 89. Minute Miro Klose sein Tor machte, war klar, Argentinien blamiert sich in diesem WM-Viertelfinalspiel und kann nicht an die Leistung vor vier Jahren gegen Deutschland anknüpfen. Ein ganz wichtiges Tor für unser Sorgenkind vor der WM, das sich aber längst wieder in die Herzen aller deutschen Fans gespielt hat. Sein bekannter „Salto“ war bezeichnend für seine Erleichterung über seine zwei Tore und er ist nun mit 14 WM-Toren zweitbester Torschütze des größten Fußballereignisses des Planeten. Nach wunderschöner Flanke von Mesut Özil, trifft Klose aus sieben Metern. Schwache Abwehrleistung der argentinischen Hintermannschaft, die über weite Strecken eher „Trainingshütchen“, als ernst zu nehmende Gegner für die deutsche Mannschaft waren.

Ein perfektes Spiel unserer Mannschaft. Nach England hat sie noch einmal eine Schippe draufgelegt und ein super Spiel abgerufen. Es scheint als hätten die deutschen Jungs spätestens nach dieser Leistung vor niemandem mehr Bange.

Auch Spanien wird sicher kein einfacher Halbfinalgegner, was unserer Mannschaft, wenn sie weiter solche Leistungen bringt, nichts mehr ausmachen dürfte.

Erwähnen möchte ich noch die besondere Leistung von Bastian Schweinsteiger, der neben seinem fußballerischen Können den Teamgeist immer wieder neu motiviert und anheizt.

Aber unsere Elf tritt in dieser WM eh so auf, als laute ihr Motto: Nur gemeinsam sind wir stark! Gerade das macht uns aus und ganz Deutschland glücklich. Da kann man nur sagen: „Weiter so, es gibt nichts zu ändern!“

Zur Person:
Benedikt Siegfanz (14) spielt Fußball, seit er laufen kann. Mit sechs Jahren ist er zur Heddesheimer Fortuna gekommen und hat dort bis 2008 gekickt, zuletzt in der D-Jugend. Dann ist er zum FV O3 Ladenburg gewechselt und spielt jetzt in der B-Jugend als Libero.
Er liebt Fußball, manchmal leidet er ihn, insgesamt lebt er ihn. Der Traumberuf des Gymnasiasten ist Sportjournalist.
Für uns berichtet er über alle deutschen Spiele der WM in Südafrika.

Bens WM-Kolumne: … Und am Ende gewinnen immer die Deutschen…

Guten Tag!

Heddesheim, 28. Juni 2010. Es gleicht sich alles wieder aus – die Engländer haben ein tatsächliches Tor nicht gewertet bekommen, 1966 in Wembley war das anders. Fest steht: 4:1 haben wir die Engländer nach hause geschickt. Unser Kolumnist Benedikt Siegfanz ist zuversichtlich, dass diese deutsche Mannschaft auch die Argentinier packt.

Von Benedikt Siegfanz

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Unser WM-Kolumnist Benedikt Siegfanz. Bild: local4u

Und wieder einmal bewahrheitet sich der bekannte Ausspruch Garry Linekers. Mit einem grandiosen 4:1 Sieg zogen unsere Jungs vor 40.510 Zuschauern im Free-State-Stadion von Bloemfontein ins Viertelfinale ein. Grandios aufgelaufen, gut kombiniert, selten aus der Ruhe geraten.

Diese Schlagwörter bringen es auf den Punkt. Aber auch die englische Mannschaft unter Fabio Capello spielte nicht unbedingt schlechten Fußball, trat aber nicht als Einheit auf und war in der Chancenausbeute den Deutschen um einiges unterlegen. Eine klare Fehlentscheidung des Schiedsrichters und mehrere Alluminium- Treffer gaben England schließlich den „Knock- Out“.

Nach zögerlichem Spielbeginn auf beiden Seiten gelang es Miroslav Klose schließlich in der 20. Minute mit seinem Treffer die Löw-Elf in Führung zu schießen. Präziser Abstoß Neuer, Klose schüttelt Upson ab und grätscht in den Ball. Tor aus 10 Metern. 1:0!

Bald darauf sollte das 2:0 folgen. Lukas Podolski lochte den Ball in der 32. Minute spektakulär aus einem spitzen Winkel ein, nach Vorlage von Thomas Müller. Die darauffolgenden Minuten waren wohl die schwersten für Deutschland in diesem Spiel.

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Erst der Treffer von Matt Upson in der 37. Minute, gefolgt von dem Tor von Frank Lampard, dass alle Fans an das Wembley-Tor von 1966 erinnerte – diesmal allerdings wurde der Treffer nicht gegeben. Damals wurde das Tor gewertet, obwohl es keins war. So gleicht sich eben alles wieder aus.

Auch der starke Freistoß von Lampard in der 52. Minute ließ die deutschen Fans zusammenzucken, nachdem der Ball von der Latte zurück ins Feld sprang. Aber all das konnte die deutschen Spieler nicht beeindrucken.

Kontinuierlich und hochkonzentriert setzten unsere Jungs in der 67. Minute das nächste Ausrufezeichen. Thomas Müller, der herausragendste Spieler dieses Derbys, netzte den Ball nach einem Pass von Bastian Schweinsteiger gekonnt ein. Gott sei Dank hielt die Wade unseres `Schweinis` und war sicher Gold wert.

Nach diesem Tor war das Spiel endgültig in deutschen Händen. Nur drei Minuten später krönte Müller sein perfektes Spiel, nach einem „Assist“ durch Mesut Özil und musste den Ball nur noch einschieben. Ja! Ein Aufschrei ging durch das Stadion und die Erleichterung war jedem im Team anzusehen.

Ein insgesamt sehr faires Spiel, indem lediglich zwei gelbe Karten an Arne Friedrich und Glen Johnson vergeben wurden. Bis auf wenige Ausrutscher war dieses Mal auch die deutsche Abwehr gut aufgestellt und mit Jerome Boateng der richtige Mann gefunden.

Bei den Engländern gab es wenige überragende Akteure, wie z.B. Frank Lampard, letztendlich war die Mannschaftsleistung jedoch zu schwach, um diese starke, deutsche Mannschaft in die Knie zu zwingen. Ein verdienter und klarer Sieg. Nun sind wir im Viertelfinale gegen die Argentinier.

Warum sollten wir das nicht auch packen? Aber mehr darüber beim nächsten Mal. Weiter so, ein Super-Spiel Jungs! So macht WM noch mehr Spaß!

Zur Person:
Benedikt Siegfanz (14) spielt Fußball, seit er laufen kann. Mit sechs Jahren ist er zur Heddesheimer Fortuna gekommen und hat dort bis 2008 gekickt, zuletzt in der D-Jugend. Dann ist er zum FV O3 Ladenburg gewechselt und spielt jetzt in der B-Jugend als Libero.
Er liebt Fußball, manchmal leidet er ihn, insgesamt lebt er ihn. Der Traumberuf des Gymnasiasten ist Sportjournalist.
Für uns berichtet er über alle deutschen Spiele der WM in Südafrika.

Bens WM-Kolumne: Gewonnen aber nicht geglänzt!

Guten Tag!

Heddesheim, 24. Juni 2010. Das 1:0 gegen Ghana war verdient, aber auch glücklich, meint unser WM-Kolumnist Ben. Ganz nüchtern betrachtet, hat ihn das Spiel nicht vom Hocker gerissen – dafür muss die deutsche Mannschaft besser werden. Nicht in der Verteidigung – die hat gut gearbeitet.

Von Benedikt Siegfanz

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Unser WM-Kolumnist Benedikt Siegfanz. Bild: local4u

So leicht wie einige Fans der deutschen Nationalmannschaft sich den Sieg gegen Ghana vorgestellt hatten, ist es dann doch nicht gewesen. Mit Ghana man ein fast ebenbürtiges Team in „Soccer City“ aufs Feld und spielte über weite Strecken gut mit. Für einen Sieg reichte es nicht, dennoch für das Weiterkommen.

Nach einem schweren Start gelang es dem jungen Team aus Deutschland nur mit großer Anstrengung ins eigene Spiel zu finden, Torchancen herauszuspielen und schließlich den erlösenden Treffer zu landen. Nachdem Mesut Özil in der ersten Halbzeit eine riesen Torchance vergeben hatte, zweifelten die ersten schon an dem Einsatz des Deutsch-Türken und generell an dem Sieg unserer Mannschaft. Das Spiel fand Großteils im Mittelfeld statt und brachte auf beiden Seiten kaum nennenswerte Torchancen.

So war die Stimmung in der Halbzeitpause eher angespannt als befreit und man wartete auf neue taktische Maßnahmen von Joachim Löw. In der 60. Minute schließlich lockerte sich der Druck etwas, als der 21 Jahre junge Mesut Özil mit einem Distanzschuss aus 18 Metern einnetzte. Trotzdem erspielten sich die Ghanesen auch danach noch einige weitere Torchancen, die nur mit viel Glück von unserem Kapitän Philipp Lahm und Jerome Boateng vereitelt wurden.

Wieder einmal zeigte sich, dass unsere Mannschaft neben der Kampfeslust der jungen Spieler auch dringend erfahrene Teamkollegen, wie z.B. Arne Friedrich braucht, der in der Abwehr einen guten Job machte. Auch Manuel Neuer überzeugte mich mit seiner Leistung, da er durch viele starke Paraden der deutschen Mannschaft den Rücken freihielt. Als positiv erwies sich letztendlich die Leistung des Schiedsrichters, der trotz aller Vorwarnungen, kaum zu seinen geliebten Karten griff, was bei diesem Spiel allerdings auch kaum nötig war.

In der 66. Minute musste Fußballdeutschland wirklich zittern: der Ghanese Andre Ayew hatte eine brandgefährliche Torchance nicht genutzt.

Vor 83.391 Zuschauern spielte unsere Mannschaft mittelmäßig und begeisterte trotz Sieg nicht wirklich. Selbst die eigenen Spieler haben gemerkt, dass es Lücken gibt, die man für die weiteren Begegnungen unbedingt stopfen muss.

Gewonnen ist gewonnen, jetzt sind wir weiter.

Die Leistungen unserer Mannschaft lassen jedoch leider etwas zu wünschen übrig. Bisher ist es gut gegangen, die überragende Leistung aber, wie gegen Australien, muss abgerufen, Nervosität abgelegt und Torchancen besser verwandelt werden. Vielleicht kommen wir so wie bisher noch ein wenig weiter über die Runden, aber Weltmeister wird man so nicht.

Wir sind uns aber sicher, dass unsere junge, deutsche Mannschaft mehr Potential hat, also Jungs, zeigt uns am Sonntag, was ihr draufhabt!

Bens WM-Kolumne: Auf zum hoffentlich nicht letzten Tanz

Guten Tag!

Heddesheim, 23. Juni 2010. Für das heddesheimblog berichtet Benedikt Siegfanz über die deutschen Spiele – der 14-jährige Ben liebt, leidet und lebt Fußball. Sein Traumberuf: Sportjournalist. Und er zittert: Wird es die deutsche Elf schaffen, gegen Ghana zu bestehen?

Von Benedikt Siegfanz

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Unser WM-Kolumnist Benedikt Siegfanz. Bild: local4u

Ein Sieg muss her! Egal ob mit oder ohne guten Schiedsrichter!

Es kommt am Abend zum Entscheidungsspiel für unsere Jungs gegen Ghana. Diese „Zwangsposition“ schlägt sehr auf das Gemüt, da man eigentlich klarer Favorit der Gruppe war.

Nun sind wir da, stehen wieder einmal vor einer machbaren Aufgabe. Ob die Elf von Jogi Löw diese aber besser als gegen Serbien bestreitet, steht offen. Wir werden es sehen.

Auch ohne den verletzten Topstar Michael Essien vom FC Chelsea, sind die Ghanesen eine leichtfüßige, listige Mannschaft, die man auf keinen Fall unterschätzen darf. Der 1:0 Sieg gegen Serbien und die 4 Punkte in der Gruppe sprechen für das Team aus Afrika.

Der serbische Trainer Milovan Rajevac hat es geschafft, aus einigen unbekannten Spielern eine gute Elf zu formen, die vor allem spielerisch überzeugt und gut kombinieren kann, auch wenn man es seiner Mimik nicht immer ansieht.

Im Augenblick muss man bedenken, dass Ghana erster der Gruppe D ist, aber natürlich nicht bleiben soll. Auch Namen aus der Bundesliga kennen wir von der „Tanzelf“, wie z.B. den Verteidiger Hans Sarpei, von Bayer 04, oder Stürmer Prince Tagoe, von 1899 Hoffenheim.

Interessant wird sicher auch das Brüdertreffen zwischen dem Hamburger Jerome Boateng und Kevin-Prince Boateng, dessen Namen durch Ballacks Verletzung bei vielen Deutschen einen schlechten Beigeschmack hat.

Spielerisch ist das Team aus Ghana mit unserer technisch begabten Elf sicher zu schlagen, ob unsere junge Mannschaft aber mit der Situation und dem Druck klar kommt, wird sich weisen. Vielleicht sollte auch die deutsche Mannschaft mal „tanzend“ den Rasen betreten.

Die Mannschaften treffen am Abend in Johannesburg, „Soccer City“ aufeinander. Das Stadion wurde mit 145 Mio. Euro komplett renoviert und ist mit 94700 Plätzen das größte WM-Stadion Südafrikas. Auf den Klang der Vuvuzelas „freuen“ wir uns jetzt schon. 😉

Hoffentlich pfeift der Skandalschiedsrichter Carlos Simon aus Brasilien nicht zu kleinlich… Dass er gerne sowohl gelbe, als auch rote Karten verteilt, ist allseits bekannt. Für beide Mannschaften ist der Schiedsrichter spätestens seit 2006 kein unbeschriebenes Blatt.

Aller Voraussicht nach, wird für den rot-gesperrten Miroslav Klose Cacau das gegenerische Tor stürmen. Ob es weitere Veränderungen in der Mannschaftsaufstellung gibt, soll im Vorfeld nicht bekannt gegeben werden. Vielleicht eine Taktik von dem Trainerstab?! Oder wird Löw weiterhin auf das Können seiner Stammspieler vertrauen?

Ich persönlich würde mir wünschen, dass unser Trainer noch wagemutiger agieren würde und z.B einmal Stefan Kießling, Marko Marin, oder Toni Kroos auflaufen lassen würde. Aber das ist ja nicht mein Job.

Heute gibt es keine Ausrede mehr, nur noch ein Sieg zählt. Machbar, aber nicht leicht.

Auf geht’s in Richtung Achtelfinale!

Oder nach Hause.

Ich hoffe, keiner hat Heimweh!

Bens WM-Kolumne: Verloren ist verloren! Jetzt heißt es: Alles oder nichts.

Guten Tag!

Heddesheim, 19. Juni 2010. Unser WM-Kolumnist hatte es vorausgesagt: Gegen Serbien würde das Spiel schwerer. Trotzdem glaubte er an einen Sieg – tatsächlich wurde es eine Niederlage. Benedikt erklärt, warum es gegen Serbien 0:1 ausgegangen ist.

Von Benedikt Siegfanz

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WM-Kolumnist Benedikt Siegfanz ist enttäuscht vom Spiel gegen Serbien. Bild: local4u

Der erste Dämpfer für unsere Jungs. Es gab sicher viele Gründe, mit denen man den Verlust erklären könnte, doch letztendlich war es insgesamt eine zu schwache Leistung der deutschen Mannschaft.

Noch vor fünf Tagen stand Fußballdeutschland kopf, Spieler wurden mit Weltstars verglichen und die Mannschaft wurde als Weltmeister vorrausgesagt. Womöglich zu viel Lob zu früher Zeit.

Wo stehen wir? War es nur ein zu schwacher Gegner für unsere Jungs im ersten Spiel und nicht die eigene Leistung, die uns alle jubeln ließ? Oder war gerade diese Niederlage gegen Serbien nur ein Ausrutscher? Das Spiel gegen Ghana am kommenden Mittwoch wird ein Endspiel für die Nationalmannschaft, das steht fest! Genau dies wollte man vor dem Spiel noch verhindern, jetzt heißt es: alles oder nichts!

Schon in den Anfangsminuten merkte man deutlich, dass die Serben ein anderes Kaliber als Australien sind. Auch spürte man die Unsichherheit des deutschen Teams, die bereits in der ersten Hälfte viele unnötige Fouls und damit verbundene Gelbe Karten auf sich nahmen.

Als dann in der 37. Minute unser Stürmer Miroslav Klose die Ampelkarte sah, wurde das deutsche Spiel zunehmend unkoordinierter. Spätestens ab diesem Zeitpunkt registrierte wohl jeder, dass der Schiedsrichter Alberto Undiano mit der kompletten Spielsituation leicht überfordert war, und insgesamt keine gute Leistung zeigte.

Nur eine Minute nach dem Platzverweis nutzten die Serben eiskalt die Verwirrung der Löw-Elf aus und netzten durch Milan Jovanovic in der 38. Minute ein. Kurz vor der Halbzeit fing sich dann unser Team doch noch ein mal und erspielte sich durch Sami Khedira eine perfekte Torchance, die dann allerdings am Aluminium scheiterte.

Nach der Pause zeigte sich die deutsche Mannschaft weiter kämpferisch und wurde zunehmend stärker. Das Spiel war nun einigermaßen ausgeglichen.
Immer weiter kam die Mannschaft unter Kapitän Philipp Lahm an den Ausgleich heran. Als sie dann fast am Ziel waren, fehlte es schlicht an Abgebrühtheit.

Der Kölner Lukas Podolski verschoss in der 60. Minute kläglich einen von der serbischen Hintermannschaft verschuldeten Handelfmeter und verspielte damit wohl den Weckruf, den die Mannschaft zu diesem Zeitpunkt unbedingt gebraucht hätte.

So ging es wieder los, und die deutsche Mannschaft rannte gegen eine gut abgeklärte serbische Elf des Trainers Radomir Antic an. Es fehlte Deutschland aber der letzte Biss! Bis auf ein paar wenige Chancen auf beiden Seiten lief die Zeit herunter, das deutsche Aufbäumen kam nicht.

Unsere Mannschaft ließ nach der starken Leistung gegen Australien einiges zu wünschen übrig und verlor ungeschickt gegen eine machbare Aufgabe. Auch die Serben spielten keinen allzu sehenswerten Fußball, waren aber letztendlich die cleverere Mannschaft.

Auch starke Auftritte von Bastian Schweinsteiger oder Philipp Lahm reichten nicht aus um das Spiel noch zu drehen.

Für das Spiel gegen Ghana muss unsere Elf auf jeden Fall wieder eine Schippe drauflegen und all das, was uns gegen Australien so viel Freude bereitet hat, wieder abrufen. Wenn unsere Jungs dies schaffen, sehe ich ein Weiterkommen unserer Mannschaft voraus.

Auf gehts Jungs, wir wissen das ihr es könnt!

Public Viewing: Mehr Besucher als am Sonntag

Guten Tag!

Heddesheim, 18. Juni 2010. Deutschland verliert gegen Serbien 0:1 – vor großem Publikum. Der Start des Public Viewings am Sonntag verlief sehr gut, beim zweiten deutschen Spiel kamen noch mehr Gäste.

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Gute Laune trotz verlorenem Spiel: Helferdamen. Bild: heddesheimblog

Die Fortuna bot Kicken für die Jugend an, ab 13:30 Uhr rollte dann der Ball über die Leinwand in der Freizeithalle. Die war „gestoppte“ voll – viele Gäste hatten es sich draußen gemütlich gemacht und genossen das schöne Wetter. Insgesamt dürften es weit über 1.000 Gäste gewesen sein.

Mit Spielende ging ein großer Teil – viele mit enttäuschten Mienen. Bis zum Abend war aber ordentlich Leben vor der Halle – am Nachmittag gabs nochmal ein Spiel für die Kicker-Jugend auf dem Rasenplatz.

Viel Spaß mit den Bildern:

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Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Bens WM-Kolumne: Deutschland-Serbien. Auf eine tolle Partie

Guten Tag!

Heddesheim, 17. Juni 2010. Gegen Serbien wird es für die deutsche Mannschaft nicht so leicht wie gegen die Australier, meint unser Kolumnist Benedikt Siegfanz. Trotzdem glaubt er an einen klaren Sieg.

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Unser WM-Kolumnist Benedikt Siegfanz. Bild: local4u

Von Benedikt Siegfanz

Seltsam, was man bei einigen der WM-Fußballspiele in den letzten Tagen so zu sehen bekam!

Glauben Top-Favoriten wie Brasilien, Italien und Portugal eigentlich, dass man ohne Kampfbereitschaft, Lauffreude und Spaß am Spiel eine Weltmeisterschaft gewinnen kann?

Oder bluffen diese großen Teams nur, um dann aus dem Hinterhalt bei weiteren Partien aufzutrumpfen?

Sensationell ist jedoch der historische Sieg der Schweizer gegen Spanien. Die nämlich haben gekämpft und sind für den Sieg weite Strecken gelaufen.

Böse Zungen sagen, sie hätten den Klang der Vuvuzelas wohl mit dem der Schweizer Alpenhörner verwechselt und wären deshalb so motiviert gewesen. 🙂

Aber egal wie, sie haben es geschafft!

Und genau das, werden unsere Jungs hoffentlich am Freitag, den 18. Juni 2010, auch tun. Im Spiel gegen die Serben.

Denn so leicht wie gegen Australien wird es sicher nicht mehr werden. Serbien nämlich muss und wird kämpfen, da sie das erste Spiel gegen Ghana bereits 1:0 verloren. So wird die Mannschaft von Trainer Radomir Antic, der übrigens in seiner Laufbahn auch schon Real Madrid trainierte, alles tun, um in diesem Spiel einen Sieg einzufahren.

Und dass Serbien eigentlich eine Top-Mannschaft ist, haben sie schon in der Qualifikationsrunde bewiesen, in der sie unter anderem Frankreich hinter sich ließen.

Ich denke dabei an Stars wie Marko Pantelic (Stürmer), der lange Zeit bei Hertha BSC verbracht hat und inzwischen in Amsterdam spielt. Ebenso an Nemanja Vidic, von Manchester United, der in der serbischen Abwehr eine herausragende Rolle spielt. 4 Spieler der Serbischen Nationalmannschaft verdienen ihr Geld in Deutschland, unter anderem, Antonio Rukavina, von 1860 München und Neven Subotic von der Borussia aus Dortmund. Obwohl die Mannschaft nicht zu unterschätzen ist, nun aber genug des Lobs.

Wenn man einmal auf die aktuelle Form unseres Teams schaut, ist der Sieg ab 13.30 Uhr auf jeden Fall drin!

Gespielt wird übrigens in Port Elizabeth, im Nelson Mandela Bay Stadion, welches eine Kapazität von 42 000 Zuschauern umfasst und 100 Millionen Euro gekostet hat. Extra für die WM wurde diese Schönheit von einem Stadion errichtet.

Nun aber zu unserer Elf. Nichts genaues weiß man über Aufstellung oder Taktik. Man hört, alle im Kader seien fit, auch Bastian Schweinsteiger nach seinem Infekt. Wie aber unser Bundestrainer das Team aufstellen wird, ist unklar. Etwa so wie gegen Australien?

Es hat ja sichtlich funktioniert. Oder bekommen vielleicht dieses mal Spieler wie Toni Kroos oder Stefan Kießling eine Chance ihr Können zu beweisen?

Wir dürfen weiter gespannt sein, noch einige Stunden, dann geht es für uns wieder los!

Viel Spaß und viele Tore- natürlich nur für Deutschland.

Jungs, wir glauben an Euch!

Auf eine tolle Partie.

Bens WM-Kolumne: Clever, variantenreich, abgeklärt und zielstrebig

Guten Tag!

Heddesheim, 14. Juni 2010. 4:0, Deutschland-Australien – das war ein nahezu perfektes Spiel, meint unser Kolumnist.

Von Benedikt Siegfanz

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Unser WM-Kolumnist Benedikt Siegfanz. Bild: local4u

Es ist vollbracht! Der erste Sieg ist heimgefahren!

Dass wir kicken können, weiß jeder! Dass wir gut sind eigentlich auch! Aber dass wir auf Weltmeister-Niveau spielen, hat wohl im Vorfeld niemand gedacht!

In einem nahezu perfekten Spiel besiegten gestern Abend unsere Jungs eine sehr leistungsschwache Elf aus Australien, die nach dem Spiel enttäuscht über ihre eigene Leistung waren.

Selbst die Psychospielchen im Vorfeld von Mark Schwarzer gegen unseren Keeper haben anscheinend unsere junge Truppe nicht aus der Fassung bringen können. Vielleicht ja beim nächsten Team, bei uns auf jeden Fall nicht!

Bis auf ein paar wenige bange Minuten zu Beginn der Partie, in denen unser Neukapitän Phillip Lahm die Riesenchance der Australier vereitelte, spielte die Mannschaft von Coach Pim Verbeek ohne Einheit und Zug zum Tor. Besonders enttäuschend wirkte bei den 4 Toren auch Australiens Torhüter Mark Schwarzer, von dem man sich nach seinen großen Tönen mehr erwartet hätte.

Auch der Platzverweis von Tim Cahill durch ein rüdes Foul an Bastian Schweinsteiger, in der 56. Minute, war eines der Beispiele für die Unsicherheit der Mannschaft.

Lobenswert im Gegenzug die deutsche Mannschaft!

Ein perfektes Auftreten bescherte allen einen wunderschönen Fußballabend. Unser Bundestrainer hat es also wirklich geschafft in der Vorbereitungsphase aus einzelnen Superkickern ein Team mit Herz und Verstand, neben dem Können natürlich, zu schaffen.

Schon das Tor von Lukas Podolski in der 8. Minute war wie ein Befreiungsschlag. Spätestens ab diesem Zeitpunkt spielte die Mannschaft clever, variantenreich, abgeklärt und zielstrebig.

Nach dem zweiten Tor in der 26. Minute von Miro Klose war ganz Deutschland im Freudentaumel und das Spiel so gut wie entschieden. Unverändert kam unsere Mannschaft nach der Pause aus den Kabinen und legte in der 68. Minute mit dem 3:0 noch was drauf!

Ein perfekt herausgespieltes Tor durch Thomas Müller, vom FC Bayern, der in seinem dritten Länderspiel seine hervorragende Leistung krönte. Mustergültig war auch die Leistung von Cacau, der mit dem vierten Treffer, nur 2. Minuten nach seiner Einwechslung, zur perfekten Zeit am perfekten Ort war.

Auch so einen Stürmer braucht jede Mannschaft. Auch Mesut Özil, 21 Jahre alt, soll erwähnt sein, der an so gut wie jeder gefährlichen Aktion beteiligt war.

Mich hat besonders das Tor von unserem Sorgenkind Miroslav Klose gefreut, der noch vor 1 Woche viele Probleme machte und am gestrigen Abend sich schließlich befreite. Bis auf paar Unstimmigkeiten am Anfang in der Abwehr, waren alle deutschen Spieler lobenswert und spielten auf Weltklasseniveau.

Ein super Fußballabend, Tore zur richtigen Zeit, Spannung pur, Freude am Spiel… So soll es weiter gehen!

Wenn sich unsere Mannschaft so auch gegen stärkere Teams behauptet kann, rückt der vierte Stern schon ein Stück näher! Weiter so!

Ich freue mich schon auf Freitag!

Public Viewing erwartet bis zu 1.000 Gäste

Guten Tag!

Heddesheim, 13. Juni 2010. Um 20:30 Uhr beginnt das WM-Spiel Deutschland-Australien – in der Freizeithalle ist für 550 Personen bestuhlt. Man hofft auf bis zu 1.000 Gäste.

Warten auf den Ansturm.

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Freizeithalle gegen 17:30 Uhr, 13. Juni 2010. Bild: heddesheimblog

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Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog