Heddesheim/Rhein-Neckar, 13. MĂ€rz 2014. (red) Alles halb so schlimm. Arbeitsplatzabbau? Geplant. Kundenverlust? Nicht schön, aber ohne Bedeutung. Umsatz? Ăber 25 Prozent verloren, aber das macht nichts. Was der Mannheimer Morgen seinen Leser/innen zumutet, macht fassungslos. Ist es journalistische Inkompetenz oder eine Wahlhilfe fĂŒr den Kandidaten Kessler oder beides? Wir klĂ€ren die Fakten. [Weiterlesen…]
Drei Tage vor der Wahl werden die Zeitungsleser getÀuscht
Bei Pfenning lagert EPS-Granulat
Heddesheim, 11. MĂ€rz 2014. (red) Auf Anfrage hat die BASF SE bestĂ€tigt, dass das Unternehmen eine „kleine Menge“ EPS-Granulat beim Logistiker „Pfenning“ einlagert. Wie groĂ „klein“ ist, teilte das Unternehmen nicht mit. Das EPS-Granulat wĂŒrde aber in naher Zukunft an einem anderen Standort eingelagert werden. Dieses Granulat war auf der Ludwigshafener Parkinsel eingelagert worden, wo es im Juni 2013 zum gröĂten Brand der Nachkriegsgeschichte in der Region gekommen war.
Gefahrguteinsatz „unspektakulĂ€r“

Feuerwehr Heddesheim beim Pfenning-Einsatz.
Heddesheim, 21. Februar 2014. (red) Die Feuerwehr wurde zu einem Gefahrguteinsatz bei „Pfenning“ alarmiert. 150 Liter Lutensit, ein Grundstoff fĂŒr Waschmittel auf SulfonsĂ€ure-Basis, waren ausgelaufen. Nach rund 1,5-Stunden war der Einsatz vorbei. [Weiterlesen…]
Pfenning hat Kraft verloren

Angeblich sollen die Hallen fast vollstĂ€ndig ausgelastet sein – tatsĂ€chlich hat einer der GroĂkunden, Kraft Foods, nach nur einem Jahr gekĂŒndigt.
Heddesheim/Rhein-Neckar, 02. September 2013. (red) Einer der GroĂkunden, die Firma Kraft Foods, Tochter der Mondelez Deutschland Services GmbH & Co. KG, hat nach nur einem Jahr den Vertrag mit Pfenning Logistics gekĂŒndigt. Nach unseren Informationen endet das VertragsverhĂ€ltnis am 30. September. Kraft teilte uns auf auf Anfrage exklusiv mit, dass eine „Ăbergangslösung“ vereinbart worden ist, bis die GeschĂ€ftsbeziehtung erlischt. [Weiterlesen…]
Diese Woche: Tipps und Termine
Rhein-Neckar, Tipps und Termine fĂŒr den 05. bis 11. November 2012. Montags erscheinen unsere Veranstaltungstipps fĂŒr die laufende Woche. Die Redaktion nimmt gerne weitere Termine und Anregungen auf. Die Kontaktmöglichkeiten finden Sie am Ende der Seite.
Mehr Veranstaltungen vor Ort finden Sie ins unseren Kalendern auf allen Blogseiten im MenĂŒ Nachbarschaft im MenĂŒ âTermineâ.
*****
Montag, 05. November 2012, 19:30 Uhr, Muddy’s Club.

Sharrie Williams
Weinheim. Muddy’s Club feiert 25 jĂ€hriges JubilĂ€um. Vor 25 Jahren wurde das Bluesforum Rhein Neckar ins Vereinsregister eingetragen. Grund genug zu feiern, denn aus dem Bluesforum entwickelte sich Muddyâs Club Blues- und Jazzclub e.V. soziokulturelles Zentrum Weinheim.
Ab 20:45 spielen Sharrie Williams & Wise Guys. Sharrie ist mit ihrer exzellenten Begleitband wieder live zu erleben! âThe Voiceâ – eine gigantische Stimmgewalt wie eine lodernde Flamme, die mit Benzin angefacht wurde: Sharrie Williams hat eine Botschaft, die in ihrer Seele brennt.
Einlass ab 19:00 Uhr.
Ort: Muddys Club, SchulstraĂe 3, 69469 Weinheim.
Eintritt: 17 Euro fĂŒr Nichtmitglieder, 15 Euro ErmĂ€Ăigte, 14 Euro Mitglieder, 7 Euro SchĂŒler.
Tickets und Infos: http://www.muddys-club.de/.
*****
Dienstag, 06. November 2012, 20:00 Uhr, BASF-Feierabendhaus.

Guy Braunstein
Ludwigshafen. 2. Sinfoniekonzert. Eine Konzertreihe der Stadt Ludwigshafen und der BASF SE. Mit Guy Braunstein an der Violine Karl-Heinz Steffens als Dirigent.
Johannes Brahms schrieb sein Violinkonzert D-Dur op. 77 wĂ€hrend eines Sommeraufenthaltes am Wörthersee. Die Komposition erfolgte in enger Abstimmung mit Joseph Joachim, einem guter Freund Brahmsâ und darĂŒberhinaus einer der bedeutendsten Violinisten seiner Zeit. Gemeinsam bestritten die beiden schlieĂlich auch die UrauffĂŒhrung am 1.1.1879 im Gewandhaus zu Leipzig.
Auch im Ludwigshafener BASF-Feierabendhaus treffen an Pult und Soloposition zwei befreundete KĂŒnstler aufeinander: Guy Braunstein ist Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, Karl-Heinz Steffens war dort viele Jahre Soloklarinettist.
Ort: BASF Feierabendhaus, LeuschnerstraĂe 47, 67063 Ludwigshafen am Rhein.
Eintritt: Tickets ab 22 Euro.
Tickets und Infos: http://www.staatsphilharmonie.de/.
*****
Donnerstag, 08. November 2012, 20:00, Kino im Schlossgarten I.
Heidelberg. Eröffnung des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg: GruĂworte zur Eröffnung (Dr. Joachim Gerner, BĂŒrgermeister der Stadt Heidelberg, Michael Grötsch, BĂŒrgermeister der Stadt Mannheim, Dr. Michael Kötz, Festivaldirektor). AnschlieĂend wird der Wettbewerbsfilm TIEMPOS MENOS MODERNOS – NOT SO MODERN TIMES von SimĂłn Franco gezeigt.
Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg bietet talentierten Filmemachern ein inspirierendes Umfeld unter Gleichgesinnten und stellt jedes Jahr noch unbekannte Regisseure vor, die alle von einem hohen Bewusstsein fĂŒr ihre Arbeit angetrieben werden und eine starke persönliche Vision verfolgen.
Aus ĂŒber 1000 Einreichungen wĂ€hlt das Festival jĂ€hrlich nur 40 bis 50 Filme von neuen Autoren aus – als echte Premieren. Das ganze Jahr ĂŒber suchen das Auswahlkomitee und die Scouts die Welt nach diesen auĂergewöhnlichen Arbeiten ab, die sie als die interessantesten und eigenwilligsten erkennen. Jeder Film, der in Mannheim-Heidelberg prĂ€sentiert wird, erhĂ€lt so die konzentrierte Aufmerksamkeit der rund 1000 Branchenteilnehmer und Pressevertreter und der rund 60.000 Festivalbesucher gleichermaĂen.
Das Festival findet vom 08. bis 18. November statt.
Ort: Kino im Schlossgarten, SchloĂhof 1, 69117 Heidelberg.
Eintritt: Tickets 8,50 Euro. ErmĂ€Ăigt 7,50 Euro.
Tickets und weitere Infos zum Festivalprogramm: http://www.iffmh.de/.
*****
Freitag, 09. November 2012, 21:00 Uhr, Kulturhaus Karlstorbahnhof.

Der KĂŒnstler „Consequence“. Foto: http://www.exitrecords.co.uk/.
Heidelberg. Abschlussparty Enjoy Jazz: CONSEQUENCE (LIVE) EXIT RECORDS. Etwas unĂŒbersichtlich, zumal aus der Ferne, sind die Schubladen der britischen Dubstep-Szene.
Wann ist Musik noch âNeo-Garageâ, wann schon âPost-Jungleâ? Im Falle von des Produzenten und DJs Consequence aka Cam McLaren, der ursprĂŒnglich aus Kanada stammt und lange in Neuseeland lebte, bevor es ihn nach London zog, spricht man gerne von âDowntempo Bassâ, seine Musik könnte aber mit gleichem Recht als âPost-Drum&Bassâ charakterisiert werden.
Denkt man beide Begriffe zusammen, dann kommt man den komplexen Klanglandschaften von Consequence recht nahe: weg vom Klischee gewordenen 170bpm-Ghetto von Drum&Bass hin zu dunklen, manchmal fast beatlosen Downtempo-IntensitÀten!
Das DebĂŒtalbum âLive For Neverâ gab 2009 bereits die Richtung vor, sein aktuelles, sehr vielschichtiges Album âTest Dreamâ wurde 2011 von der Kritik als Neu-Definition eines ganzen Genres gefeiert. Consequence veröffentlicht mit schwer angesagten Label-Mates wie Instra:mental, Synkro oder dBridge auf âExit Recordsâ und ist gemeinsam mit Joe Seven auch als âThey Liveâ erfolgreich.
Ort: Kulturhaus Karlstorbahnhof, Am Karlstor 1, 69117 Heidelberg.
Eintritt: Abendkasse 10 Euro. Vorverkauf 8 Euro zzgl. VorverkaufsgebĂŒhr.
Tickets und Infos: http://www.karlstorbahnhof.de/content/.
*****
Samstag, 10. November 2012, 19:00 Uhr, Marktplatz Weinheim.

Die „Nachtigallen“ sind auch mit dabei beim Nightgroove in Weinheim.
Weinheim. Nightgroove in Weinheim: Eine Stadt, eine Nacht und ĂŒberall Livemusik â ein unschlagbares Rezept, das die Liebhaber handgemachter Livemusik auf die Beine bringt.
Bei einem vielseitigen Programm von lateinamerikanischen Rhythmen, internationalem Pop, fröhlichem Reggae, krachendem Beat, groovendem Soul und treibendem Rock ânâ Roll bis hin zu den besten Partykrachern der letzten 30 Jahre ist fĂŒr fast jeden Musikgeschmack etwas dabei.
Der Marktplatz ist wieder der heiĂe Mittelpunkt des 9. Weinheimer Nightgroove-Festivals. Dort beginnt um 19 Uhr die diesjĂ€hrige Weinheimer Musiknacht mit einer Percussion-AuffĂŒhrung; die Piazza ist illuminiert und mit Feuertonnen und Vorfreude angeheizt.
Mit dabei sind aber auch der Schlosskeller mit einer SWR3-Party, der renommierte Muddyâs Club, die Alte Druckerei und das CafĂ© Central. Die Partymeile zieht sich bis hinunter zur Woinemer Hausbrauerei: âQuer durch die Stadt, quer durch die Jahrzehnte und quer durch viele Musikstile reicht das Angebot der langen Nacht der Livemusikâ, verspricht Veranstalter Michael Barkhausen, der wieder ein spannendes und regional geprĂ€gtes Programm zusammengestellt hat.
Es sind rund 30 Bands und Gruppen, in der ganzen Stadt verteilt.
Und so funktioniertâs auch wieder im neunten Jahr: Einmal gezahlt â ĂŒberall live dabei, so lautet das Motto. Der Eintritt betrĂ€gt einmalig und unverĂ€ndert 14 Euro an der Abendkasse (11 Euro im Vorverkauf bei allen GeschĂ€ftsstellen von Weinheimer Nachrichten/OdenwĂ€lder Zeitung, allen Filialen der Volksbank Weinheim, dem BĂŒro fĂŒr Stadt- und Tourismusmarketing, dem âWoinemer Kioskâ und dem Miramar).
Mit einem Ticket hat der Besucher dann freien Eintritt in alle beteiligten Kneipen, Restaurants, Bars und CafĂ©s. Jeder Gast kann sich so sein eigenes Programm zusammenstellen, zwischen den Lokalen pendeln und von einem Konzert zum anderen âgroovenâ. Die meisten Konzerte beginnen um 20 Uhr. Programmende ist mancherorts erst nachts um 3 Uhr â eine echte lange Nacht der Live-Musik eben.
Ort: Innenstadt 69469 Weinheim.
Eintritt: Tickets kosten 14 Euro an der Abendkasse und im 11 Euro im Vorverkauf.
Tickets und Infos zum Programm: www.nightgroove.de.
*****
Samstag, 10. November 2012, 20 bis 22 Uhr, Theater Labsaal.

Die Band „Streat“.
Speyer. Streat – Acoustic Art. Die Musik von STREAT entzieht sich gĂ€ngigen Mainstream-Klischees; ihre gemeinsamen Kompositionen sind weitaus mehr als die Summe des musikalischen Backgrounds dreier Individualisten.
Buschs lyrische Klangimpressionen fĂŒhren mit Ziegs` impressionistischer Spielweise und Kölschs impulsiv-einfĂŒhlsamen Rhythmen zu einem eruptiven Zusammenspiel von Strings und Beats, wahrlich ein Ohrenschmaus fĂŒr den akustischen Feinschmecker.
Eintritt: Tickets kosten im Vorverkauf 12 Euro regulĂ€r, 8 Euro ermĂ€Ăigt.
Vorverkaufstelle: Tourist-Info, Speyrer Buchladen.
Ort: Theater Labsaal, Herdstr.5, 67346 Speyer.
*****
Sonntag, 11. November 2012, 19:30 Uhr, KulturbĂŒhne Max.

Sarah Hakenberg
Hemsbach. Sarah Hakenberg in der KulturbĂŒhne Max Hemsbach. âSchlieĂ jetzt die Augen, ganz ruhig, mein Liebchen. Ich singe dir nur noch ein kleines Liedchen â davon, dass ich dich mit der singenden SĂ€ge… hmmm… zu zersĂ€gen erwĂ€ge…â â kann ein so sympathischer Mensch tatsĂ€chlich so gemein sein?
Ja! Denn Sarah Hakenbergs Markenzeichen ist die Diskrepanz zwischen scheinbarer NaivitĂ€t und purer Boshaftigkeit, zwischen charmantem LĂ€cheln und teuflisch leuchtenden Augen, zwischen vordergrĂŒndiger Harmlosigkeit und hintergrĂŒndigem, staubtrockenem Humor.
In ihrem neuen Soloprogramm âDer Fleischhauerballâ, das Sarah Hakenberg am Sonntag, 11.11.12, um 19.30 Uhr in der KulturbĂŒhne Max in Hemsbach prĂ€sentiert, singt sie unromantische Liebeslieder, klaut Babys, sperrt Priester in SĂ€rge ein und zersĂ€gt MĂ€nner â um nur einige Beispiele zu nennen.
Die Liedermacherin und GeschichtenerzĂ€hlerin grĂ€bt in den finsteren Kellern der menschlichen Psyche, findet dort ihre eigenen Leichen und ertappt uns selbst dabei auf frischer Tat. Ein Abend voller treffender Pointen, kluger Einsichten und jeder Menge böser Ăberraschungen!
Vorverkaufsstellen: BĂŒrgerbĂŒro der Stadt Hemsbach, Schlossgasse 41; bei Schreibwaren Pöstges, Hemsbach, Bachgasse 66, und im Kartenshop der Diesbach Medien, Weinheim, FriedrichstraĂe 24.
Eintritt: Tickets kosten im Vorverkauf 14 Euro und 16 Euro an der Abendkasse.
Ort: KulturbĂŒhne Max, Hildastr. 8, 69502 Hemsbach.
*****
Montags gibt es Tipps und Termine aus unseren Orten fĂŒr die wir Blogs betreiben und der Region.
Sie möchten mit Ihrer Veranstaltung auch gerne dabei sein? Dann schreiben Sie uns an die jeweilige Redaktion.
Wir ĂŒbernehmen Termine aus unserem Berichtsgebiet in den jeweiligen Terminkalender sowie ausgewĂ€hlte Termine in unsere Ăbersicht âTipps und Termine: Diese Wocheâ:
Beispielsweise an: Termine Rheinneckarblog.de â oder termine@derortsnameblog.de. Oben im MenĂŒ sehen Sie unter Nachbarschaft die elf Kommunen, fĂŒr die wir eigene Blogs anbieten.
Unsere Termine erfreuen sich groĂer Beliebtheit â Sie können bei uns auch gerne fĂŒr sich oder Ihre Veranstaltungen werben: Kontakt zu unserer Anzeigenabteilung.
Wir bieten ein modernes Medium, eine höchst interessierte Leserschaft eine hohe Reichweite bei fairen Preisen und viel mehr, als Printanzeigen zu leisten in der Lage sind. Wir beraten Sie gerne unverbindlich: đ
„Vor wem soll man sich fĂŒrchten? Vor den Umweltheinis oder Monsanto & Co?“ Alexander Spangenberg im Interview ĂŒber leckere Produkte und notwendige Handlungen

6. BĂŒrgenland Regionalmarkt - sehr gut besucht dank schönem Wetter, aber auch groĂem Interesse der Besucher.
Ladenburg/Rhein-Neckar, 26. September 2011. (red) Alexander Spangenberg ist eine Art Aktivist. Er kĂ€mpft mit anderen zusammen fĂŒr eine gentechnikfreie Region. Er ist Vorsitzender des BUND Ladenburg und einer der MitbegrĂŒnder von „BĂŒrger fĂŒr eine gentechnikfreie Landwirtschaft in der Kurpfalz“, kurz „BĂŒrGenLand“.
Er ist aber auch Unternehmensberater und Stadtrat in Ladenburg. Aktuell haben wieder rund 20 Aussteller beim 6. Regionalmarkt „BĂŒrgenland“ Produkte aus der Region angeboten – nicht alles ist „Bio“, aber vielleicht auf dem Weg dahin. WĂ€hrenddessen arbeiten finanzkrĂ€ftige Industrien mit weitreichendem Einfluss am Gegenteil davon, wie ein ARTE-Dokumentationsfilm zeigt.
Interview: Hardy Prothmann
Der 6. BĂŒrgenland Regionalmarkt hatte im Vergleich zum vergangenen Jahr GlĂŒck mit dem Wetter. Wie lief es sonst aus Ihrer Sicht, Herr Spangenberg?
Alexander Spangenberg: Wir haben viel Zuspruch bei der Bevölkerung und viel Lob erhalten. Vor allem haben wir die Kosten reinholen können, was auch sehr positiv ist.
Die Aussteller kommen aus der Region – ist die Nachfrage groĂ?
Spangenberg: Anfangs war es sehr mĂŒhsam, vor allem hier vor Ort bei den landwirtschaftlichen Betrieben aus Ladenburg. Das sind konventionell wirtschaftende Betriebe, die wohl Sorge hatten, dass die „Umweltheinis“ wieder Ăârger machen. Mittlerweile hat sich diese Skepsis in eine gute Kooperation verwandelt. Aktuell haben wir 20 Aussteller und weiten gerne aus, sofern qualitĂ€tsvolle Produkte angeboten werden. BĂŒrgenland ist nicht einfach nur lecker – sondern notwendig.
Der Landtagsabgeordnete Hans-Ulrich Sckerl (BĂŒndnis90/Die GrĂŒnen) wurde von Ihnen zur Landwirtschaftspolitik der neuen Regierung befragt. Sie fragten zur gentechnikfreien Zone, zur Landschaftspflege und zur Förderung von neuen Biobetrieben sowie zu Biogasanlagen. Was denken Sie ĂŒber die Antworten?

Alexander Spangenberg am Mikro: Informieren ist alles.
Spangenberg: Herr Sckerl versicherte, dass die Regierung alles tun wird, um gentechnikfreie Zonen zu realisieren, was uns natĂŒrlich zusagt. Was fehlt, sind verbindliche KreistagsbeschlĂŒsse und konkrete Förderungen. Wir werden sehen, was daraus wird.
Was die Landschaftspflege angeht, hat Uli Sckerl eine Umschichtung der entsprechenden Budgets zugesichert – im Rahmen der Möglichkeiten.
Die Entwicklung bei „Biogas“ gefĂ€llt uns ĂŒberhaupt nicht.
Das Thema Biogas treibt uns sehr um. Einerseits ist Biogas eine nachhaltige Form der Energieerzeugung, andererseits gefĂ€llt uns die Entwicklung ĂŒberhaupt nicht. Es kann nicht sein, dass Felder nur noch fĂŒr den Maisanbau genutzt werden, der dann in die Anlagen geht. Diese „Vermaisung“ der Landschaft fĂŒhrt zu einer Bedrohung der Artenvielfalt und zu Monokulturen, was wir definitiv ablehnen. Auch hier will Sckerl gegensteuern: Da bin ich aber sehr skeptisch. Hier ist AufklĂ€rung Ă€uĂert wichtig und auf Bundesebene eine VerĂ€nderung der „EinspeisevergĂŒtung“ fĂŒr den erzeugten Strom.
Sie sind in engem Kontakt mit den Besuchern, die man durchaus als sehr interessiertes Publikum bezeichnen kann. Was hört man denn von denen?
Spangenberg: Vor allem sehr viele GlĂŒckwĂŒnsche zu den von uns bis hier erreichten Ergebnissen, wie dem Anbaustopp von MON810, dem genverĂ€nderten Mais des Monopolisten Monsanto vor unserer HaustĂŒr. Die haben wir aus der Region vertreiben können.
Das bedeutet aber nicht, dass wir uns in Ruhe zurĂŒcklehnen können. Allein bei der europĂ€ischen Kommission in BrĂŒssel sind ĂŒber zwanzig GVO-Konstrukte (Gentechnisch verĂ€nderter Organismus) in der Zulassung. Darunter wiederum MON810.
Was können BUND und BĂŒrgenland dagegen tun?

BĂŒrgenland wird von Umweltaktivisten getragen: Hier im Bild Alexander Spangenberg und Anke Antary, Mitglied der GrĂŒnen in Heddesheim.
Spangenberg: Informationen sammeln und weitergeben. Druck auf Abgeordente ausĂŒben und nicht locker lassen. Das sind bescheidene Mittel, die aber enorme Auswirkungen haben können. In Bayern musste beispielsweise ein Imker seine komplette Honig-Ernte vernichten, weil sie mit Pollen von MON810-Mais verunreinigt waren.
Der Imker hat sich erfolglos durch alle Instanzen in Deutschland geklagt, erst vor dem EuropĂ€ischen Gerichtshof hat er Recht und damit Anspruch auf Schadensersatz fĂŒr die verseuchte und dann vernichtete Ernte bekommen . Es braucht leider viele von diesen tapferen VorkĂ€mpfern, um gegen die Gentechnik-Lobby aus Landwirtschaft und Politik etwas ausrichten zu können.
ĂĆber 80 Prozent der europĂ€ische Bevölkerung lehnen Gentechnik in der Landwirtschaft ab. Das ist eine starke Basis – leider steht dagegen der weltweit vernetzte Lobbyismus.
Nach dem Regionalmarkt ist vor dem Regionalmarkt. Was macht BĂŒrgenland sonst?
Spangenberg: Wir informieren kontinuierlich die Kommunen und werben fĂŒr unsere Ideen. Um die Jugend zu erreichen gehen wir zu den OberstufenschĂŒlern der Gymnasien der Region. Denn der Lobbyismus der groĂen Konzerne dringt bereits bis in die Schulen vor.
So schickt die BASF zum Beispiel einen Bus in die Schulen, genannt Gen-Lab, hier wird fĂŒr Gen-Technik geworben und die Gefahren werden selbstverstĂ€ndlich klein geredet. Am Beispiel des Amflora-Skandals wird das deutlich. Die als Industriekartoffeln verĂ€nderte Pflanze wurde zunĂ€chst nur als StĂ€rke-Pflanze zugelassen. Eine Verunreinigung lĂ€sst sich aber nicht verhindern.
Die genverĂ€nderte Kartoffel „Amflora“ wĂ€chst auch da, wo sie nicht hingehört.
So wĂ€chst die Amflora-Kartoffel auch da, wo sie nicht hingehört. Aus diesen GrĂŒnden hatte die BASF eine zweite Zulassung als Nahrungsmittel nachgeschoben. Geradezu mantraartig wird der Begriff der „Koexistenz“ dahergebetet, also die Behauptung, gentechnisch verĂ€nderte und konventionelle Pflanzen könnten problemlos bei ausreichendem Abstand angebaut werden.
TatsĂ€chlich ist die BASF noch nicht mal in der Lage, in ihrem Kartoffelkeller Ordnung zu halten – dort wurden zwei GVO-Kartoffeln einfach mal verwechselt. Die Gefahr des Dilletantismus kommt zu den unabwĂ€gbaren Risiken hinzu.

GemĂŒse aus der Region: GemĂŒsebauerin Christiane Ernst bedient Kunden.
Was hat BĂŒrgenland in Zukunft vor?
Spangenberg: Ein heiĂes Thema ist das ebenfalls von Monsanto entwickelte Unkrautvertilgungsmittel Glyphosat. Das ist das derzeit weltweit meist verkaufte Herbizid – viele von Monsanto entwickelte Genpflanzen sind resistent gegen dieses Gift. So schlieĂt sich fĂŒr Monsanto die Verwertungskette – man verkauft eine GVO-Pflanze plus das passende Herbizid.
Inzwischen hĂ€ufen sich aber alarmiernde Meldungen, dass das Gift in Tieren und Menschen nachgewiesen werden kann und schwere GesundheitsschĂ€den sind nicht ausgeschlossen. DarĂŒber wollen wir verstĂ€rkt aufklĂ€ren.
BĂŒrgenland dient allen.
Wer kann Mitglied bei BĂŒrgenland werden?
Spangenberg: Alle BĂŒrgerinnen und BĂŒrger, alle Kommunen, alle Organisationen – unser Anliegen dient schlieĂlich allen. Wir sind als Verein in der GrĂŒndung – bislang reicht eine formlose ErklĂ€rung zur Teilnahme und UnterstĂŒtzung. MitgliedsbeitrĂ€ge gibt es noch nicht. Wir freuen uns also ĂŒber Zuschriften.
Dokumentation:
„BĂŒrGenLand“ ist bislang eine Arbeitsgemeinschaft, die sich fĂŒr eine gentechnikfreie Landwirtschaft einsetzt. Informationen finden Sie hier: BĂŒrgenland. Mitglieder kommen aus der gesamten Region.
Information von Greenpeace ĂŒber Monsanto und Gentechnik.
Arte-Film ĂŒber Monsanto: Mit Gift und Genen
Neue Kommentare