Donnerstag, 23. MĂ€rz 2023

Vogelexperte Kurt Klemm: „Entfernen Sie VogeltrĂ€nken und Futterstellen.“


Rhein-Neckar, 02. August 2011. (red) Verkehrte Welt: Sonst wirbt der Heddesheimer VogelschĂŒtzer Kurt Klemm fĂŒr die GanzjahresfĂŒtterung von Vögeln und dem Einrichten von TrĂ€nken. Doch aktuell geht vermutlich ein Erreger rum, der diese SammelplĂ€tze zu Todesfallen macht. Deswegen rĂ€t Klemm, dass man weder zufĂŒttert, noch trĂ€nkt.

Gastbeitrag: Kurt Klemm

Was sonst sinnvoll ist, kann aktuell tödlich sein: Futterstellen fĂŒr Vögel. Bild: privat

„Nachdem ich in den vergangenen Tagen sehr viele Anrufe von besorgten Vogelfreunden aus den Nachbargemeinden ĂŒber verendete Vögel erhielt, war mir klar, dass dieses Vogelsterben, das bereits letztes Jahr aufgetreten ist, nun auch unsere Region erfasst hat.

Bei dem infektiösen Massensterben von Wildvögeln, ist der Einzeller Trichomonas gallinae verantwortlich. Der Erreger verursacht EntzĂŒndungen des Rachens und Schlundes, außer den GrĂŒnfinken sind auch Vogelarten wie Buchfinken, Kernbeißer, Elster, EichelhĂ€her, Amseln und Haussperlinge betroffen.

Ab sofort sollten die Tierfreunde die Garten-und Singvögel nicht mehr fĂŒttern, auch die VogeltrĂ€nken sind zu entfernen, da an FutterplĂ€tzen und TrĂ€nken der Erreger, der bis zu 24 Stunden ĂŒberleben kann, sich massenhaft ĂŒbertragen kann.

Vorgefundene tote Vögel sollten sofort entsorgt und gemeldet werden.

Melden können sie die toten Vögel vorĂŒbergehend unter der Telefonnummer: 06203 – 44748.“

GlĂŒckliche Rettung aus Schrottauto – drei junge Amseln in der Obhut des Vogelvereins

Guten Tag!

Heddesheim, 08. Juli 2010. Es ist eine Geschichte, die das Leben schreibt. Beinahe wĂ€ren drei junge schwarzwĂ€lder Amseln „verschrottet“ worden, durch GlĂŒck und Zufall wurde man auf sie aufmerksam. Jetzt werden sie in Heddesheim gepflegt und aufgezogen.

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Werner Dostal mit seinen drei "Pflegeamseln". Bild: privat

Ein Schrottauto aus Freiburg wurde vor kurzem im Mannheimer Hafen abgeladen. Das Ende der Reise sollte die Schrottpresse sein, um als zusammengepresstes Blechpaket der Wiederverwertung zugefĂŒhrt zu werden.

Auf dem Weg zur Schrottpresse hörte ein aufmerksamer Arbeit der Verwertungsfirma ein ungewöhnliches Piepsen aus dem Auto. Er hielt an und entdeckte auf der Achse des Autos ein Nest mit drei jungen Amseln, die piepsten, was das Zeug hielt.

Das rĂŒhrte den Mann, er rettete die Vögel und wandte sich ans Tierheim. Die konnten oder wollten mit den Jungvögeln nichts anfangen. Der Mann recherchierte weiter im Internet und stieß dort auf die Adresse der Vogelfreunde und -pfleger in Heddesheim.

Er rief den Vorsitzenden Werner Dostal an. Der fuhr, sobald es ging, nach Mannheim und nahm die Amseln in Empfang. Die drei hatten mÀchtig Hunger und haben sich in kurzer Zeit an den neuen Papa gewöhnt, wie man auf dem Bild sieht.

Es gibt Geschichten – die schreibt man als Journalist einfach gerne auf, weil sie so schön sind.