Mannheim/Rhein-Neckar, 19. Februar 2014. (red/jsc) Die DAK will mit ihrer Plakataktion „Bunt statt Blau“ ein Zeichen gegen Komasaufen setzen. Die jungen Menschen sind dazu aufgefordert bunte Bilder zu malen, die vor dem Rauschtrinken warnen. Schöner Nebeneffekt dabei: Die Schüler denken über ihren eigenen Konsum nach. [Weiterlesen…]
„Bunt statt Blau“: Schüler gegen Komasaufen
Eisbahn öffnet am 1. November
Guten Tag!
Heddesheim, 26. Oktober 2010. (pöl/pm) Am 01. November 2010 öffnet die Heddesheimer Freiluft-Eisbahn.
Pressemitteilung der Gemeinde Heddesheim:
„Der Countdown zum Beginn der Eislaufsaison in Heddesheim läuft: Ab Montag, 1. November 2010, öffnet die Freiluft-Kunsteisbahn im Sportzentrum (Ahornstraße 78) wieder ihre Türen und lädt zum täglichen Schlittschuh-Spaß mit Blick auf die Bergstraße ein.
Die Anlage bietet alles, was ein Besuch zum Erlebnis werden lässt. Angeschlossen an die Kunsteisbahn sind ein Kiosk und ein Glaspavillon, in dem sich die Besucher aufwärmen oder das Treiben auf der Bahn verfolgen können. Ein Schlittschuhverleih befindet sich ebenfalls vor Ort.
Montagnachmittags zwischen 14 und 17 Uhr findet auch in diesem Jahr wieder der Kindernachmittag statt. Mit Hilfe von Lernhilfen haben Kinder bis zehn Jahre die Möglichkeit spielerisch das Eislaufen zu lernen. Im Anschluss an den Kindernachmittag findet ab Dezember 14-tägig eine Kindereisdisco statt, denn auch die Kleinen bekommen bei uns die Gelegenheit bei fetziger Musik und winterlichem Lichterzauber mal so richtig abzutanzen.
Dienstags, donnerstags, freitags und sonntags ist jeweils von 9.30 bis 22 Uhr öffentlicher Lauf, mittwochs von 9.30 bis 20.45 Uhr und samstags von 9.30 bis 16.30 Uhr. Fast schon legendär ist die Eisdisco, die jeden Samstag von 17 bis 22 Uhr stattfindet. Gespielt werden die neuesten Chartbreaker und eine Lightshow sorgt für Discoatmosphäre. Darüber hinaus finden einmal im Monat Special Friday Night Parties statt. Von Disco Hits über R`n`B Night Fever bis zur Ü 30 Party, Oldies, etc. ist für jedes Alter und jeden Musikgeschmack etwas geboten.
Ab 01. November 2010 können Kinder für nur 5,50 € pro Kind inkl. einem Essen, Getränk und einer kleinen Überraschung ihren Geburtstag auf der Eisbahn feiern. Dabei kann zwischen folgenden Gerichten inkl. eines 0,5 l Getränkes gewählt werden: Rinds-/Bockwurst mit Brötchen oder Cheeseburger/Hamburger oder Currywurst mit Brötchen. Zwei Begleitpersonen zahlen einen ermäßigten Eintrittspreis von nur 2,00 € pro Person. Das Geburtstagskind hat selbstverständlich freien Eintritt! Wir bitten um eine rechtzeitige Anmeldung des Kindergeburtstages unter der Tel.-Nr. (06203) 4039686.
Für Kinder unter sechs Jahren ist der Eintritt frei. Kinder ab sechs Jahren sowie Jugendliche und Ermäßigte (Schüler, Studenten, Rentner etc.) zahlen 2,20 €, Erwachsene 3,20 €. Billiger wird es in allen Kategorien mit einer Mehrfachkarte. Die Eisdisco am Samstag kostet für Kinder/Jugendliche und Ermäßigte 3,20 € und für Erwachsene 4,20 €. Für 0,50 € können Zuschauer (ab sechs Jahren) am Eislaufspaß teilhaben.
Die Kunsteisbahn ist mit der Buslinie 630, Haltestelle Sportzentrum, vom OEG Bahnhof Heddesheim oder Leutershausen/Großsachsen, gut zu erreichen.
Weitere Informationen zu Öffnungszeiten, Eintrittspreisen und noch einiges mehr finden Sie unter www.heddesheim.de. Dort ist auch ein neues Image-Video der Eisbahn zu finden.“
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Anmerkung der Redaktion:
Nachdem offensichtlich zuerst der Mannheimer Morgen informiert wurde und wir wieder einmal die Ungleichbehandlung unserer Redaktion thematisiert haben, schickte uns die Gemeindeverwaltung die vorliegende Pressemitteilung am 25. Oktober 2010 zu, mit der Bitte um Veröffentlichung „um die beliebte Eisbahn in der Region bekannter zu machen“. Und darin wurde uns erstmals seit November 2009 die Möglichkeit von „Rückfragen“ beim Hauptamtsleiter Julien Christof angeboten.
Der Bitte entsprechen wir gerne im Sinne der Öffentlichkeit. Diese bitten wir auch zu berücksichtigen, dass der Fall von alkoholisierten 12-jährigen Mädchen auf dem Gelände der Eisbahn im vergangenen Jahr von der Gemeinde nicht öffentlich gemacht wurde und der Redaktion trotz Nachfrage bis heute keine Informationen vorliegen, wie die Gemeinde den Schutz vor Alkoholmissbrauch sicherstellt.
Das „Image-Video“ wurde von „Nussbaum-Medien“ erstellt, die das Internet-Portal „Lokalmatador“ betreiben. Der Nussbaum-Verlag, der auch das Mitteilungsblatt herausgibt, sitzt in St. Leon-Rot und wird von der Gemeindeverwaltung ebenfalls gegenüber des einzigen örtlichen Mediums, dem heddesheimblog, bevorzugt bedient.
Der Nussbaum-Medien-Verlag ist der größte badische Anzeigenverlag und ist beispielsweise auch für den BdS Heddesheim tätig. Er generiert sein Geschäft mit bezahlten Inhalten – journalistische Informationen bietet der Verlag nicht. Bürgermeister Michael Kessler hat eine Gegendarstellungsanfrage im Mitteillungsblatt durch „Hausjuristen“ des Nussbaum-Verlags bearbeiten lassen – es gibt hier eine „gedeihliche“ Zusammenarbeit, die beiderseitig „interessengesteuert“ ist.
Mit der Namensgebung „Lokalmatador“ hat der Nussbaum-Verlag das eigene Selbstverständnis zum Ausdruck gebracht, aber gleichzeitig wenig Sinn für die Bedeutung gezeigt. Matador leitet sich von spanisch „matar“=töten ab. Der Lokalmatador ist folglich der „Lokaltöter“.
„Das Thema Alkoholmissbrauch wird immer jünger“
Guten Tag!
Heddesheim, 21. November 2009. Die betrunkenen, 12-jährigen Mädchen auf der Heddesheimer Eislaufbahn sind kein Einzelfall. Überall im Land und im Kreis steigen die Fälle von Alkoholmissbrauch bedenklich an. Während die Gemeindeverwaltung lieber angeblich „im Hintergrund“ tätig wird, gehen andere Städte und Kommunen das Problem offensiv an. Mit Erfolg – wie die Sucht-Expertin Astrid Zapf-Freudenberg weiß. Sie wirbt für eine „Alkohol-Politik“.
Interview: Hardy Prothmann
Frau Zapf-Freudenberg, zwei 12-jährige Mädchen werden stark alkoholisiert auf der Eisbahn in Heddesheim aufgegriffen. Die Gemeinde Heddesheim versucht den Vorfall zu verschweigen, angeblich, um diese Kinder zu schützen. Können Sie das nachvollziehen?
Zapf-Freudenberg: „Ja – weil zunächst ein Imageverlust befürchtet wird und man sich fragt: wer ist oder soll sich hier verantwortlich fühlen? Dieser Vorfall sollte in der Gemeinde dazu benutzt werden, kritisch zu fragen: Wie wird mit Alkohol umgegangen auf Wein-, Gassen-, Straßenfesten? Wird der Jugendschutz gelebt auf Fasnacht-, Tanz-, Diskoveranstaltungen? Gibt es Probleme in Zusammenhang mit Alkoholkonsum in Jugendtreffs/Jugendclubs? Entstehen Störungen, wie Lärmbelästigung, Vandalismus, Gewalt, Verschmutzung an so genannten inoffiziellen Jugendtreffs, wie Bushäuschen, Spielplätze, Flussufer, Wäldchen, Sportplätzen?“
Das sind jede Menge Fragen.
Zapf-Freudenberg: „Ich war noch nicht fertig: Gibt es Handlungsbedarf aus Jugendschutzsicht beim Ausschank: Schulung von Thekenpersonal, Einlass-, Alterskontrollen, Weitergabe von Spirituosen an unter 18-Jährige? Gibt es Flatrate-Alkoholkonsumangebote, öffentlich veranstaltete Trinkspiele, Happy Hour-Angebote für Jugendliche/junge Erwachsene? Ist der sichere Heimweg für Festbesucher geregelt? Wird der Jugendschutz bei Alkoholverkauf in Tankstellen, Kiosken eingehalten?“
„Das Thema Alkoholmissbrauch wird immer jünger.“ Astrid Zapf-Freudenberg
Wie sollte eine Gemeinde mit dem Thema Alkohol und Jugendliche umgehen?
Zapf-Freudenberg: „Kritisch und offensiv. Hinschauen, denn Wegschauen ist hier keine Lösung. Gemeindepolitik und-verwaltung, die Vereine, die Gastronomen, die Schulen, das Jugendamt, Kriminalprävention und Polizei, Vertreter des öffentlichen Nahverkehrs, Präventionsfachkräfte aus Suchtberatungsstellen und die Eltern müssen zusammenwirken, um der bedenklichen Entwicklung entgegen zu wirken, dass das Thema Alkoholmissbrauch immer „jünger“ wird.“
Welche Tendenz stellen Sie fest?
Zapf-Freudenberg: „Die deutsche Hauptsstelle für Suchtfragen gibt in ihrem Jahrbuch Sucht 2008 an, dass 92 Prozent aller Jugendlichen zwischen 12-25 Jahren Erfahrungen mit Alkohol haben, 14 Prozent davon trinken „riskant“, das heißt mehr als 120g reinen Alkohol pro Woche (ca. 374 ml Wodka) und laufen damit Gefahr, sich vielfältig zu schädigen, vor allem das Gehirn, und die Anwartschaft auf eine Alkoholabhängigkeit zu erwerben.“
Gibt es ein kritisches Alter?
Zapf-Freudenberg: „Die Alkoholrauscherfahrung sind bei den 16-17-Jährigen am häufigsten. Die alkoholbedingten Behandlungsfälle haben sowohl im Land als auch im Kreis von 2007 auf 2008 um über zehn Prozent zugenommen. Im Rhein-Neckar-Kreis waren es im Jahr 2008 offiziell 151 Fälle. Das ist die Spitze eines Eisberges, der zeigt, dass wir uns kümmern müssen.“
„Es wird immer noch zu wenig getan.“
Sie sagen, man müsse zusammenwirken, um das Problem Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen in den Griff zu bekommen. Gibt es dafür positive Beispiele?
Zapf-Freudenberg: „Ja, leider kann ich nicht sagen, „jede Menge“, weil immer noch viel zu wenig getan wird.
Ein positives Beispiel ist ein Veranstalter großer Events in Mannheim. Der Geschäftsführung fiel auf, dass Jugendliche bereits im Vorfeld von Veranstaltungen auf dem Gelände „vorglühten“ und alkoholisiert Störungen verursachten. Kriminalprävention, Polizei, Beschäftigte des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar, Jugend- und Gesundheitsamt, Fanclubs, Präventionsmitarbeiter der Suchtberatungsstellen und Veranstalter bildeten so genannte Jugendteams und zeigten auf dem Gelände und in der Halle Präsenz, sprachen Jugendliche an und informierten darüber, dass der Jugendschutz auf der Veranstaltung eingehalten wird.“

Die Sucht-Expertin Astrid Zapf-Freudenberg fordert eine "Alkohol-Politik": "Wegschauen hilft nicht." Foto: privat
Und die Jugendlichen haben gleich alles verstanden und alles war gut?
Zapf-Freudenberg: „Nein. Einigen alkoholisierten Besuchern wurde Platzverweis erteilt. Und ja: Diese Aktion lief einige Male und die Auffälligkeiten wurden sichtbar geringer. Ähnliche Erfahrungen wurden in Mannheim auf zwei Kerwe-Veranstaltungen gemacht, die durch Gewaltaufkommen infolge Alkoholkonsum Handlungsbedarf forderten. Das ist ein toller Erfolg und ein sehr gutes Beispiel, dass die Mühe sich lohnt.“
Haben Sie eine Erklärung dafür, warum die Jugendlichen, die Alkohol missbrauchen, immer jünger werden?
Zapf-Freudenberg: „Es ist eine Entwicklungsaufgabe des Jugendalters neben vielen anderen, zu lernen, mit Alkohol umzugehen. Wir erwarten das ja auch von unseren jungen Menschen. Dabei wird experimentiert und ausgetestet. Normalerweise verliert sich diese Risikobereitschaft beim Alkoholkonsum mit Eintritt ins Berufsleben und der Partnerwahl. Einige Jugendliche haben keine förderliche Ausgangsbasis und werden hilfebedürftig, weil sie diese Entwicklungsaufgabe nicht allein bewältigen können.
Alkoholkonsum wird von Jugendlichen als Eintritt in das Erwachsenensein betrachtet, ist also ein Attribut des Erwachsenen. Alkoholkonsum im Jugendalter ist auch als Bewältigungshandeln und Suche nach Entlastung des Jugendlichen zu sehen.“
Eine „Alkohol-Politik“ gibt den Jugendlichen Leitplanken.“ Astrid Zapf-Freudenberg
Entlastung wovon?
Zapf-Freudenberg: „Die Kinderzeit wird immer kürzer. Wir erwarten von unseren Sprösslingen immer früher Erwachsenenverhalten: sich der Norm anzupassen, Wünsche/Bedürfnisse aufzuschieben, zu verzichten, sachlich und zielorientiert zu handeln, vor allem leitungsorientiert, usw. Gleichzeitig verlängert aber sich die Jugendzeit. Der Eintritt in die wirtschaftliche Unabhängigkeit wird bis in das dritte Lebensjahrzehnt verzögert.
Unsere jungen Menschen sind dabei einem Bombardement von Werbung der Tabak- und Alkoholindustrie ausgesetzt, die mit ihren Produkten als Lifestyle werben und ins Schwarze treffen. Und unsere jungen Menschen stehen immer weniger unter dem Einfluss ihrer Eltern. Deswegen ist es dringend angeraten, eine Alkoholpolitik zu betreiben und Kindern und Jugendlichen auch auf Gemeindeebene Leitplanken zu geben.“
Was ist eine „Alkoholpolitik“?
Zapf-Freudenberg: „Es ist der erklärte Wille der kommunalen Gebietskörperschaft den exzessiven Alkoholkonsum und seine Auswirkungen bei Kindern und Jugendlichen lösungsorientiert zu bekämpfen, sich hierfür zuständig zu fühlen und zu handeln. Voraussetzung ist die Problembeobachtung und -beschreibung und die weitere Vernetzung und Diskussion am runden Tisch. Teilnehmer können Gemeindeverwaltung und -politik, Polizei und Kriminalprävention, Jugendamt, Jugendtreffs, Einrichtungen der Jugendhilfe, Schule, Elternschaft, Suchtberatungsstellen, Vereine, Gastronomie sein.
Es sollte eine lokale Agenda mit Maßnahmen und der Umsetzung verabschiedet werden. Ferner muss auffällig gewordenen Kindern und Jugendlichen geholfen werden. Das beginnt durch ein Gespräch mit alkoholvergifteten Kindern und Jugendlichen und ihren Eltern und dem Angebot weitere Hilfestellungen im Krankenhaus. Ferner muss es weitere Maßnahmen für junge Menschen mit Risikoprofil geben. Hier bietet das Projekt HaLT (Hart am Limit) des Präventionszentrums Villa Schöpflin eine gute Lösung.
Link:
Baden-Württembergischer Landesverband für Prävention und Rehabilitation: Lokale Alkoholpolitik.
Zur Person:
Astrid Zapf-Freudenberg ist Diplom-Sozialarbeiterin und arbeitet in Mannheim in der Fachstelle Sucht des Baden-Württembergischen Landesverband für Prävention und Rehabilitation gGmbH (bwlv).
Die bwlv „Fachstelle Sucht“ bietet durch drei Sozialarbeiter/Sozialpädagoginnen und einem Psychologen Mannheimer Bürgerinnen und Bürgern Suchtberatung und ambulante medizinische Rehabilitation, Vermittlung in stationäre medizinische Rehabilitation und Nachsorgebehandlung, Nikotinentwöhnung, Tagesstätte für suchtkranke Menschen, alkoholfreies Café, sechs Selbsthilfegruppen, eine offene Info-Gruppe.
Frau Zapf-Freudenberg ist Leiterin der Fachstelle und als Fachkraft für Suchtprävention informiert, berät und unterstützt sie Betriebe/Verwaltungen, Vereine, Schule, Kindergärten, Gemeinwesen bei der Umsetzung von Suchtpräventionsprogrammen.
Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen
Guten Tag!
Heddesheim, 12. November 2009. Hätte das heddesheimblog keinen Hinweis aus der Bevölkerung bekommen und über den Fall zweier stark alkoholisierten Mädchen im Alter von 12 Jahren auf der Eisbahn berichtet – hätte die Öffentlichkeit nichts über den Vorfall erfahren. Aus Sicht der Gemeinde dient dieses Schweigen „der Rücksicht und dem Schutz der betroffenen Jugendlichen und deren Eltern“. Ist das so?
Kommentar: Hardy Prothmann
Das heddesheimblog musste behaarlich nachhaken, um nähere Einzelheiten von der Gemeinde über den Alkoholmissbrauch zweier 12-jähriger Mädchen am vergangenen Wochenende (07. November 2009) auf der Eisbahn zu erfahren. Warum eigentlich?
Angeblich geht es um die „Rücksicht und den Schutz der betroffenen Jugendlichen und deren Eltern“. „Wir hielten und halten es auf Ihre Anfrage hin weiterhin nicht für ein verantwortliches Handeln, den Vorfall in allen Einzelheiten öffentlich zu machen, zumal die Eltern, die zuallererst die Aufsichtspflicht über ihre minderjährigen Kinder haben, kurz nach dem Vorfall, sowie das Jugendamt am 11.11.09 informiert wurden.“
Inwieweit eine Berichterstattung wie hier im heddesheimblog eine „Bedrohung“ für die betroffenen Jugendlichen darstellen könnte, erschließt sich mir nicht.
Wer soll geschützt werden? Die Kinder oder die Verantwortlichen?
Ganz im Gegenteil habe ich mit vielen Eltern gesprochen, die sehr besorgt ob dieses Vorfalls sind und nunmehr ihre Kinder nicht mehr ohne Aufsicht auf die Eisbahn lassen wollen. Weil sie Sorge haben, dass ihre Kinder vielleicht mit Alkohol in Berührung kommen oder durch alkoholisierte Jugendliche Schaden erleiden.
Nur um „Missverständnissen“ vorzubeugen wurde die Redaktion des heddesheimblogs dann doch mit ein paar Details durch den Hauptamtsleiter und Pressesprecher Julien Christof informiert.
Was ist mit „Missverständnissen“ gemeint? Ganz einfach: Nur durch beharrliches Nachbohren war die Gemeinde überhaupt bereit, wesentliche Informationen über den Vorfall „herauszurücken“. Dass sie letztlich doch informiert hat, soll nun wohl beweisen, dass Presseanfragen „freiwillig“ beantwortet werden.
Dem ist nicht so. Ganz im Gegenteil hat die Redaktion handfeste Informationen, dass auf Anordnung des Bürgermeisters Michael Kessler das heddesheimblog bewusst und vorsätzlich immer wieder beim Versand von Informationen an die Presse übergangen wird.
Die Gemeinde hätte den Vorfall am liebsten verschwiegen.
Dieser neuerliche Vorfall aber geht weiter. Nicht nur das heddesheimblog wird nicht informiert – überhaupt keine „Öffentlichkeit“ wurde informiert, weil die Gemeinde den Vorfall am liebsten verschwiegen hätte.
Zum „Schutz der Jugendlichen“? Wer´s glaubt, wird selig.
Natürlich zum eigenen Schutz. Denn ab der Berichterstattung wird die Öffentlichkeit aufmerksam darauf achten, wie die Gemeinde sicher stellt, dass die anderen Jugendlichen „geschützt“ werden – notfalls auch vor sich selbst.
Um es noch mal ganz deutlich zu sagen: Es geht um Kinder – zwölf Jahre alt! Betrunkene Kinder! Das sind Sechstklässler. Noch dazu Mädchen, nicht etwa „Jungs“ – für deren Fehlverhalten manche noch eher Verständnis hätten, obwohl fraglich ist, wieso das „eher verständlich“ sein sollte.
Fünf Tage nach diesem Vorfall hatte die Gemeinde immer noch keine detaillierten Informationen und begründete dem heddesheimblog gegenüber diese desinteressierte Haltung damit, dass die Mitarbeiter der Eisbahn „im Schichtdienst“ arbeiten und deswegen eine „vertiefende Stellungnahme“ bislang nicht möglich gewesen sei.
Geht es noch kälter?
Eine „vertiefende Stellungnahme“ also. Geht es noch bürokratischer, desinteressierter, kälter?
Im Gegenteil beschwert sich die Gemeinde über einen Vorabbericht, in dem „Informationen weggelassen worden sein sollen“ – nämlich, dass es „seit Jahren“ ein Alkoholverbot während der Eisdisco gibt.
Was soll das heißen? „Wir haben es verboten und damit darf das nicht sein?“ Zumindest liest sich das in der „vertiefenden Stellungnahme“ dann so, in der die Gemeinde auf die Hausordnung verweist.
Anstatt sich zu fragen, wie man solche Exzesse möglichst etwa durch Aufklärung in den Griff bekommen kann, spielen die Verantwortlichen der Gemeinde die „beleidigte Leberwurst“.
Ist das angebracht angesichts dieses dringlicheren Problems besoffener Jugendlicher, die immer jünger werden?
Was nicht sein darf, ist auch nicht passiert.
Über die man aber nichts weiß oder wissen will, weil Mitarbeiter Schichtdienst haben und deswegen zunächst keine bürokratisch-juristisch-korrekten „vertiefenden Stellungnahmen“ möglich sind?
Worum handelt es sich hier? Um eine Farce? Um eine Episode aus Schilda? Um Inkompetenz? Um Desinteresse? Um die unverantwortliche Haltung einer Gemeinde, die nicht wissen will, wie es zu dem Vorfall kam und lieber alles unter den Teppich kehrt? Nach dem Motto, was nicht sein darf, ist auch nicht passiert?
Oder handelt es sich schlicht und einfach um eine Überforderung der Verantwortlichen, die vermeintlich abseits der sozialen Brennpunkte der Großstädte denken, auf dem Land sei noch alles in Ordnung?
„Der verantwortliche Mitarbeiter der Eisbahn hat angemessen auf den Vorfall reagiert“, teilt Herr Christof in seiner „Stellungnahme“ mit.
Davon bin ich überzeugt: Ich habe mehrere Stunden mit diesen Mitarbeitern auf der Eisbahn verbracht, um im Vorfeld der Eröffnung über deren Arbeit zu berichten. Die nehmen ihren Job sehr ernst und füllen ihn mit großem Engagement und Verantwortungsbewusstsein aus.  Diese Frage steht also überhaupt nicht zur Debatte.
Paranoide Verschwörungstheoretiker.
Zur Debatte steht das Verhalten der Gemeinde, die lieber verschweigt, statt zu informieren. Das ist in meinen Augen ein „verantwortungsloses und unangemessenes Verhalten“.
Zur Debatte steht, wie die „Eismänner“ bei ihrer Arbeit besser unterstützt werden können, damit es möglichst nicht zu solchen Vorfällen kommt.
Werden die Verantwortlichen der Gemeinde diesen Kommentar verstehen? Eher nicht. Denn die gehen nach eigener Aussage davon aus, dass das heddesheimblog „auf jeden Fehler der Verwaltung lauert“.
So gesehen, also aus Sicht „paranoider Verschwörungstheoretiker“, verstehe ich das eigene „Schutzbedürfnis“ der Verantwortlichen.
Da ich als Journalist nicht zu Verschwörungstheorien neige, sondern mich für Tranzsparenz einsetze, kann ich allerdings über dieses Verhalten und diesen Standpunkt nur den Kopf schütteln.
Interview: Die Eisbahn ist ein sozialer Ort.
Vorfall auf der Eisbahn: Alkoholisiertes Mädchen wurde in Weinheimer Klinik eingeliefert
Guten Tag!
Heddesheim, 12. November 2009. Am Wochenende kam es bei der „Eisdisco“ am Samstag zu zwei Fällen von Alkoholmissbrauch durch Kinder auf der Eislaufbahn Heddesheim. Wir berichteten bereits gestern über zwei alkoholisierte Mädchen im Alter von 12 Jahren. Heute hat die Gemeinde auf unsere Anfrage vom 10. November 2009 Details zu dem Vorfall mitgeteilt.
Nach Angaben der Gemeinde Heddesheim bemerkte einer der Eismeister am Samstag, den 07. November 2009, „dass sich ein 12-jähriges Mädchen im Beisein von anderen Jugendlichen auf dem Gelände der Eisbahn an einer Sitzbank übergeben hatte“. Das Mädchen sei nicht ansprechbar gewesen, weswegen der Eismeister den Rettungsdienst gerufen habe, der das alkoholisierte Mädchen in eine Klinik nach Weinheim gefahren habe.
Ein weiteres Mädchen habe ebenfalls Alkohol getrunken und sich auf der Toilette der Eisbahn übergeben. Der Eismeister informierte die Eltern der beiden Mädchen, die später auf der Eisbahn erschienen sind.
In beiden Fällen wurde das Jugendamt durch die Gemeinde am 11. November 2009 informiert. Zunächst hatte die Gemeinde am 10. November 2009 mitgeteilt, dass „zuständige Stellen“ informiert worden seien.
Gemeinde sieht die beiden betrunkenen 12-jährigen Mädchen als „Einzelfall“.
Auf Nachfrage der Redaktion schrieb die Gemeinde, dass sie den Alkoholmissbrauch der Kinder als „Einzelfall“ betrachte und keinen Anlass sehe, „die Organisation unserer Eisdisco grundsätzlich in Frage zu stellen, da allen Besuchern bekannt ist, dass der Alkoholkonsum während der Eisdisco verboten ist und sie mit dem Kauf der Eintrittskarte die Eislaufordnung der Kunsteisbahn der Gemeinde Heddesheim anerkennen.“
Nach dieser bestehe während der Zeiten der Eisdisco absolutes Alkoholverbot. Die Gemeinde könne nicht verhindern, „dass Personen die Eisdisco besuchen, bei denen nicht erkennbar ist, dass sie bereits im Vorfeld Alkohol getrunken haben.“ Bei Verdacht auf Alkoholkonsum vor und während der Eisdisco würden stichprobenhaft Kontrollen durchgeführt und Personen unter Umständen aufgefordert, mitgebrachte Taschen oder Rucksäcke zu öffnen.
Die Eismeister beobachteten das Geschehen permanent. Sollte sich ein Verdacht bestätigen, würden die Personen der Eisbahn verwiesen, bei Jugendlichen zudem die Eltern informiert. Man wolle die Besucher nicht pauschal unter „Generalverdacht“ stellen und alle beim Einlass kontrollieren, was „übrigens organisatorisch gar nicht zu leisten wäre“.
Trotzdem wolle die Gemeinde in den nächsten Wochen einen „speziellen Augenmerk“ in dieser Hinsicht auf die Besucher richten.
Lesen Sie auch unseren Kommentar: Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Alkoholmissbrauch von jugendlichen Mädchen auf der Kunsteisbahn
Guten Tag!
Heddesheim, 11. November 2009. Am Wochenende kam es bei der „Eisdisco“ am Samstag zu einem Zwischenfall auf der Eislaufbahn Heddesheim. Nach Informationen des heddesheimblogs mussten zwei Mädchen, um zwölf Jahre alt, die Eisbahn wegen Trunkenheit verlassen.
Entdeckt wurde der Alkoholmissbrauch der unter 14-jährigen Mädchen durch einen Sturz. Der Redaktion liegen noch keine detaillierten Informationen zu dem Vorfall vor.
Nach Angaben aus dem Rathaus wurden die Eltern und „zuständige Stellen“ informiert.
Die Redaktion hat eine Anfrage an das Rathaus gestellt und informiert Sie umgehend über die Hintergründe und Folgen dieses Vorfalls, sobald die Antworten eingetroffen sind.
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
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