
Hinter den Zäunen wird ein wenig gebaggert.
Heddesheim, 11. Januar 2012. (red) Auf dem „Pfenning“-Gelände geht es voran. Es ist eingezäunt, ein paar Baucontainer stehen herum, ein paar Bagger baggern. Glaubt man „Pfenning“ – soll hier schon 2012 ein „Multicube“ stehen – nur fraglich, ob das bei dem Tempo klappen wird. 2013 soll sogar der Gleisanschluss schon in Betrieb sein.
Von Hardy Prothmann
In „Neues von der Baustelle“ haben wir in Folge 5 darüber berichtet, dass der gute Nachbar „Pfenning“ sich einzäunt. Diese fundamentalen Arbeiten sind abgeschlossen.
Große Teile des ehemals besten Heddesheimer Ackergeländes sind abgeschoben und damit zerstört. Wer sich dieser Tage das künftige „Pfenning“-Gelände anschaut, sieht nur Schlamm. Und wundert sich über den Zaun. Kein vernünftiger Mensch würde dieses Gelände betreten, außer für eine Schlammschlacht.
Der „gute Nachbar“ hatte zum November den Beginn der Bauarbeiten per Pressemitteilung angekündigt. Diese hat der Bürgermeister Kessler sofort an den Gemeinderat weitergeleitet, denn Kessler war unter Druck, geschah doch lange nichts. Dabei ist „Pfenning“ doch die Zukunftsrettung Heddesheims.
Nach fast zwei Monaten Beginn der Bauarbeiten ist, sagen wir mal, erstaunlich wenig passiert. Wenn „Pfenning“ in dem Tempo „weiterbaut“, wird das eine Dauerbaustelle für die nächsten zehn Jahre.
Nach eigener (spärlicher) Darstellung will Pfenning aber schon dieses Jahr loslegen und 2013 soll sogar Schienenlogistik Realität sein.
Wer genau hinschaut, sieht, dass das Gelände vorbereitet wird. Es wird „entwickelt“, sprich, die wichtigen Versorgungsleitungen werden gelegt.
Und es gibt vermehrt Vermutungen, dass das halt einfach (nur) so ist. „Pfenning“, also Karl-Martin Pfenning und der Viernheimer Immobilien-Mensch Johann Georg Adler III (der nennt sich tatsächlich so), haben zusammen eine Gesellschaft des bürgerlichen Rechts bebildet und sind die alleinigen Investoren für das angebliche „100-Millionen-Euro-Projekt“.

Nach zwei Monaten "Bauaktivität" ist das Ergebnis erstaunlich.
Nach außen ist es „Pfenning“ als Unternehmen, tatsächlich sind es zwei Viernheimer Einzelinvestoren – zumindest ist der der letzte bekannte Stand.
Es gibt Vermutungen, dass die beiden gerade ein großes Geschäft machen. Sie haben einen (bislang) gültigen Bebauungsplan, haben für lächerliche 47 Euro pro Quadratmeter ein Filetstück gekauft, bereiten das jetzt vor und verkaufen das dann deutlich teurer zu einer traumhaften Rendite. So die Vermutungen.
Die Vermutungen fußen auf Indizien. Hatte „Pfenning“ zunächst davon gesprochen, regionale Lager zu konzentrieren und hatten Bürgermeister Michael Kessler, sein Organ Joseph Doll (CDU) und der willfährige SPD-Sprecher Jürgen Merx immer wieder den Erhalt der Arbeitsplätze in der Region hervorgehoben, hat „Pfenning“ vor kurzem Tacheles geredet: Es gehe um Neugeschäft. Die alten Standorte bleiben, wo sie sind.
FDP-Vertreter Frank Hasselbring fand alles immer einfach „gut“ und stimmte voll zu.
Der gute Nachbar „Pfenning“ ist seit der entscheidenden Abstimmung zum Bebauungsplan ein Fremder in Heddesheim. Hat ihn jemand gesehen? Ist er präsent? Informiert er über das, was passiert auf der Baustelle? Präsentiert er sich als guter Nachbar? Informiert er? Entschuldigt er sich für Belastungen?
Nein. Warum auch?
Politisch ist sein „Ding“ entschieden.
Man darf gespannt sein, wie sich die „Dinge“ entwickeln.

Man darf auf die Schlammschlacht gespannt sein.
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