Samstag, 03. Juni 2023

Polizei fährt Sonderschicht in der „Halloween-Nacht“

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Guten Tag!

Heddesheim/Ladenburg, 29. Oktober 2010. Das Polizeirevier ruft zur Besonnenheit auf – in der Nacht vom 31. Oktober zum 01. November 2010, „Halloween-Nacht“ genannt, waren im vergangenen Jahr erhebliche Schäden angerichtet worden: „Es gibt eine klare Grenze zwischen einem Streich und einer Straftat, sagte Revierleiter Frank Hartmannsgruber auf Nachfrage.

Von Hardy Prothmann

Die Liste der Sachbeschädigungen und Straftaten war lang und die Delikte teils sehr schwer. „Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass wir keine Details rausgeben, wir wollen niemanden zum Nachahmen anregen“, sagt Frank Hartmannsgruber, der vor gut einem Jahr, am 01. Oktober 2009 die Revierleitung übernommen hat.

Wegen der teils erheblichen Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen fährt die Polizei eine Sonderschicht: „Ich bin auch mit im Einsatz, die Leitung hat aber ein Kollege“, sagte Hartmannsgruber.

hartmannsgruber

Frank Hartmannsgruber lässt jedem seinen Spaß bei "Streichen" und wünscht sich, dass daraus keine Straftaten werden. Bild: heddesheimblog.de

Der Mann hat in diesem ersten Jahr gezeigt, woher der Wind weht: Als Polizist durch und durch ist sein Hauptanliegen die Sicherheit – da versteht er genau keinen Spaß. Gleichzeitig ist Herr Hartmannsgruber auch persönlich sehr präsent und hält seine Beamten an, sich bürgernah zu präsentieren und zu verhalten. Dieses Konzept geht auf – viele Bürger bemerken die neue Präsenz positiv. Gleichzeitig ist Frank Hartmannsgruber sehr auf Prävention bedacht, wozu für ihn eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit gehört. Das Ziel: Ein gutes Miteinander.

Auch zur kommenden Halloween-Nacht informiert er mit einer Pressemitteilung und nimmt dabei auch die Eltern in die Pflicht – die sollten sich im Vorfeld darüber klar sein, dass es ihre Pflicht ist, mit dem Nachwuchs ein „ordentliches“ Verhalten zu besprechen.

Wer sich nicht daran hält, muss mit einem konsequenten Durchgreifen der Polizei rechnen. Soviel ist auch klar: Frank Hartmannsgruber wirkt rein äußerlich freundlich und jung – was er auch ist. Er ist gerne für einen Spaß zu haben und lacht gerne fröhlich – wenn es um Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten geht, ist jedoch „Schluss mit lustig“, dann greift er ohne Zögern durch. Wenn es sein muss auch hart.

„Leider ist in der vergangenen Halloween-Nacht zu viel passiert, was überhaupt nicht akzeptabel ist und mit Streichen nichts zu tun hat, deswegen klären wir im Vorfeld auf und weisen darauf hin, dass auch in dieser Nacht Recht und Ordnung nicht außer Kraft gesetzt sind.“

Pressemitteilung des Polizeireviers Ladenburg:

„Gebt uns Süßes, sonst gibt´s Saures“, so heißt es vielerorts wieder in der Halloweennacht vom 31.10. zum 01.11.. In den vergangenen Jahren hat sich dieser Brauch auch hier in Deutschland mehr und mehr verfestigt.

Kinder und Jungendliche gehen, teilweise auch verkleidet und maskiert, von Haus zu Haus, um Süßigkeiten zu sammeln, „Schrecken“ zu verbreiten und ihre Scherze zu treiben.

„Scherze“ sollten aber nicht mit Straftaten verwechselt werden, so der Leiter des Polizeireviers Ladenburg Frank Hartmannsgruber.

Das Polizeirevier Ladenburg musste im vergangenen Jahr mehrere Straftaten, wie Sachbeschädigungen, Körperverletzungen und Beleidigungen aufnehmen.

Aus diesem Grund werden wir dieses Jahr verstärkt präsent sein, Kinder und Jugendliche gezielt ansprechen und Straftaten verhindern.

„Auch in dieser Nacht sind die Gesetze nicht außer Kraft gesetzt“.

Ein Appell geht aus diesem Grund an die Kinder und Jugendlichen zwar Spaß zu haben, die Grenzen dabei aber nicht zu überschreiten.

Unterstützung erhofft sich die Polizei auch von den Eltern. Ein Gespräch im Vorfeld zwischen Eltern und Kinder trägt dazu bei, dass halloweenbegeisterte Kinder für die beschriebene Problematik sensibilisiert werden.“

Über Hardy Prothmann

Hardy Prothmann (50) ist seit 1991 freier Journalist und Chefredakteur von Rheinneckarblog.de. Er ist Gründungsmitglied von Netzwerk Recherche. Er schreibt am liebsten Porträts und Reportagen oder macht investigative Stücke.