Rhein-Neckar/Heddesheim/Ladenburg, 29. Juni 2012. (red/pm) Die Landtagsabgeordneten Hans-Ulrich Sckerl (GrĂŒne) sowie Gerhard Kleinböck (SPD) haben sich zu zwei StraĂenbauprojekten im Wahlkreis Weinheim geĂ€uĂert – die L 597 samt NeckarbrĂŒcke hat demnach Chancen auf eine Umsetzung in den kommenden Jahren. Die Ortsumgehung Heddesheim nicht vor 2020.
Information von MdL Sckerl/MdL Kleinböck:
âTrotz des von CDU und FDP ĂŒbernommenen riesigen Schuldenbergs will die grĂŒn-rote Landesregierung in den kommenden Jahren 380 Millionen Euro in den Neu- und Ausbau von LandesstraĂen investierenâ, sagte Uli Sckerl, Parlamentarischer GeschĂ€ftsfĂŒhrer der GrĂŒnen-Fraktion anlĂ€sslich eines am Freitag vom Verkehrsministerium in Stuttgart veröffentlichten PrioritĂ€tenkatalogs. Damit soll der Generalverkehrsplan (GVP) des Landes von 2010 fortgeschrieben werden. Der Entwurf trifft auch Aussagen zu StraĂenprojekten im Wahlkreis Weinheim und im nördlichen Rhein-Neckar-Kreis.
âDie L 597-neu inklusive der geplanten NeckarbrĂŒcke bei Ladenburg bleibt im Rennenâ, sagte der SPD-Abgeordnete Gerhard Kleinböck. âDamit bleiben alle Chancen zu ihrer Realisierung gewahrtâ.
Nicht im vorderen Dringlichkeitsbereich landete die Ortsumfahrung in Heddesheim. âEs gibt sehr viele Projekte im Land, deren Planungs- und Realisierungsstand weiter ist und die aufgrund objektiver Kriterien zuerst zum Zuge kommen sollenâ, sagte Uli Sckerl dazu. Das mĂŒsse man einfach zur Kenntnis nehmen. Man habe seitens grĂŒn-rot immer darauf hingewiesen, dass eine Realisierung der Ortsumfahrung vor 2020 unrealistisch sei.
Gerhard Kleinböck ergĂ€nzte, dass auch die L 597 noch in der Warteschleife sei. âDie MaĂnahmen des GVP beginnen erst 2015, bis dahin können wir nur dringende Sanierungsarbeiten an bestehenden LandesstraĂen finanzierenâ, sagte er. Die L 597 befinde sich in einem Extra-Katalog von vier teuren GroĂprojekten mit einem Gesamtvolumen von rund 140 Millonen Euro. Dort rangiere die StraĂe aufgrund ihres weit fortgeschrittenen Planungsstandes auf dem ersten Rang. Es komme in den nĂ€chsten Jahren nun darauf an, zur Finanzierung ein Extraprogramm des Landes zu entwickeln.
Uli Sckerl verdeutlichte, dass fĂŒr den Generalverkehrsplan insgesamt 734 MaĂnahmen mit einem Gesamtvolumen von 2,496 Milliarden Euro angemeldet worden seien. „Das Land muss eine HaushaltslĂŒcke von 2,5 Milliarden Euro schlieĂen. Wie sollen wir diesen Betrag zusĂ€tzlich fĂŒr StraĂen aufbringen? Das ist völlig ausgeschlossen. Deshalb geht es nur mit strengen Kriterien und nach PrioritĂ€tenâ, sagte er. Der Haushalt gebe nicht mehr als 38 Millionen pro Jahr her, man lege sich jetzt auf einen MaĂnahmenkatalog fĂŒr 10 Jahre fest.
Sckerl und Kleinböck erlĂ€uterten dann das Verfahren zur Fortschreibung des GVP. In diesem wĂŒrden alle noch nicht realisierten MaĂnahmen aus dem Planungsstand von 1995 und alle neu angemeldeten MaĂnahmen zusammengefĂŒhrt und einer grĂŒndlichen Priorisierung unterzogen. DafĂŒr habe das Verkehrsministerium mit Hilfe von externem Sachverstand 10 Kriterien entwickelt.
Der Vorschlag gehe nun an den Landtag und anschlieĂend in die Verbandsanhörung. âEr ist nicht in Stein gemeiĂelt. Da reden jetzt u.a. die kommunalen LandesverbĂ€nde mit. Auf deren Sachverstand legen wir groĂen Wertâ, fĂŒhrte Kleinböck aus.Â
Uli Sckerl machte abschlieĂend deutlich, dass das Land sich bereits mit ĂŒber 80 Millionen Euro beim Bau de Branichtunnels in Schriesheim engagiere. âDer Tunnel ist das mit Abstand teuerste StraĂenprojekt des Landes. Es ist nur natĂŒrlich, dass ebenso dringende Projekte in anderen Landesteilen nun erst einmal zum Zuge kommen. Wir können nicht verlangen, dass der ganze Kuchen bei uns verspeist wirdâ, sagte er.“
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