Rhein-Neckar/GieĂen, 28. MĂ€rz 2013. (red/aw) Die hessische Polizei warnt vor gefĂ€lschten Schreiben im Namen der ehemaligen GebĂŒhreneinzugszentrale (GEZ). In der Hauswurfsendung werden die EmpfĂ€nger aufgefordert, den quartalsmĂ€Ăig fĂ€lligen Beitrag zu ĂŒberweisen. Sollten Sie dieser Tage Post vom neuen ARD, ZDF und Deutschlandradio-Beitragsservice erhalten, schauen Sie besser genauer hin! Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hinweise zu den Verteilern.

Die Polizei Mittelhessen warnt vor diesen gefĂ€lschten Schreiben: „Ăberweisen Sie nicht.“ (Quelle: PolizeiprĂ€sidium Mittelhessen)
Von Alexandra Weichbrodt
Besonders in Mittelhessen, im Raum GieĂen, seien in der vergangenen Woche viele gefĂ€lschte GEZ-Schreiben aufgetaucht, so die Polizei. Die Wurfsendungen seien Ă€uĂerst „professionell erstellt und tĂ€uschend echt aussehend“ warnt das PolizeiprĂ€sidium Mittelhessen. Mehrere Strafanzeigen liegen bereits vor, unter anderem auch von dem vermeintlichen Absender, der GebĂŒhreneinzugszentrale in Köln.
In dem Schreiben wird um die quartalsmĂ€Ăig fĂ€llige BeitragsĂŒberweisung auf ein Berliner Konto gebeten. Der Brief, mit dem Adressat an „An alle privaten Haushalte im Beitragsgebiet Deutschland“, beinhaltet sogar bereits den ĂberweisungstrĂ€ger samt Beleg fĂŒr den Einzahler. Der angebliche „Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio“ will im Text glauben machen
durch Umstellung der RundfunkgebĂŒhr auf den Rundfunkbeitrag haben wir, zum 1. Januar 2013, das Zahlungs-System und die Konto-Daten geĂ€ndert. Sie haben eine neue Betragsnummer zugewiesen bekommen. Bitte zahlen Sie die kommenden BetrĂ€ge unter Angabe der Beitragskonto-Nr. ….., auf das Konto ….., bei der Landesbank Berlin …. Wir bitten sie daher, die RundfunkbeitrĂ€ge fĂŒr den Zeitraum April 2013 bis Juni 2013 von 53,94 Euro zu ĂŒberweisen. Einen Vordruck fĂŒr Ihre Zahlung haben wir beigefĂŒgt.
Die vermeintliche Echtheit des Schreibens wird durch einen Hinweis auf eine mögliche Befreiung von der Rundfunkbeitragspflicht sogar noch verstĂ€rkt. Der beigefĂŒgte vorgefertigte Ăberweisungsschein ist bereits mit den EmpfĂ€ngerdaten und dem Ăberweisungsbetrag von 53,94 Euro ausgefĂŒllt.
Ein Anruf beim Absender gibt Gewissheit
Den EmpfĂ€nger dieser Zahlung versucht die Kripo nun zu ermitteln. Doch fĂŒr viele ist es zu spĂ€t, sie haben bereits ĂŒberwiesen. „Hiesige Geldinstitute haben schon mehrere ĂberweisungsvorgĂ€nge angehalten“, erklĂ€rt die Polizei Mittelhessen. Sie bittet nun die Bevölkerung um Hinweise auf die Verteiler der Postwurfsendung. Vermutlich wurde und wird sie nicht ĂŒber die offizielle Post-Zustellung verteilt, so die Polizei. In einem Fall in GieĂen am vergangenen Samstag wurden zwei MĂ€nner gesehen, die die Wurfsendung in die BriefkĂ€sten verteilten.
Wer hat das Zustellen solcher Briefe beobachtet und kann eventuell Angaben machen zu den Verteilern? Haben diese vielleicht auch Fahrzeuge benutzt? Hinweise erbittet die Kriminalpolizei in GieĂen, Tel.: 0641/7006-2555.
Derzeit begrenzen sich die BetrugsfĂ€lle auf die Region Mittelhessen. Aufgrund der eingeleiteten MaĂnahmen zur Ermittlung der TĂ€ter kann es aber sein, dass die BetrĂŒger ihr Gebiet ausweiten oder verlegen. Die Polizei warnt davor, eine Ăberweisung nach Erhalt des Schreibens zu tĂ€tigen. Im Zweifel hilft ein Anruf beim Absender – die Telefonnummer ist nĂ€mlich richtig. Der ARD, ZDF und Deutschlandradio-Beitragsservice wird Ihnen bei einer ordnungsgemĂ€Ăen Rechnung die Zustellung bestĂ€tigen können. In der Regel erfolgt diese aber ohnehin personalisiert und nicht pauschal an „Alle Haushalte“.
Neue Kommentare