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Heddesheim, 24. September 2010. Alexander Gerlach ist ein sympathischer Ermittler. Wolfgang Burger ist der Autor, der die Geschichten erzĂ€hlt. Im Interview mit dem heddesheimblog erzĂ€hlt der Autor Burger ĂŒber seine Figur Gerlach, ĂŒber die Ermittlungen und wie das alles zusammenhĂ€ngt.
Interview: Sabine Prothmann
Herr Burger: Wie viel von Ihnen steckt in dem Kripo-Chef Alexander Gerlach?
Wolfgang Burger: „Schwer zu sagen. Vermutlich mehr, als ich zugeben wĂŒrde.“
Sie arbeiten schon wieder an einer neuen Geschichte, wissen Sie schon zu Beginn, wie der Krimi endet?
Burger: „Ja, das weiĂ ich immer. Einem Roman geht bei mir (schlieĂlich bin ich Ingenieur) immer ein lĂ€ngerer Planungsprozess voraus.“
Spielt Gerlachs Geliebte Theresa auch im nÀchsten Buch eine Rolle?
Burger: „SelbstverstĂ€ndlich. Es wird aber eine dramatische VerĂ€nderung in der Beziehung geben.“

Wolfgang Burger weiĂ immer, wie seine "Krimis" ausgehen. Bild: privat
Werden Ihre Romane vor allem im Rhein-Neckar-Raum gelesen?
Burger: „ĂĆberwiegend natĂŒrlich ja, inzwischen aber lĂ€ngst nicht mehr nur.“
Können Sie sich vorstellen, nur noch als Schriftsteller zu arbeiten?
Burger: „Nein. Aus dem einfachen Grund, dass ich befĂŒrchten wĂŒrde vor dem Laptop zu verblöden. Den Kontakt zur Welt und zum „richtigen“ Leben zu verlieren. Am Ende kommen dann meistens BĂŒcher dabei heraus, in denen Schriftsteller davon erzĂ€hlen, wie es Schriftstellern geht, denen nichts mehr zu erzĂ€hlen einfĂ€llt.“
Warum haben Sie Heddesheim als Tatort gewÀhlt?
Burger: „Heddesheim kam durch Zufall ins Spiel. Ich habe ein möglichst anonymes Hochhaus im Umkreis von Heidelberg gesucht, wo Anita Bovary sich verstecken könnte. Und in Heddesheim bin ich schlieĂlich nach einiger Fahrerei fĂŒndig geworden.“
Ihre ersten Krimis spielen in Karlsruhe, aber erst mit den Heidelberg Krimis wurden Sie erfolgreich. Lag es am Handlungsort?
Burger: „Ja. Die Heidelberg-Reihe war der Versuch eines Neuanfangs, nachdem ich festgestellt hatte, dass Karlsruhe als Handlungsort nicht wirklich gut funktioniert. Dass Heidelberg aber dermaĂen einschlagen wĂŒrde, hĂ€tte ich auf der anderen Seite auch nicht erwartet. Es liegt aber vermutlich nicht nur am Handlungsort, sondern auch an den Figuren.“
Haben Sie schon mal darĂŒber nachgedacht, nach Heidelberg zu ziehen?
Burger: „Das wĂ€re ja furchtbar weit weg von meinem Arbeitsplatz am KIT. Ich schĂ€tze es, zu FuĂ oder mit dem Rad zur Arbeit fahren zu können. Auf der anderen Seite wĂŒrde ich fĂŒrchten, dass Heidelberg viel von seinem Charme einbĂŒĂen wĂŒrde, wenn ich jeden Tag dort wĂ€re.“
Was liest der Privatmensch Wolfgang Burger? Und gibt es schriftstellerische Vorbilder?
Burger: „Alles Mögliche. NatĂŒrlich auch Krimis. Entweder von KollegInnen oder von Autoren, die mir empfohlen wurden. Literarische Vorbilder gibt es eigentlich nicht. Neben Krimis lese ich aber auch ganz „normale“ BĂŒcher, z. b: von Uwe Timm.“
Hinweis:
Am 10. Februar 2010 wird der Autor zu einer Lesung in Heddesheim sein. Wir kĂŒndigen die genauen Daten noch an.
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