Heddesheim, 24. September 2012. (red/la) Der Neubau des Evangelischen Kindergartens in der WerderstraĂe nahm von den gröĂten Teil der Tagesordnung auf der vergangenen Gemeinderatssitzung ein. Vier Entscheidungen hatten die GemeinderĂ€te im Zusammenhang mit dem geplanten Kindergarten zu fĂ€llen.
Von Reinhard Lask
Architektin Jutta Benkesser vom Heidelberger ArchitektenbĂŒro Reichel und Benkesser stellte dem Gemeinderat auf der vergangenen Gemeinderatssitzung den aktuellen Stand der Planung zum Neubau des Kindergartens in der WerderstraĂe vor. Wenn die Baugenehmigung in den kommenden Tagen erteilt werde, wolle man Anfang Oktober 2012 mit der Planung loslegen. Die Bauzeit soll dann vom 25. Februar bis zum Dezember 2013 dauern.
Einstimmig und ohne groĂe Diskussion ging die Vergabe Tragwerksplanung an das Mannheimer BĂŒro âHerzog und Partnerâ fĂŒr 37.000 Euro ĂŒber die BĂŒhne. Den Zuschlag fĂŒr die technischen AusrĂŒstung â Kostenpunkt 47.000 Euro â erhielt ebenso einstimmig das BĂŒro Lummer und Biebl aus MĂŒhlhausen (Kraichbau).
Uneins war der Gemeinderat in Ă€sthetischen Dingen. Frank Hasselbring (FDP) kritisierte, dass der vorgestellte Entwurf im groĂen Ganzen gleich geblieben war.
Wir hatten beschlossen den Entwurf ĂŒberarbeiten zu wollen.
Nun sei aber kein Fortschritt erkennbar. Es sei die Aufgabe der Ăffentlichen Hand sich mit der Entscheidung intensiv auseinanderzusetzen. Damit das Ortsbild schön bleibe, gĂ€be es bei diesem GebĂ€ude âBedarf das architektonisch zu ĂŒberarbeitenâ, sagte der FDP-Rat, der betont damit im Namen der Fraktion zu sprechen. Die war zu dem Zeitpunkt jedoch nicht anwesen, worauf BĂŒrgermeister Michael Kessler sĂŒffisant hinwies.
Es ist eine architektonische Sprache, die der Architekt vertreten muss.
Der BĂŒrgermeister könne die nachvollziehen. Das gelte auch fĂŒr die asymmetrische Darstellung. Er habe viele kindergĂ€rten gesehen, die einen Ă€hnlich modernen Charakter hĂ€tten. Das GebĂ€ude solle an erster Stelle funktional sein.
Kritik gab es auch von den GrĂŒnen. Kurt Klemm kritisierte, dass dem Neubau eine Hecke weichen wĂŒrde, die Feindstaub und LĂ€rm abhalten wĂŒrden. Benkesser versprach fĂŒr Ersatz zu sorgen.
Ulrich Kettner störte sich an der Gestaltung der Treppen, die um den Bau herum in den Garten laufen.
Das sieht aus wie der Zugang zu einem Bahnsteig.
Trotz allen Ă€sthetischen Vorbehalten waren aber am Ende auch die GrĂŒnen dafĂŒr. Josef Doll (CDU) hatte zu dem Zeitpunkt schon lĂ€ngst im Name der Fraktion sein Gefallen am Entwurf geĂ€uĂert.
Am Ende stimmten 15 RĂ€te fĂŒr den Entwurf. CDU, GrĂŒne und die Mehrheit der SPD störte sich explizit nicht an dem modern aussehenden Passivhaus. Nur Hasselbring stimmte dagegen, Reiner Land (SPD) enthielt sich der Stimme.
Um weitere gestalterische Fragen in Zukunft schneller diskutieren zu können, regte BĂŒrgermeister Kesser an eine Baugremium zu bilden, dass aus sechs GemeinderĂ€ten (je 2 CDU und GrĂŒne, je einer von SPD und FDP) bestehen soll schnell Entscheidungen treffen kann. Die Fraktionen stimmten zu.
GröĂeren Diskussionsbedarf hatte der Rat dann beim neuen Vertrag ĂŒber den Betrieb und die Förderung der kirchlichen KindergĂ€rten. Den Neubau des Kindergarten WerderstraĂe hatte die Gemeinde zum Anlass genommen einen neuen Vertrag mit allen kirchlichen KindergĂ€rten auszuhandeln, der zum 01. Oktober in Kraft tritt.
Laut BĂŒrgermeister Kessler sei der Vertrag deckungsgleich mit dem des katholischen Kindergartens. Nun wolle die evangelische Kirche auch einen Kindergarten betreiben. Das sei notwenig gewesen, da man mit den bestehenden sieben Gruppen bereits an Grenze der Möglichkeiten gestoĂen war.
Zudem sei es laut Kessler schwierig gewesen, die Kirchen an einer weiteren Beteiligung der Kosten zu bringen. Auch hier seien die Kassen leer. Das Ziel fĂŒr 2015 sei eine Kostenentlastung fĂŒr Kirchen zu erreichen und ab 2016 neue GesprĂ€che mit den Kirchen zu fĂŒhren,
SPD-Rat Michael Bowien war irritiert:
Wieso ist der Anteil der Kirchen so gering?
Kessler verteidigte das Angebot der Kirchen.
Die Kirchengemeinden in Heddesheim beteiligen sich im Vergleich zu Nachbargemeinden schon sehr stark an den Kosten.
Allein das die Kirchen sich im Vertrag verpflichten zusĂ€tzliche Gruppen einzurichten sei ein Erfolg. SchlieĂlich sei es die Pflicht der Gemeinde bei Bedarf PlĂ€tze anzubieten.
Die einzige Alternative wÀre gewesen einen privaten Betreiber zu finden.
Nun habe die Kirche auch eine Mitverantwortung. Wenn Kirche draufstehe, mĂŒsse auch bei der Finanzierung Kirche drinstehen. Kessler verteidigte den Vertrag:
Damit einher geht auch ein deutlicher Verwaltungskostenaufwand, als wenn die Gemeinde der TrĂ€ger wĂ€re. Letztendlich stimmte der Rat geschlossen fĂŒr den TOP.
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