Während der CDU-Kandidatenvorstellung wurden viele Informationen auf die Leinwand projiziert. Die Kandidaten lasen brav vom Blatt vor, was sie politisch in Heddesheim vorhaben.
Dann trat Josef Doll auf und widmete sich dem Thema Pfenning. Politisch natürlich. Und gab dem Thema das, was er sich am meisten wünscht, „einen Schub“.
Auf der Leinwand ist ein Artikel zu sehen, der im Mannheimer Morgen erschienen ist.
„Alle Bürger zahlen die Zeche“ ist darüber zu lesen, der Rest ist zu klein.
Ins Bild hat Herr Doll oder jemand anderes große Schriftzüge hinein retuschiert:
„Dr. Fleckenstein täuscht 30 m – 35 m hohes Gebäude vor.
Darunter steht pinkfarben „Bebauungsgrenze“.
Und darunter in rot „Phantasie“, daneben UPS, ca. 10 m hoch.

Verfälscht: Sieht aus, als wäre es so in der Zeitung gestanden. Aufnahme während der CDU-Veranstaltung
Wortreich erläutert Josef Doll die Projektion. Er spricht über falsche Angaben von Herrn Fleckenstein und sagt: „Das hier ist reine Fantasie (er meint die Gebäude unterhalb der „Bebauungsgrenze)“.

Das Original: Nur wer es kennt, weiß, dass das auf der CDU-Kandidatenvorstellung gezeigte Bild eine Fälschung ist. Bild: pro
Er räsoniert über falsche Angaben der „Nein-Gruppe“ und dass die CDU das Beste für die Gemeinde will, die anderen aber nicht.
Was ist hier passiert? Josef Doll erklärt öffentlich, dass Kurt Fleckenstein ein „Vortäuscher“ ist.
Josef Doll sagte öffentlich die Unwahrheit
Er sagt öffentlich die Unwahrheit, weil er den 2. Bauabschnitt als „Phantasie“ abtut. Wirklich gelogen ist das nicht, denn er sagt: „Darum geht es gar nicht, es geht erstmal nur darum (und meint den oberen Teil der Gebäudedarstellung)“.
Außerdem verletzt er gleich zwei Mal das Urheberrecht: Einmal, in dem er für parteipolitische Werbezwecke den Mannheimer Morgen benutzt. Zum zweiten, weil darin ein Bild abgedruckt ist, das, egal ob mit wahren oder falschen Angaben versehen, nicht ihm gehört und er sicher den Urheber nicht gefragt hat, ob er das Bild benutzen und für seine Zwecke verfremden darf.
Josef Doll täuscht das Publikum
Außerdem täuscht er das Publikum: Wer das Original nicht kennt, könnte meinen, ein Original des Mannheimer Morgen auf der Leinwand zu sehen. Da viele Menschen „glauben, was in der Zeitung steht“, könnte die Botschaft „hängenbleiben“: „Ich habs gesehen, im Mannheimer Morgen stand: Dr. Fleckenstein täuscht…“
Jetzt könnte man meinen, einem unbedarften Provinzpolitiker könnten ohne böse Absicht solche Fehler ja schon mal unterlaufen. Das aber ist hier nicht der Fall: Parteifreund Rainer Hege streicht heraus, dass Josef Doll „der Wahrheit am nächsten kommt“.

So sieht es nach der CDU in Wahrheit aus. Leider ist die Perspektive so weit weg gewählt, dass man kaum etwas erkennen kann. Quelle: Mannheimer Morgen
Außerdem ist der Mann Pressesprecher des Ortsverbands. Als solcher sollte er also wenigstens so ungefähr wissen, was erlaubt ist und was nicht. Tatsächlich hat er entweder keine Ahnung oder er hat sie, dann hat er bewußt gegen das Urheberrecht verstoßen, bewußt öffentlich diffamiert und bewußt eine Fälschung vorgeführt.
Die Anfrage von heddesheimblog, ob die Redaktion die gezeigte Projektion zur Veröffentlichung bekommen könnte, verneinte Josef Doll: „Da müssen Sie halt recherchieren“, sagte er und lachte über seine eigene „Spitzfindigkeit“.
Wir haben recherchiert und das Bild bekommen.
Ein schönes Wochenende wünscht
Das heddesheimblog
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