Sonntag, 24. September 2023

17 Künstler und zwei Schulklassen stellten am Badesee aus

Kunst am See

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Installation von Hildegard Peetz bei der Ausstellung „Kunst am See“ des Kunstvereins Heddesheim

Heddesheim, 22. Juli 2013. (red/sw) 19 Künstler und Gruppen sind am Wochenende dem Aufruf der Vorsitzenden des Kunstvereins Heddesheim gefolgt und zur ersten Freiluft-Ausstellung „Kunst am See“ gekommen. Trotz des heißen Wetters scheuten Kunstinteressierte den Weg dorthin nicht.

Von Susanne Warmuth

Cony Welcker ist „vun Monnem“ – fröhlich, offen und so gar nicht der Typ „Künstlerin“, wenn es den denn gibt. Die gelernte Steinmetz- und Steinbildhauermeisterin erzählt frei heraus was sie in ihren 12 Jahren Ausstellungserfahrung so alles schon erlebte. Zu jedem ihrer Werke gibt es Anektdoten. Ihr Werk „Die Zauberin“ zum Beispiel ist weit gereist, war schon in Paris und Evian. Ein Werk, das ein typisches Haus in Portugal darstellt, wo die Künstlerin einige Zeit gelebt und gearbeitet hat, ist aus einem Stein, den sie im Pfälzer Wald gefunden hat.Der Fisch sollte ursprünglich gar kein Fisch werden. Erst ein Freund „sah“ den Fisch im unbearbeiteten Stein – nach einer Weile sah Frau Welcker ihn auch. Immer wieder verreist die Bildhauerin mit ihren Lieblingen.

Letztes Jahr waren wir in Basel, dieses Jahr steht sogar noch New York im Terminkalender – da durfte Heddesheim nicht fehlen!

Die Mädchen der Rheinau-Förderschule waren sehr stolz auf ihre Arbeiten. Im Rahmen eines Projekts haben sie zwei Wochen intensiv an den „Nanas“ gearbeitet. „Nanas“ sind kopflose Frauenkörper nach dem Vorbild der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle, hier gestaltet aus einem Drahtgestell, das mit Pappe und Gips verputzt und bunt bemalt.

Irmintraud Teuwisse-Eckard ist zuständig für das Glasdesign, die handwerkliche Umsetzung übernimmt ihr Partner Heinz Schader. Die beiden haben eine tolle Geschenkidee für große Feste: eine rohe Glasplatte wird zerschnitten, die einzelnen Teile können frei mit pulverisiertem Glas gestaltet werden. Anschließend werden die Einzelteile wieder zusammengesetzt und verschmolzen. Gemeinschaftsarbeit ist ein dauerhaftes Andenken an große Ereignisse. Außerdem haben sie wunderschöne farbenfrohe Glasblumen und Glasbilder mitgebracht, die problemlos auch draußen überwintern können.

Die Vielfalt auf dem Weg war wirklich erstaunlich: Ikebana, Goldschmiedkunst von Renata Bostroem, Keramik aus der Wingertwerkstatt von Elke Friedrich-Albiez, Holzskulpturen von Kurt Arnold, Toneier „Geschlüpt-Entschlüpft“ von Traudel Hagmann, Skulpturen und auffallend gestaltete Bänke von Jörg Windmann, Bilder aus Natur und Sand von Branko Stahl, Roland Geiger mit Skulpturen aus Altmaterial, die in Heddesheim bestens bekannten Künstler Roland Schmitt und Bernd Gerstner mit Malerei und Holzarbeiten, Stefan Birker mit Malerei, Kurt Fleckenstein mit einem überdimensionalen „Zuckerwürfel“, die bunten Stelen von Helga von Jena, eine Installation von Hildegard Peetz und liebevoll gestaltete Land-Art der Kunst-AG Hans-Thoma-Schule.

Öfter suchte man jedoch vergeblich nach den Künstlern selbst – ob die wohl lieber bei den Sportfischern waren, die für die Bewirtung gesorgt haben?

Highlight des Tages war sicherlich die Enthüllung der Skulptur „Fern-See-Her“ von Roland Geiger, die der Künstler den Bürgern Heddesheims gestiftet hat. Der „Fern-See-Her“ ist einer, der in die Ferne schaut über den schönen Heddesheimer See.

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