Donnerstag, 01. Juni 2023

Hirschbergs Kooperationsbereitschaft in jedem Fall Grundvoraussetzung

Gemeinschaftsschule jetzt auf eigene Faust?

Print Friendly, PDF & Email
Wird die Gemeinschaftsschule im Alleingang durchgesetzt? Das hängt von der Kooperationsbereitschaft Hirschbergs ab.

Wird die Gemeinschaftsschule im Alleingang in Heddesheim durchgesetzt? Das hängt von der Kooperationsbereitschaft Hirschbergs ab.

 

Heddesheim/Hirschberg, 22. November 2013. (red/ms) Heddesheim will weiterhin die Gemeinschaftsschule – daran hat sich durch den Bürgerentscheid in Hirschberg nichts geändert. In einem Schreiben der Gemeinde wird die Gemeinschaftsschule weiterhin als ein „Projekt von zentraler Bedeutung“ bezeichnet. Die Ursachen für das „Nein“ aus Hirschberg sieht man in den knappen Finanzen der Gemeinde – daher unterbreitet Heddesheim nun ein Angebot, das Hirschberg finanziell nicht belastet. Und hofft, dass der Antrag akzeptiert wird.

Von Minh Schredle

Der Schulzweckverband Werkreal- und Grundschule Hirschberg/Heddesheim besteht mittlerweile seit drei Jahren.  Damit Heddesheim jedoch seinen Willen durchsetzen kann und die Gemeinschaftsschule auf den Weg bringt, sind einige grundlegende Änderungen in der Satzung vorzunehmen: Der Sitz des Rektorats und somit der Schule müsste von Hirschberg nach Heddesheim verlagert werden. Die Hirschberger Grundschule wäre aus der Karl-Drais-Schule herauszulösen und müsste eigenständig betrieben werden.

Die Werkrealschulklassen, die bis zu Beginn des Schuljahres 2014/2015 existieren, würden nach den vereinbarten Regularien an wechselnden Standorten weitergeführt werden. Solange bis die letzten zehnten Klassen seit Verbandsgründung ihren Abschluss gemacht haben.

Bald getrennte Finanzen?

Die Finanzen der ehemaligen Martin-Stör-Grund und Hauptschule mit Werkrealschule (Hirschberg) und der ehemaligen Johannes-Kepler-Grund und Hauptschule mit Werkrealschule (Heddesheim) sollen allerdings dann getrennt sein: Schließlich stellt der Zweckverband den Antrag, den Standort Heddesheim zur Gemeinschaftsschule auszubauen und nur Heddesheim wird finanziell belastet. Die ersten fünften Klassen sollen ab dem Schuljahr 2015/2016 eingeführt werden. Diesen Vorschlag machte die Heddesheimer Verwaltung der Gemeinde Hirschberg in einem Schreiben vom 09. Oktober 2013.

Kooperationsbereitschaft aus Hirschberg?

In einem Schreiben vom 18. November hat Hirschberg geantwortet, man wünsche sich eine Option, für die Klassenstufen fünf und sechs Außenklassen in Hirschberg einzuführen. Das ist aus zwei Gründen seltsam: Erstens hat sich der Großteil des Hirschberger Gemeinderats zuletzt gegen diese Variante ausgesprochen.

Zweitens wurde diese Möglichkeit im Vorfeld des Bürgerentscheids mit dem Schulamt besprochen – und abgelehnt: Dies sei von Seiten der Schulleitung aus „organisatorischen und pädagogischen Gründen nicht befürwortet“. Eigentlich sollte das auch in Hirschberg bekannt sein – vor allem im Gemeinderat.

Vermutlich wäre Heddesheim aber auch, wenn es rechtlich möglich wäre, nicht darauf eingegangen: Man wünscht sich ein „klares pädagogisches Konzept“ sowie ein „festes Standortkonzept“, heißt es von Seiten der Verwaltung. Schließlich wolle man Eltern „keine Unsicherheit hinterlassen“.

Hoffen auf Zustimmung

Mit dem Hinweis darauf, dass das gewünschte Konzept nicht umzusetzen sei, schrieb die Gemeinde Heddesheim am 20. November einen zweiten Brief. Der Vorschlag an sich blieb unverändert und wird kommenden Dienstag im Hirschberger Gemeinderat behandelt.

Man hofft auf Zustimmung. Darauf, dass anerkannt wird, dass sich Heddesheim die Weiterentwicklung der Karl-Dreis-Schule zur Gemeinschaftsschule wünscht. Und, wenn nötig, auf eigene Faust umsetzen kann. Hirschberg stehe ein späterer Beitritt offen, sollte sich die Entscheidungslage ändern. Frühester Zeitpunkt wäre in drei Jahren – denn solage darf ein per Bürgerentscheid erfolgter Beschluss nicht erneut verhandelt werden.

 

 

 

Über Minh Schredle

Minh Schredle (22) hat 2013 als Praktikant bei uns angefangen und war seitdem freier Mitarbeiter. Von Dezember 2014 bis August 2016 hat er volontiert. Ab September 2016 ist er freier Mitarbeiter bei uns.