Erstaunlich, wie wenig die „Mediengesellschaft“ über ihre Medien weiß und mit ihnen umgehen kann.
Im Mannheimer Morgen sind heute mehrere Leserbriefe zur Pfenning-Ansiedlung und der Haltung der Parteien sowie des Bürgermeisters erschienen.
Zwei längere Beiträge bemängeln, dass der MM überwiegend negativ über die Pfenning-Ansiedlung berichtet:
„…verständlich ist es für mich nicht, das überwiegend im MM von Pfenning-Gegnern berichtet und dem Leser nicht der Eindruck vermittelt wird, dass die Berichterstattung und Informationen neutral und sachlich gestaltet sind“, schreibt Andrea Frank aus Heddesheim, nachzulesen hier.
„Dank dem Flugblatt der IG Nein zu Pfenning und der überwiegend negativen Berichterstattung des Mannheimer Morgen, war meine allererste Meinung: Hoffentlich kommt die Firma Pfenning nicht nach Heddesheim. Um mir ein neutrales Bild zu machen, besuchte ich die Informationsveranstaltung am 21. April. Meiner Meinung nach wurden hier bereits die meisten Fragen beantwortet…“, schreibt Carmen Wilhelm aus Heddesheim, nachzulesen hier.
Wie ist das gemeint? Nach Sichtung des Archivs konnte ich keinen negativen Bericht des Mannheimer Morgen zur geplanten Pfenning-Ansiedlung finden. Hatte ich etwas übersehen im Mannheimer Morgen? Ach ja: die Leserbriefe. Deren Aussagen waren ganz überwiegend „negativ“ in Sachen Pfenning.
So löst sich also das Rätsel: Die beiden Leserbriefschreiberinnen können nicht zwischen einem redaktionellen Artikel und einem Leserbrief unterscheiden.
pro
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