
Für eine 3. Amtsperiode gewählt: Michael Kessler (rechts Stellvertreterin Ursula Brechtel).
Heddesheim, 17. März 2014. (red) Amtsinhaber Michael Kessler ist von der Mehrheit der Wähler/innen für eine dritte Amtsperiode gewählt worden. Mit 63,28 Prozent gewinnt er klar die Wahl – allerdings bleibt der „gigantische“ Wahlsieg aus. Herausforderer Günther Heinisch holt 34,9 Prozent – auch er ist damit ein Gewinner. Wenn auch ohne Preis.
Von Hardy Prothmann
Für Günther Heinisch hätte es schlechter laufen können. 34,9 Prozent sind ein absolut gutes Ergebnis für einen grünen Bürgermeisterkandidaten in einem traditionell sehr konservativen Ort, eine deutliche Steigerung gegenüber 1990, als er 21 Prozent gegen Fritz Alles holte und 1998, als er mit rund 4 Prozent vollständig abgeschlagen war.
Klarer Gewinner ist Michael Kessler. Der Amtsinhaber holt mit 63,28 Prozent die Mehrheit. Gegenüber 92 Prozent bei der Wahl 2006 hat er ordentlich Federn lassen müssen. Gut 36 Prozent der Wähler wollen ihn nicht als Bürgermeister.
Rund 41,6 Prozent der Wahlberechtigten haben nicht gewählt. Interessieren sich über 40 Prozent der Heddesheimer Stimmberechtigten nicht für Politik? Nicht für die Kandidaten – noch nicht mal die Möglichkeit, einfach „Nein“ zu wählen? Das ist bitter.
Es kann aber auch darauf hindeuten, dass ein großer Teil der konservativen Wähler weder Kessler noch Heinisch wählen wollte. Und eine „Nein-Idee“ kommt für dieses Klientel nicht in Frage. Wir haben noch nicht alle Zahlen beisammen – eine umfangreiche Analyse folgt im Laufe des Montags.
Im Ergebnis hat das alte System das alte System bestätigt. Interessant wird die Kommunalwahl werden: Können die Grünen ihre bei der vergangenen Wahl hinzugekommenen drei Sitze halten oder sogar ausbauen? Oder verlieren sie Plätze am Ratstisch? Nach dieser Wahl weiß man mehr über die politische Stimmung in Heddesheim.
Aktuell haben die Bürger mit der Bestätigung von Michael Kessler auch sein Projekt „Pfenning“ bestätigt – trotz aller nicht eingetroffenen Versprechungen. Wie wir vorausgesagt haben, werden viele auf ein „Heil“ im weiteren Ausbau setzen. Ab 2015 kann „Pfenning“ beantragen, weitere 15 Hektar bebauen zu dürfen. Man darf mit Sicherheit davon ausgehen, dass das so kommen wird.
Wer glaubt, dass es angesichts der schwierigen Lage bei „Pfenning“ nicht dazu kommt, hat nicht verstanden, dass die Logistikfirma nie involviert war. Der „Multicube“ ist ein Projekt von Karl-Martin Pfenning, seine Firmen sind nur Mieter des Komplexes, der mittlerweile einem Immobilienfonds gehört. Wenn Herr Pfenning einmal eine Finanzierung geschafft hat, gelingt das sicher auch ein zweites Mal, zumal er damit einen der größten Logistikstandorte in Umkreis schafft.
Michael Kessler kündigte ein „weiter so“ an. Er sieht sich bestätigt und hat unkündbar und nicht abwählbar nun weitere acht Jahre Zeit, so selbstherrlich weiterzumachen, wie er das in den vergangenen Jahren gemacht hat – vor allem, wenn er weiter mit einem folgsam-schwachen Gemeinderat zu tun hat. Es gibt keine Anzeichen, dass sich etwas ändert.
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