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Heddesheim, 14. August 2009. Es gibt qualitative und quantitative Sendungsanalysen. Das heddesheimblog bieten seinen Leserinnen und Lesern beides. Die Redaktion hat sich die RNF-Sendung „Zur Sache“ angeschaut und analysiert. Teil 2
Bei der quantitativen Betrachtung geht es um folgende Fragen:
1. Wie viele Wortmeldungen hatten die einzelnen Teilnehmer der GesprÀchsrunde?
2. Wie viele Worte haben Sie dabei benutzt?
3. Wie hoch war damit ihr Anteil bei der Sendezeit?
In diesem Teil stellen wir die Ergebnisse tabellarisch dar.
Wortmeldungen | Anzahl Wörter | Prozentualer Anteil an Sendezeit | |
Bert Siegelmann Moderator |
55 | 3895 | 41 Prozent |
Andreas Schuster BĂŒndnis90/Die GrĂŒnen |
32 | 1949 | 21 Prozent |
Uwe Nitzinger „Pfenning“ |
32 | 1628 | 17,5 Prozent |
Michael Kessler BĂŒrgermeister |
24 | 1324 | 14,2 Prozent |
Dr. Felix Gress Metropolregion |
10 | 493 | 5,3 Prozent |
Grundlage fĂŒr die Auswertung ist ein von der Redaktion erstelltes Wortmanuskript ĂŒber 18 DIN-A4-Seiten. Eine andere Methode wĂ€re, die Redezeiten ĂŒber eine Stoppuhr zu messen.
In der Medienwirkungsforschung sind solche Analysen ein wichtiges Instrument, um zu erkennen, welcher „Spieler“ die „Fernsehrunde“ gewonnen hat. Umgekehrt wird bei Sendungen wie den Rededuellen der Kanzlerkandidaten deshalb peinlich genau darauf geachtet, dass jeder dieselbe Redezeit bekommt.
Nicht erfasst in unserer Analyse wurden „Ă€hs“. Die gehören zur gesprochenen Sprache dazu. Festzustellen ist aber, dass der Moderator deutlich mehr „Ă€hs“ benutzte als seine GesprĂ€chspartner – und damit einen noch höheren Anteil am „gesprochenen Wort“ haben dĂŒrfte. Am „Ă€h“-freisten sprach Herr Nitzinger.
Aus redaktioneller Sicht des Senders ist dieses Ergebnis eine Katastrophe. Der Moderator Siegelmann, der eigentlich nur an- und abmoderieren soll, die Personen vorstellen und mit Fragen die Diskussion lenken und bei Bedarf einordnen soll, zieht ĂŒber 40 Prozent der Sendezeit auf sich. Angemessen wĂ€ren 10-15 Prozent, höchstens 20 Prozent.
Umgekehrt fand der Gast Gress fast nicht statt: fĂŒnf Prozent der Sendezeit muss die Frage erlauben, warum er eigentlich eingeladen wurde.
Andreas Schuster liegt mit seinem Anteil auf Platz 2. In der Sendung redete er wortreicher als Uwe Nitzinger, der eben so viele Wortmeldungen wie Schuster hatte, aber kĂŒrzere SĂ€tze gesprochen hat.
BĂŒrgermeister Michael Kessler kam nicht richtig zu Wort. Als BĂŒrgermeister und damit zentraler Akteur zum Thema der Sendung hĂ€tte sein Wert deutlich ĂŒber 20 Prozent liegen mĂŒssen.
Einen schönen Tag wĂŒnscht
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