Donnerstag, 18. August 2022

IFOK legt Protokoll der 2. „Dialog“-sitzung vor

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Guten Tag!

Heddesheim, 11. August 2009. Die von der Gemeinde Heddesheim mit der Moderation eines „Dialogs“ beauftragte PR-Firma IFOK hat das Protokoll der 2. Sitzung vom 29. Juli 2008 vorgelegt.

Das heddesheimblog dokumentiert das Protokoll für seine Leserinnen und Leser. Das Protokoll gibt eine Zusammenfassung wieder, die nach den Programmpunkten (die wurden kurzfristig verändert, Anm. d. Red.) gegliedert ist. Am Ende des Textes finden Sie einen Link zum Download.

Im Protokoll werden der Geschäftsführer der KMP Holding GmbH („Pfenning“), Uwe Nitzinger, der von Pfenning beauftragte Architekt Günter Krüger sowie Bürgermeister Michael Kessler mehrfach zitiert. Andere Teilnehmer heißen nur „Teilnehmer“, obwohl diese zugestimmt haben, wörtlich zitiert zu werden.

Präsentation und Behauptungen – kaum Fakten

Unter Top 2, ab Seite 4, des PDF-Dokuments können Sie die Präsentation des geplanten Projekt aus Sicht des Architekten nachlesen. Dabei handelt es sich überwiegend um Behauptungen, nicht um Fakten.

Dazu finden sich Fotos und Projektzeichnungen, deren Legenden aber nicht lesbar sind. Die Fotos vermitteln den Eindruck, als würde Pfenning „in der Landschaft verschwinden“, das gilt aber ebenso für die Kirchtürme und die Hochhäuser in Heddesheim.

Standpunkte – keine Perspektiven

Auf Seite 11 und 12 können Sie die Diskussion zur „Zukunftsperspektive Heddesheims“ nachlesen. Sie ist stark verkürzt und entspricht weder den tatsächlichen Redezeiten noch der Heftigkeit der geführten Diskussionen.

Das Protokoll bezeichnet beispielsweise den „Ausraster“ von Nitzinger als kontrovers.

Ein konstruktiver Austausch über die Zukunftsperspektive Heddesheims fand im Wesentlichen nicht statt. Es ging in dieser Diskussion um Standpunkte und nicht um die Erarbeitung von Fakten und der Entwicklung einer Perspektive.

Erwähnt wird auch eine „kontroverse Diskussion…über einen Artikel….wiederholte Nachfragen…Herr Nitzinger betont, dass Pfenning in letzter Konsequenz alle Verhandlungen gewonnen hat.“

Dazu schrieb der Mannheimer Morgen:

23. Februar 2001
Pfenning-Fahrer gehören zur PF
Arbeitsgericht Darmstadt gibt Gewerkschaft Recht

„Das Darmstädter Arbeitsgericht hat ein Machtwort gesprochen: Die Arbeitnehmer der früheren Pfenning Spedition GmbH haben einen Beschäftigungsanspruch gegen die Firma PF United Logistics Spedition GmbH. Es liegt ein Betriebsübergang von der Pfenning Spedition auf die PF United vor.“

Das heddesheimblog hat mit seinem Vertreter Hardy Prothmann im „Dialog“-Kreis nicht einen Artikel angesprochen, sondern sehr viele, die allesamt im Mannheimer Morgen zu Pfenning erschienen sind. Darin ist von „Wild-West-Manieren“ zu lesen, von undurchsichtigen Firmengeflechten und der „Missachtung der Rechte anderer“.

Herr Uwe Nitzinger war dazu, freundlich gesagt, „not amused“.

Das heddesheimblog prüft zur Zeit die Aussage Herrn Nitzingers, ob tatsächlich „in letzter Konsequenz alle Verhandlungen“ gewonnen wurden.

Im Anschluss an den „Dialog“-Kreis hatte das heddesheimblog Herrn Nitzinger gebeten, doch bei der Klärung mitzuhelfen und die entsprechenden Klagen und Urteile der Redaktion zur Verfügung zu stellen, die diese Aussage belegen.

Das ist bis heute nicht geschehen.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Hier finden Sie die Artikel des Mannheimer Morgen zu Pfenning als Zusammenfassung. Die Artikel sind auch online abzurufen. Als Abonnent haben Sie die Möglichkeit, ihre Zugangsdaten einzugeben, ansonsten können Sie einen Tagesschlüssel aus der Zeitung verwenden:

Archivrecherche MM: „Pfenning ist ein bedeutendes Unternehmen. Was heißt bedeutend?“

Protokoll IFOK: Protokoll „Dialogkreis“ Heddesheim 2. Sitzung

Kurz nach der Archivrecherche bei Mannheimer Morgen zur Frage, „Was heißt bedeutend?“ und der Überlegung, ob sich seit den Jahren 2000-2001 beim Unternehmen „Pfenning“ etwas geändert haben könnten, hat das heddesheimblog ein Interview mit der Gewerkschaft verdi in Hessen geführt:
„Pfenning ist ein Tarifflüchtling“
Der „Pfenning“-Geschäftsführer Uwe Nitzinger sagte dazu im „Dialogkreis“: „Das ist doch absurd. Wir waren niemals Teil der Tarifgemeinschaft, also können wir auch kein Flüchtling sein.“

Über Hardy Prothmann

Hardy Prothmann (50) ist seit 1991 freier Journalist und Chefredakteur von Rheinneckarblog.de. Er ist Gründungsmitglied von Netzwerk Recherche. Er schreibt am liebsten Porträts und Reportagen oder macht investigative Stücke.