Guten Tag!
Heddesheim, 10. Februar 2010. Der Kommentar „Kein Kinderlachen für das heddesheimblog“ ist selbst über 50 Mal kommentiert worden. Von „Zensur“ ist die Rede, von „Diffamierung“, von „Hetzern“ und „Verschwörungsseiten“. Die Redaktion hat jeden Leserkommentar zu diesem Text veröffentlicht – um exemplarisch zu zeigen, welche unterschiedlichen Niveaus diese Beiträge haben.
Von Hardy Prothmann
Verschiedene Kommentarschreiber sehen in meinem Kommentar über das Verhalten des Apothekers Gaber eine „Diffamierung„. Nach der Wikipediadefinition hieße das, der Kommentar würde gezielt „Gerüchte“ streuen, um „den Betroffenen gesellschaftspolitisch auszuschalten, mundtot zu machen oder zu ruinieren“.
Der Kommentar schildert aber keine „Gerüchte“, sondern zutreffende Tatsachen. Es gab eine Spendenaktion, eine Ehrung und eine Berichterstattung darüber im Mannheimer Morgen. Und es gab eine Anfrage des heddesheimblogs an Herrn Gaber.
Herr Gaber hat sich für Öffentlichkeit entschieden: Über vivesco organisiert gab es einen Pressetermin und eine Pressemitteilung. Und Herr Gaber hat sich gegen ein Gespräch mit dem heddesheimblog entschieden.
Das heddesheimblog hat auch ohne Mitwirkung von Herrn Gaber über die Aktion berichtet – Grundlage dafür war die Presseinformation. Darüber hinaus haben wir im Kommentar dargestellt, wie Herr Gaber auf unsere Presseanfrage reagiert hat. Herr Gaber muss nicht mit uns reden. Er kann es aber. Wir müssen nicht über die Aktion und sein Verhalten berichten, wir können es aber.
Herr Gaber hat Öffentlichkeit gesucht und will durch diese Öffentlichkeit ein positives Image erreichen. Gleichzeitig verweigert er einer journalistischen Redaktion aus „ungenannten Gründen“ auf ein höfliche Anfrage hin Auskünfte.
Die Schilderung dieses Vorgangs soll und wird Herrn Gaber weder mundtot machen, noch ruinieren. Das ist auch nicht Ziel des Kommentars gewesen.
Das Ziel war einzig und allein, darzustellen, wie Herr Gaber bei Medien selektiert – also eine Form von Zensur betreibt und damit die Berichterstattung über eine „gute Sache“ verhindern möchte. Er baut eine Front auf, die uns unbekannt war und ist.
Darüber hinaus ist die Haltung Herrn Gabers gegenüber dem heddesheimblog nicht nachvollziehbar: Weder er noch eine seine Angestellten noch sein Geschäft, die Apotheke, waren zuvor einmal Gegenstand unserer Berichterstattung.
Wie der Bericht ohne diese unverständliche Verweigerungshaltung ausgefallen wäre, kann man hier auf dem heddesheimblog nachlesen: positiv.
Herr Gaber hatte im Gespräch noch erwähnt, er wolle nicht, dass private Informationen über ihn ins Internet kommen. Das ist mit Verlaub ebenfalls nicht nachvollziehbar: Es sollten erstens keine privaten Informationen veröffentlicht, sondern über die Aktion berichtet werden. Zweitens unterhält Herr Gaber mit seiner Apotheke eine Internetseite und drittens wird auch jeder Bericht des Mannheimer Morgens ins Internet gestellt.
Die Diskussion um den Kommentar haben wir beispielhaft ohne Einschränkung zugelassen, damit unsere Leserinnen und Leser einen Eindruck gewinnen über die Art und Qualität von Kommentaren, die wir nur selten freischalten. Nicht, weil sie Kritik an unserer Arbeit äußern, sondern wie diese geäußert wird: Meist beleidigend, diffamierend und frei von Argumenten. Teils wird auch gedroht, wie von „Alexander Reinhold“. Und alle diese Kommentatoren benutzen Pseudonyme und falsche email-Adressen. Klar – denn Angst und Feigheit sind groß, dass sie für ihren Müll vielleicht einstehen müssen.
Kommentator „Martin S.“ beispielsweise gibt folgende email-Adresse an: deine.muttistinkt@web.de. „Thomas Schweitzer“ schickt seinen Kommentar gleich mehrfach, immer leicht abgewandelt, in der Hoffnung auf Freischaltung.
Die „Pressefreiheit“ wird kontra „Zensur“ bemüht, „Verwörungstheorien“ angedichtet, „stänkern“ wird behauptet, die „Verdrehung der Wahrheit“ vorgeworfen.
Wir zensieren sonst sehr bewusst solche Kommentare, um unseren Leserinnen und Lesern diesen Müll zu ersparen, der keinerlei inhaltliche Auseinandersetzung in der Sache erkennen lässt.
Gerne lesen wir aber solche Kommentare, die weiter führen wie von DMünchnerin über die fehlende Spendenbereitschaft für kranke, alte Menschen. Ohne Probleme lassen wir uns wie von „klein-u“ kritisieren und fragen, ob der Bericht in dieser Form nötig gewesen wäre. Man kann eben dieser oder jener Meinung sein.
Man darf sogar eine dumme, sinnentleerte Meinung haben – man hat allerdings kein Recht darauf, dass wir diese hier abbilden.
Und ein Wort zum Schluss an „A. Felis“ und „Jochen Schust“: Nein, Herr Gaber war nicht überrumpelt. Wir haben mehrere Minuten telefoniert, angeblich kannte er das heddesheimblog nicht, sagte dann aber, dass er mich in meiner Funktion als Gemeinderat kennt (ich kenne ihn nicht).
Als feststand, dass er keine Informationen geben würde, wurde er von mir darüber unterrichtet, dass ich über diese Weigerung berichten werde. Auch hier wurde er also nicht überrumpelt. Ganz im Gegenteil hatte Herr Gaber die Möglichkeit, sich zu überlegen, ob seine Entscheidung richtig war oder nicht.
Und „Lutz“: Im Kommentar taucht kein einziges Mal das Wort Skandal auf. Es wäre dort aufgetaucht, wenn wir einen Skandal erkannt hätten. Haben wir aber nicht.
Wir haben einzig und allein über das Verhalten eines Apothekers berichtet, dessen Kunden die eigentlichen „Helden“ sind, weil diese gespendet haben. Ein Geschäftsmann, der mit der Aktion sich ins Rampenlicht der Öffentlichkeit stellt, dabei aber vermeintlich nur an sich und nicht an die Aktion für die Kinder denkt, wenn er durch sein Verhalten weitere Berichte zu verhindern sucht.
Mehr ist tatsächlich nicht passiert.
Dass das Thema relevant ist, zeigen die vielen Kommentare und wie Teile davon verfasst sind: Hier im Ort hängt seit geraumer Zeit der Ortssegen mächtig schief und selbst vermeintlich intelligente Menschen wie ein Apotheker Gaber verhalten sich nicht nachvollziehbar.
Übrigens berichten wir seit Dezember auch in Hirschberg und in wenigen Tagen in Ladenburg. Probleme und Reaktionen wie wir sie aus Heddesheim kennen, sind uns dort vollkommen fremd.
Obwohl dieselben Leute mit derselben Haltung eine ähnliche Berichterstattung machen. Wäre die Berichterstattung im heddesheimblog „schuld“, dann müsste das doch auch in Hirschberg und demnächst in Ladenburg festzustellen sein. Oder?
Gerne wird von den „Kritikern“ auch ignoriert, dass überall im Land in renommierten Medien über unsere herausragende Arbeit berichtet wird, die uns sogar bereits eine Auszeichnung eingebracht hat.
Aber wie gesagt: Es gilt Artikel 5 Grundgesetz.
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