Frankfurt am Main/Rhein-Neckar, 10. September 2014. (red/ld) Je mobiler internetfähige Geräte werden, desto häufiger sind die Menschen online. Rund 79 Prozent der Bürger/innen über 14 Jahre in Deutschland greifen mittlerweile im Internet auf Daten zu oder kommunizieren darüber miteinander – sei es mit dem fest installierten PCs zuhause oder handlichen Smartphones unterwegs. Dabei wird das Internet vor allem für Dinge genutzt, die man früher offline erledigt hat. [Weiterlesen…]
79 Prozent der Deutschen über 14 Jahre online
Neue Betrugsmasche im Namen der GEZ
Rhein-Neckar/Gießen, 28. März 2013. (red/aw) Die hessische Polizei warnt vor gefälschten Schreiben im Namen der ehemaligen Gebühreneinzugszentrale (GEZ). In der Hauswurfsendung werden die Empfänger aufgefordert, den quartalsmäßig fälligen Beitrag zu überweisen. Sollten Sie dieser Tage Post vom neuen ARD, ZDF und Deutschlandradio-Beitragsservice erhalten, schauen Sie besser genauer hin! Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hinweise zu den Verteilern. [Weiterlesen…]
Edeka: ZDF berichtet über miese Behandlung von Mitarbeitern

Schlechte Arbeitsbedingungen, miserable Bezahlung, Druckausübung auf Angestellte bei Edeka – das sind nur einige Vorwürfe, die in der Frontal 21-Reportage zum Ausdruck kommen. Bildquelle: ZDF
Heddesheim, 07. November 2012. (red) Laut Recherchen des ZDF-Magazins „Frontal 21“ sieht es hinter dem Saubermann-Image von Edeka ziemlich schmuddelig aus. Lohndumping, überwachte Mitarbeiter, raffgierige Marktleiter – die Vorwürfe wiegen schwer. Edeka will das aussitzen.
Von Hardy Prothmann
Edeka ist Heddesheims größter Arbeitgeber und baut aus. Demnächst soll hier ein riesiges Getränkelager entstehen. Von Heddesheim aus werden Märkte in der Region beliefert. Edeka hat ein gutes Image. Doch daran gibt es Zweifel.
Nach Recherchen des ZDF werden Mitarbeiter unter Druck gesetzt. Die Gründung von Betriebsräten verhindert. Wer sich zu kritisch zeigt, fliegt. Die Arbeitsbedingungen seien teils miserabel, ebenso die Entlohnung.
Die Darstellung einer „glücklichen Handelsfamilie“ habe oft mit der Realität nichts mehr zu tun. Die Konzernzentrale gibt sich zugeknöpft und verweist darauf, dass man nicht für das Verhalten der „selbständigen Kaufleute“ verantwortlich sei.
In Heddesheim geht man alles andere als kritisch mit dem Konzern um. Als hunderte Arbeitsplätze durch den Wegfall der Fleischfabrik verloren gingen, akzeptierte man das ohne Murren aus dem Rathaus. Als der Wunsch geäußert wurde, weitere Flächen für ein logistisches Getränkelager zu versiegeln, zeigte sich Bürgermeister Michael Kessler dankbar und die Fraktionen von CDU, SPD und FDP jauchzten. Selbst viele Grünen-Gemeinderäte sehen eher den Arbeitsplatz als die Arbeitsplatzbedingungen.
Nachfragen zur Arbeitssituation der Angestellten und zur Entlohnung interessieren keinen. Schon gar nicht die SPD, deren Gemeinderäte den Lohndumper Pfenning über den Klee bereits in der Vergangenheit lobten.
Der Gemeinderat forderte auch keinen Verkehrslenkungsvertrag von Edeka wie bei „Pfenning“ – eine zarte Nachfrage wurde mit einem eindeutigen Nein beantwortet und dem Hinweis, dass der Standort ohne Getränkelager gefährdet sei.
Politisch fühlte sich niemand „unter Druck“ gesetzt, sondern CDU, SPD und FDP zeigten größtes Verständnis für dieses „solide“ Unternehmen.
Der sehenswerte Beitrag kann über die ZDF-Mediathek abgerufen werden.
Weitere Informationen und ein Interview mit einem Mitarbeiter von verd.di Bayern findet man hier.
Haushaltspauschale für alle
Rhein-Neckar, 05. November 2012. (red/aw) Ab dem 01. Januar 2013 sind alle gleich: Jeder Haushalt muss dann eine Gebührenpauschale für den theoretischen oder praktischen Empfang öffentlich-rechtlicher Sendungen zahlen. Egal, ob man will oder nicht. Egal, ob man das Angebot nutzt oder nicht. Was sich die Politik von dieser „Rundfunkgebühren-Reform“ verspricht und was sich für uns Gebührenzahler ändert, wem sie nützt? Wir erklären es.
Von Alexandra Weichbrodt
Viele Menschen in Deutschland ärgern sich über GEZ-Gebühren:
Ich schaue kein öffentlich-rechtliches Fernsehen und höre nie Radio. Warum soll ich also für etwas bezahlen, dass ich nicht nutze?
Gute Frage. Aber keine, auf die man eine andere Antwort bekommt als:
Du zahlst trotzdem – ob Du willst oder nicht.
Und ab Januar gilt das für alle.
Eine Wohnung, ein Beitrag
Mit der Reform des Rundfunkbeitragsstaatsvertrags (PDF) wird ab dem 01. Januar 2013 eine Haushaltspauschale für die Nutzung von Empfangsgeräten eingeführt. Diese soll vieles vereinfachen, verspricht weniger bürokratischen Aufwand und schert aber letztlich nur alle Bürgerinnen und Bürger über einen Kamm. Denn ab 2013 wird nicht mehr pro Gerät mit dessen Besitzer abgerechnet, sondern pauschal pro Wohnung. Unabhängig davon, ob im jeweiligen Haushalt ein Empfangsgerät vorhanden ist und dieses genutzt wird.
Für Haushalte mit mehreren Mitgliedern verspricht diese neue Regelung auf den ersten Blick Entlastung. Erwachsene Kinder oder Oma und Opa, die mit in der Familie leben, werden nicht mehr zusätzlich zur Kasse gebeten. Pro Haushalt wird dann der Betrag von 17,98 Euro fällig. Die Anzahl der Geräte spielt keine Rolle mehr.
Mehr Transparenz, weniger Kontrolle?
Als einer der großen Pluspunkte der Reform wurde nach ihrem Beschluss im Jahr 2010 der Fakt genannt, dass mit dem neuen Modell ja nicht mehr kontrolliert werden müsse, wie viele Geräte und Personen sich tatsächlich in einem Haushalt befinden.
Der Vorsitzende der Rundfunkkommission und rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck formulierte es, nach dem Beschluss der Ministerpräsidenten 2010, so:
Ziel der Länder ist es, die Finanzierung für den Rundfunk auf eine zeitgemäße Grundlage zu stellen, die Kontrollbedürftigkeit innerhalb des Systems deutlich zu reduzieren und vor allem auch die Privatsphäre der Rundfunkteilnehmer zu schonen.
Auch GEZ-Verwaltungsrat-Vorsitzender Hans Färber sieht darin eine “Chance für das öffentlich-rechtliche Modell – weg von der Kontrolle hin zu mehr Transparenz und Service für die Bürgerinnen und Bürger”.
Die GEZ-Schnüffler wären also zukünftig überflüssig. Der bürokratische Aufwand würde sinken, da keine Geräteauflistungen und ihre An- und Abmeldungen mehr vorgenommen werden müssten. Auch die “Kontaktpersonen” zur GEZ, die Beitragszahler werden insgesamt weniger, da nur noch jeder Haushalt und nicht jeder Besitzer erfasst werden muss.
“Alter Wein in neuen Schläuchen”
Doch wer glaubt, dass damit die Besuche der GEZ-Kontrolleure aufhören, könnte sich täuschen, denn die Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern sehen das anders. Bereits 2010, nach dem Beschluss der Reform, teilten sie in einer Stellungnahme ihre Bedenken mit:
Die bestehenden Befugnisse bei der Geldeintreibung werden beibehalten und teilweise sogar noch erweitert.
Der baden-württembergische Landesdatenschutzbeauftragte Jörg Klingbeil hält das neue Finanzierungsmodell gar für “alten Wein in neuen Schläuchen”.
Die Gebührenreform soll die Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland neu regeln. Hinter dem Begriff “öffentlich-rechtliche Sender” verbergen sich elf Rundfunkanstalten mit mehr als einem Dutzend Haupt- und Spartensendern im Fernsehen und gut 70 Radiowellen.
Besonders in Zeiten des Internets will der Gesetzgeber durch die neue Reform die öffentlich-rechtlichen Sender absichern. Die technische Entwicklung habe dazu geführt, dass die Erhebung der Rundfunkgebühr nicht mehr plausibel sei.
Aus GEZ wird AZDBS

ARD-Vorsitzender Peter Boudgoust (Quelle: SWR/Rafael Krötz)
Ab 2013 wird aus der GEZ der AZDBS – ARD-ZDF-Deutschlandradio-Beitragsservice. Klingt das charmanter als „Gebühreneinzugszentrale“? Hört sich vielleicht im ersten Moment weniger bedrohlich an, die kontinuierliche „Beitreibung“ wird es weiterhin geben – und das viel einfacher als früher, denn per Definition geht es nicht mehr darum, ob man ein Empfangsgerät hat. Das wird einfach unterstellt.
Die öffentlich-rechtlichen Sender begrüßen den neuen Rundfunkbeitragsstaatsvertrag. ARD-Intendant Peter Boudgoust findet die neue Gebührenreform “einfach gerecht” und auch der frühere ZDF-Intendant Markus Schächter betonte, dass der neue Rundfunkbeitrag einfacher und effektiver sei und so für mehr Beitragsgerechtigkeit sorge.
Allerdings verbirgt diese neue Finanzierungsform für die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten auch eine nicht zu unterschätzende Mehrverantwortung. Denn sie werden mit Inkrafttreten des neuen Rundfunkbeitragsstaatsvertrag mit Kultur- und Bildungsgütern, wie Schulen, Universitäten und Theatern, gleichgestellt. Und für die kommt nach gesellschaftlichem Konsens die Allgemeinheit auf.
ARD und ZDF ab 2013 Kultur- und Bildungsgut
Damit hätte Deutschland ab 2013 so etwas wie eine Rundfunksteuer. Kritiker mahnen, dass öffentlich-rechtliche Sender zum Staatsfunk avancieren und trotzdem, weil es ja in der Verfassung vorgeschrieben ist, das Etikett der Staatsferne behalten dürfen.
Kritiker bemängeln außerdem die Stärkung der Öffentlich-Rechtlichen und eine weitere Verschiebung zum Nachteil der Verleger und Privatsender. Verschärft werde das Problem durch das nach wie vor fehlende Werbeverbot bei ARD, ZDF & Co. Durch Werbung treten die Öffentlich-Rechtlichen in direkte Konkurrenz zu den Privatsendern. Eine zusätzliche Einnahmequelle, die die Wettbewerbsfähigkeit langfristig deutlich beeinflussen kann.
Anlass zur Kritik gibt auch die neue Regelung der Gebührenbefreiung. Der wohl größte Nachteil der GEZ-Reform für Bürgerinnen und Bürger: Es wird so gut wie keine GEZ-Befreiungen mehr geben. Wer weder Fernseher noch Radio besitzt muss genauso viel zahlen wie der Nachbar mit Zweit-Fernseher, Küchenradio und Laptop.
Zukünftig werden nur noch die „finanziell Schwachen“ vom Rundfunkbeitrag befreit. Empfänger von Sozialleistungen sowie Studierende und Auszubildende, können sich mit einem Nachweis wie bisher von der Gebühr befreien lassen.
Was muss ich jetzt tun?
Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) zusammengeschlossenen Sender, des ZDF und des Deutschlandradio erfolgt die Umstellung für Bürgerinnen und Bürger auf den neuen Beitrag größtenteils automatisch. Für über 90 Prozent der Bürgerinnen und Bürger bedeute dies, dass sie ab 2013 genauso viel oder weniger zahlen als zuvor. Von Unternehmen und Institutionen seien zukünftig einige zusätzlichen Angaben erforderlich, heißt es.
Der neue Rundfunkbeitrag mache allerdings auch vieles einfacher für Unternehmen und Institutionen wie Behörden oder Verbände, so die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Der neue Gebührensatz ergibt sich dann aus der Zahl der Betriebsstätten, der Beschäftigten und der Kraftfahrzeuge. Wer welche Rundfunkgeräte bereithält, spielt zukünftig keine Rolle mehr.
Für „Einrichtungen des Gemeinwohls“ wie Schulen oder gemeinnützige Vereine und Stiftungen sowie Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr, Zivil- und Katastrophenschutz gelten ab 2013 gesonderte Regelungen. Es ist maximal ein Rundfunkbeitrag von monatlich 17,98 Euro pro Betriebsstätte zu zahlen. Es spielt also keine Rolle mehr, über wie viele Radios, Fernseher und Computer eine Einrichtung verfügt.
Finanzcheck bei der GEZ
Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (KEF) schätzt – mit Hinweis auf die Chancen und Risiken des neuen Einnahmemodells –, dass die Gebühreneinzugszentrale (dann: AZDBS) zwischen 2013 und 2016 rund 29,6 Milliarden Euro einnehmen wird.

GEZ-Gebäude in Köln (Quelle: Gebühreneinzugszentrale)
Pro Jahr wären das etwas 7,4 Milliarden Euro für die öffentlich-rechtlichen Anstalten, davon bekommt die ARD 5,4 Milliarden für Radio und Fernsehen, das ZDF 1,8 Milliarden, das Deutschlandradio knapp mehr als 190 Millionen.
Laut dem GEZ Geschäftsbericht 2011 beliefen sich die Gesamterträge im Jahr 2011 von ARD, ZDF und Deutschlandradio ohne Anteile der Landesmedienanstalten auf rund 7,39 Milliarden Euro. Insgesamt summierten sich die Gebührenerlöse der ARD auf 5,373 Milliarden Euro, das ZDF konnte 2011 1,824 Milliarden Euro verbuchen, das Deutschlandradio etwa 193,4 Millionen Euro.
Treffen die Berechnungen der KEF ab 2013 zu, werden sich die Mehreinnahme der AZDBS gegenüber den GEZ-Zahlen von 2011 in Grenzen halten. Wenn es überhaupt zu welchen kommt. Derzeit führt die GEZ knapp 42 Millionen Teilnehmerkonten, die Zahl der Haushalte, die für 91 Prozent der GEZ-Einnahmen stehen, liegt knapp über 40 Millionen. Die KEF erwartet damit trotz der neuen Erhebungsgrundlage kein deutliches Plus bei den Einnahmen.
Das neue Modell scheint also keines zum Geld scheffeln zu sein. Trotzdem wird der ein oder andere Gebührenzahler nicht das Gefühl loswerden über den Tisch gezogen zu werden.
Die verlorene Ehre der CDU

Stefan Mappus erklärt den EnBw-Deal bei seinem Auftritt in Heddesheim zum "typisch badischen oder schwäbischen Geschäft" - jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue gegen den früheren CDU-Ministerpräsidenten und seinen Bankerfreund Dirk Notheis. Ebenso gegen Ex-Finanzminister Stächele und Ex-Staatssektretär Rau.
Heddesheim, 14. Juli 2012. (red) Der frühere Ministerpräsident Stefan Mappus steht im Fadenkreuz von Ermittlungen, ebenso der frühere Landesfinanzminister Willi Stächele und der EX-Staatsminister Helmut Rau. Selbstverständlich gilt für die CDU-Politiker“Unschuldsvermutung“, bis sie durch ein ordentliches Gericht verurteilt werden. Tatsächlich gibt es bedrückende Informationen, dass Stefan Mappus zum Schaden des Staates und der Bürger gehandelt haben könnte. Vor der Landtagswahl war ein umworbener Gast. Auch der Heddesheimer CDU-Vorsitzenden Rainer Hege platzte fast vor Stolz, den „Landesvater“ begrüßen zu dürfen.
Von Hardy Prothmann
Im Februar 2011 kommt Stefan Mappus nach Heddesheim. Der Ministerpräsident. Von Baden-Württemberg. In Heddesheim. Und Rainer Hege, der Chef des CDU-Ortsverbands, begrüßt ihn untertänigst, wie man nur untertänigst sein kann.
Rot die Wangen, gebückt die Haltung, freudig die Ausstrahlung. Der Landwirt Hege ist stolz wie bolle, dass der „Chef“ im Ort ist. Er weiß noch nicht, dass dieser Stefan Mappus später abgewählt werden wird. Und er weiß auch noch nicht, dass es noch „schlimmer“ kommen wird.
Natürlich sind auch der Landtagsabgeordnete Georg Wacker vor Ort und sein Wahlkampfteam. Die glauben auch noch an einen „Sieg“. Auch sie sind sehr stolz, den hohen Besuch im Wahlkreis zu haben.
Mappus im Fadenkreuz der Ermittler
Tatsächlich wird die CDU im Sommer 2011 nach fast 60 Jahren an der Macht einfach abgewählt. Doch das ist noch nicht alles.
Aktuell wird gegen Stefan Mappus, Willi Stächele und Helmut Rau staatsanwaltlich ermittelt. Ganz klar gilt die „Unschuldsvermutung“ wie bei jedem mutmaßlichen Straftäter, bis Fakten recherchiert sind, eine ordentliche Anklage erhoben worden ist und ein Gericht entschieden hat.
Klar ist aber auch, dass die Staatsanwaltschaft wusste, wie hoch die Aufmerksamkeit sein würde – ohne ausreichenden Grund hätte sie sicher auch nicht zum Mittel der Razzia gegriffen. Dutzende Beamten und mehrere Staatsanwälte durchsuchten Büros und Wohnungen.
Bereits jetzt sind die „Indizien“ niederschmetternd. Das ARD-Magazin Monitor berichtet unter dem Titel „Marionette: Wie die Investmentbank Morgan Stanley einen Ministerpräsidenten steuerte“ umfangreich über emails, SMS und Briefe zwischen Mappus und seinem Freund Dirk Notheis – einem Bänker von Morgan Stanlay, gegen den ebenfalls ermittelt wird. Dieser Bericht ist erschütternd.
Gegenüber Frontal21 spricht Professor Hans-Georg Wehling (den wir auch schon mehrfach in Sachen „Pfenning“ und Bürgermeister Kessler interviewt haben) von einem „sklavischen“ Verhalten des früheren Ministerpräsidenten und sagt:
Das konnte man sich gar nicht vorstellen, dass ein Banker einen Ministerpräsidenten wie eine Marionette führt.
Bittere Erkenntnisse
Der Landtagsabgeordnete und Obmann im Untersuchungsausschuss, Hans-Ulrich Skerl (Bündnis90/Die Grünen), sagt in dem ARD-Beitrag:
Notheis hat es fertig gebracht, dass der Ministerpräsident nicht die einfachsten Checks gemacht hat.
Staatsanwälte filzten in den vergangenen Tagen Büros von Mappus. Gegen den Mann wird wegen des Verdachts der Untreue ermittelt. Der möglicherweise verursachte Schaden: 840 Millionen Euro. Auch der Banker und Mappus-Freund Dirk Notheis steht im Fadenkreuz der Ermittler.
Marionette
Es besteht der Verdacht, dass sich Mappus zur Marionette von Banker, „Freunden“ und Geschäftsleuten gemacht hat.
Ein ehemals unterwürfig empfangener Ministerpräsident hat schon heute seine Ehre verloren – denn klar ist, dass er nicht „sauber“ gehandelt hat. Ob man ihn überführen und verurteilen kann, steht auf einem anderen Blatt.
Die CDU in Heddesheim steht vor einem ähnlichen Schicksal. „Bis zu 1.000 Arbeitsplätze“ wird „Pfenning“ bringen müssen. Ebenso „erhebliche Gewerbesteuerzahlungen“. Und einen Gleisanschluss.
Versagerpotential
Diese Bedingungen werden erfüllt werden müssen, wenn sich die Partei, die das lokale „Monster-Projekt“ maßgeblich mit Unterstützung der SPD und FDP vorangetrieben hat, nicht irgendwann als Versagerklientel bekennen muss.
Und wer weiß – vielleicht tauchen irgendwann Informationen auf, die mindestens so unangenehm oder sogar strafrechtlich relevant sind, wie die zum früheren Ministerpräsidenten Mappus?
Es gibt immer betrogene Ehefrauen, frustrierte Freundinnen, unzufriedene Mitarbeiter, enttäuschte Freunde, Konkurrenten – also jede Menge Quellen, die „was übermitteln“ können.
Die verlorene Ehre der CDU
Zwar versucht sich der neue starke Mann der CDU, Peter Hauk, jetzt von Stefan Mappus zu distanzieren, nachdem er ihm die ersten Tage noch die Stange gehalten hat. Aber der Schaden ist zu groß, Mappus verbrannt. Da rettet sich lieber, wer kann.
Vor Ort in Wahlkreis 39 wird man sehen, wie die CDU mit dem Skandal umgeht. Von „Wirtschaftskompetenz“ kann man angesichts leerer Kassen und eines marode übergebenen Zustand Baden-Württembergs künftig nur noch sehr kleinlaut reden. Von Ehre und Glaubwürdigkeit schon gar nicht. Man darf gespannt sein, wie viele Ortsverbände sich trauen, diese Schmach öffentlich zu behandeln und sich in aller gebotenen Form zu distanzieren.
Die CDU hat sich einen mutmaßlichen Veruntreuer und tatsächlichen Verfassungsbrecher zum Vorbild genommen. Es ist eine Frage der Ehre, wie man damit umgeht.
Ehre ist Ehre. Und Unehre ist Unehre.
Nervöse Stimmung
Nicht auszuschließen ist, dass Informationen öffentlich werden, die nur lokal, wenig prominent, aber durchaus skandalös sind. Lassen wir uns überraschen. Unserer Redaktion liegen schon viele Hinweise vor – Indizien, durch die wir sicher davon ausgehen können, dass gewisse Personen seit langem unruhig schlafen. Leider noch keine „handfesten Fakten“.
Das kann sich schnell ändern. Die Nervosität ist bei gewissen Personen sicherlich enorm hoch – und das ist gut so. Sie werden Fehler machen und andere werden sie ausnutzen – aus welchen Motiven auch immer.
Stefan Mappus hat die Chance, einen Fehler einzugestehen, längst vertan. Gegen ihn wird ermittelt, eventuell wird Anklage erhoben und dann entscheidet ein Gericht.
Abrechnung
Hätte er sich korrekt zu verhalten versucht, Zweifel geäußert, wäre ihm das zugute gekommen. Jetzt wird ohne mildernde Umstände abgerechnet. Immerhin ist er noch für eine Satire gut:
Ob die „Pfenning“-Rechnung schon „durch ist“, wird man sehen. Auffällig ist wie beim Mappus-Deal, dass alle Befürworter keine einzige kritische Frage hatten. Alles war klar – viele Äußerungen wirkten wie „vorgeschrieben“. Man könnte fast an „Mappus“ denken.
Das heißt nicht, dass „Pfenning“ nicht absolut „anständig“ verhandelt worden ist. Aber das Gegenteil ist nicht ausgeschlossen.
Andreas Storch, Obmann der SPD sagt im Monitor-Beitrag:
Dass hier auch Personen gekauft werden können, durch Aufsichtsratsposten und Vergütungen…
Man wird in der nahen Zukunft sehen, ob es auch in Heddesheim „Posten“ für Personen geben wird.
Die „Wulff-Affäre“ ist ein Schlag ins Gesicht der Demokratie
Rhein-Neckar/Berlin, 04. Januar 2012. (Aktualisiert, 05. Januar, 16:10 Uhr, 22:10 Uhr) Heute Abend hat Bundespräsident Christian Wulff (CDU) den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF ein Interview unter dem Titel „Bundespräsident Wulff stellt sich“ gegeben. Das ist der vorerst makaberste Höhepunkt in der mittlerweile mehr als unappetitlichen Affäre Wulff. Denn ein Staatsoberhaupt stellt sich nicht. Ein Bundespräsident gibt keine Rechtfertigungsinterviews oder macht sonstige Kinkerlitzchen. Der Bundespräsident repräsentiert das deutsche Volk und Christian Wulff macht uns schämen.
Von Hardy Prothmann
Die Details der Geschmacklosigkeit dieses Auftritts sind so zahlreich, dass man nicht ins Detail gehen muss.
Der noch amtierende Bundespräsident Christian Wulff (CDU) hat sich um Kopf und Kragen geredet und man muss befürchten, dass er selbst diese öffentliche Pein als Bestätigung seiner selbst sehen wird.
Geld, Freundschaften, Amt
Herr Wulff glaubt tatsächlich, dass ein solcher Satz Verständnis erzeugt:
Ich möchte nicht Präsident in einem Land sein, in dem man sich nicht von Freunden Geld leihen kann.
Klar, das versteht jeder, der sich mal Geld in der Kneipe leiht oder ein paar hundert Euro für eine „Investition“ oder sogar ein paar tausend, wobei das nur wirklich gute Freude locker machen (können).
Die Freunde eines Herrn Wulff sind sehr unterschiedlich zur Lebenssituation der allermeisten Deutschen. Worüber Herr Wulff spricht, über Freundschaft und Unternehmergeld, sind in seinem Fall 500.000 Euro – die er zu Konditionen erhalten hat, von der andere noch nicht mal träumen können.
Und man stelle sich die Angestellten, Arbeiter, Aushilfen vor, die eineinhalb Jahre nach Antritt des Jobs im öffentlich-rechtlichen Fernsehen vor einem Millionenpublikum feststellen, „dass man keine Karenzzeit“ hatte, sondern ins kalte Wasser geworfen worden ist:
Hey, Leute, sorry, wir sind doch alle Menschen – niemand hat mich auf den Fließbandjob vorbereitet.
Protokoll und Probezeit
Immerhin hat Herr Wulff seinen „Fehler“, die Pressefreiheit zu bedrohen, eingestanden. Vermutlich denkt er, damit sei das Thema „abgehakt“. Protokollnotiz: „Entschuldigung abgehakt“ – nächstes Thema.
Ist das so? Beim besten Willen nicht. Der Bundespräsident ist das Protokoll. Er ist der Repräsentant unsere Staates, unserer Verfassung. Und ein Bundespräsident verletzt das nicht und sagt hinterher: „Tschuldigung, ich muss das noch lernen.“
Das ist nicht mehr nur „peinlich“, das ist peinigend.
Der Vorgänger Horst Köhler hat aus seiner Perspektive heraus gedacht, dass Wirtschaftskriege legitim seien. Als er belehrt wurde, dass er mit solchen Äußerungen gegen die Verfassung, also die innere Verfasstheit, die innere Haltung des Staatswesens verstößt, hat er den „Kindergarten“ sofort und konsequent verlassen. Der Mann war Unternehmer und hat entschieden. Seine geäußerte Haltung war inakzeptabel, sein Rücktritt zu respektieren.
Taktieren als Normalzustand
Christian Wulff ist Berufspolitiker und taktiert. Das ist nicht zu respektieren. Aber aus seiner Sicht ist das der Normalzustand und es ist zu befürchten, dass er die Aufmerksamkeit auch ein wenig genießt, denn die vergangenen eineinhalb Jahre registrierte kaum jemand, wo er sich gerade wieder hat fotografieren lassen. Dass er nach seinen Verfehlungen auch noch behauptet, das Amt gestärkt zu haben, macht einen fassungslos.
Und hier kommt der große Schaden ins Spiel. Nicht für Wulff – der hat sich selbst den größtmöglichen Schaden zugefügt. Sondern für das Amt, die Verfassung, die Verfassheit der Deutschen. Für die große Frage, ob eigentlich alles geht, wenn man nur dreist genug ist.
Eitles Aussitzen
Der Bundespräsident Christian Wulff schickt sich an, durch sein „Vorbild“ dem deutschen Volk und seinem Staatswesen den größtmöglichen Schaden zuzufügen – aus purer Eitelkeit -, weil er gerne fünf Jahre im Amt sein möchte. Egal, was ist. Das will er aussitzen.
Angeblich habe sich das Amt des Bundespräsidenten verändert. Dem ist nicht so. Die Amtsinhaber haben sich verändert und nach einem Rau und einem Köhler folgt nun ein Wulff – und diese Entwicklung nimmt keinen guten Lauf.
Die ZDF-Journalistin Bettina Schausten stellt die Schlussfrage: „…heißt, dass Herr Christian Wulff, ein Bundespräsident auf Bewährung vorerst bleibt?“ Die Antwort ist bezeichnend:
Die Begrifflichkeit finde ich völlig daneben, weil wir diesen Begriff kennen, wenn gegen Gesetze verstoßen wurde. Ich habe weder jetzt im Amt als Bundespräsident gegen irgendein Gesetz verstoßen, noch vorher. Es geht nicht um Rechtsverstöße, sondern es geht um Fragen von Transparenz, von Darlegung, von Erklärung und dazu nutze ich auch diese Gelegenheit, um zu erklären, was ist und was war, aber –wie gesagt – den Begriff der Bewährung halte ich für abwegig, sondern ich bin jetzt schweren Herausforderungen ausgesetzt, aber man muss eben auch wissen, dass man nicht gleich bei der ersten Herausforderung wegläuft, sondern dass man sich der Aufgabe stellt, und auch weiß, wem es in der Küche zu heiß ist, der darf nicht Koch werden wollen, wie es Harry S. Truman gesagt hat, und deswegen muss man offenkundig auch durch solche Bewährungsproben hindurch.
Wie absurd ist das? Christian Wulff hat als Staatsoberhaupt versucht, Transparenz zu verhindern und stellt sich nun dar, dass er diese verteidigen und retten wolle?
Sollte Christian Wulff (CDU) damit durchkommen, wird er als historisches Beispiel in der Geschichte als der Bundespräsident „gewürdigt“ werden müssen, der die Bundesrepublik Deutschland offiziell in eine Bananenrepublik überführt hat.
Grundlegendes Missverständnis
Es gibt viele, die glauben, dass Deutschland längst nicht mehr weit weg ist von Frankreich oder Italien. Christian Wulff schickt sich an, den Beweis zu führen, dass er es mit Sarkozy und Berlusconi aufnehmen kann.
Leider fehlt ihm auch dafür jegliches Format.
Am Ende wird er verlangen, dass man ihm auch noch dafür dankbar sein muss.
Das aber ist das grundlegende Missverständnis der allermeisten deutschen Politiker in diesem Land: Nicht die Menschen müssen dankbar sein, einen dieser „Amtsinhaber“ zu haben, sondern die „Amtsinhaber“ müssten dankbar und willens sein, dass sie die Verantwortung übernehmen dürfen.
Doch das ist zu theoretisch wie einen vom Schlage Wulff.
Weitere Informationen:
Komplette Abschrift bei netzpolitik.org
Wikipedia-Eintrag zu Christian Wulff
Wikipedia-Eintrag Bundespräsident
Aktualisierung, 05. Januar, 16:40 Uhr:
Bild-Chefreakteur Kai Diekmann hat Bundespräsident Wulff gebeten, den Inhalt der Mailbox-Nachricht öffentlich machen zu dürfen, nachdem dieser im Interview eine von der Bild-Darstellung abweichende „Einschätzung“ über den Inhalt gemacht hatte und „Transparenz“ versprochen hat. Wulff hat in einem offenen Brief auf die Anfrage geantwortet:
Sehr geehrter Herr Diekmann,
für Ihr heutiges Schreiben danke ich Ihnen. Meine Nachricht vom 12. Dezember 2011 auf Ihrer Telefon-Mailbox war ein schwerer Fehler und mit meinem Amtsverständnis nicht zu vereinbaren. Das habe ich gestern auch öffentlich klargestellt. Die in einer außergewöhnlich emotionalen Situation gesprochenen Worte waren ausschließlich für Sie und für sonst niemanden bestimmt. Ich habe mich Ihnen gegenüber kurz darauf persönlich entschuldigt. Sie haben diese Entschuldigung dankenswerterweise angenommen. Damit war die Sache zwischen uns erledigt. Dabei sollte es aus meiner Sicht bleiben. Es erstaunt mich, dass Teile meiner Nachricht auf Ihrer Mailbox nach unserem klärenden Telefongespräch über andere Presseorgane den Weg in die Öffentlichkeit gefunden haben. Es stellen sich grundsätzliche Fragen zur Vertraulichkeit von Telefonaten und Gesprächen. Hier haben die Medien ihre eigene Verantwortung wahrzunehmen.
Wie ich gestern auf Nachfrage im Fernsehinterview sagte, ging es mir darum, der Bild-Zeitung meine Sicht darzulegen, bevor sie über eine Veröffentlichung entscheidet. Da ich mich auf Auslandsreise in der Golfregion mit engem Programm befand, konnte ich das aber erst nach meiner Rückkehr nach Deutschland am Abend des Dienstag, 13. Dezember, tun. Wie sich aus der Ihrem Schreiben beigefügten Mail ergibt, hatte deshalb mein Sprecher den recherchierenden Redakteur der Bild-Zeitung um Verschiebung der Frist zur Beantwortung des differenzierten Fragenkatalogs zu meinem Eigenheimkredit gebeten. Der Redakteur hatte aber nur Verlängerung bis zum Nachmittag des Montag, 12. Dezember, zugesagt. Es gab für mich keinen ersichtlichen Grund, warum die Bild-Zeitung nicht noch einen Tag warten konnte, wo die erfragten Vorgänge schon Jahre, zum Teil Jahrzehnte zurückliegen.
Das habe ich nach meiner Erinnerung auf der Mailbox-Nachricht trotz meiner emotionalen Erregung auch zum Ausdruck gebracht.
Angesichts der Veröffentlichung Ihres Schreibens an mich mache ich auch meine Antwort öffentlich.
Mit freundlichem Gruß
Aktualisierung, 05. Januar, 22:10 Uhr:
Der Bundespräsident hat wertvolle Begriffe wie Menschenrechte, Freundschaft und Pressefreiheit in seinen Rechtfertigungszusammenhang gebracht, den man nur als tief verstörend empfinden kann. Dass das Staatsoberhaupt in Zeiten der Ökonomisierung von allem und jedem zwischen Freundschaft und Geschäftsbeziehung nicht zu unterscheiden vermag, die interesselose Freundschaft betont, wo es ihm nutzt, und sich gleichzeitig als interessantes Anlageobjekt für ebendiese Freunde empfiehlt, um deutlich zu machen, dass es eben keine freundschaftlichen Gründe waren, die Frau Geerkens leiteten – das ist widersprüchlich, falsch und missbraucht Begriffe sozialer Identität, die sich dem politischen und ökonomischen Zugriff jenseits von sizilianischen Patenbeziehungen bislang entzogen haben.
ZDF frontal21 berichtet heute Abend über verschwiegene Kosten zu „Stuttgart 21“
Rhein-Neckar/Stuttgart, 22. November 2011. Das Fernsehmagazin frontal21 berichtet heute Abend über interne Regierungspapiere, die belegen sollen, dass der frühere Ministerpräsident Günter Oettinger (CDU) auf einen „schnellen Abschluss der Finanzierungsvereinbarung gedrängt haben soll, um das „Projekt unumkehrbar“ zu machen.“
Das ZDF schreibt ihn seiner Programmankündigung:
Somit sei die parlamentarische Entscheidung für Stuttgart 21 unter „Vorspiegelung falscher Tatsachen“ getroffen worden, rügen Kritiker. Sie halten die heute offiziell angegebenen Baukosten von 4,5 Milliarden Euro für „schön gerechnete Zahlen, um das Projekt durchzusetzen“.
Weiter soll der Stresstest thematisiert werden. Wesentliche „reale“ Parameter seien Kritikern zufolge nicht einberechnet worden und somit das Ergebnis verzerrt worden, heißt es beim ZDF-Magazin.
So wird auch die „wirtschaftliche Betriebsqualität“ in Frage gestellt.
ZDF, 22. November 2011, 21:00 Uhr.
Geprothmannt: Mit „klassischen Medien“ werden Sie aus zweiter Hand informiert. Prädikat: „mangelhaft“.
Guten Tag!
07. Februar 2011. Haben Sie mitbekommen, dass in der arabischen Welt eine Revolution stattfindet? Ja? Wie haben Sie sich darüber informiert? Über ARD und ZDF? In Ihrer lokalen Tageszeitung? Dann sind Sie leider vermutlich sehr schlecht informiert. Oder haben Sie sich online informiert? Dann könnten Sie besser informiert sein, wenn Sie die richtigen Quellen kennen.
Von Hardy Prothmann
Wer sich in Deutschland über die Revolution in den arabischen Staaten informieren möchte, ist denkbar schlecht beraten, wenn er dafür ARD und ZDF oder „seine Zeitung“ benutzt und darauf vertraut, umfassend, hintergründig und aktuell informiert zu werden.
Informationen? Klar – gibts im Ausland.
Tatsache ist: Man ist viel besser informiert, wenn man die Programme von Al Jazeera, CNN oder BBC einschaltet. Oder die Berichterstattung der amerikanischen New York Times, der spanischen El Pais, der französischen Le Monde oder des britischen Guardian verfolgt.
Das Problem dabei ist: Man muss schon einigermaßen gut Englisch können, um die Nachrichten der Sender und Zeitungen zu verfolgen. Oder ausreichend Spanisch oder Französisch. Gute arabische Sprachkenntnisse wären noch mehr von Vorteil – denn dann könnte man viele Originalmeldungen verstehen.
Begrenzte Globalisierung.
Das größte Problem: Wenn man das nicht kann, ist man auf die Angebote von ARD und ZDF oder der Lokalzeitungen im wahrsten Sinne des Wortes „begrenzt“ – und das in Zeiten der Globalisierung.
Sie können sicher davon ausgehen, dass weder der Mannheimer Morgen, noch die Rhein-Neckar-Zeitung und schon gar nicht die Weinheimer Nachrichten irgendeine eigene redaktionelle Leistung zur Lage anbieten wollen oder können. Was Sie auf den Titelseiten lesen, sind ganz überwiegend „Agenturmeldungen“.
Die erscheinen auch in Dutzenden anderen Zeitungen. 1:1. Das sind Berichte, die wie industriell gefertigte Tielkühlpizzen vervielfältigt werden. Ohne „eigenes Rezpt“, ohne eigene „Experten“, ohne eine eigenständige Leistung der jeweiligen Redaktion.
Vor Ort ist immer lokal.
Unser Anspruch ist die lokale und regionale Berichterstattung – aber immer, wenn die Nachrichtenlage es erfordert, bringen wir auch die „Weltnachrichten“ zu unseren Leserinnen und Lesern. Denn wir alle leben vor Ort, interessieren uns aber auch dafür, was woanders passiert.

Hardy Prothmann schreibt seine Meinung auf. Die ist "geprothmannt". Bild: sap
Unser Interview mit Christoph Maria Fröhder, einem der erfahrensten und besten deutschen Krisenreporter der vergangenen Jahrzehnte auf dem Rheinneckarblog hat Wellen geschlagen. ARD und ZDF waren „not amused“ über die klaren Worte und die eindeutige Kritik. „Intern“ haben wir erfahren, dass das ZDF „stinksauer“ auf uns ist.
„So what“, sagen wir und sind ebenfalls „stinksauer“ – über die unzureichende und schlechte Berichterstattung der mit Milliarden an GEZ-Gebühren „gepamperten“ Sender, von denen wir und unsere Leserinnen und Leser zu Recht mehr als diese schwachen Leistungen erwarten.
Über das Interview mit Herrn Fröhder hinaus haben wir uns um exklusive Nachrichten bemüht und „berichten“ anders, als das öffentlich-rechtliche Sender und Zeitungen tun. Wir verlinken Quellen und kommentieren diese auf Facebook und Twitter. Zwei Internet-Dienste, die mit dafür verantwortlich gemacht werden, dass die „arabische Revolution“ gegen den Terror und die Diktaturen überhaupt möglich geworden ist.
Es gibt durchaus eine Verbindung zwischen den arabischen Ländern und Deutschland. Wer sich hier wie dort auf die „klassischen Medien“ verlässt, erhält immer nur gefilterte Nachrichten.
Zweifel an der Qualität müssen immer möglich sein.
ARD und ZDF sind ebenso wie Lokalzeitungen sicherlich nicht mit der Rolle von staatlich gesteuerten Medien in Diktaturen zu vergleichen – aber man darf durchaus Zweifel an der Qualität ihrer Produkte haben. Vor allem dann, wenn man vergleicht, was das Produkt, in diesem Fall Journalismus, leistet.
Würde man den Journalismus vieler deutscher Medien mit der Autoindustrie vergleichen, stände unumstößlich fest, dass deutsche Medien deutlich weniger Komfort, Leistung, Innovation bieten als „ausländische Anbieter“, dass das Preis-Leistungsverhältnis ebenso wie die „Pannenstatistik“ und auch der „Service“ katastrophal sind und unterm Strich einfach nur ein „mangelhaft“ übrig bleibt.
Das gilt selbst für den „gelben Faktor“, also die so genannte „Yellow-Press“. Alle interessanten „Nachrichten“ und „Infos“, die man hierzu in Deutschland lesen kann, sind nur ein „Ab-„Klatsch internationaler Meldungen und werden in Deutschland „wiederverwertet“. Ausnahmen liefern ab und an Bild und Bunte, die „Promis“ aus der vorletzten Reihe irgendwie „interessant“ machen.
Die Umbrüche in der arabischen Gesellschaft zeigen einen desaströsen Zustand des deutschen Journalismus. Wo lesen, hören, sehen Sie die Berichte von vor Ort über das, was Muslime hier erleben, wenn diese die Nachrichten in Tunesien und Ägypten verfolgen? Wo sind die Berichte, wie Deutschland sich mit seiner weltweit einzigartigen „Erfindung“ des Mauerfalls als Partner für europäische Nachbarländer (und das sind alle Mittelmeer-Anreiner-Staaten) einsetzen könnte?
Geduld? hat die Welt nicht mehr.
Unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel diskreditiert sich völlig, wenn sie zur „Geduld“ mit einem Diktator wie Husni Mubarak aufruft. Übersetzt heißt das: „Habt Geduld mit mir, denn ich habe keine Ahnung, wie ich mit der Situation umgehen soll.“
Was haben Tunesien und Ägypten nun mit unserer lokalen und regionalen Berichterstattung zu tun?
Sehr viel mehr, als heute, hier und jetzt auf den ersten Blick klar sein mag.
Zukünftig werden Entscheidungen und Entwicklungen, die in Bayern oder Schleswig-Holstein fallen, auch in Nordbaden ein Rolle spielen.
Warum? Weil man hier vor Ort erfahren kann, was dort vor Ort passiert oder passiert ist.
Facebook und Twitter schaffen Demokratie. Absurd? Nein. Real.
Man kann diese Informationen verwenden, um den Schaden, der woanders entstanden ist, abzuwenden. Und noch viel besser: Man kann das, was woanders gut oder sehr gut „gelaufen ist“ einfach übernehmen. Gut informiert – mit allen „problematischen“ und allen „positiven“ Erfahrungen.
Das ist ein Erfolg der „Facebook“-Generation, der freien Medien oder auch nur der „Handy-Revolution“, wie Beobachter Ägypten einordnen. Man verbindet sich, man kommuniziert miteinander, man tauscht sich aus, man hat mehr als eine Quelle der Information.
Das ist die Basis für friedliche „Revolutionen“ – die ägyptischen Regime-Gegner sind nicht als Brandschatzer und Gewaltverbrecher aufgefallen, sondern durch ihren Willen zur Demokratie – sehr zur Verwirrung „geprägter“ Meinungen, die sich schwer tun, eine Muslim-Bruderschaft als notwendige Organisation anzuerkennen.
Das ist neu, das ist einzigartig, das gibt Hoffnung.
Von den Medien darf man erwarten, dass sie Mubarak einen alten Mann sein lassen. Der 82-jährige Diktator soll sich in Heidelberg behandeln lassen dürfen. Egal, was das kostet. Gönnen wir ihm den „goldenen Abgang“ – der Mann ist so reich und hat sein Volk so sehr betrogen. Bringt irgendein „Tribunal“ eine Besserung für seine „Untaten“?
Eher nicht.
Tunesien und Ägypten sind beliebte Reiseläner der Deutschen – und mal ganz ehrlich? Lohnt es sich nicht, für einen entspannten Urlaub unter afrikanischer Sonne, ein wenig für Demokratie, gerechte Löhne und stabile Verhältnisse einzutreten?
Der „Service“ würde sicher davon profitieren. Oder auch unserer aller Bekenntnis zur Demokratie.
Deswegen: Nutzen Sie die neue Medien. Verfolgen Sie, was passiert.
Schreiben Sie Ihre Meinung auf. Schreiben Sie an die Programmbeiräte von ARD und ZDF. Stellen Sie Forderungen. Schreiben Sie an die Zeitungen und fordern Sie mehr Informationen.
Die Menschen in Ägypten und Tunesien und anderswo tun das auch. Weil sie gerne in einer freiheitlichen Ordnung leben würden.
Diese Menschen gehen dabei ein hohes Risiko ein – wir haben die Möglichkeit, ohne Risiko für Menschenrechte, Freiheit und Demokratie einzutreten.
Tun wir das nicht, wächst das Risiko, dass wir das irgendwann nicht mehr ohne Risiko können.
Anmerkung der Reaktion:
Unsere „allererste“ Aufgabe, die lokale Berichterstattung mag etwas „gelitten“ haben – wir hoffen, Sie sehen uns das nach, angesichts der Belastung. Wir sind nur ein kleines Team. Sie können sicher sein, dass wir an den Themen vor Ort dranbleiben.
„Geprothmannt“ erscheint im Wechsel mit anderen Kolumnen immer montags.
49 Millionen Deutsche sind online – Print verliert
Guten Tag!
Heddesheim, 11. Dezember 2010. (cm) Immer mehr Deutsche sind online aktiv. Das hat die Onlinestudie 2010 des ARD/ZDF hervorgebracht. Für die Stichprobe wurden insgesamt 2.577 Erwachsene befragt. Besonders beliebt bei Internetnutzern: Multimediale Anwendungen wie Videos oder Podcasts.
Die ARD/ZDF Onlinestudie 2010 zeigt, wohin der Trend geht. Immer mehr Deutsche sind online. In absoluten Zahlen sind es nach der Studie 49 Millionen Menschen in Deutschland. Quer durch alle Altersschichten.
Besonders bemerkenswert: Alle Jugendlichen bis zu einem Alter von 19 Jahren sind mindestens gelegentlich online. Das ist eine Quote von 100 Prozent.
Die Generationenkluft ist dafür nach oben gewandert. Personen unter beziehungsweise ab dem 65 Lebensjahr sind am seltensten im Internet anzutreffen.
Dabei ist gerade dieser Personenkreis eine „gewichtige Gruppe“, da mehr als 20 Millionen Bundesbürger dazugehören. Sie nehmen (noch) nicht am Internet und den Informationsmöglichkeiten teil.
Der Großteil der Nutzer greift über das Notebook auf Onlineangebote zu. Die mobile Internetnutzung ist bislang aber kaum anzutreffen. Auch bei der angeblich „vernetzten“ Jugend ist sie nur spärlich vorhanden. So halten gerade einmal 10 Prozent der Teenager „mobiles Internet für unverzichtbar“.
Onlinezeiten steigen – Nachrichten wichtigste Inhalte
Der durchschnittliche Internetnutzer ist täglich 83 Minuten online. In dieser Zeit werden die verschiedensten Dinge erledigt. Von Sozialen Netzwerken bis hin zu E-Mails. Insbesondere aktuelle Informationen werden dabei häufig genutzt. So haben im Jahr 2010 rund 90 Prozent der Nutzer das Internet für aktuelle Nachrichten und Informationen verwendet.

Mediennutzung 2010: Print verliert, Radio/TV stabil, Internet legt zu - Quelle: ARD/ZDF Langzeitstudie Massenkommunikation
Zeitung und sonstige Printprodukte erreichten im selben Erhebungszeitraum nur ein Zeitfenster von 23 Minuten, also nur und ein Viertel der Zeit, die fürs Internet aufgewendet wird. Printprodukte wie Zeitungen verlieren gleichzeitig immer mehr Nutzer.
Im Hinblick auf die gesamte Mediennutzungszeit liegt das Internet jedoch nicht an der Spitze. Radio und Fernsehen nehmen hier nach wie vor zwei Drittel der gesamten Mediennutzungszeit ein. Vor allem das Radio ist als „Nebenbeimedium“ (Auto, Arbeitsplatz, Küche) immer noch etabliert.
Multimedia nimmt zu – Wettbewerbsverhältnis nicht ersichtlich
Besonders beliebt bei Nutzern aller Altersklassen sind Multimedia-Angebote. Also Video- sowie Audiobeiträge. Insbesondere die Möglichkeit, Beiträge zeitversetzt zu sehen, begeistert viele Nutzer.
Einen „Verdrängungswettbewerb“ zwischen den Medien sieht die Studie von ARD und ZDF trotz des enormen Zuwachses in Richtung „online“ nicht. Statt eines „entweder – oder“ gibt es vielmehr ein „sowohl als auch“. Auf Anbieter- sowie auf Nutzerseite. Insgesamt betrachtet steige der Medienkonsum weiter an.
Weitere Informationen zum Thema gibt es bei Media Perspektiven. Die Studie kann hier im Detail (PDF) eingesehen werden.
In eigener Sache: heddesheimblog beim 15. Mainzer MedienDisput
Guten Tag!
Heddesheim, 27. November 2010. Am Donnerstag, den 25. November 2010, war das heddesheimblog auf dem 15. MainzerMedienDisput vertreten. Hardy Prothmann war als Teilnehmer der Diskussionsrunde „David gegen Goliath – die digitale Steinschleuder“ geladen. Man stellte sich der Frage, welche Perspektive lokaljournalistische Onlineangebote haben und ob sie eine Konkurrenz zum etablierten Printmedienmarkt sind.
Von Christian Mühlbauer
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck eröffnete die Veranstaltung und forderte mehr „Staatsferne“ in den Aufsichtsratsgremien der öffentlich-rechtlichen Sender.
Die aktuelle Debatte über eine gesetzliche Einschränkung von Berichten in Zusammenhang mit möglichen Terror-Akten kommentierte er: „Ich halte solche Überlegungen für inakzeptabel. Die Medien in Deutschland berichten ganz überwiegend so, dass man erkennt, dass sich die Journalistinnen und Journalisten ihrer Verantwortung bewusst sind.“

Von Links: Alfons Pieter, Peter Schink, Dr. Christian Stöcker, Thomas Mrazek, Stefan Aigner, Hardy Prothmann. Bild: Christian Mühlbauer
Zu den geladenen Gästen des „Panel 4“ gehörten Alfons Pieper (wir-in-nrw.de), Peter Schink (Blog Age), Dr. Christian Stöcker (Stellv. Ressortleiter Spiegel Online, Netzwelt), Stefan Aigner (Regensburg Digital) sowie Hardy Prothmann (heddesheimblog). Die Moderation wurde von Thomas Mrazek (Vorsitzender DJV Fachausschuss Online) durchgeführt.
Gegen die Hofberichterstattung.
Nach einer kurzen Einführung stellten die Teilnehmer ihre Projekte sowie ihre Sicht auf die aktuelle Lage dar. Der frühere stellvertretende Chefredakteur der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, Alfons Pieper (69), betreibt das wir-in-nrw.de-Blog erst seit Dezember 2009.
Sein Team umfasse 6-7 professionelle Journalisten, die alle anonym schreiben, „weil sie als Printjournalisten angestellt sind“. Auslöser für die Schaffung des Blogs war die „Hofberichterstattung in Nordrhein-Westfalen“.
Die Berichterstattung hatte den früheren nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers enorm unter Druck gesetzt.
Direkt im Anschluss stellte Hardy Prothmann seine lokalen Blogs zu Heddesheim, Hirschberg, Ladenburg und ab kommender Woche Weinheim, vor. Wie er erklärte, habe er das lokaljournalistische Angebot im Mai 2009 ins Leben gerufen. Aufhänger sei damals das Logistikzentrum „Pfenning“ gewesen, welches sich in der Gemeinde Heddesheim ansiedeln wolle.
Bei seiner Recherche fand er heraus, dass es in den Jahren zuvor zahlreiche negative Berichte über „Pfenning“ gab. Nachdem sich das Unternehmen in Heddesheim ansiedeln wollte, blieben diese jedoch aus. Unzufrieden mit der „Hurra-Berichterstattung“ des Mannheimer Morgen nahm er die Berichterstattung selbst in die Hand.
Stefan Aigner aus Regensburg macht seinen Lokaljournalismus auf „regensburg-digital.de“ schon seit drei Jahren. Ursprünglich war das Projekt aus einem Anzeigenblatt hervorgegangen. Inzwischen betreibt Aigner das Projekt in Eigenregie, unterstützt durch einen Kulturverein, über den Aigner Spenden erhält.
Unabhängig, mutig, unterfinanziert.
Mrazek merkte insbesondere den Untertitel des Blogs an: „Unabhängig, mutig, unterfinanziert“. Wie schlecht es um die Einnahmen bestellt ist, legte Aigner ebenfalls offen: „Ich lebe nur unwesentlich über HartzIV-Niveau, aber ich komme zurecht.“
Ihm folgte die Vorstellung von Dr. Christian Stöcker, stellvertretender Ressortleiter Netzwelt bei Spiegel Online. Gleich zu Beginn vermittelte er seine Kernbotschaft: „Die deutsche Bloggerszene ist eine Bereicherung für die Medienlandschaft.“ Dabei betonte er, dass es durchaus Blogs mit journalistischem Anspruch geben würde. „Blogs werden jedoch keinen Journalismus ersetzen, da sie sich nicht an Standards gebunden sehen“, so Stöcker.
Es folgte Peter Schink. Schink war unter anderem für den Relaunch von Welt Online verantwortlich. Darüber hinaus ist er aktiver Blogger und betreibt eines der ältesten deutschen Blogs. Als Vertreter der Blogosphäre warf er einen Blick auf die Stellung von Blogs im gegenwärtigen Mediensystem. „Was ist anders, wenn ein einzelner etwas publiziert statt eines Verlags?“, war seine Frage an die anwesenden Zuhörer.
Hardy Prothmann hielt den beiden entgegen, dass „kleine Blogs“ oft kritischer als „große Medienhäuser“ berichten, weil die „Abhängigkeiten“ fehlten. Zudem würden viele Redaktionen nur vom Schreibtisch aus arbeiten und nicht draußen bei den Menschen sein. Standards wie Recherche, sichere Fakten, Quellenschutz und andere professionelle journalistische Qualitäten finden selbstverständlich bei guten Blogs statt – oft besser als in „Monopolredaktionen“.
Eine schwierige Situation
Auf die Frage, wie es um die Finanzierung und Akzeptanz der Angebote stehe, redeten alle Teilnehmer Tacheles. Das größte Problem sei, so Alfons Pieper, dass man „keine Rechtsabteilung in der Hinterhand“ habe. Eine Klage oder einen Prozess könne man faktisch nicht riskieren. Auch wenn man monatlich inzwischen 2,5 Millionen Seitenaufrufe erhalten würde. Das wir-in-nrw-Blog ist aber auch nicht-kommerziell angelegt.
Wie riskant die Situation sein kann, verdeutlichte Stefan Aigner. Er wurde bereits mit drei Klagen überzogen. Zwei davon konnte er gewinnen. Ein Prozess steht noch aus. Auf den juristischen „Streit“ mit der Erzdiözese konnte er sich jedoch nur durch Spenden einlassen. „Momentan reicht es für 1,5 Instanzen“, so Aigner.
Aigner hatte in einem Missbrauchsfall durch einen katholischen Priester an einem Jungen eine spätere Geldzahlung als „Schweigegeld“ bezeichnet. Die Kirche will ihm das juristisch untersagen lassen. Die Prozesse wolle man grundsätzlich durchfechten. Schließlich hat ein Gericht bei einem der beiden vorangegangenen Prozesse schon festgestellt, dass „Wahrheit grundsätzlich nicht rechtswidrig“ ist.
Auch Hardy Prothmann hatte schon mehrere „Klage“-Drohungen: „Das ist schon erstaunlich – als ich noch für große Medien berichtet habe, gab es keine einzige Klage, jetzt versucht man mich und andere damit einzuschüchtern.“
Ein Blick in die Zukunft
Das nach wie vor konkrete Problem ist und bleibt also die Finanzierung. Primär würde diese bisher über Werbung ermöglicht.

Hardy Prothmann gibt im Anschluss an seine Podiumsdiskussion einer Journalsitenschülerin ein Interview. Bild: Christian Mühlbauer
Wie es zukünftig mit lokaljournalistischen Blogs weitergehe, konnte man nicht abschließend beantworten. Professioneller, journalistisch ausgebildeter Nachwuchs sei jedenfalls vorhanden. Vielleicht kommen in der Zukunft Zusammenschlüsse von journalistischen Blogs in Form von Netzwerken zustande. Man müsse aber auch festhalten, so Peter Schink, dass die deutsche Blogosphäre im Vergleich zu anderen Ländern nicht gut entwickelt sei.
Auch die Frage der Refinanzierung werde sich über kurz oder lang lösen lassen, wie Dr. Stöcker festhielt. So sei „viel Luft für Werbung“, wenn man den Anzeigenmarkt Print mit dem Anzeigenmarkt Online vergleiche.
Hardy Prothmann merkte an, dass Online-Werbung oft noch erklärungsbedürftig sei, sich der Trend aber eindeutig weg vom Print hin zu Online entwickle: „Printwerbung ist im Vergleich zu Onlinewerbung extrem teuer und wenig erfolgreich – online trägt weiter, ist schneller, flexibler und kann einfach mehr.“
Hinweis:
Der MainzerMedienDisput wurde 1996 erstmalig veranstaltet und wird von der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei, der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz getragen. Die Medienpartner des Disputs sind der Südwestrundfunk (SWR) und das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF).
Anmerkung der Redaktion:
Christian Mühlbauer absolviert ein redaktionelles Praktikum bei uns in der Zeit vom 22. November – 10. Dezember 2010. Herr Mühlbauer studiert an der Fachhochschule Ansbach „Ressortjournalismus.“
GEZ-Kontrolleur: „Wir werden Sie nicht vergessen. Da geb ich Ihnen Gift drauf.“
Guten Tag!
Heddesheim, 02. Mai 2010. Die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) ist in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik geraten: Bei der Kontrolle von Haushalten, ob die auch ordnungsgemäß ihre Empfangsgeräte angemeldet haben, gehen manche „Fahnder“ nicht zimperlich vor. Direkte oder angedeutete Drohungen sollen vermeintliche „Schwarzseher oder -hörer“ einschüchtern. Wir dokumentieren einen authentischen Fall in Heddesheim.
Von Hardy Prothmann
Die GEZ ist seit Jahren in der Kritik: Wegen ihrer Datensammelwut kritisieren die Landesbeauftragten für Datenschutz seit Jahren die Stelle, die für die Landesrundfunkanstalten (ARD, ZDF, SWR usw.) die Rundfunkgebühren einzieht.
Immer wieder stehen die GEZ-Beauftragten wegen „Drohungen“ und „miesen Methoden“ in der Kritik. Andere nennen diese Leute Schnüffler.

GEZ-Kontrolleur bei der "diskreten" Arbeit: "Ich muss mir noch die Autonummern aufschreiben." Bild: hblog
In Heddesheim versucht mindestens ein GEZ-Kontrolleur zur Zeit, an die Daten von Bürgerinnen und Bürgern zu kommen – und spart nicht mit indirekten und direkten Drohungen.
Der Mann ist nicht bereit, sich korrekt auszuweisen. Nach Aussage des Bürgers, der uns das Video zur Verfügung stellte, sagte der Mann zu Beginn des Gesprächs, er habe gesehen, dass in einem Zimmer ein Monitor läuft und das fotografiert. Das Problem: Um einen Blick auf das benannte Fenster zu werfen, musste der Mann in der Hofeinffahrt des Nachbargrundstücks gestanden haben. Gefragt, ob er das Grundstück betreten darf, hat der Mann nicht.
„Sie werden von uns hören. Machen Sie sich keine Sorgen.“
Der Reaktion liegt eine zweite Aussage vor, dass der Mann ungefragt Grundstücke betritt und direkt an der Haustür klingelt. Er kommt sofort zur Sache. Sein Auftreten ist unverhohlen drohend. Den Hof verlies er erst nach mehrfacher Aufforderung. Auch hier verwies er aufs „Gesetz“. Paragrafen nannte er keine. Auf Verlangen zeigte er nur einen allgemeinen Absatz zur Rundfunkgebührenpflicht. Auch hier kam die Ansage: Dann notiere ich mir mal noch die Autonummern.
Die betroffenen BürgerInnen beschweren sich nun beim Datenschutzbeauftragten des SWR über das ungebührliche und ungesetzliche Verhalten des Mannes. Sicherlich sind die GEZ-Beauftragten im Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender unterwegs.
Ganz sicher ist es aber nicht ihre Aufgabe, BürgerInnen einzuschüchtern. Und ganz sicher ist es Ihnen nicht erlaubt, in Häuser und Wohnungen hinein zu fotografieren.
Das Video liegt leider nur in schlechter Qualität vor, der Ton ist aber weitgehend verständlich. Wir haben den Dialog trotzdem aufgeschrieben.
Anmerkung der Redaktion: Nachdem wir überprüft haben, ob der Kommentar (siehe unten) von Prof. Herb wirklich von diesem stammte und ein Gespräch geführt haben, in dem uns Herr Prof. Herb unmissverständlich erklärte, die „Persönlichkeitsrechte“ des GEZ-Kontrolleurs seien verletzt und dazu auf verschiedene Gerichtsurteile verwies – haben wir den Beitrag zunächst herausgenommen.
Herr Prof. Herb wollte sich übrigens nicht zitieren lassen (Persönlichkeitsrecht).
Wir haben die Dokumentation überarbeitet und Film und Ton verzerrt.
Bürger: Ich möchte Ihren Ausweis nochmal sehen.
GEZ-Beauftragter: Ich habe Ihnen den Ausweis gezeigt.
Bürger: Sie haben mir den Ausweis nicht gezeigt.
GEZ: Natürlich
Bürger: Sie halten die Nummer zu. Zeigen Sie mir die Nummer. Machen Sie den Daumen weg.
GEZ: Mehr gibts nicht.
Bürger: Moment.
GEZ: Sie, ich hab noch tausend Sachen zu machen.
Bürger: Nein, Sie können nicht einfach hier vorkommen…
GEZ (unterbricht): Sie werden eh von uns hören. Sie werde eh von uns hören guter Mann. So geht das nicht.
Bürger: Doch.
GEZ: Ich muss mir noch die Autonummern aufschreiben.
GEZ notiert Autonummern.
GEZ: Schöner Abend. Haben Sie jetzt noch ein Problem?
Bürger: Ich will Ihre Autonummer.
GEZ: Meine Autonummer brauchen Sie nicht. Um Gottes willen, ich glaub, es geht los? Sie werden eh von uns hören. Wollen Sie mir durch den ganzen Ort nachlaufen.
Unverständlich.
Bürger: Was haben Sie eben gesagt?
GEZ: Ich muss meine Sache diskret machen.
Bürger: Was haben Sie eben gesagt?
GEZ: Sie haben meinen Namen, dass muss reichen.
Bürger: Sie haben eben eine Beleidigung gesagt und das wissen Sie.
Der GEZ-Beauftragte sorgt sich um seinen „diskreten“ Job.
GEZ: Ich muss die Sache hier diskret machen.
Bürger: Was haben Sie eben gesagt hier?
GEZ: Was hab ich gesagt?
Bürger: Sie haben gesagt, so ein…Depp?
GEZ: Ich habe nichts gesagt. Ich weiß nicht, was Sie verstehen.
Bürger: Das ist eine Beleidigung.
GEZ: Ich habe Sie nicht beleidigt. Ich bitte Sie.
„Wir werden Sie nicht vergesssen. Da kann ich Ihnen Gift drauf geben.“
Bürger: Sie kommen her, stellen sich nicht vor, bedrohen die Leute, fotografieren in die Wohnungen. Wie sind Sie eigentlich drauf.
GEZ: Sie haben uns Auskunft zu geben, Sie sind laut Gesetz dazu verpflichtet mit ganz anständig und ehrlich die Meinung zu sagen.
Bürger: Moment, Sie standen vor der Tür und haben gesagt, sie haben in die Wohnung reingesehen und fotografiert.
Bürger: Das haben Sie vorhin gesagt.
GEZ: Ich habe hier noch Sachen diskret abzuklären. Sie werden von uns eh hören. Machen Sie sich keine Sorgen. Wir werden Sie nicht vergessen. Da kann ich Ihnen Gift drauf geben. Gehen Sie bitte heim, ich habe hier in der Ecke noch Sachen abzuklären.
Bürger: Das ist meine Heimat. Sie können mir doch nicht vorschreiben, wo ich hier langlaufe?
„Dann ziehen wir Sie vor Gericht.“
Die beiden laufen weiter.
GEZ: Also wenn Sie weitermachen, mache ich gegen Sie noch eine persönliche Anzeige.
Bürger: Wegen was?
GEZ: Da wird der SWR dahinterstehen, das garantiere ich Ihnen. Dann ziehen wir Sie vor Gericht. Sie laufen mir hier nicht nach. Ich habe hier Sachen diskret abzuklären, wo ich keine Zuhörer brauche.
Bürger: Sie haben sich nicht korrekt ausgewiesen. Sie haben mir einen Plastikausweis gezeigt, aber keinen Personalausweis.
GEZ: Machen Sie sich keine Sorgen. Sie werden von uns hören. Machen Sie sich bitte keine Sorgen.
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Persönliche Anmerkung:
Ich arbeite seit 1994 immer wieder für einzelne Landesrundfunkanstalten und habe viele Erfahrungen gemacht. Darunter auch sehr positive.
Aus der GEZ-Gebühr werden nicht nur (immer weniger) festangestellte Journalisten und vor allem viel Verwaltung bezahlt, sondern auch „Freie Mitarbeiter“.
Die Honorare bei ARD & ZDF erlauben (noch) für tausende von „freien Journalisten“ einen „einigermaßen“ finanzierbaren Lebensstil für eine harte, oft ungeliebte, verantwortliche Arbeit.
Ich habe für ARD & ZDF immer gerne gearbeitet und fühle mich dem öffentlich-rechtlichen System sehr verbunden, weil dort Journalismus möglich ist und immer wieder herausragender Journalismus stattfindet. Gut oder anständig bezahlte Journalisten haben mir dort viel beigebracht.
Für die überwiegende Mehrzahl der Privatsender gilt: Nur soviel Journalismus wie absolut nötig und den so allerbilligst wie möglich. Auch diese Erfahrung habe ich gemacht.
Solange die GEZ-Gebühr auch dafür sorgt, dass wir Bürgerinnen und Bürger uns nach Artikel 5 Grundgesetz eine fundierte Meinung bilden können, ist das sehr gut investiertes Geld.
Wenn aber irgendwelche Typen im Vorgarten rumschleichen oder durch die Hecke fotografieren, hört der Spaß und vor allem das Verständnis auf.
Ein öffentlich-rechtliches Rundfunksystem, das Drohungen gegenüber der Meinungsfreiheit nicht sanktioniert, ist am Ende.
Dann würde ich lieber nur noch Privatfunk sehen und hören, weil ich wüsste, dass die irgendwie miteinander im Wettbewerb stehen und nicht nur einfach „kassieren“ wollen.
Wie blogs die Medien und die Politik aufmischen
Guten Tag!
Heddesheim, 30. April 2010. Unser blog-Konzept für Heddesheim, Hirschberg und Ladenburg wird von vielen als „Zukunft des Lokaljournalismus gesehen“. Das freut uns und spornt uns an. In Deutschland gibt es aber auch längst andere einflussreiche Internetblogs von Journalisten. Eines betreibt Alfons Pieper – ein erfahrener Journalist, der den Nordrhein-Westfälischen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers ordentlich unter Druck setzt. Das ZDF hat darüber berichtet.
Das heddesheimblog gehört zu den bekanntesten neuen Medien in Deutschland. Warum? Ganz einfach: Wir arbeiten unabhängig und überparteilich. Wir recherchieren ergebnisoffen und umfassend. Wir sind meinungsstark. Wir ist die Redaktion – diese wird von vielen Leserinnen und Lesern mit Hintergründen und Hinweisen unterstützt.

"Wir in NRW" mischt die Landespolitik auf. Quelle: Wir in NRW
Einen ähnlichen Ansatz hat das blog „Wir in NRW“ von Alfons Pieper – der arbeitet aber vorwiegend zur Landespolitik in NRW. Journalistisch erfolgreich. Geheime Dossiers, kritische Hintergrundberichte und starke Meinungsartikel setzen die CDU in NRW gehörig unter Druck.
Die CDU vermutet die SPD als „Drahtzieher“, die weist das zurück. Erinnert irgendwie an Heddesheim: Hier vermutet die CDU die Grünen als Drahtzieher – die weisen das zurück.
Die CDU vermutet eine „Schmutzkampagne“ – auch das gab es schon in Heddesheim („Kübel voller Dreck und Unrat„).
Auch unsere Berichterstattung aus Ladenburg wird teils schon angefeindet.
Alfons Pieper sagt im ZDF-Beitrag: „Wir haben den Eindruck, dass der Journalismus gefälliger geworden ist, nicht mehr kritisch genug.“ Damit meint er die gesamte Branche.
Der Politikwissenschaftler Ulrich von Alemann nennt das im Beitrag „Guerilla“-Journalismus und definiert den so: „Der recherchiert auf eigene Faust.“
Was ein Journalismus kann, der auf „eigene Faust recherchiert“, zeigen professionelle blogs. Wir werden in den kommenden Wochen solche blogs vorstellen, die überwiegend nicht den Journalismus machen wollen, wie ihn der Politikwissenschaftler von Alemann beschreibt: abhängig – vom Verleger, der „Ausrichtung“ usw.
Sondern einen unabhängigen – im Fall von „Wir in NRW“ eine Seite, die sich mit der Nordrhein-Westfälischen Landespolitik beschäftigt.
Unser Thema sind die Kommunen, das lokale und regionale Geschehen. Das Konzept ist dasselbe: „Echten Journalismus zu bieten, der nicht gefällig ist, sondern kritisch.“
Video:
ZDF-Blog Kennzeichen digital
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
In eigener Sache: 3. Platz für Hardy Prothmann bei „Journalisten des Jahres 2009“
Guten Tag!
Heddesheim, 29. Januar 2010. Die Jury des Mediummagazins wählt zum Jahresende den „Journalisten des Jahres“ sowie in zehn Kategorien je zehn Top-Journalisten, die durch besondere Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben. Der Betreiber des heddesheimblogs, Hardy Prothmann, wurde auf Platz 3 in der Kategorie „Regionale Autoren“ gewählt.
Zum Jahresende wählt eine 60-köpfige Jury für das Mediummagazin 100 Journalisten aus, die durch besondere Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben. Außerdem wird der „Journalist des Jahres“ gewählt. In der Jury sitzen ebenfalls herausragende Journalisten wie Claus Kleber (heute-journal ZDF), Michael Jürgs (Publizist) oder Beate Wedeking (Ex-Chefin Bunte).
Preisträger für das Jahr 2009 ist der ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender, dessen Vertrag auf die Intervention des Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch hin nicht verlängert wurde.
Der Ehrenpreis 2009 „Lebenswerk“ wurde an den Focus-Gründer und langjährigen Chefredakteur Helmut Markwort vergeben. Den Sonderpreis für politische Berichterstattung erhielt Stefan Kornelius, Süddeutsche Zeitung.

Hardy Prothmann, 3. Platz, "…weil er mit seinen Blog die kritische Öffentlichkeit in seiner Heimat schafft, die der alteingesessene Lokaljournalismus nicht mehr durchgehend zu leisten vermag." Bild: sap
Hardy Prothmann, verantwortlich für heddesheimblog und hirschbergblog, wurde in der Kategorie „Regionales, Autoren“ auf Platz 3 gewählt. Die Jury-Frage war: „Welche lokalen Autoren hatten 2009 besonders gute und engagierte Ideen?“
In der Begründung der Jury heißt es: „…weil er mit seinen Blog die kritische Öffentlichkeit in seiner Heimat schafft, die der alteingesessene Lokaljournalismus nicht mehr durchgehend zu leisten vermag.“
Der Aufbau der lokalen Informationsangebote von Hardy Prothmann findet seit Monaten eine große Aufmerksamkeit in der Medienbranche, siehe Berichte über das heddesheimblog.
Den 1. Platz in dieser Kategorie machte Michael Ohnewald, Reporter bei der „Stuttgarter Zeitung“, den 2. Platz teilen sich Lisa Imhoffen, Rita Klein, Florian Ludwig, Wolfgang Wiedlich, alle vom Bonner „General-Anzeiger“.
Das Mediummagazin erscheint seit 25 Jahren und ist die größte unabhängige Journalistenfachzeitschrift Deutschlands.
Die Redaktion sitzt in Frankfurt unter Leitung der Chefredakteurin Annette Milz.
Der Verlag ist der Johann-Oberauer-Verlag in Salzburg.
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
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