Mittwoch, 07. Juni 2023

Heute wird das Urteil zur Klage gegen den "Pfenning"-Bebauunsplan verkündet

Der gläserne Journalist: Die Entscheidung des VGH wird Wellen schlagen

Heddesheim/Rhein-Neckar, 18. September 2012. (red/pro) Wie wird der Mannheimer Verwaltungsgerichtshof (VGH) entscheiden? Folgt er der Klage des Anliegers B. und benennt Mängel des Bebauungsplanverfahrens „Pfenning“? Oder folgt er der Sicht des Anwalts der Gemeinde, alles sei „rechtens zugegangen“? Auf hoher See und vor Gericht ist man in Gottes Hand, heißt es. Tatsächlich ist man nicht auf hoher See und Gott spielt keine Rolle. Ein Gericht entscheidet. Nicht mehr und nicht weniger. Ob und wie das die öffentliche Meinung verändert, muss man abwarten. Der Journalist Hardy Prothmann zieht unabhängig vom Gerichtsurteil seine Bilanz und die fällt positiv aus. Trotz aller Probleme.

Von Hardy Prothmann

Im Februar 2009 habe ich als Heddesheimer Bürger zum ersten Mal von den „Pfenning“-Plänen gehört. Der Mannheimer Morgen jubelte und schrieb über einen strahlenden Bürgermeister Michael Kessler, einen zufriedenen regional-verwurzelten Unternehmer Karl-Martin Pfenning. Von bis zu 1.000 Arbeitsplätzen und traumhaften Gewerbesteuerzahlungen wurde berichtet. Die Zukunft Heddesheims war angeblich durch die Ansiedlungsentscheidung „gerettet“ – dabei hatte vorher niemand Sorge, dass die Zukunft des wohlhabenden Ortes gefährdet sein könnte.

Verstört über die vollständig unkritische Berichterstattung habe ich als Bürger zunächst privat recherchiert. Und das gemacht, was jeder Journalist sehr früh lernt. Ich bin ins Archiv gegangen. In das des Mannheimer Morgens – online. Um mich zu informieren, was es dort über „Pfenning“ zu lesen gibt. Und das war durchweg negativ. „Pfenning“ und der Chef sind eine durch und durch problematische Firma. Und mit einem Mal sollte alles eitel Sonnenschein sein?

Bürger – Blogger – Journalist – Gemeinderat

Hardy Prothmann, verantwortlicher Journalist für das Heddesheimblog, im Interview mit dem ARD-Morgenmagazin. (Archivbild)

Ich habe meine Recherchen als Bürger im Internet veröffentlicht – freilich auf Basis meiner beruflichen, journalistischen Kompetenz. (Alles gut oder alles schlecht mit Pfenning in Heddesheim?) Erst später hatte ich verstanden: Das „Heddesheimblog.de“ war in der Welt. Und damit ein Vorbild für neue journalistische Angebote.

Sechs Wochen später war Kommunalwahl in Baden-Württemberg. Meine Schwiegereltern hatten mich Ende 2008 gefragt, ob ich mich als Gemeinderat zur Wahl stellen würde. Ich habe mir das lange überlegt und aus der Überzeugung heraus, ehrenamtlich für die Gemeinschaft tätig sein zu können, zugesagt. Allerdings nur unter der Bedingung, kein Parteimitglied sein zu müssen und als freier Kanditat auf der Liste der FDP anzutreten. Die FDP war für mich auch früheren Zeiten „in Ordnung“. Heute schäme ich mich dafür.

Der Fraktionsvorsitzende Frank Hasselbring umschwärmte mich, sicherte mir einen „tollen Platz“ zu. Also Platz 11 auf einer Liste von 22 Kandidaten. Drei hatte die FDP aktuell im Gemeinderat, drei wollte sie wieder haben. Die bescheidene Hoffnung auf einen Platz mehr gab es auch. Wer sich mit (früherer) Kommunalpolitik auskennt, hat mir keine Chance gegeben. Ich mir auch nicht. Fünf Jahre im Ort. In keinem Verein. In keiner Partei. Keine nennenswerten anderen „Bindungen“. 150 Stimmen wären da schon ein Achtungserfolg.

Die Wählerinnen und Wähler haben das anders gesehen und mich mit 1.400 Stimmen zum Gewinner der FDP-Liste gemacht-  20 Prozent mehr Stimmen als der Listenplatzerste Hasselbring habe ich erhalten und die alteingesessene Ingrid Kemmet, die im „Pfenning“-Verfahren „befangen“ war, konnte auch nur soviele Stimmen holen wie Herr Hasselbring. Seit sie im Gemeinderat ist, hat sie so gut wie nie etwas gesagt. Wenn sie jemandem auffallen sollte, dann nur durch einen angestrengten Gesichtsausdruck, der vielleicht ein Lächeln sein könnte.

Ein kurzes Gespräch mit Herrn Hasselbring hatte ergeben, dass ich sicher kein Mitglied dieser Fraktion sein konnte und damit als partei- und fraktionsloser Gemeinderat tätig sein musste und wollte. Diese Aufgabe hat mir leider keinen Spaß gemacht – denn es war insgesamt sehr aufreibend. Fragen zu stellen, sich kritisch mit den Themen auseinanderzusetzen und dies vor allem öffentlich in der Sitzung, damit die Bürgerinnen und Bürger an einer „Beratung“ teilhaben können – das wurde und wird nicht gewünscht und im Zweifel mit allen Mitteln bekämpft.

Diese Erfahrung war erschütternd. Vor allem die Fraktionssprecher, Dr. Josef Doll (CDU), Jürgen Merx (SPD) und Frank Hasselbring (FDP) waren sich keines verabredeten „Zugs“ zu schade, um einen einzelnen, unabhängigen Gemeinderat in seine Schranken zu weisen zu versuchen. Keine Sorge – ich meine das nicht weinerlich. Ich stelle fest, was ich als „politische Realität“ erfahren habe.

Interesse an inhaltlichen Argumenten? Ringen um das beste Wohl für die Gemeinde? Kritisches Prüfen, ob die Verwaltung auch wirklich unabhängig gearbeitet hat? Fehlanzeige auf weiter Flur. Stattdessen mussten ich und die Bürger/innen ein Andienen und Durchwinken erleben, das fassungslos macht.

Andererseits: Mit bis zu 140 Besuchern bei einer Gemeinderatssitzung schlägt Heddesheim alle Gemeinden und Städte in der Region, was das politische Interesse angeht. Die „üblen“ Umstände haben für eine enorme Politisierung des Ortes gesorgt. Das ist fast beispiellos in Deutschland.

Erschütternde Kommunalpolitik

Gewisse Personen im Gemeinderat waren sich nicht zu schade, auch noch die schäbigsten „Argumente“ als Wohltat zu verkaufen. Das war erschütternd. Aber viel mehr hat mich immer das Schweigen der großen Mehrheit im Rat geradezu geschockt. Gewählte Vertreter der Bürgerschaft, von denen man erwartet, dass sie sich einbringen. Und die seltenst in der Lage waren, bis auf verabredete Auftritte auch nur einen Pieps zu sagen. Die Schweiger sind oft schlimmer als die Wortführer. Niemand kennt ihre Meinung. Niemand weiß, was sie denken. Die Wortführer kann man fassen, sich mit ihnen wie auch immer auseinandersetzen. Aber die Schweiger, beispielsweise eine 1. Bürgermeisterstellvertreterin Ursula Brechtel, sitzen da und sagen nichts. Verschweigen sich jedem Austausch. Also dem demokratischen Meinungsfindungsprozess und sind doch angeblich Repräsentaten dieser Demokratie. Wie bitter. Wie beschämend. Wie im wahrsten Sinne des Wortes verantwortungslos.

Und schaut man sich die Abhängigkeiten und Verbindungen an, dann wird es noch bitterer. Da gibt es Gemeinderäte, die angeblich nur über die Runden kommen, weil ihnen die Gemeinde Aufträge zuschanzt. Da gibt es personelle Mehrfachfunktionen, die eindeutig an einer „unabhängigen“ Repräsentanz zweifeln lassen.

Und dann gibt es auch eindeutige Drohungen. Beispielsweise durch den Bürgermeister Michael Kessler selbst. Als Gemeinderat wurde ich zu gewissen Themen zur Verschwiegenheit verpflichtet. Ein krasser Widerspruch zu meiner journalistischen Arbeit, Öffentlichkeit herzustellen und die Bürger/innen zu informieren. Als ich einmal nichts aus „nicht-öffentlichen“ Sitzungen wissen wollte, um nicht „zur Verschwiegenheit verpflichtet zu werden“, drohte mir der Bürgermeister vor Zeugen ein „Ordnungsgeld“ an. Das kann bis zu 1.000 Euro betragen. Und die Drohung war ernst gemeint. Bürgermeister Michael Kessler war fest entschlossen, eine mögliche Unterrichtung der Öffentlichkeit mit „rechtstaatlichen Mitteln“ zu unterbinden. Es ging dabei um die Pläne der Edeka-Erweiterung. Das kann ich jetzt benennen, weil das mittlerweile öffentlich ist. Das war eine sehr krasse Erfahrung.

Presse- und Meinungsfreiheit?

Ebenfalls krass ist die bis heute vorsätzliche Behinderung unserer Redaktion. Ein einmaliger Vorgang. Ganz sicher verfolgen andere Bürgermeister auch „ihre“ Interessen und vermutlich auch die der Gemeinden. Aber was in Heddesheim abläuft, ist beispiellos.

Und immer mit einem Namen verknüpft: Michael Kessler. Ob der Ukas an alle Verwaltungsangestellten, nicht mit uns reden zu dürfen. Ob der Versuch einer Abmahnung auf Steuerzahlerkosten. Ob die fortgesetze Bevorzugung der gleichgeschalteten unkritischen Medien. Der aktuell amtierende Heddesheimer Bürgermeister zeigt sich durchweg als Feind einer freien Presse und einer freien Öffentlichkeit.

Aktuell wird auch das von ihm durchweg geführte „Pfenning“-Verfahren vor dem Verwaltungsgerichtshof verhandelt. Man könnte jetzt Herrn Doll, Herrn Merx, Herrn Hasselbring mit dafür verantworlich machen. Das sind sie auch. Ebenso wie die schweigenden Abnicker. Aber es geht vor allem um Michael Kessler, der „Pfenning“ zu seinem Schicksal gemacht hat.

Zur großen Chance, der „100-Millionen-Euro“-Kessler zu werden. Zu einem Provinz-Bürgermeister, der das große Rad dreht. Nur ist ist vom Ruhm leider nichts übrig. Dafür ist die Wahrheit in Zement gegossen. 1.000 Arbeitsplätze? Wird es nicht geben. Erhebliche Gewerbesteuerzahlungen? Wird es nicht geben. Gleisanschluss? Fehlanzeige. Regionales Unternehmen trifft Generationeninvestition? Spätestens mit dem noch ausstehenden Verkauf an einen Immobilienfonds erledigt.

Der VGH entscheidet nun, ob auch Zusagen des Unternehmens, Plätze für Auszubildende und die Verlagerung des Firmensitzes von „Pfenning“ von Viernheim nach Heddesheim unzulässig sind und somit gestrichen werden. Auch das wäre ein Verlust.

Vielleicht folgt der VGH der Klage auch nicht und befindet „alles für in Ordnung“.

Dann liegt eine richterliche Entscheidung vor. Aber keine über die Meinung der Menschen. Die wissen längst, dass die „Kessler-Show“ die Gemeinde sehr viel Geld gekostet hat. Unsummen für Anwälte und „Spin-Doctor“-Unternehmen. Und vor allem hat Michael Kessler mit Unterstützung seiner willfährigen Abnicker den Unfrieden in die Nachbarschaften der Gemeinde gebracht. Mit Nachbarschaften sind die in Heddesheim gemeint und die zu den Nachbarorten – Hirschberg ist stinksauer und Ladenburg wird es werden.

Schadensmeldungen

Das ist der allergrößte Schaden und der größt anzunehmende Unfall für einen Bürgermeister. Michael Kessler wird mit Sicherheit in die Geschichte Heddesheims eingehen. Als Spalter.

Andererseits hat die Entwicklung auch eine positive Wendung genommen. Das Heddesheimblog.de ist bundesweit durch seine kritische Lokalberichterstattung bekannt geworden und hat gezeigt, dass Lokaljournalismus wichtig für die Demokratie ist. Es gibt mittlerweile über 400 Berichte zu unserer Arbeit, dutzende von wissenschaftlichen Arbeiten haben unser Modell untersucht – an dieser Stelle möchte ich allen Beteiligten danken. Ob Mitarbeitern, Unterstützern oder Informanten. Und interessierten Kollegen sowie Wissenschafttlern, die sich mit der Funktion un den Möglichkeiten von Lokalblogs auseinandergesetzt haben.

Nach dem Vorbild Heddesheimblog.de sind andere lokaljournalistische Projekte entstanden, ob die Tegernseerstimme.de oder die Prenzlauerberg-Nachrichten.de (um nur ein sehr südliches und nördliches Angebot zu nennen). Es gibt in vielen Orten den Versuch, engagierten Journalismus zu etablieren. Überwiegend bringen sich hier sehr gewissenhafte Menschen ein, die wollen, dass unser Gemeinwesen funktioniert.

Und zwar nicht durch Lobhudelei und unkritische „Berichterstattung“ wie sich das der Mannheimer Morgen als Beispiel für viele Lokalzeitungen zu eigen gemacht hat. Sondern durch einen kritischen, lebendigen Austausch zwischen der Öffentlichkeit, also den Menschen und den Medien, welche auch immer, die ihre „Ergebnisse“ anderen Menschen zur Verfügung stellen.

Mehr Transparenz

Und auch die Gerichte werden lernen müssen, wenn sie das nicht schon tun, dass sie ihre Entscheidungen transparent machen. Bei der Entscheidung vor dem VGH, Klage des Anwohners B. gegen den Bebauungsplan „Pfenning“ der Gemeinde Heddesheim, kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Richter unseren Rechtsstaat repräsentieren.

Wir leben aber auch in einem Rechtsstaat, der die freie Meinung grundgesetzlich garantiert und schützt. Und auch dieses Recht kann man unabhängig von formaljuristischen Entscheidungen nutzen.

Meine Meinung ist: Bürgermeister Michael Kessler ist mit seinem Unterstützerkreis aus nicht mehr frei agierenden Mandatsträgern, egal ob plappernd oder schweigend, verantwortlich für den Unfrieden im Ort und einen voraussichtlich immensen Schaden für die Gemeinde.

Mitverantwortlich dafür sind die „etablierten“ Medien im Raum, die ebenfalls unkritisch und journalistisch verantwortungslos ihre Kontrollfunktion nicht ausgeübt haben.

Sie können sich meiner Meinung anschließen, Sie können sie ablehnen oder Teile davon verwenden. Über Ihre Meinung entscheiden Sie selbst. Und kein Gericht kann Sie daran hindern. Allerdings sollten Sie eine Gerichtsentscheidung ernst nehmen und in Ihren Meinungsbildungsprozess verantwortlich miteinbeziehen. Und zwar unabhängig, ob diese Ihnen gefällt oder nicht.

Ich habe als Gemeinderat versucht, mehr Transparenz zu schaffen. Weil das mein Beruf als Journalist ist. Das ist mir in Teilen gelungen – kaum im Rat, umso mehr auf dem Heddesheimblog.de.

Ich war aber auch als „Einzelkämpfer“ im Gemeinderat sehr alleine, wenngleich die Fraktion der Grünen oft unterstützt hat, manchmal auch nicht. Für die Zukunft sehe ich allerdings beste Chancen auf mehr Transparenz, weil diese allerorten gefordert wird. Überall in Deutschland gründen sich lokale Blogs, suchen Journalisten neue Wege.

Und ich muss nach meinem Wegzug aus Heddesheim und der damit verbundenen Aufgabe des Mandats keine „nicht-öffentlichen“ Geheimnisse mehr mit mir rumtragen. Ich kann frei berichten. Beispielsweise exklusiv über den „Pfenning-Deal“.

Herr Kessler und seine Abnickerfraktionen werden es stellvertretend für andere Seilschaften in anderen Orten in Zukunft immer schwerer haben, Hinterzimmerentscheidungen durchzusetzen. Egal ob in Heddesheim oder sonstwo. Und das ist gut so. Und wir Bürger sollten daran interessiert sein, einen offenen Meinungsaustausch zu suchen und journalistische Arbeit zu unterstützen. Erzählen Sie es weiter. Machen Sie Werbung für unabhängige journalistische Angebote. Sie helfen damit als Bürger/innen der Demokratie und letztlich sich selbst. Machen Sie ungeniert Gebrauch von diesem egoistischen Recht.

Als Journalist agiere ich professionell so gläsern wie als Gemeinderat: Meine Mitarbeiter und ich informieren Sie, damit Sie  sich eine möglichst unabhängige Meinung bilden können. Wir decken auf, wir machen Informationen transparent, wir helfen Ihnen, sich Ihre Meinung zu bilden. Und wir freuen uns dabei auf Ihre Unterstützung.


Alle Texte des „Gläsernen Gemeinderats“ lesen Sie hier.

"Ent"täuschende "Berichterstattung"

Geprothmannt: Bagatell- vs. Kollateralschaden

Bleiben am Ende nur noch Trümmer? Journalismus war mal ein angesehener Beruf - heute ist das Image beschädigt. Archivbild

 

Mannheim/Viernheim/Rhein-Neckar, 18. Juni 2012. (red) Es gibt einen Brand, die Feuerwehr löscht diesen schnell. Der Schaden bleibt eigentlich überschaubar und doch nicht. Das „Opfer“ ist das „Scheck In-Center“ in Viernheim. Aber es kommt noch ein weiteres hinzu, dass mit allem gar nichts zu tun hat: Die Bevölkerung. Der Schadensverursacher: Journalisten. Der Schaden: Glaubwürdigkeitsverlust in unbekanntem Ausmaß.

Von Hardy Prothmann

Der Ruf von Journalisten ist nicht der beste. Vollkommen zurecht. Sie fragen sich jetzt, wieso ein Journalist dem eigenen Berufsstand ein schlechts Zeugnis ausstellt? Die Antwort ist ganz einfach: Nur wenn man sich nach vorne verteidigt, kann man hoffen, weitere Schäden zu verhindern. Das ist durchaus egoistisch gedacht. Denn ich und meine Mitarbeiter achten sehr auf bestmögliche Qualität unserer Informationen – egal, ob wir über leichte Themen wie Feste und Aktivitäten berichten oder über anspruchsvolle wie Kultur und Wirtschaft oder Politik und Sport.

Ganz klar machen auch seriöse Journalisten Fehler. Wenn diese passieren, sollten die Leserinnen und Leser aber darüber informiert werden. Doch das tun die meisten Medien nicht. Auch klar: Wenn wir einen Rechtschreibfehler entdecken oder auf Fehler hingewiesen werden, verbessern wir den auch ohne eine Korrekturmeldung, wenn es sich um eine Bagatelle handelt. Berichte mit kapitalen Fehlern legen wir in der Kategorie „Korrektur“ ab, damit Leserinnen und Leser sofort und ohne lange Suche eine zunächst fehlerhafte Berichterstattung sowie die Korrektur finden können. Auf dem Heddesheimblog sind dort seit dem Start vor drei Jahren „nur“ acht von über 2.500 Berichten als fehlerhaft gekennzeichnet. Wir ärgern uns über jeden Fehler und haben diese korrigiert.

Falscher Eindruck vermittelt

Der Mannheimer Morgen hat aktuell über einen Brand im Viernheimer Scheck In-Center „berichtet“. Der „Bericht“ ist mit dem Kürzel „bhr“ gekennzeichnet. Der unbedarfte Leser denkt jetzt: „Ok, jemand, dessen Namen mit bhr abgekürzt wird, war vor Ort oder nach sich zumindest telefonisch oder auf anderem Weg die Informationen besorgt, geprüft und dann seinen Bericht verfasst.“ Doch dieser naheliegende Gedanke ist in diesem Fall und leider viel zu oft ein Fehler. Denn kein Journalist des MM war vor Ort und es wurde auch sonst nichts recherchiert.

Tatsächlich wurde also keine „journalistische Leistung“ erbracht. Durch das geschickte Setzen von An- und Abführungszeichen liest sich der Text, als habe „bhr“ mit dem Pressesprecher der Feuerwehr Viernheim gesprochen, denn er zitiert ihn ja „wörtlich“. Tatsächlich ist dieser Eindruck aber eine Täuschung. Auf Nachfrage bestätigte uns der Pressesprecher Andreas Schmidt, dass er mit niemandem vom MM in dieser Sache gesprochen hat:

Die haben automatisch eine email mit dem Pressetext bekommen, wie alle Redaktionen, die das wollen.

Ist die Nachricht aber falsch? Ja und nein. Sie erweckt den falschen Eindruck, als habe der Journalist mit dem Pressesprecher gesprochen. Und sie erweckt den Eindruck, der Journalist habe selbständig recherchiert und den Bericht selbst verfasst. Die Fakten sind aus Sicht der Feuerwehr sicher zutreffend. Die Mutmaßung über die Schadenshöhe ist es nicht.

Die Originalmeldung der Feuerwehr. Quelle: FFW Viernheim

 

Die geguttenbergte Version im Mannheimer Morgen. Quelle: SHM

Geguttenbergter Journalismus ist Betrug am Leser

Diese Form „journalistischer“ Arbeit ist gängig in vielen Redaktionen: Bei Zeitungen, Magazinen, im Radio und Fernsehen und im Internet. Man nimmt frei zugängliche Informationen, „etikettiert“ sie ein wenig um und schon hat man einen „eigenen“ redaktionellen Bericht. Das ist und bleibt Betrug am Leser.

Sie fragen sich, warum das passiert? Warum andere Redaktionen so verfahren? Warum es nicht alle ehrlich und transparent wie wir mit unseren Blogs berichten? Fragen Sie die Redaktion Ihres Vertrauens. Ich versichere Ihnen, man wird Sie nicht sonderlich ernst nehmen. Erst, wenn Sie das Abo kündigen wollen.

Wir tun das, was eigentlich eigentlich selbstverständlich sein sollte. Wir benennen nämlich immer deutlich die Quelle, wie auch in diesem Fall ist der Text mit „Information der Feuerwehr Viernheim“ klar gekennzeichnet worden. Das hat mehrere Gründe. Der wichtigste: Wir respektieren die Arbeit von anderen. Wir schmücken uns nicht mit „fremden Federn“. Der nächste Grund ist: Wo bei uns „Redaktion“ draufsteht, ist auch Redaktion drin. Dafür sind wir verantwortlich. Und ein ebenfalls sehr wichtiger Grund ist: Wir können nur dafür einstehen, was wir selbst recherchiert haben. Wir wollen uns weder fremde Inhalte aneignen, noch darin enthaltene Fehler.

Der Einsatzbericht der Feuerwehr beispielsweise ist überwiegend korrekt – hat aber den Eindruck eines großen Schadens hinterlassen. Viele Kunden blieben heute deswegen dem Markt fern. Wir haben die Meldung ebenso gebracht, waren aber bis 14:00 Uhr das einzige Medium, das einen Reporter vor Ort hatte, um sich ein Bild zu machen und haben danach umgehend berichtet, dass es für Kunden keine Einschränkungen gibt und der Schaden eher überschaubar ist.

Außerdem konnten wir recherchieren, dass in diesem Fall wohl eine „Klarstellung“ in der morgigen Ausgabe der Zeitung folgen soll – man darf gespannt sein. Denn die Scheck In-Läden gehören zur Edeka-Gruppe. Und dort ist man „not amused“ über den scheinbar redaktionellen Bericht im Mannheimer Morgen. Die Edeka selbst ist ein sehr großer Kunde der Zeitung und dürfte pro Jahr Anzeigen im Wert von einigen Millionen Euro bei der Zeitung schalten. Ich versichere Ihnen, dass man bei der Zeitung in diesem Fall den Ärger sehr ernst nimmt. Aber nicht, weil man „journalistisch“ besser oder wenigstens „korrekt“ arbeiten will, sondern um den Umsatz nicht zu gefährden.

Bagatell- vs. Kollateralschaden

Nach dem Brand ist im Scheck In – anders als im Feuerwehrbericht gemutmaßt – nur ein „Bagatellschaden“ entstanden. Dieser Schaden wurde unnötig durch Umsatzausfälle für das Unternehmen vergrößert. Der große Kollateralschaden entsteht aber durch den alltäglichen Guttenberg-Journalismus, bei dem nach Lust und Laune geklaut und abgekupfert, umetikettiert und abgeschrieben wird. Sie halten diesen „Fall“ für eine Bagatelle? Ist er nicht, weil er nur ein Beispiel für eine systematische Täuschung vieler Mediennutzer ist. (Haben Sie die „Jogi“-Fälschung bei der EM mitbekommen? Das ZDF zeigte eine „Live-Berichterstattung“, in die Aufnahmen hineingeschnitten wurden, die vor dem Spiel, also nicht „live“ entstanden sind. Das hat zu heftiger Kritik geführt. FAZ: „Die Regie spielt falsch„)

Einen Brandschaden kann man beseitigen – eine beschädigte Glaubwürdigkeit ist nur schwer wieder zu bereinigen.

Darunter leiden aber nicht nur die Schummler, sondern auch alle, die sich größte Mühe geben, einen herausragende oder zumindest ehrlichen Journalismus zu bieten. Leider tun das immer weniger und der für die Gesellschaft und Demokratie so wichtige Journalismus verliert weiter an Ansehen. Da können sich Politiker und Journalisten die Hand geben – aber es gibt auch in der Politik „anständige“ Leute.

Die Leserinnen und Leser können ebenso wie Unternehmen aber deutlich machen, ob sie Qualität wollen oder nicht.

Bei einer Wahl macht macht das mit einer Stimme. Im Markt hat man auch Macht: Minderwertige Produkte kann man abbestellen oder muss sie nicht kaufen. Und Werbung kann man im glaubwürdigen Umfeld schalten, wo sie auch am besten wirkt.

Weitere Informationen:

Wie aus einer gemeindlichen Pressemitteilung ein Redakteursbericht wird, lesen Sie hier: „Ist der Mannheimer Morgen ein Sanierungsfall?

Wie die RNZ einen PR-Text eines Politikers zu einem Redakteursbericht macht, lesen Sie hier: „Nachgefragt: Wie wird aus einer politischen PR-Meldung ein redaktioneller Text in der RNZ?

In Sachen Guttenberg war die mediale Empörung groß. Dabei sind viele Medien selbst sehr erfahren in Plagiaten. „Plagiator-Formel: Dreist, dreister, Journalist – wie Tageszeitungen tagtäglich “bescheißen

Ein unabhängiger Reporter berichtet über eine SPD-Hauptversammlung. Weit gefehlt. Der Reporter ist selbst Mitglied im Ortsverein. „Was von der Berichterstattung der RNZ unter dem Kürzel “stu” zu halten ist

Auch wir machen Fehler – und reagieren angemessen: „Urheberrecht vermutlich missachtet

 

Anm. d. Red.: Um Missverständnissen vorzubeugen: Die Freiwillige Feuerwehr wird ausdrücklich nicht kritisiert. Die hat wie so oft ihren Job gemacht und einen größeren Schaden verhindert.

Warum Spenden und Sponsoring Transparenz brauchen

Geprothmannt: Uneigennützige Wohltätigkeit? Von wegen! Spenden und Sponsoring sind Werbung

100 Euro sind viel Geld - manche zahlen das aber aus der "Porto-Kasse" und machen daraus ein Vielfaches an "Image"-Gewinn. Quelle: 100-Euro-Schein

Rhein-Neckar, 12. Dezember 2011. (red) Zur Zeit jagt eine Spendenübergabe die nächste – so wie vergangenes Jahr auch und nächstes Jahr wieder. Besonders in der Vorweihnachtszeit laden viele Firmen und Gemeinden ein, über mildtätige Spenden für den guten Zweck zu „berichten“. Klares Ziel dieser Aktionen: Die Spender und Sponsoren wollen sich damit ein gutes Image verschaffen – dabei ist das nichts anderes als Werbung.

Von Hardy Prothmann

Die Redaktion für die Lokalblogs in Nordbaden hat eine strikte Regel: Wir berichten nicht über Spenden, egal wie großzügig diese sind. Denn hinter fast jeder Spende steckt immer ein „Kalkül“, ein Hintergedanke und der ist nicht „mildtätig“, sondern egoistisch: Die spendende Firma oder Institution will sich damit ein gutes Image verschaffen.

Das ist auch absolut erlaubt – nur machen wir uns nicht zum Handlanger und zur erweiterten Pressestelle der Spender und Sponsoren. Wer aus Überzeugung spendet oder unterstützt, braucht seine Haltung nicht an die „große Glocke“ zu hängen.

Millionen von privaten Spendern halten das so – sie geben Geld für alle möglichen Hilfsorganisationen und hoffen, dass damit anderen geholfen wird. Die allermeisten Spenderinnen und Spender bleiben „anonym“ – es geht ihnen um die Hilfe und nicht um eine öffentliche Nennung.

Wer hingegen der „Öffentlichkeit“ seine „Großzügigkeit“ mitteilen möchte, kann eine Anzeige schalten. Das ist, wie gesagt, absolut erlaubt.

Hirschberg: Bericht über eine Spende? Ja, gerne. Schleichwerbung? Nein, danke.

Aktuell haben wir über die Spende einer Interessengemeinschaft „Storchenkerwe“ in Hirschberg berichtet: Die Einladung erschien frei von „Firmenwerbung“ – denn die Initiative des Ortsfestes spendete Geld für gemeinnützige Zwecke. Deshalb haben wir den Termin wahrgenommen.

Vor Ort präsentierte man aber Spendenschecks mit Logo und Schriftzug einer regionalen Bank. Diese Werbung haben wir aus dem Foto herausretuschiert (weiße Fläche).

Das ist die einzige „saubere“ Lösung – alles andere ist eine Form von Schleichwerbung, untergräbt die Glaubwürdigkeit von Journalismus (sofern die bei gewissen Medien nicht sowieso schon „six feed under“ ist) und schadet letztlich auch dem „Werbekunden“ – muss der doch ganz besonders an einem glaubwürdigen Umfeld interessiert sein.

Penetrant wird es – und das ist zunehmend der Fall – wenn die Sponsoren und Spender sogar die Berichterstattung vorschreiben wollen. Dagegen hilft nur konsequente Aufklärung und konsequente „Nicht-Berichterstattung“ bei „Härtefällen“.

Penetrantes Sportsponsoring

Selbst in der Provinz treibt dieses Sponsorenunwesen nicht nur seltsame, sondern völlig inaktzeptable „Blüten“. Ein lokaler Tennisverein wollte uns beispielsweise nur Fotos gestatten, wenn das Sponsorlogo mit im Bild ist.

Das Ergebnis kann man hier nachlesen: „Kein Gruppenfoto ohne Sponsor“

Sehr krass ist dieses Beispiel: Eine Apotheke wird von einem „Marketing-Verband“ ausgezeichnet, nicht etwa weil die Apotheke am meisten Geld gespendet hat, sondern deren Kunden. Wir wollten darüber berichten – und wurden vermutlich (aus Sorge) wegen unserer bekannten, kritischen Haltung nicht eingeladen. Wir haben trotzdem berichtet: Kein Kinderlachen für das Heddesheimblog.

taz verpixelt Sportfotos und stellt die Aktion anscheinend klammheimlich wieder ein.

Die taz hatte im August angekündigt, ab sofort alle Sportfotos zu verpixeln. Die Begründung:

Die Werbung im Fußball, Biathlon oder Handball ist mit den Jahren der Kommerzialisierung einfach zu aufdringlich, zu omnipräsent geworden. Da müssen intelligentere Lösungen her. Zum Beispiel: Weg mit dieser Flimmerbande.

Und:

Wir sind nicht mehr bereit, Eure Werbebotschaft auf Trikots und Werbebanden zu verbreiten. Es kann ja auch nicht Aufgabe einer Zeitung sein, die mit kritischer Distanz über Sport berichtet, täglich kostenlose Werbung von Vereinen und deren Sponsoren ins Blatt zu heben. Wir wollen durch die Verpixelung journalistisch noch unabhängiger werden.

Guter Ansatz – leider scheint die taz das nicht durchgehalten zu haben. Vielleicht wars auch nur ne Sommerloch-Saure-Gurken-Zeit-Meldung. Eine Erklärung, warum nicht mehr verpixelt wird, konnte ich nicht finden (Anfrage ist gestellt, der Artikel wird gerne nach einem Hinweis ergänzt).

Wir werden das in Zukunft weiter so halten: Wenn Spender und Sponsoren mit Ihren Logos genannt und abgebildet werden wollen, erhalten Sie ein Angebot zum Schalten einer gewerblichen Anzeige. Solche „Berichte“ werden wir entsprechend als Anzeige kennzeichnen.

Andernfalls werden wir konsequent Spender und Logos aus Texten und Bildern entfernen – denn es  geht doch um Mildtätigkeit? Oder geht es doch um etwas anderes? Sollten wir deshalb nicht mehr zu solchen Anlässen eingeladen werden, können wir gerne darauf verzichten.

Trennungsgebot

Gut und richtig wäre, wenn vor allem Zeitungen diesem Beispiel folgen würden – das aber darf man tatsächlich bezweifeln, denn dort gibt es schon längst kein Trennungsgebot zwischen Redaktion und Anzeigen mehr, sondern nur noch die Haltung, dass man Anzeigenkunden nicht „verprellen“ will.

Die Masse der Leserinnen und Leser zahlt zwar insgesamt viel und bedeutendes Geld fürs „Abo“ – unterm Strich sind das aber knapp 30 Euro und was bedeutet so ein Betrag, wenn an anderen „Aufträgen“ ein paar mehr Nullen dranhängen, also 3.000, 30.000 oder gar 3.000.000 Euro? Es wird anhand der „Nullen“ schnell klar, auf wen man „Rücksicht“ nimmt und für welche „Nullen-Informationen“ man sich entscheidet.

"Redaktionelles" Foto ab Spendenhöhe von 500 Euro - bitte Text mitschicken.

Allerdings gibt es auch hier „Regeln“ – die hängen von der Höhe der Spende ab. Der Mannheimer Morgen macht zum Beispiel „grundsätzlich“ erst ab 500 Euro Spendensumme ein Foto. Warum, wieso, weshalb? Darüber gibt es keine uns bekannten Informationen.

Ethisches Handeln

Ganz grundsätzlich verantwortet jedes Medium die eigenen redaktionelle Ethik und die Art seiner „Informationen“ im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten selbst – und auch die daraus resultierende Glaubwürdigkeit.

Mal schauen, wie Spender und Sponsoren mit unserer transparenten Haltung umgehen – dazu wird es, sofern interessant, einen Nachbericht geben.

Soviel sei noch angemerkt: Unternehmen, die mindestens zehn Prozent ihres Gewinns spenden, werden wir sofort lobend erwähnen, weil das tatsächlich Spenden sind, die „bemerkenswert“ sind. Keine Sorge – es gibt vermutlich kein einziges Unternehmen, das so verfährt.

Vereine sollten sich nicht zu jedem Preis „kaufen“ lassen

Vereine, die sich für ein paar Euro „Spendengeld“ oder „Sponsoring“ als Vermarktungsfläche missbrauchen lassen, sollten tatsächlich darüber nachdenken, worum es geht.

Um Förderung von Kultur, Jugend oder Sport oder darum, dass die ehrenamtlichen Helfer wirklich sehr viel Arbeit aufbringen und sich von Firmen durch im Vergleich minimale „Förderung“ dann die hier „erwirtschaftete“ Aufmerksamkeit abkaufen lassen? Das kann nicht im Sinne von Kultur, Jugend und Sport sein – und auch nicht im Sinne der Unternehmen.

Und ein besonders Geschmäckle bekommen solche Spenden dann, wenn die Spenderfirmen nicht nur beim Image die Nutznießer sind, sondern durch Aufträge und Geschäfte mit den Vereinen wiederum einen ganz klaren geschäftlichen Vorteil suchen.

Dann haben Spenden sogar eher die Funktion einer Bestechung und sind vollends pervertiert. Und auch das ist leider oft schon fast „üblich“.

Spendenziele müssen transparent sein

Gemeinden müssen Spenden beispielsweise längst öffentlich machen und transparent darstellen – das sieht das Geldwäschegesetz so vor. Und dafür gibt es ganz sicher Gründe.

Damit Sie mich richtig verstehen: Spenden sind gut und wichtig. Und jeder Euro hat seinen Wert.

Spenden sollten aber das sein, was sie sein sollen: Ein Beitrag zu einer besseren Welt. Ganz privat, ganz individuell nach den Möglichkeiten.

Wer Spenden und „Sponsoring“ auch nur im Ansatz für eigene „Zwecke“ einsetzt, muss sich moralisch selbst verpflichten, seinen Anteil an Eigennutz klar darzustellen – damit keine „Missverständnisse“ aufkommen.

Wenn ein Großkonzern beispielsweise 1 Million Euro spendet, ist das vielen Medien eine Nachricht wert. Zeitungen wie der MM berichten mit Bild erst ab 500 Euro. Für den Konzern bedeutet 1 Million vielleicht nur einen 0,000-irgendwas Anteil an seinen Möglichkeiten. Für eine Initiative sind 500 oder 1.000 Euro hingegen alles, was man „aufbieten“ kann.

Wer ist nun „großzügiger“? Wer verdient mehr Aufmerksamkeit? Worüber sollte man dankbarer sein? Worüber berichten?

Denken Sie mal drüber nach – eine Meinung zu dem Thema ist gar nicht so einfach zu finden.

Ist halt alles immer „relativ“ – dafür muss man kein Einstein sein.

Ihr

Anmerkung: Wir haben anfänglich auch über Spenden berichtet und vor kurzem noch im Weinheimblog über eine Aktion zu Defibrilatoren in der Stadt. Dabei wurde auch eine spendende Bank genannt. Künftig werden wir das kompromisslos handhaben.

Klems Rückblick: Das Internet vor zehn Jahren – was man damals schon so alles wusste…


Wie war das vor zehn Jahren? Datenbankprofi Michael Klems informiert uns bis Weihnachten über "wichtige" Schlagzeilen zum Internet aus der Vergangenheit. Bild: infobroker.de

Rhein-Neckar, 22. Oktober 2011. (red/infobroker.de) Der renommierte Datenexperte Michael Klems hat es sich zur Aufgabe gemacht, einfach mal Schlagzeilen von vor zehn Jahren zu recherchieren. Teils sind die Ergebnisse urkomisch, teils stimmen sie, teilweise haben sich Ansichten und Meinungen nach heutiger Sicht widerlegt.

Recherche: Michael Klems – infobroker.de

16.10.2001
Internet wird hörbar – Das Internet kann hörbar werden. Dies verspricht eine Voice-Portal-Plattform, der Clarity AG – Handelsblatt

16.10.2001
Grimmas Ordnungshüter nutzen Internet für ihren Präventionskatalog im Kampf gegen Kinder- und Jugendkriminalität – Polizei geht für Partnerschaft mit Schulen neue Wege – Leipziger Volkszeitung

16.10.2001
Prince nur im Net: Das neue Album „The Rainbow Children“ ist fertig, wird aber nur im Internet veröffentlicht. – Hamburger Morgenpost

17.10.2001
B2B-Plattform im Hafen von Barcelona – Warenumschlag wird per Internet kontrolliert – Handelbslatt

17.10.2001
T-Online beteiligt sich mit 50 Prozent an Interactive Media des Axel Springer Verlages – DIE WELT

17.10.2001
Städtische Ausschreibungen via Internet – Mainz akzeptiert Angebote mit digitaler Signatur – Der Postweg bleibt weiterhin im Angebot – Rhein Main Zeitung

18.10.2001
AOL Time Warner übertrifft reduzierte Prognosen – Zuwachs bei Abonnentenzahlen / Kabelfernsehen und Internet gleichen flauen Werbemarkt aus – F.A.Z. Frankfurter Allgemeine Zeitung

18.10.2001
Internet-Magazin erhielt den OnlineStar 2001 – Sparkasse.de ist die beste Finanz-Webseite des Jahres – Nur sechs Monate nach ihrem Start wurde die Web-Seite „Sparkasse.de“ von über 800 000 Nutzern… – DIE WELT

18.10.2001
Macht das Surfen im Internet süchtig? – Tagung befasste sich mit den Gefahren der digitalen Welt für Kinder – Frankfurter Rundschau

19.10.2001
Ausdrücklich verbieten. Privates Surfen im Internet ist im Büro nicht automatisch untersagt. Ein Chef muss das private Internetsurfen am Arbeitsplatz ausdrücklich verbieten. – Der Tagesspiegel

19.10.2001
Wireless LAN – Europäischer Markt für öffentliche Internet-Zugänge – Die Service-Umsätze mit öffentlichen Wireless LAN-Internetzugängen werden in Europa in diesem Jahr 4,1 Millionen Dollar erreichen. – FAZ.NET

19.10.2001
Internet: Bald nicht mehr alles kostenlos? Verlage drängen auf gebührenpflichtige Inhalte – „Keine Gefahr für Zeitungen“ – Passauer Neue Presse

20.10.2001
E-Bay – Rekorde auf dem Internet-Marktplatz – Das Online-Auktionshaus E-Bay wächst rasant weiter. – Frankfurter Rundschau

20.10.2001
Wettstreit um Internet-Kunden entbrannt – Vom Wettbewerb auf dem Multimedia-Markt in Köln und Bonn wird vor allem der Kunde profitieren. – Kölner Stadtanzeiger

20.10.2001
Kinder fragten Bundesfamilienministerin Bergmann per Internet – Gibt es den Dritten Weltkrieg? – Berliner Morgenpost

21.10.2001
Brite befreit sich per Internet – Ein in einer Gartenhütte eingesperrter Brite hat sich mit einem Hilferuf über das Internet befreit – WELT AM SONNTAG

21.10.2001
Internet-News gegen Geld?. Viele Leser, wenig Geld – – DER TAGESSPIEGEL

21.10.2001
Tricksen im Internet wird schwieriger – FRANKFURT. Eine sichere Methode: Alle Wege führten zu DocMorris, einer niederländischen Internet-Apotheke – Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

22.10.2001
Bekanntheit der Handy-Portale im Internet steigt – Fast die Hälfte der Mobilfunknutzer kennt die Angebote – Herunterladen von Logos und Klingeltönen – Das Mobiltelefon wird zur Informations- und Unterhaltungszentrale für unterwegs. – FAZ – Frankfurter Allgemeine Zeitung

22.10.2001
US-Moratorium für Internet-Steuern läuft aus – Der US-Kongress hat es versäumt, ein Moratorium für Internet-Steuern zu verlängern, das gestern abgelaufen ist. – DIE WELT

22.10.2001
Internet keine Konkurrenz für Tageszeitungen – MÜNCHEN. Das Internet wird den Tageszeitungen nach Ansicht der bayerischen Verleger auch in Zukunft keine… – Berliner Zeitung

23.10.2001
China blockiert Nachrichtenseiten im Internet – Die chinesische Regierung hat erneut ausländische Nachrichtenangebote im Internet blockiert – Handelsblatt

23.10.2001
Internet-Zugang/Telekom stellt künftig/kein DSL-Modem mehr – Vor dem schnellen Weg ins Internet wird vom kommenden Jahr an eine zusätzliche Investition stehen – Frankfurter Rundschau

23.10.2001
Markt mit Internet – Studentinnen testen eine bislang in Deutschland einmalige Internetsäule auf dem Marktplatz in Leipzig. – Leipziger Volkszeitung

Michael Klems ist Informationsprofi und recherchiert weltweit in elektronischen Datenbanken. Als Betreiber des Informationsdienstes infobroker.de ist er seit 1991 am Markt.

Internet: Infobroker.de
Facebook: http://www.facebook.com/infobrokerklems
Google Plus: http://gplus.to/infobroker

Klems Rückblick: Das Internet vor zehn Jahren – was man damals schon so alles wusste…


Wie war das vor zehn Jahren? Datenbankprofi Michael Klems informiert uns bis Weihnachten über "wichtige" Schlagzeilen zum Internet aus der Vergangenheit. Bild: infobroker.de

Rhein-Neckar, 15. Oktober 2011. (red/infobroker.de) Der renommierte Datenexperte Michael Klems hat es sich zur Aufgabe gemacht, einfach mal Schlagzeilen von vor zehn Jahren zu recherchieren. Teils sind die Ergebnisse urkomisch, teils stimmen sie, teilweise haben sich Ansichten und Meinungen nach heutiger Sicht widerlegt.

Recherche: Michael Klems – infobroker.de

09.10.2001
Deutsche zahlen Internet-Einkäufe selten per Karte – Beim Einkaufsbummel im Internet zahlen die Deutschen einer Studie zufolge wesentlich seltener per Kreditkarte – Handelsblatt

09.10.2001
Der Weg ist frei für Musik aus dem Internet – Die Musikwelt ordnet sich, der Weg ist frei – DIE WELT

09.10.2001
INTERNET/“Home-Banking bleibt unsicher“ Das Risiko, beim Home-Banking Opfer einer Hackerattacke zu werden, ist offenbar nach wie vor groß. – Hamburger Abendblatt

10.10.2001
Kein Lesefehler: Kabel NRW heißt nun Ish Unter einem Phantasienamen will der Kabelnetzbetreiber der Telekom Kunden abjagen / Breitband-Internet und Telefonie über das Fernsehkabel – F.A.Z. – Frankfurter Allgemeine Zeitung

10.10.2001
IP-Anonymisierung verschleiert das Nutzerverhalten – Unerkannt im Internet surfen – Mit einer neuen Software ist es möglich, im Internet zu surfen, ohne Spuren zu hinterlassen. – Handelsblatt

10.10.2001
Ergo gründet im Januar neuen Internet-Versicherer – Traditioneller Außendienst soll Hauptvertrieb bleiben. – Financial Times Deutschland

11.10.2001
Internet-Magazine in Schwierigkeiten – „Red Herring“ und „Salon“ leiden unter der Branchenschwäche – F.A.Z. Frankfurter Allgemeine Zeitung

11.10.2001
Kaufhof nimmt neuen Anlauf im Internet/Handelskonzern gibt Online-Phantasiemarke Zebralino auf – Financial Times Deutschland

11.10.2001
Die Angst vor dem Computer-Terror / Die USA rüsten sich gegen Angriffe via Internet – Allgemeine Zeitung Mainz

12.10.2001
USA prüfen den Bau eines sicheren Regierungsnetzes/Neues Internet für Behörden soll mehr Schutz bieten. – Financial Times Deutschland

12.10.2001
Browserspaß nur mit Nummer und Reisepass/Cybercafé in Havanna – Allgemeine Zeitung Mainz

12.10.2001
Immobilien im Netz Bei der Objektsuche und der Finanzierung der eigenen vier Wände leistet das Internet gute Dienste – Handelsblatt

13.10.2001
Lastwagen im Internet finden – TruckScout24 vermittelt das Nutzfahrzeug – Der Münchner Internetanbieter AutoScout24 erweitert mit TruckScout24 sein Angebot um Lastwagen, Transporter, Sattelzüge, Busse und Baumaschinen. F.A.Z. Frankfurter Allgemeine Zeitung

13.10.2001
Spar gibt Verkauf über das Internet auf – Der Handelskonzern Spar zieht sich aus dem Geschäft mit der Bestellung von Lebensmitteln zurück – Stuttgarter Zeitung

13.10.2001
Bücher beliebteste Ware im Internet – Bücher sind die beliebteste Ware im Internethandel. – Darmstädter Echo

14.10.2001
Internet-Verkauf von Lebensmitteln lohnte sich nicht – Aus für Spar 24 – Berliner Morgenpost

14.10.2001
Urteil gegen T-Online – Hamburg/tj/- Bislang hieß es in der Werbung des Telekom-Onlinedienstes: „T-Online ist der größte Internet-Provider – WELT AM SONNTAG

14.10.2001
Systems 2001 – IT-Branche sucht Wege aus der Krise – Rund 15 Prozent weniger Teilnehmer werden auf der diesjährigen Systems erwartet, die am Montag in München ihre Toren öffnet. FAZ.NET

15.10.2001
Beratungsfirma Gartner stellt IT-Trends vor – Internet-Dienste bleiben Top-Thema für Unternehmen – DIE WELT

15.10.2001
Das mobile Internet bleibt vorerst eine Vision – Financial Times Deutschland

15.10.2001
ARD erweitert Internet-Angebot. Die ARD wird das Internet-Angebot der „Tagesschau“ erweitern. – Der Tagesspiegel

16.10.2001
Internet wird hörbar – Das Internet kann hörbar werden. Dies verspricht eine Voice-Portal-Plattform, der Clarity AG – Handelsblatt

16.10.2001
Grimmas Ordnungshüter nutzen Internet für ihren Präventionskatalog im Kampf gegen Kinder- und Jugendkriminalität – Polizei geht für Partnerschaft mit Schulen neue Wege – Leipziger Volkszeitung

16.10.2001
Prince nur im Net: Das neue Album „The Rainbow Children“ ist fertig, wird aber nur im Internet veröffentlicht. – Hamburger Morgenpost

Michael Klems ist Informationsprofi und recherchiert weltweit in elektronischen Datenbanken. Als Betreiber des Informationsdienstes infobroker.de ist er seit 1991 am Markt.

Internet: Infobroker.de
Facebook: http://www.facebook.com/infobrokerklems
Google Plus: http://gplus.to/infobroker

Klems Rückblick: Das Internet vor zehn Jahren – was man damals schon so alles wusste…


Wie war das vor zehn Jahren? Datenbankprofi Michael Klems informiert uns bis Weihnachten über "wichtige" Schlagzeilen zum Internet aus der Vergangenheit. Bild: infobroker.de

Rhein-Neckar, 8. Oktober 2011. (red/infobroker.de) Der renommierte Datenexperte Michael Klems hat es sich zur Aufgabe gemacht, einfach mal Schlagzeilen von vor zehn Jahren zu recherchieren. Teils sind die Ergebnisse urkomisch, teils stimmen sie, teilweise haben sich Ansichten und Meinungen nach heutiger Sicht widerlegt.

Recherche: Michael Klems – infobroker.de

01.10.2001
Telekom baut Videoübertragung per Internet aus/Kooperation mit Servecast zielt auf Unternehmenskunden. – Financial Times Deutschland

01.10.2001
Internet-Supermärkte liefern häufig falsche Ware – DIE WELT

01.10.2001
Intershop schlägt nach Umsatzwarnung Sparkurs ein – Das E-Commerce-Unternehmen Intershop reduziert seine Belegschaft um 25 Prozent auf 790 Mitarbeiter. – FAZ.NET

02.10.2001
1&1 Internet AG startet neue DSL-Flatrate – Die 1&1 Internet AG bietet seit Montag eine neue DSL-Flatrate ohne Zeit oder Volumenbeschränkung – Handelsblatt

02.10.2001
Internet als Patent – nein danke – Das W3C will künftig patentierte Internet-Technologien zulassen. – netzeitung.de

02.10.2001
Besserer Verbraucherschutz im Internet – EU-Kommission kritisiert geringen Anteil des E-Commerce / Grünbuch – F.A.Z. Frankfurter Allgemeine Zeitung

03.10.2001
Streit um .biz-Domains sorgt für Verzögerungen – Zwei neue Internet-Adressendungen, .biz und .info, ergänzen ab diesem Monat den Namensraum im Netz. – FAZ.NET

03.10.2001
Internet-Apotheken in den Startlöchern – Deutscher Markt ist sehr interessant für Medikamenten-Versand – Darmstädter Echo

03.10.2001
Schüler-Projekt/Internet bringt Ost und West zusammen/Bundespräsident Rau startet Initiative – Mitteldeutsche Zeitung

04.10.2001
Edu-Commerce: Wie Unternehmen die Kunden im Internet einfangen – Weiterbildung als Instrument der Kundenbindung im Internet / Edu-Commerce wird zum Geheimtip für erfolgreiches Marketing – F.A.Z. Frankfurter Allgemeine Zeitung

04.10.2001
Hamburg bleibt trotz Pleiten starker Internet-Standort – Hamburg wird trotz der jüngsten Pleiten von Internet-Firmen wie PopNet und Kabel New Media ein wichtiger Standort – DIE WELT

04.10.2001
Stunde der Sieger/Internet. Trotz Krisenstimmung setzen die meisten Unternehmen weiter auf/E-Commerce. – CAPITAL

05.10.2001
Attacken aus dem Internet/Der digitale Krieg besteht in erster Linie aus Desinformation – DIE WELT

05.10.2001
Hohe Schulden zwingen KPN zum Verkauf der Internet-Tochter – Financial Times Deutschland

05.10.2001
Hamburg: Lotto auch per Internet – Hamburger Lottospieler können ihre Tipps von sofort an auch im Internet abgeben. – Hamburger Abendblatt

06.10.2001
Verbände kritisieren Internet-Gesetz „Herkunftslandprinzip verankern“ / Verstoß gegen EU-Recht – F.A.Z. Frankfurter Allgemeine Zeitung

06.10.2001
Dresdner Bank bündelt ihre Internet-Aktivitäten Bis 2006 Zahl der Online-Nutzer verdoppeln – Börsen-Zeitung

06.10.2001
Kienbaum erwartet keine Rezession – Bewerber-Suche im Internet soll ausgebaut werden – DIE WELT

Aus aktuellem Anlass eine Rückschau. Steve Jobs vor 10 Jahren im Jahr 2001

19.06.2001
Die neue Geradlinigkeit – Wenn man der Nase von Apple-Chef Steve Jobs trauen kann, ist Purismus der neue Trend im Computerdesign. – Berliner Zeitung

26.05.2001
Steve Jobs verkündet Qualitätssprung – Steve Jobs verkündet dies am 21. Mai auf einer Entwickler-Konferenz in San Jose (Kalif.) – Mitteldeutsche Zeitung

23.03.2001
Firmen-Gründer Steve Jobs ruft das „Dritte goldene Zeitalter“ des PC aus – Apple bringt neues Betriebssystem gegen Windows XP in Stellung – Handelsblatt

13.01.2001
Apple geht in die Offensive/Mac OS X endlich fertig – Einmal hat Steve Jobs den Computerhersteller Apple schon gerettet. – Mitteldeutsche Zeitung

12.01.2001
Ein goldenes Zeitalter im Zeichen von Titan /Apple zeigt schnellere Desktop-Rechner und ein schlankes Notebook – Steve Jobs – Neue Züricher Zeitung

07.10.2001
Billiger Pauschaltarif auf Mallorca – Bald können auch Deutsche auf einen günstigen Pauschaltarif (Flatrate) für den Zugang ins Internet hoffen. Allerdings müssen sie dazu nach Spanien – Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

07.10.2001
„Ich würde sehr gern in Hamburg bleiben“ – Der scheidende Wirtschaftssenator Thomas Mirow, SPD, über die Krise der Hamburger Internet- Wirtschaft – DIE WELT AM SONNTAG

07.10.2001
Nasebohren mit Harald Schmidt. Hunderte Geschichten der „höflichen Paparazzi“ sammeln sich im Internet. – Der Tagesspiegel

Michael Klems ist Informationsprofi und recherchiert weltweit in elektronischen Datenbanken. Als Betreiber des Informationsdienstes infobroker.de ist er seit 1991 am Markt.

Internet: Infobroker.de
Facebook: http://www.facebook.com/infobrokerklems
Google Plus: http://gplus.to/infobroker

Klems Rückblick: Das Internet vor zehn Jahren – was man damals schon so alles wusste…


Wie war das vor zehn Jahren? Datenbankprofi Michael Klems informiert uns bis Weihnachten über "wichtige" Schlagzeilen zum Internet aus der Vergangenheit. Bild: infobroker.de

Rhein-Neckar, 24. September 2011. (red/infobroker.de) Der renommierte Datenexperte Michael Klems hat es sich zur Aufgabe gemacht, einfach mal Schlagzeilen von vor zehn Jahren zu recherchieren. Teils sind die Ergebnisse urkomisch, teils stimmen sie, teilweise haben sich Ansichten und Meinungen nach heutiger Sicht widerlegt.

Recherche: Michael Klems – infobroker.de

26.09.2001
DocMorris baut sein Angebot deutlich aus/Internet-Apotheke kann nur mit breiterem Sortiment bestehen. – Financial Times Deutschland

26.09.2001
Schreiben für das Internet – Der Bereich „Neue Medien“ boomt in jeder Hinsicht. Unternehmen, Verbände, Agenturen, Zeitschriften… – Kölner Stadtanzeiger

26.09.2001
mailto:president¸whitehouse.gov. Tausende von deutschen Internet-Nutzern mahnen George W. Bush zu Besonnenheit – Der Tagesspiegel

27.09.2001
Öffentlich-rechtliche Internet-Auftritte bleiben umstritten – Wissenschaftler sehen aber Notwendigkeit für Förderung nichtkommerzieller Internet-Angebote / Neue Studie – F.A.Z. – Frankfurter Allgemeine Zeitung

27.09.2001
Popnet meldet Insolvenz an – Commerzbank kündigte Kredite des Internet-Dienstleisters – F.A.Z. – Frankfurter Allgemeine Zeitung

27.09.2001
Bund versteigert öffentliche Aufträge im Internet -In Zukunft sollen Aufträge der Öffentlichen Hand auch per Internet vergeben werden. – netzeitung.de

28.09.2001
EU-Regierungen einigen sich über Richtlinie zum Fernabsatz von Finanzdienstleistungen – Mehr Verbraucherschutz für Finanzgeschäfte im Internet
– Handelsblatt

28.09.2001
Die Geschicke von Bertelsmann werden immer stärker vom Internet bestimmt – F.A.Z. Frankfurter Allgemeine Zeitung

28.09.2001
Millionen neue Internet-Nutzer. „Bild“ startet Web-Offensive. – „Jeden Tag lesen elf Millionen Menschen die ,Bild‘-Zeitung, aber zu wenige davon nutzen bereits das Internet“ – Der Tagesspiegel

29.09.2001
Stellenabbau bei Handelsblatt-Gruppe – Rund 150 Stellen in Gefahr / Schwierige Lage der Wirtschaftspresse – F.A.Z. Frankfurter Allgemeine Zeitung

29.09.2001
Michael Jackson fehlt/Internet-Vertrieb MusicNet will in sechs Wochen online gehen / Stücke nicht kopierbar – Berliner Zeitung

29.09.2001
Moorhuhn 3 kommt ins Internet – Bochum – Bald können Moorhuhn-Fans wieder das virtuelle Federtier am Bildschirm erlegen – Hamburger Abendblatt

30.09.2001
Popnet Internet bricht nach Insolvenzantrag ein – Mit sofortiger Wirkung hat die Commerzbank der Popnet Internet AG den Geldhahn zugedreht – WELT AM SONNTAG

30.09.2001
Internet-Pionier Excite vor Insolvenz – Excite@home, der führende Anbieter breitbandiger Internet-Anschlüsse in den Vereinigten Staaten, stellt Antrag auf Gläubigerschutz nach Kapitel 11 – Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

30.09.2001
Der Staat surft mit. Terroristen müssen auch im Internet gejagt werden. Darin sind alle sich einig. – Der Tagesspiegel

Michael Klems ist Informationsprofi und recherchiert weltweit in elektronischen Datenbanken. Als Betreiber des Informationsdienstes infobroker.de ist er seit 1991 am Markt.

Internet: Infobroker.de
Facebook: http://www.facebook.com/infobrokerklems
Google Plus: http://gplus.to/infobroker

Es sieht böse aus mit dem „Journalismus“


Journalismus? Haha. Quelle: Kontext

Rhein-Neckar/Stuttgart, 08. Juni 2011 (red) In Stuttgart erscheint seit ein paar Wochen die kostenlose Zeitung „Kontext„. 200.000 Euro haben private Spender bereit gestellt, um das Projekt mindestens ein Jahr zu finanzieren. Einer der Spender ist Edzard Reuter. Für Kontext arbeiten „altgediente“ Zeitungsjournalisten. Aktuell rechnet Bruno Bienzle, bis 2007 Lokalchef der Stuttgarter Nachrichten, mit dem „Pressewesen“ ab.

Der Artikel im „Kontext“ ist eigentlich weit weg – in Stuttgart. Aber er ist für unsere Region sehr wichtig, weil er ein systematisches Problem beschreibt.

Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt werden über Medien transportiert. Soweit die Theorie.

In den klassischen Medien findet zur Zeit ein radikaler Umbruch statt – als Leserin und Leser, als Abonnentin und Abonnent einer Tageszeitung sollten Sie wissen, wie „pannenanfällig“ das Produkt ist, dass Sie teuer bezahlen.

Journalismus ist nicht „gottgegeben“, sondern basiert auf unserem Grundgesetz. Auf Artikel 5 über die Meinungsfreiheit. Professionell betriebener Journalismus ist aber auch ein Geschäft. Der Journalismus liefert „interessante“ Inhalte – die Werbung nutzt das für sich.

Jeder, der ein Zeitungsabo für rund 30 Euro im Monat hat, muss das eigentlich wissen. Nachrichten bekommt man über die Zeitung nicht „umsonst“. Man zahlt das Abo und wird mit Werbung „zugeballert“ – ganz kostenlos. Scheinbar. Die Verlage halten dafür aber die Hand auf.

Im Internet sind viele Nachrichten „kostenlos“ – die Frage ist, wie viel diese Nachrichten wert sind. Die Frage ist, wieviel die Menschen bereit sind, für solche Nachrichten zu zahlen. Sämtliche Modelle für „beliebige“ Nachrichten konnten sich nicht „durchsetzen“.

Die „Nachrichten“, also das lokale Zeitungswesen, sind per Lizenz vor rund 60 Jahren vergeben worden. Die Lizenzverlage haben daraus Traumrenditen erwirtschaften können.

Das Internet bedroht dieses „Geschäftsmodell“. Denn was früher nur im „Abo“ erhältlich war, gibt es jetzt „for free“.

Unsere Angebote für Heddesheim, Hirschberg, Ladenburg, Weinheim, Viernheim und Rhein-Neckar sind frei zugänglich – mit hohem Einsatz aller Mitarbeiter und zunächst geringer Erwartung von Einnahmen. Ganz in der Tradition der Marktwirtschaft – wir bieten ein Produkt an und hoffen, dass es gefällt.

Ob wir es verkaufen können, muss der Markt zeigen. Wie wir es verkaufen können, wissen wir noch nicht. Aber wir hoffen darauf, dass es genug Menschen gibt, die unsere Leistung „honorieren“. Dazu werden wir bald ein Angebot machen.

Der alte Markt gerät zunehmend unter Druck – die gewohnten Gewinnerwartungen und keineswegs das Ideal eines guten Journalismus geraten unter Druck.

Darüber schreiben „alte Hasen“ in Kontext – und die erfahrenen Journalisten wissen, dass es ernst ist. Mit dem Geschäft und mit der Meinungsfreiheit.

Wir empfehlen deshalb gerne und dringlich diesen Text.

Herren im Haus

Einen schönen Tag wünscht
Das rheinneckarblog.de

Geprothmannt: Grün-Rot hat gewonnen – und zwar einen Haufen Probleme


Rhein-Neckar/Stuttgart, 28. März 2011. (red) Noch im Abgang haben verschiedene CDU- und FDP-Vertreter demonstriert, warum sie abgewählt worden sind. Wer Wählerinnen und Wähler als „emotionalisiert“ verunglimpft, zeigt, dass er nicht mehr ganz bei Verstand ist und zu recht in eine fünfjährige Nachdenkpause geschickt wird.

Von Hardy Prothmann

Die Arroganz der Macht hat die Wahl entschieden.

Mit pauschalen Urteilen ist das immer so eine Sache – man tut garantiert jemandem Unrecht. Denn es gibt sie nicht, die homogene Gruppe, in der alle gleich sind. Genausowenig wie es „die“ Lösung gibt, die alle Probleme beseitigt.

Wo Du auch hingehst, ist schon ein Schwarzer da

Doch das haben CDU und FDP den Menschen lange vorgegaukelt. Sie haben gelogen und betrogen, was das Zeug hält. Heute gesagt, was morgen nicht mehr gilt. Interessen bedient, die selten die der ganz allgemeinen Wählerinnen und Wähler waren, so wie Du und ich.

Sondern die von mächtigen Konzernen. Und natürlich die des einzigartigen Netzwerkes, das sie gestrickt haben. „Wo Du auch hingehst, ist schon ein Schwarzer da“, heißt ein geflügeltes Wort.

Wichtige Ämter und Posten sind mit strategischen Parteibuchinhabern besetzt, „damit’s läuft in Baden-Württemberg“. Natürlich gibt es nur ein richtiges Parteibauch, naja und eins, das man auch akzeptiert. Rot oder grün durfte es auf keinen Fall sein.

Parteibuch-Karrieren

So entschied oft nicht die Kompetenz, wer einen Job erhählt, sondern die Parteifarbe und der Wille, sich in dieses System einzugliedern.

Mit der Zeit degeniert so ein System. Bis die Menschen das merken, dauert es. Aber irgendwann merken sie es. „Alles super im Ländle“, hat schon längst niemand mehr wirklich geglaubt.

Wem da der Glaube abhanden gekommen ist, der wurde mit der Angst bei der Stange gehalten. Die Kommunisten-Angstmache geht immer. Gleich darauf folgt die Verarmungs-Angstmache. Dann die Bedeutungs-Angstmache. Dann die Bedrohungs-Angstmache.

Diffamierungsbrauchtum

Als Argument war jedes Mittel recht. Noch der hohlste Vergleich wurde als Beweis herangezogen. Und die grundanständigen CDU-ler waren sich niemals zu fein, um zu diffamieren, was das Zeug hält.

Die Diffamierung der Grünen als „Dagegen-Partei“ war so etwas wie die Quintessenz des Schmutzwerfens.

Und sicher glauben die „Anstandsträger“ qua Parteibuch noch nach der Wahlschlappe, dass das irgendwas mit der „Unanständigkeit“ der anderen zu tun hat. Und wenn die es nicht waren, dann sind es eben die Wähler.

Zu doof zum Denken

Und die waren angeblich „emotionalisiert“ – sprich: Zu doof zum Denken und nur ihren temporären Gefühlswallungen unterworfen, heißt das. Wer so über Menschen redet, die nicht mit dem einverstanden sind, was man tut, der will diese Menschen auch nicht regieren und gehört – richtig: abgewählt.

Die Alternative hat Winfried Kretschmann geboten: Er hat sich dazu bekannt, wo gegen er ist. Und er hat den Spieß einfach umgedreht und auch gesagt „wofür er ist“. Und der Ausstieg aus der Kernkraft ist das, was die Mehrheit im Land will.

Geradezu ekelerregend ist das „Argument“, Fukushima sei den Grünen doch „gerade recht gekommen“: „Des hawwe die doch schamlos ausgenutzt“, hat man nicht von wenigen gehört. Wer so schamlos solch dumme Behauptungen aufstellt, hat längst jedes Schamgefühl verloren.

Grüner Glaubwürdigkeitsvorteil

Die Grünen haben einen absoluten Glaubwürdigkeitsvorteil – sie fordern den Ausstieg schon seit 30 Jahren. Jetzt sind sie gewählt und müssen sich ihrer Verantwortung stellen.

Und das wird eine schwere Aufgabe. Denn sie müssen den Dreck wegräumen, den andere ihnen hinterlassen haben. Das wird dauern und derweil werden die, die den Dreck verursacht haben, wieder ihre Häme ausschütten, weil die, die den Dreck nicht haben wollten, ihn nicht schnell genug beseitigen können.

Ein Haufen Drecksprobleme

Da sind zum einen die Atomkraftwerke von EnBW, die Baden-Württemberg „gehören“. Der EnBW-Aktienrückkauf ist über Schulden finanziert, die Atomenergie ist eine Cash-Cow für EnBW. Werden sie abgeschaltet, fehlen gut 400 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Das drückt die Dividende empfindlich – mit der sollten aber die Schulden abgebaut werden. Wie man aus diesem Dilemma rauskommt, hat noch keiner nachvollziehbar erklären können.

Die Grünen haben nun einen Haufen Probleme zu beseitigen, sagt Hardy Prothmann. Bild: sap

Da ist Stuttgart21. Die Grünen wollen das Volk entscheiden lassen. So paradox es klingt. Das könnte für die Grünen eine „saubere Lösung“ sein. Sollte es stimmen, dass mittlerweile eine Mehrheit dafür ist, machen die Grünen mit der SPD zusammen den Volksentscheid, das Volk sagt ja und man ist fein raus. Bürgerbeteiligung versprochen, gehalten, akzeptiert.

Doch was, wenn es anders kommt? Dann drohen wieder enorme Schäden, durch bereits ausgegebene Gelder und Prozesse. Dann gibt es das Projekt nicht, kosten wird es aber trotzdem.

Die Schulreform ist ein Murks – die Reform zu reformieren wird wieder Geld kosten. Und die schon arg strapazierten Nerven aller Beteiligten. Und die Kommunen müssen dringend entlastet werden – das wird ein ganz enorme Kraftanstrengung.

Und ob es mit der Wirtschaft in nächster Zeit gut läuft – wer weiß? Fukushima hat Japan gelähmt, die Auswirkungen sind immer noch nicht ganz klar.

Und als wäre das alles noch nicht genug, wird viel im gut geschmierten Baden-Württemberg nicht mehr „laufen“ – denn überall, wo „Schwarze“ sitzen, wird es Widerstand geben. Außer, man legt den Sumpf trocken. Auch das wird kosten.

Die grün-rote Regierung wird dabei enormen Gegenwind bekommen. Denn die vierte öffentliche Macht, die Presse, ist eindeutig Teil des schwarzen Systems und muss Angst haben, als nächstes „dran zu sein“. Nämlich dann, wenn die Menschen im Land erkennen, wie sie über Jahrzehnte Informationen vorenthalten bekommen haben und an der Nase herumgeführt wurden.

Mehr Transparenz muss her

Deshalb muss nicht nur die Energieversorgung verändert werden – auch die Infrastruktur der Meinungsbildung braucht einen Umbau. Hin zu mehr Transparenz und Ehrlichkeit. Und Bürgerbeteiligung.

Unsere Blogs bieten das. Aber nicht, um ein „grünes System“ mit denselben Methoden zu stützen, wie das vorher „im schwarzen System“ gelaufen ist. Wir bleiben kritisch, freuen uns aber auf eine Zusammenarbeit. Denn eigentlich kann es nur besser werden.

Unsere Redaktion wird den Grünen genauso auf die Finger schauen, wie wir das mit allen Parteien machen. Es gibt allerdings einen Vorteil – bislang haben die Grünen sich sehr transparent und gesprächsbereit gezeigt. Auch kritikbereit. Mal schauen, ob das so bleibt.

Denn die Arroganz der Macht kann jeden überwältigen, der nicht aufpasst.

Gastbeitrag: Grobe Bespitzelung in Heddesheim


Guten Tag!

Heddesheim, 03. März 2011. Richard Landenberger hat als Bürger von Heddesheim und Vorsitzender des Regionalverbandes Rhein-Neckar-Odenwald des BUND die Berichterstattung zum Thema „grobe Ungebühr“ verfolgt und einen Gastbeitrag geschrieben.

Von Richard Landenberger

Wegen „grober Ungebühr“ sei Gemeinderat Prothmann aus dem Saal geflogen, berichtet der MM und macht dies zu seiner Überschrift.

Man kann der Meinung sein, twittern oder SMS-Schreiben während einer Gemeinderatsitzung sei nicht in Ordnung. Dann muß dieser Maßstab aber auch für die Bundeskanzlerin gelten, die das ständig zelebriert und nicht nur für einen unfolgsamen Gemeinderat.

Auch ein Herr Hauptamtsleiter kann Twitternachrichten verfolgen wie er will. Wenn er dies aber während einer Gemeinderatssitzung zum Bespitzeln einsetzt und dies sofort seinem Vorgesetztem meldet, dann ist dies der Skandal in der Angelegenheit.

Eine freie Presse muß diesen Übergriff thematisieren und nicht den später erfolgten Hinauswurf des Bespitzelten. Ein solcher Übergriff durch die Obrigkeit darf nicht hingenommen werden.

Leider ist dieser Vorfall keine Einzelfall in unserer Gesellschaft. Der BUND Regionalverband wurde illegalerweise überwacht, weil er 2010 die Umzingelung des AKW Biblis mitorganisiert hat und zu den Blockaden der Castortransport aufruft und sich daran beteiligt.

Der Polizeispitzel konnte allerdings enttarnt werden. Überhaupt kann man erkennen, daß derzeit in Baden-Württemberg eine neues Spitzelnetz der Behörden aufgebaut wird. Denn junge Menschen werden aktiv, das alte Überwachungsnetz taugt nichts mehr.

In anderen Ländern wird der Obrigkeits- und Überwachungsstaat bekämpft. Lassen wir es bei uns erst nicht soweit kommen. Wir müssen uns schon bei jeder ‚Kleinigkeit‘ wehren.

Tödlicher Stich ins Herz – weitere Waffen gefunden

Guten Tag!

Region Rhein-Neckar/Ludwigshafen, 19. Februar 2010. Gegen den 23-jährigen Mann, der gestern in Ludwigshafen einen 58-jährigen Lehrer niedergestochen hatte, erging heute Haftbefehl wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen. In der Wohnung des Mannes fanden die Ermittler weitere Waffen und Chemikalien, die eventuell für einen Bombenbau vorgesehen waren.

Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Frankenthal und des Polizeipräsidiums Rheinpfalz:

„Nach der noch gestern durchgeführten Obduktion bei der Rechtsmedizin in Mainz liegt das vorläufige Obduktionsergebnis vor. Danach fügte der 23-jährige ehemalige Schüler der BBS II seinem Opfer mehreren Messerstiche zu. Tödlich verletzt wurde der 58-Jährige durch einen Stich in die Brust, der das Herz verletzte.

Der 23-Jährige wurde heute um 11.30 Uhr dem Haftrichter vorgeführt. Die Vorführung erfolgte beim Polizeipräsidium Rheinpfalz in Ludwigshafen. Auf Antrag der zuständigen Staatsanwaltschaft Frankenthal erging Haftbefehl wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen.
Im Rahmen seiner richterlichen Vernehmung machte der Beschuldigte keine weiteren Angaben.

Bei der zwischenzeitlich erfolgten Durchsuchung seiner Wohnung in Ludwigshafen wurden 16 Schusswaffen, darunter Schreckschuss-, Luftdruck- und Gotcha-Waffen sichergestellt. Weiterhin entdeckte der Entschärfungsdienst des Landeskriminalamtes Chemikalien, die zum Bau von Sprengsätzen geeignet sein können. Sie werden zurzeit beim LKA untersucht. Zusätzlich wertet die Polizei derzeit schriftliche und elektronische Aufzeichnungen des Tatverdächtigen aus. Diese deuten darauf hin, dass er sich mit vorangegangen Amoktaten befasst und möglicherweise bereits vor einiger Zeit mit der Planung einer eigenen Gewalttat begonnen hat.“

Mord aus niedrigen Beweggründen – Ex-Schüler tötet Lehrer mit Messer

Guten Tag!

Region Rhein-Neckar/Ludwigshafen, 18. Februar 2010. An der Ludwigshafener Berufsfachschule Technik II in Mundenheim ist heute ein Lehrer von einem ehemaligen Schüler getötet worden. Als Tatmotiv hat der 23-jährige mutmaßliche Täter „Wut“ angegeben.

ahnen

Die rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerin Doris Ahnen (SPD) und der leitende Oberstaatsanwalt Lothar Liebig. Bild: hblog

Die Teilnehmer der Pressekonferenz im Ludwigshafener Polizeipräsidium waren sichtlich erschüttert über die Tat: „Wir gehen von einer Tat aus niedrigen Beweggründen aus“, sagte der leitende Oberstaatsanwalt Lothar Liebig gegenüber der Presse.

Rund 70 Reporter filmten, fotografierten und schrieben mit. Noch gibt es wenige Details: Alles deutet darauf hin, dass es kein Amoklauf war, sondern eine gezielte Attacke auf den getöteten 58 Jahre alten Lehrer, der seinen Wohnsitz in Hessen hat.

Verletzt wurden ein weiterer Lehrer und der Schulleiter Walter Lautwein. Beide konnten sich aber in Sicherheit bringen. Die Schule wurde umgehend geräumt, Spezialkräfte der Polizei verhafteten kurz darauf den Tatverdächtigen.

bbs2

Die Berufsbildende Schule Technik II in Ludwigshafen. Bild: hblog

Dieser soll strafrechtlich bislang nicht auffällig gewesen sein und habe nach eigenen Angaben die Schule bereits 2004 verlassen. „Wut“ über die schlechte Benotung sei angeblich das Tatmotiv gewesen.

Hinweis:
Der für dieses blog verantwortliche Journalist Hardy Prothmann auf Focus online: Trostlose Lebenssituation

Redaktion

Amoklauf an Berufsschule in Ludwigshafen? Lehrer getötet

Guten Tag!

Region Rhein-Neckar, 18. Februar 2010. An der Ludwigshafener Berufsfachschule Technik II in Mundenheim soll es am Vormittag zu einem Amoklauf gekommen sein. Dabei wurde ein Lehrer getötet. Der mutmaßliche Täter soll gefasst sein.

Die Nachrichtenlage ist dünn. Laut Polizei soll sich die Tat gegen 10:00 Uhr ereignet haben. Angeblich soll ein bereits gefasster 23-jähriger der mutmaßliche Täter sein, der mehrere Personen angegriffen haben soll. Ein Lehrer starb an seinen Verletzungen.

Welche Waffe der Täter benutzte, ist auch noch nicht klar. Vermutlich ein Messer.

Die Schule ist nach Angaben der Polizei durch ein Großaufgebot der Polizei schnell geräumt worden. Eltern und Schüler werden nach Angaben der Behörden psychologisch betreut.

Die Berufsbildende Schule Technik II im Ludwigshafener Stadtteil Mundenheim hat 3.200 Schüler und 130 Lehrer.

Redaktion

Dokumentation: Eine Recherche bei der Gemeinde

Guten Tag!

Heddesheim, 30. Januar 2010. Beispielhaft dokumentiert das heddesheimblog, wie eine Recherche bei der Gemeinde Heddesheim abläuft. Bürokratischer geht es kaum. Aber das ist so gewollt.

Sie lesen nachfolgend die Dokumentation der Recherche-Kontakte des freien Journalisten Horst Pölitz mit der Gemeinde zum Artikel: Gemeinde sieht über Streusalzverbot hinweg.

gemeindesalz

Fußwege nach Muckensturm: Geräumt oder gesalzen? Bild: hblog

Das heddesheimblog veröffentlicht am 27. Januar 2010 einen Bericht des freien Journalisten Horst Pölitz: „Heddesheim ist auf Jennifer gut vorbereitet.

Eine Leserin schreibt daraufhin der Redaktion und macht diese darauf aufmerksam, dass das Streuen mit Salz laut der „Streupflichtsatzung“ der Gemeinde verboten ist und sie mit ihrem Hund schon zwei Mal zum Tierarzt musste, weil das Salz auf den Gehwegen dessen Pfoten gereizt hatte. Wir beschließen daraufhin, der Sache nachzugehen.

Herr Pölitz bekommt von uns den Auftrag, bei der Gemeinde nachzufragen, wie es sich mit dem Verbot verhält. Herr Pölitz versucht am Donnerstag, den 28. Januar 2009 den Hauptamtsleiter Julien Christof zu erreichen.

Um 09:23 Uhr wird Herr Pölitz von Herrn Christof zurückgerufen.

Herr Pölitz erklärt den Hintergrund seiner Anfrage und Herr Christof notiert die Fragen:

  • Was heißt verboten?
  • Wird das kontrolliert?
  • Wer kontrolliert?
  • Können umweltbewusste Bürger eine Anzeige machen?
  • Welche Strafe droht?
  • Ist in den vergangenen Jahren kontrolliert worden?
  • Welche Bußgelder wurden verhängt?

Gegen 10:00 Uhr erscheint Herr Pölitz im Rathaus, um sich das aktuelle Mitteilungsblatt zu besorgen. Herr Pölitz will sich mit seinem Presseausweis legitimieren. Eine Angestellte sagt: „Das ist nicht nötig. Herr Christof hat mich angewiesen Ihnen das Mitteilungsblatt zu geben“, und händigt ihm ein Exemplar aus.

Herr Pölitz fragt, ob Herr Christof zu sprechen sei. Nach kurzer Wartezeit kommt Herr Christof.

Herr Pölitz informiert Herrn Christof darüber, dass er als freier Journalist für das heddesheimblog arbeitet. Er wolle nicht in die Probleme hineingezogen werden, die der Bürgermeister mit dem Medium hat, sondern nur seine Arbeit tun. Herr Christof sagte zu, dass Herr Pölitz sich bei journalistischen Fragen jederzeit an ihn wenden könne.

Am späten Nachmittag erhält Herr Pölitz folgende email aus dem Sekretariat des Bürgermeisters:

„Datum: Thu, 28 Jan 2010 17:42:23
Sehr geehrter Herr Pölitz,
zu Ihrer Anfrage bzgl. der Streupflichtsatzung teilen wir Ihnen mit:
Die Gemeinde ist nach § 41 des Straßengesetzes für Baden-Württemberg räum- und streupflichtig für die Straßen in der Ortslage. Durch die Streupflichtsatzung wird diese Pflicht für die Gehwege etc. an Privatgrundstücken den jeweiligen Eigentümern bzw. Nutzern übertragen.
Auftausalze sollen aus Gründen des Umweltschutzes nur bei Glatteis verwendet werden. Da man davon ausgehen kann, dass bei Schneefall oftmals Schneeglätte durch Befahren von Autos oder Abdrücke von Fußgängern entsteht und dann der Schnee anfriert, ist die Verwendung von Streumitteln aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht oftmals nicht vermeidbar.
Wir sind darauf bedacht, Gefährdungen durch Schneeglätte für die Verkehrsteilnehmer soweit wie möglich zu vermeiden. Unsere Mitarbeiter werden bei den aktuellen Witterungsbedingungen primär zum Räumen der Straßen für die Verkehrsteilnehmer eingesetzt und nicht, um unsere Bürger zu kontrollieren.
Im Übrigen verwendet die Gemeinde Feuchtsalz, was zu einer Reduzierung der Salzmenge bzw. der Umweltbelastung sowie zu schnellerem Tauen führt.
Sie erwähnten auch eine Anfrage einer Bürgerin. Sollte jemand einen Schaden durch ein gemeindliches Fahrzeug erlitten haben, bitten wir denjenigen, sich bei uns zu melden.
Mit freundlichen Grüßen“

Daraufhin antwortet Herr Pölitz spät nachts, weil er vorher auf einer Veranstaltung und erst gegen 01:00 Uhr nach Hause zurückgekehrt war.

„Datum: Fri, 29 Jan 2010 01:35:11 +0100
Hallo Herr Christof,
gerade hatten wir eine Vereinbarung getroffen und jetzt bekomme ich diese Antwort.
Das finde ich enttäuschend.
Dass die Eigentümer/Nutzer die Pflicht habe, steht ja in der Verordnung.
Und ich habe gar nichts zum Streuen der Straßen gefragt, sondern zu den Gehwegen.
Ich frage mich auch, was der Hinweis auf die Mitarbeiter soll: Heißt das, die Bürger können getrost gegen die Streusalzordnung verstoßen, weil die Mitarbeiter besseres zu tun haben?
Es geht auch nicht um einen Schaden durch ein Fahrzeug der Gemeinde, sondern um wunde Pfoten eines Hundes durch Streusalz auf den Gehwegen.
Ich habe das nochmal kopiert und füge meine Fragen nochmals bei:

Bei Schnee- und Eisglätte haben die Straßenanlieger die Gehwege und die weiteren in § 3
genannten Flächen sowie die Zugänge zur Fahrbahn rechtzeitig so zu bestreuen, daß sie
von Fußgängern bei Beachtung der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt möglichst ge-
fahrenlos benützt werden können. Die Streupflicht erstreckt sich auf die nach § 5 Abs. 1 zu
räumende Fläche.
2. Zum Bestreuen ist abstumpfendes Material wie Sand, Splitt oder Asche zu verwenden.
3. Die Verwendung von auftauenden Streumitteln ist verboten. Sie dürfen ausnahmsweise bei
Eisregen und Glatteis verwendet werden; der Einsatz ist so gering wie möglich zu halten.
4. § 5 Abs. 3 und 4 gelten entsprechend.

Was heißt verboten?
Wird das kontrolliert?
Wer kontrolliert?
Können umweltbewusste Bürger eine Anzeige machen?
Welche Strafe droht?
Ist in den vergangenen Jahren kontrolliert worden?
Welche Bußgelder wurden verhängt?

Viele Grüße

Horst Pölitz“

Außerdem bittet er um Aufnahme in den Presseverteiler.

Datum: Fri, 29 Jan 2010 01:50:21
Hallo Herr Christof,
bitte um Aufnahme in den Presseverteiler der Gemeinde Heddesheim. Sollte Presseausweiskopie erforderlich, bitte ich um Nachricht.
Mit freundlichen Grüßen
Horst Pölitz

Am darauf folgenden Tag erhält Herr Pölitz zunächst diese email.

Datum: Fri, 29 Jan 2010 11:54:05
Sehr geehrter Herr Pölitz,
in den Verteiler für Pressemitteilungen des Rathauses werden Sie aufgenommen.
Entgegen der gestrigen Auskunft erhalten nur Redaktionen unser Mitteilungsblatt kostenlos. Sie können sich dieses zukünftig von der Redaktion des Heddesheimblogs geben lassen. Alternativ erhalten Sie anbei ein Bestellformular.
Mit freundlichen Grüßen

Eine Minute später folgt diese email.

„Datum: Fri, 29 Jan 2010 11:55:13
Sehr geehrter Herr Pölitz,
uns ist nicht bekannt, dass unsere Bürger bei Glättegefahr nicht sparsam mit Streusalz umgehen. Beim Einsatz von Streusalz muss zwischen Gefahren für die Umwelt durch Salzeintrag und Gefahren für den Menschen durch Glatteis und die damit verbundene Verkehrssicherungspflicht sorgsam abgewogen werden. Es läuft aktuell niemand durch die Straßen und kontrolliert aktiv die Art und die eingebrachte Streumittelmenge auf den Gehsteigen. Bisher sind uns von den Bürgern keine Fälle von übermäßigem Streumitteleinsatz gemeldet worden.
Im Übrigen bitten wir Sie, schriftliche journalistische Anfragen künftig an die Adresse gemeinde@heddesheim.de zu senden, damit sie von dort zentral bearbeitet werden können.
Mit freundlichen Grüßen“

Wir veröffentlichen daraufhin diesen Bericht.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Betreff: Presseeinladungen und Berichterstattung

Guten Tag!

Heddesheim, 08. August 2009. Nachdem einige Leser nachgefragt haben, wie genau das mit der Pflicht zu den Presseeinladungen zu verstehen ist, erläutert das heddesheimblog gerne die Hintergründe.


Grundsätzlich muss man erst einmal zwischen privat und öffentlich unterscheiden.

Fast jedes Unternehmen und jede öffentliche Stelle hat heutzutage einen „Pressesprecher“. Eigentlich müssten die „Medien“-Sprecher heißen, da nicht nur mit der Presse, sondern auch mit Radio, Fernsehen, Internetredaktionen „gesprochen“ wird.

Private Personen oder Firmen sind überwiegend nicht gesetzlich verpflichtet, der Presse Auskunft zu erteilen oder die Presse zu informieren – gleichwohl wird das von der Öffentlichkeit erwartet.

Eine Ausnahme gilt beispielsweise für börsennotierte Unternehmen, die wichtige Meldungen, die sich auf den Aktienkurs auswirken können, als „Adhoc“-Nachricht den Medien zur Verfügung stellen müssen. Und zwar nicht jeder Redaktion in Deutschland, aber allen, die diese Informationen verlangen.

Amtliche Stellen sind zur Auskunft gegenüber den Medien verpflichtet

Amtliche Stellen, also Behörden, Ämter, öffentlich-rechtliche Einrichtungen sind nach den Inhalten des jeweiligen Landespressegesetzes zur Auskunft gegenüber den Medien verpflichtet.

Dazu gibt es unterschiedliche Organisationsformen. Viele öffentliche Instituten beschäftigen einen Pressesprecher oder Öffentlichkeitsarbeiter. Oft wird auch ein Angesteller oder Beamter zusätzlich mit dieser Aufgabe betraut. Er oder sie soll die Arbeit mit der Presse organisieren. Ansonsten ist grundsätzlich der Behördenleiter der Ansprechpartner für die Presse.

Welche Presse regelmäßig informiert wird, hängt von der Bedeutung der öffentlichen Einrichtung ab. Der Bundestag beispielsweise informiert werktäglich hunderte von Redaktionen. Andere Ämter und Behörden haben vielleicht nie oder nur sehr selten mit den Medien zu tun.

Landespressegesetze regeln die Gleichbehandlung der Medien

Sobald eine öffentliche Stelle aber von sich aus die Medien informiert, können zum Beispiel in Baden-Württemberg andere Medien verlangen, dass sie „gleichbehandelt“ werden, also zur selben Zeit diesselbe Information oder Einladung wie andere Medien erhalten. Das regelt §4 Landespressegesetz. Der Sinn des Gesetzes ist einfach zu verstehen: Dadurch soll verhindert werden, dass nur Redaktionen mit Informationen und Terminen beliefert werden, die dem Absender „passen“, die also vermutlich unkritisch über ihn berichten.

Eine Redaktion, die diese Gleichbehandlung nicht verlangt hat, kann sich auch nicht über eine fehlende Information beschweren. Besteht aber eine Redaktion auf dieser Gleichbehandlung, muss die öffentliche Stelle diese Redaktion informieren. Tut sie es nicht, verstößt sie gegen dieses Gesetz.

Dieser Auskunftsanspruch ist beispielsweise auf dem Presseausweis dokumentiert, den journalistische Berufsverbände ausstellen dürfen und der auf einer Einigung der Landesinnenministerkonferenz beruht.

pa09

Die Rückseite des Presseausweises mit der Erklärung der Landesinnenministerkonferenz. Klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern. Um zum Text zurückzukehren, klicken Sie den Zurück-Button. Bild: hblog

Da Firmen untereinander konkurrieren, aber ebenso auch Ämter und Behörden, sind normalerweise alle darauf bedacht, einen guten Kontakt zu den Medien zu finden und zu halten. Denn über die Medien erfährt die Öffentlichkeit von deren Aufgaben, der Arbeit und den Erfolgen. Nur, wer in den Medien „stattfindet“, den „gibt“ es auch. Eine hohe Medienresonanz heißt meistens eine hohe Bedeutung.

Bei kritischen Nachrichten wird oft „gemauert“

Immer dann, wenn allerdings kritische Nachrichten drohen, wird es problematisch: Professionelle „Medienarbeiter“ versuchen durch einen weiterhin guten Kontakt zu den Medien den „Schaden zu begrenzen“. Andere mauern. Wieder andere drohen mit dem Entzug von Anzeigen (der Haupterlösquelle der Medien) oder dem Ausschluss von Pressekonferenzen oder der Verweigerung von Informationen.

Solche Reaktionen rächen sich meist. Ein Beispiel aus der jüngsten Zeit war die Deutsche Bahn AG, die für einen Anzeigenboykott „böse Prügel“ bezog. Die Öffentlichkeit reagiert meist sehr ungehalten darauf, wenn sie von Informationen abgeschnitten wird. Und auch die Medien selbst, die sich mit der Konkurrenz solidarisch erklären.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Wie Herr Kessler journalistische Anfragen beantwortet


Guten Tag!

Heddesheim, 07. August 2009. Der Heddesheimer Bürgermeister Michael Kessler selektiert bei der Information der Öffentlichkeit bewusst in „gute“ und „schlechte“ Presse.

Kommentar: Hardy Prothmann

Wenn der Herr Bürgermeister zum Pressegespräch lädt, dann weiß er, was er sagen will und er weiß auch, was „die Presse“ aufschreiben soll. Nämlich das, was er sagt. Und auch, wem er das sagt. Doch das ist ein eklatanter, undemokratischer Verstoß gegen das Pressegesetz.

Da Herr Michael Kessler als Verwaltungsfachwirt das weiß, muss er sich dafür verantworten.

Sein bewusster Verstoß wird heute durch den Mannheimer Morgen dokumentiert: „…waren Presse… eingeladen.“ Leider nur ein Teil der „Presse“ und leider nicht der, der kritisch nachfragt.

Herr Kessler fühlt sich wahrscheinlich im Recht, wenn er nur die ihm gewogene Presse einlädt, auch wenn die in der Vergangenheit nicht immer nett zu ihm war (sonst hätte sie sich noch lächerlicher gemacht).

Aber so dreist und wiederholt gegen besonders wichtige Gesetze zu verstoßen, entehrt die Würde und das Ansehen, die eigentlich jedem Bürgermeister gut zu Gesicht stehen sollten.

Herr Kessler und sein Dilemma


Guten Tag.

Heddesheim, 07. August 2009. Der Heddesheimer Bürgermeister Michael Kessler ist ein Mensch, von dem viele glauben, dass er weiß, was er will. Und viele glauben, dass das, was er will, zum Wohle aller ist. Das ist aber nicht der Fall. Und das ist ein Problem.

Kommentar: Hardy Prothmann

Der Bürgermeister einer Gemeinde verdient eine besondere Achtung. Denn er ist schließlich für seine Bürger verantwortlich, die ihm diese Verantwortung zutrauen.

Das ist selbstverständlich.

Das Besondere, die Achtung und die Selbstverständlichkeit funktionieren aber nicht nur in eine Richtung: von den Bürgern zum Bürgermeister. Im Gegenteil muss der Bürgermeister besonders achtsam und selbstverständlich das Wohl (möglichst aller) seiner Bürger im Auge haben.

Der Heddesheimer Bürgermeister Michael Kessler will das nicht. Nicht zum ersten Mal verstößt er gegen das „Gesetz über die Presse“ des Landes Baden-Württemberg.

Darin heißt es:
§ 4 Informationsrecht der Presse
(4) Der Verleger einer Zeitung oder Zeitschrift kann von den Behörden verlangen, daß ihm deren amtliche Bekanntmachungen nicht später als seinen Mitbewerbern zur Verwendung zugeleitet werden.

Herr Kessler hat dieses Gesetz wiederholt missachtet – was nachweisbar ist.

Herr Kessler hat dieses Gesetz auch zur aktuellen Berichterstattung missachtet. Zitat MM:

„In Hinsicht auf die geplante Ortsumgehung der L541, die rund 3,5 Kilometer lang südlich um Heddesheim herum verlaufen soll, waren Presse und Vertreter aller Gemeinderatsfraktionen zu einer Informationskonferenz eingeladen.“

Das heddesheimblog war definitv nicht eingeladen, obwohl die Redaktion mehrfach gefordert hat, mit „der Presse“ gleichgesetzt zu werden.

Im Gesetzestext heißt es „die Presse“, damit sind selbstverständlich auch Medien wie der SWR, RPR oder andere wie Spiegel online gemeint und auch das heddesheimblog.

Bürgermeister Michael Kessler weiß das. Er weiß, dass er bewußt und vorsätzlich und wiederholt gegen das Landespressegesetz verstößt.

Und er rechnet damit, dass diese Verstöße „durchgehen“.

Warum eigentlich?

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Bewegt euch!

Guten Tag!

Heddesheim, 05. August 2009. Haben Sie den Mannheimer Morgen noch abonniert? Schön. Dann lesen Sie heute wieder hart recherchierte Informationen und dürfen sich hintergründig und topaktuell informiert fühlen: „Pfenning“ lädt die IG neinzupfenning ein. Klingt gut, ist aber böse gemeint: Gegen die IG neinzupfenning.


Kommentar: Hardy Prothmann

Das Spiel ist ein abgekartetes. Die IG neinzupfenning hat sich dem „Dialog“ verweigert. Die Gründe kann man gut verstehen – denn der „Dialog“ ist eine Zumutung.

Die IG neinzupfenning hat den Bürgermeister zum Gespräch eingeladen – mehrfach. Und der Bürgermeister hat immer wieder zum „Dialog“-Gespräch gebeten.

Für die IG ist das eine Sackgasse. Sie muss verstehen, dass man einem noch handlungsfähigen Bürgermeister keine Bedingungen dieser Form stellen kann (worauf man bei einem nicht mehr handlungsfähigen Bürgermeister getrost verzichten könnte).

Der Bürgermeister führt wieder

Soweit ist es nicht. Bürgermeister Michael Kessler ist voll handlungsfähig, hochkonzentriert und verantwortlich für sein Wirken.

Der Bürgermeister hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten geschickt zurückgezogen und versucht nun, sich zum Vorreiter der Bürgerfront zu machen.

Solange die IG sich einem Gespräch verweigert, kann er die Unschuld in Person mimen – und die IG wird seine neue Rolle stärken, wenn sie sich weiter verweigert. Und sie wird ihre schwächen – unvermeidlich.

Denn der „Dialog“ ist nichts anderes als ein Potemkinsches Dorf, also etwas, dem alle Substanz fehlt – ein angeblich bürgernahes Forum, in dem allerdings nur ein Bürger und 19 Interessenvertreter (die „Kirchenvertreter“ eingeschlossen) sitzen.

Für diese öffentlichkeitswirksame Maßnahme hat die Gemeinde schließlich auf viel Geld bezahlt – zu wenig, um ein wirklich gutes Ergebnis zu bekommen, aber genug, um ihre Interessen zu vertreten.

Moderiert von einer PR-Agentur, die für viel Geld angeblich neutral ist.

Es wird Theater gespielt – die IG verliert die Hauptrolle

Die IG neinzupfenning hat vordergründig vollkommen Recht, diesem Theater fern zu bleiben.

Aber das Theater wird benutzt werden und Wirkung zeigen: „Die von der IG sagen doch bloß „Nein“ und sonst nichts.“

Gestern war ein erster kleiner Leserbrief eines nicht im Heddesheimer Telefonbuch stehenden „Huub Avoird, Heddesheim“ im MM zu lesen: „Macht mal etwas Vernünftiges“. Geht es noch deutlicher?

Der MM, der in jüngster Vergangenheit einige große Anzeigen von „Pfenning“ buchen konnte, der Bürgermeister, der etwas angefangen hat, was er zu Ende bringen will (alles andere wäre ein Misserfolg) und dafür trotz erwartet klammer Kassen die IFOK engagiert und die „Pfenning-Gruppe“, die Anzeigen schaltet und später mal „der größte Gewerbesteuerzahler Heddesheims“ werden soll (und Investitionen wie in die IFOK „refinanziert“) stehen als Block (nicht als blog 🙂 ) einer Bürgerbewegung entgegen.

Die bewegt sich aber seit Wochen nicht – als wäre sie gelähmt.

Die IG ist dabei, sich selbst abzuschreiben.

Der neuste Coup ist die Einladung der IG durch die Firmengruppe Pfenning – lanciert über den willigen Mannheimer Morgen.

Die Firmengruppe Pfenning bittet geradezu um einen (letzten) Schritt: Sie will, nachweislich der Berichterstattung im Mannheimer Morgen, „eine gesunde Basis für ein Zusammenleben in der Gemeinde wiederherstellen“, das ist „in ihrem Sinne“, sie weiß, dass die Heddesheimer in punkto Verkehr „äußerst sensibel reagieren“, sie will „Garantien in geeigneter Form“ geben und sie will, so der MM, „das Gespräch mit interessierten Bürgern suchen“ und sie will „ermöglichen“, so der MM, „sich ein objektives Bild von unserem Projekt zu verschaffen“.

Wenn die IG dieser PR-Maschine nichts wirklich Eigenes und zwar sofort entgegensetzen kann – ist sie abgeschrieben.

Dann hat die IG die „Einladung“ des Bürgermeisters nicht angenommen, auch nicht die der IFOK und nicht die von „Pfenning“. Danach wird es von keinem mehr eine „Einladung“ geben.

Am Ende wird die IG als störrisches Verweigererteam dastehen. Das ist das Ziel der Strategie.

Egal, ob die „Einladungen“ ernst zu nehmen sind oder nicht. Das „abgekartete“ Spiel geht so.

Die IG hat einen Joker – die Sympathie in der Bevölkerung…

Die IG hat aber etwas, was weder der Bürgermeister, noch die IFOK, noch „Pfenning“ in den Pot werfen können: die große Sympathie in der Bevölkerung.

Sie sollte noch einmal darüber nachdenken, warum ca. 1.400 Menschen bei der IG neinzupfenning unterschrieben haben.

Diese Unterschriften hat die IG sich verdient, weil deren Mitglieder sich über Wochen hingestellt haben, bekannt haben, mutig waren und Informationen forderten.

Das ist ein gutes Blatt – das durchaus zeigen kann, dass auf der anderen Seite falsch gespielt wird. Die IG kann den Publikumsjoker ziehen – aber nur, wenn sie die Rolle einnimmt, für die diese Menschen unterschrieben haben: Als „Interessengemeinschaft“.

…den sie aber durchaus verspielen kann

Dafür muss die IG verstehen, was sie im Begriff war zu werden, aber noch nicht ist: Eine Bürgerbewegung. Wenn sie das sein will, werden ihr die Herzen zufliegen. Wenn sie einem Bürgermeister Bedingungen stellen will oder „wichtig“ genommen werden will, ist sie am Ende.

Die IG hat mit dem Gespräch bei Pfenning die Chance, wieder voll zu trumpfen. Durch Fragen und durch Präsenz.

Weil die IG einen Sympathiebonus in der Bevölkerung hat, wird man ihr sicher zugestehen, dass sie als loser Bund Unterstützung in Anspruch nehmen kann, beispielsweise durch die Medien.

Die Bürger erwarten, dass die IG sich und sie „bewegt“.

Deswegen: Bewegt Euch. Geht hin und stellt Fragen. Sonst geben andere Antworten.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

IG neinzupfenning erneuert Gesprächsangebot

Die IG neinzupfenning ist eine Interessengemeinschaft von Heddesheimer Bürgern und Gewerbetreibenden, die sich gegen eine Ansiedlung der Unternehmensgruppe Pfenning in Heddesheim aussprechen.
Die Redaktion des
heddesheimblog dokumentiert deren Brief an den Bürgermeister.
Für den Inhalt ist die IG neinzupfenning verantwortlich, nicht die Redaktion des heddesheimblogs
.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Kessler,

Sie werfen der IG „neinzupfenning“ ständig Gesprächsverhinderung, Verweigerung, Nein-Sager-Tum usw. vor. Dagegen verwehren wir uns deutlich. Alle bisherigen Versuche, auch über Ihre Verwaltung, mit Ihnen zum Thema Pfenning in Kontakt zu treten, verliefen bisher erfolglos.

Nur die Mitglieder von Bündnis90/Die Grünen, sowie Herr Bowien von der SPD und Herr Prothmann haben nach der Wahl Gespräche mit uns geführt.

Die Fraktionsführungen haben, trotz vieler Möglichkeiten, ebenfalls keinen Versuch unternommen, mit uns in einen Dialog einzutreten.

Lediglich Anwürfe, die IG würde mit falschen Fakten operieren, waren zu vernehmen. Aber nichts Konkretes. Die CDU hat sich hier besonders mit falschen Argumenten hervorgetan, verbreitet von Herrn Dr. Doll.

Unrichtiges und Verfälschtes wird durch ständiges Betonen nicht besser, es bleibt nun mal falsch. Die dazu richtig stellenden Fakten (z.B. Arbeitslosenzahlen) konnten im Mannheimer Morgen nachgelesen werden.

Das Wahlergebnis hat überdies die Meinung der Bürger deutlich gemacht.

Wir bedauern außerordentlich, dass es zu dieser Entwicklung gekommen ist.

Sie, Herr Bürgermeister Kessler, hatten ja im Mannheimer Morgen bestätigt, nicht mit der IG neinzupfenning sprechen zu wollen.

Weiterhin versuchten Sie in mehreren Schreiben zwar unsere Pflicht zur Beteiligung an Gesprächen aufzeigen, gleichzeitig aber haben Sie auf keine unserer Einladungen, auch nur ansatzweise positiv reagiert.

Wir hatten, mit unserer letzten Aktion, an Sie, die Fraktionen, wie auch die Bürger, eine Einladung in die Gaststätte Luftschiff auszusprechen, deutlich gemacht, dass nicht die IG-Mitglieder „Vortragende“ sein wollten.

Wir wollten von Ihnen Informationen erhalten, zu Fragen, die wir seit Monaten stellen.
Damit hatten wir eine öffentliche Plattform gewählt, die neutral und einer Einladung zu einer Vereinsveranstaltung, der Sie häufig folgen, gleichzusetzen war. Dort werden Sie auch eingeladen und laden nicht selbst ein. Es folgte Ihre konsequente Absage.

Wir haben deutlich gemacht, dass wir es nicht einsehen, mit einer Firma IFOK, die über einen ausgesprochen differenzierten Ruf verfügt, mit Steuergeldern bezahlt wird und somit in einem Abhängigkeitsverhältnis zur Gemeindeverwaltung steht, Gespräche zu führen. Dazu noch Einzelgespräche ohne jegliche Öffentlichkeitsbeteiligung.

Normale Umgangsformen mit einer Gruppe, die sich deutlich im Gemeindegeschehen positioniert hat, sehen anders aus. Es kann unter demokratischer Betrachtungsweise nicht zu einer Gesprächsverweigerung zwischen dem gewählten Bürgermeister und einer anerkannten Interessengemeinschaft kommen. Eine solche Vorgehensweise hat mit Demokratieverständnis nichts gemein.

Stellt sich die Frage woher Sie, Herr Bürgermeister Kessler, so auf die Schnelle eigentlich die IFOK hergezaubert haben?

Welche Mitbewerber von IFOK wurden zur Leistungserbringung angefragt?

Welche Kosten entstehen der Gemeinde Heddesheim durch diese Aktivität?

Es stellt sich zusätzlich die Frage, weshalb Sie die Behauptung aufgestellt haben, der Vorschlag IFOK wäre aus dem Gemeinderat gekommen? Sie wissen, dass Sie selbst den Vorschlag unterbreitet haben.

Wir verfügen über gewichtige Unterlagen zur Vorgehens- und Arbeitsweise der Firma IFOK und werden diese in Kürze vorstellen.

Damit werden die Bürger in Kenntnis gesetzt, mit welchem Unternehmen Sie, Herr Bürgermeister, und der (teilbeschließende) Gemeinderat sich umgibt.

Wie richtig unsere Entscheidung, nicht mit IFOK zu sprechen, war, hat sich zwischenzeitlich gezeigt. Der „angeblich ergebnisoffene Dialog“, hat durch diverse Presseerzeugnisse und Aktivitäten Ihres Partners Pfenning wohl schon am Anfang sein Ende gefunden. Ergebnisoffen, setzt ein offenes Ergebnis voraus, Wortspiele ausgeschlossen.

Machen Sie, Herr Bürgermeister Kessler, die im Gemeinderat getroffenen Entscheidungen öffentlich.

Legen Sie die Verträge auf den Tisch.

Beantworten Sie alle Fragen die am 25. Juni 2009 in der Gemeinderatssitzung zur

Thematik Pfenning und Phoenix GBR angesprochen wurden.

Erinnern Sie sich dabei auch an den Amtseid, den die einzelnen Gemeinderäte zum Wohle der Gemeinde geleistet haben.

Bringen Sie niemanden in Gewissenskonflikte zu seinem Amtseid.

Gerne erwarten wir Ihre öffentlichen Antworten.

Gleichzeitig dürfen wir unser Gesprächsangebot an Sie persönlich, auch mit den Fraktionen, erneuern.

Mit freundlichen Grüssen

IG „neinzupfenning“

H. Karnasch, R. Breitwieser, M. Arnold, M. Jörder, H. Weber

„Offene Türen“ und andere „Mysterien“ oder die Frage nach dem „Herrn des Verfahrens“

Die Welt in Heddesheim steht Kopf. Es werden „nicht-öffentliche“ Gespräche mit dem Bürgermeister, auf dessen kurzfristige Einladung hin geführt, und am nächsten Tag steht das „nicht-öffentliche“ in der Zeitung. Nachdem es schon „nicht-öffentlich“ als „Verdachtsberichterstattung“ hier im heddesheimblog veröffentlicht wurde.

Kommentar: Hardy Prothmann

Wenn man mit der „Presse“ spricht, sucht man die „Öffentlichkeit“.

In Heddesheim besteht die „Öffentlichkeit“ aus der Person Anja Görlitz und ihrem arbeitgebendem Zentralorgan, dem Mannheimer Morgen – zumindest aus Sicht des Heddesheimer Bürgermeisters Michael Kessler, der selbstherrlich entscheidet, wer „Presse“ ist und wer nicht.

Und das „Organ“ tut, was es tun muss, es berichtet im Sinne des BM. Nachzulesen hier.

Dieser Bericht allerdings ist ein Skandal! Warum? Das lesen Sie hier (ohne Link, einfach weiterlesen).

Wenn die „Presse“ einen exklusiven Termin bekommt und etwas „heraus findet“, ist die Bewunderung durch die Kollegen sicher – manchmal auch der Neid.

Und keiner beschwert sich, dass er nicht „offiziell“ eingeladen war, sondern alle wundern sich, wie der „Kollege=Wettbewerber“ das „hingekriegt hat“.

Wenn sich aber ein Bürgermeister bewusst über das Pressegesetz hinweg setzt und nur die Öffentlichkeit sucht, die ihm „gewogen“ ist, reagieren „echte“ Journalisten auf ein solches „missliebiges“ Angebot in der Regel nur mit „Verachtung“ desselben. Sie nehmen solch ein „durchsichtiges“ Verfahren nicht an. Das hat etwas mit „Berufsehre“ zu tun,

Außer, sie verachten sich selbst in einem hohen und wahrscheinlich irreparablem Maße und nehmen jede Gelegenheit der Eigendarstellung wahr. Oder sie sind in höchster Not.

Das trifft auf die Journalistin Anja Görlitz und ihren Arbeitgeber Mannheimer Morgen zu.

Würden beide, Frau Görlitz und der „MM“ einem Kodex folgen, der die Meinungsfreiheit über „geschäftliche Interessen“ stellt, wäre der vorliegende Bericht nie entstanden.

Dem ist aber nicht so, was die Frage nach den geschäftlichen und publizistischen Interessen eindeutig beantwortet.

Frau Görlitz ist seit Jahren mit dieser Gemeinde befasst und hat zumindest in den vergangenen drei bis vier Monaten auch nicht einen Bericht vorgelegt, der eine von Terminen oder dem aktuellen Geschehen unabhängige Berichterstattung nachweisen könnte. Das ist schade, für Frau Görlitz, für die Leser des MM und für die öffentliche Meinung.

Ein sehr interessantes und aktuelles Thema ist die Missachtung der Pressefreiheit. Weil Frau Görlitz eine neue Konkurrenz hat, nämlich das heddesheimblog, ist sie dermaßen befangen, dass es ihr noch nicht einmal gelungen ist, das Wort heddesheimblog in einem ihrer Berichte zu erwähnen, während es dem heddesheimblog überhaupt keine Probleme bereitet, Nachlässigkeiten des MM zu dokumentieren und zu verlinken.

Darüber ist im heddesheimblog umfangreich berichtet worden – solange niemand den Rechtsweg vor dem Verwaltungsgericht beschreitet, geht also der MM oder Herr Michael Kessler unbeirrt diesen, seinen Weg – den der wie auch immer interessierten und lückenhaften Berichterstattung

Dieser Weg ignoriert alle dazu relevanten Gesetze. Einfach so. Im Vorbeigehen sozusagen.

Ganz nebenbei wird auch die Gemeindeordnung mal eben einfach so „kessleriert“.

Der Bürgermeister ruft dazu eine Runde ein, die es gar nicht gibt, die der Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderats.

Diese Runde hat Herr Kessler erfunden und die Fraktionsvorsitzenden der örtlichen Parteien sind ihm auf dem Leim gegangen, weil sie erschienen sind und sich in der „Presse“, also „öffentlich“ zitieren lassen.

Dieser Bericht in der „Presse“, also im MM, ist nicht ohne Brisanz.

Diese „Runde“ tagte „nicht-öffentlich“ im Beisein der „Presse“, die heute darüber berichtet.

„Man“ währt sich wie in einem falschen Film. Sind doch „nicht-öffentliche“ Sitzungen des Gemeinderats (der in diesem Fall keiner ist, aber so erscheinen soll oder in Person der Fraktionsvorsitzenden irgendwie doch „erschienen“ ist, also dem „Schein“ nach ) der „Schweigepflicht“ unterworfen.

Was also war das jetzt?

Eine „nicht-öffentliche“ Sitzung des Gemeinderats, vertreten durch die Fraktionsvorsitzenden, die allesamt aus dieser „Sitzung“ heraus zitiert wurden und damit ihre „Schweigepflicht“ verletzt haben?

Die Konsequenz wäre klar:  Ordnungsgelder in Höhe bis zu 1000 Euro wären angebracht für diese Gemeinderäte, die gegen die „Schweigepflicht“ verstoßen, indem sie sich in einer „nicht-öffentlichen“ Sitzung vor der anwesenden Presse äußern, die über ihre Äußerungen schreibt.

Waren die Fraktionsvorstände aber gar nicht zum „Schweigen verpflichtet“, sondern im Gegenteil zum „Reden“ aufgerufen, weil es sich ja nicht um eine „Gemeinderatsitzung“ handelt, sondern nur um eine „interessierte Stellungnahme“ des Bürgermeisters, unterstützt durch die CDU und die FDP.

Trotzdem „nicht-öffentlich“, also fernab jeder Kritik der Bürger oder der „anderen“ Presse?

Verwirrt ob des Vorgangs zeigte sich die SPD, deutlich irritiert die Grünen, die aber trotzdem teilnahmen.

Beiden, den Grünen und der SPD kann daraus kein Vorwurf und muss daraus ein Vorwurf gemacht werden: Der „gute“ Wille ist löblich, das Warten auf „das Gute“ angesichts der Situation hingegen ist „naiv“ – milde ausgedrückt.

Diese „nicht-öffentliche“ Zusammenkunft des Bürgermeisters und der vier Fraktionsvorsitzenden im Beisein der „Presse“, die selektiv nur aus dem Verlautbarungsorgan Mannheimer Morgen bestand, ist jedenfalls höchst suspekt.

Besonders interessant sind aber die Zitate. Bürgermeister Kessler „betont“ nach Darstellung des MM, dass „es keinen Grund gäbe, von dem „klar definierten Verfahren, das der Gemeinderat beschlossen hat“, abzuweichen“. „Und: Die Türen stehen der IG weiterhin offen. Aber Herr des Verfahrens ist die Gemeinde.“

An dieser Stelle der Lektüre des Artikels des MM muss man fragen: „Wie sieht dieses „klar definierte Verfahren“ aus?“ Weder im MM noch an anderer Stelle wurde jemals „Klarheit“ über dieses „definierte Verfahren“ geschaffen!

Im MM war davon, außer dieser nicht gegen-recherchierten Aussage, nichts zu lesen. Dafür aber die Verlautbarung: „Herr des Verfahrens ist die Gemeinde.“

Das sagt Herr Kessler. Der MM leidet ebenso wie Herr Kessler unter einem zumindest temporärem Realitätsverlust.

Es geht ganz klar um „Herrschaften“, die längst aber nicht mehr durch Verordnung durch Herrn Kessler definiert werden und längst auch nicht mehr durch Verordnung des MM.

Denn was hier berichtet wird, wird seit dem 28. April 2009 durch das heddesheimblog kritisch begleitet.

Ganz klar „herrscht“ in Heddesheim der Zweifel: Ob Herr Kessler, wie er behauptet, tatsächlich noch „Herr des Verfahrens“ ist oder nur noch seine Sturheit und sein Machtwille oder eine Fernsteuerung durch die Unternehmensgruppe Pfenning.

Seine Souveränität hat Herr Kessler längst verloren und er tut alles, um auch noch letzte Reste zu beseitigen.

Der Mannheimer Morgen hingegen bestätigt durch seine konkurrenzlos ignorante Berichterstattung sein Monopol: Was wir drucken, ist so. Basta.

Ob das auf Dauer ein erfolgreicher Weg sein wird, müssen sich der BM und sein Zentralorgan, der MM, mit dem heutigen Abdruck eines „unmöglichen“ Artikels allerdings fragen lassen.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog