Heddesheim, 14. Februar 2014. (red) In Sachen „Plakate-Gate“ dürfte die Sachlage klar sein: Die „Neutralität“ der Gemeindeverwaltung der Bürgermeisterstellvertreterin Ursula Brechtel darf man getrost in Zweifel ziehen. Das peinliche Plakat-Verbot ging ordentlich nach hinten los. Punktsieg für Günther Heinisch – der gewinnt, weil andere sich schofelig verhalten. Aber Frau Brechtel ist nicht alleine. Selbstverständlich hilft die Zeitung mit im Bürgermeisterwahlkampf. Motto: Ein bisschen Heinisch, aber ganz viel Kessler. [Weiterlesen…]
Kessler vs. Heinisch in der Zeitung
„Aktion besenrein“: MdL Hans-Ulrich Sckerl zum Stand der Dinge des EnBW-Untersuchungsausschuss

Der Grünen-Obmann im EnBW-Untersuchungsausschuss Hans-Ulrich Sckerl (links) im Gespräch mit Chefredakteur Hardy Prothmann. Bild: fluegel.tv
Rhein-Neckar/Stuttgart, 05. September 2012. (red/pro/fluegel.tv) Der Weinheimer Grünen-Politiker Hans-Ulrich Sckerl ist Obmann der Fraktion im EnBW-Unterschungsausschuss. Im Exklusiv-Interview mit unserer Redaktion und dem Stuttgarter Internetsender fluegel.tv erklärt er die Funktionsweise des Ausschusses, die Fragen, denen nachgegangen wird und was bislang ans Licht der Öffentlichkeit gelangt ist.
Von Hardy Prothmann
Der von der CDU allseits gepriesene „EnBW-Deal“ ist ein politischer Krimi. Für 4,7 Milliarden Euro kaufte das Land fast die Hälfte der Aktien der EnBW vom französischen Konzern EdF. Geheimtreffen, Verfassungsbruch, ein Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus als „Sprechpuppe“ eines Investment-Bänkers Dirk Notheis (Morgan Stanley), der dem Parteifreund per email Anweisungen gab, was der Ministerpräsident zu sagen hatte, willfährige Journalisten und Wissenschaftler, die instrumentalisiert wurden (und sich haben instrumentalisieren lassen), eine ehemals renommierte Anwaltskanzlei Gleiss Lutz, die eine unrühmliche Rolle spielt, eine geschredderte Festplatte, fehlende Akten – die Liste der unglaublichen Vorgänge ist lang und macht fassungslos.
Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus sieht sich unbeirrt aller zu Tage geförderten skandalösen Details als Opfer von Grün-Rot, die ihm etwas „anhängen“ wollen und weist jede Verantwortung von sich, obwohl der Staatsgerichtshof den Ablauf des Aktien-Rückkaufs am Parlament vorbei als Verfassungsbruch beurteilt hat. Was als „tolles Geschäft“, das jeder „schwäbischen Hausfrau gefällt“, verkauft worden ist, scheint ein schlechtes Geschäft für die Steuerzahler gewesen zu sein. Die Grünen haben per Gutachten feststellen lassen, dass der Kaufpreis von 41,50 Euro deutlich überhöht war und ein fairer Preis bei 34,05 Euro gelegen hätte. Nach dem Wertgutachten wurden sage und schreibe 840 Millionen Euro zuviel bezahlt. Dirk Notheis, Deutschland-Chef von Morgan Stanley, nannte den Preis gegenüber dem Verkäufer „üppig“. Die Grünen haben Klage eingereicht und verlangen das Geld zurück.
Ende September und Oktober finden die entscheidenden Sitzungen des Untersuchungsausschusses statt. Stefan Mappus will nochmals auftreten, um seine Haltung zu verteidigen. Hans-Ulrich Sckerl erwartet sich von diesem Auftritt daraus keine neuen Erkenntnisse, wohl aber von anderer Stelle: Brisant könnten die Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft Stuttgart werden, die gegen Stefan Mappus und seine Ex-Minister Helmut Rau und Willi Stächele wegen des Verdachts der Untreue ermittelt und umfangreiche Büro- und Hausdurchsuchungen durchgeführt hat.
Die CDU steht mit dem Rücken zur Wand – eine deutliche Distanzierung zum Verhalten von Stefan Mappus fehlt bis heute. Auch Bundeskanzlerein Angela Merkel ließ nach dem Abschluss des Deals ihre positive Einschätzung übermitteln. Aktuell fürchtet die Partei ein Desaster bei der Bundestagswahl 2013.
Für den Landtagsabgeordneten und Juristen Hans-Ulrich Sckerl zeigt der Skandal um den EnBW-Deal, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um den Einfluss der Banken auf die Politik zu beschränken:
Die Menschen haben durch den Skandal erkannt. Die Steuerzahler müssen in schwindelerregender Höhe für die Misswirtschaft von Banken blechen, denen sich gewisse Politiker zu ihrem eigenen Vorteil ausgeliefert haben. Die Versprechungen der Transparenz und Kontrolle wurden nicht umgesetzt. Das ist unterträglich und muss geändert werden.
Dokumentation der emails zwischen Mappus und Notheis
Monitor-Interview mit Hans-Ulrich Sckerl: Marionette: Wie die Investmentbank Morgan Stanley einen Ministerpräsidenten steuerte
Anm. d. Red.: Das Interview mit Hans-Ulrich Sckerl ist eine Kooperation mit dem Stuttgarter Internetsender „fluegel.tv„. Robert Schrem, Gründer des Bürgerportals, sowie die Kameramänner Bernd Fetzer und Hans-Georg Schulz haben die technische Umsetzung übernommen – eigentlich wollte man live über Satellit senden – staubedingt wurde aber die Zeit knapp und man konnte die Leitung nicht rechtzeitig einrichten. Der Gastronom Jan Hutter hatte freundlicherweise die Terrasse bei Hutter im Schloss zur Verfügung gestellt, die Stadt Weinheim einen Stromanschluss ermöglicht.
Fluegel.tv hat sich im Zusammenhang mit Stuttgart21 einen Namen durch umfangreiche Live-Übertragungen, Dokumentationen, Gesprächsreihen und „ungewöhnliche“ Herangehensweise an das Thema einen Namen gemacht. Kurz nach der Landtagswahl hat Ministerpräsient Winfried Kretschmann dem Sender auf eigenen Wunsch ein Exklusivinterview gegeben, weil der Politiker erkannt hat, dass fluegel.tv abseits der etablierten Medien eine hohe Aufmerksamkeit genießt.
Unsere Redaktion ist bereits lange mit den Machern von fluegel.tv in Kontakt. Nun ist der erste Schritt einer Kooperation gemacht – wir sind gespannt, was sich daraus entwickelt.
Werkrealschule in Hessen und Rheinland-Pfalz unbekannt
Guten Tag!
Heddesheim, 19. November 2009. Das Land Baden-Württemberg fordert Werkrealschulen. Viele Schulstandorte können die Forderungen nicht erfüllen. Angeblich sei das Angebot einer Werkrealschule aber ein „Standortfaktor“ für die Gemeinden.
Eltern würden ihre Kinder lieber auf eine „Werkrealschule“ schicken, als auf eine Hauptschule. Das heddesheimblog hat recherchiert und wollte wissen, welche Chancen „Werkrealschüler“ in Hessen und Rheinland-Pfalz haben.
Das Land Baden-Württemberg setzt die Hauptschulen im Land unter Druck. Wenn Sie einen „Werkrealschulabschluss“ anbieten wollen, müssen sie bestimmte Kriterien erfüllen – beispielsweise die „Zweizügigkeit“, also zwei Schulklassen pro Schuljahr. Dafür fehlen vielen Hauptschulen die Schülerzahlen. Sie müssen also kooperieren. Auch Heddesheim und Hirschberg planen eine solche Kooperation.
Das heddesheimblog hat sich abseits des Sinn und Zwecks dieser politischen Vorgaben die Frage gestellt, was denn ein „Werkrealschulabschluss“ eigentlich wert ist?
Beispielsweise in Rheinland-Pfalz oder in Hessen. Also in der unmittelbaren Nachbarschaft. Die Redaktion hat die Industrie- und Handelskammern als Ansprechpartner ausgewählt.
Unser Reporter stellte sich als „Herr Berger“ vor, der sich für seinen Neffen erkundigt. Der wird 2010 einen Werkrealschulabschluss haben und sucht nach einem Ausbildungsplatz oder einer weiteren Schulzeit auf einem Wirtschaftsgymnasium.
Anruf bei der IHK Kaiserslautern. Dort weiß man nichts von einem „Werkrealschulabschluss“. Eventuell weiß Ludwigshafen etwas dazu? Man solle doch dort nachfragen. Unter der angegebenen Telefonnummer meldet sich in Ludwigshafen trotz mehrerer Versuche leider niemand.
Bei der IHK Darmstadt „hat man keine Ahnung“ und soll doch morgen noch einmal bei einer Kollegin anrufen. Am nächsten Tag sagt die Kollegin, dass „dieser Abschluss in Hessen nicht bekannt ist“, aber man nicht immer über alles informiert sei, deswegen solle man sich beim Kultusministerium rückversichern. Unter der angegebenen Telefonnummer meldet sich niemand.
Wir rufen die IHK Wiesbaden an. Der Mitarbeiter kennt den Abschluss „Werkrealschule“ auch nicht, will sich aber schlau machen. Man solle doch drei Tage später wieder anrufen.
Bei der IHK Frankfurt gibt es keine Auskunft, man soll doch später noch einmal eine Nummer anrufen, auf der niemand „abhebt“.
Bei der IHK Karlsruhe werden wir fündig. „De jure“, sei der „Werkrealschulabschluss“ eine „Mittlere Reife“. Allerdings habe er nicht den Stellenwert, „der da hinein interpretiert wird“.
„Der Abschluss ist problematisch, denn die eigentliche Frage ist, ob man sich weiter qualifizieren kann, also beispielsweise das Fachabi machen kann, das scheint nicht ganz einfach zu sein…“ Besser angeraten wäre erst eine Lehre und bei sehr guten Leistungen sei vielleicht mehr drin, beispielsweise ein Fachabitur.
In Sachsen weiß man gar nichts von einem Abschluss „Werkrealschule“: „Wenn Sie das anerkannt haben wollen, müssen Sie sich an das Kultusministerium wenden.“
Nach mehreren Anrufen dort, soll man nochmals anrufen, die Sachbearbeiterin sei gerade nicht zu erreichen.
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog, Mitarbeit: Horst Pölitz
„Schandflecken“ und andere Realitäten
Guten Tag!
Heddesheim, 06. November 2009. Der DRK-Ortsverband Heddesheim hat in der Gemeinderatssitzung vom 22. Oktober 2009 einen Antrag auf die Bereitstellung von Containern für Altkleider gestellt. Bürgermeister Michael Kessler äußerte sich kritisch dazu und meinte, dass sich „viele solcher Plätze nach und nach zu Schandflecken“ innerhalb der Gemeinde entwickelt hätten – auch andere Gemeinden hätten diese Erfahrung gemacht.
Die Redaktion hat in benachbarten Gemeinden recherchiert: Sowohl Hirschberg, als auch Schriesheim, Plankstadt und Brühl können diese Aussagen nicht bestätigen.
Im Gegenteil äußerten sich diese Städte und Gemeinden ohne Zweifel positiv über die Aktivitäten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Trotz kritischer Nachfrage wurde keine einzige negative Auskunft gegeben.
Der Heddesheimer Bürgermeister Michael Kessler wurde daraufhin von der Redaktion angeschrieben.
Wir wollten wissen, welche andere Gemeinden denn negative Erfahrungen gemacht hätten – um selbst überprüfen zu können, ob die von Herrn Bürgermeister Michael Kessler schriftlich im Tagungsprotokoll und öffentlich in der Gemeinderatssitzung am 22. Oktober 2009 getroffene Aussage in dieser Form stichhaltig zu bestätigen ist.
Die Anfrage hat die Redaktion am Mittwoch, den 04. November 2009 um 18:02 Uhr per email gestellt.
Herr Kessler hatte also mindestens den gesamten Donnerstag Zeit, darauf zu reagieren.
Am Donnerstag, den 05. November 2009 hat Hardy Prothmann, verantwortlich für das heddesheimblog, abends ab 19:00 Uhr an einer Veranstaltung teilgenommen.
Ebenso der Bürgermeister Michael Kessler. Es hätte durchaus Gelegenheit gegeben, sich zur Sache zu äußern: „Ich hatte keine Zeit, Sie bekommen die Informationen morgen, übermorgen, nächste Woche…“
Diese Gelegenheit hat Herr Kessler nicht wahrgenommen.
Somit steht bis heute als Stand der Recherche fest: Andere Gemeinden, die mit dem DRK in Sachen Kleidercontainer zusammenarbeiten, berichten durchweg von positiven Erfahrungen.
Die „negativen Erfahrungen“ des Herrn Kessler entstammen einer anderen Realität und sich bis auf Weiteres – nämlich der Nennung von Quellen und Fakten – nicht glaubwürdig.
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Objekte, subjektive, richtige, falsche, zulässige, unzulässige Berichterstattung – es gibt mehr als eine Informationsquelle
Guten Tag!
Heddesheim, 07. Oktober 2009. Unser Meinungsbeitrag „Braucht Heddesheim ein Oktoberfest?“ hat für ordentlich viel Diskussionstoff gesorgt. Bis zum Verfassen dieses Textes wurden 20 Kommentare dazu geschrieben, einige mehr wurden wegen problematischer Inhalte nicht veröffentlicht.
heddesheimblog
Nach Kenntnis der Redaktion ging das Thema durchs Dorf: „Wie kann der sowas schreiben? Für was hält der sich?“, reagierten viele empört. „Super-Text, der mir aus der Seele spricht. Absolut meine Meinung. Endlich sagt einer was“, reagierten andere. Und manche schrieben schon fast hasserfüllte Schmäh-Kommentare und emails.
Was war passiert? Es wurde eine Meinung geäußert. Eine, die nicht jeder teilt, viele aber doch. Wie es halt so ist, im Leben.
Auch gestern wurde über Meinungen entschieden. Allerdings nicht im heddesheimblog, sondern durch Richter am Landgericht Mannheim. Auch hier ging es im Kern um Meinungsäußerungen und deren Zulässigkeit.
Das heddesheimblog steht im Gegensatz zu vielen anderen Medien für Transparenz. Wir wissen, dass es außer unserer Berichterstattung auch noch andere Berichterstattungen gibt. Ebenso gibt es neben unseren Meinungen in hier veröffentlichten Beiträgen auch andere Meinungen.
Für uns ist das ganz normal und ehrlich gesagt sind wir froh, in einem Land leben und arbeiten zu dürfen, in dem diese Meinungsfreiheit grundgesetzlich geschützt ist.
Für die Schreiber der Schmäh-emails und Hass-Kommentare gilt das nicht. Die würden am liebsten jeden, der nicht ihrer Meinung ist, aus dem Dorf jagen. Ganz verarmte Geister basteln sorgfältig Nagelbretter und legen diese vor Autoreifen.
Vollidioten gibt es halt überall auf der Welt – ob die Meinungsfreiheit garantiert ist oder nicht.
Die Redaktion wünscht sich einen transparenten Austausch mit ihren Leserinnen und Lesern und bittet deswegen alle, die vielleicht Schwierigkeiten mit dem ungewohnten „Stil“ der Redaktion haben, den Vergleich zu suchen.
Vollständig kostenlos – das einzige, was Sie aufbringen müssen, ist Interesse und die Zeit, die Artikel zu lesen – Wer sich eine Meinung bilden will, muss leider auch ein wenig dafür tun.
Vergleichen Sie bitte selbst, direkt, ohne Einschränkung an drei Beispielen aus dieser Woche, wie das heddesheimblog und der Mannheimer Morgen über ein und denselben Sachverhalt berichten. Die Themen sind: Veranstaltung, Gerichtstermin, Sport.
Oktoberfest der TG
Mannheimer Morgen:
Nach ein paar Takten springt der Funke über
heddesheimblog:
Braucht Heddesheim ein Oktoberfest?
Gerichtstermin „Pfenning“ gegen „Karnasch“
Mannheimer Morgen:
Vergleich im Streit über Fotomontage
Vergleich im Rechtsstreit um Pfenning
heddesheimblog:
Die Angst vor der völlig falschen Darstellung fängt bei der Selbstdarstellung an
Kein Anspruch auf die „richtige“ öffentliche Meinung
Ist da noch Musik drin? Richter bewegt Parteien zum Vergleich
Streit um Fotomontage: IG neinzupfenning und KMP-Holding (Pfenning) vergleichen sich
Tanzsportwochenende
Mannheimer Morgen:
Anmutig und schwungvoll über das Parkett
heddesheimblog:
Tanzen – Hingabe und Beherrschung
Elegant und sportlich – das Heddesheimer Tanzsportwochenende
Anmerkung der Redaktion:
Die älteren Texte stehen unten, die neueren oben.
Die Berichte zum Tanzsportwochenende und zum Oktoberfest erschienen im heddesheimblog mindestens einen Tag vor dem Bericht im Mannheimer Morgen.
Auch die Berichte zum Gerichtstermin erschienen im heddesheimblog schneller als im MM, allerdings konnte hier die Kollegin „Görlitz“ in diesem Fall nicht „stibitzen“, weil deren Artikel schon in Produktion waren, als unsere veröffentlicht wurden.
Seit Montag hat der Mannheimer Morgen sechs Artikel mit Bezug auf Heddesheim veröffentlicht – beim heddesheimblog waren es dreizehn Artikel, also mehr als das Doppelte. Außerdem erschienen beim heddesheimblog bis Dienstag, 06. Oktober 2009, noch 28 veröffentlichte Kommentare zu diesen Artikeln.
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Gemeinde veröffentlicht unzureichende Darstellung der Ergebnisse der Bürgerbefragung
Hinweis: Dieser Artikel wurde auf Grund einer Klageandrohung bearbeitet. Die Bearbeitung erfolgt, da die Redaktion nicht an unnötigen Rechtsstreitigkeiten interessiert ist. Die Redaktion hätte eine entsprechende Gegendarstellung veröffentlicht. Die Anwälte der Gemeinde behaupten, die Darstellung sei „geeignet, die Gemeinde, Herrn Bürgermeister Kessler und die Mitarbeiter der Gemeinde in ihrer persönlichen Ehre zu verletzen.“ Diese Behauptung weisen wir zurück, da diese Intention zu keiner Zeit vorlag. Die geforderte Unterlassungserklärung geben wir nicht ab.
Die Redaktion bleibt bei ihrer Aussage, dass die Darstellung der Ergebnisse der Bürgerbefragung auf der homepage der Gemeinde aus unserer Sicht stark verkürzt und damit unzureichend ist. Dabei handelt es sich um eine Meinungsäußerung und keine Tatsachenbehauptung
Guten Tag!
Heddesheim, 28. September 2009. Die offiziellen Zahlen der Bürgerbefragung enthalten unserer Meinung nach einen Berechnungs“fehler“ – es fehlen die Prozentzahlen der nicht gültig beantworteten Fragen. Das heddesheimblog dokumentiert diese Zahlen.
„Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast“, ist ein geläufiges Wort unter Mathematikern und Statistikern. Im Fall der Bürgerbefragung ist die Gemeinde Heddesheim von der üblichen Darstellung der Ergebnisse abgewichen und hat nur die prozentualen Angaben ohne die ungültigen Stimmen veröffentlicht.
Im Internet hat die Gemeinde die Ergebnisse ohne Hinweis darauf veröffentlicht, dass hier nur die Prozentzahlen der gültigen Stimmen genannt sind. Ebenso fehlt die Zahl der Teilnahmeberichtigten und der tatsächlichen Teilnehmer – ohne diese Angaben könnten Leser falsche Schlüsse aus den Zahlen ziehen.
Zwar kann man über die homepage der Gemeinde auch die korrekte Darstellung sehen, aber nur, wenn man auf den entsprechenden Link zu einem PDF-Dokument klickt. Wer dies nicht tut, bekommt ohne nachvollziehbaren Grund Informationen vorenthalten. Ob diese Daten vorsätzlich nicht mit veröffentlicht wurden oder nur aus Nachlässigkeit, weiß die Redaktion nicht.
Da die Zahlen aber in dieser Form der öffentlich bekannten Haltung des Bürgermeisters mehr zusagen, darf man davon ausgehen, dass diese Form der Darstellung bewusst gewählt wurde – die Zahlen zur wichtigeren Bundestagswahl jedenfalls werden nur als PDF angeboten – warum wurde bei der Bürgerbefragung nicht auch so verfahren?
Immerhin wurde die Gemeinde darauf schon gestern aufmerksam gemacht. Deren Reaktion ist bekannt. Es wurde ein Anwaltsbüro eingeschaltet – eine Korrektur der Darstellung auf der homepage der Gemeinde hingegen ist bis heute ausgeblieben. Man muss deshalb davon ausgehen, dass der Bürgermeister Michael Kessler die Zahlen bewusst in dieser unserer Auffassung nach unvollständigen Form veröffentlicht sehen will.
Bei der üblichen Darstellung werden immer auch die Zahlen der ungültigen Stimmen genannt – und zwar sogar vor den gültigen Stimmen. Siehe Bundeswahlleiter.
Damit stellt die Gemeinde die tatsächlichen Ergebnisse unserer Auffassung nach unzureichend dar, da nicht erkennbar wird, dass es mit über 8 Prozent ungültigen Stimmen bei den Fragen 1 und 2 eine durchaus bemerkenswerte Abweichung gegenüber der Frage 3 gibt, wo nur ein Prozent der Stimmen ungültig gezählt wurden.
Der „Trick“ führt dazu, dass scheinbar „mehr“ als 50 Prozent der Teilnehmer an der Bürgerbefragung der Ansiedlung der Unternehmensgruppe „Pfenning“ (Frage 3) zustimmten.
Doch das ist falsch, wenn man die Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen betrachtet. Richtig ist dann: 49,84 Prozent stimmten zu, 49,15 Prozent stimmten dagegen, 1,01 Prozent der Stimmen waren ungültig.
Die Ergebnisse der Bürgerbefragung können auch so wie in unserer Darstellung gelesen werden. Dann fehlt aber das „psychologische Moment“ – denn 50,35 Prozent liest sich anders, als 49,84 Prozent.
Vom Ergebnis her gesehen macht das keinen Unterschied. So oder so gab es 40 Ja-Stimmen mehr. Da aber nicht die Zahl der Stimmen entscheidend ist, sondern die politische Bewertung, kann das Weglassen der ungültigen Stimmen eine darüber in unseren Augen notwendige Debatte verhindern.
Frage 1 | ||
ja | nein | ungültig |
3982 | 1380 | 477 |
68,20% | 23,63% | 8,17% |
Frage 2 | ||
ja | nein | ungültig |
4190 | 1169 | 480 |
71,76% | 20,02% | 8,22% |
Frage 3 | ||
ja | nein | ungültig |
2910 | 2870 | 59 |
49,84% | 49,15% | 1,01% |
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
„Herr Gabriel äußert sich positiv über erneuerbare Energien und nicht konkret zu dem Projekt“
Guten Tag!
Heddesheim, 24. September 2009. Auf Nachfrage des heddesheimblogs im Büro des Bundesumweltministers Sigmar Gabriel, ob der Minister das „Pfenning“-Projekt unterstützt, sagte Pressesprecher Tobias Dünow: „Das ist absurd.“
Die Unternehmensgruppe „Pfenning“ wirbt auf der eigens für die Ansiedlung eingerichteten Internetseite pro-heddesheim mit folgender Information: „Bundesumweltminister Sigmar Gabriel unterstützt das Pfenning-Projekt.“
Als Beleg veröffentlicht die Unternehmensgruppe Pfenning ein Schreiben des Bundesumweltministers Sigmar Gabriel vom 27. Februar 2009 an Karl-Martin Pfenning. Darin heißt es:
„vielen Dank für Ihre Anfrage zur Unterstützung des von Ihnen geplanten Öko-Warenhotels. Ihre Absicht, einen gewerblich genutzten Neubau in dieser Größenordnung mit Hilfe von erneuerbaren Energien zu heizen und zu kühlen, kann ich nur begrüßen. (…)“
Weiter „empfiehlt“ der Bundesminister Kontaktstellen, bei denen Herr Pfenning „Förderungen“ beantragen kann.
Anders als Karl-Martin Pfenning das in der Öffentlichkeit dargestellt hat, bezeichnet nicht der Bundesumweltminister die geplante Ansiedlung als Leuchtturmprojekt, sondern Herr Pfenning selbst. Der Bundesumweltminister schreibt: „Ferner erwähnen Sie den Aspekt des „Leuchtturmprojekts“.“
Pressesprecher Tobias Dünow sagte heute dem heddesheimblog auf Nachfrage: „Lesen Sie das Schreiben. Herr Gabriel lobt den geplanten Einsatz von erneuerbaren Energien. Das ist selbstverständlich. Darüber hinaus weist der Minister Herrn Pfenning auf mögliche „Fördertöpfe“ hin. Aus dem Schreiben herauszulesen, dass Herr Gabriel persönlich diese konkrete Ansiedlungsentscheidung unterstützt, ist absurd.“
Dokumentation: Was Karl-Martin Pfenning wörtlich sagte.
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
„Bürgerbefragung läuft unter Wahlbedingungen ab
Guten Tag!
Heddesheim, 23. September 2009. Zum Prozedere der Briefwahl haben sich Bürger an die Redaktion des heddesheimblogs gewandt: Beispielsweise wurde moniert, dass ein Briefwahlumschlag zur Bürgerbefragung von einer Gemeindebediensteten angenommen wurde und „in einer Schublade“ verschwand.
heddesheimblog
Achim Weitz (Rathaus/Wahlamt) sagt auf Anfrage: „Diese Aussage ist falsch. Die Briefe werden genauso gesammelt wie die Briefwahlumschläge, die mit der Post kommen oder in den Briefkasten des Rathauses eingeworfen werden. Die Bürger können davon ausgehen, dass die Bürgerbefragung korrekt behandelt wird und unter gleichen Bedingungen wie eine Wahl abläuft. Dass Briefumschläge abgegeben werden, ist das normale Verfahren. Die Bediensteten werfen diese dann in die Urne ein.“
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Das heddesheimblog
Viernheim erwartete keine Gewerbesteuerzahlungen
Guten Tag!
Heddesheim, 14. September 2009. Die Stadt Viernheim rechnete nicht mit Gewerbesteuereinnahmen bei einem Verbleib der Unternehmensgruppe „Pfenning“, wie Informationen des heddesheimblogs nachweisen.
Auch die Stadt Viernheim prüfte im vergangenen Jahr eine erweiterte Ansiedlung der „Pfenning-Gruppe“. In einem Papier: „Informationen zur Standortanfrage Pfenning logistics Posteingang: 25. Juli 2008“ schreibt die Stadt Viernheim:
„Gewerbesteuer
Grundsätzlich ist die Gewerbesteuer eine wichtige kommunale Einnahmequelle. Praktisch verbleibt der Großteil der Einnahmen aber nicht in Viernheim, so dass diese potenzielle Einnahme im Moment kein wichtiges Entscheidungskriterium ist. Auch wird bei Neuinvestitionen in den ersten Jahren in der Regel keine Steuer gezahlt. Eine solche Standortentscheidung ist aber eine langfristige. Die Verteilung der Gewerbesteuer kann sich ändern, genau so wie die Höhe.“ (Fettdruck durch die Redaktion)
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Informationen zur Bürgerbefragung sind eine Frage des guten Geschmacks
Guten Tag!
Heddesheim, 11. September 2009. Die räumliche Trennung der Bürgerbefragung von der Bundestagswahl 2009 zum 17. Deutschen Bundestag geht auf einen Wunsch der Landeswahlleiterin Christiane Friedrich zurück. Die Trennung der Info-Stände hat sie nicht verlangt.
Auf Nachfrage des heddesheimblogs zeigte sich Frau Friedrich wenig informiert über die Bürgerbefragung in Heddesheim: „Meine Aufgabe ist die ordnungsgemäße Durchführung der Bundestagswahl hier im Land zu überwachen. Kommunalpolitische Befragungen gehören nicht zu meinen Aufgaben. Mein einziges Interesse in der Sache ist, dass die Bundestagswahl im Ablauf nicht gestört wird.“
Wenn die Gemeinde also behauptet, die Landeswahlleiterin habe die Trennung der Informationsstände angeordnet, ist das falsch. Das hat sie nicht. Auch der Kreiswahlleiter hat dies nicht getan.
Die Landeswahlleiterin hat auch nicht die Trennung der Befragung von der Bundestagswahl in der vorliegenden Form angeordnet. Trotzdem ist sie mit der Situation zufrieden: „Soweit ich weiß, ist die Befragung räumlich getrennt worden. Für mich geht das so in Ordnung.“
Frau Friedrich achtet dabei auf das Bundeswahlgesetz:
„§ 32 Unzulässige Wahlpropaganda und Unterschriftensammlung, unzulässige Veröffentlichung von Wählerbefragungen
Bundeswahlgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Juli 1993 (BGBl. I S. 1288, 1594), das durch die Bekanntmachung vom 5. August 2009 (BGBl. I S. 2687) geändert worden ist
(1)
Während der Wahlzeit sind in und an dem Gebäude, in dem sich der Wahlraum befindet, sowie unmittelbar vor dem Zugang zu dem Gebäude jede Beeinflussung der Wähler durch Wort, Ton, Schrift oder Bild sowie jede Unterschriftensammlung verboten.
(2)
Die Veröffentlichung von Ergebnissen von Wählerbefragungen nach der Stimmabgabe über den Inhalt der Wahlentscheidung ist vor Ablauf der Wahlzeit unzulässig.“
Die Trennung der Info-Stände geht also auf eine Entscheidung der Gemeinde zurück, damit die Bundestagswahl nicht beeinflusst wird.
Auf Nachfrage beim Kreiswahlleiter Dr. Bodo-Falk Hoffmann, stellvertretender Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, ob die Parteien sich dann auch nicht zur Bürgerbefragung äußern dürfen, sagte Hoffmann: „Das kann man ihnen schwer verbieten. Das ist eine Frage des guten Geschmacks, die sich die Parteien selbst stellen müssen.“
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
So füllen Sie den „Befragungsbogen“ aus
Guten Tag!
Heddesheim, 09. September 2009. „Die Information zur Bürgerbefragung“ klärt nicht genau, wie der Befragungsbogen ausgefüllt werden kann. Das heddesheimblog hat nachgefragt.
Herr Achim Weitz, Rathaus Bürgerservice/Wahlamt, hat dem heddesheimblog folgende Informationen gegeben:
- Ein nicht ausgefüllter und abgegebener Befragungsbogen wäre ungültig und so auch in der Statistik gezählt.
- Notizen auf dem Befragungsbogen machen ihn ebenfalls ungültig.
- Es ist möglich, nur eine oder zwei Fragen zu beantworten.
- Jede Frage, die kein Kreuz bei Ja oder Nein hat, wird als ungültig gewertet. Angekreuzte Fragen werden als gültig bewertet.
- Es ist möglich, nur eine Frage zu beantworten und die beiden anderen durchzustreichen. Die durchgestrichenen Fragen würden dann als ungültig gezählt, die beantwortete Frage als gültig.
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Textanalyse „Durchbruch bei der Verkehrslenkung“
Guten Tag!
Heddesheim, 04. September 2009. Der Bürgermeister Michael Kessler und der Geschäftsführer der „Pfenning-Gruppe“, Uwe Nitzinger haben gestern eine Pressekonferenz gegeben und eine gemeinsame Pressemitteilung veröffentlicht. Daran ist einiges merkwürdig.
Von Helle Sema
Die erste offensichtliche Frage ist: Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Pressekonferenz und dem neuen Flyer der IG neinzupfenning? Der wurde am Mittwochnachmittag des 02. September verteilt. Um 08:01 Uhr lädt die Gemeinde am nächsten Tag, den 03. September, per email zu einer Pressekonferenz um 16:00 Uhr ein. Solch kurzfristige Einladungen sind eher unüblich und das Ganze wirkt sehr hektisch.
Die Überschrift „Durchbruch bei der Verkehrslenkung“ klingt nach harter Arbeit und Erleichterung: Endlich ist es geschafft. Im Text geht es weiter: „In intensiven Verhandlungen ist es der Gemeinde gelungen…“. Das liest sich, als hätten der Bürgermeister und Herr Nitzinger nächtelang um die Details gefeilscht. Und am Ende hat sich „die Firma“ (welche auch immer) dieser „freiwilligen Beschränkung“ unterworfen.
Wie der Widerspruch zwischen „intensiven Verhandlungen“ und „freiwilligen Beschränkung“ aufgelöst werden soll, steht nicht in der Pressemitteilung.
Gibt es Zweifel an der „Ernsthaftigkeit“?
Obwohl auch mit der „zukünftigen Eigentümerin“ verhandelt wurde, wird deren Name verschwiegen. Später heißt die Firma dann wieder „pfenning“: „Die Ernsthaftigkeit der Zusage von pfenning wird dadurch unterstrichen…“
Warum steht da „Ernsthaftigkeit“? Gibt es Zweifel, dass jemand eine solche Vereinbarung nicht ernst nehmen könnte? Handelt es sich bei „Pfenning“ um ein Unternehmen, das für „Spaßmitteilungen“ bekannt ist? Oder vermutet man gar unseriöses Geschäftsgebaren? Warum muss die „Ernsthaftigkeit“ betont werden?
Die Gemeinde jedenfalls überprüft mit „Stichproben, ob Zu- und Abgangsverkehr von Schwerlast-Lkw des Logistikzentrums durch innerörtliche Straßen von Heddesheim einschließlich der Ringstraße stattfindet“. Wie oft gibt es diese Stichproben? Wie werden diese durchgeführt? Wer führt diese durch und was kosten diese „Stichproben“?
Wieder taucht die „künftige Eigentümerin“ auf. Bislang war bekannt, dass das eine Phoenix 2010 GbR sein soll. Warum steht der Name nicht drin? Weil bereits heute klar ist, dass die Phoenix 2010 erste Eigentümerin sein soll und es dann „künftige Eigentümerinnen“ geben wird?
Und ist es tatsächlich so, dass eine „künftige Eigentümerin“ sich an diesen „öffentlich-rechtlichen“ Vertrag halten muss?
Der Text endet damit: „Dadurch ist sichergestellt, dass das geplante Logistikzentrum keine zusätzliche Belastung der innerörtlichen Straßen einschließlich der Ringstraße durch Schwerlast-Lkw verursachen wird.“
Diese Behauptung ist falsch. „Sichergestellt“ ist, wenn überhaupt, dass „Pfenning“ pro „nachgewiesenem Verstoß“ einen Betrag von 20 Euro in die Gemeindekasse zahlen muss.
Der Text liest sich wie ein Schnellschuss. Vermutlich fand die „intensive Verhandlung“ am Mittwochabend statt, weil man dringend auf den Flyer der IG neinzupfenning reagieren musste.
Vor allem der Bürgermeister. Der möchte klar machen, dass er sich „intensiv“ einsetzt, „Einigkeit erzielt“ und „Pfenning“ unterwirft (auch wenn die das „freiwillig“ machen).
Er muss betonen, dass es dabei „ernsthaft“ zugeht und für alle Zukunft Sicherheit herrscht. Und er schreibt in den Text, was er sich am meisten wünscht: einen „Durchbruch“.
Worüber die Pressemitteilung nicht informiert, ist, dass sie eine bloße Absichtserklärung beschreibt. Denn die Information, dass der Gemeinderat dieser Vereinbarung noch zustimmen muss, fehlt leider. Vielleicht ist dieses Detail aber aus der Sicht des Bürgermeisters Kessler nicht besonders wichtig und deshalb vernachlässigbar.
Zensur: Nussbaum-Medien verweigert Abdruck von Anzeigen der IG neinzupfenning
Guten Tag!
Heddesheim, 02. September 2009. Die Nussbaum-Mediengruppe, die als Verlag das „Mitteilungsblatt“ der Gemeinde Heddesheim herstellt, weigert sich nach Angaben der IG neinzupfenning deren Anzeigen abzudrucken.
„Man sei kein „Meinungsblatt““, sagte ein Nussbaum-Mitarbeiter nach Angaben des IG-Sprechers Hans Weber. Eine Ankündigung zu einer Veranstaltung würde man drucken, jedoch keine Inhalte, die eine Meinung beinhalten. Auf Nachfrage, ob man diese Auskunft auch schriftlich erhalten könne, erhielt Hans Weber nach eigenen Angaben eine Absage: „Das reicht mündlich.“
Auf Rückfrage des heddesheimblogs beim Nussbaum-Verlag kam bis jetzt keine Reaktion.
Bereits in der vergangenen Woche hatte der Nussbaum-Verlag sich geweigert, eine Gegendarstellung der IG abzudrucken und darauf verwiesen, dass der Bürgermeister inhaltlich zuständig sei.
Einen Tag nach Zusendung der Gegendarstellung erhielt die IG ein Anwaltsschreiben aus Stuttgart: Auftraggeber war die Nussbaum-Mediengruppe.
Auf Nachfrage des heddesheimblogs, wieso denn der Verlag einen Anwalt beauftragt, wenn doch die presserechtliche Verantwortung beim Bürgermeister liege, bekamen wir zur Antwort: „Der Anwalt ist dauernd für uns tätig, deswegen haben wir das an ihn weitergegeben.“ Rückfrage: „Aber es betrifft Sie doch gar nicht?“ Antwort: „Nein, aber wir haben das so gemacht.“
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Personenschutz bei Pfenning-Präsentation: Wie ungetrübt ist die Freude?
Guten Tag!
Heddesheim, 01. September 2009. Am vergangenen Samstag präsentierte sich die „Pfenning-Gruppe“ unter dem Slogan „Wir freuen uns auf Heddesheim“ vor der Edeka. Geschäftsführer Uwe Nitzinger, Marketingleiterin Pélagie Mepin und Immobilienchef Dietmar Wollnitz stellten sich den Fragen der Heddesheimer – unter den wachsamen Augen vom Werksschutz.

Vorne links im Bild: Pfenning-Mitarbeiter Dietmar Wollnitz. Mitte: Der Fahrradfahrer ist ein Passant. Links hinten: Der Herr im weißen Hemd ist angeblich ein "Standhelfer", stellte sich aber als Mitarbeiter einer Bewachungsfirma vor. Klicken Sie auf das Bild für eine größere Darstellung. Bild: privat
Das heddesheimblog war selbst nicht vor Ort, hat aber von fünf Personen einen Hinweis auf die „Bodyguards“ bekommen, die sich am Samstag in der Nähe des Pfeninng-Standes aufhielten.
Angeblich waren die kräftigen Herren nur zum Auf- und Abbau des Standes da. Tatsächlich hat aber einer der Männer im Gespräch mit einer unserer Quellen geäußert, man komme von der Bewachungsfirma, die auch den Werksschutz für „Pfenning“ übernimmt und habe ansonsten beim Aufbau des Standes geholfen. Vorgefahren waren die Männer in einem Fahrzeug mit RP-Kennzeichen.
Dieser und einer anderen Quelle sind die „Bauchgürtel“ der Männer aufgefallen: „Wer sich in der Szene auskennt, muss annehmen, dass diese Männer bewaffnet sind.“
Die Firma „Pfenning“ sagte dem heddesheimblog auf Anfrage: „Wir hatten zwei Mitarbeiter vom Werksschutz dabei, die beim Auf- und Abbau geholfen haben. Außerdem haben wir so einen Stand zum ersten Mal gemacht und hatten keine Erfahrung, ob wir eventuell Unterstützung durch die Mitarbeiter brauchen würden.“ Man sei „froh, dass keine Unterstützung benötigt wurde.“ Was mit „Unterstützung“ genau gemeint ist, wurde nicht beantwortet.
Ein Heddesheimer Bürger sagte: „Ich halte das für eine Unverschämtheit und Diskreditierung von uns Heddesheimern, wenn die Firma Pfenning sich hier unter Aufsicht von Bewachungsleuten präsentiert. Für was halten die uns?“
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Zweifel an Aussagen von Pfenning-Geschäftsführer Nitzinger
Guten Tag!
Heddesheim, 27. August 2009. Angeblich sei die Entscheidung der KMP-Holding („Pfenning“) für den Standort Heddesheim erst wenige Tage vor der Bekanntgabe am 04. Februar 2009 gefallen. So jedenfalls stellt es der Geschäftsführer Uwe Nitzinger in der Öffentlichkeit dar. Jetzt sind Informationen aufgetaucht, die Zweifel an dieser Darstellung aufkommen lassen.
Zuletzt bestätigte Uwe Nitzinger beim 2. „Dialog“kreis am 29. Juli 2009 diese Darstellung: „Wir haben bis zuletzt mehrere Standorte geprüft und uns Anfang Februar dann für Heddesheim entschieden“, sagte er auf Nachfrage durch das heddesheimblog vor den 20 Teilnehmern des Dialogkreises.
Bestätigt wurde Herr Nitzinger durch die Aussagen seines Architekten Günter Krüger. Im Protokoll der 2. Sitzung ist nachzulesen: “ Debattiert wurde im „Dialog“kreis zur Frage, ab wann die Planungen der Firma Pfenning laufen. Krüger erklärte hierzu, dass sie schon insgesamt seit Anfang 2008 planen. Im Vorfeld wurden unterschiedliche Grundstücke geprüft. Ausschlaggebendes Argument für Heddesheim war unter anderem der gut machbare Bahnanschluss. Da Pfenning bei Gesprächen mit den Gemeinden bereits einen Eindruck vom geplanten Vorhaben geben wollte, wurden schon vorher jeweils Zeichnungen erstellt. Anfang Februar 2009 ist dann die Entscheidung für Heddesheim gefallen und die Firma Krüger hat innerhalb von zwei Monaten die ersten Entwurfspläne für Heddesheim erstellt.“
Ist das so?
Hinweis der Redaktion: Die nachfolgenden Absätze enthalten nicht korrekte Informationen. Bitte lesen Sie dazu unsere Korrekturmeldung. Die Redaktion
Am 29. Januar 2009 ist die Fachinformation „CheManager“ erschienen. Darin: Ein Kommentar von Karl-Martin Pfenning auf der ersten Seite und eine Werbeanzeige für ein 40.000 Quadratmeter großes Chemielager auf der letzten Seite.

Redaktionsschluss war der 5. Januar - am 4. Februar wurde der städtebauliche Vertrag unterschrieben. Fiel die Entscheidung wirklich erst Anfang Februar? Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild. Quelle: GIT Verlag
Der Anzeigenschluss für die Ausgabe 2/2009 war am 19. Januar 2009, der Redaktionsschluss für Texte war nachweislich der Media-Daten des „CheManagers“ der 05. Januar 2009.
Beide Termin lagen vor der nicht-öffentlichen Entscheidung des Heddesheimer Gemeinderats vom 22. Januar 2009 einem Aufstellungsbeschluss zuzustimmen, der einen Monat später angenommen wurde.
Herr Pfenning wusste also schon vorher, was der Gemeinderat in nicht-öffentlicher Sitzung beschließen würde und hat dafür ordentlich Werbung gemacht.
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Anmerkung: Unterstreichungen durch Redaktion
Bundestagsabgeordneter Lamers (CDU) distanziert sich von Text des CDU-Ortsverbands Heddesheim im Mitteilungsblatt
Guten Tag!
Heddesheim, 24. August 2009. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Karl A. Lamers hat sich schriftlich und telefonisch gegenüber der Redaktion des heddesheimblogs von einem Text der CDU-Ortsgruppe Heddesheim distanziert.
Dr. Karl A. Lamers (CDU) hat die Redaktion gebeten, richtig zu stellen, dass er den betreffenden Text nicht verfasst hat und sich darüber hinaus von dessen Inhalt distanziert.
Dem kommt die Redaktion selbstverständlich nach:
Herr Dr. Karl A. Lamers ist lediglich verantwortlich für zwei Einladungen zu CDU-Veranstaltungen, die an gleicher Stelle veröffentlicht wurden.
Der einleitende Text stammt nicht von Herrn Dr. Karl A. Lamers, sondern von der CDU-Ortsgruppe Heddesheim. Dies ist allerdings nicht zweifelsfrei zu erkennen, da der Text nicht von den Einladungen abgegrenzt ist. Dadurch entsteht der Eindruck, Herr Dr. Lamers sei der Verfasser – was nicht zutrifft.
Der einleitende Text liegt damit in der Verantwortung des CDU-Ortsverbands Heddesheim.
Wir bitten alle Leserinnen und Leser, dies zu beachten.
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Hintergrund:
Herr Dr. Karl A. Lamers ist Bundestagsabgeordneter der CDU. Sein Wahlkreis ist 274 Heidelberg-Weinheim. Herr Dr. Lamers kandidiert auch für die nächste Legislaturperiode.
Link: homepage von Dr. Lamers
„Sonder“-Berichterstattung in den Medien
Guten Tag!
Heddesheim, 20. August 2009. Die Belagerung des mutmaßlichen Bombenlegers von Viernheim durch die Polizei hat bundesweit Aufsehen erregt. Viele Medien berichteten darüber – so gut es eben geht. Dabei werden Fehler gemacht – auch vermeidbare.
Der Mannheimer Morgen beispielsweise berichtet durchgängig von „Sondereinsatzkommandos„, die vor Ort auf den Zugriff warteten. Es gibt aber keine „Sondereinsatzkommandos“ bei der Polizei. Es gibt „Spezialeinsatzkommandos„, abgekürzt SEK.
Warum sich das „Sonder“ so hartnäckig hält und nicht gegen ein „Spezial“ auszutauschen ist, weiß niemand so genau. Am wenigsten die Journalisten, die sich nicht die Mühe machen, im Detail zu recherchieren.
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Hat die Gemeinde Heddesheim ein Leitbild oder hat sie keins?
Guten Tag!
Heddesheim, 18. August 2009. Der SPD-Gemeinderat Michael Bowien stellte in der Gemeinderatssitzung vom 03. August 2009 Fragen zum Leitbild der Gemeinde. Bürgermeister Michael Kessler wies die Fragen zurück und erklärte, die Gemeinde habe sich mit einem Leitbild sehr wohl auseinander gesetzt. Das heddesheimblog hat dies nachrecherchiert.
Von Hardy Prothmann
Die Redaktion stellte folgende Frage:
„Herr Bürgermeister, Sie haben im „Dialogkreis“ gesagt, dass die Gemeinde ein durch Sie und den Gemeinderat definiertes Leitbild habe. Wir haben versucht, dieses auf der Internetseite der Gemeinde zu finden. Entspricht der Text: „Wir über uns“ diesem Leitbild oder gibt es einen weiteren Text dazu?“
Herr Kessler hat uns auf diese Fragen geantwortet:
„Ich habe im Gemeinderat wie im Dialogkreis gesagt, dass im Zuge der intensiven Diskussion über die Auswirkungen des demografischen Wandels, der Gemeinderat über die zukünftigen Aufgaben und Strategien zur Bewältigung dieser Aufgaben ein Papier (Umgang mit dem demographischen Wandel) einstimmig verabschiedet hat. Diese Strategie wurde in einer Gemeinderatssitzung wie auch beim Bürgertag der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die umfassende Ausarbeitung steht seit dieser Zeit auf unserer Homepage. Die letzten Wochen im zugänglichen Archiv, seit dieser Woche wieder im Bereich Aktuelles. Darüber hinaus finden des Öfteren Diskussionen über strategische Herangehensweisen im Gemeinderat statt. Sicher wird Gelegenheit sein in den nächsten Monaten das ein und andere Thema aufzugreifen.“
Die Redaktion hat sich das Papier „Analyse und Umgang mit dem Demographischen Wandel in Heddesheim“ angeschaut. Darin heißt es: „Die Verwaltung hat eine Projektgruppe gebildet, die eine Ist-Aufnahme zu verschiedenen Handlungsansätzen erstellt hat.“ Im Kern arbeitet das Papier die Bertelsmannstudie „Demographischer Wandel“ ab und vergleicht durchschnittliche Angaben mit den Gegebenheiten in Heddesheim. Weiter werden daraus mögliche Handlungsansätze genannt.
Ein Leitbild ist das definitiv nicht.
Der SPD-Gemeinderat Michael Bowien hatte folgende Fragen:
- Wo will die Gemeinde in 10-15 Jahren stehen?
- Wenn man zu den schon vorhandenen Logistikunternehmen Spedition Schüchen, UPS, Hermes und Edeka noch Pfenning dazu nimmt, wäre Heddesheim definitiv eine Logistikgemeinde. Will sich die Gemeinde als reiner Logistik-Standort definieren?
- Oder will sich die Gemeinde noch Optionen offen halten und andere zukunftsträchtige Gewerbeansiedlungen aus dem Bereich IT, erneuerbare Energien oder Biotechnologie ansiedeln?
Bürgermeister Michael Kessler gab keine Antwort auf die Frage, sondern sagte: „Das ist jetzt hier nicht der Ort in eine Sachdiskussion einzustimmen. Sie sind neu im Gemeinderat und können nicht wissen, dass wir ein Leitbild sehr wohl diskutiert haben.“
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
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