Dienstag, 26. September 2023

Gut besuchte Eisdisco und Polizeipräsenz

Guten Tag!

Heddesheim, 15. November 2009. Über 300 Jugendliche freuten sich bei fast idealem Wetter über den Eispaß während der Disco am Samstag. Die Ladenburger Polizei zeigte nach dem Vorfall der betrunkenen Mädchen vor einer Woche Präsenz.

Aufs neue Eis wollte jeder der Jugendlichen am liebsten zuerst, nachdem die Eismeister die Bahn neu präpariert hatten: „Bitte erst mit der Musik aufs Eis“, rief Eismeister Kiss die enthusiastischen Jugendlichen über Lautsprecher zur Geduld.

Als die Musik dann einsetzte, stürzten sich die Jugendlichen im Pulk auf die Bahn. Unter ihnen viele, die den Eislauf fast wie Profis beherrschen und Pirouetten vollführen, als sei das eine der leichtesten Übungen.

Im Laufe des Abends zeigten auch uniformierte Polizeibeamte aus Ladenburg Präsenz. Der Vorfall vom vergangenen Wochenende wird zumindest bei der Polizei Ernst genommen – anders als bei der Hauptverwaltung der Gemeinde.

Text und Bilder: Horst Pölitz

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Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen

Guten Tag!

Heddesheim, 12. November 2009. Hätte das heddesheimblog keinen Hinweis aus der Bevölkerung bekommen und über den Fall zweier stark alkoholisierten Mädchen im Alter von 12 Jahren auf der Eisbahn berichtet – hätte die Öffentlichkeit nichts über den Vorfall erfahren. Aus Sicht der Gemeinde dient dieses Schweigen „der Rücksicht und dem Schutz der betroffenen Jugendlichen und deren Eltern“. Ist das so?

Kommentar: Hardy Prothmann

Das heddesheimblog musste behaarlich nachhaken, um nähere Einzelheiten von der Gemeinde über den Alkoholmissbrauch zweier 12-jähriger Mädchen am vergangenen Wochenende (07. November 2009) auf der Eisbahn zu erfahren. Warum eigentlich?

Angeblich geht es um die „Rücksicht und den Schutz der betroffenen Jugendlichen und deren Eltern“. „Wir hielten und halten es auf Ihre Anfrage hin weiterhin nicht für ein verantwortliches Handeln, den Vorfall in allen Einzelheiten öffentlich zu machen, zumal die Eltern, die zuallererst die Aufsichtspflicht über ihre minderjährigen Kinder haben, kurz nach dem Vorfall, sowie das Jugendamt am 11.11.09 informiert wurden.“

Inwieweit eine Berichterstattung wie hier im heddesheimblog eine „Bedrohung“ für die betroffenen Jugendlichen darstellen könnte, erschließt sich mir nicht.

Wer soll geschützt werden? Die Kinder oder die Verantwortlichen?

Ganz im Gegenteil habe ich mit vielen Eltern gesprochen, die sehr besorgt ob dieses Vorfalls sind und nunmehr ihre Kinder nicht mehr ohne Aufsicht auf die Eisbahn lassen wollen. Weil sie Sorge haben, dass ihre Kinder vielleicht mit Alkohol in Berührung kommen oder durch alkoholisierte Jugendliche Schaden erleiden.

Nur um „Missverständnissen“ vorzubeugen wurde die Redaktion des heddesheimblogs dann doch mit ein paar Details durch den Hauptamtsleiter und Pressesprecher Julien Christof informiert.

Was ist mit „Missverständnissen“ gemeint? Ganz einfach: Nur durch beharrliches Nachbohren war die Gemeinde überhaupt bereit, wesentliche Informationen über den Vorfall „herauszurücken“. Dass sie letztlich doch informiert hat, soll nun wohl beweisen, dass Presseanfragen „freiwillig“ beantwortet werden.

Dem ist nicht so. Ganz im Gegenteil hat die Redaktion handfeste Informationen, dass auf Anordnung des Bürgermeisters Michael Kessler das heddesheimblog bewusst und vorsätzlich immer wieder beim Versand von Informationen an die Presse übergangen wird.

Die Gemeinde hätte den Vorfall am liebsten verschwiegen.

Dieser neuerliche Vorfall aber geht weiter. Nicht nur das heddesheimblog wird nicht informiert – überhaupt keine „Öffentlichkeit“ wurde informiert, weil die Gemeinde den Vorfall am liebsten verschwiegen hätte.

Zum „Schutz der Jugendlichen“? Wer´s glaubt, wird selig.

Natürlich zum eigenen Schutz. Denn ab der Berichterstattung wird die Öffentlichkeit aufmerksam darauf achten, wie die Gemeinde sicher stellt, dass die anderen Jugendlichen „geschützt“ werden – notfalls auch vor sich selbst.

Um es noch mal ganz deutlich zu sagen: Es geht um Kinder – zwölf Jahre alt! Betrunkene Kinder! Das sind Sechstklässler. Noch dazu Mädchen, nicht etwa „Jungs“ – für deren Fehlverhalten manche noch eher Verständnis hätten, obwohl fraglich ist, wieso das „eher verständlich“ sein sollte.

Fünf Tage nach diesem Vorfall hatte die Gemeinde immer noch keine detaillierten Informationen und begründete dem heddesheimblog gegenüber diese desinteressierte Haltung damit, dass die Mitarbeiter der Eisbahn „im Schichtdienst“ arbeiten und deswegen eine „vertiefende Stellungnahme“ bislang nicht möglich gewesen sei.

Geht es noch kälter?

Eine „vertiefende Stellungnahme“ also. Geht es noch bürokratischer, desinteressierter, kälter?

Im Gegenteil beschwert sich die Gemeinde über einen Vorabbericht, in dem „Informationen weggelassen worden sein sollen“ – nämlich, dass es „seit Jahren“ ein Alkoholverbot während der Eisdisco gibt.

Was soll das heißen? „Wir haben es verboten und damit darf das nicht sein?“ Zumindest liest sich das in der „vertiefenden Stellungnahme“ dann so, in der die Gemeinde auf die Hausordnung verweist.

Anstatt sich zu fragen, wie man solche Exzesse möglichst etwa durch Aufklärung in den Griff bekommen kann, spielen die Verantwortlichen der Gemeinde die „beleidigte Leberwurst“.

Ist das angebracht angesichts dieses dringlicheren Problems besoffener Jugendlicher, die immer jünger werden?

Was nicht sein darf, ist auch nicht passiert.

Über die man aber nichts weiß oder wissen will, weil Mitarbeiter Schichtdienst haben und deswegen zunächst keine bürokratisch-juristisch-korrekten „vertiefenden Stellungnahmen“ möglich sind?

Worum handelt es sich hier? Um eine Farce? Um eine Episode aus Schilda? Um Inkompetenz? Um Desinteresse? Um die unverantwortliche Haltung einer Gemeinde, die nicht wissen will, wie es zu dem Vorfall kam und lieber alles unter den Teppich kehrt? Nach dem Motto, was nicht sein darf, ist auch nicht passiert?

Oder handelt es sich schlicht und einfach um eine Überforderung der Verantwortlichen, die vermeintlich abseits der sozialen Brennpunkte der Großstädte denken, auf dem Land sei noch alles in Ordnung?

„Der verantwortliche Mitarbeiter der Eisbahn hat angemessen auf den Vorfall reagiert“, teilt Herr Christof in seiner „Stellungnahme“ mit.

Davon bin ich überzeugt: Ich habe mehrere Stunden mit diesen Mitarbeitern auf der Eisbahn verbracht, um im Vorfeld der Eröffnung über deren Arbeit zu berichten. Die nehmen ihren Job sehr ernst und füllen ihn mit großem Engagement und Verantwortungsbewusstsein aus.  Diese Frage steht also überhaupt nicht zur Debatte.

Paranoide Verschwörungstheoretiker.

Zur Debatte steht das Verhalten der Gemeinde, die lieber verschweigt, statt zu informieren. Das ist in meinen Augen ein „verantwortungsloses und unangemessenes Verhalten“.

Zur Debatte steht, wie die „Eismänner“ bei ihrer Arbeit besser unterstützt werden können, damit es möglichst nicht zu solchen Vorfällen kommt.

Werden die Verantwortlichen der Gemeinde diesen Kommentar verstehen? Eher nicht. Denn die gehen nach eigener Aussage davon aus, dass das heddesheimblog „auf jeden Fehler der Verwaltung lauert“.

So gesehen, also aus Sicht „paranoider Verschwörungstheoretiker“, verstehe ich das eigene „Schutzbedürfnis“ der Verantwortlichen.

Da ich als Journalist nicht zu Verschwörungstheorien neige, sondern mich für Tranzsparenz einsetze, kann ich allerdings über dieses Verhalten und diesen Standpunkt nur den Kopf schütteln.

Interview: Die Eisbahn ist ein sozialer Ort.

Vorfall auf der Eisbahn: Alkoholisiertes Mädchen wurde in Weinheimer Klinik eingeliefert

Guten Tag!

Heddesheim, 12. November 2009. Am Wochenende kam es bei der „Eisdisco“ am Samstag zu zwei Fällen von Alkoholmissbrauch durch Kinder auf der Eislaufbahn Heddesheim. Wir berichteten bereits gestern über zwei alkoholisierte Mädchen im Alter von 12 Jahren. Heute hat die Gemeinde auf unsere Anfrage vom 10. November 2009 Details zu dem Vorfall mitgeteilt.

Nach Angaben der Gemeinde Heddesheim bemerkte einer der Eismeister am Samstag, den 07. November 2009, „dass sich ein 12-jähriges Mädchen im Beisein von anderen Jugendlichen auf dem Gelände der Eisbahn an einer Sitzbank übergeben hatte“. Das Mädchen sei nicht ansprechbar gewesen, weswegen der Eismeister den Rettungsdienst gerufen habe, der das alkoholisierte Mädchen in eine Klinik nach Weinheim gefahren habe.

Ein weiteres Mädchen habe ebenfalls Alkohol getrunken und sich auf der Toilette der Eisbahn übergeben. Der Eismeister informierte die Eltern der beiden Mädchen, die später auf der Eisbahn erschienen sind.

In beiden Fällen wurde das Jugendamt durch die Gemeinde am 11. November 2009 informiert. Zunächst hatte die Gemeinde am 10. November 2009 mitgeteilt, dass „zuständige Stellen“ informiert worden seien.

Gemeinde sieht die beiden betrunkenen 12-jährigen Mädchen als „Einzelfall“.

Auf Nachfrage der Redaktion schrieb die Gemeinde, dass sie den Alkoholmissbrauch der Kinder als „Einzelfall“ betrachte und keinen Anlass sehe, „die Organisation unserer Eisdisco grundsätzlich in Frage zu stellen, da allen Besuchern bekannt ist, dass der Alkoholkonsum während der Eisdisco verboten ist und sie mit dem Kauf der Eintrittskarte die Eislaufordnung der Kunsteisbahn der Gemeinde Heddesheim anerkennen.“

Nach dieser bestehe während der Zeiten der Eisdisco absolutes Alkoholverbot. Die Gemeinde könne nicht verhindern, „dass Personen die Eisdisco besuchen, bei denen nicht erkennbar ist, dass sie bereits im Vorfeld Alkohol getrunken haben.“ Bei Verdacht auf Alkoholkonsum vor und während der Eisdisco würden stichprobenhaft Kontrollen durchgeführt und Personen unter Umständen aufgefordert, mitgebrachte Taschen oder Rucksäcke zu öffnen.

Die Eismeister beobachteten das Geschehen permanent. Sollte sich ein Verdacht bestätigen, würden die Personen der Eisbahn verwiesen, bei Jugendlichen zudem die Eltern informiert. Man wolle die Besucher nicht pauschal unter „Generalverdacht“ stellen und alle beim Einlass kontrollieren, was „übrigens organisatorisch gar nicht zu leisten wäre“.

Trotzdem wolle die Gemeinde in den nächsten Wochen einen „speziellen Augenmerk“ in dieser Hinsicht auf die Besucher richten.

Lesen Sie auch unseren Kommentar: Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Alkoholmissbrauch von jugendlichen Mädchen auf der Kunsteisbahn

Guten Tag!

Heddesheim, 11. November 2009. Am Wochenende kam es bei der „Eisdisco“ am Samstag zu einem Zwischenfall auf der Eislaufbahn Heddesheim. Nach Informationen des heddesheimblogs mussten zwei Mädchen, um zwölf Jahre alt, die Eisbahn wegen Trunkenheit verlassen.

Entdeckt wurde der Alkoholmissbrauch der unter 14-jährigen Mädchen durch einen Sturz. Der Redaktion liegen noch keine detaillierten Informationen zu dem Vorfall vor.

Nach Angaben aus dem Rathaus wurden die Eltern und „zuständige Stellen“ informiert.

Die Redaktion hat eine Anfrage an das Rathaus gestellt und informiert Sie umgehend über die Hintergründe und Folgen dieses Vorfalls, sobald die Antworten eingetroffen sind.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Neuer „Wetterservice“ der Gemeinde lässt viele Fragen offen

Guten Tag!

Heddesheim, 11. November 2009. Die Gemeinde Heddesheim bietet einen „Wetterservice“ an – der allerdings steckt voller Rätsel für Wetterunkundige, die sich übers Wetter informieren wollen.

Die Gemeinde Heddesheim „informiert“: „Kurz nach Saisoneröffnung am 01.11.2009 in Heddesheim bietet die Kunsteisbahn den Eislauffreunden einen besonderen Service an. Auf der Internetseite der Gemeinde Heddesheim in der Rubrik kann das tagesaktuelle Wetter auf der Kunsteisbahn eingesehen werden. Neben Informationen zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit dürfte vor allem die Informationen über Regen bzw. Schneefall von hohem Interesse sein. Die Anzeige wird während der Öffnungszeiten der Kunsteisbahn im 10-Minuten-Takt aktualisiert und von der eigenen Wetterstation zur Verfügung gestellt. Somit dient der Blick aufs aktuelle Wetter nicht nur für die Besucher Kunsteisbahn, sondern auch allgemein zur Information über die aktuelle Wetterlage in Heddesheim.“

Machen Sie mit und „entschlüsseln“ Sie die Wetterkoordinaten:
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Die „Außentemperatur“ dürfte klar sein. Was aber sagt uns die „Außenfeuchtigkeit“? Und was ist mit der „Innenfeuchtigkeit“?

Die „Windgeschwindigkeit“ ist wohl die Geschwindigkeit des Windes. Ist 3.2 Km/h angenehm? Ab wann wird es unangenehm?

Spielt die „Windrichtung“ eine Rolle fürs Eislaufen?

Was bedeuten die Angaben zum Regen? Sind 1.5 mm viel oder wenig? Lohnt sich ein Besuch?

Und ganz unklar: Der Luftdruck. Was bitte bedeutet 996.5 hpa „relativer Luftdruck“ gegenüber 997.9 hpa „absoluter Luftdruck“? Und wenn das etwas bedeutet – muss man nicht vergleichende Werte haben, aus denen man eine Tendenz schließen kann?

Rätseln Sie mit oder klären Sie auf: Sie helfen Müttern und Vätern, Omas und Opas, Lehrerinnen und Lehrern, Bürgerinnen und Bürgern und vielen anderen Menschen bei der Lösung der rätselhaften Fragen.

Wir sind auf die Wetterexpertenmeinungen gespannt.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Eislaufbahn erfolgreich eröffnet – rund 600 Besucher

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Gut 600 Gäste hatten Spaß zum Start der Eislaufbahn. Bild: hblog, hp

Guten Tag!

Heddesheim, 02. November 2009. Besser hätte der Start nicht sein können – rund 600 begeisterte Eisläufer haben den Saisonstart auf der Heddesheimer Kunsteisbahn am 01. November 2009 fürs Eislaufvergnügen genutzt.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

„Die Eisbahn ist ein sozialer Ort.“

Guten Tag!

Heddesheim, 31. Oktober 2009. Siebzehn Jahre ist Michael Kiss schon „auf der Eisbahn“ als Eismeister. In diesen Jahren hat er viel erlebt: Rund 60.000 Besucher kommen in der Saison auf die Kunsteisbahn – hier werden Freundschaften geschlossen, Liebschaften entwickeln sich und manchmal kullern auch Tränen. Michael Kiss muss deshalb auch Sozialarbeiter sein.

Interview: Hardy Prothmann

Herr Kiss, was macht Ihnen am meisten Spaß mit den Besuchern der Eisbahn?
Michael Kiss: „Ganz einfach – wenn Sie den Menschen zuschauen, welchen Spaß die haben, dann gibt mir das ebenfalls Spaß und Freude an dem schönen Lebensgefühl.“

Die Eisbahn hat für Sie also mehr als einen sportlichen Aspekt?
Kiss: „Aber sicher. Die Eisbahn ist ein sozialer Ort: Hier werden Freundschaften geschlossen, jugendliche Liebschaften begonnen und manchmal auch beendet…, hier tummeln sich Kinder, Jugendliche kommen weg von der Straße und passionierte Eisläufer genießen unsere schöne Atmosphäre. Natürlich dient Eislaufen auch der körperlichen Ertüchtigung, aber im Alltagsbetrieb geht es um ein für alle schönes Eislauferlebnis und nicht um sportliche Leistungen.“

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Eismeister Michael Kiss: "Unsere Gäste fühlen sich bei uns wohl."

Bei 60.000 Besuchern pro Saison läuft aber sicher nicht immer alles rund?
Kiss: „Ganz klar, jedes Jahr gibt es Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen auffallen. Oft sind es Jugendliche. Aber ganz ehrlich, dass sind sehr wenige. Der grasseste Fall ist für mich bis heute ein Vater, der partout mit seiner kleinen Tochter auf den Schultern fahren wollte und kein Einsehen hatte, dass das lebensgefährlich für das Mädchen war. Aber das sind wie gesagt absolute Ausnahmen. Die freundliche Atmosphäre sorgt dafür, dass sich die Menschen hier wohl fühlen. Wenn einer doch mal zuviel Übermut hat oder sogar aggressiv wird, dann nehmen wir uns den zur Brust. Meist hilft ein klärendes Gespräch – in seltenen Fällen muss ich Bahnverbote aussprechen – was ich aber im Zweifel auch kompromisslos tue, damit alle anderen weiter ihren Spaß haben können.“

Kullernde Tränen, übermotivierte Läufer, Freundschaften, Lebensfreude
– auf der Eisbahn ist viel geboten.

Sind Sie damit so eine Art Sozialarbeiter?
Kiss: „Ich bin der Eismeister, dazu gehört auch der soziale Austausch mit den Gästen. Allerdings habe ich schon oft emotionale Ersthilfe geben müssen, wenn eine junge Beziehung auseinandergebrochen ist oder andere Dinge die Tränen kullern ließen.“

Sie sind aber auch Ersthelfer, wenn ein Unfall passiert?
Kiss: „Ja, mein Kollege Siegmund Schmitt und ich halten uns mit Kursen auf dem Laufenden. Meist tut nur der Popo weh, wenn jemand gestürzt ist, ab und an gibt es Schnittwunden zu versorgen, schlimme Unfälle sind Gott-sei-Dank wirklich selten. Sicher auch, weil wir sehr genau darauf achten, was auf dem Eis passiert und übermotivierte Läufer, die andere gefährden könnten, in ihre Schranken weisen.“

„Die Eisbahn ist ein gesellschaftlicher Treffpunkt.“ Michael Kiss

Das stelle ich mir anstrengend vor.
Kiss: „Ist es manchmal. Meistens aber geht alles seinen geregelten Gang. Das Angebot auf der Eisbahn ist nach unseren Erfahrungen zusammengestellt. Montags dürfen nur Kinder bis zehn Jahre auf die Bahn. Das ist gut so, die wollen schließlich Eislaufen lernen und können das dann ganz spielerisch ohne Trubel außen herum. Tagsüber kommen Schulklassen, Familien und erwachsene Leute, am späten Nachmittag bis Abend dann die Jugendlichen. Bei den Jugendlichen ist unsere Aufmerksamkeit besonders gefragt – aber wir waren alle mal jung und verstehen, dass die sich austoben wollen – solange alles im Rahmen bleibt, ist das auch in Ordnung.“

Welche Events wird es geben?
Kiss: „Natürlich die wöchentliche Disco am Samstag von 17.00-22.00 Uhr. Dann gibt es ein mal im Monat freitags eine besondere Party: Chart-Hits, Ü30, Apres-Eis und einen R&B-Abend.“

Gibt es Stammkunden?
Kiss: „Jede Menge. Es gibt Läufer, die sind jeden Tag hier, drehen ein, zwei Stunden ihre Bahnen. Es gibt auch viele von auswärts, die den Weg nicht scheuen, weil unsere Bahn einfach diese tolle Atmosphäre hat. Ein Professor aus Heidelberg beispielsweise ruft vorher an, fragt, wie viel los ist und wenn es nicht so voll ist, ist er eine halbe Stunde später auf dem Eis. Es gibt aber auch ganze Freundeskreise, die sich regelmäßig hier treffen und austauschen. Die Eisbahn ist ein gesellschaftlicher Treffpunkt. Ich sage immer, wir sind eine Familienbahn.“

Die Gäste sollen sich wohlfühlen – das ist die Hauptsache.

Heißt?
Kiss: „Das fängt bei den Preisen an. Die sind sozial verträglich und Familien und junge Leute können bei uns für wenig Geld aktiv und mit viel Spaß ihre Freizeit gestalten. Weiter geht es über das Team: Alle sind für die Gäste da – wir sorgen für eine entspannte Atmosphäre, die Bahn ist immer topp in Schuss. Unser Anspruch ist: Die Gäste sollen abschalten können und sich wohlfühlen. Die Eisbahn ist ein Ort der Erholung für den körperlichen und geistigen Ausgleich.“

Das Rezept für das „bestmögliche Eis“

Guten Tag!

Heddesheim, 30. Oktober 2009. Um das bestmöglichste Eis zu machen, braucht es viel Erfahrung, Geduld und natürlich macht es jede Menge Arbeit. Eismeister Michael Kiss und Siegmund Schmitt präparieren seit dem 20. Oktober 2009 die Eisbahn für die neue Saison.

Von Hardy Prothmann

„Die Witterung ist für uns die größte Herausforderung“, sagt Michael Kiss. Deswegen arbeiten er und sein Kollege Siegmund Schmitt bevorzugt abends am Eis, manchmal auch morgens: „Am Morgen haben wir das Problem, dass wir nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung haben. Wenn die Sonne über dem Odenwald aufsteigt und es ein schöner Tag wird, wird es schwierig für uns.“

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Michael Kiss und Siegmund Schmitt (Fahrer) besprechen sich. Foto: hblog

Ab zehn Grad Außentemperatur und direkter Sonne fängt es an, schwieriger mit dem Eis zu werden, ab 14 Grad wird es dann fast unmöglich, die Bahn in einen guten Zustand zu bringen: „Dann arbeitet die Maschine auf Hochtouren.“

Pro Tag haben die Männer in den vergangenen Tagen Schicht um Schicht von etwa einen halben Zentimeter neuen Eis aufgebracht : „Da wir aber auch Verluste durch den Wind und die Sonne haben, braucht es acht, neun Tage bis wir unser Eis haben.“ Das Schichten des Eises bringt enorme Vorteile: „Die Erfahrung hat gezeigt, dass das Eis qualitativ besser wird, einfach stabiler“, sagt Kiss.

Eishockeyspieler wollen hartes Eis, Eisläufer weicheres Eis

Das Eis arbeitet nämlich. Sonne, Wind, Regen – alle Umwelteinflüsse verändern seinen Zustand. Ebenso die Eismeister: „Wenn die Eishockeymannschaften spielen, machen wir das Eis härter. Da stehen die drauf“, grinst Kiss. Der freundliche Service macht den Männern aber zusätzliche Arbeit: „Wenn die Spieler vom Platz gehen, haben sie mit ihren Kufen ganze Arbeit geleistet. Es gibt dann jede Menge Stellen zu flicken, wo sie Broken rausgerissen haben.“ Kiss grinst wieder: „Das kriegen wir aber immer wieder hin.“

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20 Minuten dauert eine "Eisfahrt". Foto: hblog

Die „normalen“ Eisläufer haben dagegen lieber ein etwas weicheres Eis, das lässt sich geschmeidiger befahren. „Wenn Jugendliche allerdings dann mit T-Blades hier richtig zur Sache gehen, dann sieht man die Spuren auch viel deutlicher – gerade in den Kurven schneiden diese extrem scharfen Schlittschuhe enorme Rillen rein.“ Kiss reißt die Augen auf, signalisiert „so ein Ärger“, dann grinst er aber wieder. Er war auch mal jugendlich und weiß, dass es halt aus Übermut geschieht. Und er weiß – das kriegen sie wieder hin: „Alles was durch sportliche Beanspruchung passiert, ist halt so. Deswegen kommen die Menschen ja, die einen laufen gemütlich, die anderen geben alles. Kein Verständnis habe ich aber für Übermütige, die einfach so mal die Kuffen ins Eis schlagen und es absichtlich beschädigen.“

Kampf gegen das „schlechte Eis“

Siegmund Schmitt sagt nicht viel. Er nickt. Gleich fährt er wieder mit dem Eiswagen raus und zieht seine Runden. Zuvor haben die beiden Männer aber mit einem Hobel, der aussieht wie ein Rasenmäher, die Stellen nahe der Banden von „schlechtem Eis“ befreit: „An den Banden läuft Kondenswasser runter, der Wind treibt den Schnee hierher, während des Betriebs stoppen die Leute und dann bilden sich schnell Hubel, die wir nicht haben wollen.“

1800 Quadratmeter (60×30 Meter) ist die Eisfläche groß, von etwa 3,5 cm dickem Eis bedeckt. So wenig? „Alles andere wäre unwirtschaftlich, weil wir mehr Energie bräuchten, um eine dickere Schicht hinzubekommen. Die dreieinhalb Zentimeter sind das ideale Maß für tollen Eisspaß und notwendiger Energiezufuhr“, sagt der Eismeister.

Unter dem Eis ist der Beton zwischen minus acht und minus vierzehn Grad Celcius kalt: „Was viele nicht wissen – wir frieren nicht das Wasser ein, wir entziehen dem Wasser die Wärme. Eigentlich nach demselben Prinzip, wie ein Kühlschrank funktioniert“, sagt Kiss.

Unter dem Beton laufen Rohre, durch die flüssiger Ammoniak fließt, der saugt die Wärme(energie) auf und wird flüchtig, also gasförmig: „Das saugen wir dann ab und verlüssigen den Ammoniak wieder. So schließt sich der Kreis.“

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Schaben und wässern und das im genau richtigen Verhältnis ist die Kunst. Foto: hblog

Mittlerweile ist Siegmund Schmitt wieder mit dem Wagen auf dem Eis. Am hinteren Ende des Eiswagens sind neun sehr scharfe Messer angebracht, die die Eisfläche hobeln. Zwischen einem und zwei Millimetern tragen die Messer ab, manchmal auch weniger, nur Zehntel Millimeter, je nach Zustand der Bahn: „Da hinten ist eine Stelle, mit der wir noch nicht 100 Prozent zufrieden sind. Wir testen, wie viel wir abhobeln müssen, um das schön gleichmäßig zu bekommen.“

Die Arbeit ist täglich anders für die Eismeister – je nach Witterung

Gleichzeitig wird neues Wasser aufgebracht, das von einem Tuch glatt gezogen wird: „Wir versuchen immer so wenig wie möglich abzutragen, das schont Energie und das Eis ist schneller fertig.“

Zwanzig Minunten dauert die Fahrt, nach weiteren zehn Minuten ist die neue Schicht gefroren. Im Flutlicht steigt Bodennebel auf. Das Eis dampft. Im Tagesbetrieb machen die Männer diese Arbeit alle zwei Stunden.

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Seit zehn Tagen tragen Kiss und Schmitt Schicht um Schicht auf, bis die gewünschten 3,5 Zentimeter Eisdicke erreicht sind. Foto: hblog

Michael Kiss ist schon siebzehn Jahre für das „bestmögliche Eis“ verantwortlich, Siegmund Schmitt macht den Job seit sechszehn Jahren. Die beiden verstehen sich fast wortlos – jeder weiß, wann was zu tun ist. Die Männer arbeiten routiniert: „Das heißt aber nicht, dass wir immer denselben Job machen. Jeder Tag ist anders, die Witterungsverhältnisse diktieren uns, was zu tun ist.“

Die relative Kälte der vergangenen Tage hat den Männer geholfen, das beste Eis zu machen.: „Die Bahn ist in einem Superzustand, die Qualität ist mit eine der besten im ganzen Raum“, sagt Michael Kiss. Er und Siegmund Schmitt grinsen wieder. Man merkt, dass ihnen der Job Spaß macht und sie großen Ehrgeiz haben, ihren Kunden den Eislaufspaß so angenehm wie möglich zu machen.

Am Sonntag gehts los.

Die Eismänner bereiten die Bahn für die Saison vor

Guten Tag!

Heddesheim, 29. Oktober 2009. Die Vorbereitungen für den Start der Eislaufbahn in Heddesheim laufen auf Hochtouren. Eismeister Michael Kiss und sein Kollege Siegmund Schmitt bereiten das Eis für die Saison mit viel Liebe zum Detail vor. Der Countdown läuft.

Das heddesheimblog hat sich die Arbeit der beiden Männer angeschaut und es sieht gut aus… das Eis.

Ein sehr gutes „Eis“ herzustellen ist eine Kunst, die nicht nur Italiener beherrschen.

Besonders in Heddesheim achten die „Eismänner“ Kiss und Schmitt darauf, dass die Eislauffreunde das „bestmögliche“ Eis bekommen.

Das heddesheimblog startet heute mit Bildern von der Vorbereitung.

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Am Freitag erscheint der Bericht wie „das bestmögliche Eis“ gemacht wird.

Am Samstag wird es persönlich: Dann erzählt Eismeister Michael Kiss, was es heißt, ein Eismeister zu sein.

Und am Sonntag berichten wir über den Start der Open-Air-Eislaufsaison in Heddesheim.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog

Eislaufbahn öffnet am 1. November


Guten Tag!

Heddesheim, 23. Oktober 2009. Die Freiluft-Eislaufbahn öffnet am Samstag in acht Tagen.

heddesheimblog

Zur Zeit wird die Eisbahn noch für den kommenden Start für die neue Saison vorbereitet – am 1. November 2009 nimmt die beliebte Heddesheimer Eislaufbahn ihren Betrieb auf.

Montags zwischen 14 und 17 Uhr wird auch in diesem Jahr wieder der Kindernachmittag stattfinden. Mit Hilfe von Lernhilfen haben Kinder bis zehn Jahre die Möglichkeit spielerisch das Eislaufen zu lernen. Dienstags, donnerstags, freitags und sonntags ist jeweils von 9.30 bis 22 Uhr öffentlicher Lauf, mittwochs von 9.30 bis 20.45 Uhr und samstags von 9.30 bis 16.30 Uhr.

Die gerade bei Jugendlichen beliebte Eisdisco wird jeden Samstag von 17 bis 22 Uhr stattfinden. Einmal im Monat wird es wieder Sonderveranstaltungen mit diversen Mottos geben: Mit „Chart Hits“, „Ü-30-Party“ oder einer „R&B-Night“, wird für jedes Alter und jeden Musikgeschmack etwas geboten.

An die Kunsteisbahn sind ein Kiosk und ein Glaspavillon angeschlossen, in dem sich die Besucher aufwärmen oder das Treiben auf der Bahn verfolgen können. Ein Schlittschuhverleih befindet sich ebenfalls vor Ort.

Für Kinder unter sechs Jahren ist der Eintritt frei. Kinder ab sechs Jahren sowie Jugendliche, Schüler, Studenten, Rentner zahlen einen ermäßigten Eintrittspreis von 2,20 €, Erwachsene 3,20 €. Billiger wird es in allen Kategorien mit einer Mehrfachkarte. Der Eintritt zur Eisdisco am Samstag kostet ermäßigt 3,20 € und für Erwachsene 4,20 €. Wer nur zuschauen will (ab sechs Jahren) zahlt 50 Cent.

Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog