Rhein-Neckar, 23. Oktober 2014. (red/ld/aw) Seit April 2013 dĂŒrfen die Kommunen in Baden-WĂŒrttemberg nur noch Unternehmen beauftragen, die ihren Mitarbeitern einen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde bezahlen. Dazu verpflichten sich die Unternehmen, wenn sie sich um einen Auftrag bewerben. Zudem willigen sie in Kontrollen ein. Beanstandungen habe es noch keine gegeben, sagen die angefragten Kommunen in unserem Berichtsgebiet – und deshalb hat es auch noch keine Kontrollen gegeben. Da stellt sich die Frage: Wie effektiv ist dieses gepriesene Tariftreuegesetz? [Weiterlesen…]
Wo kein Verdacht ist, wird nicht ĂŒberprĂŒft
E-Books und HörbĂŒcher in digitaler Bibliothek
Mannheim/Rhein-Neckar, 22. Oktober 2014. (red/pm) PĂŒnktlich zum bundesweiten Tag der Bibliotheken am 24. Oktober erweitert sich das Downloadportal fĂŒr elektronische Medien âMetropolbib.deâ. Die Bibliotheksplattform im Internet wird durch den Zusammenschluss von mehreren öffentlichen Bibliotheken in der Metropolregion Rhein-Neckar betrieben, der nun weitere 10 Bibliotheken aus der Region aufgenommen hat. [Weiterlesen…]
Teils drastische Preisunterschiede beim Wasser in der Region
Rhein-Neckar, 18. Oktober 2014. (red/ld) Wer in Ladenburg lebt, kann sich am Ende des Jahres ĂŒber die Rechnung fĂŒr den Wasserverbrauch freuen. Denn dort ist Trinkwasser am billigsten. Wer in Schriesheim wohnt, bezahlt dagegen mehr als doppelt so viel, wenn er die gleiche Menge Wasser verbraucht hat. Dabei beziehen beide StĂ€dte ihr Trinkwasser gröĂtenteils aus demselben Brunnen. Eigentlich sollte man erwarten, dass die Preise dann in beiden Kommunen doch etwa gleich sind – doch weit gefehlt. [Weiterlesen…]
Tödliches Risiko – SWR-Film kritisiert zu lasche Waffenkontrollen
Mannheim/Stuttgart/Rhein-Neckar, 23, Juli 2013. (red) Der Amoklauf in Dossenheim, das Beziehungsdrama in Eberbach, drei Tote in Sinsheim â alle Taten wurden mit legalen Schusswaffen ausgeĂŒbt. Insbesondere die GrĂŒnen kritisierten zu lasche Kontrollen, sind jetzt aber selbst am Ruder und die Kontrollen bleiben lasch. Der SWR-Autor Claus Hanischdörfer zeigt eine ĂŒberforderte Behörde, traumatisierte Opfer und stellt viele Fragen, auf die es wenn, dann oft nur unzureichende oder fassungslos machende Antworten gibt. Klar ist: Waffen sind nicht nur Sport-, sondern auch TötungsgerĂ€te. Bessere Kontrollen könnten mehr Schutz bieten – bis dahin bleibt ein tödliches Risiko. Filmtipp heute Abend, 20:15 Uhr, SWR-Fernsehen. [Weiterlesen…]
Europawahl: Unsere Gemeinden im Vergleich
Heidelberg/Mannheim/Rhein-Neckar, 26. MĂ€rz 2014. (red/pro) Aktualisiert. Bei der Europawahl lassen sich klare Aussagen treffen: SPD und AfD sind die Gewinner. Die FDP hat teils dramatische Verluste erlitten. Schaut man sich die Ergebnisse in den Gemeinden des Landtagswahlkreises Weinheim und im Rhein-Neckar-Kreis genauer an, gibt es interessante Details – beispielsweise ist die Wahlbeteiligung dieser Gemeinden besser als im Kreis insgesamt und die SPD gewinnt sogar ĂŒber den kreisweiten Vergleich. Wir haben fĂŒr Sie die Zahlen mit teils ĂŒberraschenden ZusammenhĂ€ngen zusammengestellt. [Weiterlesen…]
GrĂŒne rufen zur freiwilligen Abgabe von Waffen auf
Rhein-Neckar, 12. MĂ€rz 2014. (red/pm) Der Mord in Birkenau ist noch kein Jahr her. Gut ein Jahr ist der Doppelmord von Eberbach her. In Dossenheim gab es im vergangenen Sommer drei Tote bei einer SchieĂerei. Damit sich Bluttaten, wie auch der Amoklauf in Winnenden nicht wiederholen, rufen die Landtagsabgeordneten Hans-Ulrich Sckerl und Charlotte Schneidewind-Hartnagel (BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen) zur freiwilligen Abgabe von Waffen auf. [Weiterlesen…]
Wenn die Medien Amok laufen
Dossenheim/Weinheim/Heidelberg/Rhein-Neckar, 21. August 2013. (red) Das Drama von Dossenheim erschĂŒttert die Menschen in der Region. Ein 71-jĂ€hriger Mann hatte zwei MĂ€nner erschossen, fĂŒnf weitere Personen verletzt und sich dann selbst getötet. Angeblich sollen die Feuerwehren von einem „Amoklauf“ sprechen. Doch das ist falsch. [Weiterlesen…]
„Sie sehen aus wie Marsmenschen“

Im Innern der Schlossschule war es dunkel und verraucht. 31 Menschen mussten bei der Ăbung so schnell wie möglich aus dem GebĂ€ude geschafft werden. Den Rauch simulierten die Feuerwehrleute mit einer Folie vor den Masken.
Ilvesheim, 18. Juni 2013. (red/ld) Ein Einsatz der besonderen Art erwartete die Feuerwehrleute am vergangenen Samstag, 15. Juni. Um 14:00 Uhr wurde die Feuerwehr Ilvesheim alarmiert: In der Schlossschule ist ein Brand im Erdgeschoss der Abteilung fĂŒr geistig behinderte Menschen ausgebrochen. 40 Kinder werden dort von 40 Lehr- und FachkrĂ€ften betreut und unterrichtet. Die Lage ist dramatisch: Die Feuerwehren Ladenburg, Edingen-Neckarhausen, Heddesheim, Schriesheim-Altenbach und Dossenheim sowie der Werksfeuerwehr CBL und der Berufsfeuerwehr Mannheim werden alarmiert. Ebenso das DRK Ilvesheim, die Schnelleinsatzgruppen von DRK und Johanniter und die Polizei. Insgesamt sind 33 Fahrzeuge und 130 Helfer im Einsatz. Zahlreiche BĂŒrgerinnen und BĂŒrger verfolgen die Rettungsaktion. Wir haben EindrĂŒcke von der Ăbung gesammelt. [Weiterlesen…]
Hochwasser und Rutschungen sorgen fĂŒr Dutzende von EinsĂ€tzen

Pumpen, was die Pumpen hergeben – in Dossenheim war ein BĂŒrogebĂ€ude unter Wasser, in Weinheim weicht der Weschnitzdamm auf, in Schriesheim und Hirschberg gabe es Erdrutsche – voller Einsatz fĂŒr die Feuerwehren, das THW und teils auch RettungskrĂ€fte.
Weinheim/Schriesheim/Hirschberg/Heidelberg, 31. Mai 2013. (red) Die LandesstraĂe L536 zwischen Schriesheim und Wilhemsfeld ist ebenso wie die L596 Hirschberg in Richtung Altenbach/Ursenbach nach Erdrutschen gesperrt. In Heidelberg geht die Polizei davon aus, dass die NeckarstraĂe wegen Hochwasser des Neckar im Bereich Alte BrĂŒcke in KĂŒrze gesperrt wird. Entlang der BergstraĂe gabe es in fast allen Gemeinden EinsĂ€tze wegen des anhaltenden Regens, der zu Hochwasser, Erdrutschen und umgestĂŒrzten BĂ€umen fĂŒhrt. [Weiterlesen…]
Zu kalt fĂŒr Bienen und Blumen
Ladenburg/Rhein-Neckar, 11. April 2013. (red/ld) Den Bienen war es am Samstag zwar noch zu kalt zum Fliegen. Den Rund 25 Jungimkern, die zum ersten EinfĂŒhrungskurs „Bienenhaltung“ beim Imkerverein gekommen waren, machte das aber nichts aus. Imkermeister Vitus Thaler versprach, den praktischen Teil nachzuholen, sobald es endlich wĂ€rmer sei: „Eine so langanhaltende KĂ€lteperiode habe ich in meinem ganzen Imkerleben noch nicht erlebt.“ [Weiterlesen…]
Blitzschlag bei EDEKA

Die Drehleitern aus Ladenburg und Ilvesheim werden fĂŒr den Einsatz vorbereitet.
Heddesheim 07. Mai 2012. (red/cr) Die BrandĂŒbung des Feuerwehr-Unterkreises Ladenburg ist aus Sicht der Wehren ein voller Erfolg. Vereinte EinsatzkrĂ€fte der nordbadischen Gemeinden probten die BekĂ€mpfung eines GroĂbrandes bei der EDEKA in Heddesheim.
Dichter Rauch dringt aus der Staplerwerkstatt und der Leergutsortierung. Doch jetzt heiĂt es einen kĂŒhlen Kopf bewahren fĂŒr die Feuerwehrleute aus Heddesheim. Am Tor informiert der Hausmeister, dass es auch auf den FreiflĂ€chen zu BrĂ€nden gekommen ist. Mehrere Personen werden vermisst. Der Einsatzleiter entscheidet, dass das hier vereinte KrĂ€fte nötig sind und verstĂ€ndigt sofort die FĂŒhrungsgruppe des Unterkreises Ladenburg.
Kurze zeit spĂ€ter rĂŒcken EinsatzkrĂ€fte aus Dossenheim, Edingen-Neckarhausen, Ilvesheim, Ladenburg, Schriesheim, Schriesheim-Altenbach, Schriesheim-Ursenbach sowie die Ladenburger Werkfeuerwehren CBL und Metzeler Richtung EDEKA aus. Auch die benachbarten Wehren aus Hirschberg und Viernheim kommen dazu.
Was sich wie ein Katastrophenszenario anhört, ist die UnterkreisĂŒbung der FĂŒhrungsgruppe Ladenburg. In simulierten BrandfĂ€llen und Rettungsoperationen trainieren die FeuerwehrmĂ€nner die BrandbekĂ€mpfung, Personensuche und die GebĂ€udeabsicherung. Hierbei kommen WĂ€rmebildkameras und tragbare Wasserwerfer ebenso zum Einsatz, wie die Drehleitern aus Ilvesheim und Ladenburg (DLK 23-12, Ladenburg 23 Meter Höhe bei 12 Meter Abstand vom GebĂ€ude ).
Feuerwehrkommandant Dieter Kielmayer ist mit dem Ablauf sehr zufrieden. Die Zusammenarbeit der einzelnen Wehren verlĂ€uft reibungslos. Auch die Ăbergabe der Verletzten an das DRK funktioniert ohne Komplikationen. In einem auĂerhalb des GelĂ€ndes aufgeschlagenen Zelt werden die Patienten versorgt.
Jeder Handgriff sitzt, alle sind hochkonzentriert. So gelingt es den EinsatzkrĂ€ften in zwei Stunden den Ăbungseinsatz erfolgreich zu beenden.
Viel Freude mit den Fotos!
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Vereine der Region machen Werbung fĂŒr eine Bank und hoffen auf 1.000 Euro fĂŒr die Vereinskasse

Auch Pokale wollen finanziert sein - Vereine können 1.000 Euro gewinnen. Foto: Archiv
Rhein-Neckar, 07. November 2011 (red/jl/ek) 1.000 Euro fĂŒr den beliebtesten Verein: Die Ing-Diba unterstĂŒtzt gemeinnĂŒtzige Vereine in Deutschland und stellt dafĂŒr eine Million  Euro zur VerfĂŒgung. 1.000 gemeinĂŒtzige Vereine haben die Chance durch Abstimmen ĂŒber ihre Beliebtheit 1.000 Euro fĂŒr die Vereinskasse zu gewinnen – und die Ing-Diba macht damit Werbung fĂŒr sich. Vereine, die gewinnen wollen, mĂŒssen sich sputen: Die Aktion lĂ€uft noch bis 15. November.
Von Jörg Levermann:
„Vielerorts wird gegen die Allmacht groĂer BankhĂ€user protestiert. Dennoch gelingt einem Unternehmen der Finanzbranche ein genialer Werbeschachzug.
Anders ist die Kampagne der Ing-Diba AG mit Hauptsitz in Frankfurt am Main nicht zu bezeichnen. Rund eine Million Euro investiert das Unternehmen derzeit und verteilt jeweils 1.000 Euro an die 1.000 beliebtesten Vereine.
Wer diese Vereine sind, darĂŒber können Mitglieder und Freude der Vereine selbst bestimmen.
Dazu können die Vereine auf ihren Websites eine Bannerwerbung der Bank platzieren, die zu einer Internetseite des Unternehmens fĂŒhrt. Verpflichtet sind die Vereine dazu nicht, wenn sie bei der Aktion mitmachen wollen. Die UnterstĂŒtzer des Vereins geben ihre Stimme auf der Website der Bank ab und mĂŒssen dabei ihre email-Adresse angeben.
Diese wird lediglich dazu genutzt, dass nicht mehr als maximal drei Stimmen von jedem Nutzer abgegeben werden können. RegelmĂ€Ăige Werbe-email haben die UnterstĂŒtzer nicht zu befĂŒrchten, da kein email-Abonnement in diesem Zusammenhang bestellt wird.
Vereine aus der Region hoffen auf Geldsegen von der Bank
Derzeit (Stand 06.11.2011, 14:45 Uhr) beteiligen sich 18.448 Vereine an der Aktion, in der Hoffnung ihre Vereinskassen aufzubessern. Auch Vereine aus der Region sind mit dabei. Aus Heddesheim sind es derzeit der GlĂŒckliche Engelsherzen e.V. (Rang 12.033) und der DLRG OG Heddesheim e.V. (Rang 12.834).

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Ladenburg ist sogar mit 9 Vereinen dabei: Der TC Ladenburg e.V. (Rang 632), der DLRG Ladenburg/Edingen-Neckarhausen e.V. (Rang 884), der TrĂ€gerverein JUZ „DIE KISTE“ e.V. (Rang 3.466), der Ladenburger Sport-Vereinigung 1864 e.V. (Rang 9.076), der Auslandshelfer e.V. (Rang 9.296), die PLAN Ortsgruppe Mannheim (Rang 10.409), der LSV Ladenburg (Rang 11.331), die SV Ladenburg Romans (Rang: 14.004), der Arbeitskreis Netzwerk Berufsfindung (Rang 16.449).
Bannerwerbung der Bank haben diese Vereine nicht geschaltet. Sie hoffen, wie viele andere, auf Mund-zu-Mund-Propaganda, um möglichst viele Stimmen fĂŒr sich gewinnen zu können. Eifrige Vereinsmitglieder und Sympathisanten haben dazu bereits soziale Netzwerke wie Facebook und Google+ genutzt.
Aus Schriesheim bewerben sich sechs Vereine: der Förderverein der KurpfalzGrund- und Werkrealschule Schriesheim e.V. (Rang 3.804), der SV 1919 Schriesheim (Rang 8.579), der Arbeitskreis Schriesheimer Senioren (Rang 10.030), der Reit- und Fahrverein Schriesheim (Rang 14.731), der Buddhistische Zentren Mittel-Rhein der Karma KagyĂŒ Linie e.V. (Rang 17.361) und der kulturkreis-Schriesheim (Rang 18.412).
Weinheim beteiligt sich mit den meisten Vereinen: Ganze 16 nehmen an der Aktion teil. Der Board-Sport-Weinheim hat hier mit 783 Stimmen (Rang 2.267) die Nase vorn. Dagegen haben die Vereine Job Central (Rang 17.167) sowie der HSG/TSG Weinheim TV Oberflockenbach (Rang 18.109) noch ĂŒberhaupt gar keine Stimmen erhalten.
Edingen-Neckarhausen ist mit zwei Vereinen dabei: der „Haie“ TV Edingen (Rang 1.164) und der TTC Edingen-Neckarhausen (Rang 1.525).
Auch Hemsbach macht mit zwei Vereinen bei der Aktion mit: der Angelsportverein 1965 Hemsbach e. V. (Rang 12.615), sowie der SSV Hemsbach (Rang 16.107) sind hier im Rennen und hoffen auf 1.000 Euro fĂŒr die Vereinskasse.
In Viernheim sind es zehn Vereine, „Spitzenreiter“ ist auf Rang 1.478 „Focus e.V.“, die „Pfadfinder Viernheim“ kommen nur auf drei Stimmen.
Noch bis zum 15. November wird die Werbeaktion der Ing-Diba fortgesetzt. Mitmachen können alle gemeinnĂŒtzigen Vereine, die eine Freistellung vom Finanzamt vorweisen können.
Kinder- und Jugendverein mit der Rettungshundestaffel an der Spitze
Wer vermutet, dass besonders bekannte FuĂballvereine an der Spitze der Beliebtheitsskala stehen, wird ĂŒberrascht sein. Auf Platz eins liegt derzeit der Verein Zebrakids aus Duisburg mit mehr als 12.850 Stimmen, gefolgt vom Verein Rettungshundestaffel Lippe Ems e.V. (Verl) auf Platz zwei mit 11.200 und der Verein Hebammen fĂŒr Deutschland mit 10.632 Stimmen.
âMit unserer Aktion sprechen wir als Bank fĂŒr Privatkunden eine andere Klientel an als die groĂen Investmentbankenâ, erklĂ€rte Eliza Manolagas, eine Sprecherin der ING DiBa AG. Die Vereine sammelten jede Menge Stimmen und dadurch habe die Website gute Zugriffsraten gewonnen.
âWir sind selbst ĂŒberrascht, wie gut unsere Aktion angenommen wurde. Auch auf Facebook haben wir die Aktion bekannt gemachtâ, sagte Manolagas. Dabei sei es zu Beginn fraglich gewesen, wie online-affin die Vereine tatsĂ€chlich seien. Nun sei die Aktion ein SelbstlĂ€ufer geworden. Vor allem habe man die kleinen Vereine damit erreichen wollen.“
Anmerkung der Redaktion:
Jörg Levermann ist freier Journalist in Eichwalde (bei Berlin). Er betreibt dort das Blog Eichwalder Nachrichten und gehört zum deutschlandweiten Netzwerk der Lokalzeitungen im Internet „istlokal.de“, die sich gegenseitig bei ihrer Arbeit unterstĂŒtzen.
Redaktionelle Bearbeitung: Eva Konrath
GroĂeinsatzlage in Dossenheim – Feuerwehren des Unterkreises Ladenburg ĂŒben gemeinsam

Ansprache und Zuwendung sind wichtig im Notfall.
Dossenheim/Rhein-Neckar, 27. September 2011. (red) Am vergangenen Samstag heulten Einsatzsirenen in Dossenheim. Feuerwehren aus sechs Orten und zwei Werkfeuerwehren mussten BrĂ€nde löschen und Personen retten. Ein groĂes Spektakel fĂŒr die Bevölkerung, die die ĂĆbungseinsĂ€tze interessiert verfolgte, aber auch eine notwendige ĂĆbung, um die Zusammenarbeit der Wehren zu verbessern.
Von Hardy Prothmann
WĂ€hrend die Feuerwehren Dossenheim und Schriesheim gerade einen Brand im katholischen Kindergarten in der WilhelmstraĂe bekĂ€mpfen, kommt die Meldung, dass ein Fahrzeug feststeckt. Geparkte Autos verhindern das Durchkommen. Eine Katastrophe im Ernstfall. Die wichtigsten AusrĂŒstungsgegenstĂ€nde schleppen die Feuerwehrleute zu FuĂ zum Einsatzort. Kostbare Rettungszeit vergeht. Leider nehmen viele Autofahrer keine RĂŒcksicht auf ein gutes Durchkommen der RettungskrĂ€fte.

Vorbereitung und Team-Work.
Im verrauchten Kindergarten werden zwei vermisste Personen gesucht – ein Erwachsener und ein Kind. ĂĆber das Fenster wird ein Kind gerettet, der Erwachsene wird versorgt und aus dem GebĂ€ude getragen.
Kurz drauf ruft der nĂ€chste Einsatz. Ein Blitzschlag ist auch hier der Auslöser. Brannte im Kindergarten der Stromverteilerkasten, ist es in der Schule ein Kabelbrand. Ein Lehrer steckt mit 25 Kindern im dritten Stock fest, sie flĂŒchten sich auf zwei Dachterrassen der Neuberg-Schule. Das Treppenhaus ist ohne Atemschutz nicht passierbar.
Die Drehleitern aus Schriesheim und Ilvesheim bringen sich in Position und holen die Personen in den Körben vom Dach. Eine Person ist so schwer verletzt, dass sie mit der Trage gerettet werden muss. AuĂerhalb des Gefahrenbereichs ĂŒbernehmen die Rettungsdienste die Verletzten. Löschfahrzeuge aus Altenbach, Ursenbach und Ilvesheim und der Firma Metzeler (Edingen-Neckarhausen) werden in Stellung gebracht und der Brand bekĂ€mpft, wĂ€hrend parallel die Rettung lĂ€uft.
Als wÀren die Wehren nicht schon genug gefordert, kommt der dritte Notruf. Im Neuberg-Schwimmbad hat es einen Chemikalienunfall gegeben. Es hat sich Chlorgas gebildet, ein Hausmeister muss gerettet werden. Mit einem ABC-Erkundungsfahrzeug wird die Lage gecheckt, aus Edingen, Neckarhausen und von den Chemischen Betrieben Ladenburg kommen Löschfahrzeuge zum Einsatzort. Die Dekontaminierungseinheit aus Neckarhausen ist vor Ort. Die Feuerwehr Ladenburg misst die Schadstoffbelastung. Unter Atemschutz wird der Verletzte gerettet.

Chemieunfall - die Zeit lÀuft, jede Sekunde zÀhlt.
Der vierte Einsatz findet in der SchulstraĂe, Ecke BachstraĂe statt. Ein Pkw ist wegen ĂŒberhöhter Geschwindigkeit in eine Mauer geknallt. Der Fahrer ist verletzt und eingeklemmt. Betriebsstoffe laufen aus. Die Heddesheimer Feuerwehr muss das Fahrzeug aufschneiden, bevor sie die Person retten kann. Mit hydraulischem Werkzeug spreizen und zerschneiden sie die Karosserie (des Schrottautos). Als das Dach weg ist, wird der Verletzte fĂŒr den Rettung aus dem Auto vorbereitet. Ein Rettungskorsett wird angelegt.

Rettung - möglichst schonend.
Weit ĂŒber 100 KrĂ€fte sind im Einsatz – die Szenarien vielfĂ€ltig, aber „alltagstauglich“ – so könnte es auch in wirklich sein. Die ĂĆbung ermöglicht es, Schwachstellen zu finden und zu verbessern.
Eine offensichtliche war, dass bei keinem Einsatz alle oder die meisten Wehren des Unterkreises Ladenburg gleichzeitig beteiligt waren – doch nur dann muss man sich auch koordinieren. Sicherlich sind den Fachleuten von den Feuerwehren alle Dinge aufgefallen, die nur Fachleute erkennen können. Immerhin war der stellvertretende Kreisbrandmeister Axel Schuh vor Ort und beobachtete die EinsĂ€tze. Was ihm nicht auffallen konnte – die verletzte Person auf dem Dach der Schule blieb ĂŒber lange Minuten hinweg unversorgt und ohne Ansprache, obwohl bereits FeuerwehrkrĂ€fte auf dem Dach waren. Auch beim Einsatz am Pkw fiel auf, dass ein Feuerwehrmann minutenlang mit einem NothĂ€mmerchen die Frontscheibe bearbeitete, um ein Loch fĂŒr die SĂ€belsĂ€ge zu schaffen, was aber nicht gelang. Ein Schnitt mit der hydraulischen Schere in die A-SĂ€ule erzeugte dann ein Loch. Mit der SĂ€belsĂ€ge (einer Art StichsĂ€ge) wurde die verklebte Scheibe dann herausgetrennt.
Das sind Details, doch kommt es oft genau darauf an. Im GroĂen und Ganzen waren die Zuschauer sicherlich beeindruckt vom Einsatzwillen und wie innerhalb kĂŒrzester Zeit eine Rettung geplant, aufgebaut und durchgefĂŒhrt wird. Und man musste nicht zwei Mal hinschauen, um zu sehen, wie anstrengend das ist. Die verschwitzen Gesichter der Feuerwehrleute zeigten die Strapazen eindeutig.

Rettung aus schwindeleregenden Höhen.
Unsere Bildergalerie zur ĂĆbung finden Sie auf dem Rheinneckarblog.de
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