Heddesheim/Rhein-Neckar, 13. März 2014. (red) Alles halb so schlimm. Arbeitsplatzabbau? Geplant. Kundenverlust? Nicht schön, aber ohne Bedeutung. Umsatz? Über 25 Prozent verloren, aber das macht nichts. Was der Mannheimer Morgen seinen Leser/innen zumutet, macht fassungslos. Ist es journalistische Inkompetenz oder eine Wahlhilfe für den Kandidaten Kessler oder beides? Wir klären die Fakten. [Weiterlesen…]
Drei Tage vor der Wahl werden die Zeitungsleser getäuscht
Bei Pfenning lagert EPS-Granulat
Heddesheim, 11. März 2014. (red) Auf Anfrage hat die BASF SE bestätigt, dass das Unternehmen eine „kleine Menge“ EPS-Granulat beim Logistiker „Pfenning“ einlagert. Wie groß „klein“ ist, teilte das Unternehmen nicht mit. Das EPS-Granulat würde aber in naher Zukunft an einem anderen Standort eingelagert werden. Dieses Granulat war auf der Ludwigshafener Parkinsel eingelagert worden, wo es im Juni 2013 zum größten Brand der Nachkriegsgeschichte in der Region gekommen war.
Gefahrguteinsatz „unspektakulär“

Feuerwehr Heddesheim beim Pfenning-Einsatz.
Heddesheim, 21. Februar 2014. (red) Die Feuerwehr wurde zu einem Gefahrguteinsatz bei „Pfenning“ alarmiert. 150 Liter Lutensit, ein Grundstoff für Waschmittel auf Sulfonsäure-Basis, waren ausgelaufen. Nach rund 1,5-Stunden war der Einsatz vorbei. [Weiterlesen…]
Pfenning hat Kraft verloren

Angeblich sollen die Hallen fast vollständig ausgelastet sein – tatsächlich hat einer der Großkunden, Kraft Foods, nach nur einem Jahr gekündigt.
Heddesheim/Rhein-Neckar, 02. September 2013. (red) Einer der Großkunden, die Firma Kraft Foods, Tochter der Mondelez Deutschland Services GmbH & Co. KG, hat nach nur einem Jahr den Vertrag mit Pfenning Logistics gekündigt. Nach unseren Informationen endet das Vertragsverhältnis am 30. September. Kraft teilte uns auf auf Anfrage exklusiv mit, dass eine „Übergangslösung“ vereinbart worden ist, bis die Geschäftsbeziehtung erlischt. [Weiterlesen…]
Diese Woche: Tipps und Termine
Rhein-Neckar, Tipps und Termine für den 05. bis 11. November 2012. Montags erscheinen unsere Veranstaltungstipps für die laufende Woche. Die Redaktion nimmt gerne weitere Termine und Anregungen auf. Die Kontaktmöglichkeiten finden Sie am Ende der Seite.
Mehr Veranstaltungen vor Ort finden Sie ins unseren Kalendern auf allen Blogseiten im Menü Nachbarschaft im Menü “Termine”.
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Montag, 05. November 2012, 19:30 Uhr, Muddy’s Club.

Sharrie Williams
Weinheim. Muddy’s Club feiert 25 jähriges Jubiläum. Vor 25 Jahren wurde das Bluesforum Rhein Neckar ins Vereinsregister eingetragen. Grund genug zu feiern, denn aus dem Bluesforum entwickelte sich Muddy’s Club Blues- und Jazzclub e.V. soziokulturelles Zentrum Weinheim.
Ab 20:45 spielen Sharrie Williams & Wise Guys. Sharrie ist mit ihrer exzellenten Begleitband wieder live zu erleben! „The Voice“ – eine gigantische Stimmgewalt wie eine lodernde Flamme, die mit Benzin angefacht wurde: Sharrie Williams hat eine Botschaft, die in ihrer Seele brennt.
Einlass ab 19:00 Uhr.
Ort: Muddys Club, Schulstraße 3, 69469 Weinheim.
Eintritt: 17 Euro für Nichtmitglieder, 15 Euro Ermäßigte, 14 Euro Mitglieder, 7 Euro Schüler.
Tickets und Infos: http://www.muddys-club.de/.
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Dienstag, 06. November 2012, 20:00 Uhr, BASF-Feierabendhaus.

Guy Braunstein
Ludwigshafen. 2. Sinfoniekonzert. Eine Konzertreihe der Stadt Ludwigshafen und der BASF SE. Mit Guy Braunstein an der Violine Karl-Heinz Steffens als Dirigent.
Johannes Brahms schrieb sein Violinkonzert D-Dur op. 77 während eines Sommeraufenthaltes am Wörthersee. Die Komposition erfolgte in enger Abstimmung mit Joseph Joachim, einem guter Freund Brahms‘ und darüberhinaus einer der bedeutendsten Violinisten seiner Zeit. Gemeinsam bestritten die beiden schließlich auch die Uraufführung am 1.1.1879 im Gewandhaus zu Leipzig.
Auch im Ludwigshafener BASF-Feierabendhaus treffen an Pult und Soloposition zwei befreundete Künstler aufeinander: Guy Braunstein ist Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, Karl-Heinz Steffens war dort viele Jahre Soloklarinettist.
Ort: BASF Feierabendhaus, Leuschnerstraße 47, 67063 Ludwigshafen am Rhein.
Eintritt: Tickets ab 22 Euro.
Tickets und Infos: http://www.staatsphilharmonie.de/.
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Donnerstag, 08. November 2012, 20:00, Kino im Schlossgarten I.
Heidelberg. Eröffnung des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg: Grußworte zur Eröffnung (Dr. Joachim Gerner, Bürgermeister der Stadt Heidelberg, Michael Grötsch, Bürgermeister der Stadt Mannheim, Dr. Michael Kötz, Festivaldirektor). Anschließend wird der Wettbewerbsfilm TIEMPOS MENOS MODERNOS – NOT SO MODERN TIMES von Simón Franco gezeigt.
Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg bietet talentierten Filmemachern ein inspirierendes Umfeld unter Gleichgesinnten und stellt jedes Jahr noch unbekannte Regisseure vor, die alle von einem hohen Bewusstsein für ihre Arbeit angetrieben werden und eine starke persönliche Vision verfolgen.
Aus über 1000 Einreichungen wählt das Festival jährlich nur 40 bis 50 Filme von neuen Autoren aus – als echte Premieren. Das ganze Jahr über suchen das Auswahlkomitee und die Scouts die Welt nach diesen außergewöhnlichen Arbeiten ab, die sie als die interessantesten und eigenwilligsten erkennen. Jeder Film, der in Mannheim-Heidelberg präsentiert wird, erhält so die konzentrierte Aufmerksamkeit der rund 1000 Branchenteilnehmer und Pressevertreter und der rund 60.000 Festivalbesucher gleichermaßen.
Das Festival findet vom 08. bis 18. November statt.
Ort: Kino im Schlossgarten, Schloßhof 1, 69117 Heidelberg.
Eintritt: Tickets 8,50 Euro. Ermäßigt 7,50 Euro.
Tickets und weitere Infos zum Festivalprogramm: http://www.iffmh.de/.
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Freitag, 09. November 2012, 21:00 Uhr, Kulturhaus Karlstorbahnhof.

Der Künstler „Consequence“. Foto: http://www.exitrecords.co.uk/.
Heidelberg. Abschlussparty Enjoy Jazz: CONSEQUENCE (LIVE) EXIT RECORDS. Etwas unübersichtlich, zumal aus der Ferne, sind die Schubladen der britischen Dubstep-Szene.
Wann ist Musik noch „Neo-Garage“, wann schon „Post-Jungle“? Im Falle von des Produzenten und DJs Consequence aka Cam McLaren, der ursprünglich aus Kanada stammt und lange in Neuseeland lebte, bevor es ihn nach London zog, spricht man gerne von „Downtempo Bass“, seine Musik könnte aber mit gleichem Recht als „Post-Drum&Bass“ charakterisiert werden.
Denkt man beide Begriffe zusammen, dann kommt man den komplexen Klanglandschaften von Consequence recht nahe: weg vom Klischee gewordenen 170bpm-Ghetto von Drum&Bass hin zu dunklen, manchmal fast beatlosen Downtempo-Intensitäten!
Das Debütalbum „Live For Never“ gab 2009 bereits die Richtung vor, sein aktuelles, sehr vielschichtiges Album „Test Dream“ wurde 2011 von der Kritik als Neu-Definition eines ganzen Genres gefeiert. Consequence veröffentlicht mit schwer angesagten Label-Mates wie Instra:mental, Synkro oder dBridge auf „Exit Records“ und ist gemeinsam mit Joe Seven auch als „They Live“ erfolgreich.
Ort: Kulturhaus Karlstorbahnhof, Am Karlstor 1, 69117 Heidelberg.
Eintritt: Abendkasse 10 Euro. Vorverkauf 8 Euro zzgl. Vorverkaufsgebühr.
Tickets und Infos: http://www.karlstorbahnhof.de/content/.
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Samstag, 10. November 2012, 19:00 Uhr, Marktplatz Weinheim.

Die „Nachtigallen“ sind auch mit dabei beim Nightgroove in Weinheim.
Weinheim. Nightgroove in Weinheim: Eine Stadt, eine Nacht und überall Livemusik – ein unschlagbares Rezept, das die Liebhaber handgemachter Livemusik auf die Beine bringt.
Bei einem vielseitigen Programm von lateinamerikanischen Rhythmen, internationalem Pop, fröhlichem Reggae, krachendem Beat, groovendem Soul und treibendem Rock ’n’ Roll bis hin zu den besten Partykrachern der letzten 30 Jahre ist für fast jeden Musikgeschmack etwas dabei.
Der Marktplatz ist wieder der heiße Mittelpunkt des 9. Weinheimer Nightgroove-Festivals. Dort beginnt um 19 Uhr die diesjährige Weinheimer Musiknacht mit einer Percussion-Aufführung; die Piazza ist illuminiert und mit Feuertonnen und Vorfreude angeheizt.
Mit dabei sind aber auch der Schlosskeller mit einer SWR3-Party, der renommierte Muddy’s Club, die Alte Druckerei und das Café Central. Die Partymeile zieht sich bis hinunter zur Woinemer Hausbrauerei: „Quer durch die Stadt, quer durch die Jahrzehnte und quer durch viele Musikstile reicht das Angebot der langen Nacht der Livemusik“, verspricht Veranstalter Michael Barkhausen, der wieder ein spannendes und regional geprägtes Programm zusammengestellt hat.
Es sind rund 30 Bands und Gruppen, in der ganzen Stadt verteilt.
Und so funktioniert’s auch wieder im neunten Jahr: Einmal gezahlt – überall live dabei, so lautet das Motto. Der Eintritt beträgt einmalig und unverändert 14 Euro an der Abendkasse (11 Euro im Vorverkauf bei allen Geschäftsstellen von Weinheimer Nachrichten/Odenwälder Zeitung, allen Filialen der Volksbank Weinheim, dem Büro für Stadt- und Tourismusmarketing, dem „Woinemer Kiosk“ und dem Miramar).
Mit einem Ticket hat der Besucher dann freien Eintritt in alle beteiligten Kneipen, Restaurants, Bars und Cafés. Jeder Gast kann sich so sein eigenes Programm zusammenstellen, zwischen den Lokalen pendeln und von einem Konzert zum anderen „grooven“. Die meisten Konzerte beginnen um 20 Uhr. Programmende ist mancherorts erst nachts um 3 Uhr – eine echte lange Nacht der Live-Musik eben.
Ort: Innenstadt 69469 Weinheim.
Eintritt: Tickets kosten 14 Euro an der Abendkasse und im 11 Euro im Vorverkauf.
Tickets und Infos zum Programm: www.nightgroove.de.
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Samstag, 10. November 2012, 20 bis 22 Uhr, Theater Labsaal.

Die Band „Streat“.
Speyer. Streat – Acoustic Art. Die Musik von STREAT entzieht sich gängigen Mainstream-Klischees; ihre gemeinsamen Kompositionen sind weitaus mehr als die Summe des musikalischen Backgrounds dreier Individualisten.
Buschs lyrische Klangimpressionen führen mit Ziegs` impressionistischer Spielweise und Kölschs impulsiv-einfühlsamen Rhythmen zu einem eruptiven Zusammenspiel von Strings und Beats, wahrlich ein Ohrenschmaus für den akustischen Feinschmecker.
Eintritt: Tickets kosten im Vorverkauf 12 Euro regulär, 8 Euro ermäßigt.
Vorverkaufstelle: Tourist-Info, Speyrer Buchladen.
Ort: Theater Labsaal, Herdstr.5, 67346 Speyer.
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Sonntag, 11. November 2012, 19:30 Uhr, Kulturbühne Max.

Sarah Hakenberg
Hemsbach. Sarah Hakenberg in der Kulturbühne Max Hemsbach. „Schließ jetzt die Augen, ganz ruhig, mein Liebchen. Ich singe dir nur noch ein kleines Liedchen – davon, dass ich dich mit der singenden Säge… hmmm… zu zersägen erwäge…“ – kann ein so sympathischer Mensch tatsächlich so gemein sein?
Ja! Denn Sarah Hakenbergs Markenzeichen ist die Diskrepanz zwischen scheinbarer Naivität und purer Boshaftigkeit, zwischen charmantem Lächeln und teuflisch leuchtenden Augen, zwischen vordergründiger Harmlosigkeit und hintergründigem, staubtrockenem Humor.
In ihrem neuen Soloprogramm „Der Fleischhauerball“, das Sarah Hakenberg am Sonntag, 11.11.12, um 19.30 Uhr in der Kulturbühne Max in Hemsbach präsentiert, singt sie unromantische Liebeslieder, klaut Babys, sperrt Priester in Särge ein und zersägt Männer – um nur einige Beispiele zu nennen.
Die Liedermacherin und Geschichtenerzählerin gräbt in den finsteren Kellern der menschlichen Psyche, findet dort ihre eigenen Leichen und ertappt uns selbst dabei auf frischer Tat. Ein Abend voller treffender Pointen, kluger Einsichten und jeder Menge böser Überraschungen!
Vorverkaufsstellen: Bürgerbüro der Stadt Hemsbach, Schlossgasse 41; bei Schreibwaren Pöstges, Hemsbach, Bachgasse 66, und im Kartenshop der Diesbach Medien, Weinheim, Friedrichstraße 24.
Eintritt: Tickets kosten im Vorverkauf 14 Euro und 16 Euro an der Abendkasse.
Ort: Kulturbühne Max, Hildastr. 8, 69502 Hemsbach.
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Montags gibt es Tipps und Termine aus unseren Orten für die wir Blogs betreiben und der Region.
Sie möchten mit Ihrer Veranstaltung auch gerne dabei sein? Dann schreiben Sie uns an die jeweilige Redaktion.
Wir übernehmen Termine aus unserem Berichtsgebiet in den jeweiligen Terminkalender sowie ausgewählte Termine in unsere Übersicht “Tipps und Termine: Diese Woche”:
Beispielsweise an: Termine Rheinneckarblog.de – oder termine@derortsnameblog.de. Oben im Menü sehen Sie unter Nachbarschaft die elf Kommunen, für die wir eigene Blogs anbieten.
Unsere Termine erfreuen sich großer Beliebtheit – Sie können bei uns auch gerne für sich oder Ihre Veranstaltungen werben: Kontakt zu unserer Anzeigenabteilung.
Wir bieten ein modernes Medium, eine höchst interessierte Leserschaft eine hohe Reichweite bei fairen Preisen und viel mehr, als Printanzeigen zu leisten in der Lage sind. Wir beraten Sie gerne unverbindlich: 😎
„Vor wem soll man sich fürchten? Vor den Umweltheinis oder Monsanto & Co?“ Alexander Spangenberg im Interview über leckere Produkte und notwendige Handlungen

6. Bürgenland Regionalmarkt - sehr gut besucht dank schönem Wetter, aber auch großem Interesse der Besucher.
Ladenburg/Rhein-Neckar, 26. September 2011. (red) Alexander Spangenberg ist eine Art Aktivist. Er kämpft mit anderen zusammen für eine gentechnikfreie Region. Er ist Vorsitzender des BUND Ladenburg und einer der Mitbegründer von „Bürger für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in der Kurpfalz“, kurz „BürGenLand“.
Er ist aber auch Unternehmensberater und Stadtrat in Ladenburg. Aktuell haben wieder rund 20 Aussteller beim 6. Regionalmarkt „Bürgenland“ Produkte aus der Region angeboten – nicht alles ist „Bio“, aber vielleicht auf dem Weg dahin. Währenddessen arbeiten finanzkräftige Industrien mit weitreichendem Einfluss am Gegenteil davon, wie ein ARTE-Dokumentationsfilm zeigt.
Interview: Hardy Prothmann
Der 6. Bürgenland Regionalmarkt hatte im Vergleich zum vergangenen Jahr Glück mit dem Wetter. Wie lief es sonst aus Ihrer Sicht, Herr Spangenberg?
Alexander Spangenberg: Wir haben viel Zuspruch bei der Bevölkerung und viel Lob erhalten. Vor allem haben wir die Kosten reinholen können, was auch sehr positiv ist.
Die Aussteller kommen aus der Region – ist die Nachfrage groß?
Spangenberg: Anfangs war es sehr mühsam, vor allem hier vor Ort bei den landwirtschaftlichen Betrieben aus Ladenburg. Das sind konventionell wirtschaftende Betriebe, die wohl Sorge hatten, dass die „Umweltheinis“ wieder Ärger machen. Mittlerweile hat sich diese Skepsis in eine gute Kooperation verwandelt. Aktuell haben wir 20 Aussteller und weiten gerne aus, sofern qualitätsvolle Produkte angeboten werden. Bürgenland ist nicht einfach nur lecker – sondern notwendig.
Der Landtagsabgeordnete Hans-Ulrich Sckerl (Bündnis90/Die Grünen) wurde von Ihnen zur Landwirtschaftspolitik der neuen Regierung befragt. Sie fragten zur gentechnikfreien Zone, zur Landschaftspflege und zur Förderung von neuen Biobetrieben sowie zu Biogasanlagen. Was denken Sie über die Antworten?

Alexander Spangenberg am Mikro: Informieren ist alles.
Spangenberg: Herr Sckerl versicherte, dass die Regierung alles tun wird, um gentechnikfreie Zonen zu realisieren, was uns natürlich zusagt. Was fehlt, sind verbindliche Kreistagsbeschlüsse und konkrete Förderungen. Wir werden sehen, was daraus wird.
Was die Landschaftspflege angeht, hat Uli Sckerl eine Umschichtung der entsprechenden Budgets zugesichert – im Rahmen der Möglichkeiten.
Die Entwicklung bei „Biogas“ gefällt uns überhaupt nicht.
Das Thema Biogas treibt uns sehr um. Einerseits ist Biogas eine nachhaltige Form der Energieerzeugung, andererseits gefällt uns die Entwicklung überhaupt nicht. Es kann nicht sein, dass Felder nur noch für den Maisanbau genutzt werden, der dann in die Anlagen geht. Diese „Vermaisung“ der Landschaft führt zu einer Bedrohung der Artenvielfalt und zu Monokulturen, was wir definitiv ablehnen. Auch hier will Sckerl gegensteuern: Da bin ich aber sehr skeptisch. Hier ist Aufklärung äußert wichtig und auf Bundesebene eine Veränderung der „Einspeisevergütung“ für den erzeugten Strom.
Sie sind in engem Kontakt mit den Besuchern, die man durchaus als sehr interessiertes Publikum bezeichnen kann. Was hört man denn von denen?
Spangenberg: Vor allem sehr viele Glückwünsche zu den von uns bis hier erreichten Ergebnissen, wie dem Anbaustopp von MON810, dem genveränderten Mais des Monopolisten Monsanto vor unserer Haustür. Die haben wir aus der Region vertreiben können.
Das bedeutet aber nicht, dass wir uns in Ruhe zurücklehnen können. Allein bei der europäischen Kommission in Brüssel sind über zwanzig GVO-Konstrukte (Gentechnisch veränderter Organismus) in der Zulassung. Darunter wiederum MON810.
Was können BUND und Bürgenland dagegen tun?

Bürgenland wird von Umweltaktivisten getragen: Hier im Bild Alexander Spangenberg und Anke Antary, Mitglied der Grünen in Heddesheim.
Spangenberg: Informationen sammeln und weitergeben. Druck auf Abgeordente ausüben und nicht locker lassen. Das sind bescheidene Mittel, die aber enorme Auswirkungen haben können. In Bayern musste beispielsweise ein Imker seine komplette Honig-Ernte vernichten, weil sie mit Pollen von MON810-Mais verunreinigt waren.
Der Imker hat sich erfolglos durch alle Instanzen in Deutschland geklagt, erst vor dem Europäischen Gerichtshof hat er Recht und damit Anspruch auf Schadensersatz für die verseuchte und dann vernichtete Ernte bekommen . Es braucht leider viele von diesen tapferen Vorkämpfern, um gegen die Gentechnik-Lobby aus Landwirtschaft und Politik etwas ausrichten zu können.
Über 80 Prozent der europäische Bevölkerung lehnen Gentechnik in der Landwirtschaft ab. Das ist eine starke Basis – leider steht dagegen der weltweit vernetzte Lobbyismus.
Nach dem Regionalmarkt ist vor dem Regionalmarkt. Was macht Bürgenland sonst?
Spangenberg: Wir informieren kontinuierlich die Kommunen und werben für unsere Ideen. Um die Jugend zu erreichen gehen wir zu den Oberstufenschülern der Gymnasien der Region. Denn der Lobbyismus der großen Konzerne dringt bereits bis in die Schulen vor.
So schickt die BASF zum Beispiel einen Bus in die Schulen, genannt Gen-Lab, hier wird für Gen-Technik geworben und die Gefahren werden selbstverständlich klein geredet. Am Beispiel des Amflora-Skandals wird das deutlich. Die als Industriekartoffeln veränderte Pflanze wurde zunächst nur als Stärke-Pflanze zugelassen. Eine Verunreinigung lässt sich aber nicht verhindern.
Die genveränderte Kartoffel „Amflora“ wächst auch da, wo sie nicht hingehört.
So wächst die Amflora-Kartoffel auch da, wo sie nicht hingehört. Aus diesen Gründen hatte die BASF eine zweite Zulassung als Nahrungsmittel nachgeschoben. Geradezu mantraartig wird der Begriff der „Koexistenz“ dahergebetet, also die Behauptung, gentechnisch veränderte und konventionelle Pflanzen könnten problemlos bei ausreichendem Abstand angebaut werden.
Tatsächlich ist die BASF noch nicht mal in der Lage, in ihrem Kartoffelkeller Ordnung zu halten – dort wurden zwei GVO-Kartoffeln einfach mal verwechselt. Die Gefahr des Dilletantismus kommt zu den unabwägbaren Risiken hinzu.

Gemüse aus der Region: Gemüsebauerin Christiane Ernst bedient Kunden.
Was hat Bürgenland in Zukunft vor?
Spangenberg: Ein heißes Thema ist das ebenfalls von Monsanto entwickelte Unkrautvertilgungsmittel Glyphosat. Das ist das derzeit weltweit meist verkaufte Herbizid – viele von Monsanto entwickelte Genpflanzen sind resistent gegen dieses Gift. So schließt sich für Monsanto die Verwertungskette – man verkauft eine GVO-Pflanze plus das passende Herbizid.
Inzwischen häufen sich aber alarmiernde Meldungen, dass das Gift in Tieren und Menschen nachgewiesen werden kann und schwere Gesundheitsschäden sind nicht ausgeschlossen. Darüber wollen wir verstärkt aufklären.
Bürgenland dient allen.
Wer kann Mitglied bei Bürgenland werden?
Spangenberg: Alle Bürgerinnen und Bürger, alle Kommunen, alle Organisationen – unser Anliegen dient schließlich allen. Wir sind als Verein in der Gründung – bislang reicht eine formlose Erklärung zur Teilnahme und Unterstützung. Mitgliedsbeiträge gibt es noch nicht. Wir freuen uns also über Zuschriften.
Dokumentation:
„BürGenLand“ ist bislang eine Arbeitsgemeinschaft, die sich für eine gentechnikfreie Landwirtschaft einsetzt. Informationen finden Sie hier: Bürgenland. Mitglieder kommen aus der gesamten Region.
Information von Greenpeace über Monsanto und Gentechnik.
Arte-Film über Monsanto: Mit Gift und Genen
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